Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 744, Czernowitz, 03.07.1906.Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 3. Juli 1906. [Spaltenumbruch] und Sympathiekundgebung hiemit in Kenntnis setze, drängt es mich, auch im eigenen Namen sowie als Chef des Stadt- magistrates im Namen desselben dem tiefsten Bedauern über Ihr Scheiden von Czernowitz Ausdruck zu geben und daran mit dem besten Danke für das bisherige freundschaftliche Entgegenkommen die Versicherung zu knüpfen, daß wir Euer Hochwohlgeboren stets ein warmes Angedenken bewahren wollen und daß Ihr verdienstvoller Name in der Stadt Czernowitz, der Stätte Ihres 32jährigen segensreichen Wirkens, immer nur in Ehren genannt werden wird. Empfangen Euer Hochwohlgeboren zum Schlusse die Versicherung meiner aus- gezeichneten Hochachtung und Verehrung, mit der ich mich zeichne als Ihr ergebener Bürgermeister Regierungsrat Dr. Reiß m. p." Reichsratsabgeordneter Dr. Skedl hat in den Ehrung. Anläßlich des Scheidens des Herrn Hof- Von der Betriebsleitung. Dem Bauoberkommissär Auszeichnung. Der Kaiser hat mit Allerhöchster Promotion. Morgen, Dienstag, findet in der Aula Aerztliches. Med. Univ. Dr. M. Bräuer, gewesener Von unseren Mittelschulen. Der Minister für Die Schülerproduktionen der Musikvereins- schule am 29. Juni und 2. Juli l. J. erbrachten wie Fünfundzwanzigjähriges Dienstjubiläum. Gestern [Spaltenumbruch] Sondervergnügungszüge. Sonntag, den 8. Juli 1906 Ein Zeitungskiosk. Herr Buchhändler Jäger, dem das Czernowitzer Orpheum. Die Haute-Saison ist Oekonomisches. Czernowitz, 2. Juli. Vom Staatseisenbahnrate. (Antrag der Mitglieder Josef Gregor und Dr. Smal- Antrag: Das Eisenbahnministerium wird dringendst Begründung: Seit Jahren wird die Bukowina im 1. Den Fahrplan in der Hauptstrecke Krakau-- 2. Die Fahrdauer des Schnellzuges 304 Czernowitz-- 3. Zug 320 bis Lemberg zum Anschlusse Zug Nr. 14 4. Zug 324 zum Anschlusse an Zug 320 bis nach 5. Zug 321 bis gegen Kolomea rückzutrassieren, damit 6. Zum Zug 319 in Kolomea einen direkten Anschluß 7. darauf Bedacht genommen werden, daß Zug 324 Bei entsprechendem Nachdrucke wäre dies leicht durch- Anlangend den Bukowiner Lokalverkehr wäre 8. In der Strecke Luzan--Zaleszczyki wäre der Abend- 9. In der Strecke Zuczka--Nowosielitza müßten denn Dem Vernehmen nach schicken sich übrigens die russischen Der Morgenschnellzug soll von Nowosielitza um ca. 9 Uhr Der Gegenzug mit Abfahrt von Odessa 8 Uhr morgens Es ist wohl als selbstverständlich vorauszusetzen, daß 10. In den Strecken Hliboka--Sereth und Hliboka-- Die starke Achskonkurrenz kann nämlich nur durch eine 11. Dasselbe gilt von den Strecken Hadikfalva--Brodina 12. Die Strecke Hatna--Dornawatra benötigt zumindest 13. Bis zur Einrichtung der Strecke Hadilfalva--Brodina Zug 2851 sollte von Hadikfalva im Anschlusse an Zug 321 Gegenzug 2854 hätte von Brodina um 7 Uhr abzu- a) ein Zugspaar Hadikfalva ab 7 Uhr 35 Minuten b) ein Zugspaar Hadikfalva ab 5 Uhr 35 Minuten Die Strecke Karlsberg--Putna würde hiedurch gleichfalls Für die Gemeinden Seletin, Putilla und Szipot ist die Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 3. Juli 1906. [Spaltenumbruch] und Sympathiekundgebung hiemit in Kenntnis ſetze, drängt es mich, auch im eigenen Namen ſowie als Chef des Stadt- magiſtrates im Namen desſelben dem tiefſten Bedauern über Ihr Scheiden von Czernowitz Ausdruck zu geben und daran mit dem beſten Danke für das bisherige freundſchaftliche Entgegenkommen die Verſicherung zu knüpfen, daß wir Euer Hochwohlgeboren ſtets ein warmes Angedenken bewahren wollen und daß Ihr verdienſtvoller Name in der Stadt Czernowitz, der Stätte Ihres 32jährigen ſegensreichen Wirkens, immer nur in Ehren genannt werden wird. Empfangen Euer Hochwohlgeboren zum Schluſſe die Verſicherung meiner aus- gezeichneten Hochachtung und Verehrung, mit der ich mich zeichne als Ihr ergebener Bürgermeiſter Regierungsrat Dr. Reiß m. p.“ Reichsratsabgeordneter Dr. Skedl hat in den Ehrung. Anläßlich des Scheidens des Herrn Hof- Von der Betriebsleitung. Dem Bauoberkommiſſär Auszeichnung. Der Kaiſer hat mit Allerhöchſter Promotion. Morgen, Dienſtag, findet in der Aula Aerztliches. Med. Univ. Dr. M. Bräuer, geweſener Von unſeren Mittelſchulen. Der Miniſter für Die Schülerproduktionen der Muſikvereins- ſchule am 29. Juni und 2. Juli l. J. erbrachten wie Fünfundzwanzigjähriges Dienſtjubiläum. Geſtern [Spaltenumbruch] Sondervergnügungszüge. Sonntag, den 8. Juli 1906 Ein Zeitungskiosk. Herr Buchhändler Jäger, dem das Czernowitzer Orpheum. Die Haute-Saiſon iſt Oekonomiſches. Czernowitz, 2. Juli. Vom Staatseiſenbahnrate. (Antrag der Mitglieder Joſef Gregor und Dr. Smal- Antrag: Das Eiſenbahnminiſterium wird dringendſt Begründung: Seit Jahren wird die Bukowina im 1. Den Fahrplan in der Hauptſtrecke Krakau— 2. Die Fahrdauer des Schnellzuges 304 Czernowitz— 3. Zug 320 bis Lemberg zum Anſchluſſe Zug Nr. 14 4. Zug 324 zum Anſchluſſe an Zug 320 bis nach 5. Zug 321 bis gegen Kolomea rückzutraſſieren, damit 6. Zum Zug 319 in Kolomea einen direkten Anſchluß 7. darauf Bedacht genommen werden, daß Zug 324 Bei entſprechendem Nachdrucke wäre dies leicht durch- Anlangend den Bukowiner Lokalverkehr wäre 8. In der Strecke Luzan—Zaleszczyki wäre der Abend- 9. In der Strecke Zuczka—Nowoſielitza müßten denn Dem Vernehmen nach ſchicken ſich übrigens die ruſſiſchen Der Morgenſchnellzug ſoll von Nowoſielitza um ca. 9 Uhr Der Gegenzug mit Abfahrt von Odeſſa 8 Uhr morgens Es iſt wohl als ſelbſtverſtändlich vorauszuſetzen, daß 10. In den Strecken Hliboka—Sereth und Hliboka— Die ſtarke Achskonkurrenz kann nämlich nur durch eine 11. Dasſelbe gilt von den Strecken Hadikfalva—Brodina 12. Die Strecke Hatna—Dornawatra benötigt zumindeſt 13. Bis zur Einrichtung der Strecke Hadilfalva—Brodina Zug 2851 ſollte von Hadikfalva im Anſchluſſe an Zug 321 Gegenzug 2854 hätte von Brodina um 7 Uhr abzu- a) ein Zugspaar Hadikfalva ab 7 Uhr 35 Minuten b) ein Zugspaar Hadikfalva ab 5 Uhr 35 Minuten Die Strecke Karlsberg—Putna würde hiedurch gleichfalls Für die Gemeinden Seletin, Putilla und Szipot iſt die <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 3. Juli 1906.</hi></fw><lb/><cb/> und Sympathiekundgebung hiemit in Kenntnis ſetze, drängt<lb/> es mich, auch im eigenen Namen ſowie als Chef des Stadt-<lb/> magiſtrates im Namen desſelben dem tiefſten Bedauern über<lb/> Ihr Scheiden von Czernowitz Ausdruck zu geben und daran<lb/> mit dem beſten Danke für das bisherige freundſchaftliche<lb/> Entgegenkommen die Verſicherung zu knüpfen, daß wir Euer<lb/> Hochwohlgeboren ſtets ein warmes Angedenken bewahren<lb/> wollen und daß Ihr verdienſtvoller Name in der Stadt<lb/> Czernowitz, der Stätte Ihres 32jährigen ſegensreichen Wirkens,<lb/> immer nur in Ehren genannt werden wird. Empfangen Euer<lb/> Hochwohlgeboren zum Schluſſe die Verſicherung meiner aus-<lb/> gezeichneten Hochachtung und Verehrung, mit der ich mich<lb/> zeichne als Ihr ergebener Bürgermeiſter Regierungsrat<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Reiß</hi> <hi rendition="#aq">m. p.</hi>“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Reichsratsabgeordneter Dr. Skedl</hi> </head> <p>hat in den<lb/> letzten Tagen Radautz, Sereth und Suczawa beſucht und<lb/> ſeinen Wählern eingehenden Bericht über ſeine Tätigkeit und<lb/> die Situation im Parlamente erteilt. Prof. Dr. <hi rendition="#g">Skedl</hi> iſt<lb/> bereits wieder nach Wien abgereiſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ehrung.</hi> </head> <p>Anläßlich des Scheidens des Herrn Hof-<lb/> rates Profeſſor Dr. <hi rendition="#g">Pribram</hi> vom Lehramte veran-<lb/> ſtaltete der akademiſche Pharmazeutenverein „Hygiea“, deſſen<lb/> Protektor Hofrat <hi rendition="#g">Pribram</hi> iſt, am 29. v. M. eine<lb/> intime Abſchiedsfeier, bei welcher das Bild des Gefeierten<lb/> im Vereinslokale enthüllt wurde. Es hatten ſich zu dieſer<lb/> ſchönen und würdigen Feier die geſamte Aktivitas der<lb/> Hygiea“ zahlreiche Alte Herren und ehemalige Schüler<lb/> eingefunden. Herr Magiſter der Pharmazie <hi rendition="#g">Albrecht</hi><lb/> hielt eine formvollendete Anſprache, bei der er die großen Ver-<lb/> dienſte des Herrn Hofrates <hi rendition="#g">Pribram</hi> um die Pharmazie in<lb/> der Bukowina ſowie um den Verein würdigte. Es ſprach ſodann<lb/> der Gremialvorſteher Dr. <hi rendition="#g">Barber</hi> freundliche Worte des<lb/> Dankes namens der Apotheker, worauf Hofrat Pribram<lb/> tief gerührt erwiderte und ſeiner Freude Ausdruck gab, daß<lb/> der Apothekerſtand an ihn gedacht und ſeine Bemühungen<lb/> um die Ausbildung der Pharmazeuten ſtets zu würdigen<lb/> verſtand. Namens der Beamten der ſtaatlichen Unterſuchungs-<lb/> anſtalt für Lebensmittel überreichte Inſpektor Dr. <hi rendition="#g">Wender</hi><lb/> eine prächtige Kaſſette mit photographiſchen Aufnahmen der<lb/> Anſtalt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von der Betriebsleitung.</hi> </head> <p>Dem Bauoberkommiſſär<lb/> in Radautz Innocenz <hi rendition="#g">Hellebrand</hi> wurde der Titel eines<lb/> Inſpektors verliehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Auszeichnung.</hi> </head> <p>Der Kaiſer hat mit Allerhöchſter<lb/> Entſchließung vom 27. Juni d. J. geſtattet, daß dem<lb/> Staatsanwalte der 6. Rangsklaſſe Leo R. v. <hi rendition="#g">Gojan</hi> in<lb/> Suczawa anläßlich der von ihm erbetenen Verſetzung in den<lb/> dauernden Ruheſtand für ſeine vieljährigen eifrigen und er-<lb/> ſprießlichen Dienſte die Allerhöchſte Anerkennung bekannt<lb/> gegeben werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Promotion.</hi> </head> <p>Morgen, Dienſtag, findet in der Aula<lb/> unſerer Univerſität die Promotion des Herrn Rudolf<lb/><hi rendition="#g">Wermer</hi> zum Doktor der Philoſophie ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aerztliches.</hi> </head> <p>Med. Univ. Dr. M. Bräuer, geweſener<lb/> Voluntärarzt an der Martiniſchen Polyklinik (für Frauen-<lb/> krankheiten und Geburtshilfe) zu Berlin, der Klinik des<lb/> Dermatologen <hi rendition="#g">Joſef</hi> und der Polyklinik des Dozenten<lb/> Bendix (für Kinderkrankheiten), der Klinik Profeſſor Schrötters<lb/> in Wien u. ſ. w. hat ſich in Czernowitz, Stefaniegaſſe Nr. 7,<lb/> etabliert und ordiniert von 2—4 Uhr nachmittags.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von unſeren Mittelſchulen.</hi> </head> <p>Der Miniſter für<lb/> Kultus und Unterricht hat dem Profeſſor am 1. Staats-<lb/> gymnaſium in Czernowitz Emilian <hi rendition="#g">Popescul</hi> eine Lehr-<lb/> ſtelle an der gr.-or. Oberrealſchule daſelbſt und dem wirk-<lb/> lichen Lehrer am Staatsgymnaſium in Radautz Dr. Markus<lb/><hi rendition="#g">Wachsmann</hi> eine Stelle am 1. Staatsgymnaſium in<lb/> Czernowitz verliehen. Zum wirklichen Lehrer am Staats-<lb/> gymnaſium in Radautz wurde der Supplent des Maximilian-<lb/> Gymnaſiums in Wien, Dr. Maximilian <hi rendition="#g">Gottlieb,</hi><lb/> ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Schülerproduktionen der Muſikvereins-<lb/> ſchule</hi> </head> <p>am 29. Juni und 2. Juli l. J. erbrachten wie<lb/> alljährlich den Beweis, daß in dem einzigen größeren<lb/> muſikaliſchen Erziehungsinſtitut, das das Land, beſitzt mit<lb/> großem Ernſt, mit viel Wiſſen und Können ſeitens der Lehrer<lb/> der Anſtalt <hi rendition="#g">Hrimaly, Horner, Pekelmann, Koller</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Krämer</hi> intenſiv und pflichteifrig gearbeitet wird. Die<lb/> jungen Künſtler boten ſchon manche beachtenswerte muſikaliſche<lb/> Leiſtung und ſeien vornehmlich die Zöglinge <hi rendition="#g">Pawlitſchek<lb/> Puchta, Mimeles, Groß, Neuberger, Pihuliak,</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Müller</hi> lobend hervorgehoben. Der Vereinsobmann<lb/> Landesregierungsrat Dr. v. <hi rendition="#g">Duzinkiewicz</hi> wohnte an<lb/> beiden Tagen bis zum Schluße den Prüfungen bei und<lb/> zeichnete viele Schüler durch aufmunternde Anſprachen und<lb/> Belobungen aus. Iw letzten Schuljahr war die Muſikſchule<lb/> von mehr als 200 Zöglingen beſucht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünfundzwanzigjähriges Dienſtjubiläum.</hi> </head> <p>Geſtern<lb/> beging der Prokuriſt des Bukowiner Kreditvereines für<lb/> Handel- und Gewerbe, Herr Hermann <hi rendition="#g">Goldſtein,</hi> ſein<lb/> 25-jähriges Dienſtjubiläum, aus welchem Anlaſſe ihm ſeitens<lb/> des Vorſtandes dieſes Vereines, der Kollegen des Jubilars,<lb/> ſowie aus den Kreiſen der Bevölkerung, in denen ſich dieſer<lb/> tüchtige Beamte großer Sympathien erfreut, viele Ehrungen<lb/> und Auszeichnungen zuteil wurden. Herr Hermann Goldſtein,<lb/> der am 1. Juli 1880 als Praktikant beim Sekretariat der<lb/> Frucht- und Produktenbörſe ſeine Beamtenkarriere begonnen<lb/> hat, trat am 1. Juli 1881 in den Bukowiner Kreditverein<lb/> ein, wo er ſeit 25 Jahren ununterbrochen fungiert. Für ſeine<lb/> umſichtige Tätigkeit und die hervorragenden Verdienſte auf<lb/> adminiſtrativem Gebiete vom Vorſtande oft belobt, hat es<lb/> Herr Goldſtein verſtanden, ſich auch bei den vielen Kreiſen,<lb/> die mit dem genannten Inſtitute in Verbindung ſtehen, durch<lb/> ſein kulantes Weſen und ſein ehrliches und objektives Vor-<lb/> gehen große Beliebtheit zu erwerben, und die große Zahl<lb/> der Glückwünſche, die ihm aus dieſen Kreiſen zum 25jährigen<lb/> Dienſtjubiläum zukamen, ſind ein beredtes Zeugnis für<lb/> die Anerkennung, die ihm gezollt wird.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Sondervergnügungszüge.</hi> </head> <p>Sonntag, den 8. Juli 1906<lb/> verkehren in der Strecke Czernowitz—Hliboka und zurück die<lb/> Sondervergnügungszüge Nr. 335 und 336, Abfahrt von<lb/> Czernowitz um 12 Uhr 40 Min. nachmittags, Ankunft in<lb/> Kiczera um 1 Uhr 37 Min. Abfahrt von Kiczera um<lb/> 1 Uhr 47 Min., Ankunft in Hliboka um 2 Uhr 8 Min.,<lb/> Abfahrt von Hliboka um 8 Uhr 15 Min. Abends, Ankunft<lb/> in Kiczera um 8 Uhr 25 Min. abends, Abfahrt von Kiczera<lb/> um 8 Uhr 35 Min. abends, Ankunft in Czernowitz um<lb/> 9 Uhr 25 Min. abends. In Volksgarten, Molodia Derelui<lb/> nnd Kuczurmare iſt bei dieſen Zügen der Aufenthalt von<lb/> je 1 Minute vorgeſehen. Zu dieſen Zügen werden in den<lb/> Stationen Czernowitz und Volksgarten ermäßigte Rückfahr-<lb/> karten dritter Klaſſe nach Kiczera mit eintägiger Gültigkeit<lb/> zum Preiſe von 1 K 30 h per Perſon ausgegeben werden.<lb/> Kinder von 4 bis 10 Jahren werden zum normalen Preiſe<lb/> von 90 h in dieſen Relationen abgefertigt. Die Züge können<lb/> auch nach und von Molodia Derelui, Kuczurmare und<lb/> Hliboka gegen Löſung von gewöhnlichen Fahrkarten benützt<lb/> werden. Bei ungünſtiger Witterung wird der Verkehr der<lb/> genannten Vergnügungszüge unterbleiben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein Zeitungskiosk.</hi> </head> <p>Herr Buchhändler Jäger, dem das<lb/> reiſende Publikum die Bahnhofsbuchhandlungen an allen<lb/> größeren Bahnhöfen unſeres heimatlichen Schienenſtranges<lb/> verdankt, iſt im Begriffe, eine Zeitungszentralverſchleißſtelle<lb/> am Ringplatze zu errichten. Es iſt zu erwarten, daß Herr<lb/> Jäger bei Durchführung ſeines Planes bei allen maßgebenden<lb/> Faktoren bereitwilligſte Unterſtützung finden wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Czernowitzer Orpheum.</hi> </head> <p>Die Haute-Saiſon iſt<lb/> herangerückt und mit ihr auch der Höhepunkt für die künſt-<lb/> leriſchen Leiſtungen der Orpheumdirektion. Attraktionen von<lb/> größter Originalität ſind neugewonnen worden, die durch die<lb/> Merkwürdigkeit ihrer Produktionen Schauſtücke erſten Ranges<lb/> ſind und das größte Intereſſe auch des verwöhnteſten Pub-<lb/> likums erwecken müſſen. Da ſieht man einen eleganten Mann,<lb/> namens G. <hi rendition="#g">Gobſom,</hi> am Kopfe gehen und tanzen und<lb/> fragt ſich verwundert, wie denn ſo etwas möglich ſei. Die<lb/> Tatſachen aber beweiſen, daß Herr <hi rendition="#g">Gobſon</hi> wirklich ein<lb/> Kopfläufer iſt und ſeine Vorführung ohne geringſte Täuſchung<lb/> macht. Etwas ſpäter treten die jungen Herren, in Frack<lb/> gekleidet, auf die Bühne, und ehe man noch Zeit hat, ſich<lb/> die neuen Artiſten recht anzuſchauen, ſieht man, daß es einem<lb/> ganz ſchwindelig vor den Augen werden kann, Eiſenkugeln<lb/> von beträchtlichen Dimenſionen in der Luft herumfliegen,<lb/> Balanzen der ſchwierigſten Art vollführen und dann, daß ſie<lb/> bei gleichzeitigen equilibriſtiſchen Uebungen dieſelben Jongleur-<lb/> kunſtſtückeleien mit den Eiſenkugeln vorzunehmen. Auch dem<lb/> ſtärkſten Mann wird es ganz kalt über den Rücken gehen,<lb/> wenn er die Waghalſigkeit der 3 <hi rendition="#g">Harris</hi> betrachtet. Aber<lb/> auch im humoriſtiſchen Genre leiſtet das neue Programm<lb/> Vorzügliches. Mieri <hi rendition="#g">Marlow,</hi> die kleine neckiſche Soubrette<lb/> im Frack, iſt wieder zu uns gekommen und mit ihr iſt wieder<lb/> der echte Wiener Humor ins Orpheum eingezogen. In dem<lb/> Komiker Heinrich <hi rendition="#g">Sacher</hi> haben die bisherigen beliebten<lb/> Komiker dieſer Saiſon einen würdigen Nachfolger gefunden.<lb/> Was letztere an Eleganz des Vortrages nnd an bunter<lb/> Komik gehabt haben, beſitzt <hi rendition="#g">Sacher</hi> in „derbem“ Humor<lb/> und damit beſiegt er alles. Lea <hi rendition="#g">Florence</hi> iſt eine chike<lb/> Erſcheinung mit gutem Repertoire, wie ebenſo Nelly <hi rendition="#g">Palmay</hi><lb/> ein überſchäumendes Temperament beim Vortrag ihrer<lb/> engliſchen Lieder beſitzt. In dem Nigger Geſangs- und<lb/> Tanzduett <hi rendition="#g">Brodie</hi> und <hi rendition="#g">Brodie</hi> iſt die vollendeſte ameri-<lb/> kaniſche Tanzkunſt mit der höchſten Eleganz des Auftretens<lb/> vereinigt. Dieſe Nummer muß geſehen werden, damit ſie<lb/> gewürdigt werden kann. Nicht in letzter Linie ſollen auf<lb/> die komiſchen Produktionen der <hi rendition="#g">Frank d’Ort</hi> and <hi rendition="#g">Leonard</hi><lb/> als lobenswert erwähnt worden. Das jetzige Ronacher-<lb/> prog<supplied>r</supplied>amm iſt das größte der diesjährigen Saiſon.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Oekonomiſches.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Czernowitz,</hi> 2. Juli.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Vom Staatseiſenbahnrate.</hi> </hi> </head><lb/> <p>(Antrag der Mitglieder Joſef <hi rendition="#g">Gregor</hi> und Dr. <hi rendition="#g">Smal-<lb/> Stocki.</hi> — Referat des Baurats <hi rendition="#g">Gregor</hi> namens der<lb/><hi rendition="#c">Bukowiner Handelskammer.)</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#b">Antrag:</hi> Das Eiſenbahnminiſterium wird dringendſt<lb/> erſucht, den Fahrplan der Eiſenbahnlinien in der Bukowina<lb/> ſowohl im Lokalverkehre als auch im Verkehre <hi rendition="#g">mit dem<lb/> Weſten</hi> und mit <hi rendition="#g">Rumänien</hi> günſtiger auszugeſtalten.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">Begründung:</hi> Seit Jahren wird die Bukowina im<lb/> Verkehre mit dem Weſten ſo behandelt, als ob die Strecke<lb/> Lemberg—Podwoloczyska die Haupt- und die Strecke Lemberg—<lb/> Itzkany eine Nebenroute derſelben wäre und die Städte<lb/><hi rendition="#g">Zloczow, Tarnopol</hi> und <hi rendition="#g">Brody</hi> mehr Berechtigung<lb/> hätten, mit dem Weſten raſcher zu verkehren, als die Städte<lb/><hi rendition="#g">Stanislau, Kolomea, Czernowitz, Suczawa,</hi><lb/> dann auch <hi rendition="#g">Rumänien,</hi> welche das Gros des Tranſit-<lb/> verkehres für <hi rendition="#g">Lemberg</hi> zuführen. Im direkten Wagenverkehr<lb/> ſtehen Krakau und Podwoloczyska in erſter Reihe, bis auf<lb/> das Schnellzugspaar 301 und 302 haben alle ſonſtigen<lb/> perſonenführenden Züge in der Strecke Krakau—Lemberg und<lb/> in der Richtung gegen und von Brody—Podwoloczyska<lb/> direkten Anſchluß. Dies erweckt den Anſchein, als ob es ſich<lb/> beim Verkehre Krakau—Itzkany in Lemberg um den Ueber-<lb/> gang zwiſchen zwei fremden Bahnverwaltungen handeln würde.<lb/> Geht man aber der Sache auf den Grund, ſo findet man,<lb/> daß es nicht ſo ſchwer fallen dürfte, die Bedürfniſſe der Linie<lb/> Lemberg—Itzkany zu befriedigen, wollte man nicht unbedingt<lb/> den minderwichtigen Anſchluß von Itzkany gegen Podwoloczyska<lb/> ſichern. Zug 304 könnte wenigſtens eineinhalb Stunden ſpäter<lb/> von Czernowitz abgehen und Zug 303 um mindeſtens<lb/> 1 Stunde früher in Czernowitz ankommen. Das Stillager<lb/> dieſer Züge in Lemberg iſt umſoweniger berechtigt, als die<lb/><cb/> Anſchlüſſe aus dem Süden gegen Tarnopol—Podwoloczyska<lb/> über Zaleszczyki einerſeits und über Halicz andererſeits leichter<lb/> und billiger als über Lemberg erreichbar ſind. Bei den<lb/><hi rendition="#g">Perſonenzügen</hi> würde es noch leichter ſein, einen<lb/> günſtigen Uebergang zu ſchaffen. Um dies zu erreichen, wäre<lb/> es dringendſt erwünſcht:</p><lb/> <p>1. Den Fahrplan in der Hauptſtrecke <hi rendition="#g">Krakau—<lb/> Itzkany</hi> zu erſtellen und den Aufenthalt der Schnellzüge<lb/> in Lemberg auf höchſtens 15, den Aufenthalt der Perſonen-<lb/> züge auf höchſtens 30 Minuten zu beſchränken.</p><lb/> <p>2. Die Fahrdauer des Schnellzuges 304 <hi rendition="#g">Czernowitz—<lb/> Wien</hi> und des Schnellzuges 303 Wien—Czernowitz auf<lb/> höchſtens 19 Stunden herabzuſetzen.</p><lb/> <p>3. Zug 320 bis Lemberg zum Anſchluſſe Zug Nr. 14<lb/> fortzuſetzen.</p><lb/> <p>4. Zug 324 zum Anſchluſſe an Zug 320 bis nach<lb/> Stanislau gegen Auflaſſung des Zuges 314 fortzuſetzen.</p><lb/> <p>5. Zug 321 bis gegen Kolomea rückzutraſſieren, damit<lb/> derſelbe an den von Lemberg kommenden Perſonenzug 315<lb/> Anſchluß finde.</p><lb/> <p>6. Zum Zug 319 in Kolomea einen direkten Anſchluß<lb/> von Ungarn herzuſtellen, endlich müßte</p><lb/> <p>7. darauf Bedacht genommen werden, daß Zug 324<lb/> einen Anſchluß an den C. F. R.-Zug 147 von Rumänien<lb/> erreiche.</p><lb/> <p>Bei entſprechendem Nachdrucke wäre dies leicht durch-<lb/> führbar, indem nur die Stillager in Tecuciu, Maraſesci,<lb/> Bacau, Roman, Pascani, Dolkaska, Vereſtie und Burdujeni<lb/> abgekürzt werden müßten, ſo daß Zug 147 ohne Weiteres<lb/> um eineinhalb Stunden früher in Itzkany eintreffen könnte.</p><lb/> <p>Anlangend den <hi rendition="#g">Bukowiner Lokalverkehr</hi> wäre<lb/> folgendes hervorzuheben:</p><lb/> <p>8. In der Strecke Luzan—Zaleszczyki wäre der Abend-<lb/> zug 4354 bis Biala Czortkowska fortzuſetzen, um einen Anſchluß<lb/> gegen Tarnopol zu erreichen. Der Zwang der Reiſenden zur<lb/> Uebernachtung in Zaleszczyki iſt äußerſt unbequem und un-<lb/> gerechtfertigt. Solch ein direkter Anſchluß würde gewiß zur<lb/> Belebung des Perſonenverkehres auf dieſer Lokalbahnlinie<lb/> erheblich beitragen.</p><lb/> <p>9. In der Strecke Zuczka—Nowoſielitza müßten denn<lb/> doch endlich reine Perſonenzüge eingeführt werden, außer-<lb/> dem wäre auch ein Anſchluß an Zug 301 herzuſtellen.</p><lb/> <p>Dem Vernehmen nach ſchicken ſich übrigens die ruſſiſchen<lb/> Eiſenbahnen an, im Herbſte 1906 ein Schnellzugspaar Nowo-<lb/> ſielitza—Odeſſa einzuführen.</p><lb/> <p>Der Morgenſchnellzug ſoll von Nowoſielitza um ca. 9 Uhr<lb/> vormittags abgehen, um gegen 7 Uhr abend in Odeſſa ein-<lb/> zutreffen.</p><lb/> <p>Der Gegenzug mit Abfahrt von Odeſſa 8 Uhr morgens<lb/> ſoll in Nowoſielitza gegen 5 Uhr nachmittags ankommen.</p><lb/> <p>Es iſt wohl als ſelbſtverſtändlich vorauszuſetzen, daß<lb/> unſere Schnellzüge 301 und 302 mit den ruſſiſchen Schnell-<lb/> zügen direkte Verbindung erreichen werden. Hiedurch würden<lb/> die Beziehungen zwiſchen der Bukowina und Beſſarabien<lb/> jedenfalls eine weſentliche Feſtigung erfahren und ein erhöhter<lb/> Perſonenverkehr mit Rußland über Nowoſielitza erzielt werden.<lb/> Der Verkehr Odeſſa—Kaukaſus—Wien würde ſodann ohne<lb/> Zweifel der Nowoſielitzer Route erfallen.</p><lb/> <p>10. In den Strecken Hliboka—Sereth und Hliboka—<lb/> Storozynetz—Czudyn wäre der Motorwagenverkehr einzu-<lb/> richten.</p><lb/> <p>Die ſtarke Achskonkurrenz kann nämlich nur durch eine<lb/> radikale Maßnahme beſeitigt werden.</p><lb/> <p>11. Dasſelbe gilt von den Strecken Hadikfalva—Brodina<lb/> und Karlsberg—Putna, ſowie Nepolokoutz—Wiznitz. Die<lb/> Perſonenfrequenz in dieſen Gebieten iſt eine derart lebhafte,<lb/> daß die Herſtellung von Anſchlüſſen an alle Hauptbahnzüge<lb/> ein Gebot der Notwendigkeit iſt. Mittelſt Motorwagen wäre<lb/> dies im Intereſſe der Bahnanſtalt und des Publikums ſehr<lb/> geqem und ohne allzugroße Koſten erreichbar.</p><lb/> <p>12. Die Strecke Hatna—Dornawatra benötigt zumindeſt<lb/> noch ein reines Perſonenzugspaar. Ein Verſuch wird lehren,<lb/> daß die Ausgaben der Lokalbahnen hiedurch keine Steigerung<lb/> erfahren werden. Die Laſtzüge werden beſſer ausgenützt und<lb/> die Verkehrsſicherheit beſſer gewahrt werden.</p><lb/> <p>13. Bis zur Einrichtung der Strecke Hadilfalva—Brodina<lb/> für den Verkehr wäre die Fahrordnung daſelbſt folgendermaßen<lb/> zu erſtellen.</p><lb/> <p>Zug 2851 ſollte von Hadikfalva im Anſchluſſe an Zug 321<lb/> ſpäteſtens um 2 Uhr morgens abgehen und in Brodina um<lb/> 6 Uhr früh eintreffen.</p><lb/> <p>Gegenzug 2854 hätte von Brodina um 7 Uhr abzu-<lb/> fahren, um gegen 11 Uhr in Hadikfalva (Anſchluß an<lb/> Perſonenzug 318) einzutreffen. Zug 2853 hätte die derzeitige<lb/> Traſſe des Zuges 2851 zu erhalten, wogegen Zug 2858<lb/> entweder an Zug 302′ anſchließen und gegen 1 Uhr von<lb/> Brodina abgehen oder aber direkt an Zug 324 anſchließen<lb/> und von Brodina erſt gegen 6 Uhr abends abfahren ſollte.<lb/> Eine Nachmittagsverbindung Radautz—Brodina iſt nur an<lb/> Freitagen nötig, um die Marktbeſucher von Radautz gegen<lb/> Brodina nach Hauſe zu bringen. In der Strecke Hadikfalva—<lb/> Radautz wären außer den beſtehenden Zügen noch 2 Zugs-<lb/> paare einzulegen und zwar früh</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a)</hi> ein Zugspaar Hadikfalva ab 7 Uhr 35 Minuten<lb/> früh, Radautz an 8 Uhr 19 Minuten vormittags, Radautz<lb/> ab 8 Uhr 29 Minuten vormittags, Hadikfalva an 9 Uhr<lb/> 15 Minuten vormittags und</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">b)</hi> ein Zugspaar Hadikfalva ab 5 Uhr 35 Minuten<lb/> nachmittags, Radautz an 6 Uhr 19 Minuten abends, Radautz<lb/> ab 6 Uhr 48 Minuten abends, Hadikſalva an 7 Uhr<lb/> 35 Minuten abends.</p><lb/> <p>Die Strecke Karlsberg—Putna würde hiedurch gleichfalls<lb/> nur gewinnen, weil endlich eine zweimalige Verbindung mit<lb/> Czernowitz hergeſtellt erſchiene.</p><lb/> <p>Für die Gemeinden Seletin, Putilla und Szipot iſt die<lb/> heutige Fahrordnung ſehr abträglich. Um Zug 2854 zu er-<lb/> reichen, muß man um 12 Uhr nachts ausfahren und, um<lb/> in Czernowitz um 12 Uhr nachts anzukommen, muß man<lb/> von Seletin bereits um 12 Uhr mittags abreiſen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Czernowitzer Allgemeine Zeitung. 3. Juli 1906.
und Sympathiekundgebung hiemit in Kenntnis ſetze, drängt
es mich, auch im eigenen Namen ſowie als Chef des Stadt-
magiſtrates im Namen desſelben dem tiefſten Bedauern über
Ihr Scheiden von Czernowitz Ausdruck zu geben und daran
mit dem beſten Danke für das bisherige freundſchaftliche
Entgegenkommen die Verſicherung zu knüpfen, daß wir Euer
Hochwohlgeboren ſtets ein warmes Angedenken bewahren
wollen und daß Ihr verdienſtvoller Name in der Stadt
Czernowitz, der Stätte Ihres 32jährigen ſegensreichen Wirkens,
immer nur in Ehren genannt werden wird. Empfangen Euer
Hochwohlgeboren zum Schluſſe die Verſicherung meiner aus-
gezeichneten Hochachtung und Verehrung, mit der ich mich
zeichne als Ihr ergebener Bürgermeiſter Regierungsrat
Dr. Reiß m. p.“
Reichsratsabgeordneter Dr. Skedl hat in den
letzten Tagen Radautz, Sereth und Suczawa beſucht und
ſeinen Wählern eingehenden Bericht über ſeine Tätigkeit und
die Situation im Parlamente erteilt. Prof. Dr. Skedl iſt
bereits wieder nach Wien abgereiſt.
Ehrung. Anläßlich des Scheidens des Herrn Hof-
rates Profeſſor Dr. Pribram vom Lehramte veran-
ſtaltete der akademiſche Pharmazeutenverein „Hygiea“, deſſen
Protektor Hofrat Pribram iſt, am 29. v. M. eine
intime Abſchiedsfeier, bei welcher das Bild des Gefeierten
im Vereinslokale enthüllt wurde. Es hatten ſich zu dieſer
ſchönen und würdigen Feier die geſamte Aktivitas der
Hygiea“ zahlreiche Alte Herren und ehemalige Schüler
eingefunden. Herr Magiſter der Pharmazie Albrecht
hielt eine formvollendete Anſprache, bei der er die großen Ver-
dienſte des Herrn Hofrates Pribram um die Pharmazie in
der Bukowina ſowie um den Verein würdigte. Es ſprach ſodann
der Gremialvorſteher Dr. Barber freundliche Worte des
Dankes namens der Apotheker, worauf Hofrat Pribram
tief gerührt erwiderte und ſeiner Freude Ausdruck gab, daß
der Apothekerſtand an ihn gedacht und ſeine Bemühungen
um die Ausbildung der Pharmazeuten ſtets zu würdigen
verſtand. Namens der Beamten der ſtaatlichen Unterſuchungs-
anſtalt für Lebensmittel überreichte Inſpektor Dr. Wender
eine prächtige Kaſſette mit photographiſchen Aufnahmen der
Anſtalt.
Von der Betriebsleitung. Dem Bauoberkommiſſär
in Radautz Innocenz Hellebrand wurde der Titel eines
Inſpektors verliehen.
Auszeichnung. Der Kaiſer hat mit Allerhöchſter
Entſchließung vom 27. Juni d. J. geſtattet, daß dem
Staatsanwalte der 6. Rangsklaſſe Leo R. v. Gojan in
Suczawa anläßlich der von ihm erbetenen Verſetzung in den
dauernden Ruheſtand für ſeine vieljährigen eifrigen und er-
ſprießlichen Dienſte die Allerhöchſte Anerkennung bekannt
gegeben werde.
Promotion. Morgen, Dienſtag, findet in der Aula
unſerer Univerſität die Promotion des Herrn Rudolf
Wermer zum Doktor der Philoſophie ſtatt.
Aerztliches. Med. Univ. Dr. M. Bräuer, geweſener
Voluntärarzt an der Martiniſchen Polyklinik (für Frauen-
krankheiten und Geburtshilfe) zu Berlin, der Klinik des
Dermatologen Joſef und der Polyklinik des Dozenten
Bendix (für Kinderkrankheiten), der Klinik Profeſſor Schrötters
in Wien u. ſ. w. hat ſich in Czernowitz, Stefaniegaſſe Nr. 7,
etabliert und ordiniert von 2—4 Uhr nachmittags.
Von unſeren Mittelſchulen. Der Miniſter für
Kultus und Unterricht hat dem Profeſſor am 1. Staats-
gymnaſium in Czernowitz Emilian Popescul eine Lehr-
ſtelle an der gr.-or. Oberrealſchule daſelbſt und dem wirk-
lichen Lehrer am Staatsgymnaſium in Radautz Dr. Markus
Wachsmann eine Stelle am 1. Staatsgymnaſium in
Czernowitz verliehen. Zum wirklichen Lehrer am Staats-
gymnaſium in Radautz wurde der Supplent des Maximilian-
Gymnaſiums in Wien, Dr. Maximilian Gottlieb,
ernannt.
Die Schülerproduktionen der Muſikvereins-
ſchule am 29. Juni und 2. Juli l. J. erbrachten wie
alljährlich den Beweis, daß in dem einzigen größeren
muſikaliſchen Erziehungsinſtitut, das das Land, beſitzt mit
großem Ernſt, mit viel Wiſſen und Können ſeitens der Lehrer
der Anſtalt Hrimaly, Horner, Pekelmann, Koller
und Krämer intenſiv und pflichteifrig gearbeitet wird. Die
jungen Künſtler boten ſchon manche beachtenswerte muſikaliſche
Leiſtung und ſeien vornehmlich die Zöglinge Pawlitſchek
Puchta, Mimeles, Groß, Neuberger, Pihuliak,
und Müller lobend hervorgehoben. Der Vereinsobmann
Landesregierungsrat Dr. v. Duzinkiewicz wohnte an
beiden Tagen bis zum Schluße den Prüfungen bei und
zeichnete viele Schüler durch aufmunternde Anſprachen und
Belobungen aus. Iw letzten Schuljahr war die Muſikſchule
von mehr als 200 Zöglingen beſucht.
Fünfundzwanzigjähriges Dienſtjubiläum. Geſtern
beging der Prokuriſt des Bukowiner Kreditvereines für
Handel- und Gewerbe, Herr Hermann Goldſtein, ſein
25-jähriges Dienſtjubiläum, aus welchem Anlaſſe ihm ſeitens
des Vorſtandes dieſes Vereines, der Kollegen des Jubilars,
ſowie aus den Kreiſen der Bevölkerung, in denen ſich dieſer
tüchtige Beamte großer Sympathien erfreut, viele Ehrungen
und Auszeichnungen zuteil wurden. Herr Hermann Goldſtein,
der am 1. Juli 1880 als Praktikant beim Sekretariat der
Frucht- und Produktenbörſe ſeine Beamtenkarriere begonnen
hat, trat am 1. Juli 1881 in den Bukowiner Kreditverein
ein, wo er ſeit 25 Jahren ununterbrochen fungiert. Für ſeine
umſichtige Tätigkeit und die hervorragenden Verdienſte auf
adminiſtrativem Gebiete vom Vorſtande oft belobt, hat es
Herr Goldſtein verſtanden, ſich auch bei den vielen Kreiſen,
die mit dem genannten Inſtitute in Verbindung ſtehen, durch
ſein kulantes Weſen und ſein ehrliches und objektives Vor-
gehen große Beliebtheit zu erwerben, und die große Zahl
der Glückwünſche, die ihm aus dieſen Kreiſen zum 25jährigen
Dienſtjubiläum zukamen, ſind ein beredtes Zeugnis für
die Anerkennung, die ihm gezollt wird.
Sondervergnügungszüge. Sonntag, den 8. Juli 1906
verkehren in der Strecke Czernowitz—Hliboka und zurück die
Sondervergnügungszüge Nr. 335 und 336, Abfahrt von
Czernowitz um 12 Uhr 40 Min. nachmittags, Ankunft in
Kiczera um 1 Uhr 37 Min. Abfahrt von Kiczera um
1 Uhr 47 Min., Ankunft in Hliboka um 2 Uhr 8 Min.,
Abfahrt von Hliboka um 8 Uhr 15 Min. Abends, Ankunft
in Kiczera um 8 Uhr 25 Min. abends, Abfahrt von Kiczera
um 8 Uhr 35 Min. abends, Ankunft in Czernowitz um
9 Uhr 25 Min. abends. In Volksgarten, Molodia Derelui
nnd Kuczurmare iſt bei dieſen Zügen der Aufenthalt von
je 1 Minute vorgeſehen. Zu dieſen Zügen werden in den
Stationen Czernowitz und Volksgarten ermäßigte Rückfahr-
karten dritter Klaſſe nach Kiczera mit eintägiger Gültigkeit
zum Preiſe von 1 K 30 h per Perſon ausgegeben werden.
Kinder von 4 bis 10 Jahren werden zum normalen Preiſe
von 90 h in dieſen Relationen abgefertigt. Die Züge können
auch nach und von Molodia Derelui, Kuczurmare und
Hliboka gegen Löſung von gewöhnlichen Fahrkarten benützt
werden. Bei ungünſtiger Witterung wird der Verkehr der
genannten Vergnügungszüge unterbleiben.
Ein Zeitungskiosk. Herr Buchhändler Jäger, dem das
reiſende Publikum die Bahnhofsbuchhandlungen an allen
größeren Bahnhöfen unſeres heimatlichen Schienenſtranges
verdankt, iſt im Begriffe, eine Zeitungszentralverſchleißſtelle
am Ringplatze zu errichten. Es iſt zu erwarten, daß Herr
Jäger bei Durchführung ſeines Planes bei allen maßgebenden
Faktoren bereitwilligſte Unterſtützung finden wird.
Czernowitzer Orpheum. Die Haute-Saiſon iſt
herangerückt und mit ihr auch der Höhepunkt für die künſt-
leriſchen Leiſtungen der Orpheumdirektion. Attraktionen von
größter Originalität ſind neugewonnen worden, die durch die
Merkwürdigkeit ihrer Produktionen Schauſtücke erſten Ranges
ſind und das größte Intereſſe auch des verwöhnteſten Pub-
likums erwecken müſſen. Da ſieht man einen eleganten Mann,
namens G. Gobſom, am Kopfe gehen und tanzen und
fragt ſich verwundert, wie denn ſo etwas möglich ſei. Die
Tatſachen aber beweiſen, daß Herr Gobſon wirklich ein
Kopfläufer iſt und ſeine Vorführung ohne geringſte Täuſchung
macht. Etwas ſpäter treten die jungen Herren, in Frack
gekleidet, auf die Bühne, und ehe man noch Zeit hat, ſich
die neuen Artiſten recht anzuſchauen, ſieht man, daß es einem
ganz ſchwindelig vor den Augen werden kann, Eiſenkugeln
von beträchtlichen Dimenſionen in der Luft herumfliegen,
Balanzen der ſchwierigſten Art vollführen und dann, daß ſie
bei gleichzeitigen equilibriſtiſchen Uebungen dieſelben Jongleur-
kunſtſtückeleien mit den Eiſenkugeln vorzunehmen. Auch dem
ſtärkſten Mann wird es ganz kalt über den Rücken gehen,
wenn er die Waghalſigkeit der 3 Harris betrachtet. Aber
auch im humoriſtiſchen Genre leiſtet das neue Programm
Vorzügliches. Mieri Marlow, die kleine neckiſche Soubrette
im Frack, iſt wieder zu uns gekommen und mit ihr iſt wieder
der echte Wiener Humor ins Orpheum eingezogen. In dem
Komiker Heinrich Sacher haben die bisherigen beliebten
Komiker dieſer Saiſon einen würdigen Nachfolger gefunden.
Was letztere an Eleganz des Vortrages nnd an bunter
Komik gehabt haben, beſitzt Sacher in „derbem“ Humor
und damit beſiegt er alles. Lea Florence iſt eine chike
Erſcheinung mit gutem Repertoire, wie ebenſo Nelly Palmay
ein überſchäumendes Temperament beim Vortrag ihrer
engliſchen Lieder beſitzt. In dem Nigger Geſangs- und
Tanzduett Brodie und Brodie iſt die vollendeſte ameri-
kaniſche Tanzkunſt mit der höchſten Eleganz des Auftretens
vereinigt. Dieſe Nummer muß geſehen werden, damit ſie
gewürdigt werden kann. Nicht in letzter Linie ſollen auf
die komiſchen Produktionen der Frank d’Ort and Leonard
als lobenswert erwähnt worden. Das jetzige Ronacher-
programm iſt das größte der diesjährigen Saiſon.
Oekonomiſches.
Czernowitz, 2. Juli.
Vom Staatseiſenbahnrate.
(Antrag der Mitglieder Joſef Gregor und Dr. Smal-
Stocki. — Referat des Baurats Gregor namens der
Bukowiner Handelskammer.)
Antrag: Das Eiſenbahnminiſterium wird dringendſt
erſucht, den Fahrplan der Eiſenbahnlinien in der Bukowina
ſowohl im Lokalverkehre als auch im Verkehre mit dem
Weſten und mit Rumänien günſtiger auszugeſtalten.
Begründung: Seit Jahren wird die Bukowina im
Verkehre mit dem Weſten ſo behandelt, als ob die Strecke
Lemberg—Podwoloczyska die Haupt- und die Strecke Lemberg—
Itzkany eine Nebenroute derſelben wäre und die Städte
Zloczow, Tarnopol und Brody mehr Berechtigung
hätten, mit dem Weſten raſcher zu verkehren, als die Städte
Stanislau, Kolomea, Czernowitz, Suczawa,
dann auch Rumänien, welche das Gros des Tranſit-
verkehres für Lemberg zuführen. Im direkten Wagenverkehr
ſtehen Krakau und Podwoloczyska in erſter Reihe, bis auf
das Schnellzugspaar 301 und 302 haben alle ſonſtigen
perſonenführenden Züge in der Strecke Krakau—Lemberg und
in der Richtung gegen und von Brody—Podwoloczyska
direkten Anſchluß. Dies erweckt den Anſchein, als ob es ſich
beim Verkehre Krakau—Itzkany in Lemberg um den Ueber-
gang zwiſchen zwei fremden Bahnverwaltungen handeln würde.
Geht man aber der Sache auf den Grund, ſo findet man,
daß es nicht ſo ſchwer fallen dürfte, die Bedürfniſſe der Linie
Lemberg—Itzkany zu befriedigen, wollte man nicht unbedingt
den minderwichtigen Anſchluß von Itzkany gegen Podwoloczyska
ſichern. Zug 304 könnte wenigſtens eineinhalb Stunden ſpäter
von Czernowitz abgehen und Zug 303 um mindeſtens
1 Stunde früher in Czernowitz ankommen. Das Stillager
dieſer Züge in Lemberg iſt umſoweniger berechtigt, als die
Anſchlüſſe aus dem Süden gegen Tarnopol—Podwoloczyska
über Zaleszczyki einerſeits und über Halicz andererſeits leichter
und billiger als über Lemberg erreichbar ſind. Bei den
Perſonenzügen würde es noch leichter ſein, einen
günſtigen Uebergang zu ſchaffen. Um dies zu erreichen, wäre
es dringendſt erwünſcht:
1. Den Fahrplan in der Hauptſtrecke Krakau—
Itzkany zu erſtellen und den Aufenthalt der Schnellzüge
in Lemberg auf höchſtens 15, den Aufenthalt der Perſonen-
züge auf höchſtens 30 Minuten zu beſchränken.
2. Die Fahrdauer des Schnellzuges 304 Czernowitz—
Wien und des Schnellzuges 303 Wien—Czernowitz auf
höchſtens 19 Stunden herabzuſetzen.
3. Zug 320 bis Lemberg zum Anſchluſſe Zug Nr. 14
fortzuſetzen.
4. Zug 324 zum Anſchluſſe an Zug 320 bis nach
Stanislau gegen Auflaſſung des Zuges 314 fortzuſetzen.
5. Zug 321 bis gegen Kolomea rückzutraſſieren, damit
derſelbe an den von Lemberg kommenden Perſonenzug 315
Anſchluß finde.
6. Zum Zug 319 in Kolomea einen direkten Anſchluß
von Ungarn herzuſtellen, endlich müßte
7. darauf Bedacht genommen werden, daß Zug 324
einen Anſchluß an den C. F. R.-Zug 147 von Rumänien
erreiche.
Bei entſprechendem Nachdrucke wäre dies leicht durch-
führbar, indem nur die Stillager in Tecuciu, Maraſesci,
Bacau, Roman, Pascani, Dolkaska, Vereſtie und Burdujeni
abgekürzt werden müßten, ſo daß Zug 147 ohne Weiteres
um eineinhalb Stunden früher in Itzkany eintreffen könnte.
Anlangend den Bukowiner Lokalverkehr wäre
folgendes hervorzuheben:
8. In der Strecke Luzan—Zaleszczyki wäre der Abend-
zug 4354 bis Biala Czortkowska fortzuſetzen, um einen Anſchluß
gegen Tarnopol zu erreichen. Der Zwang der Reiſenden zur
Uebernachtung in Zaleszczyki iſt äußerſt unbequem und un-
gerechtfertigt. Solch ein direkter Anſchluß würde gewiß zur
Belebung des Perſonenverkehres auf dieſer Lokalbahnlinie
erheblich beitragen.
9. In der Strecke Zuczka—Nowoſielitza müßten denn
doch endlich reine Perſonenzüge eingeführt werden, außer-
dem wäre auch ein Anſchluß an Zug 301 herzuſtellen.
Dem Vernehmen nach ſchicken ſich übrigens die ruſſiſchen
Eiſenbahnen an, im Herbſte 1906 ein Schnellzugspaar Nowo-
ſielitza—Odeſſa einzuführen.
Der Morgenſchnellzug ſoll von Nowoſielitza um ca. 9 Uhr
vormittags abgehen, um gegen 7 Uhr abend in Odeſſa ein-
zutreffen.
Der Gegenzug mit Abfahrt von Odeſſa 8 Uhr morgens
ſoll in Nowoſielitza gegen 5 Uhr nachmittags ankommen.
Es iſt wohl als ſelbſtverſtändlich vorauszuſetzen, daß
unſere Schnellzüge 301 und 302 mit den ruſſiſchen Schnell-
zügen direkte Verbindung erreichen werden. Hiedurch würden
die Beziehungen zwiſchen der Bukowina und Beſſarabien
jedenfalls eine weſentliche Feſtigung erfahren und ein erhöhter
Perſonenverkehr mit Rußland über Nowoſielitza erzielt werden.
Der Verkehr Odeſſa—Kaukaſus—Wien würde ſodann ohne
Zweifel der Nowoſielitzer Route erfallen.
10. In den Strecken Hliboka—Sereth und Hliboka—
Storozynetz—Czudyn wäre der Motorwagenverkehr einzu-
richten.
Die ſtarke Achskonkurrenz kann nämlich nur durch eine
radikale Maßnahme beſeitigt werden.
11. Dasſelbe gilt von den Strecken Hadikfalva—Brodina
und Karlsberg—Putna, ſowie Nepolokoutz—Wiznitz. Die
Perſonenfrequenz in dieſen Gebieten iſt eine derart lebhafte,
daß die Herſtellung von Anſchlüſſen an alle Hauptbahnzüge
ein Gebot der Notwendigkeit iſt. Mittelſt Motorwagen wäre
dies im Intereſſe der Bahnanſtalt und des Publikums ſehr
geqem und ohne allzugroße Koſten erreichbar.
12. Die Strecke Hatna—Dornawatra benötigt zumindeſt
noch ein reines Perſonenzugspaar. Ein Verſuch wird lehren,
daß die Ausgaben der Lokalbahnen hiedurch keine Steigerung
erfahren werden. Die Laſtzüge werden beſſer ausgenützt und
die Verkehrsſicherheit beſſer gewahrt werden.
13. Bis zur Einrichtung der Strecke Hadilfalva—Brodina
für den Verkehr wäre die Fahrordnung daſelbſt folgendermaßen
zu erſtellen.
Zug 2851 ſollte von Hadikfalva im Anſchluſſe an Zug 321
ſpäteſtens um 2 Uhr morgens abgehen und in Brodina um
6 Uhr früh eintreffen.
Gegenzug 2854 hätte von Brodina um 7 Uhr abzu-
fahren, um gegen 11 Uhr in Hadikfalva (Anſchluß an
Perſonenzug 318) einzutreffen. Zug 2853 hätte die derzeitige
Traſſe des Zuges 2851 zu erhalten, wogegen Zug 2858
entweder an Zug 302′ anſchließen und gegen 1 Uhr von
Brodina abgehen oder aber direkt an Zug 324 anſchließen
und von Brodina erſt gegen 6 Uhr abends abfahren ſollte.
Eine Nachmittagsverbindung Radautz—Brodina iſt nur an
Freitagen nötig, um die Marktbeſucher von Radautz gegen
Brodina nach Hauſe zu bringen. In der Strecke Hadikfalva—
Radautz wären außer den beſtehenden Zügen noch 2 Zugs-
paare einzulegen und zwar früh
a) ein Zugspaar Hadikfalva ab 7 Uhr 35 Minuten
früh, Radautz an 8 Uhr 19 Minuten vormittags, Radautz
ab 8 Uhr 29 Minuten vormittags, Hadikfalva an 9 Uhr
15 Minuten vormittags und
b) ein Zugspaar Hadikfalva ab 5 Uhr 35 Minuten
nachmittags, Radautz an 6 Uhr 19 Minuten abends, Radautz
ab 6 Uhr 48 Minuten abends, Hadikſalva an 7 Uhr
35 Minuten abends.
Die Strecke Karlsberg—Putna würde hiedurch gleichfalls
nur gewinnen, weil endlich eine zweimalige Verbindung mit
Czernowitz hergeſtellt erſchiene.
Für die Gemeinden Seletin, Putilla und Szipot iſt die
heutige Fahrordnung ſehr abträglich. Um Zug 2854 zu er-
reichen, muß man um 12 Uhr nachts ausfahren und, um
in Czernowitz um 12 Uhr nachts anzukommen, muß man
von Seletin bereits um 12 Uhr mittags abreiſen.
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