[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Nu kan ja dieser Meinung keine bestehen. Denn das Symbolum, sampt der gantzen heiligen Schrifft / ist wider beide. Derwegen ist vnsers gegenteils Lehr von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi vnwidersprechlich falsch / vnd nichtig. Alhie wolle der Christliche Leser wol acht haben / wie vnser gegenteil die Sach gern bementeln / vnd vertüschen Fol. Apol. Erf. 84. b.wolte. Denn sie nur von der almechtigkeit reden / vnd nennens die gemeinschafft der Maiestet: fliehen aber mit fleis das jenige / was sie sonst damit verstanden haben wollen / nemlich / das Christi fleisch so wol / als die Gottheit selbst / zugleich almechtig / alwissend / vnd allenthalben / ja Gott sey. Denn solchs / vnd nichts anders / ist eigentlich jre meinung. Sie schmücken sich aber mit der Maiestet / sonst möchten sie sich selbst verdechtig machen / vnd jhre vngegründte Lehr verrahten. Dazu antworten sie vffs argument nicht richtig / sondern durch vmbschweiffe / vnd brauchen abermal die fallaciam secundum plures interrogationes: dadurch denn vnser meinung viel mehr bestettigt / als geschwechet wird. Denn weil die Frage ist / Ob die Menscheit Christi / so wol / als die ewige Gottheit / alniechtig / alwissend / allenthalben sey / vnd sie darauff nicht richtig antworten / sondern erkleren den modum; Quomodo, wie das fleisch Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: So ist hiemit schon bekant: Quod sit; das es (jhrem wohn nach) also sey. Vnd bestehet demnach vnser argument durch jhr eigen gezeugnis. Denn die vngleicheit der weis / wie ein Nu kan ja dieser Meinung keine bestehen. Denn das Symbolum, sampt der gantzen heiligen Schrifft / ist wider beide. Derwegen ist vnsers gegenteils Lehr von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi vnwidersprechlich falsch / vnd nichtig. Alhie wolle der Christliche Leser wol acht haben / wie vnser gegenteil die Sach gern bementeln / vnd vertüschen Fol. Apol. Erf. 84. b.wolte. Denn sie nur von der almechtigkeit reden / vnd nennens die gemeinschafft der Maiestet: fliehẽ aber mit fleis das jenige / was sie sonst damit verstanden haben wollen / nemlich / das Christi fleisch so wol / als die Gottheit selbst / zugleich almechtig / alwissend / vnd allenthalben / ja Gott sey. Denn solchs / vnd nichts anders / ist eigentlich jre meinung. Sie schmücken sich aber mit der Maiestet / sonst möchten sie sich selbst verdechtig machen / vnd jhre vngegründte Lehr verrahtẽ. Dazu antworten sie vffs argument nicht richtig / sondern durch vmbschweiffe / vnd brauchen abermal die fallaciam secundum plures interrogationes: dadurch denn vnser meinung viel mehr bestettigt / als geschwechet wird. Denn weil die Frage ist / Ob die Menscheit Christi / so wol / als die ewige Gottheit / alniechtig / alwissend / allenthalben sey / vnd sie darauff nicht richtig antworten / sondern erkleren den modum; Quomodo, wie das fleisch Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: So ist hiemit schon bekant: Quòd sit; das es (jhrem wohn nach) also sey. Vnd bestehet demnach vnser argument durch jhr eigen gezeugnis. Denn die vngleicheit der weis / wie ein <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0222" n="220"/> <p>Nu kan ja dieser Meinung keine bestehen. Denn das Symbolum, sampt der gantzen heiligen Schrifft / ist wider beide.</p> <p>Derwegen ist vnsers gegenteils Lehr von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi vnwidersprechlich falsch / vnd nichtig.</p> <p>Alhie wolle der Christliche Leser wol acht haben / wie vnser gegenteil die Sach gern bementeln / vnd vertüschen <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">84</hi>. b.</note>wolte. Denn sie nur von der almechtigkeit reden / vnd nennens die gemeinschafft der Maiestet: fliehẽ aber mit fleis das jenige / was sie sonst damit verstanden haben wollen / nemlich / das Christi fleisch so wol / als die Gottheit selbst / zugleich almechtig / alwissend / vnd allenthalben / ja Gott sey. Denn solchs / vnd nichts anders / ist eigentlich jre meinung. Sie schmücken sich aber mit der Maiestet / sonst möchten sie sich selbst verdechtig machen / vnd jhre vngegründte Lehr verrahtẽ. Dazu antworten sie vffs argument nicht richtig / sondern durch vmbschweiffe / vnd brauchen abermal die fallaciam secundum plures interrogationes: dadurch denn vnser meinung viel mehr bestettigt / als geschwechet wird.</p> <p>Denn weil die Frage ist / Ob die Menscheit Christi / so wol / als die ewige Gottheit / alniechtig / alwissend / allenthalben sey / vnd sie darauff nicht richtig antworten / sondern erkleren den modum; Quomodo, wie das fleisch Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: So ist hiemit schon bekant: Quòd sit; das es (jhrem wohn nach) also sey.</p> <p>Vnd bestehet demnach vnser argument durch jhr eigen gezeugnis. Denn die vngleicheit der weis / wie ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [220/0222]
Nu kan ja dieser Meinung keine bestehen. Denn das Symbolum, sampt der gantzen heiligen Schrifft / ist wider beide.
Derwegen ist vnsers gegenteils Lehr von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit des fleisches Christi vnwidersprechlich falsch / vnd nichtig.
Alhie wolle der Christliche Leser wol acht haben / wie vnser gegenteil die Sach gern bementeln / vnd vertüschen wolte. Denn sie nur von der almechtigkeit reden / vnd nennens die gemeinschafft der Maiestet: fliehẽ aber mit fleis das jenige / was sie sonst damit verstanden haben wollen / nemlich / das Christi fleisch so wol / als die Gottheit selbst / zugleich almechtig / alwissend / vnd allenthalben / ja Gott sey. Denn solchs / vnd nichts anders / ist eigentlich jre meinung. Sie schmücken sich aber mit der Maiestet / sonst möchten sie sich selbst verdechtig machen / vnd jhre vngegründte Lehr verrahtẽ. Dazu antworten sie vffs argument nicht richtig / sondern durch vmbschweiffe / vnd brauchen abermal die fallaciam secundum plures interrogationes: dadurch denn vnser meinung viel mehr bestettigt / als geschwechet wird.
Fol. Apol. Erf. 84. b. Denn weil die Frage ist / Ob die Menscheit Christi / so wol / als die ewige Gottheit / alniechtig / alwissend / allenthalben sey / vnd sie darauff nicht richtig antworten / sondern erkleren den modum; Quomodo, wie das fleisch Christi almechtig / alwissend / vnd allenthalben sey: So ist hiemit schon bekant: Quòd sit; das es (jhrem wohn nach) also sey.
Vnd bestehet demnach vnser argument durch jhr eigen gezeugnis. Denn die vngleicheit der weis / wie ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/222 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/222>, abgerufen am 16.07.2024. |