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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 3502, Czernowitz, 22.07.1914.

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22. Juli 1914. "Czernowitzer Allgemeine Zeitung"

[Spaltenumbruch] Bürgermeister Dr. Salo Weißelberger; 30 K: Bu-
kowiner Kreditverein; 28 K: Exzellenz Doktor Wladi-
mir von Repta; 25 K: Hofrat Arthur Müller; je
20 K: Vizebürgermeister Hofrat Moritz Barleon und
Direktor Kaufmann Brück; je 10 K: Fräulein Tilla
Weißelberger und Anni Herschmann; 5 K:
Baurat Würfel. Den Spendern wird hiemit der
wärmste Dank abgestattet. An dieser Stelle sei auch be-
stens gedankt dem Offizierskorps des 41. Inf.-Reg. für
die unentgeltliche Beistellung der Musikkapelle dieses Re-
gimentes, der Czernowitzer Elektrizitäts- und Straßen-
bahngesellschaft für die Gewährung einer 50prozentigen
Ermäßigung des Strompreises, den Herren Inspektions-
beamten der Polizeidirektion und des städtischen Bau-
amtes sowie den Herren Inspektionsärzten des Stadt-
physikates für die Verzichtleistung auf die Inspektions-
gebühren, schließlich dem Herrn Ballettmeister Anton
Fieles, welcher lediglich gegen Vergütung der Baraus-
lagen die Einstudierung der schwierigen Tänze besorgte.

Ernteurlaubertransport.

Vergangenen Samstag wur-
den 755 Ernteurlauber mittels Sonderzuges von der
Station Volksgarten nach Itzkany befördert.

Gewerbeverein "Cintracht".

Am 16. d. fand eine
Vorstands-Sitzung des Gewerbevereines "Eintracht"
unter Vorsitz des Obmannes Hofrat Prof. Dr. Klein-
wächter
statt. Sekretär Herman Mittelmann be-
richtete über den Cinlauf sowie über die der Erledigung
zugeführten Stücke. Bei dieser Sitzung wurde der ein-
stimmige Beschluß gefaßt, wegen Vergebung der Arbeiten
beim Landhausneubau ein diesbezügliches Memorandum
an den hohen Bukowiner Landesausschuß zu richten und
um Beschleunigung der Vorarbeiten zu ersuchen, damit
noch in diesem Jahre mit dem Bau des neuen Landhaus-
Gebäudes begonnen werden kann. Mehr als 200 Czer-
nowitzer Gewerbetreibende haben mit großen Opfern und
Mühseligkeiten ihre Offerte eingereicht und warten nun
vergebens auf einen Bescheid. Im Interesse der Förde-
rung des Gewerbestandes wäre es gelegen, wenn der Lan-
desausschuß dieser Angelegenheit mehr Aufmerksamkeit
zuwenden möchte Gleichzeitig referierte Sekretär Mittel-
mann über die Vorarbeiten zur Begründung einer Mit-
teistandspartei in Czernowitz, an welcher auch der Ge-
werbeverein teilnehmen wird. Zum Schlusse gelangten
einige Darlehens-Gesuche von Gewerbetreibenden zur Er-
ledigung.

Festnahme berüchtigter Taschendiebe.

Am Eröff-
nungsabende des Zirkus Truzzi versuchte ein elegant ge-
kleideter Mann den Andrang, der vor dem Kassenschalter
herrschte, dazu zu benützen, um einem Herrn eine Börse
mit dem Inhalte von 286 K zu entwenden. Er wurde je-
doch festgenommen und auf die Polizeidirektion gebracht.
Daselbst wurde er als der vielfach vorbestrafte und berüch-
tigte Taschendieb Hersch Segall rekte Werner ag-
noßiert, der kurz vorher nach Abbüßung einer 15mo-
natigen Kerkerstrafe aus dem Stanislauer Gefängnisse
entlassen worden war. Segall gehört jener berüchtigten
Familie an, welche schon des öfte[r]en durch verwegen aus-
geführte Diebstähle von sich reden gemacht hat und die aus
ganz Oesterreich wegen besonderer Eigentumsgefährlich-
keit abgeschafft wurde. Die weiteren polizeilichen Erhe-
bungen, die bezüglich des oberwähnten Diebstahlsversuches
eingeleitet wurden, führten zur Verhaftung eines gewissen
Schoil Raspel recte Schaul. Es wurde nämlich fest-
gestellt, daß Raspel, der seit jeher zu der Familie Segall
in Verbindungen stand, auch diesmal am kritischen Abende
offenbar zur Unterstützung seines Genossen, vor dem Zir-
kus sich herumtrieb. Raspel, der wegen Taschendiebstahls
wiederholt vorbestraft ist, und Segall wurden dem Lan-
desgerichte eingeliefert.

Unfall oder boshafte Tat?

Am 14. d. M. wurden
einem drei Monate alten Säugling, der von der 17 Jahre
alten Dienstmagd Rosalia Kacz beaufsichtigt wurde,
wahrscheinlich mit böser Absicht, beide Oberarme gebro-
chen. Die Dienstmagd wurde kurz nach verübter Tat flüch-
tig und ist heute ausgeforscht und der Polizei überstellt
worden. Sie gibt an, unschuldig zu sein, da bloßer Zufall
im Spiele sei. Sie wird dem Landesgerichte eingeliefert
werden. Der Säugling, dessen Verletzungen schwere sind,
wurde ins Kinderspital überführt.

Selbstmordversuch wege[n] eines Hundes.

Am 18. d.
stürzte sich die Häuslerin Alexandra Zaleski in selbst-
mörderischer Absicht in den Klokuczkabach. Sie wurde je-
doch von einigen Anwesenden ohne Mühe aus dem Wasser
gezogen, da der Bach an dieser Stelle nur eine Tiefe von
etwas über einem halben Meter hat. Die Zaleski gab an,
aus Gram darüber, daß der Wasenmeister ihren Lieb-
lingshund eingefangen hatte, den Tod gesucht zu haben.

Diebstahl.

Gestern nachmittags wurden einem Mihu-
czenyer Grundwirten, der gelegentlich des Petermarktes
in Czernowitz weilte, auf dem Marktplatze ein Fuhrwerk
samt Gespann im Werte von 700 K gestohlen. Die poli-
zeilichen Erhebungen wurden sofort eingeleitet und dürf-
ten zu einem positiven Ergebnisse führen.

Pilzvergiftung.

Am 17. d. M. erkrankte die Bettlerin
Anna Stawski, 60 Jahre alt, infolge Genusses gifti-
ger Schwämme, die sich die Arme im Walde gesammelt
hatte. Die Rettungsgesellschaft leistete ihr die erste Hilfe
und überführte sie in das Landesspital. Die Vergiftung
ist schwereren Grades, so daß an ihrem Aufkommen ge-
zweifelt wird.




[Spaltenumbruch]
Theater, Kunst und Literatur.


"Die milesischen Kolonien im Skythenlande".

Unter
diesem Titel ist soeben ein ungemein interessanter Beitrag
zur Geschichte der griechischen Kolonisation am Nordge-
stade des Schwarzen Meeres erschienen. Das Buch hat den
Professor am zweiten Staatsgymnasium in Czernowitz,
Dr. Pantelimon Klym zum Verfasser und ist im Selbst-
verlage des Autors erschienen. Schon auf den ersten Blick
kann man die mannigfachen Beziehungen von Kultur und
Kunst, die in dem Buche zwischen den Griechen und der
Ukraine und zwischen der behandelten Periode (bis zum
3. nachchristlichen Jahrhundert) und späteren Zeiten
aufgedeckt werden, feststellen. Zahlreiche Illustrationen
erläutern den Text. Vermöge der zahlreichen Fäden, die
von den behandelten Skythenlanden zur Bukowina füh-
ren, ist dem Buch gerade bei uns besonderer Wert ver-
liehen.

Ricarda Huch feierte ihren 50. Geburtstag.

Sie
wurde am 18. Juli 1864 in der brasilianischen Hafenstadt
Porto Alegre geboren. In den Anfängen der Frauenbe-
wegung ist Ricarda Huch nach der Schweiz gekommen. Als
eine der ersten Studentinnen wurde sie in Zürich zum
Doktor promoviert; bald darauf wurde sie in Gottfried
Kellers Heimat Stadtbibliothekarin. In Florenz, Triest,
Braunschweig und München war sie, mit dem Italiener
Dr. Ceconi verheiratet, späterhin wohnhaft. Ihre poeti-
schen Versuche begann sie unter dem Pseudonym Richard
Hugo mit einem eidgenössischen Drama "Der "Bundes-
schwur" und mit einem zwischen Vers und Prosa wechseln-
den Renaissancestück "Evoe". Doch schon in dem Roman
"Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren" offen-
barte die damals Achtundzwanzigjährige ein zu höchster
Reife entfaltetes, ganz beherrschtes Talent. Schalkhafte,
auf Keller zurückgehende Legenden ("Der Mondreigen
von Schlaraffis") folgten, und 1901 die Erzählungen
"Aus der Triumphgasse", deren Schauplatz die winklige
verwahrloste Altstadt von Triest ist. Zwei Werke roman-
haften Charakters hat Ricarda Huch seitdem noch heraus-
gegeben: das im Motiv dem "Ludolf Ursleu" ähnliche
Buch "Vita somnium breve", das jetzt den Titel "Michael
Unger" trägt, und die dalmatinischen Geschichten "Von
den Königen und der Krone", die, in den Bergen von
Morimont, an der Küste der Adria spielend, den Tagelöh-
ner Lastari und seinen Sohn Lasko zu Nachfahren mythi-
scher Slavenfürsten machen. Mit der "Eroberung Roms"
und dem "Kampf um Rom" wandte Ricarda Huch einem
historischen Freskostil sich zu. Ihre letzte abgeschlossene
Schöpfung ist die epische Prosatrilogie "Der große Krieg
in Deutschland", eine ungeheure Nachdichtung der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges.




Rechtspflege.


Der Prozeß Caillaux.

KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Unter großem Andrange des Publikums, begann heute
die Verhandlung gegen Madame Caillaux. Die An-
klage lautet auf beabsichtigte Tötung mit Vor-
bedacht.
Madame Caillaux erklärte, die Calmette-Cam-
pagne, von der sie befürchtete, daß sie auch auf ihre pri-
vaten
Briefe ausgedehnt werden würde, habe derart
auf sie gewirkt, daß sie den Kopfverlor. Die Ange-
klagte beteuerte, daß sie Calmette nicht töten wollte
und die Tatbedauere. Nach Einvernahme mehrerer
Zeugen wurde die Verhandlung auf morgen vertagt.




Oekonomisches.


Lieferung von Werkstätten- und Heizhauseinrichtun-
gen.

Seitens der Betriebsleitung der österr. Staatsbahnen
in Czernowitz wird die Lieferung und vollständig betriebs-
fähige Aufstellung der nachstehend angeführten Arbeits-
maschinen für die Betriebswerkstätte in Czernowitz im
öffentlichen Offertwege vergeben: 1. eine Leitspindeldreh-
bank; 2. eine Universal-Egalisierbank; 3. eine Shaping-
maschine; 4. ein Schleifapparat für Steuerungsbestand-
teile. Die diesbezüglichen Angebote sind unter Benützung
des vorgeschriebenen Offertformulares vollkommen ad-
justiert bis zum 30. August 1914, 12 Uhr mittags (Orts-
zeit) bei der Betriebsleitung Czernowitz einzubringen.
Die bezüglichen Lieferbedingnisse und Offertformularien
können bei der Betriebsleitung Czernowitz (Abteilung für
den Zugförderungs- und Werkstättendienst) gegen Erlag
des Betrages von 50 Hellern behoben, bezw. gegen Ein-
sendung dieses Betrages und des entfallenden Portos be-
zogen werden.

Buchgewerbeausstellung in Leipzig 1914.

Am 10. d.
fand im Oesterreichischen Museum für Kunst und Indu-
strie unter dem Vorsitze des Präsidenten Christowh Reißer
und bei Anwesenheit der Ministerialräte Wilhelm Haas
und Baron Klimburg eine Sitzung des Exekutivkomitees
statt. Nach Anhörung des ausführlichen Referates über
das Oesterreichische Haus, aus dem der allseitige Erfolg
der hervorragenden Leistungen der österreichischen Indu-
strie, unserer Buchgewerbe und Künstlerschaft hervorging,
wurde einstimmig beschlossen, die im Oesterreichischen
[Spaltenumbruch] Hause in Leipzig ausgestellten Objekte nach Schluß der
Ausstellung und zwar in der jetzigen Aufmachung nach
Wien, in das Oesterreichische Museum für Kunst und In-
dustrie zu übertragen, um so den Oesterreichern und vor
allem der Arbeiterschaft der einschlägigen Branchen, der
es nicht möglich war, die Weltschau in Leipzig zu besuchen,
während etwa zwei Monate des kommenden Winters die
Möglichkeit einer leichteren Besichtigung zu geben, wobei
auch angenommen wird, daß durch eine solche Vorführung
den einzelnen beteiligten Firmen in wirtschaftlicher Hin-
sicht Erfolge erwachsen können und daß eine solche im Aus-
lande so anerkannte Ausstellung auch auf den Fremden-
verkehr im günstigen Sinne Einfluß haben kann. In Wür-
digung dieser Umstände hat sich das Ministerium für
öffentliche Arbeiten bereit erklärt, eine solche Ausstellung
in Wien, die die erste ihrer Art wäre, mit einem namhaf-
ten Betrage zu fördern unter der Annahme, daß die betei-
ligten Firmen in Anbetracht der mit der Vorführung zu
erhoffenden Erfolge bereit sein werden, selbst entspre-
chende Beiträge zu leisten. Das Ergebnis einer im letzte-
ren Blange gestellten Umfrage ist schon jetzt ein sehr be-
friedigendes.

Schlechte Ernteaussichten in Rußland.

Nach überein-
stimmenden Berichten russischer Blätter unterliegt es kei-
nem Zweifel mehr, daß Rußland eine schlechte Ernte zu
erwarten hat. In den Gegenden, wo das Winterkorn be-
reits geschnitten worden ist, rechnet man mit mittlerem
Erträgnis, doch kann vieles noch verdorben werden. Das
Sommerkorn ist aber schon heute zum größten Teil so
schwer geschädigt worden, daß von Erträgen gar keine
Rede sein kann. Der ganze Nordwesten, auch die hochkul-
tivierten Ostseeprovinzen und das fruchtbare Wolga-Bassin
sehen wahrscheinlich einer völligen Mißernte entgegen.
Das Gesamtbild ergibt schon eine partielle Mißernte, de-
ren Umfang freilich noch nicht bekannt ist, der sich aber
von Tag zu Tag vergrößert und auch schon einen erhebli-
chen Ausfall an Futtermitteln in sich schließt. Der russi-
sche Bauer und der Gutsbesitzer gehen demnach schweren
Zeiten entgegen.

Die Lage im Hafen von Braila.

Im Hafen Braila
wird seit einiger Zeit eine große Stagnation bemerkt.
Einem statistischen Ausweise zufolge, wurden vom 1.
Jänner bis 1. Juni l. J. 1,250.000 t Getreide aus dem
Lande exportiert; hievon entfielen auf den Hafen Braila
bloß 260.000 t, was 20 Prozent vom Gesamtexporte des
Landes darstellt. In den vergangenen Jahren belief sich
der Export aus Braila auf 65 Prozent des Gesamtexpor-
tes. So erklärt sich die heurige Stagnation auf dem Bra-
ilaer Markte. Ungarn und die Bukowina haben Zere-
alien direkt importiert, indem sie größere Preise, als im
Hafen von Braila gefordert werden, bezahlten. Die Fracht-
preise sind bedeutend gesunken und die Dampfer und
Schlepper fanden nur wenig Beschäftigung, weil die un-
garischen Importeure direkt und auf eigenen Dampfern
die Ware aufluden.




Rohöl.

Boryslawer Marke per Juli
K 5.-- (Kassaschein), per August K 5.05 bis K 5.07.
Schlußkurs K 5.07. Tendenz lebhaft. Gegen Schluß der
Börse wurde für Augusttermin K 5.08 ohne Warenüber-
gabe geboten.




Wiener Essektenbörse.

(Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Der Verkehr an der heutigen Börse war sehr matt, gestal-
tete sich aber ruhig.

Kreditaktien 575·--, Ungarische Kreditbank 744·--, Anglo-
bank 320.--, Unionbant 549·--, Länderbank 460.--,
Bankverein 493·--, Eskomptegesellschaft [7]10·--, Ungar.
Hypothekenbank 375.--, Staatsbahn 642·--, Lombarden
73.--, Buschtiehrader Bahn --·--, Ferdinand Nordbahn
4795·--, Dampsschissahrtsaktien 986·--, Lloyd 528·--,
Alpine 706·50, Rima-Muranyer 551·--, Prager Eisen
2170, Brüxer Kohlen 800·--, Salgo-Tarjaner 628·--,
Westböhm. Kohlen 560·--, Ungar. Allg. Kohlen 950·--,
Skoda-Altien 539·50, Karpathenpetroleum 690·--, Mai-
Rente 79·80, österreichische Kronen-Rente 80·20, ungar.
Kronen-Rente --.--, 3proz. Südbahnprirotäten --·--,
Ruf. Rente 102.10, Türk.-Lose 204·--, Reichsmark 118·05,
Depositenbank 526.--, Verlehrsbank 358·--, Orient
--.--.




Budapester Getreidebörse.

(Priv.-Tel. d. "Cz. Allg. Ztg.")

Tendenz: fest.

Termine: Oktober-Weizen K 13·28, Aprilweizen
K 13·41, Oktober-Roggen K --.--, Oktoberhafer K 7 81,
Julimais 7·21, Augustmais 7·35, Maimais K 7·06




Korrespondenzen.
Bahnhof-Itzkany.

(Trauerkundgebung.) Am
15. Juli l. J. veranstaltete die Schulleitung im Bahnhof-
Itzkany eine Trauerfeier für weiland Erzherzog Franz
Ferdinand und dessen Gemahlin Herzogin von Hohenberg.
Die Trauerfeier begann mit einem Requiem, zelebriert in
der röm.-kath. Ortskirche durch den Hochwürden Dekan von
Ceve aus Suczawa. An diesem Trauergottesdienste sowie
an der nachfolgenden Trauerkundgebung für weiland den
Erzherzog Franz Ferdinand und dessen Gemahlin und

22. Juli 1914. „Czernowitzer Allgemeine Zeitung“

[Spaltenumbruch] Bürgermeiſter Dr. Salo Weißelberger; 30 K: Bu-
kowiner Kreditverein; 28 K: Exzellenz Doktor Wladi-
mir von Repta; 25 K: Hofrat Arthur Müller; je
20 K: Vizebürgermeiſter Hofrat Moritz Barleon und
Direktor Kaufmann Brück; je 10 K: Fräulein Tilla
Weißelberger und Anni Herſchmann; 5 K:
Baurat Würfel. Den Spendern wird hiemit der
wärmſte Dank abgeſtattet. An dieſer Stelle ſei auch be-
ſtens gedankt dem Offizierskorps des 41. Inf.-Reg. für
die unentgeltliche Beiſtellung der Muſikkapelle dieſes Re-
gimentes, der Czernowitzer Elektrizitäts- und Straßen-
bahngeſellſchaft für die Gewährung einer 50prozentigen
Ermäßigung des Strompreiſes, den Herren Inſpektions-
beamten der Polizeidirektion und des ſtädtiſchen Bau-
amtes ſowie den Herren Inſpektionsärzten des Stadt-
phyſikates für die Verzichtleiſtung auf die Inſpektions-
gebühren, ſchließlich dem Herrn Ballettmeiſter Anton
Fieles, welcher lediglich gegen Vergütung der Baraus-
lagen die Einſtudierung der ſchwierigen Tänze beſorgte.

Ernteurlaubertransport.

Vergangenen Samstag wur-
den 755 Ernteurlauber mittels Sonderzuges von der
Station Volksgarten nach Itzkany befördert.

Gewerbeverein „Cintracht“.

Am 16. d. fand eine
Vorſtands-Sitzung des Gewerbevereines „Eintracht“
unter Vorſitz des Obmannes Hofrat Prof. Dr. Klein-
wächter
ſtatt. Sekretär Herman Mittelmann be-
richtete über den Cinlauf ſowie über die der Erledigung
zugeführten Stücke. Bei dieſer Sitzung wurde der ein-
ſtimmige Beſchluß gefaßt, wegen Vergebung der Arbeiten
beim Landhausneubau ein diesbezügliches Memorandum
an den hohen Bukowiner Landesausſchuß zu richten und
um Beſchleunigung der Vorarbeiten zu erſuchen, damit
noch in dieſem Jahre mit dem Bau des neuen Landhaus-
Gebäudes begonnen werden kann. Mehr als 200 Czer-
nowitzer Gewerbetreibende haben mit großen Opfern und
Mühſeligkeiten ihre Offerte eingereicht und warten nun
vergebens auf einen Beſcheid. Im Intereſſe der Förde-
rung des Gewerbeſtandes wäre es gelegen, wenn der Lan-
desausſchuß dieſer Angelegenheit mehr Aufmerkſamkeit
zuwenden möchte Gleichzeitig referierte Sekretär Mittel-
mann über die Vorarbeiten zur Begründung einer Mit-
teiſtandspartei in Czernowitz, an welcher auch der Ge-
werbeverein teilnehmen wird. Zum Schluſſe gelangten
einige Darlehens-Geſuche von Gewerbetreibenden zur Er-
ledigung.

Feſtnahme berüchtigter Taſchendiebe.

Am Eröff-
nungsabende des Zirkus Truzzi verſuchte ein elegant ge-
kleideter Mann den Andrang, der vor dem Kaſſenſchalter
herrſchte, dazu zu benützen, um einem Herrn eine Börſe
mit dem Inhalte von 286 K zu entwenden. Er wurde je-
doch feſtgenommen und auf die Polizeidirektion gebracht.
Daſelbſt wurde er als der vielfach vorbeſtrafte und berüch-
tigte Taſchendieb Herſch Segall rekte Werner ag-
noſziert, der kurz vorher nach Abbüßung einer 15mo-
natigen Kerkerſtrafe aus dem Stanislauer Gefängniſſe
entlaſſen worden war. Segall gehört jener berüchtigten
Familie an, welche ſchon des öfte[r]en durch verwegen aus-
geführte Diebſtähle von ſich reden gemacht hat und die aus
ganz Oeſterreich wegen beſonderer Eigentumsgefährlich-
keit abgeſchafft wurde. Die weiteren polizeilichen Erhe-
bungen, die bezüglich des oberwähnten Diebſtahlsverſuches
eingeleitet wurden, führten zur Verhaftung eines gewiſſen
Schoil Raſpel recte Schaul. Es wurde nämlich feſt-
geſtellt, daß Raſpel, der ſeit jeher zu der Familie Segall
in Verbindungen ſtand, auch diesmal am kritiſchen Abende
offenbar zur Unterſtützung ſeines Genoſſen, vor dem Zir-
kus ſich herumtrieb. Raſpel, der wegen Taſchendiebſtahls
wiederholt vorbeſtraft iſt, und Segall wurden dem Lan-
desgerichte eingeliefert.

Unfall oder boshafte Tat?

Am 14. d. M. wurden
einem drei Monate alten Säugling, der von der 17 Jahre
alten Dienſtmagd Roſalia Kacz beaufſichtigt wurde,
wahrſcheinlich mit böſer Abſicht, beide Oberarme gebro-
chen. Die Dienſtmagd wurde kurz nach verübter Tat flüch-
tig und iſt heute ausgeforſcht und der Polizei überſtellt
worden. Sie gibt an, unſchuldig zu ſein, da bloßer Zufall
im Spiele ſei. Sie wird dem Landesgerichte eingeliefert
werden. Der Säugling, deſſen Verletzungen ſchwere ſind,
wurde ins Kinderſpital überführt.

Selbſtmordverſuch wege[n] eines Hundes.

Am 18. d.
ſtürzte ſich die Häuslerin Alexandra Zaleski in ſelbſt-
mörderiſcher Abſicht in den Klokuczkabach. Sie wurde je-
doch von einigen Anweſenden ohne Mühe aus dem Waſſer
gezogen, da der Bach an dieſer Stelle nur eine Tiefe von
etwas über einem halben Meter hat. Die Zaleski gab an,
aus Gram darüber, daß der Waſenmeiſter ihren Lieb-
lingshund eingefangen hatte, den Tod geſucht zu haben.

Diebſtahl.

Geſtern nachmittags wurden einem Mihu-
czenyer Grundwirten, der gelegentlich des Petermarktes
in Czernowitz weilte, auf dem Marktplatze ein Fuhrwerk
ſamt Geſpann im Werte von 700 K geſtohlen. Die poli-
zeilichen Erhebungen wurden ſofort eingeleitet und dürf-
ten zu einem poſitiven Ergebniſſe führen.

Pilzvergiftung.

Am 17. d. M. erkrankte die Bettlerin
Anna Stawski, 60 Jahre alt, infolge Genuſſes gifti-
ger Schwämme, die ſich die Arme im Walde geſammelt
hatte. Die Rettungsgeſellſchaft leiſtete ihr die erſte Hilfe
und überführte ſie in das Landesſpital. Die Vergiftung
iſt ſchwereren Grades, ſo daß an ihrem Aufkommen ge-
zweifelt wird.




[Spaltenumbruch]
Theater, Kunſt und Literatur.


„Die mileſiſchen Kolonien im Skythenlande“.

Unter
dieſem Titel iſt ſoeben ein ungemein intereſſanter Beitrag
zur Geſchichte der griechiſchen Koloniſation am Nordge-
ſtade des Schwarzen Meeres erſchienen. Das Buch hat den
Profeſſor am zweiten Staatsgymnaſium in Czernowitz,
Dr. Pantelimon Klym zum Verfaſſer und iſt im Selbſt-
verlage des Autors erſchienen. Schon auf den erſten Blick
kann man die mannigfachen Beziehungen von Kultur und
Kunſt, die in dem Buche zwiſchen den Griechen und der
Ukraine und zwiſchen der behandelten Periode (bis zum
3. nachchriſtlichen Jahrhundert) und ſpäteren Zeiten
aufgedeckt werden, feſtſtellen. Zahlreiche Illuſtrationen
erläutern den Text. Vermöge der zahlreichen Fäden, die
von den behandelten Skythenlanden zur Bukowina füh-
ren, iſt dem Buch gerade bei uns beſonderer Wert ver-
liehen.

Ricarda Huch feierte ihren 50. Geburtstag.

Sie
wurde am 18. Juli 1864 in der braſilianiſchen Hafenſtadt
Porto Alegre geboren. In den Anfängen der Frauenbe-
wegung iſt Ricarda Huch nach der Schweiz gekommen. Als
eine der erſten Studentinnen wurde ſie in Zürich zum
Doktor promoviert; bald darauf wurde ſie in Gottfried
Kellers Heimat Stadtbibliothekarin. In Florenz, Trieſt,
Braunſchweig und München war ſie, mit dem Italiener
Dr. Ceconi verheiratet, ſpäterhin wohnhaft. Ihre poeti-
ſchen Verſuche begann ſie unter dem Pſeudonym Richard
Hugo mit einem eidgenöſſiſchen Drama „Der „Bundes-
ſchwur“ und mit einem zwiſchen Vers und Proſa wechſeln-
den Renaiſſanceſtück „Evoe“. Doch ſchon in dem Roman
„Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren“ offen-
barte die damals Achtundzwanzigjährige ein zu höchſter
Reife entfaltetes, ganz beherrſchtes Talent. Schalkhafte,
auf Keller zurückgehende Legenden („Der Mondreigen
von Schlaraffis“) folgten, und 1901 die Erzählungen
„Aus der Triumphgaſſe“, deren Schauplatz die winklige
verwahrloſte Altſtadt von Trieſt iſt. Zwei Werke roman-
haften Charakters hat Ricarda Huch ſeitdem noch heraus-
gegeben: das im Motiv dem „Ludolf Ursleu“ ähnliche
Buch „Vita ſomnium breve“, das jetzt den Titel „Michael
Unger“ trägt, und die dalmatiniſchen Geſchichten „Von
den Königen und der Krone“, die, in den Bergen von
Morimont, an der Küſte der Adria ſpielend, den Tagelöh-
ner Laſtari und ſeinen Sohn Lasko zu Nachfahren mythi-
ſcher Slavenfürſten machen. Mit der „Eroberung Roms“
und dem „Kampf um Rom“ wandte Ricarda Huch einem
hiſtoriſchen Freskoſtil ſich zu. Ihre letzte abgeſchloſſene
Schöpfung iſt die epiſche Proſatrilogie „Der große Krieg
in Deutſchland“, eine ungeheure Nachdichtung der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges.




Rechtspflege.


Der Prozeß Caillaux.

KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Unter großem Andrange des Publikums, begann heute
die Verhandlung gegen Madame Caillaux. Die An-
klage lautet auf beabſichtigte Tötung mit Vor-
bedacht.
Madame Caillaux erklärte, die Calmette-Cam-
pagne, von der ſie befürchtete, daß ſie auch auf ihre pri-
vaten
Briefe ausgedehnt werden würde, habe derart
auf ſie gewirkt, daß ſie den Kopfverlor. Die Ange-
klagte beteuerte, daß ſie Calmette nicht töten wollte
und die Tatbedauere. Nach Einvernahme mehrerer
Zeugen wurde die Verhandlung auf morgen vertagt.




Oekonomiſches.


Lieferung von Werkſtätten- und Heizhauseinrichtun-
gen.

Seitens der Betriebsleitung der öſterr. Staatsbahnen
in Czernowitz wird die Lieferung und vollſtändig betriebs-
fähige Aufſtellung der nachſtehend angeführten Arbeits-
maſchinen für die Betriebswerkſtätte in Czernowitz im
öffentlichen Offertwege vergeben: 1. eine Leitſpindeldreh-
bank; 2. eine Univerſal-Egaliſierbank; 3. eine Shaping-
maſchine; 4. ein Schleifapparat für Steuerungsbeſtand-
teile. Die diesbezüglichen Angebote ſind unter Benützung
des vorgeſchriebenen Offertformulares vollkommen ad-
juſtiert bis zum 30. Auguſt 1914, 12 Uhr mittags (Orts-
zeit) bei der Betriebsleitung Czernowitz einzubringen.
Die bezüglichen Lieferbedingniſſe und Offertformularien
können bei der Betriebsleitung Czernowitz (Abteilung für
den Zugförderungs- und Werkſtättendienſt) gegen Erlag
des Betrages von 50 Hellern behoben, bezw. gegen Ein-
ſendung dieſes Betrages und des entfallenden Portos be-
zogen werden.

Buchgewerbeausſtellung in Leipzig 1914.

Am 10. d.
fand im Oeſterreichiſchen Muſeum für Kunſt und Indu-
ſtrie unter dem Vorſitze des Präſidenten Chriſtowh Reißer
und bei Anweſenheit der Miniſterialräte Wilhelm Haas
und Baron Klimburg eine Sitzung des Exekutivkomitees
ſtatt. Nach Anhörung des ausführlichen Referates über
das Oeſterreichiſche Haus, aus dem der allſeitige Erfolg
der hervorragenden Leiſtungen der öſterreichiſchen Indu-
ſtrie, unſerer Buchgewerbe und Künſtlerſchaft hervorging,
wurde einſtimmig beſchloſſen, die im Oeſterreichiſchen
[Spaltenumbruch] Hauſe in Leipzig ausgeſtellten Objekte nach Schluß der
Ausſtellung und zwar in der jetzigen Aufmachung nach
Wien, in das Oeſterreichiſche Muſeum für Kunſt und In-
duſtrie zu übertragen, um ſo den Oeſterreichern und vor
allem der Arbeiterſchaft der einſchlägigen Branchen, der
es nicht möglich war, die Weltſchau in Leipzig zu beſuchen,
während etwa zwei Monate des kommenden Winters die
Möglichkeit einer leichteren Beſichtigung zu geben, wobei
auch angenommen wird, daß durch eine ſolche Vorführung
den einzelnen beteiligten Firmen in wirtſchaftlicher Hin-
ſicht Erfolge erwachſen können und daß eine ſolche im Aus-
lande ſo anerkannte Ausſtellung auch auf den Fremden-
verkehr im günſtigen Sinne Einfluß haben kann. In Wür-
digung dieſer Umſtände hat ſich das Miniſterium für
öffentliche Arbeiten bereit erklärt, eine ſolche Ausſtellung
in Wien, die die erſte ihrer Art wäre, mit einem namhaf-
ten Betrage zu fördern unter der Annahme, daß die betei-
ligten Firmen in Anbetracht der mit der Vorführung zu
erhoffenden Erfolge bereit ſein werden, ſelbſt entſpre-
chende Beiträge zu leiſten. Das Ergebnis einer im letzte-
ren Blange geſtellten Umfrage iſt ſchon jetzt ein ſehr be-
friedigendes.

Schlechte Ernteausſichten in Rußland.

Nach überein-
ſtimmenden Berichten ruſſiſcher Blätter unterliegt es kei-
nem Zweifel mehr, daß Rußland eine ſchlechte Ernte zu
erwarten hat. In den Gegenden, wo das Winterkorn be-
reits geſchnitten worden iſt, rechnet man mit mittlerem
Erträgnis, doch kann vieles noch verdorben werden. Das
Sommerkorn iſt aber ſchon heute zum größten Teil ſo
ſchwer geſchädigt worden, daß von Erträgen gar keine
Rede ſein kann. Der ganze Nordweſten, auch die hochkul-
tivierten Oſtſeeprovinzen und das fruchtbare Wolga-Baſſin
ſehen wahrſcheinlich einer völligen Mißernte entgegen.
Das Geſamtbild ergibt ſchon eine partielle Mißernte, de-
ren Umfang freilich noch nicht bekannt iſt, der ſich aber
von Tag zu Tag vergrößert und auch ſchon einen erhebli-
chen Ausfall an Futtermitteln in ſich ſchließt. Der ruſſi-
ſche Bauer und der Gutsbeſitzer gehen demnach ſchweren
Zeiten entgegen.

Die Lage im Hafen von Braila.

Im Hafen Braila
wird ſeit einiger Zeit eine große Stagnation bemerkt.
Einem ſtatiſtiſchen Ausweiſe zufolge, wurden vom 1.
Jänner bis 1. Juni l. J. 1,250.000 t Getreide aus dem
Lande exportiert; hievon entfielen auf den Hafen Braila
bloß 260.000 t, was 20 Prozent vom Geſamtexporte des
Landes darſtellt. In den vergangenen Jahren belief ſich
der Export aus Braila auf 65 Prozent des Geſamtexpor-
tes. So erklärt ſich die heurige Stagnation auf dem Bra-
ilaer Markte. Ungarn und die Bukowina haben Zere-
alien direkt importiert, indem ſie größere Preiſe, als im
Hafen von Braila gefordert werden, bezahlten. Die Fracht-
preiſe ſind bedeutend geſunken und die Dampfer und
Schlepper fanden nur wenig Beſchäftigung, weil die un-
gariſchen Importeure direkt und auf eigenen Dampfern
die Ware aufluden.




Rohöl.

Boryslawer Marke per Juli
K 5.— (Kaſſaſchein), per Auguſt K 5.05 bis K 5.07.
Schlußkurs K 5.07. Tendenz lebhaft. Gegen Schluß der
Börſe wurde für Auguſttermin K 5.08 ohne Warenüber-
gabe geboten.




Wiener Eſſektenbörſe.

(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Der Verkehr an der heutigen Börſe war ſehr matt, geſtal-
tete ſich aber ruhig.

Kreditaktien 575·—, Ungariſche Kreditbank 744·—, Anglo-
bank 320.—, Unionbant 549·—, Länderbank 460.—,
Bankverein 493·—, Eskomptegeſellſchaft [7]10·—, Ungar.
Hypothekenbank 375.—, Staatsbahn 642·—, Lombarden
73.—, Buſchtiehrader Bahn —·—, Ferdinand Nordbahn
4795·—, Dampſſchiſſahrtsaktien 986·—, Lloyd 528·—,
Alpine 706·50, Rima-Muranyer 551·—, Prager Eiſen
2170, Brüxer Kohlen 800·—, Salgo-Tarjaner 628·—,
Weſtböhm. Kohlen 560·—, Ungar. Allg. Kohlen 950·—,
Skoda-Altien 539·50, Karpathenpetroleum 690·—, Mai-
Rente 79·80, öſterreichiſche Kronen-Rente 80·20, ungar.
Kronen-Rente —.—, 3proz. Südbahnprirotäten —·—,
Ruf. Rente 102.10, Türk.-Loſe 204·—, Reichsmark 118·05,
Depoſitenbank 526.—, Verlehrsbank 358·—, Orient
—.—.




Budapeſter Getreidebörſe.

(Priv.-Tel. d. „Cz. Allg. Ztg.“)

Tendenz: feſt.

Termine: Oktober-Weizen K 13·28, Aprilweizen
K 13·41, Oktober-Roggen K —.—, Oktoberhafer K 7 81,
Julimais 7·21, Auguſtmais 7·35, Maimais K 7·06




Korreſpondenzen.
Bahnhof-Itzkany.

(Trauerkundgebung.) Am
15. Juli l. J. veranſtaltete die Schulleitung im Bahnhof-
Itzkany eine Trauerfeier für weiland Erzherzog Franz
Ferdinand und deſſen Gemahlin Herzogin von Hohenberg.
Die Trauerfeier begann mit einem Requiem, zelebriert in
der röm.-kath. Ortskirche durch den Hochwürden Dekan von
Ceve aus Suczawa. An dieſem Trauergottesdienſte ſowie
an der nachfolgenden Trauerkundgebung für weiland den
Erzherzog Franz Ferdinand und deſſen Gemahlin und

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[5/0005] 22. Juli 1914. „Czernowitzer Allgemeine Zeitung“ Bürgermeiſter Dr. Salo Weißelberger; 30 K: Bu- kowiner Kreditverein; 28 K: Exzellenz Doktor Wladi- mir von Repta; 25 K: Hofrat Arthur Müller; je 20 K: Vizebürgermeiſter Hofrat Moritz Barleon und Direktor Kaufmann Brück; je 10 K: Fräulein Tilla Weißelberger und Anni Herſchmann; 5 K: Baurat Würfel. Den Spendern wird hiemit der wärmſte Dank abgeſtattet. An dieſer Stelle ſei auch be- ſtens gedankt dem Offizierskorps des 41. Inf.-Reg. für die unentgeltliche Beiſtellung der Muſikkapelle dieſes Re- gimentes, der Czernowitzer Elektrizitäts- und Straßen- bahngeſellſchaft für die Gewährung einer 50prozentigen Ermäßigung des Strompreiſes, den Herren Inſpektions- beamten der Polizeidirektion und des ſtädtiſchen Bau- amtes ſowie den Herren Inſpektionsärzten des Stadt- phyſikates für die Verzichtleiſtung auf die Inſpektions- gebühren, ſchließlich dem Herrn Ballettmeiſter Anton Fieles, welcher lediglich gegen Vergütung der Baraus- lagen die Einſtudierung der ſchwierigen Tänze beſorgte. Ernteurlaubertransport. Vergangenen Samstag wur- den 755 Ernteurlauber mittels Sonderzuges von der Station Volksgarten nach Itzkany befördert. Gewerbeverein „Cintracht“. Am 16. d. fand eine Vorſtands-Sitzung des Gewerbevereines „Eintracht“ unter Vorſitz des Obmannes Hofrat Prof. Dr. Klein- wächter ſtatt. Sekretär Herman Mittelmann be- richtete über den Cinlauf ſowie über die der Erledigung zugeführten Stücke. Bei dieſer Sitzung wurde der ein- ſtimmige Beſchluß gefaßt, wegen Vergebung der Arbeiten beim Landhausneubau ein diesbezügliches Memorandum an den hohen Bukowiner Landesausſchuß zu richten und um Beſchleunigung der Vorarbeiten zu erſuchen, damit noch in dieſem Jahre mit dem Bau des neuen Landhaus- Gebäudes begonnen werden kann. Mehr als 200 Czer- nowitzer Gewerbetreibende haben mit großen Opfern und Mühſeligkeiten ihre Offerte eingereicht und warten nun vergebens auf einen Beſcheid. Im Intereſſe der Förde- rung des Gewerbeſtandes wäre es gelegen, wenn der Lan- desausſchuß dieſer Angelegenheit mehr Aufmerkſamkeit zuwenden möchte Gleichzeitig referierte Sekretär Mittel- mann über die Vorarbeiten zur Begründung einer Mit- teiſtandspartei in Czernowitz, an welcher auch der Ge- werbeverein teilnehmen wird. Zum Schluſſe gelangten einige Darlehens-Geſuche von Gewerbetreibenden zur Er- ledigung. Feſtnahme berüchtigter Taſchendiebe. Am Eröff- nungsabende des Zirkus Truzzi verſuchte ein elegant ge- kleideter Mann den Andrang, der vor dem Kaſſenſchalter herrſchte, dazu zu benützen, um einem Herrn eine Börſe mit dem Inhalte von 286 K zu entwenden. Er wurde je- doch feſtgenommen und auf die Polizeidirektion gebracht. Daſelbſt wurde er als der vielfach vorbeſtrafte und berüch- tigte Taſchendieb Herſch Segall rekte Werner ag- noſziert, der kurz vorher nach Abbüßung einer 15mo- natigen Kerkerſtrafe aus dem Stanislauer Gefängniſſe entlaſſen worden war. Segall gehört jener berüchtigten Familie an, welche ſchon des öfteren durch verwegen aus- geführte Diebſtähle von ſich reden gemacht hat und die aus ganz Oeſterreich wegen beſonderer Eigentumsgefährlich- keit abgeſchafft wurde. Die weiteren polizeilichen Erhe- bungen, die bezüglich des oberwähnten Diebſtahlsverſuches eingeleitet wurden, führten zur Verhaftung eines gewiſſen Schoil Raſpel recte Schaul. Es wurde nämlich feſt- geſtellt, daß Raſpel, der ſeit jeher zu der Familie Segall in Verbindungen ſtand, auch diesmal am kritiſchen Abende offenbar zur Unterſtützung ſeines Genoſſen, vor dem Zir- kus ſich herumtrieb. Raſpel, der wegen Taſchendiebſtahls wiederholt vorbeſtraft iſt, und Segall wurden dem Lan- desgerichte eingeliefert. Unfall oder boshafte Tat? Am 14. d. M. wurden einem drei Monate alten Säugling, der von der 17 Jahre alten Dienſtmagd Roſalia Kacz beaufſichtigt wurde, wahrſcheinlich mit böſer Abſicht, beide Oberarme gebro- chen. Die Dienſtmagd wurde kurz nach verübter Tat flüch- tig und iſt heute ausgeforſcht und der Polizei überſtellt worden. Sie gibt an, unſchuldig zu ſein, da bloßer Zufall im Spiele ſei. Sie wird dem Landesgerichte eingeliefert werden. Der Säugling, deſſen Verletzungen ſchwere ſind, wurde ins Kinderſpital überführt. Selbſtmordverſuch wegen eines Hundes. Am 18. d. ſtürzte ſich die Häuslerin Alexandra Zaleski in ſelbſt- mörderiſcher Abſicht in den Klokuczkabach. Sie wurde je- doch von einigen Anweſenden ohne Mühe aus dem Waſſer gezogen, da der Bach an dieſer Stelle nur eine Tiefe von etwas über einem halben Meter hat. Die Zaleski gab an, aus Gram darüber, daß der Waſenmeiſter ihren Lieb- lingshund eingefangen hatte, den Tod geſucht zu haben. Diebſtahl. Geſtern nachmittags wurden einem Mihu- czenyer Grundwirten, der gelegentlich des Petermarktes in Czernowitz weilte, auf dem Marktplatze ein Fuhrwerk ſamt Geſpann im Werte von 700 K geſtohlen. Die poli- zeilichen Erhebungen wurden ſofort eingeleitet und dürf- ten zu einem poſitiven Ergebniſſe führen. Pilzvergiftung. Am 17. d. M. erkrankte die Bettlerin Anna Stawski, 60 Jahre alt, infolge Genuſſes gifti- ger Schwämme, die ſich die Arme im Walde geſammelt hatte. Die Rettungsgeſellſchaft leiſtete ihr die erſte Hilfe und überführte ſie in das Landesſpital. Die Vergiftung iſt ſchwereren Grades, ſo daß an ihrem Aufkommen ge- zweifelt wird. Theater, Kunſt und Literatur. Czernowitz, 21. Juli. „Die mileſiſchen Kolonien im Skythenlande“. Unter dieſem Titel iſt ſoeben ein ungemein intereſſanter Beitrag zur Geſchichte der griechiſchen Koloniſation am Nordge- ſtade des Schwarzen Meeres erſchienen. Das Buch hat den Profeſſor am zweiten Staatsgymnaſium in Czernowitz, Dr. Pantelimon Klym zum Verfaſſer und iſt im Selbſt- verlage des Autors erſchienen. Schon auf den erſten Blick kann man die mannigfachen Beziehungen von Kultur und Kunſt, die in dem Buche zwiſchen den Griechen und der Ukraine und zwiſchen der behandelten Periode (bis zum 3. nachchriſtlichen Jahrhundert) und ſpäteren Zeiten aufgedeckt werden, feſtſtellen. Zahlreiche Illuſtrationen erläutern den Text. Vermöge der zahlreichen Fäden, die von den behandelten Skythenlanden zur Bukowina füh- ren, iſt dem Buch gerade bei uns beſonderer Wert ver- liehen. Ricarda Huch feierte ihren 50. Geburtstag. Sie wurde am 18. Juli 1864 in der braſilianiſchen Hafenſtadt Porto Alegre geboren. In den Anfängen der Frauenbe- wegung iſt Ricarda Huch nach der Schweiz gekommen. Als eine der erſten Studentinnen wurde ſie in Zürich zum Doktor promoviert; bald darauf wurde ſie in Gottfried Kellers Heimat Stadtbibliothekarin. In Florenz, Trieſt, Braunſchweig und München war ſie, mit dem Italiener Dr. Ceconi verheiratet, ſpäterhin wohnhaft. Ihre poeti- ſchen Verſuche begann ſie unter dem Pſeudonym Richard Hugo mit einem eidgenöſſiſchen Drama „Der „Bundes- ſchwur“ und mit einem zwiſchen Vers und Proſa wechſeln- den Renaiſſanceſtück „Evoe“. Doch ſchon in dem Roman „Erinnerungen von Ludolf Ursleu dem Jüngeren“ offen- barte die damals Achtundzwanzigjährige ein zu höchſter Reife entfaltetes, ganz beherrſchtes Talent. Schalkhafte, auf Keller zurückgehende Legenden („Der Mondreigen von Schlaraffis“) folgten, und 1901 die Erzählungen „Aus der Triumphgaſſe“, deren Schauplatz die winklige verwahrloſte Altſtadt von Trieſt iſt. Zwei Werke roman- haften Charakters hat Ricarda Huch ſeitdem noch heraus- gegeben: das im Motiv dem „Ludolf Ursleu“ ähnliche Buch „Vita ſomnium breve“, das jetzt den Titel „Michael Unger“ trägt, und die dalmatiniſchen Geſchichten „Von den Königen und der Krone“, die, in den Bergen von Morimont, an der Küſte der Adria ſpielend, den Tagelöh- ner Laſtari und ſeinen Sohn Lasko zu Nachfahren mythi- ſcher Slavenfürſten machen. Mit der „Eroberung Roms“ und dem „Kampf um Rom“ wandte Ricarda Huch einem hiſtoriſchen Freskoſtil ſich zu. Ihre letzte abgeſchloſſene Schöpfung iſt die epiſche Proſatrilogie „Der große Krieg in Deutſchland“, eine ungeheure Nachdichtung der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Rechtspflege. Czernowitz, 21. Juli. Der Prozeß Caillaux. KB. Paris, 20. Juli. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Unter großem Andrange des Publikums, begann heute die Verhandlung gegen Madame Caillaux. Die An- klage lautet auf beabſichtigte Tötung mit Vor- bedacht. Madame Caillaux erklärte, die Calmette-Cam- pagne, von der ſie befürchtete, daß ſie auch auf ihre pri- vaten Briefe ausgedehnt werden würde, habe derart auf ſie gewirkt, daß ſie den Kopfverlor. Die Ange- klagte beteuerte, daß ſie Calmette nicht töten wollte und die Tatbedauere. Nach Einvernahme mehrerer Zeugen wurde die Verhandlung auf morgen vertagt. Oekonomiſches. Czernowitz, 21. Juli. Lieferung von Werkſtätten- und Heizhauseinrichtun- gen. Seitens der Betriebsleitung der öſterr. Staatsbahnen in Czernowitz wird die Lieferung und vollſtändig betriebs- fähige Aufſtellung der nachſtehend angeführten Arbeits- maſchinen für die Betriebswerkſtätte in Czernowitz im öffentlichen Offertwege vergeben: 1. eine Leitſpindeldreh- bank; 2. eine Univerſal-Egaliſierbank; 3. eine Shaping- maſchine; 4. ein Schleifapparat für Steuerungsbeſtand- teile. Die diesbezüglichen Angebote ſind unter Benützung des vorgeſchriebenen Offertformulares vollkommen ad- juſtiert bis zum 30. Auguſt 1914, 12 Uhr mittags (Orts- zeit) bei der Betriebsleitung Czernowitz einzubringen. Die bezüglichen Lieferbedingniſſe und Offertformularien können bei der Betriebsleitung Czernowitz (Abteilung für den Zugförderungs- und Werkſtättendienſt) gegen Erlag des Betrages von 50 Hellern behoben, bezw. gegen Ein- ſendung dieſes Betrages und des entfallenden Portos be- zogen werden. Buchgewerbeausſtellung in Leipzig 1914. Am 10. d. fand im Oeſterreichiſchen Muſeum für Kunſt und Indu- ſtrie unter dem Vorſitze des Präſidenten Chriſtowh Reißer und bei Anweſenheit der Miniſterialräte Wilhelm Haas und Baron Klimburg eine Sitzung des Exekutivkomitees ſtatt. Nach Anhörung des ausführlichen Referates über das Oeſterreichiſche Haus, aus dem der allſeitige Erfolg der hervorragenden Leiſtungen der öſterreichiſchen Indu- ſtrie, unſerer Buchgewerbe und Künſtlerſchaft hervorging, wurde einſtimmig beſchloſſen, die im Oeſterreichiſchen Hauſe in Leipzig ausgeſtellten Objekte nach Schluß der Ausſtellung und zwar in der jetzigen Aufmachung nach Wien, in das Oeſterreichiſche Muſeum für Kunſt und In- duſtrie zu übertragen, um ſo den Oeſterreichern und vor allem der Arbeiterſchaft der einſchlägigen Branchen, der es nicht möglich war, die Weltſchau in Leipzig zu beſuchen, während etwa zwei Monate des kommenden Winters die Möglichkeit einer leichteren Beſichtigung zu geben, wobei auch angenommen wird, daß durch eine ſolche Vorführung den einzelnen beteiligten Firmen in wirtſchaftlicher Hin- ſicht Erfolge erwachſen können und daß eine ſolche im Aus- lande ſo anerkannte Ausſtellung auch auf den Fremden- verkehr im günſtigen Sinne Einfluß haben kann. In Wür- digung dieſer Umſtände hat ſich das Miniſterium für öffentliche Arbeiten bereit erklärt, eine ſolche Ausſtellung in Wien, die die erſte ihrer Art wäre, mit einem namhaf- ten Betrage zu fördern unter der Annahme, daß die betei- ligten Firmen in Anbetracht der mit der Vorführung zu erhoffenden Erfolge bereit ſein werden, ſelbſt entſpre- chende Beiträge zu leiſten. Das Ergebnis einer im letzte- ren Blange geſtellten Umfrage iſt ſchon jetzt ein ſehr be- friedigendes. Schlechte Ernteausſichten in Rußland. Nach überein- ſtimmenden Berichten ruſſiſcher Blätter unterliegt es kei- nem Zweifel mehr, daß Rußland eine ſchlechte Ernte zu erwarten hat. In den Gegenden, wo das Winterkorn be- reits geſchnitten worden iſt, rechnet man mit mittlerem Erträgnis, doch kann vieles noch verdorben werden. Das Sommerkorn iſt aber ſchon heute zum größten Teil ſo ſchwer geſchädigt worden, daß von Erträgen gar keine Rede ſein kann. Der ganze Nordweſten, auch die hochkul- tivierten Oſtſeeprovinzen und das fruchtbare Wolga-Baſſin ſehen wahrſcheinlich einer völligen Mißernte entgegen. Das Geſamtbild ergibt ſchon eine partielle Mißernte, de- ren Umfang freilich noch nicht bekannt iſt, der ſich aber von Tag zu Tag vergrößert und auch ſchon einen erhebli- chen Ausfall an Futtermitteln in ſich ſchließt. Der ruſſi- ſche Bauer und der Gutsbeſitzer gehen demnach ſchweren Zeiten entgegen. Die Lage im Hafen von Braila. Im Hafen Braila wird ſeit einiger Zeit eine große Stagnation bemerkt. Einem ſtatiſtiſchen Ausweiſe zufolge, wurden vom 1. Jänner bis 1. Juni l. J. 1,250.000 t Getreide aus dem Lande exportiert; hievon entfielen auf den Hafen Braila bloß 260.000 t, was 20 Prozent vom Geſamtexporte des Landes darſtellt. In den vergangenen Jahren belief ſich der Export aus Braila auf 65 Prozent des Geſamtexpor- tes. So erklärt ſich die heurige Stagnation auf dem Bra- ilaer Markte. Ungarn und die Bukowina haben Zere- alien direkt importiert, indem ſie größere Preiſe, als im Hafen von Braila gefordert werden, bezahlten. Die Fracht- preiſe ſind bedeutend geſunken und die Dampfer und Schlepper fanden nur wenig Beſchäftigung, weil die un- gariſchen Importeure direkt und auf eigenen Dampfern die Ware aufluden. Rohöl. Lemberg, 20. Juli. Boryslawer Marke per Juli K 5.— (Kaſſaſchein), per Auguſt K 5.05 bis K 5.07. Schlußkurs K 5.07. Tendenz lebhaft. Gegen Schluß der Börſe wurde für Auguſttermin K 5.08 ohne Warenüber- gabe geboten. Wiener Eſſektenbörſe. Wien, 21. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Verkehr an der heutigen Börſe war ſehr matt, geſtal- tete ſich aber ruhig. Kreditaktien 575·—, Ungariſche Kreditbank 744·—, Anglo- bank 320.—, Unionbant 549·—, Länderbank 460.—, Bankverein 493·—, Eskomptegeſellſchaft 710·—, Ungar. Hypothekenbank 375.—, Staatsbahn 642·—, Lombarden 73.—, Buſchtiehrader Bahn —·—, Ferdinand Nordbahn 4795·—, Dampſſchiſſahrtsaktien 986·—, Lloyd 528·—, Alpine 706·50, Rima-Muranyer 551·—, Prager Eiſen 2170, Brüxer Kohlen 800·—, Salgo-Tarjaner 628·—, Weſtböhm. Kohlen 560·—, Ungar. Allg. Kohlen 950·—, Skoda-Altien 539·50, Karpathenpetroleum 690·—, Mai- Rente 79·80, öſterreichiſche Kronen-Rente 80·20, ungar. Kronen-Rente —.—, 3proz. Südbahnprirotäten —·—, Ruf. Rente 102.10, Türk.-Loſe 204·—, Reichsmark 118·05, Depoſitenbank 526.—, Verlehrsbank 358·—, Orient —.—. Budapeſter Getreidebörſe. Budapeſt, 21. Juli. (Priv.-Tel. d. „Cz. Allg. Ztg.“) Tendenz: feſt. Termine: Oktober-Weizen K 13·28, Aprilweizen K 13·41, Oktober-Roggen K —.—, Oktoberhafer K 7 81, Julimais 7·21, Auguſtmais 7·35, Maimais K 7·06 Korreſpondenzen. Bahnhof-Itzkany. (Trauerkundgebung.) Am 15. Juli l. J. veranſtaltete die Schulleitung im Bahnhof- Itzkany eine Trauerfeier für weiland Erzherzog Franz Ferdinand und deſſen Gemahlin Herzogin von Hohenberg. Die Trauerfeier begann mit einem Requiem, zelebriert in der röm.-kath. Ortskirche durch den Hochwürden Dekan von Ceve aus Suczawa. An dieſem Trauergottesdienſte ſowie an der nachfolgenden Trauerkundgebung für weiland den Erzherzog Franz Ferdinand und deſſen Gemahlin und

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 3502, Czernowitz, 22.07.1914, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer3502_1914/5>, abgerufen am 27.04.2024.