Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Christo einmal so starck / als das andermal. Denn wie es durch die nidrigkeit nicht schwecher worden / also ists durch die herrligkeit nicht stercker worden: Sondern in beiden stenden ist / vnd bleibet Ein Christus / gestern / vnd heut / vnd derselbig auch in ewigkeit. Hebr. 13.

Wer diß leugnet / der mus zugleich leugnen / das des Menschen Son / der das gericht endlich hegen wird / sey vnser Immanuel / warhafftiger Gott / vnd Mensch. Das thun eigentlich die Manicheer / vnd Vbiquisten / welche die letzte zukunfft des HERRN nur für ein blosse erscheinung / vnd offenbarung halten / one warhafftige nider / oder auffart. In massen sie hiebeuor auch aus der Himelfart Christi nur ein disparition / oder verschwindung gedichtet haben.

Endlich / vnd zum sechsten / ist gewis / vnd wol beweislich / das die newen Manicheer / welche die Erbsünd für des Menschen natur / substantz / vnd wesen selbst halten / alle die jenigen / für Sacramentirer ausruffen / welche jnen die proposition; quod caro Christi diuersae sit a nobis speciei; Das Christi fleisch nicht einerley art mit vns hab / nicht wollen passiren lassen. Wie wir denn solchs / so es von nöthen / mit M. Hieronymi Mencelij / Superintendenten zu Eisleben / eigener Handschrifft können darthun / darinn er sich gegen einem guten freund beklagt / jnen würde schuld gegeben / das sie Sacramentirer weren / wenn sie dieselbige proposition (wie gemelt) nicht wolten gut sein lassen.

Was ist aber für ein vnterscheid zwischen diesen reden: Caro Christi diuersae a nobis speciei est; Vnd / Corpus Christi non habet eandem cum nostro corpore definitionem?

Christo einmal so starck / als das andermal. Denn wie es durch die nidrigkeit nicht schwecher worden / also ists durch die herrligkeit nicht stercker worden: Sondern in beiden stenden ist / vnd bleibet Ein Christus / gestern / vnd heut / vnd derselbig auch in ewigkeit. Hebr. 13.

Wer diß leugnet / der mus zugleich leugnen / das des Menschen Son / der das gericht endlich hegen wird / sey vnser Immanuel / warhafftiger Gott / vnd Mensch. Das thun eigentlich die Manicheer / vnd Vbiquisten / welche die letzte zukunfft des HERRN nur für ein blosse erscheinung / vnd offenbarung halten / one warhafftige nider / oder auffart. In massen sie hiebeuor auch aus der Himelfart Christi nur ein disparition / oder verschwindung gedichtet haben.

Endlich / vnd zum sechsten / ist gewis / vnd wol beweislich / das die newen Manicheer / welche die Erbsünd für des Menschen natur / substantz / vnd wesen selbst halten / alle die jenigen / für Sacramentirer ausruffen / welche jnen die proposition; quòd caro Christi diuersae sit à nobis speciei; Das Christi fleisch nicht einerley art mit vns hab / nicht wollen passiren lassen. Wie wir denn solchs / so es von nöthen / mit M. Hieronymi Mencelij / Superintendenten zu Eisleben / eigener Handschrifft können darthun / dariñ er sich gegen einem guten freund beklagt / jnen würde schuld gegeben / das sie Sacramentirer weren / wenn sie dieselbige proposition (wie gemelt) nicht wolten gut sein lassen.

Was ist aber für ein vnterscheid zwischen diesen reden: Caro Christi diuersae à nobis speciei est; Vñ / Corpus Christi non habet eandem cum nostro corpore definitionem?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0183" n="181"/>
Christo einmal so starck / als das andermal. Denn wie es durch die nidrigkeit                      nicht schwecher worden / also ists durch die herrligkeit nicht stercker worden:                      Sondern in beiden stenden ist / vnd bleibet Ein Christus / gestern / vnd heut /                      vnd derselbig auch in ewigkeit. Hebr. 13.</p>
        <p>Wer diß leugnet / der mus zugleich leugnen / das des Menschen Son / der das                      gericht endlich hegen wird / sey vnser Immanuel / warhafftiger Gott / vnd                      Mensch. Das thun eigentlich die Manicheer / vnd Vbiquisten / welche die letzte                      zukunfft des HERRN nur für ein blosse erscheinung / vnd offenbarung halten / one                      warhafftige nider / oder auffart. In massen sie hiebeuor auch aus der Himelfart                      Christi nur ein disparition / oder verschwindung gedichtet haben.</p>
        <p>Endlich / vnd zum sechsten / ist gewis / vnd wol beweislich / das die newen                      Manicheer / welche die Erbsünd für des Menschen natur / substantz / vnd wesen                      selbst halten / alle die jenigen / für Sacramentirer ausruffen / welche jnen die                      proposition; quòd caro Christi diuersae sit à nobis speciei; Das Christi fleisch                      nicht einerley art mit vns hab / nicht wollen passiren lassen. Wie wir denn                      solchs / so es von nöthen / mit M. Hieronymi Mencelij / Superintendenten zu                      Eisleben / eigener Handschrifft können darthun / darin&#x0303; er sich                      gegen einem guten freund beklagt / jnen würde schuld gegeben / das sie                      Sacramentirer weren / wenn sie dieselbige proposition (wie gemelt) nicht wolten                      gut sein lassen.</p>
        <p>Was ist aber für ein vnterscheid zwischen diesen reden: Caro Christi diuersae à                      nobis speciei est; Vn&#x0303; / Corpus Christi non habet eandem cum                      nostro corpore definitionem?
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0183] Christo einmal so starck / als das andermal. Denn wie es durch die nidrigkeit nicht schwecher worden / also ists durch die herrligkeit nicht stercker worden: Sondern in beiden stenden ist / vnd bleibet Ein Christus / gestern / vnd heut / vnd derselbig auch in ewigkeit. Hebr. 13. Wer diß leugnet / der mus zugleich leugnen / das des Menschen Son / der das gericht endlich hegen wird / sey vnser Immanuel / warhafftiger Gott / vnd Mensch. Das thun eigentlich die Manicheer / vnd Vbiquisten / welche die letzte zukunfft des HERRN nur für ein blosse erscheinung / vnd offenbarung halten / one warhafftige nider / oder auffart. In massen sie hiebeuor auch aus der Himelfart Christi nur ein disparition / oder verschwindung gedichtet haben. Endlich / vnd zum sechsten / ist gewis / vnd wol beweislich / das die newen Manicheer / welche die Erbsünd für des Menschen natur / substantz / vnd wesen selbst halten / alle die jenigen / für Sacramentirer ausruffen / welche jnen die proposition; quòd caro Christi diuersae sit à nobis speciei; Das Christi fleisch nicht einerley art mit vns hab / nicht wollen passiren lassen. Wie wir denn solchs / so es von nöthen / mit M. Hieronymi Mencelij / Superintendenten zu Eisleben / eigener Handschrifft können darthun / dariñ er sich gegen einem guten freund beklagt / jnen würde schuld gegeben / das sie Sacramentirer weren / wenn sie dieselbige proposition (wie gemelt) nicht wolten gut sein lassen. Was ist aber für ein vnterscheid zwischen diesen reden: Caro Christi diuersae à nobis speciei est; Vñ / Corpus Christi non habet eandem cum nostro corpore definitionem?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/183
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/183>, abgerufen am 21.11.2024.