Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 744, Czernowitz, 03.07.1906.3. Juli 1906. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] In gleicher Art gestaltet sich auch die Rückfahrt. Die Die Erträgnisse der neuen Bukowiner Lokalbahnen sind Zum Quartals- und Halbjahrswechsel. An unsere geehrten P. T. Abonnenten! Neuerlich ersuchen wir ebenso höflich An diejenigen geehrten p. t. Abon- Neueintretende Abonnenten erhalten Adreßveränderungen (für Bäder und Hochachtungsvoll Letzte Telegramme. Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme siehe die Rubriken "Vom Tage", "Bunte Chronik" und Rechtspflege", Der Kaiser. Wien, 2. Juli. (Korr.-B.) Der Kaiser ist heute zum Oesterreichische Delegation. Wien, 2. Juli. (Korr.-B.) In fortgesetzter Verhandlung Del. Sustersic betont gleichfalls die Notwendigkeit Del. Tollinger verwahrt sich gegen weitere militärische Kriegsminister Freiherr v. Pitreich erklärt gegenüber Ungarisches Abgeordnetenhaus. Budapest, 2. Juli. (Korr.-B.) In der heutigen Sitzung Poleu und Ruthenen. (Die galizische Wahlkreiseinteilung.) Wien, 2. Juli. (Von ruthenischer Seite.) Heute vor- Zionistischer Parteitag. Krakau, 2. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Gestern begann hier der aus allen Teilen Oesterreichs Die Eröffnung der Vintschgaubahn. Merau, 2. Juli. (Korr.-B.) Gestern abends fand im Sterbefall. London, 2. Juli. (Korr.-B.) Der Gesangslehrer und Die Vorgänge in Rußland. Insanterie und Kosaken. Berlin, 2. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Dem "Lokal-Anzeiger" wird aus Petersburg gemeldet: In Aus Bessarabien. Bukarest, 2. Juli. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Die Panik im südlichen Bessarabien hält an. Viele Familien Wetterprognose. (Tel. Bericht der meteorologischen Zentralanstalt Wien. 1. Größtenteils bewölkt. 2. Wind: Schwache Lokalwinde. 3. Temperatur: Warm. 4. Nähere Bestimmung: Keine. 5. Mittwoch: Herrschender Witterungscharakter anhaltend. []
3. Juli 1906. Czernowitzer Allgemeine Zeitung. [Spaltenumbruch] In gleicher Art geſtaltet ſich auch die Rückfahrt. Die Die Erträgniſſe der neuen Bukowiner Lokalbahnen ſind Zum Quartals- und Halbjahrswechsel. An unſere geehrten P. T. Abonnenten! Neuerlich erſuchen wir ebenſo höflich An diejenigen geehrten p. t. Abon- Neueintretende Abonnenten erhalten Adreßveränderungen (für Bäder und Hochachtungsvoll Letzte Telegramme. Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme ſiehe die Rubriken „Vom Tage“, „Bunte Chronik“ und Rechtspflege“, Der Kaiſer. Wien, 2. Juli. (Korr.-B.) Der Kaiſer iſt heute zum Oeſterreichiſche Delegation. Wien, 2. Juli. (Korr.-B.) In fortgeſetzter Verhandlung Del. Suſterſic betont gleichfalls die Notwendigkeit Del. Tollinger verwahrt ſich gegen weitere militäriſche Kriegsminiſter Freiherr v. Pitreich erklärt gegenüber Ungariſches Abgeordnetenhaus. Budapeſt, 2. Juli. (Korr.-B.) In der heutigen Sitzung Poleu und Ruthenen. (Die galiziſche Wahlkreiseinteilung.) Wien, 2. Juli. (Von rutheniſcher Seite.) Heute vor- Zioniſtiſcher Parteitag. Krakau, 2. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Geſtern begann hier der aus allen Teilen Oeſterreichs Die Eröffnung der Vintſchgaubahn. Merau, 2. Juli. (Korr.-B.) Geſtern abends fand im Sterbefall. London, 2. Juli. (Korr.-B.) Der Geſangslehrer und Die Vorgänge in Rußland. Inſanterie und Koſaken. Berlin, 2. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Dem „Lokal-Anzeiger“ wird aus Petersburg gemeldet: In Aus Beſſarabien. Bukareſt, 2. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Die Panik im ſüdlichen Beſſarabien hält an. Viele Familien Wetterprognoſe. (Tel. Bericht der meteorologiſchen Zentralanſtalt Wien. 1. Größtenteils bewölkt. 2. Wind: Schwache Lokalwinde. 3. Temperatur: Warm. 4. Nähere Beſtimmung: Keine. 5. Mittwoch: Herrſchender Witterungscharakter anhaltend. []
<TEI> <text> <body> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0005" n="5"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">3. Juli 1906. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.</hi> </fw><lb/> <cb/> <p>In gleicher Art geſtaltet ſich auch die Rückfahrt. Die<lb/> projektierte Fahrordnung aber würde es möglich machen, das<lb/> ganze Verkehrsgebiet ordnungsmäßig zu bedienen.</p><lb/> <p>Die Erträgniſſe der neuen Bukowiner Lokalbahnen ſind<lb/> bereits derart günſtige, daß ſogar die Stammaktien Ver-<lb/> zinſung finden. Die Bukowina, die ſo viele Opfer für das<lb/> Zuſtandekommen der erwähnten Bahnen gebracht hat, kann<lb/> ſomit von der erträgnisreichen Strecke der Neuen Bukowiner<lb/> Lokalbahngeſellſchaft einen günſtigen Fahrplan fordern, ſelbſt<lb/> wenn einige Inveſtitionen erforderlich wären. Die erhöhte<lb/> Perſonenfrequenz wird es zuverſichtlich ermöglichen, die<lb/> vermeintlichen Mehrauslagen ſehr bald wieder einzu-<lb/> bringen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">Zum Quartals- und<lb/> Halbjahrswechsel.</hi> </hi> </hi> </hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">An unſere geehrten P. T. Abonnenten!</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#u">Neuerlich erſuchen wir ebenſo höflich<lb/> als dringend, rückſtändige Abonnements-<lb/> beträge, deren Höhe brieflich bekannt ge-<lb/> geben wurde, zu begleichen, weil wir<lb/> ſchließlich doch gezwungen ſein werden, die-<lb/> ſelben anderweitig einzubringen.</hi> </hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">An diejenigen geehrten p. t. Abon-<lb/> nennten, für welche die Erneuerungszeit<lb/> gegeben iſt, richten wir die höfliche Bitte,<lb/> ſich der <hi rendition="#b">beigelegten Poſtanweiſungen</hi><lb/> gütigſt bedienen zu wollen.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Neueintretende Abonnenten erhalten<lb/> auf Verlangen die bisher erſchienenen Fort-<lb/> ſetzungen der laufenden Romane gratis und<lb/> franko nachgeliefert.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Adreßveränderungen (für Bäder und<lb/> Sommerfriſchen) bitten wir zeitgerecht<lb/> bekanntgeben zu wollen, damit keine Unter-<lb/> brechung in der Zuſendung des Blattes<lb/> eintrete.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#et">Hochachtungsvoll</hi> </p><lb/> <byline> <hi rendition="#b">Die Adminiſtration der<lb/> „Cz. Allg. Ztg.“</hi> </byline> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Letzte Telegramme.</hi><lb/> Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme<lb/> ſiehe die Rubriken „Vom Tage“, „Bunte Chronik“ und<lb/> Rechtspflege“,</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Kaiſer.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Korr.-B.)</bibl> <p>Der Kaiſer iſt heute zum<lb/> Sommeraufenthalte nach <hi rendition="#g">Iſchl abgereiſt.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Oeſterreichiſche Delegation.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Korr.-B.)</bibl> <p>In fortgeſetzter Verhandlung<lb/> des Heeresordinariums tritt Del. Graf <hi rendition="#g">Schönborn</hi> den<lb/> Ausführungen des Del. <hi rendition="#g">Stein</hi> entgegen, welche ſowohl den<lb/> Patriotismus, als die religiöſen Gefühle der Mehrheit der<lb/> Bevölkerung verletzten. Redner ſpricht ſich für die unbedingte<lb/> Aufrechterhaltung der Einheit der Armee aus.</p><lb/> <p>Del. <hi rendition="#g">Suſterſic</hi> betont gleichfalls die Notwendigkeit<lb/> der Erhaltung der Einheit der Armee.</p><lb/> <p>Del. <hi rendition="#g">Tollinger</hi> verwahrt ſich gegen weitere militäriſche<lb/> Konzeſſionen an Ungarn.</p><lb/> <p>Kriegsminiſter Freiherr v. <hi rendition="#g">Pitreich</hi> erklärt gegenüber<lb/> den aufgetauchten Beſorgniſſen bezüglich der Einheitlichkeit der<lb/> Armee, daß wir nach wie vor auf der 67er Baſis ſtehen und<lb/> die maßgebenden Perſonen Mittel und Wege finden werden,<lb/> um beide Staaten zu einem gedeihlichen Zuſammenleben zu<lb/> führen. Alle Ideale der die Monarchie bewohnenden Völker<lb/> können nicht erfüllt werden, aber ein auskömmliches Verhält-<lb/> nis unter dem Schutze der ganzen Monarchie, welches ihnen<lb/> ermöglicht, ihre Kräfte zu entwickeln, wird und muß gefunden<lb/> werden. (Beifall.) Der Miniſter habe überall die Erfahrung<lb/> gemacht, daß in der Bevölkerung geradezu während der Kriſe<lb/> die unverbrüchliche Anhänglichkeit an Seine Majeſtät fort-<lb/> lebt, ſowie auch, daß in der Bevölkerung eine tiefe Sehnſucht<lb/> herrſcht, daß der nationale und politiſche Widerſtreit endlich<lb/> aufhöre und man endlich von der Agitation für den Terro-<lb/> rismus ablaſſe. Deshalb ſei die Hoffnung auf eine beſſere<lb/> Zukunft gerechtfertigt. Der Miniſter proteſtiert gegen die Be-<lb/><cb/> hauptung, daß die gemeinſame Armee nur mehr zum Scheine<lb/> beſtehe. Die gemeinſame Armee beſteht nicht nur zu Recht,<lb/> ſondern befindet ſich auch in jenem vorzüglichen Zuſtande, zu<lb/> dem ſie ſich emporgearbeitet hat und der von allen Faktoren<lb/> anerkannt wird. Der Miniſter erörtert ſodann ausführlich die<lb/> Frage der Regimentsſprache, reflektiert auf eine Reihe im<lb/> Laufe der Debatte vorgebrachter Wünſche und Beſchwerden und<lb/> erklärt unter anderem, daß ſich an ſeinem Titel nichts ge-<lb/> ändert habe: Er habe ihn übernommen, wie er iſt. Der<lb/> Miniſter ſei auch heute Seiner Majeſtät <hi rendition="#g">Reichs-<lb/> kriegsminiſter.</hi> Der Miniſter weiſt darauf hin, daß<lb/> unſere Heereslaſten im Vergleiche mit jenen anderer Staaten<lb/> nicht allzugroß ſind und bemerkt: Wenn, was zu wünſchen<lb/> iſt, die <hi rendition="#g">Abrüſtungspläne</hi> verwirklicht werden ſollten,<lb/> dann hätten andere Staaten ſehr lang zu tun, bis ſie auf<lb/> den Standpunkt kämen, auf dem wir heute ſtehen. Trotzdem<lb/> ſind wir ſehr geſchätzte Alliierte, wenn wir auch hinſichtlich<lb/> des lebenden toten Materials zurückgeblieben ſind. Der<lb/> Miniſter gibt ſodann Auskunft über die Verwendung der<lb/><hi rendition="#g">450 Millionen-Kredite</hi> und bittet ſchließlich die An-<lb/> nahme des <hi rendition="#g">Heeresordinariums.</hi> (Beifall.) Nach dem<lb/> Schlußwort des Berichterſtatters wurde das Eingehen in die<lb/> Spezialdebatte beſchloſſen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ungariſches Abgeordnetenhaus.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Budapeſt,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Korr.-B.)</bibl> <p>In der heutigen Sitzung<lb/> des Abgeordnetenhauſes ſprach Abg. <hi rendition="#g">Czizmazia</hi> die <hi rendition="#g">Ver-<lb/> achtung</hi> über die <hi rendition="#g">beſtialiſchen Grauſamkeiten,</hi><lb/> die in <hi rendition="#g">Bialyſtok</hi> verübt wurden, aus, ebenſo ſein Bedauern<lb/> den unglücklichen Opfern.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Poleu und Ruthenen.</hi><lb/> <hi rendition="#g">(Die galiziſche Wahlkreiseinteilung.)</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 2. Juli.</dateline> <p>(Von rutheniſcher Seite.) Heute vor-<lb/> mittags fand eine Konferenz zwiſchen den Abgeordneten <hi rendition="#g">Glom-<lb/> binski, Waſſilko, Kramarz</hi> und <hi rendition="#g">Susterſic</hi> ſtatt.<lb/> Abg. <hi rendition="#g">Waſſilko</hi> erbrachte den Beweis, daß von den an-<lb/> geblich den Ruthenen zugewieſenen 27 rutheniſchen Mandaten<lb/> 9 <hi rendition="#g">ganz unſicher ſind.</hi> Der polniſche Abgeordnete war<lb/> ganz konſterniert, da <hi rendition="#g">Kramarz</hi> darauf beſtehe, <hi rendition="#g">daß alle</hi><lb/> 27 <hi rendition="#g">Mandate den Ruthenen unzweifelhaft<lb/> ſichergeſtellt</hi> werden. Da der Polenklub zur Be-<lb/> ratung der hiedurch neugeſchaffenen Situation zu-<lb/> ſammentreten muß, um Beſchlüſſe zu faſſen, wird der<lb/> Wahlreformausſchuß in ſeiner heute abends ſtattfindenden<lb/> Sitzung <hi rendition="#g">Galizien vorläufig zurückſtellen</hi> und in<lb/> die Beratung über die <hi rendition="#g">Bukowina</hi> eingehen. Abg. <hi rendition="#g">Skedl,</hi><lb/> der in der Bukowina weilte, wurde noch geſtern telegraphiſch<lb/> nach Wien berufen, um die Wünſche der Bukowiner Städte<lb/> vertreten zu können.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zioniſtiſcher Parteitag.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Krakau,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Geſtern begann hier der aus allen Teilen Oeſterreichs<lb/> beſchickte <hi rendition="#g">ziouiſtiſche Reichsparteitag.</hi> Anweſend ſind<lb/> 135 Delegierte. Der Del. Dr. <hi rendition="#g">Schalit</hi> brachte zunächſt<lb/> eine Reſolution gegen die Vvrgänge in <hi rendition="#g">Bialyſtok</hi> ein,<lb/> worauf in die Beratung über die politiſche Lage der Juden<lb/> in Oeſterreich eingegangen wurde. Während dieſer Beratung<lb/> führte Abg. Dr. <hi rendition="#g">Straucher</hi> aus Czernowitz den Vorſitz.<lb/> Eine diesbezüglich einſtimmig angenommene Reſolution<lb/> begrüßt die Konſtituierung der politiſchen Organiſation der<lb/> öſterreichiſchen Juden auf ſozialfortſchrittlich öſterreichiſcher<lb/> Baſis. Die Verhandlungen werden drei Tage in Anſpruch<lb/> nehmen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Eröffnung der Vintſchgaubahn.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Merau,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Korr.-B.)</bibl> <p>Geſtern abends fand im<lb/> Kurſalon ein Feſtmahl ſtatt, woran Eiſenbahnminiſter<lb/><hi rendition="#g">Derſchatta,</hi> die übrigen Funktionäre und ſämtliche Feſt-<lb/> gäſte teilnahmen. Heute früh trat der Eiſenbahnminiſter die<lb/> Rückreiſe nach Wien an.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Sterbefall.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Korr.-B.)</bibl> <p>Der Geſangslehrer und<lb/> Erfinder des Kehlkopfſpiegels, <hi rendition="#g">Garcia,</hi> iſt geſtern im<lb/> 102. Lebensjahre <hi rendition="#g">geſtorben.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq">Die Vorgänge in Rußland.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Inſanterie und Koſaken.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Dem „Lokal-Anzeiger“ wird aus Petersburg gemeldet: In<lb/><hi rendition="#g">Orenburg</hi> brachen unter den Koſaken Unruhen aus, die-<lb/> ſelben verweigerten den Gehorſam. Die zur Unterdrückung<lb/> der Meuterei <hi rendition="#g">herbeigeholten Infanterietruppen<lb/> weigerten ſich, auf die Koſaken zu ſchießen.</hi> In<lb/> den oberſten Militärſtellen herrſcht angeſichts der umſich-<lb/><cb/> greifenden Gehorſamsverweigerung vollſtändige <hi rendition="#g">Ratloſigkeit.</hi><lb/> Auf Befehl des <hi rendition="#g">Zaren</hi> iſt der <hi rendition="#g">Oberſte Kriegsrat</hi><lb/> zuſammengetreten und hat ſich für <hi rendition="#g">permanent</hi> erklärt.<lb/> Es iſt jedoch nicht bekannt, welche Maßnahmen gegen die<lb/> nunmehr unverläßlich gewordenen Garden und Koſaken er-<lb/> griffen wurden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aus Beſſarabien.</hi> </head> <dateline><hi rendition="#b">Bukareſt,</hi> 2. Juli.</dateline> <bibl>(Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Die Panik im ſüdlichen Beſſarabien hält an. Viele Familien<lb/> fliehen nach Rumänien. Bis jetzt iſt jedoch kein ernſtes<lb/> Ereignis zu verzeichnen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jWeatherReports" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Wetterprognoſe.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>(<hi rendition="#g">Tel. Bericht</hi> der meteorologiſchen Zentralanſtalt <hi rendition="#g">Wien.</hi> </head><lb/> <list> <item>1. Größtenteils bewölkt.</item><lb/> <item>2. Wind: Schwache Lokalwinde.</item><lb/> <item>3. Temperatur: Warm.</item><lb/> <item>4. Nähere Beſtimmung: Keine.</item><lb/> <item>5. Mittwoch: Herrſchender Witterungscharakter anhaltend.</item> </list> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap/> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
3. Juli 1906. Czernowitzer Allgemeine Zeitung.
In gleicher Art geſtaltet ſich auch die Rückfahrt. Die
projektierte Fahrordnung aber würde es möglich machen, das
ganze Verkehrsgebiet ordnungsmäßig zu bedienen.
Die Erträgniſſe der neuen Bukowiner Lokalbahnen ſind
bereits derart günſtige, daß ſogar die Stammaktien Ver-
zinſung finden. Die Bukowina, die ſo viele Opfer für das
Zuſtandekommen der erwähnten Bahnen gebracht hat, kann
ſomit von der erträgnisreichen Strecke der Neuen Bukowiner
Lokalbahngeſellſchaft einen günſtigen Fahrplan fordern, ſelbſt
wenn einige Inveſtitionen erforderlich wären. Die erhöhte
Perſonenfrequenz wird es zuverſichtlich ermöglichen, die
vermeintlichen Mehrauslagen ſehr bald wieder einzu-
bringen.
Zum Quartals- und
Halbjahrswechsel.
An unſere geehrten P. T. Abonnenten!
Neuerlich erſuchen wir ebenſo höflich
als dringend, rückſtändige Abonnements-
beträge, deren Höhe brieflich bekannt ge-
geben wurde, zu begleichen, weil wir
ſchließlich doch gezwungen ſein werden, die-
ſelben anderweitig einzubringen.
An diejenigen geehrten p. t. Abon-
nennten, für welche die Erneuerungszeit
gegeben iſt, richten wir die höfliche Bitte,
ſich der beigelegten Poſtanweiſungen
gütigſt bedienen zu wollen.
Neueintretende Abonnenten erhalten
auf Verlangen die bisher erſchienenen Fort-
ſetzungen der laufenden Romane gratis und
franko nachgeliefert.
Adreßveränderungen (für Bäder und
Sommerfriſchen) bitten wir zeitgerecht
bekanntgeben zu wollen, damit keine Unter-
brechung in der Zuſendung des Blattes
eintrete.
Hochachtungsvoll
Die Adminiſtration der
„Cz. Allg. Ztg.“
Letzte Telegramme.
Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme
ſiehe die Rubriken „Vom Tage“, „Bunte Chronik“ und
Rechtspflege“,
Der Kaiſer. Wien, 2. Juli. (Korr.-B.) Der Kaiſer iſt heute zum
Sommeraufenthalte nach Iſchl abgereiſt.
Oeſterreichiſche Delegation. Wien, 2. Juli. (Korr.-B.) In fortgeſetzter Verhandlung
des Heeresordinariums tritt Del. Graf Schönborn den
Ausführungen des Del. Stein entgegen, welche ſowohl den
Patriotismus, als die religiöſen Gefühle der Mehrheit der
Bevölkerung verletzten. Redner ſpricht ſich für die unbedingte
Aufrechterhaltung der Einheit der Armee aus.
Del. Suſterſic betont gleichfalls die Notwendigkeit
der Erhaltung der Einheit der Armee.
Del. Tollinger verwahrt ſich gegen weitere militäriſche
Konzeſſionen an Ungarn.
Kriegsminiſter Freiherr v. Pitreich erklärt gegenüber
den aufgetauchten Beſorgniſſen bezüglich der Einheitlichkeit der
Armee, daß wir nach wie vor auf der 67er Baſis ſtehen und
die maßgebenden Perſonen Mittel und Wege finden werden,
um beide Staaten zu einem gedeihlichen Zuſammenleben zu
führen. Alle Ideale der die Monarchie bewohnenden Völker
können nicht erfüllt werden, aber ein auskömmliches Verhält-
nis unter dem Schutze der ganzen Monarchie, welches ihnen
ermöglicht, ihre Kräfte zu entwickeln, wird und muß gefunden
werden. (Beifall.) Der Miniſter habe überall die Erfahrung
gemacht, daß in der Bevölkerung geradezu während der Kriſe
die unverbrüchliche Anhänglichkeit an Seine Majeſtät fort-
lebt, ſowie auch, daß in der Bevölkerung eine tiefe Sehnſucht
herrſcht, daß der nationale und politiſche Widerſtreit endlich
aufhöre und man endlich von der Agitation für den Terro-
rismus ablaſſe. Deshalb ſei die Hoffnung auf eine beſſere
Zukunft gerechtfertigt. Der Miniſter proteſtiert gegen die Be-
hauptung, daß die gemeinſame Armee nur mehr zum Scheine
beſtehe. Die gemeinſame Armee beſteht nicht nur zu Recht,
ſondern befindet ſich auch in jenem vorzüglichen Zuſtande, zu
dem ſie ſich emporgearbeitet hat und der von allen Faktoren
anerkannt wird. Der Miniſter erörtert ſodann ausführlich die
Frage der Regimentsſprache, reflektiert auf eine Reihe im
Laufe der Debatte vorgebrachter Wünſche und Beſchwerden und
erklärt unter anderem, daß ſich an ſeinem Titel nichts ge-
ändert habe: Er habe ihn übernommen, wie er iſt. Der
Miniſter ſei auch heute Seiner Majeſtät Reichs-
kriegsminiſter. Der Miniſter weiſt darauf hin, daß
unſere Heereslaſten im Vergleiche mit jenen anderer Staaten
nicht allzugroß ſind und bemerkt: Wenn, was zu wünſchen
iſt, die Abrüſtungspläne verwirklicht werden ſollten,
dann hätten andere Staaten ſehr lang zu tun, bis ſie auf
den Standpunkt kämen, auf dem wir heute ſtehen. Trotzdem
ſind wir ſehr geſchätzte Alliierte, wenn wir auch hinſichtlich
des lebenden toten Materials zurückgeblieben ſind. Der
Miniſter gibt ſodann Auskunft über die Verwendung der
450 Millionen-Kredite und bittet ſchließlich die An-
nahme des Heeresordinariums. (Beifall.) Nach dem
Schlußwort des Berichterſtatters wurde das Eingehen in die
Spezialdebatte beſchloſſen.
Ungariſches Abgeordnetenhaus. Budapeſt, 2. Juli. (Korr.-B.) In der heutigen Sitzung
des Abgeordnetenhauſes ſprach Abg. Czizmazia die Ver-
achtung über die beſtialiſchen Grauſamkeiten,
die in Bialyſtok verübt wurden, aus, ebenſo ſein Bedauern
den unglücklichen Opfern.
Poleu und Ruthenen.
(Die galiziſche Wahlkreiseinteilung.)
Wien, 2. Juli. (Von rutheniſcher Seite.) Heute vor-
mittags fand eine Konferenz zwiſchen den Abgeordneten Glom-
binski, Waſſilko, Kramarz und Susterſic ſtatt.
Abg. Waſſilko erbrachte den Beweis, daß von den an-
geblich den Ruthenen zugewieſenen 27 rutheniſchen Mandaten
9 ganz unſicher ſind. Der polniſche Abgeordnete war
ganz konſterniert, da Kramarz darauf beſtehe, daß alle
27 Mandate den Ruthenen unzweifelhaft
ſichergeſtellt werden. Da der Polenklub zur Be-
ratung der hiedurch neugeſchaffenen Situation zu-
ſammentreten muß, um Beſchlüſſe zu faſſen, wird der
Wahlreformausſchuß in ſeiner heute abends ſtattfindenden
Sitzung Galizien vorläufig zurückſtellen und in
die Beratung über die Bukowina eingehen. Abg. Skedl,
der in der Bukowina weilte, wurde noch geſtern telegraphiſch
nach Wien berufen, um die Wünſche der Bukowiner Städte
vertreten zu können.
Zioniſtiſcher Parteitag. Krakau, 2. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Geſtern begann hier der aus allen Teilen Oeſterreichs
beſchickte ziouiſtiſche Reichsparteitag. Anweſend ſind
135 Delegierte. Der Del. Dr. Schalit brachte zunächſt
eine Reſolution gegen die Vvrgänge in Bialyſtok ein,
worauf in die Beratung über die politiſche Lage der Juden
in Oeſterreich eingegangen wurde. Während dieſer Beratung
führte Abg. Dr. Straucher aus Czernowitz den Vorſitz.
Eine diesbezüglich einſtimmig angenommene Reſolution
begrüßt die Konſtituierung der politiſchen Organiſation der
öſterreichiſchen Juden auf ſozialfortſchrittlich öſterreichiſcher
Baſis. Die Verhandlungen werden drei Tage in Anſpruch
nehmen.
Die Eröffnung der Vintſchgaubahn. Merau, 2. Juli. (Korr.-B.) Geſtern abends fand im
Kurſalon ein Feſtmahl ſtatt, woran Eiſenbahnminiſter
Derſchatta, die übrigen Funktionäre und ſämtliche Feſt-
gäſte teilnahmen. Heute früh trat der Eiſenbahnminiſter die
Rückreiſe nach Wien an.
Sterbefall. London, 2. Juli. (Korr.-B.) Der Geſangslehrer und
Erfinder des Kehlkopfſpiegels, Garcia, iſt geſtern im
102. Lebensjahre geſtorben.
Die Vorgänge in Rußland.
Inſanterie und Koſaken. Berlin, 2. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Dem „Lokal-Anzeiger“ wird aus Petersburg gemeldet: In
Orenburg brachen unter den Koſaken Unruhen aus, die-
ſelben verweigerten den Gehorſam. Die zur Unterdrückung
der Meuterei herbeigeholten Infanterietruppen
weigerten ſich, auf die Koſaken zu ſchießen. In
den oberſten Militärſtellen herrſcht angeſichts der umſich-
greifenden Gehorſamsverweigerung vollſtändige Ratloſigkeit.
Auf Befehl des Zaren iſt der Oberſte Kriegsrat
zuſammengetreten und hat ſich für permanent erklärt.
Es iſt jedoch nicht bekannt, welche Maßnahmen gegen die
nunmehr unverläßlich gewordenen Garden und Koſaken er-
griffen wurden.
Aus Beſſarabien. Bukareſt, 2. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Die Panik im ſüdlichen Beſſarabien hält an. Viele Familien
fliehen nach Rumänien. Bis jetzt iſt jedoch kein ernſtes
Ereignis zu verzeichnen.
Wetterprognoſe.
(Tel. Bericht der meteorologiſchen Zentralanſtalt Wien.
1. Größtenteils bewölkt.
2. Wind: Schwache Lokalwinde.
3. Temperatur: Warm.
4. Nähere Beſtimmung: Keine.
5. Mittwoch: Herrſchender Witterungscharakter anhaltend.
_
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat).
(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung.
(2018-01-26T13:38:42Z)
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |