Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 207, Czernowitz, 06.09.1904.6. September 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] Nachtlebens in Berlin und selbst in Wien gegeben werden, so trifft man auf Bilder, mit denen verglichen die wenigen Bemerkungen über das, was Herr Porzo in Czernowitz wahr- genommen hat, ein wahres Idyll bilden, und doch hat man noch nicht gehört, daß die Bevölkerung von Paris, London, New-York, Berlin oder Wien sich dadurch verletzt gefühlt hat. Da wir nicht den geringsten Grund haben, anzunehmen, daß der Verfasser der in Czernowitz so mißgünstig aufge- nommenen Aufsätze, der sich eines geachteten Schriftsteller- namens seit vielen Jahren erfreut, etwas anderes erzählte, als was er selbst gesehen und erlebt hat, so war unmöglich vorauszusehen, daß seiner Darstellung der Vorwurf der Unwahrheit werde gemacht werden. Aber selbst wenn dieser sich als zutreffend erweisen sollte, so spricht der ganze harmlos-humoristische und sicherlich unoffensive Charakter der Erzählung dafür, daß dem Verfasser nichts ferner lag, als Czernowitz und seine Bevölkerung zu verunglimpfen, von der Zumutung antisemitischer Tendenz ganz zu schweigen, die sowohl durch die literarische Vergangenheit des Ver- fassers als durch den vieljährigen Kampf unseres Blattes gegen die antisemitische Volksverdummung ausgeschlossen wird. Da uns jedoch die Beschwerden, welche von höchst achtens- und beachtenswerten Personen an uns gelangt sind, nicht zweifeln lassen, daß trotz alledem in Czernowitz jene Artikel als ein ungerechtfertigter und verletzender Angriff auf die Stadt und ihre Bewohner aufgefaßt werden, halten wir es nicht für überflüssig, ausdrücklich festzustellen, daß weder dem Verfasser, noch uns in den Sinn kam, der Stadt, die schon durch ihre deutsche Universität ein unschätzbares Kulturelement für den ganzen Osten der Monarchie geworden ist, oder ihrer gebildeten und rastlos vorwärtsstrebenden Bevölkerung nahezutreten. Wir glauben, diese ernste Wert- schätzung der Bukowina und ihrer Hauptstadt so oft erwiesen zu haben, daß die offenbar mißverständliche Auffassung eines Reisefeuilletons nicht hinreichen kann, um sie zu verkennen. Sterbefälle. Gestern starben hier Johann Feuer, Von der landwirtschaftlichen Landesmittel- schule. Der Jahresbericht der landwirtschaftlichen Landes- Feldfrevel. Der Klokuczkaer Insasse Michael Za- Wirtshausexzesse. Gestern gerieten die Fuhrleute Ein abgefaßter Dieb. Gestern gegen 4 Uhr mor- [Spaltenumbruch] Wetterprognose. (Telegraph. Ber. der meteorologischen Zentralanstalt.) Morgen: Bewölkung und Niederschlag: Veränderliches Wetter mit Wind: wechselnd, mehr weniger windig. Temperatur: warm. Nähere Bestimmung: keine. Uebermorgen: Allmähliche Besserung. Korrespondenzen. Czernowitz, 5. September 1904. Suczawa. (Platzmusik--Vortrag.) Die vor zirka Waszkoutz. (Ein Dynamitattentat.) In der Rechtspflege. Czernowitz, 5. September 1904. Personalnachrichten. Landesgerichtsrat Oehl hat Schwurgericht in Suczawa. Gattenmord. Suczawa, 3. September. Vor den Letzte Telegramme. (Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme siehe die Rubriken "Vom Tage," "Bunte Chronik" und "Rechtspflege.") Die Reise des Ministerpräsidenten. Voryslaw, 5. September. (Korr.-B.) Der Minister- [Spaltenumbruch] Die Verlobung des deutschen Kronprinzen. Berlin, 5. September. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Herzogin Cecilie von Mecklenburg, die Braut Louise von Koburg. Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Prinzessin Luise von Koburg weilt gegenwärtig Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. tg.") Luise von Koburg soll in Zug (in der Schweiz) eine Todesfall. Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der Generaldirektor der Alpinen-Montangesellschaft Automobilunfall. Salzburg, 5. September (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Baron Carlo Erlanger wurde bei einem Automo- Eine Goldmine in Rußland. Chabarowska (Ost-Sibirien), 5. September. (Korr.-B.) Im hiesigen Stadtgebiete ist eine Goldmine entdeckt Ein großer Brand in New-York. New-York, 5. September. (Korr.-B.) In der Attor- Der Fleischerstreik in New-York -- beigelegt. New-York, 5. September. (Korr.-B.) Die Fleischer Der Krieg. Der Kampf um Port-Arthur. London, 5. September. (Korr.-B.) Aus Tschifu London, 5. September. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg Ztg.") Die Japaner eroberten das Fort Palung- Die Pläne Kurokis. Berlin, 5. September. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Wie der "Lokal-Anzeiger" meldet, will General [] Die Fortsetzung des Romanes befindet sich 6. September 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] Nachtlebens in Berlin und ſelbſt in Wien gegeben werden, ſo trifft man auf Bilder, mit denen verglichen die wenigen Bemerkungen über das, was Herr Porzo in Czernowitz wahr- genommen hat, ein wahres Idyll bilden, und doch hat man noch nicht gehört, daß die Bevölkerung von Paris, London, New-York, Berlin oder Wien ſich dadurch verletzt gefühlt hat. Da wir nicht den geringſten Grund haben, anzunehmen, daß der Verfaſſer der in Czernowitz ſo mißgünſtig aufge- nommenen Aufſätze, der ſich eines geachteten Schriftſteller- namens ſeit vielen Jahren erfreut, etwas anderes erzählte, als was er ſelbſt geſehen und erlebt hat, ſo war unmöglich vorauszuſehen, daß ſeiner Darſtellung der Vorwurf der Unwahrheit werde gemacht werden. Aber ſelbſt wenn dieſer ſich als zutreffend erweiſen ſollte, ſo ſpricht der ganze harmlos-humoriſtiſche und ſicherlich unoffenſive Charakter der Erzählung dafür, daß dem Verfaſſer nichts ferner lag, als Czernowitz und ſeine Bevölkerung zu verunglimpfen, von der Zumutung antiſemitiſcher Tendenz ganz zu ſchweigen, die ſowohl durch die literariſche Vergangenheit des Ver- faſſers als durch den vieljährigen Kampf unſeres Blattes gegen die antiſemitiſche Volksverdummung ausgeſchloſſen wird. Da uns jedoch die Beſchwerden, welche von höchſt achtens- und beachtenswerten Perſonen an uns gelangt ſind, nicht zweifeln laſſen, daß trotz alledem in Czernowitz jene Artikel als ein ungerechtfertigter und verletzender Angriff auf die Stadt und ihre Bewohner aufgefaßt werden, halten wir es nicht für überflüſſig, ausdrücklich feſtzuſtellen, daß weder dem Verfaſſer, noch uns in den Sinn kam, der Stadt, die ſchon durch ihre deutſche Univerſität ein unſchätzbares Kulturelement für den ganzen Oſten der Monarchie geworden iſt, oder ihrer gebildeten und raſtlos vorwärtsſtrebenden Bevölkerung nahezutreten. Wir glauben, dieſe ernſte Wert- ſchätzung der Bukowina und ihrer Hauptſtadt ſo oft erwieſen zu haben, daß die offenbar mißverſtändliche Auffaſſung eines Reiſefeuilletons nicht hinreichen kann, um ſie zu verkennen. Sterbefälle. Geſtern ſtarben hier Johann Feuer, Von der landwirtſchaftlichen Landesmittel- ſchule. Der Jahresbericht der landwirtſchaftlichen Landes- Feldfrevel. Der Klokuczkaer Inſaſſe Michael Za- Wirtshausexzeſſe. Geſtern gerieten die Fuhrleute Ein abgefaßter Dieb. Geſtern gegen 4 Uhr mor- [Spaltenumbruch] Wetterprognoſe. (Telegraph. Ber. der meteorologiſchen Zentralanſtalt.) Morgen: Bewölkung und Niederſchlag: Veränderliches Wetter mit Wind: wechſelnd, mehr weniger windig. Temperatur: warm. Nähere Beſtimmung: keine. Uebermorgen: Allmähliche Beſſerung. Korreſpondenzen. Czernowitz, 5. September 1904. Suczawa. (Platzmuſik—Vortrag.) Die vor zirka Waszkoutz. (Ein Dynamitattentat.) In der Rechtspflege. Czernowitz, 5. September 1904. Perſonalnachrichten. Landesgerichtsrat Oehl hat Schwurgericht in Suczawa. Gattenmord. Suczawa, 3. September. Vor den Letzte Telegramme. (Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme ſiehe die Rubriken „Vom Tage,“ „Bunte Chronik“ und „Rechtspflege.“) Die Reiſe des Miniſterpräſidenten. Voryslaw, 5. September. (Korr.-B.) Der Miniſter- [Spaltenumbruch] Die Verlobung des deutſchen Kronprinzen. Berlin, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Herzogin Cecilie von Mecklenburg, die Braut Louiſe von Koburg. Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Prinzeſſin Luiſe von Koburg weilt gegenwärtig Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. tg.“) Luiſe von Koburg ſoll in Zug (in der Schweiz) eine Todesfall. Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Generaldirektor der Alpinen-Montangeſellſchaft Automobilunfall. Salzburg, 5. September (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Baron Carlo Erlanger wurde bei einem Automo- Eine Goldmine in Rußland. Chabarowska (Oſt-Sibirien), 5. September. (Korr.-B.) Im hieſigen Stadtgebiete iſt eine Goldmine entdeckt Ein großer Brand in New-York. New-York, 5. September. (Korr.-B.) In der Attor- Der Fleiſcherſtreik in New-York — beigelegt. New-York, 5. September. (Korr.-B.) Die Fleiſcher Der Krieg. Der Kampf um Port-Arthur. London, 5. September. (Korr.-B.) Aus Tſchifu London, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg Ztg.“) Die Japaner eroberten das Fort Palung- Die Pläne Kurokis. Berlin, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Wie der „Lokal-Anzeiger“ meldet, will General [] Die Fortſetzung des Romanes befindet ſich <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">6. September 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.</hi></fw><lb/><cb/> Nachtlebens in Berlin und ſelbſt in Wien gegeben werden,<lb/> ſo trifft man auf Bilder, mit denen verglichen die wenigen<lb/> Bemerkungen über das, was Herr Porzo in Czernowitz wahr-<lb/> genommen hat, ein wahres Idyll bilden, und doch hat man<lb/> noch nicht gehört, daß die Bevölkerung von Paris, London,<lb/> New-York, Berlin oder Wien ſich dadurch verletzt gefühlt<lb/> hat. Da wir nicht den geringſten Grund haben, anzunehmen,<lb/> daß der Verfaſſer der in Czernowitz ſo mißgünſtig aufge-<lb/> nommenen Aufſätze, der ſich eines geachteten Schriftſteller-<lb/> namens ſeit vielen Jahren erfreut, etwas anderes erzählte,<lb/> als was er ſelbſt geſehen und erlebt hat, ſo war unmöglich<lb/> vorauszuſehen, daß ſeiner Darſtellung der Vorwurf der<lb/> Unwahrheit werde gemacht werden. Aber ſelbſt wenn dieſer<lb/> ſich als zutreffend erweiſen ſollte, ſo ſpricht der ganze<lb/> harmlos-humoriſtiſche und ſicherlich unoffenſive Charakter<lb/> der Erzählung dafür, daß dem Verfaſſer nichts ferner lag,<lb/> als Czernowitz und ſeine Bevölkerung zu verunglimpfen, von<lb/> der Zumutung antiſemitiſcher Tendenz ganz zu ſchweigen,<lb/> die ſowohl durch die literariſche Vergangenheit des Ver-<lb/> faſſers als durch den vieljährigen Kampf unſeres Blattes<lb/> gegen die antiſemitiſche Volksverdummung ausgeſchloſſen<lb/> wird. Da uns jedoch die Beſchwerden, welche von höchſt<lb/> achtens- und beachtenswerten Perſonen an uns gelangt ſind,<lb/> nicht zweifeln laſſen, daß trotz alledem in Czernowitz jene<lb/> Artikel als ein ungerechtfertigter und verletzender Angriff<lb/> auf die Stadt und ihre Bewohner aufgefaßt werden, halten<lb/> wir es nicht für überflüſſig, ausdrücklich feſtzuſtellen, daß<lb/> weder dem Verfaſſer, noch uns in den Sinn kam, der Stadt,<lb/> die ſchon durch ihre deutſche Univerſität ein unſchätzbares<lb/> Kulturelement für den ganzen Oſten der Monarchie geworden<lb/> iſt, oder ihrer gebildeten und raſtlos vorwärtsſtrebenden<lb/> Bevölkerung nahezutreten. Wir glauben, dieſe ernſte Wert-<lb/> ſchätzung der Bukowina und ihrer Hauptſtadt ſo oft erwieſen<lb/> zu haben, daß die offenbar mißverſtändliche Auffaſſung eines<lb/> Reiſefeuilletons nicht hinreichen kann, um ſie zu verkennen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Sterbefälle.</hi> </head> <p>Geſtern ſtarben hier Johann <hi rendition="#g">Feuer,</hi><lb/> Forſtinduſtriebeamter, im Alter von 72, und Arthur<lb/><hi rendition="#g">Schnirch</hi> im noch jugendlichen Alter von 20 Jahren. Der<lb/> letztere, ein Neffe des kaiſerlichen Rates Ignatz <hi rendition="#g">Schnirch,</hi><lb/> erlag einem tückiſchen Leiden, an dem vor Jahren ſchon ein<lb/> Bruder im gleichen Alter ſtarb.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der landwirtſchaftlichen Landesmittel-<lb/> ſchule.</hi> </head> <p>Der Jahresbericht der landwirtſchaftlichen Landes-<lb/> mittelſchule in Czernowitz liegt uns vor. Dem Berichte geht<lb/> eine Einleitung voran, die in überſichtlicher Darſtellung die<lb/> Entwicklungsgeſchichte des Inſtitutes ſchildert, das aus den<lb/> kleinſten Anfängen zu einer renovierten Anſtalt emporwuchs.<lb/> Die ſeit mehr als 30 Jahre beſtehende landwirtſchaftliche<lb/> Schule nahm ſtetig in ihrer Entfaltung zu und entwickelte<lb/> ſich ſo raſch, daß ſie nun zu den beſtfrequentierten Anſtalten<lb/> gehört. Schüler verſchiedener Nationalitäten und Konfeſſionen<lb/> ſind hier vereinigt, um ſich mit den wiſſenſchaftlichen Zweigen<lb/> der Landwirtſchaft vertraut zu machen. Die Schülerfrequenz<lb/> des Schuljahres 1904 weiſt die ſtattliche Zahl von 84<lb/> Schülern, die ſich aus Deutſchen, Rumänen, Ruthenen und<lb/> ſogar Franzoſen rekrutieren. Der Jahresbericht enthält ferner<lb/> eine überſichtliche Darſtellung der Lehrordnung der Pläne.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Feldfrevel.</hi> </head> <p>Der Klokuczkaer Inſaſſe Michael <hi rendition="#g">Za-<lb/> zuleak</hi> hat ſeit einiger Zeit wahrgenommen, daß von<lb/> ſeinem Kartoffelfelde Kartoffeln entwendet werden. Vorgeſtern<lb/> wurde die wegen eines ähnlichen Deliktes bereits beanſtändete<lb/> Leopolda B. aus Roſch auf dem Felde des Anzeigers dabei<lb/> betreten, als ſie friſch gegrabene Kartoffeln fortſchaffen<lb/> wollte. Die Täterin wurde dem Strafgerichte angezeigt. —<lb/> Der Roſcher Grundwirt Jakob <hi rendition="#g">Strobel</hi> hat in der<lb/> Nacht vom 2. auf den 3. ein Individuum in ſeinem Kukurutz-<lb/> felde dabei überraſcht, als er im Begriffe war, Maiskolben<lb/> zu entwenden. Er erfaßte dasſelbe und wollte es der Polizei-<lb/> expoſitur vorführen; es gelang jedoch demſelben ſich unter<lb/> Zurücklaſſung ſeines Rockes, ſeinen Händen zu entwinden.<lb/> In dem der Polizei überbrachten Rocke wurde eine Taſchen-<lb/> uhr, ein Geldbeutel mit einem geringen Geldbetrage, ein<lb/> Dienſtbuch ſowie ein Militärpaß auf den Namen Iwon<lb/><hi rendition="#g">Zurkan</hi> vorgefunden. Letzterer ſcheint demnach mit den<lb/> Täter identiſch zu ſein, die Nachforſchungen nach demſelben<lb/> wurden eingeleitet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wirtshausexzeſſe.</hi> </head> <p>Geſtern gerieten die Fuhrleute<lb/> Johann <hi rendition="#g">Repczynski</hi> und Waldimir <hi rendition="#g">Korawski</hi> im<lb/> Wirtshauſe des <hi rendition="#g">Flüſſig</hi> in der Tempelgaſſe mit anderen<lb/> Gäſten in einen Streit, welcher in eine arge Rauferei aus-<lb/> artete. Hiebei bedienten ſich die Genannten der Gläſer und<lb/> Flaſchen als Wurfgeſchoſſe und richteten ſo einen Schaden<lb/> an ſolchen in der Höhe von 32 Kronen an. Die Exzedenten<lb/> wurden der Polizei ſtellig gemacht und nach erfolgter Er-<lb/> nüchterung und Feſtſtellung ihrer Identität entlaſſen. Die<lb/> Strafamtshandlung gegen dieſelben wurde eingeleitet. —<lb/> Die Taglöhner Johann <hi rendition="#g">Prokſch</hi> und Peter <hi rendition="#g">Gowacki</hi><lb/> inſzenierten geſtern im Wirtshauſe des <hi rendition="#g">Eiſenberg</hi> einen<lb/> Raufhandel, der eine große Menſchenſammlung zur Folge<lb/> hatte. Die Täter wurden der Polizei ſtellig gemacht und<lb/> die Strafamtshandlung gegen dieſelben ſofort durchgeführt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein abgefaßter Dieb.</hi> </head> <p>Geſtern gegen 4 Uhr mor-<lb/> gens beanſtändete der Wachpoſten ein Individuum namens<lb/> Michael <hi rendition="#g">Kozniakowski</hi> aus Kryſtanopol, welches mit<lb/> mehreren Flaſchen Liqueur und Kognak beladen, die Richtung<lb/> zum Volksgarten einſchlagen wollte. Zur Polizei überſtellt<lb/> und über die Provenienz der Getränke befragt, gab derſelbe<lb/> an, letztere tagsvor von einem ihm unbekannten Mädchen<lb/> am Auſtriaplatz zum Geſchenke erhalten zu haben. Die ge-<lb/> pflogenen Erhebungen ergaben jedoch die Unrichtigkeit dieſer<lb/> Rechtfertigung, indem feſtgeſtellt wurde, daß der Ueberſtellte<lb/> dieſe Getränke nebſt anderen Viktualien und einen Winterrock<lb/> dem Kuczurmarerſtraße 72 wohnhaften Schankwirten Iſrael<lb/><hi rendition="#g">Grütz,</hi> bei welchem er Unterkunft hatte, entwendet und ſich<lb/> nächtlicherweiſe mit den entwendeten Gegenſtänden durchs<lb/> Fenſter geflüchtet hat. Letztere wurden dem Eigentümer<lb/> rückgeſtellt, der geſtändige Täter wird dem Strafgerichte<lb/> eingeliefert werden.</p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jWeatherReports" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Wetterprognoſe.</hi> </hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c">(Telegraph. Ber. der meteorologiſchen Zentralanſtalt.)</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#g">Morgen:</hi> </hi> </p><lb/> <p>Bewölkung und Niederſchlag: Veränderliches Wetter mit<lb/> ſtellenweiſen Niederſchlägen.</p><lb/> <p>Wind: wechſelnd, mehr weniger windig.</p><lb/> <p>Temperatur: warm.</p><lb/> <p>Nähere Beſtimmung: keine.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Uebermorgen:</hi> Allmähliche Beſſerung.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Korreſpondenzen.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Czernowitz,</hi> 5. September 1904.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Suczawa.</hi> <hi rendition="#g">(Platzmuſik—Vortrag.)</hi> </head> <p>Die vor zirka<lb/> 3 Monaten ins Leben gerufene Suczawaer Militär-Veteranen-<lb/> muſik feierte am 4. d. M. ihr erſtes Debut. Präzis 12 Uhr<lb/> mittags hatten die ſtrammen Muſiker, in ihren kleidſamen<lb/> Uniformen vor der k. k. Bezirkshauptmannſchaft Poſto ge-<lb/> faßt und nach Abſpielung der Volkshymne hatten die zahl-<lb/> reich vertretenen Zuhörer Gelegenheit, einer guten trefflich<lb/> geſchulten Militärmuſik zu lauſchen. Herrn Lehrer <hi rendition="#g">Woi-<lb/> witka,</hi> dem perſönlichen Leiter der Kapelle, gebührt das<lb/> Verdienſt, daß manche kaum des Leſens und Schreibens<lb/> kundigen Leute in dieſer kurzen Zeit ſolche Fortſchritte<lb/> machen konnten. Der erſte Eindruck diesmal war wirklich der<lb/> beſte und wird hoffentlich auch ein bleibender ſein. Wenn ſich die<lb/> jungen Muſiker auch weiterhin ſo bewähren, werden ſie ſich<lb/> über Mangel an Entgegenkommen ſicherlich nicht zu be-<lb/> klagen haben. — Frl. Wilhelmine <hi rendition="#g">Mohr,</hi> Journaliſtin und<lb/> Schriftſtellerin aus Wien, hält hier am 6. d. M. im Hotel<lb/> Langer einen Vortrag über „Frauenbewegung und der Frauen-<lb/> kongreß in Berlin 1904.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Waszkoutz.</hi> <hi rendition="#g">(Ein Dynamitattentat.)</hi> </head> <p>In der<lb/> Nacht von Donnerſtag auf Freitag ereignete ſich ein ſchreck-<lb/> licher Vorfall. Um 2 Uhr nachts hörte Herr D. <hi rendition="#g">Schauer</hi><lb/> in ſeinem Zimmer plötzlich eine ſchreckliche Detonation. Die<lb/> Scheiben klirrten, der große Wandſpiegel, der Waſchtiſch<lb/> und eine Marmorplatte ſprangen in Splitter. Durch einen<lb/> äußerſt glücklichen Zufall wuden die Schlafenden nicht ver-<lb/> letzt. Die Nachbarn wurden alarmiert und nach kurzen<lb/> Suchen fand man die Urſache der Detonation: Aus der<lb/> Wand wurde ein Ziegel herausgehoben und eine Dynamit-<lb/> patrone hineingelegt, die Zündſchnur fand man früh in der<lb/> Nähe des Hauſes. Die Gendarmerie wurde ſofort verſtändigt,<lb/> die Ausforſchung des Attentäters wurde angeordnet, jedoch<lb/> fehlt bis jetzt jede Spur. Begreiflicher Weiſe herrſcht eine<lb/> ſchreckliche Aufregung unter der Einwohnerſchaft. Alles ſtürmt<lb/> in die Wohnung des Herrn <hi rendition="#g">Schauer,</hi> um die Verwüſtung,<lb/> die die Bombe angerichtet, anzuſehen. Man vermutet einen<lb/> Racheakt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Rechtspflege.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Czernowitz,</hi> 5. September 1904.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Perſonalnachrichten.</hi> </head> <p>Landesgerichtsrat <hi rendition="#g">Oehl</hi> hat<lb/> einen vierwöchentlichen Urlaub angetreten. Während dieſer<lb/> Zeit wird Landesgerichtsrat Georg <hi rendition="#g">Iſſecescul</hi> die Amts-<lb/> leitung des Bezirksgerichtes in Strafſachen führen. — Landes-<lb/> gerichtsrat Emanuel <hi rendition="#g">Dresdner</hi> hat einen ſechswöchentlichen<lb/> Urlaub angetreten. — Die Landesgerichtsräte Dr. Albert<lb/><hi rendition="#g">Salter,</hi> Dr. Florian <hi rendition="#g">Lupu,</hi> Dr. Ernſt <hi rendition="#g">Mandiczewski</hi><lb/> und Gerichtsſekretär Dr. Achil <hi rendition="#g">Rappaport</hi> ſind vom<lb/> Urlaube eingerückt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schwurgericht in Suczawa.</hi> </head><lb/> <head> <hi rendition="#b">Gattenmord.</hi> </head> <dateline>Suczawa, 3. September.</dateline> <p>Vor den<lb/> Schranken des hieſigen Schwurgerichtes ſpielte ſich heute ein<lb/> ergreifendes Drama, das das Ende einer erſchütternden<lb/> Tragödie war ab. Der in Burla wohnhafte Waſili des Iwon<lb/><hi rendition="#g">Torak</hi> hatte ſeine Frau im Verdachte eines unerlaubten<lb/> Verkehres mit einem anderen. Dies war oft, wie die Zeugen<lb/> ausſagen, die Urſache von Zank und Hader zwiſchen den<lb/> Eheleuten. Von Eiferſuchtsqualen ergriffen, hegte er ſchon längſt<lb/> den Gedanken, ſeine Frau dafür exemplariſch zu beſtrafen.<lb/> Am 29. Mai l. J. ſollte die unſelige Tat ausgeführt<lb/> werden. Als er an gedachtem Tage abends von einer Kirch-<lb/> weih in trunkenem Zuſtande nach Hauſe kam, geriet er mit<lb/> ſeiner Frau in einen heftigen Wortwechſel, der ſchließlich<lb/> dazu führte, daß Torak ſeine Gattin mit einem Holzblock<lb/><hi rendition="#g">tötete.</hi> Der Angeklagte geſteht ſeine Tat wehmütig und<lb/> von Gram gebrochen ein und bittet nur den Umſtand zu<lb/> berückſichtigen, daß er im Momente der Tat nicht zurech-<lb/> nungsfähig und von <hi rendition="#g">Eiferſucht</hi> gequält war. Der Ange-<lb/> klagte wurde laut Verdikt der Geſchworenen, die ſämtliche<lb/> an ſie gerichtete Fragen bejahten, <hi rendition="#g">zu fünf Jahren<lb/> ſchweren Kerkers</hi> und <hi rendition="#g">einem Faſttage</hi> an jedem<lb/> 29. Mai verurteilt. Der Gerichtshof ſetzte ſich aus den<lb/> Herren OLGR. <hi rendition="#g">Sauerquell</hi> als Vorſitzender, LGR.<lb/><hi rendition="#g">Roſenfeld</hi> und <hi rendition="#g">Flaſch</hi> als Beiſitzende und Auskultant<lb/><hi rendition="#g">Hausvater</hi> als Schriftführer zuſammen. Die Anklage<lb/> vertrat Staatsanwalt-Subſtitut Dr. <hi rendition="#g">Sbiera.</hi> Als Verteidiger<lb/> fungierte Dr. <hi rendition="#g">Lutia.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Letzte Telegramme.</hi><lb/> (Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme<lb/> ſiehe die Rubriken „Vom Tage,“ „Bunte Chronik“ und<lb/> „Rechtspflege.“)</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Reiſe des Miniſterpräſidenten.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Voryslaw,</hi> 5. September.</dateline> <bibl> <hi rendition="#g">(Korr.-B.)</hi> </bibl> <p>Der Miniſter-<lb/> präſident Dr. v. <hi rendition="#g">Koerber</hi> iſt heute früh hier eingetroffen<lb/> und von ſämtlichen Behörden empfangen worden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Verlobung des deutſchen Kronprinzen.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 5. September.</dateline> <bibl> <hi rendition="#g">(Priv.-Tel. der „Cz. Allg.<lb/> Ztg.“)</hi> </bibl> <p>Herzogin <hi rendition="#g">Cecilie von Mecklenburg,</hi> die Braut<lb/> des deutſchen Kronprinzen, iſt eine ſchlanke Blondine und ſteht<lb/> gegenwärtig im 18. Lebensjahre.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Louiſe von Koburg.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 5. September.</dateline> <bibl>(<hi rendition="#g">Priv.-Tel.</hi> der „Cz. Allg.<lb/> Ztg.“)</bibl> <p>Prinzeſſin <hi rendition="#g">Luiſe</hi> von <hi rendition="#g">Koburg</hi> weilt gegenwärtig<lb/> in <hi rendition="#g">Winterthur</hi> in der Schweiz, nach einer anderen<lb/> Verſion in Paris, wo ſie von hervorragenden Pſychiatern<lb/> unterſucht werden ſoll.</p> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 5. September.</dateline> <bibl>(<hi rendition="#g">Priv.-Tel.</hi> der „Cz. Allg.<lb/> tg.“)</bibl> <p>Luiſe von Koburg ſoll in Zug (in der Schweiz) eine<lb/> Zuſammenkunft mit Leopold <hi rendition="#g">Wölfling,</hi> dem ehemaligen<lb/> Erzherzog <hi rendition="#g">Leopold Ferdinand,</hi> gehabt haben. Die<lb/> belgiſche Liga der Menſchenrechte richtete an den Schweizer<lb/> Bundesrat telegraphiſch die Bitte, die Prinzeſſin nicht aus-<lb/> zuliefern.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Todesfall.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 5. September.</dateline> <bibl>(<hi rendition="#g">Priv.-Tel. der „Cz. Allg.<lb/> Ztg.“)</hi> </bibl> <p>Der Generaldirektor der Alpinen-Montangeſellſchaft<lb/> Guido <hi rendition="#g">Hell</hi> iſt heute im Alter von 50 Jahren <hi rendition="#g">geſtorben.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Automobilunfall.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Salzburg,</hi> 5. September</dateline> <bibl>(<hi rendition="#g">Priv.-Tel.</hi> der „Cz. 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6. September 1904. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.
Nachtlebens in Berlin und ſelbſt in Wien gegeben werden,
ſo trifft man auf Bilder, mit denen verglichen die wenigen
Bemerkungen über das, was Herr Porzo in Czernowitz wahr-
genommen hat, ein wahres Idyll bilden, und doch hat man
noch nicht gehört, daß die Bevölkerung von Paris, London,
New-York, Berlin oder Wien ſich dadurch verletzt gefühlt
hat. Da wir nicht den geringſten Grund haben, anzunehmen,
daß der Verfaſſer der in Czernowitz ſo mißgünſtig aufge-
nommenen Aufſätze, der ſich eines geachteten Schriftſteller-
namens ſeit vielen Jahren erfreut, etwas anderes erzählte,
als was er ſelbſt geſehen und erlebt hat, ſo war unmöglich
vorauszuſehen, daß ſeiner Darſtellung der Vorwurf der
Unwahrheit werde gemacht werden. Aber ſelbſt wenn dieſer
ſich als zutreffend erweiſen ſollte, ſo ſpricht der ganze
harmlos-humoriſtiſche und ſicherlich unoffenſive Charakter
der Erzählung dafür, daß dem Verfaſſer nichts ferner lag,
als Czernowitz und ſeine Bevölkerung zu verunglimpfen, von
der Zumutung antiſemitiſcher Tendenz ganz zu ſchweigen,
die ſowohl durch die literariſche Vergangenheit des Ver-
faſſers als durch den vieljährigen Kampf unſeres Blattes
gegen die antiſemitiſche Volksverdummung ausgeſchloſſen
wird. Da uns jedoch die Beſchwerden, welche von höchſt
achtens- und beachtenswerten Perſonen an uns gelangt ſind,
nicht zweifeln laſſen, daß trotz alledem in Czernowitz jene
Artikel als ein ungerechtfertigter und verletzender Angriff
auf die Stadt und ihre Bewohner aufgefaßt werden, halten
wir es nicht für überflüſſig, ausdrücklich feſtzuſtellen, daß
weder dem Verfaſſer, noch uns in den Sinn kam, der Stadt,
die ſchon durch ihre deutſche Univerſität ein unſchätzbares
Kulturelement für den ganzen Oſten der Monarchie geworden
iſt, oder ihrer gebildeten und raſtlos vorwärtsſtrebenden
Bevölkerung nahezutreten. Wir glauben, dieſe ernſte Wert-
ſchätzung der Bukowina und ihrer Hauptſtadt ſo oft erwieſen
zu haben, daß die offenbar mißverſtändliche Auffaſſung eines
Reiſefeuilletons nicht hinreichen kann, um ſie zu verkennen.
Sterbefälle. Geſtern ſtarben hier Johann Feuer,
Forſtinduſtriebeamter, im Alter von 72, und Arthur
Schnirch im noch jugendlichen Alter von 20 Jahren. Der
letztere, ein Neffe des kaiſerlichen Rates Ignatz Schnirch,
erlag einem tückiſchen Leiden, an dem vor Jahren ſchon ein
Bruder im gleichen Alter ſtarb.
Von der landwirtſchaftlichen Landesmittel-
ſchule. Der Jahresbericht der landwirtſchaftlichen Landes-
mittelſchule in Czernowitz liegt uns vor. Dem Berichte geht
eine Einleitung voran, die in überſichtlicher Darſtellung die
Entwicklungsgeſchichte des Inſtitutes ſchildert, das aus den
kleinſten Anfängen zu einer renovierten Anſtalt emporwuchs.
Die ſeit mehr als 30 Jahre beſtehende landwirtſchaftliche
Schule nahm ſtetig in ihrer Entfaltung zu und entwickelte
ſich ſo raſch, daß ſie nun zu den beſtfrequentierten Anſtalten
gehört. Schüler verſchiedener Nationalitäten und Konfeſſionen
ſind hier vereinigt, um ſich mit den wiſſenſchaftlichen Zweigen
der Landwirtſchaft vertraut zu machen. Die Schülerfrequenz
des Schuljahres 1904 weiſt die ſtattliche Zahl von 84
Schülern, die ſich aus Deutſchen, Rumänen, Ruthenen und
ſogar Franzoſen rekrutieren. Der Jahresbericht enthält ferner
eine überſichtliche Darſtellung der Lehrordnung der Pläne.
Feldfrevel. Der Klokuczkaer Inſaſſe Michael Za-
zuleak hat ſeit einiger Zeit wahrgenommen, daß von
ſeinem Kartoffelfelde Kartoffeln entwendet werden. Vorgeſtern
wurde die wegen eines ähnlichen Deliktes bereits beanſtändete
Leopolda B. aus Roſch auf dem Felde des Anzeigers dabei
betreten, als ſie friſch gegrabene Kartoffeln fortſchaffen
wollte. Die Täterin wurde dem Strafgerichte angezeigt. —
Der Roſcher Grundwirt Jakob Strobel hat in der
Nacht vom 2. auf den 3. ein Individuum in ſeinem Kukurutz-
felde dabei überraſcht, als er im Begriffe war, Maiskolben
zu entwenden. Er erfaßte dasſelbe und wollte es der Polizei-
expoſitur vorführen; es gelang jedoch demſelben ſich unter
Zurücklaſſung ſeines Rockes, ſeinen Händen zu entwinden.
In dem der Polizei überbrachten Rocke wurde eine Taſchen-
uhr, ein Geldbeutel mit einem geringen Geldbetrage, ein
Dienſtbuch ſowie ein Militärpaß auf den Namen Iwon
Zurkan vorgefunden. Letzterer ſcheint demnach mit den
Täter identiſch zu ſein, die Nachforſchungen nach demſelben
wurden eingeleitet.
Wirtshausexzeſſe. Geſtern gerieten die Fuhrleute
Johann Repczynski und Waldimir Korawski im
Wirtshauſe des Flüſſig in der Tempelgaſſe mit anderen
Gäſten in einen Streit, welcher in eine arge Rauferei aus-
artete. Hiebei bedienten ſich die Genannten der Gläſer und
Flaſchen als Wurfgeſchoſſe und richteten ſo einen Schaden
an ſolchen in der Höhe von 32 Kronen an. Die Exzedenten
wurden der Polizei ſtellig gemacht und nach erfolgter Er-
nüchterung und Feſtſtellung ihrer Identität entlaſſen. Die
Strafamtshandlung gegen dieſelben wurde eingeleitet. —
Die Taglöhner Johann Prokſch und Peter Gowacki
inſzenierten geſtern im Wirtshauſe des Eiſenberg einen
Raufhandel, der eine große Menſchenſammlung zur Folge
hatte. Die Täter wurden der Polizei ſtellig gemacht und
die Strafamtshandlung gegen dieſelben ſofort durchgeführt.
Ein abgefaßter Dieb. Geſtern gegen 4 Uhr mor-
gens beanſtändete der Wachpoſten ein Individuum namens
Michael Kozniakowski aus Kryſtanopol, welches mit
mehreren Flaſchen Liqueur und Kognak beladen, die Richtung
zum Volksgarten einſchlagen wollte. Zur Polizei überſtellt
und über die Provenienz der Getränke befragt, gab derſelbe
an, letztere tagsvor von einem ihm unbekannten Mädchen
am Auſtriaplatz zum Geſchenke erhalten zu haben. Die ge-
pflogenen Erhebungen ergaben jedoch die Unrichtigkeit dieſer
Rechtfertigung, indem feſtgeſtellt wurde, daß der Ueberſtellte
dieſe Getränke nebſt anderen Viktualien und einen Winterrock
dem Kuczurmarerſtraße 72 wohnhaften Schankwirten Iſrael
Grütz, bei welchem er Unterkunft hatte, entwendet und ſich
nächtlicherweiſe mit den entwendeten Gegenſtänden durchs
Fenſter geflüchtet hat. Letztere wurden dem Eigentümer
rückgeſtellt, der geſtändige Täter wird dem Strafgerichte
eingeliefert werden.
Wetterprognoſe.
(Telegraph. Ber. der meteorologiſchen Zentralanſtalt.)
Morgen:
Bewölkung und Niederſchlag: Veränderliches Wetter mit
ſtellenweiſen Niederſchlägen.
Wind: wechſelnd, mehr weniger windig.
Temperatur: warm.
Nähere Beſtimmung: keine.
Uebermorgen: Allmähliche Beſſerung.
Korreſpondenzen.
Czernowitz, 5. September 1904.
Suczawa. (Platzmuſik—Vortrag.) Die vor zirka
3 Monaten ins Leben gerufene Suczawaer Militär-Veteranen-
muſik feierte am 4. d. M. ihr erſtes Debut. Präzis 12 Uhr
mittags hatten die ſtrammen Muſiker, in ihren kleidſamen
Uniformen vor der k. k. Bezirkshauptmannſchaft Poſto ge-
faßt und nach Abſpielung der Volkshymne hatten die zahl-
reich vertretenen Zuhörer Gelegenheit, einer guten trefflich
geſchulten Militärmuſik zu lauſchen. Herrn Lehrer Woi-
witka, dem perſönlichen Leiter der Kapelle, gebührt das
Verdienſt, daß manche kaum des Leſens und Schreibens
kundigen Leute in dieſer kurzen Zeit ſolche Fortſchritte
machen konnten. Der erſte Eindruck diesmal war wirklich der
beſte und wird hoffentlich auch ein bleibender ſein. Wenn ſich die
jungen Muſiker auch weiterhin ſo bewähren, werden ſie ſich
über Mangel an Entgegenkommen ſicherlich nicht zu be-
klagen haben. — Frl. Wilhelmine Mohr, Journaliſtin und
Schriftſtellerin aus Wien, hält hier am 6. d. M. im Hotel
Langer einen Vortrag über „Frauenbewegung und der Frauen-
kongreß in Berlin 1904.“
Waszkoutz. (Ein Dynamitattentat.) In der
Nacht von Donnerſtag auf Freitag ereignete ſich ein ſchreck-
licher Vorfall. Um 2 Uhr nachts hörte Herr D. Schauer
in ſeinem Zimmer plötzlich eine ſchreckliche Detonation. Die
Scheiben klirrten, der große Wandſpiegel, der Waſchtiſch
und eine Marmorplatte ſprangen in Splitter. Durch einen
äußerſt glücklichen Zufall wuden die Schlafenden nicht ver-
letzt. Die Nachbarn wurden alarmiert und nach kurzen
Suchen fand man die Urſache der Detonation: Aus der
Wand wurde ein Ziegel herausgehoben und eine Dynamit-
patrone hineingelegt, die Zündſchnur fand man früh in der
Nähe des Hauſes. Die Gendarmerie wurde ſofort verſtändigt,
die Ausforſchung des Attentäters wurde angeordnet, jedoch
fehlt bis jetzt jede Spur. Begreiflicher Weiſe herrſcht eine
ſchreckliche Aufregung unter der Einwohnerſchaft. Alles ſtürmt
in die Wohnung des Herrn Schauer, um die Verwüſtung,
die die Bombe angerichtet, anzuſehen. Man vermutet einen
Racheakt.
Rechtspflege.
Czernowitz, 5. September 1904.
Perſonalnachrichten. Landesgerichtsrat Oehl hat
einen vierwöchentlichen Urlaub angetreten. Während dieſer
Zeit wird Landesgerichtsrat Georg Iſſecescul die Amts-
leitung des Bezirksgerichtes in Strafſachen führen. — Landes-
gerichtsrat Emanuel Dresdner hat einen ſechswöchentlichen
Urlaub angetreten. — Die Landesgerichtsräte Dr. Albert
Salter, Dr. Florian Lupu, Dr. Ernſt Mandiczewski
und Gerichtsſekretär Dr. Achil Rappaport ſind vom
Urlaube eingerückt.
Schwurgericht in Suczawa.
Gattenmord. Suczawa, 3. September. Vor den
Schranken des hieſigen Schwurgerichtes ſpielte ſich heute ein
ergreifendes Drama, das das Ende einer erſchütternden
Tragödie war ab. Der in Burla wohnhafte Waſili des Iwon
Torak hatte ſeine Frau im Verdachte eines unerlaubten
Verkehres mit einem anderen. Dies war oft, wie die Zeugen
ausſagen, die Urſache von Zank und Hader zwiſchen den
Eheleuten. Von Eiferſuchtsqualen ergriffen, hegte er ſchon längſt
den Gedanken, ſeine Frau dafür exemplariſch zu beſtrafen.
Am 29. Mai l. J. ſollte die unſelige Tat ausgeführt
werden. Als er an gedachtem Tage abends von einer Kirch-
weih in trunkenem Zuſtande nach Hauſe kam, geriet er mit
ſeiner Frau in einen heftigen Wortwechſel, der ſchließlich
dazu führte, daß Torak ſeine Gattin mit einem Holzblock
tötete. Der Angeklagte geſteht ſeine Tat wehmütig und
von Gram gebrochen ein und bittet nur den Umſtand zu
berückſichtigen, daß er im Momente der Tat nicht zurech-
nungsfähig und von Eiferſucht gequält war. Der Ange-
klagte wurde laut Verdikt der Geſchworenen, die ſämtliche
an ſie gerichtete Fragen bejahten, zu fünf Jahren
ſchweren Kerkers und einem Faſttage an jedem
29. Mai verurteilt. Der Gerichtshof ſetzte ſich aus den
Herren OLGR. Sauerquell als Vorſitzender, LGR.
Roſenfeld und Flaſch als Beiſitzende und Auskultant
Hausvater als Schriftführer zuſammen. Die Anklage
vertrat Staatsanwalt-Subſtitut Dr. Sbiera. Als Verteidiger
fungierte Dr. Lutia.
Letzte Telegramme.
(Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme
ſiehe die Rubriken „Vom Tage,“ „Bunte Chronik“ und
„Rechtspflege.“)
Die Reiſe des Miniſterpräſidenten. Voryslaw, 5. September. (Korr.-B.) Der Miniſter-
präſident Dr. v. Koerber iſt heute früh hier eingetroffen
und von ſämtlichen Behörden empfangen worden.
Die Verlobung des deutſchen Kronprinzen. Berlin, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Herzogin Cecilie von Mecklenburg, die Braut
des deutſchen Kronprinzen, iſt eine ſchlanke Blondine und ſteht
gegenwärtig im 18. Lebensjahre.
Louiſe von Koburg.
Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Prinzeſſin Luiſe von Koburg weilt gegenwärtig
in Winterthur in der Schweiz, nach einer anderen
Verſion in Paris, wo ſie von hervorragenden Pſychiatern
unterſucht werden ſoll.
Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
tg.“) Luiſe von Koburg ſoll in Zug (in der Schweiz) eine
Zuſammenkunft mit Leopold Wölfling, dem ehemaligen
Erzherzog Leopold Ferdinand, gehabt haben. Die
belgiſche Liga der Menſchenrechte richtete an den Schweizer
Bundesrat telegraphiſch die Bitte, die Prinzeſſin nicht aus-
zuliefern.
Todesfall. Wien, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Der Generaldirektor der Alpinen-Montangeſellſchaft
Guido Hell iſt heute im Alter von 50 Jahren geſtorben.
Automobilunfall. Salzburg, 5. September (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Baron Carlo Erlanger wurde bei einem Automo-
bilunfall getötet.
Eine Goldmine in Rußland. Chabarowska (Oſt-Sibirien), 5. September. (Korr.-B.)
Im hieſigen Stadtgebiete iſt eine Goldmine entdeckt
worden.
Ein großer Brand in New-York. New-York, 5. September. (Korr.-B.) In der Attor-
neyſtraße brannte heute ein großes Miethaus nieder. Beim
Brande ſind 14 Menſchen umgekommen und 20 ver-
letzt worden. Die Opfer ſind ſämtlich ruſſiſche Juden
geweſen.
Der Fleiſcherſtreik in New-York —
beigelegt. New-York, 5. September. (Korr.-B.) Die Fleiſcher
beſchloſſen, deu Streik gegen die Fleiſchtruſts einzuſtellen.
Der Krieg.
Der Kampf um Port-Arthur. London, 5. September. (Korr.-B.) Aus Tſchifu
wird gemeldet: Die Beſchießung Port-Arthurs wird Tag und
Nacht fortgeſetzt. Ruſſiſche Schiffe beſchießen die Stellung der
Japaner. — Am 29. Auguſt verließen der „Retwiſan“,
„Pereſwjet“, Bajow“ und „Pallada“ den Hafen,
ohne von den Japanern angegriffen zu werden. Eine vom
Lande auf den „Pereſwjet“ einfallende Bombe tötete fünfzehn
Mann. Das Zuführen von Lebensmitteln wird immer ſchwie-
riger. — Eine amtliche Bekanntmachung ſeitens der
Ruſſen und der Japaner in Tſchifu beſagt, daß in den Ope-
rationen vor Port Arthur eine Pauſe eingetreten ſei.
London, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg
Ztg.“) Die Japaner eroberten das Fort Palung-
ſchad. Die Verluſte der Ruſſen betrugen 3000, der Japaner
8000 Mann. 14 Regimenter ſind zur Verſtärkung der Japaner
eingetroffen.
Die Pläne Kurokis. Berlin, 5. September. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Wie der „Lokal-Anzeiger“ meldet, will General
Kuroki im September Mukden erreichen und zugleich die
Einnahme Port Arthurs erzwingen, dann aber den
Truppen Ruhe gönnen. — Dasſelbe Blatt meldet, daß die
Petersburger militäriſchen Kreiſe den Feldzug für ver-
loren halten.
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