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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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Denn wir solches zu verfelschen / zu verleugnen / oder zu verneinen / für ein öffentliche Lesterung halten / der wir mit Hertzen / vnd Munde widersprechen / wie auch dergleichen fürgeben mit keinem bestendigen grunde aus vnsern schrifften / noch Lehr in Ewigkeit wird können erwiesen werden. Ja wir halten vnsere Widersacher für öffentliche Verleumbder / so lang biß sie mit vnsern eigen worten solche abschewliche Lesterung / der sie vns wider jr eigen Gewissen beschuldigen / vff vns erweisen / welches jhnen ewiglich wol vnmüglich sein / vnd bleiben wird.

Sondern wir leren / gleuben / vnd haltens mit allen rechtgleubigen vnwidersprechlich dafür / das die Person des Sons / wie sie one die ewige Gottheit / nach welcher sie mit dem Vater / vnd heiligem Geist eines Wesens ist / nicht bestehen kan / also keins wegs ausserhalb / oder abgesöndert (welchs gar vnmüglich) von der göttlichen Natur / Mensch worden / oder menschliche Natur angenomen hab / sondern das die gantze volkomene göttliche Natur in der Person des Sons mit der angenomenen menschlichen Natur vereinigt sey. Wie solches von Damasceno lib. 3. cap. 6. nach der lenge ausgefüret / vnd Dionysij Spruch angezogen wird: Omnem, & perfectam diuinitatis naturam, in vna sui ipsius [fremdsprachliches Material], vnitam omni humanae naturae, & non partem parti: &c.

Es folgt aber hieraus mit nichten / das darumb die menschliche Natur so wol / als die göttliche / sey almechtig / alwissend / allenthalben. Denn das hiesse das bande / oder terminum, in quo vtraque natura concurrit; Das ist / die persönliche vereinigung der beiden volkomenen Naturn in Christo / viel mehr vff das göttliche Wesen / nach welchem

Denn wir solches zu verfelschen / zu verleugnen / oder zu verneinen / für ein öffentliche Lesterung halten / der wir mit Hertzen / vnd Munde widersprechẽ / wie auch dergleichẽ fürgeben mit keinem bestendigen grunde aus vnsern schrifften / noch Lehr in Ewigkeit wird können erwiesen werden. Ja wir halten vnsere Widersacher für öffentliche Verleumbder / so lang biß sie mit vnsern eigen worten solche abschewliche Lesterung / der sie vns wider jr eigen Gewissen beschuldigen / vff vns erweisen / welches jhnen ewiglich wol vnmüglich sein / vnd bleiben wird.

Sondern wir leren / gleuben / vnd haltens mit allen rechtgleubigen vnwidersprechlich dafür / das die Person des Sons / wie sie one die ewige Gottheit / nach welcher sie mit dem Vater / vnd heiligem Geist eines Wesens ist / nicht bestehen kan / also keins wegs ausserhalb / oder abgesöndert (welchs gar vnmüglich) von der göttlichen Natur / Mensch worden / oder menschliche Natur angenomen hab / sondern das die gantze volkomene göttliche Natur in der Person des Sons mit der angenomenen menschlichen Natur vereinigt sey. Wie solches von Damasceno lib. 3. cap. 6. nach der lenge ausgefüret / vnd Dionysij Spruch angezogen wird: Omnem, & perfectam diuinitatis naturam, in vna sui ipsius [fremdsprachliches Material], vnitam omni humanae naturae, & non partem parti: &c.

Es folgt aber hieraus mit nichten / das darumb die menschliche Natur so wol / als die göttliche / sey almechtig / alwissend / allenthalben. Denn das hiesse das bande / oder terminum, in quo vtraque natura concurrit; Das ist / die persönliche vereinigung der beiden volkomenen Naturn in Christo / viel mehr vff das göttliche Wesen / nach welchem

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[209/0211] Denn wir solches zu verfelschen / zu verleugnen / oder zu verneinen / für ein öffentliche Lesterung halten / der wir mit Hertzen / vnd Munde widersprechẽ / wie auch dergleichẽ fürgeben mit keinem bestendigen grunde aus vnsern schrifften / noch Lehr in Ewigkeit wird können erwiesen werden. Ja wir halten vnsere Widersacher für öffentliche Verleumbder / so lang biß sie mit vnsern eigen worten solche abschewliche Lesterung / der sie vns wider jr eigen Gewissen beschuldigen / vff vns erweisen / welches jhnen ewiglich wol vnmüglich sein / vnd bleiben wird. Sondern wir leren / gleuben / vnd haltens mit allen rechtgleubigen vnwidersprechlich dafür / das die Person des Sons / wie sie one die ewige Gottheit / nach welcher sie mit dem Vater / vnd heiligem Geist eines Wesens ist / nicht bestehen kan / also keins wegs ausserhalb / oder abgesöndert (welchs gar vnmüglich) von der göttlichen Natur / Mensch worden / oder menschliche Natur angenomen hab / sondern das die gantze volkomene göttliche Natur in der Person des Sons mit der angenomenen menschlichen Natur vereinigt sey. Wie solches von Damasceno lib. 3. cap. 6. nach der lenge ausgefüret / vnd Dionysij Spruch angezogen wird: Omnem, & perfectam diuinitatis naturam, in vna sui ipsius _ , vnitam omni humanae naturae, & non partem parti: &c. Es folgt aber hieraus mit nichten / das darumb die menschliche Natur so wol / als die göttliche / sey almechtig / alwissend / allenthalben. Denn das hiesse das bande / oder terminum, in quo vtraque natura concurrit; Das ist / die persönliche vereinigung der beiden volkomenen Naturn in Christo / viel mehr vff das göttliche Wesen / nach welchem

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/211>, abgerufen am 18.05.2024.