Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 150, Czernowitz, 15.02.1918.[Spaltenumbruch]
Einzelexemplar 20 h. Monats[ab]onnement fur Czernowitz K 3·20 [Spaltenumbruch] Redaktion und Administration: Anzeigen und Inserate werden nur im Text- [Spaltenumbruch] Gemeinsame Kriegs-Ausgabe. Czernowitzer Allgemeine Zeitung | Tagblatt Herausgeber: Dr. Philipp Menczel. | Herausgeber: Karl Klüger. Nr. 150. Czernowitz, Freitag, den 15. Februar 1918. [Spaltenumbruch] Ein Manifest des Kaisers. KB. Wien, 14. Februar. (Teleg.) Der "An Meine Völker! Dank Gottes gnä- England erkennt den Friedensvertrag von Brest-Litowsk nicht an. KB. London, 14. Februar. (Telegr.) Reuter erfährt: Die englische Regierung halte Kein Ultimatum an Rumänien. Verhandlungen über das Fortbestehen des Waffenstillstandes. KB. Berlin, 14. Februar. (Tel.) Das [Spaltenumbruch] Die rumänische Frage. Czernowitz, 14. Februar. In die wirren Nachrichten, die über [Spaltenumbruch]
Einzelexemplar 20 h. Monats[ab]onnement fur Czernowitz K 3·20 [Spaltenumbruch] Redaktion und Adminiſtration: Anzeigen und Inſerate werden nur im Text- [Spaltenumbruch] Gemeinſame Kriegs-Ausgabe. Czernowitzer Allgemeine Zeitung | Tagblatt Herausgeber: Dr. Philipp Menczel. | Herausgeber: Karl Klüger. Nr. 150. Czernowitz, Freitag, den 15. Februar 1918. [Spaltenumbruch] Ein Manifeſt des Kaiſers. KB. Wien, 14. Februar. (Teleg.) Der „An Meine Völker! Dank Gottes gnä- England erkennt den Friedensvertrag von Breſt-Litowsk nicht an. KB. London, 14. Februar. (Telegr.) Reuter erfährt: Die engliſche Regierung halte Kein Ultimatum an Rumänien. Verhandlungen über das Fortbeſtehen des Waffenſtillſtandes. KB. Berlin, 14. Februar. (Tel.) Das [Spaltenumbruch] Die rumäniſche Frage. Czernowitz, 14. Februar. 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Einzelexemplar 20 h.
Monatsabonnement fur Czernowitz K 3·20
(Zuſtellungsgebühr ins Haus 60 h); nach
auswärts K 4·—; ins Ausland K 5·—;
Feldpoſtabonnement K 4·—.
Redaktion und Adminiſtration:
Herrengaſſe 11.
Anzeigen und Inſerate werden nur im Text-
format zur Veröffentlichung angenommen. Die
Berechnung erfolgt nach dem Millimetertarif.
Gemeinſame
Kriegs-Ausgabe.
Czernowitzer
Allgemeine Zeitung | Tagblatt
Herausgeber: Dr. Philipp Menczel. | Herausgeber: Karl Klüger.
Nr. 150. Czernowitz, Freitag, den 15. Februar 1918.
Ein Manifeſt des Kaiſers.
KB. Wien, 14. Februar. (Teleg.) Der
Kaiſer erließ folgendes Manifeſt:
„An Meine Völker! Dank Gottes gnä-
digem Beiſtande haben wir mit der Ukraine
Frieden geſchloſſen. Unſere ſiegreichen Waffen
und Unſere mit unverdroſſener Ausdauer
verfolgte Friedenspolitik haben die erſte Frucht
des um unſere Erhaltung geführten Vertei-
digungskampfes gezeitigt. Im Vereine mit
Meinen ſchwer geprüften Völkern vertraue
Ich darauf, daß nach dem erſten für uns
ſo erfreulichen Friedensſchluſſe bald der all-
gemeine Frieden der leidenden Menſchheit
gegönnt ſein werde. Unter dem Eindrucke
dieſes Friedens mit der Ukraine wendet ſich
Unſer Blick voll Sympathie jenem ſtreb-
ſamen jungen Volke zu, in deſſen Herzen
zuerſt unter unſeren Gegnern das Gefühl
der Nächſtenliebe wirkſam wurde, und wel-
ches nach der in zahlreichen Schlachten be-
wieſener Tapferkeit auch dazu genügende
Entſchloſſenheit beſaß, um ſeiner beſſeren
Ueberzeugung vor aller Welt durch die Tat
Ausdruck zu verleihen. So ſchied es denn
als erſtes aus dem Lager unſerer Feinde
aus, um im Intereſſe der möglichſt raſchen
Erreichung des nunmehr gemeinſamen großen
Zieles ſeine Beſtrebungen mit Unſerer Kraft
zu vereinen. Habe Ich Mich ſchon vom erſten
Augenblicke an, als Ich den Thron Meiner
erlauchten Vorfahren beſtieg, eins gefühlt
mit Meinen Völkern in dem felſenfeſten
Entſchluſſe, den Uns aufgedrängten Kampf
bis zur Erreichung eines ehrenhaften Frie-
dens auszufechten, ſo fühle Ich Mich um
ſo mehr eins mit ihnen in dieſer Stunde,
in welcher nunmehr der erſte Schritt zur
Verwirklichung dieſes Zieles erfolgt iſt. Mit
Bewunderung und liebevoller Anerkennung
für die faſt übermenſchliche Ausdauer und
unvergleichliche Opferfreudigkeit Meiner hel-
denhaften Truppen, ſowie jener, die täglich
daheim nicht mindere Aufopferung bekunden,
blicke Ich voll Zuverſicht in eine nahe glück-
lichere Zukunft. Der Allmächtige ſegne Uns
weiter mit Kraft und Ausdaner, auf daß
Wir nicht nur für Uns und Unſere treuen
Verbündeten, ſondern auch für die ganze
Menſchheit den endgültigen Frie-
den erreichen.
Am 12. Februar 1918.
Karl m. p.
Seidler m. p.“
England erkennt den Friedensvertrag
von Breſt-Litowsk nicht an.
KB. London, 14. Februar. (Telegr.)
Reuter erfährt: Die engliſche Regierung halte
ſich nicht verpflichtet, den zwiſchen Oeſter-
reich-Ungarn, Deutſchland und der Ukraine
abgeſchloſſenen Frieden anzuerkennen.
Kein Ultimatum an Rumänien.
Verhandlungen über das Fortbeſtehen
des Waffenſtillſtandes.
KB. Berlin, 14. Februar. (Tel.) Das
Wolffbureau meldet: Wie wir erfahren,
iſt die durch „Agence Havas“ verbreitete
Meldung von einem Ultimatum der
Deutſchen an die rumäniſche Regierung
nicht zutreffend. Richtig iſt, daß
Generalfeldmarſchall von Mackenſen
mit der rumäniſchen Heeresleitung in
Verhandlungen eintrat, um eine Entſchei-
dung über das Fortbeſtehen des ſeinerzeit
mit General Tſcherbatſchew abgeſchloſſenen,
für die Ruſſen und Rumänen gemein-
ſamen Waffenſtillſtandes herbeizuführen,
nachdem durch die augenblicklichen Ver-
hältniſſe zwiſchen den Ukrainern und Ru-
mänen eine Klärung dieſer Frage not-
wendig geworden iſt.
Die rumäniſche Frage.
Czernowitz, 14. Februar.
In die wirren Nachrichten, die über
das Verhältnis und das Schickſal Rumä-
niens infolge der durch den Friedensvertrag
von Breſt-Litowsk neugeſchaffenen Lage ent-
ſtanden ſind, bringt heute eine amtliche
Berliner Meldung des Wolffbüro einige
Klarheit. Aus Berlin werden die Gerüchte
über ein Ultimatum Deutſchlands
an Rumänien offiziell dementiert, und
es wird feſtgeſtellt, daß zwiſchen dem Gene-
ralfeldmarſchall v. Mackenſen und der
rumäniſchen Oberſten Heeresleitung Ver-
handlungen eingeleitet wurden, die ſich als
Notwendigkeit aus den Vorgängen über den
Abſchluß des Friedens mit der Ukraine und
der einſeitig gegebenen Erklärung Trotzkis
über die Beendigung des Kriegszuſtandes
mit den Mittelmächten ergeben haben. Es
iſt bekannt, daß der Waffenſtillſtand an der
Oſtfront für die ruſſiſch-rumäniſche Front,
die vom Dnieſter nördlich von Czernowitz
bis zum ſchwarzen Meere reicht, für die
ruſſiſch-rumäniſchen Truppen vom General
Tſcherbatſchew abgeſchloſſen wurde. Seit
dieſem Zeitpunkt ſind bedeutſame Zwiſchen-
fälle innerhalb des Verhältniſſes zwiſchen
den Ruſſen und Rumänen eingetreten. Es
kam zum offenen Krieg zwiſchen den ehe-
maligen alliierten Bundesgenoſſen, die zu
veritab en Schlachten führten. Der rumä-
niſche Raubzug gegen beſſarabiſches Gebiet
mußte Halt machen angeſichts des in Breſt-
Litowsk abgeſchloſſenen Friedensvertrages.
Man darf ſich über die weitere Stellung-
nahme Rumäniens nicht allzuviel Kopfzer-
brechen machen. Rumänien ſteht vor einem
„Entweder — oder“: Entweder mit den
Mittelmächten auf gütlichem Wege
Frieden zu ſchließen oder aber die äußerſten
Konſequenzen aus einem weiteren ſtarrſin-
nigen Verhalten, zu dem fernerhin kein an-
derer Anlaß beſtehen kann, als die kriegs-
hetzeriſche und ranbgierige Politik der poli-
tiſchen Bankrotteure Take Jonescu und Bra-
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