Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

dachte reden billig ausgesetzt / dieweil sie dem vorbilde der gesunden reden / darob man in der Kirchen fest halten sol / nicht gemes.

So erkennet ja ein jeder verstendiger Leser auch one vnser erinnerung / was dis für ein einigkeit / vnd Concordia sey / welche von denen / die selbst im Heuptgrund so grewlich geirret / auffgericht wird. Vnd wer ist so alber / der nicht von sich selbst mercke / das die stiffter dieses wercks durch einen spiritum vertiginis mit einander verwirret werden / dieweil sie nicht allein D. Andree Musculi / der beim Concordiwerck alzeit gewesen / vnd D. Brentij propositiones, vmb den es anfenglich allein zu thun war / selbst (wiewol vngern) vnter die Paradoxa müssen zelen / Sondern auch D. Jacobum / den sie zuuor schir vff henden trugen / numehr gantz / vnd gar ausschliessen / vnd vffs aller schimpfflichste verachten.

Fol. Ap. Erf. 74. b

Das auch dem Concordibuch nie in sinn komen / gemelte gradus praesentiae Dei zu confundiren / ist leicht zu gleuben. Ob aber die Collectores hierin so gar vnschüldig / vnd rein seyen / geben wir dem verstendigen Leser nur hieraus zu ermessen / das sie folio. 296. für gleichstimmende reden anziehen / da geschrieben stehet / Das Wort ward Fleisch / welches zum vierten gradu praesentiae Dei gehört / vnd das Wort wonet in vns / welchs anders nicht / denn per assistentiam war ist / nach erklerung des andern / vnd dritten gradus praesentiae Dei: das ist ja ein confusio graduum.

Es were denn / das durch die einwonung des Worts in vns / auch alle Heiligen mit jm persönlich vereinigt sein solten / wie sie etwan vor der zeit gestritten haben. Welchs gleich so grob ist / als Samosateni lesterung / der eben auch

dachte reden billig ausgesetzt / dieweil sie dem vorbilde der gesunden reden / darob man in der Kirchen fest halten sol / nicht gemes.

So erkennet ja ein jeder verstendiger Leser auch one vnser erinnerung / was dis für ein einigkeit / vnd Concordia sey / welche von denen / die selbst im Heuptgrund so grewlich geirret / auffgericht wird. Vnd wer ist so alber / der nicht von sich selbst mercke / das die stiffter dieses wercks durch einen spiritum vertiginis mit einander verwirret werden / dieweil sie nicht allein D. Andree Musculi / der beim Concordiwerck alzeit gewesen / vnd D. Brentij propositiones, vmb den es anfenglich allein zu thun war / selbst (wiewol vngern) vnter die Paradoxa müssen zelen / Sondern auch D. Jacobum / den sie zuuor schir vff henden trugen / numehr gantz / vnd gar ausschliessen / vnd vffs aller schimpfflichste verachten.

Fol. Ap. Erf. 74. b

Das auch dem Concordibuch nie in sinn komen / gemelte gradus praesentiae Dei zu confundiren / ist leicht zu gleuben. Ob aber die Collectores hierin so gar vnschüldig / vnd rein seyen / geben wir dem verstendigen Leser nur hieraus zu ermessen / das sie folio. 296. für gleichstimmende reden anziehen / da geschrieben stehet / Das Wort ward Fleisch / welches zum vierten gradu praesentiae Dei gehört / vnd das Wort wonet in vns / welchs anders nicht / deñ per assistentiam war ist / nach erklerung des andern / vnd dritten gradus praesentiae Dei: das ist ja ein confusio graduum.

Es were denn / das durch die einwonung des Worts in vns / auch alle Heiligen mit jm persönlich vereinigt sein solten / wie sie etwan vor der zeit gestritten haben. Welchs gleich so grob ist / als Samosateni lesterung / der eben auch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0020" n="18"/>
dachte reden billig                      ausgesetzt / dieweil sie dem vorbilde der gesunden reden / darob man in der                      Kirchen fest halten sol / nicht gemes.</p>
        <p>So erkennet ja ein jeder verstendiger Leser auch one vnser erinnerung / was dis                      für ein einigkeit / vnd Concordia sey / welche von denen / die selbst im                      Heuptgrund so grewlich geirret / auffgericht wird. Vnd wer ist so alber / der                      nicht von sich selbst mercke / das die stiffter dieses wercks durch einen                      spiritum vertiginis mit einander verwirret werden / dieweil sie nicht allein D.                      Andree Musculi / der beim Concordiwerck alzeit gewesen / vnd D. Brentij                      propositiones, vmb den es anfenglich allein zu thun war / selbst (wiewol vngern)                      vnter die Paradoxa müssen zelen / Sondern auch D. Jacobum / den sie zuuor schir                      vff henden trugen / numehr gantz / vnd gar ausschliessen / vnd vffs aller                      schimpfflichste verachten.</p>
        <note place="left">Fol. Ap. Erf. <hi rendition="#i">74</hi>. b</note>
        <p>Das auch dem Concordibuch nie in sinn komen / gemelte gradus praesentiae Dei zu                      confundiren / ist leicht zu gleuben. Ob aber die Collectores hierin so gar                      vnschüldig / vnd rein seyen / geben wir dem verstendigen Leser nur hieraus zu                      ermessen / das sie folio. 296. für gleichstimmende reden anziehen / da                      geschrieben stehet / Das Wort ward Fleisch / welches zum vierten gradu                      praesentiae Dei gehört / vnd das Wort wonet in vns / welchs anders nicht /                          den&#x0303; per assistentiam war ist / nach erklerung des andern /                      vnd dritten gradus praesentiae Dei: das ist ja ein confusio graduum.</p>
        <p>Es were denn / das durch die einwonung des Worts in vns / auch alle Heiligen mit                      jm persönlich vereinigt sein solten / wie sie etwan vor der zeit gestritten                      haben. Welchs gleich so grob ist / als Samosateni lesterung / der eben auch
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0020] dachte reden billig ausgesetzt / dieweil sie dem vorbilde der gesunden reden / darob man in der Kirchen fest halten sol / nicht gemes. So erkennet ja ein jeder verstendiger Leser auch one vnser erinnerung / was dis für ein einigkeit / vnd Concordia sey / welche von denen / die selbst im Heuptgrund so grewlich geirret / auffgericht wird. Vnd wer ist so alber / der nicht von sich selbst mercke / das die stiffter dieses wercks durch einen spiritum vertiginis mit einander verwirret werden / dieweil sie nicht allein D. Andree Musculi / der beim Concordiwerck alzeit gewesen / vnd D. Brentij propositiones, vmb den es anfenglich allein zu thun war / selbst (wiewol vngern) vnter die Paradoxa müssen zelen / Sondern auch D. Jacobum / den sie zuuor schir vff henden trugen / numehr gantz / vnd gar ausschliessen / vnd vffs aller schimpfflichste verachten. Das auch dem Concordibuch nie in sinn komen / gemelte gradus praesentiae Dei zu confundiren / ist leicht zu gleuben. Ob aber die Collectores hierin so gar vnschüldig / vnd rein seyen / geben wir dem verstendigen Leser nur hieraus zu ermessen / das sie folio. 296. für gleichstimmende reden anziehen / da geschrieben stehet / Das Wort ward Fleisch / welches zum vierten gradu praesentiae Dei gehört / vnd das Wort wonet in vns / welchs anders nicht / deñ per assistentiam war ist / nach erklerung des andern / vnd dritten gradus praesentiae Dei: das ist ja ein confusio graduum. Es were denn / das durch die einwonung des Worts in vns / auch alle Heiligen mit jm persönlich vereinigt sein solten / wie sie etwan vor der zeit gestritten haben. Welchs gleich so grob ist / als Samosateni lesterung / der eben auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/20
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/20>, abgerufen am 03.12.2024.