Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 3502, Czernowitz, 22.07.1914."Czernowitzer Allgemeine Zeitung." 22. Juli 1914 [Spaltenumbruch] Huldigung für unseren allgeliebten Monarchen Kaiser Franz Josef I. nahmen ungefähr 200 Schulkinder, die Vorstände mit den Beamten aller Lokalämter, die Gen- darmerie, Finanzwache, sowie die Vereine des Ortes und eine große Zahl der Ortsbewohner teil. Seitens der Be- zirkshauptmannschaft von Suczawa war Schulinspektor Tarasiewicz anwesend. Zum Schlusse der Trauer- andacht in der Kirche wurde von den Schulkindern unter Leitung des Lehrers Kaufmann das Lied "Es ist be- stimmt in Gottes Rat" gesungen. Hierauf begaben sich sämtliche Teilnehmer samt den Schulkindern in den Tempel des Ortes, wo die Trauerandacht durch einen Trauergesang eingeleitet wurde. Nachher hielt Ober- rbbiner Dr. Löwy eine tief zu Herzen gehende Trauer- rede und endigte hier die Trauerfeier mit Gebeten und Absingung der Volkshymne durch die anwesenden Schul- kinder. Nun folgte die durch die Schulkinder zum Aus- drucke gebrachte Trauerkundgebung, welche durch den Schuldirektor Piotrowski durch eine wirkungsvolle Ansprache eingeleitet wurde. Direktor Piotrowski schloß seinen Vortrag mit folgenden Worten: "So wollen auch wir von ihnen Abschied nehmen; von ihm, dem Thron- folger, der edlen Blüte vom Stamme Habsburg, die all- zufrüh vom rauhen Hauch des Lebens berührt, welk zu Boden sank; von ihr, der heldenmütigen Gattin, der Her- zogin von Hohenberg, die treu dem Gatten im Leben, ihm auch treu in den Tod folgte! Als hierauf aus den Kinder- kehlen das ergreifende Lied "Es ist bestimmt in Gottes Rat" ertönte, waren alle Teilnehmer tief gerührt und schluchzten manche vor Rührung laut auf. Nun trat Di- rektor Piotrowski nochmals vor die Anwesenden und hielt folgende Ansprache: "Und ward uns der Thron- folger entrissen und wühlt das Leid in unserem Herzen über dessen Verlust, ein großer Trost ist uns doch geblie- ben. Unser Kaiser, der greise Monarch, der von so vielen schweren Schicksalsschlägen heimgesucht wurde, er hat auch diesen schweren Schlag mannhaft ertragen und gleich der tausendjährigen Eiche, die von Sturm umbraust wohl ihre Aeste neigt, aber selbst unerschüttert den Stürmen trotzt, steht er da, der edle Sproß des Hauses Habsburg, das nie untergehen wird, denn seine Mauern sind die Liebe und Treue der Völker, die keine Macht der Erde über- winden kann. Darum wollen wir unserem Kaiser, dem Habsburger, dem Herrn von Oesterreich von hier aus un- sere Liebe, Treue und Ergebenheit kundtun und wollen ihm hier vor seinem Bilde durch den Mund eines Kindes huldigen." Es trat nun aus der Mitte der Kinderschar die Schülerin Wanda Kokoszynska vor das mit reichem Blumenschmuck gezierte Standbild des Kaisers und dekla- mierte mit treuherzigem Blick auf das Bild gewendet, ein tiefempfundenes Gedicht. Beim Vortrage des Gedichts blieb kein Auge trocken, kein Herz ungerührt und umso herzlicher erscholl der dreimalige Hochruf auf den Kaiser aus dem Munde aller Anwesenden und umso inniger er- klang das "Gott erhalte" aus aller Munde. Czudin. (Trauergottesdienst.) Anläßlich des Mihowa. (Trauerkundgebung.) Für Samstag, Boroutz. (Ehrung.) Der Gemeindeausschuß von Kisseleu. (Ehrung.) Der Gemeindeausschuß von Unter-Stanestie. (Todesfall.) Am 15. d. M. ver- [Spaltenumbruch] Unter-Stanestie. (Spende.) Der hiesige Groß- Pojeni. (Selbstmord.) Der 70jährige Dorfin- Straza. (Erhenkt.) Am 13. Juli um etwa 1 Uhr Kaczyka. (Unfall.) Am 13. Juli wurde der 40- Lukawetz. (Brand.) Am 8. Juli gegen 1 Uhr nach- Letzte Telegramme. Die bevorstehende Note Oesterreich-Ungarns. Die Forderungen an Serbien. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Wie Die Forderungen, die Oesterreich-Ungarn in 1 Sofortige Einleitung einer strengen Untersuchung gegen die durch das Sarajevoer Attentat bloßgestellten serbischen Staatsbürger. 2. Bürgschaften dafür, daß diese Untersuchung eine wirkliche und gründliche Ergänzung der in Sa- rajevo geführten Untersuchung bilden werde. 3. Die serbische Regierung wird aufgefordert werden, gegen jene Organisationen, die Agita- tionen gegen unsere Grenzen treiben, mit der größten Entschieden heitvor zugehen. 4. Schließlich dürfte der Wunsch nach genauerer Ueberwachung der Grenzen ausgesprochen werden. Wichtige Berichte unseres Belgrader Gesandten. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der österreichisch-ungarische Gesandtschaftssekretär in Das Interview mit Pasic. Leipzig, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der Mitarbeiter der "Leipziger Neueste Nachrichten", Friedliche serbische Meldung. Belgrad, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") In hiesigen politischen Kreisen gibt man sich der Graf Berchtold beim Kaiser. Bad Ischl, 21. Juli. (Korr.-B.) Der Minister des Die konservativen Serben Bosniens. Ischl, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Eine Deputation der konservativen serbischen Die Entrevue in Petersburg. Petersburg, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Anläßlich der Toaste, die bei der Begegnung des England und Rußland. London, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der russische Generalstab wird an den englischen Der russische Botschafter auf Urlaub. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der russische Botschafter in Wien, Schebeko, hat Das falsche Gerücht über den Lovcen. Wien, 21. Juli. (Korr.-B.) Gegenüber der Behaup- Albanien. Durazzo, 20. Juli. (Korr.-B.) Abends. Die heute Es wurde festgestellt, daß der militärische Lei- Freiherr Conrad von Hötzendorf. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Generalstabschef Conrad v. Hötzendorf ist gestern Die bulgarifche Anleihe. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Russische Blätter melden, daß der bulgarische Eisenbahnkatastrophe. Toulouse, 21. Juli. (Korr.-B.) Zwei Personenzüge Wetterprognose für morgen. Vorwiegend heiter, sehr [] „Czernowitzer Allgemeine Zeitung.“ 22. Juli 1914 [Spaltenumbruch] Huldigung für unſeren allgeliebten Monarchen Kaiſer Franz Joſef I. nahmen ungefähr 200 Schulkinder, die Vorſtände mit den Beamten aller Lokalämter, die Gen- darmerie, Finanzwache, ſowie die Vereine des Ortes und eine große Zahl der Ortsbewohner teil. Seitens der Be- zirkshauptmannſchaft von Suczawa war Schulinſpektor Taraſiewicz anweſend. Zum Schluſſe der Trauer- andacht in der Kirche wurde von den Schulkindern unter Leitung des Lehrers Kaufmann das Lied „Es iſt be- ſtimmt in Gottes Rat“ geſungen. Hierauf begaben ſich ſämtliche Teilnehmer ſamt den Schulkindern in den Tempel des Ortes, wo die Trauerandacht durch einen Trauergeſang eingeleitet wurde. Nachher hielt Ober- rbbiner Dr. Löwy eine tief zu Herzen gehende Trauer- rede und endigte hier die Trauerfeier mit Gebeten und Abſingung der Volkshymne durch die anweſenden Schul- kinder. Nun folgte die durch die Schulkinder zum Aus- drucke gebrachte Trauerkundgebung, welche durch den Schuldirektor Piotrowski durch eine wirkungsvolle Anſprache eingeleitet wurde. Direktor Piotrowski ſchloß ſeinen Vortrag mit folgenden Worten: „So wollen auch wir von ihnen Abſchied nehmen; von ihm, dem Thron- folger, der edlen Blüte vom Stamme Habsburg, die all- zufrüh vom rauhen Hauch des Lebens berührt, welk zu Boden ſank; von ihr, der heldenmütigen Gattin, der Her- zogin von Hohenberg, die treu dem Gatten im Leben, ihm auch treu in den Tod folgte! Als hierauf aus den Kinder- kehlen das ergreifende Lied „Es iſt beſtimmt in Gottes Rat“ ertönte, waren alle Teilnehmer tief gerührt und ſchluchzten manche vor Rührung laut auf. Nun trat Di- rektor Piotrowski nochmals vor die Anweſenden und hielt folgende Anſprache: „Und ward uns der Thron- folger entriſſen und wühlt das Leid in unſerem Herzen über deſſen Verluſt, ein großer Troſt iſt uns doch geblie- ben. Unſer Kaiſer, der greiſe Monarch, der von ſo vielen ſchweren Schickſalsſchlägen heimgeſucht wurde, er hat auch dieſen ſchweren Schlag mannhaft ertragen und gleich der tauſendjährigen Eiche, die von Sturm umbrauſt wohl ihre Aeſte neigt, aber ſelbſt unerſchüttert den Stürmen trotzt, ſteht er da, der edle Sproß des Hauſes Habsburg, das nie untergehen wird, denn ſeine Mauern ſind die Liebe und Treue der Völker, die keine Macht der Erde über- winden kann. Darum wollen wir unſerem Kaiſer, dem Habsburger, dem Herrn von Oeſterreich von hier aus un- ſere Liebe, Treue und Ergebenheit kundtun und wollen ihm hier vor ſeinem Bilde durch den Mund eines Kindes huldigen.“ Es trat nun aus der Mitte der Kinderſchar die Schülerin Wanda Kokoszynska vor das mit reichem Blumenſchmuck gezierte Standbild des Kaiſers und dekla- mierte mit treuherzigem Blick auf das Bild gewendet, ein tiefempfundenes Gedicht. Beim Vortrage des Gedichts blieb kein Auge trocken, kein Herz ungerührt und umſo herzlicher erſcholl der dreimalige Hochruf auf den Kaiſer aus dem Munde aller Anweſenden und umſo inniger er- klang das „Gott erhalte“ aus aller Munde. Czudin. (Trauergottesdienſt.) Anläßlich des Mihowa. (Trauerkundgebung.) Für Samstag, Boroutz. (Ehrung.) Der Gemeindeausſchuß von Kiſſeleu. (Ehrung.) Der Gemeindeausſchuß von Unter-Staneſtie. (Todesfall.) Am 15. d. M. ver- [Spaltenumbruch] Unter-Staneſtie. (Spende.) Der hieſige Groß- Pojeni. (Selbſtmord.) Der 70jährige Dorfin- Straza. (Erhenkt.) Am 13. Juli um etwa 1 Uhr Kaczyka. (Unfall.) Am 13. Juli wurde der 40- Lukawetz. (Brand.) Am 8. Juli gegen 1 Uhr nach- Letzte Telegramme. Die bevorſtehende Note Oeſterreich-Ungarns. Die Forderungen an Serbien. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Wie Die Forderungen, die Oeſterreich-Ungarn in 1 Sofortige Einleitung einer ſtrengen Unterſuchung gegen die durch das Sarajevoer Attentat bloßgeſtellten ſerbiſchen Staatsbürger. 2. Bürgſchaften dafür, daß dieſe Unterſuchung eine wirkliche und gründliche Ergänzung der in Sa- rajevo geführten Unterſuchung bilden werde. 3. Die ſerbiſche Regierung wird aufgefordert werden, gegen jene Organiſationen, die Agita- tionen gegen unſere Grenzen treiben, mit der größten Entſchieden heitvor zugehen. 4. Schließlich dürfte der Wunſch nach genauerer Ueberwachung der Grenzen ausgeſprochen werden. Wichtige Berichte unſeres Belgrader Geſandten. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der öſterreichiſch-ungariſche Geſandtſchaftsſekretär in Das Interview mit Paſic. Leipzig, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Mitarbeiter der „Leipziger Neueſte Nachrichten“, Friedliche ſerbiſche Meldung. Belgrad, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) In hieſigen politiſchen Kreiſen gibt man ſich der Graf Berchtold beim Kaiſer. Bad Iſchl, 21. Juli. (Korr.-B.) Der Miniſter des Die konſervativen Serben Bosniens. Iſchl, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Eine Deputation der konſervativen ſerbiſchen Die Entrevue in Petersburg. Petersburg, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Anläßlich der Toaſte, die bei der Begegnung des England und Rußland. London, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der ruſſiſche Generalſtab wird an den engliſchen Der ruſſiſche Botſchafter auf Urlaub. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der ruſſiſche Botſchafter in Wien, Schebeko, hat Das falſche Gerücht über den Lovcen. Wien, 21. Juli. (Korr.-B.) Gegenüber der Behaup- Albanien. Durazzo, 20. Juli. (Korr.-B.) Abends. Die heute Es wurde feſtgeſtellt, daß der militäriſche Lei- Freiherr Conrad von Hötzendorf. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Generalſtabschef Conrad v. Hötzendorf iſt geſtern Die bulgarifche Anleihe. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Ruſſiſche Blätter melden, daß der bulgariſche Eiſenbahnkataſtrophe. Toulouſe, 21. Juli. (Korr.-B.) Zwei Perſonenzüge Wetterprognoſe für morgen. Vorwiegend heiter, ſehr [] <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">„Czernowitzer Allgemeine Zeitung.“ 22. 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Als hierauf aus den Kinder-<lb/> kehlen das ergreifende Lied „Es iſt beſtimmt in Gottes<lb/> Rat“ ertönte, waren alle Teilnehmer tief gerührt und<lb/> ſchluchzten manche vor Rührung laut auf. Nun trat Di-<lb/> rektor Piotrowski nochmals vor die Anweſenden und<lb/> hielt folgende Anſprache: „Und ward uns der Thron-<lb/> folger entriſſen und wühlt das Leid in unſerem Herzen<lb/> über deſſen Verluſt, ein großer Troſt iſt uns doch geblie-<lb/> ben. Unſer Kaiſer, der greiſe Monarch, der von ſo vielen<lb/> ſchweren Schickſalsſchlägen heimgeſucht wurde, er hat auch<lb/> dieſen ſchweren Schlag mannhaft ertragen und gleich der<lb/> tauſendjährigen Eiche, die von Sturm umbrauſt wohl ihre<lb/> Aeſte neigt, aber ſelbſt unerſchüttert den Stürmen trotzt,<lb/> ſteht er da, der edle Sproß des Hauſes Habsburg, das<lb/> nie untergehen wird, denn ſeine Mauern ſind die Liebe<lb/> und Treue der Völker, die keine Macht der Erde über-<lb/> winden kann. Darum wollen wir unſerem Kaiſer, dem<lb/> Habsburger, dem Herrn von Oeſterreich von hier aus un-<lb/> ſere Liebe, Treue und Ergebenheit kundtun und wollen<lb/> ihm hier vor ſeinem Bilde durch den Mund eines Kindes<lb/> huldigen.“ Es trat nun aus der Mitte der Kinderſchar die<lb/> Schülerin Wanda <hi rendition="#g">Kokoszynska</hi> vor das mit reichem<lb/> Blumenſchmuck gezierte Standbild des Kaiſers und dekla-<lb/> mierte mit treuherzigem Blick auf das Bild gewendet, ein<lb/> tiefempfundenes Gedicht. Beim Vortrage des Gedichts<lb/> blieb kein Auge trocken, kein Herz ungerührt und umſo<lb/> herzlicher erſcholl der dreimalige Hochruf auf den Kaiſer<lb/> aus dem Munde aller Anweſenden und umſo inniger er-<lb/> klang das „Gott erhalte“ aus aller Munde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Czudin.</hi> <hi rendition="#g">(Trauergottesdienſt.)</hi> </head> <p>Anläßlich des<lb/> Ablebens des Thronfolgerpaares fand Samstag, den<lb/> 4. d. M. auf Veranlaſſung des Kultusvorſtehers Mendel<lb/><hi rendition="#g">Gottesmann</hi> in dem hierortigen iſr. Bethauſe ein<lb/> Trauergottesdienſt ſtatt, welcher von einer großen Men-<lb/> ſchenmenge beſucht war. Juriſt <hi rendition="#g">Baumſtein</hi> hielt eine<lb/> ergreifende Trauerrede und wies auf die Schwere des Un-<lb/> glückes hin, das alle Völker Oeſterreichs in gleichem<lb/> Maße traf. Gleichzeitig wurde auf Veranlaſſung des Kul-<lb/> tusvorſtehers Mendel Gottesmann in den iſr. Bethäuſern<lb/> zu Mold.-Banilla, Dawideny, Czyresz, Budenitz, Petroutz,<lb/> Kupka, Korczeſtie, Idzeſtie und Krasna-Putna Trauer-<lb/> gottesdienſte abgehalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mihowa.</hi> <hi rendition="#g">(Trauerkundgebung.)</hi> </head> <p>Für Samstag,<lb/> den 11. d. M. hat der hierortige Gemeindevorſtand eine<lb/> Gemeinderatsſitzung einberufen. Pfarrer <hi rendition="#g">Muntean</hi><lb/> gedachte in einer ergreifenden Rede des herben Verluſtes<lb/> welchen das Kaiſerhaus, ſowie die ganze Monarchie durch<lb/> die Ermordung des erlauchten Thronfolgerpaares erlitten<lb/> hat und forderte alle Anweſenden auf, den himmliſchen<lb/> Vater in heißen Gebeien anzuflehen, damit dieſer dem<lb/> Kaiſer die nötige Kraft und den Troſt verleihe, auch die-<lb/> ſen ſchweren Schlag zu überwinden. Die tief zu Herzen<lb/> gehende Anrede wurde unter ſichtlicher Rührung ſtehend<lb/> angehört und ſodann die Sitzung geſchloſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Boroutz.</hi> <hi rendition="#g">(Ehrung.)</hi> </head> <p>Der Gemeindeausſchuß von<lb/><hi rendition="#g">Boroutz</hi> hat in der am 13. d. ſtattgefundenen Sitzung<lb/> den einhelligen Beſchluß gefaßt, den Miniſterpräſidenten<lb/> Grafen <hi rendition="#g">Stürgkh,</hi> den Leiter des Finanzminiſteriums<lb/> Baron <hi rendition="#g">Engel,</hi> den Landespräſidenten Dr. Grafen von<lb/><hi rendition="#g">Meran,</hi> den Bezirkshauptmann <hi rendition="#g">Wyſocki</hi> und die<lb/> Reichsratsabgeorndeten Nikolaj R. v. <hi rendition="#g">Waſſilko</hi> und<lb/> Anton R. v. <hi rendition="#g">Lukaszewicz</hi> zu Ehrenmitgliedern zu<lb/> ernennen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kiſſeleu.</hi> <hi rendition="#g">(Ehrung.)</hi> </head> <p>Der Gemeindeausſchuß von<lb/> Kiſſeleu hat in der am 17. d. ſtattgehabten Sitzung be-<lb/> ſchloſſen, den Miniſterpräſidenten Grafen <hi rendition="#g">Stürgkh,</hi><lb/> den Leiter des Finanzminiſteriums Baron <hi rendition="#g">Engel,</hi> den<lb/> Landespräſidenten Dr. Grafen von <hi rendition="#g">Meran,</hi> den Be-<lb/> zirkshauptmann <hi rendition="#g">Wyſocki</hi> und die Reichsratsabgeord-<lb/> neten Nikolaj R. v. <hi rendition="#g">Waſſilko</hi> bnd Anton R. v. <hi rendition="#g">Luka-<lb/> szewicz</hi> zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unter-Staneſtie.</hi> <hi rendition="#g">(Todesfall.)</hi> </head> <p>Am 15. d. M. ver-<lb/> ſchied hier im 72. Lebensjahre Herr Schaje <hi rendition="#g">Goldner,</hi><lb/> eine durch große Wohltätigkeit und durch Edelſinn in<lb/> weiten Kreiſen hochgeachtete Perſönlichkeit. Die ir-<lb/> diſche Hülle des Verblichenen wurde am 16. d. M. unter<lb/> zahlreicher Beteiligung zu Grabe getragen.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unter-Staneſtie.</hi> <hi rendition="#g">(Spende.)</hi> </head> <p>Der hieſige Groß-<lb/> grundbeſitzer Kalman <hi rendition="#g">Fiſcher</hi> hat anläßlich des Sterbe-<lb/> tages ſeines Vaters wie alljährlich auch heuer für die<lb/> hieſigen ortsarmen Glaubensgenoſſen den Betrag von<lb/> 100 Kronen geſpendet. Im Namen der Ortsarmen und<lb/> im eigenen Namen wird ihm auf dieſem Wege gedankt.<lb/> Iſraelitiſche Kultursgemeinde Unter-Staneſtie.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Pojeni.</hi> <hi rendition="#g">(Selbſtmord.)</hi> </head> <p>Der 70jährige Dorfin-<lb/> ſaſſe Dimitrie <hi rendition="#g">Ungurean</hi> hat am 13. Juli in ſeiner<lb/> Wohnung Selbſtmord verübt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Straza.</hi> <hi rendition="#g">(Erhenkt.)</hi> </head> <p>Am 13. Juli um etwa 1 Uhr<lb/> nachmittags hat ſich die Witwe Eudokia a Lawrinti <hi rendition="#g">Po-<lb/> pescul</hi> auf ihrem eigenen Stallbode, mit einem Rie-<lb/> men erhenkt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kaczyka.</hi> <hi rendition="#g">(Unfall.)</hi> </head> <p>Am 13. Juli wurde der 40-<lb/> jährige Taglöhner Stefan <hi rendition="#g">Zytra</hi> beim Paſſieren eines<lb/> Steges über den durch Regengüſſe angeſchwollenen Blin-<lb/> detzbach in Kaczyka durch einen herangeſchwommenen<lb/> Baumſtamm ſamt Steg ins Waſſer geſtürzt. Seine Leiche<lb/> wurde nach einigen Stunden von Mühlenarbeitern ge-<lb/> borgen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lukawetz.</hi> <hi rendition="#g">(Brand.)</hi> </head> <p>Am 8. Juli gegen 1 Uhr nach-<lb/> mittags iſt das Wohnhaus der Eudokia Hlewka von einem<lb/> aus unbekannter Urſache entſtandenen Feuer total einge-<lb/> äſchert worden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Telegramme.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die bevorſtehende Note<lb/> Oeſterreich-Ungarns.<lb/> Die Forderungen an Serbien.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 21. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl> <p>Wie<lb/> die „Neue Freie Preſſe“ erfährt, wird der Schritt Oeſter-<lb/> reich-Ungarns in Belgrad <hi rendition="#g">noch im Laufe dieſer<lb/> Woche</hi> erfolgen. Die Demarche ſoll in der <hi rendition="#g">Form ſehr<lb/> höflich,</hi> dem Inhalt nach aber ſehr entſchieden ſein. Die<lb/> Demarche wird befriſtet ſein und die Forderungen, die die<lb/> Monarchie erheben wird, müßten innerhalb eines Zeit-<lb/> raumes von 48 Stunden ſeitens Serbiens beantwortet<lb/> werden.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Forderungen,</hi> die Oeſterreich-Ungarn in<lb/> Belgrad erheben wird, ſind <hi rendition="#g">folgende:</hi> </p><lb/> <list> <item>1 Sofortige Einleitung einer ſtrengen Unterſuchung<lb/> gegen die durch das Sarajevoer Attentat bloßgeſtellten<lb/> ſerbiſchen Staatsbürger.</item><lb/> <item>2. Bürgſchaften dafür, daß dieſe Unterſuchung eine<lb/><hi rendition="#g">wirkliche</hi> und <hi rendition="#g">gründliche</hi> Ergänzung der in Sa-<lb/> rajevo geführten Unterſuchung bilden werde.</item><lb/> <item>3. Die ſerbiſche Regierung wird aufgefordert werden,<lb/><hi rendition="#g">gegen jene Organiſationen, die Agita-<lb/> tionen gegen unſere Grenzen treiben,</hi> mit<lb/> der <hi rendition="#g">größten Entſchieden heitvor zugehen.</hi> </item><lb/> <item>4. 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Graf<lb/><hi rendition="#g">Berchtold</hi> hat noch geſtern abends das geſamte Mate-<lb/> rial eingehend ſtudiert und ſich hierauf nach Iſchl begeben.<lb/> Er wird dem <hi rendition="#g">Kaiſer</hi> auch darüber einen <hi rendition="#g">ausführ-<lb/> lichen Bericht</hi> erſtatten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das Interview mit Paſic.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Leipzig,</hi> 21. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Der Mitarbeiter der „Leipziger Neueſte Nachrichten“,<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Roloff,</hi> der das vielbeſprochene <hi rendition="#g">Interblew</hi><lb/> mit <hi rendition="#g">Paſic</hi> hatte, hält den von ihm wiedergegebenen In-<lb/> halt des Interviews mit Paſic gegenüber dem offiziellen<lb/> ſerbiſchen Dementi vollinhaltlich aufrecht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Friedliche ſerbiſche Meldung.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 21. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>In hieſigen <hi rendition="#g">politiſchen</hi> Kreiſen gibt man ſich der<lb/><hi rendition="#g">Hoffnung</hi> hin, daß die <hi rendition="#g">Aktion Oeſterreich-<lb/> Ungarns</hi> in Belgrad zweifellos in <hi rendition="#g">friedlicher<lb/> Weiſe</hi> geführt und zum Abſchluß gebracht werden wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Graf Berchtold beim Kaiſer.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Bad Iſchl,</hi> 21. Juli.</dateline> <bibl>(Korr.-B.)</bibl> <p>Der Miniſter des<lb/> Aeußern, Graf <hi rendition="#g">Berchtold,</hi> iſt heute früh hier einge-<lb/> troffen und wurde um 9 Uhr vom Kaiſer in <hi rendition="#g">Audienz</hi><lb/> empfangen. Graf Berchtold berichtete über laufende Reſ-<lb/> ſortangelegenheiten. Die Audienz dauerte <hi rendition="#g">eine</hi> Stunde.<lb/> Der Miniſter verbleibt bis morgen früh in Iſchl, reiſt<lb/> dann zu einem eintägigen Aufenthalte rein privater Na-<lb/><cb/> tur nach Salzburg, von wo er morgen abends nach Wien<lb/> zurückreiſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die konſervativen Serben Bosniens.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Iſchl,</hi> 21. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Eine Deputation der <hi rendition="#g">konſervativen ſerbiſchen</hi><lb/> Partei in <hi rendition="#g">Bosnien</hi> iſt heute von Dr. <hi rendition="#g">Bilinski</hi> in<lb/> Audienz empfangen worden. Die Deputation begibt ſich<lb/> von hier nach Wien, um beim Grafen <hi rendition="#g">Stürgkh</hi> vorzu-<lb/> ſprechen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Entrevue in Petersburg.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Petersburg,</hi> 21. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg.<lb/> Ztg.“)</bibl> <p>Anläßlich der Toaſte, die bei der Begegnung des<lb/><hi rendition="#g">Zaren</hi> mit <hi rendition="#g">Poincaree</hi> gewechſelt wurden, ſchreibt<lb/> die <hi rendition="#g">„Nowoje Wremja“: Dieſchweren Zeiten<lb/> für Europa ſind noch nicht vorüber.</hi> Selbſt-<lb/> ſüchtige Wünſche bedrohen immer wieder den Frieden.<lb/> Die jetzige <hi rendition="#g">Zuſammenkunft</hi> wird die <hi rendition="#g">Uner-<lb/> ſchütterlichkeit</hi> des Bündniſſes noch mehr vervoll-<lb/> ſtändigen. 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„Czernowitzer Allgemeine Zeitung.“ 22. Juli 1914
Huldigung für unſeren allgeliebten Monarchen Kaiſer
Franz Joſef I. nahmen ungefähr 200 Schulkinder, die
Vorſtände mit den Beamten aller Lokalämter, die Gen-
darmerie, Finanzwache, ſowie die Vereine des Ortes und
eine große Zahl der Ortsbewohner teil. Seitens der Be-
zirkshauptmannſchaft von Suczawa war Schulinſpektor
Taraſiewicz anweſend. Zum Schluſſe der Trauer-
andacht in der Kirche wurde von den Schulkindern unter
Leitung des Lehrers Kaufmann das Lied „Es iſt be-
ſtimmt in Gottes Rat“ geſungen. Hierauf begaben ſich
ſämtliche Teilnehmer ſamt den Schulkindern in den
Tempel des Ortes, wo die Trauerandacht durch einen
Trauergeſang eingeleitet wurde. Nachher hielt Ober-
rbbiner Dr. Löwy eine tief zu Herzen gehende Trauer-
rede und endigte hier die Trauerfeier mit Gebeten und
Abſingung der Volkshymne durch die anweſenden Schul-
kinder. Nun folgte die durch die Schulkinder zum Aus-
drucke gebrachte Trauerkundgebung, welche durch den
Schuldirektor Piotrowski durch eine wirkungsvolle
Anſprache eingeleitet wurde. Direktor Piotrowski ſchloß
ſeinen Vortrag mit folgenden Worten: „So wollen auch
wir von ihnen Abſchied nehmen; von ihm, dem Thron-
folger, der edlen Blüte vom Stamme Habsburg, die all-
zufrüh vom rauhen Hauch des Lebens berührt, welk zu
Boden ſank; von ihr, der heldenmütigen Gattin, der Her-
zogin von Hohenberg, die treu dem Gatten im Leben, ihm
auch treu in den Tod folgte! Als hierauf aus den Kinder-
kehlen das ergreifende Lied „Es iſt beſtimmt in Gottes
Rat“ ertönte, waren alle Teilnehmer tief gerührt und
ſchluchzten manche vor Rührung laut auf. Nun trat Di-
rektor Piotrowski nochmals vor die Anweſenden und
hielt folgende Anſprache: „Und ward uns der Thron-
folger entriſſen und wühlt das Leid in unſerem Herzen
über deſſen Verluſt, ein großer Troſt iſt uns doch geblie-
ben. Unſer Kaiſer, der greiſe Monarch, der von ſo vielen
ſchweren Schickſalsſchlägen heimgeſucht wurde, er hat auch
dieſen ſchweren Schlag mannhaft ertragen und gleich der
tauſendjährigen Eiche, die von Sturm umbrauſt wohl ihre
Aeſte neigt, aber ſelbſt unerſchüttert den Stürmen trotzt,
ſteht er da, der edle Sproß des Hauſes Habsburg, das
nie untergehen wird, denn ſeine Mauern ſind die Liebe
und Treue der Völker, die keine Macht der Erde über-
winden kann. Darum wollen wir unſerem Kaiſer, dem
Habsburger, dem Herrn von Oeſterreich von hier aus un-
ſere Liebe, Treue und Ergebenheit kundtun und wollen
ihm hier vor ſeinem Bilde durch den Mund eines Kindes
huldigen.“ Es trat nun aus der Mitte der Kinderſchar die
Schülerin Wanda Kokoszynska vor das mit reichem
Blumenſchmuck gezierte Standbild des Kaiſers und dekla-
mierte mit treuherzigem Blick auf das Bild gewendet, ein
tiefempfundenes Gedicht. Beim Vortrage des Gedichts
blieb kein Auge trocken, kein Herz ungerührt und umſo
herzlicher erſcholl der dreimalige Hochruf auf den Kaiſer
aus dem Munde aller Anweſenden und umſo inniger er-
klang das „Gott erhalte“ aus aller Munde.
Czudin. (Trauergottesdienſt.) Anläßlich des
Ablebens des Thronfolgerpaares fand Samstag, den
4. d. M. auf Veranlaſſung des Kultusvorſtehers Mendel
Gottesmann in dem hierortigen iſr. Bethauſe ein
Trauergottesdienſt ſtatt, welcher von einer großen Men-
ſchenmenge beſucht war. Juriſt Baumſtein hielt eine
ergreifende Trauerrede und wies auf die Schwere des Un-
glückes hin, das alle Völker Oeſterreichs in gleichem
Maße traf. Gleichzeitig wurde auf Veranlaſſung des Kul-
tusvorſtehers Mendel Gottesmann in den iſr. Bethäuſern
zu Mold.-Banilla, Dawideny, Czyresz, Budenitz, Petroutz,
Kupka, Korczeſtie, Idzeſtie und Krasna-Putna Trauer-
gottesdienſte abgehalten.
Mihowa. (Trauerkundgebung.) Für Samstag,
den 11. d. M. hat der hierortige Gemeindevorſtand eine
Gemeinderatsſitzung einberufen. Pfarrer Muntean
gedachte in einer ergreifenden Rede des herben Verluſtes
welchen das Kaiſerhaus, ſowie die ganze Monarchie durch
die Ermordung des erlauchten Thronfolgerpaares erlitten
hat und forderte alle Anweſenden auf, den himmliſchen
Vater in heißen Gebeien anzuflehen, damit dieſer dem
Kaiſer die nötige Kraft und den Troſt verleihe, auch die-
ſen ſchweren Schlag zu überwinden. Die tief zu Herzen
gehende Anrede wurde unter ſichtlicher Rührung ſtehend
angehört und ſodann die Sitzung geſchloſſen.
Boroutz. (Ehrung.) Der Gemeindeausſchuß von
Boroutz hat in der am 13. d. ſtattgefundenen Sitzung
den einhelligen Beſchluß gefaßt, den Miniſterpräſidenten
Grafen Stürgkh, den Leiter des Finanzminiſteriums
Baron Engel, den Landespräſidenten Dr. Grafen von
Meran, den Bezirkshauptmann Wyſocki und die
Reichsratsabgeorndeten Nikolaj R. v. Waſſilko und
Anton R. v. Lukaszewicz zu Ehrenmitgliedern zu
ernennen.
Kiſſeleu. (Ehrung.) Der Gemeindeausſchuß von
Kiſſeleu hat in der am 17. d. ſtattgehabten Sitzung be-
ſchloſſen, den Miniſterpräſidenten Grafen Stürgkh,
den Leiter des Finanzminiſteriums Baron Engel, den
Landespräſidenten Dr. Grafen von Meran, den Be-
zirkshauptmann Wyſocki und die Reichsratsabgeord-
neten Nikolaj R. v. Waſſilko bnd Anton R. v. Luka-
szewicz zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.
Unter-Staneſtie. (Todesfall.) Am 15. d. M. ver-
ſchied hier im 72. Lebensjahre Herr Schaje Goldner,
eine durch große Wohltätigkeit und durch Edelſinn in
weiten Kreiſen hochgeachtete Perſönlichkeit. Die ir-
diſche Hülle des Verblichenen wurde am 16. d. M. unter
zahlreicher Beteiligung zu Grabe getragen.
Unter-Staneſtie. (Spende.) Der hieſige Groß-
grundbeſitzer Kalman Fiſcher hat anläßlich des Sterbe-
tages ſeines Vaters wie alljährlich auch heuer für die
hieſigen ortsarmen Glaubensgenoſſen den Betrag von
100 Kronen geſpendet. Im Namen der Ortsarmen und
im eigenen Namen wird ihm auf dieſem Wege gedankt.
Iſraelitiſche Kultursgemeinde Unter-Staneſtie.
Pojeni. (Selbſtmord.) Der 70jährige Dorfin-
ſaſſe Dimitrie Ungurean hat am 13. Juli in ſeiner
Wohnung Selbſtmord verübt.
Straza. (Erhenkt.) Am 13. Juli um etwa 1 Uhr
nachmittags hat ſich die Witwe Eudokia a Lawrinti Po-
pescul auf ihrem eigenen Stallbode, mit einem Rie-
men erhenkt.
Kaczyka. (Unfall.) Am 13. Juli wurde der 40-
jährige Taglöhner Stefan Zytra beim Paſſieren eines
Steges über den durch Regengüſſe angeſchwollenen Blin-
detzbach in Kaczyka durch einen herangeſchwommenen
Baumſtamm ſamt Steg ins Waſſer geſtürzt. Seine Leiche
wurde nach einigen Stunden von Mühlenarbeitern ge-
borgen.
Lukawetz. (Brand.) Am 8. Juli gegen 1 Uhr nach-
mittags iſt das Wohnhaus der Eudokia Hlewka von einem
aus unbekannter Urſache entſtandenen Feuer total einge-
äſchert worden.
Letzte Telegramme.
Die bevorſtehende Note
Oeſterreich-Ungarns.
Die Forderungen an Serbien.
Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Wie
die „Neue Freie Preſſe“ erfährt, wird der Schritt Oeſter-
reich-Ungarns in Belgrad noch im Laufe dieſer
Woche erfolgen. Die Demarche ſoll in der Form ſehr
höflich, dem Inhalt nach aber ſehr entſchieden ſein. Die
Demarche wird befriſtet ſein und die Forderungen, die die
Monarchie erheben wird, müßten innerhalb eines Zeit-
raumes von 48 Stunden ſeitens Serbiens beantwortet
werden.
Die Forderungen, die Oeſterreich-Ungarn in
Belgrad erheben wird, ſind folgende:
1 Sofortige Einleitung einer ſtrengen Unterſuchung
gegen die durch das Sarajevoer Attentat bloßgeſtellten
ſerbiſchen Staatsbürger.
2. Bürgſchaften dafür, daß dieſe Unterſuchung eine
wirkliche und gründliche Ergänzung der in Sa-
rajevo geführten Unterſuchung bilden werde.
3. Die ſerbiſche Regierung wird aufgefordert werden,
gegen jene Organiſationen, die Agita-
tionen gegen unſere Grenzen treiben, mit
der größten Entſchieden heitvor zugehen.
4. Schließlich dürfte der Wunſch nach genauerer
Ueberwachung der Grenzen ausgeſprochen werden.
Wichtige Berichte unſeres Belgrader
Geſandten.
Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Der öſterreichiſch-ungariſche Geſandtſchaftsſekretär in
Belgrad, Ritter von Storck iſt in Wien eingetroffen
und hat dem Grafen Berchtold eine Reihe wichtiger
Berichte des Geſandten Baron Giesl überbracht. Graf
Berchtold hat noch geſtern abends das geſamte Mate-
rial eingehend ſtudiert und ſich hierauf nach Iſchl begeben.
Er wird dem Kaiſer auch darüber einen ausführ-
lichen Bericht erſtatten.
Das Interview mit Paſic.
Leipzig, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Der Mitarbeiter der „Leipziger Neueſte Nachrichten“,
Dr. Roloff, der das vielbeſprochene Interblew
mit Paſic hatte, hält den von ihm wiedergegebenen In-
halt des Interviews mit Paſic gegenüber dem offiziellen
ſerbiſchen Dementi vollinhaltlich aufrecht.
Friedliche ſerbiſche Meldung.
Belgrad, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
In hieſigen politiſchen Kreiſen gibt man ſich der
Hoffnung hin, daß die Aktion Oeſterreich-
Ungarns in Belgrad zweifellos in friedlicher
Weiſe geführt und zum Abſchluß gebracht werden wird.
Graf Berchtold beim Kaiſer.
Bad Iſchl, 21. Juli. (Korr.-B.) Der Miniſter des
Aeußern, Graf Berchtold, iſt heute früh hier einge-
troffen und wurde um 9 Uhr vom Kaiſer in Audienz
empfangen. Graf Berchtold berichtete über laufende Reſ-
ſortangelegenheiten. Die Audienz dauerte eine Stunde.
Der Miniſter verbleibt bis morgen früh in Iſchl, reiſt
dann zu einem eintägigen Aufenthalte rein privater Na-
tur nach Salzburg, von wo er morgen abends nach Wien
zurückreiſt.
Die konſervativen Serben Bosniens.
Iſchl, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Eine Deputation der konſervativen ſerbiſchen
Partei in Bosnien iſt heute von Dr. Bilinski in
Audienz empfangen worden. Die Deputation begibt ſich
von hier nach Wien, um beim Grafen Stürgkh vorzu-
ſprechen.
Die Entrevue in Petersburg.
Petersburg, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Anläßlich der Toaſte, die bei der Begegnung des
Zaren mit Poincaree gewechſelt wurden, ſchreibt
die „Nowoje Wremja“: Dieſchweren Zeiten
für Europa ſind noch nicht vorüber. Selbſt-
ſüchtige Wünſche bedrohen immer wieder den Frieden.
Die jetzige Zuſammenkunft wird die Uner-
ſchütterlichkeit des Bündniſſes noch mehr vervoll-
ſtändigen. Die Freundſchaft zwiſchen Frankreich und Ruß-
land iſt geeignet, Europa vor gefährlichen Zuſammen-
ſtößen zu ſchützen.
England und Rußland.
London, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Der ruſſiſche Generalſtab wird an den engliſchen
Manövern, die in der Zeit vom 14. bis 18. Dezember
ſtattfinden werden, teilnehmen.
Der ruſſiſche Botſchafter auf Urlaub.
Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Der ruſſiſche Botſchafter in Wien, Schebeko, hat
einen mehrwöchentlichen Urlaub angetreten und ſich
auf ſeine Güter nach Rußland begeben.
Das falſche Gerücht über den Lovcen.
Wien, 21. Juli. (Korr.-B.) Gegenüber der Behaup-
tung eines franzöſiſchen Blattes, daß Oeſter-
reich-Ungarn die Abſicht hätte, vom Lovcen ge-
waltſam Beſitz zu ergreifen, iſt das Fremdenblatt
von maßgebender Stelle zu der Erklärung ermächtigt,
daß auch nicht der geringſte Anhaltspunkt vorliegt, wel-
cher das Auftauchen jener durch und durch falſchen Nach-
richt irgendwie zu rechtfertigen vermöchte.
Albanien.
Durazzo, 20. Juli. (Korr.-B.) Abends. Die heute
eingelangte Antwort aus dem Rebellenlager lehnt
Verhandlungen mit den Vertretern der Großmächte an
einem anderen Orte als Schiak ab. Die Mandatare der
Inſurgenten ſeien verpflichtet, darauf zu beſtehen, daß die
Verhandlungen in der Mitte des Volkes er-
folgen. Die Vertreter der Großmächte werden morgen be-
ſchließen, ob ſie nach Schiak gehen ſollen.
Es wurde feſtgeſtellt, daß der militäriſche Lei-
ter der Aufſtandsbewegung ein ehemaliger Oberſt des
Generalſtabes unter Torgut Paſcha iſt,
deſſen Namen noch nicht feſtgeſtellt wurde.
Freiherr Conrad von Hötzendorf.
Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Generalſtabschef Conrad v. Hötzendorf iſt geſtern
zum Beſuche ſeines ſchwerkranken Sohnes in Wien ein-
getroffen und begibt ſich heute nach Tirol zurück.
Die bulgarifche Anleihe.
Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Ruſſiſche Blätter melden, daß der bulgariſche
Geſandte in Petersburg Dimitriew um ſeine Ent-
laſſung angeſucht habe, weil Bulgarien die An-
leihe mit Deutſchland abgeſchloſſen hat.
Eiſenbahnkataſtrophe.
Toulouſe, 21. Juli. (Korr.-B.) Zwei Perſonenzüge
ſtießen geſtern abends bei Toulouſe zuſammen, wobei vier
Waggons zertrümmert, ſechs Reiſende getötet und
etwa 30 verletzt wurden.
Wetterprognoſe für morgen. Vorwiegend heiter, ſehr
warm, lebhafte Oſtwinde.
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