[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.vnd Eutyches mit jrem Irthumb / vnd verstand billig verdampt. Haec ille, lib. de Concilijs. Das zwentzigste Anhaltische Argument. DAs zwentzigste Argument ist von vnsXX. anders nicht / denn zur trewen warnung gemeinet. Dieweil denn vnser gegenteil keiner freundlichen warnung stadt geben wil / vnd gleichwol der Christlichen Kirchen / sowol jtzt / als bey der zukünfftigen posteritet / das höchste / nemlich die ewige Seligkeit an diesem hohen artickel gelegen / so gebürt vns auch dieses argument zu retten / vnd dem gegenteil seinen mangel deutlich vnter augen zusetzen / ob der liebe Gott vieleicht noch etlichen hiedurch das Hertz erweichen / vnd aus so dicker / schrecklicher finsternis / ja lesterungen heraus reissen wölle: dafür wir jn teglich bitten / vnd vnserm gegenteil nicht liebers (wie Gott weis) gönnen / noch wuntschen. Es helt sich also: Ist Christus (wie vnser gegenteil streittet) nach beiden Naturn almechtig / alwissend / allenthalben / so ist er entweder nach beiden Naturn dem Vater gleich / vnd also wer der Spruch falsch: Pater maior me est (der Vater ist grösser / denn ich) Oder / Er müste auch nach beiden Naturn eines geringern wesens sein / denn der Vater. Vnd also köndten wir nicht mehr mit Athanasio bekennen: Aequalis Patri secundum Deitatem, minor Patre secundum humanitatem. vnd Eutyches mit jrem Irthumb / vnd verstand billig verdampt. Haec ille, lib. de Concilijs. Das zwentzigste Anhaltische Argument. DAs zwentzigste Argument ist von vnsXX. anders nicht / denn zur trewen warnung gemeinet. Dieweil denn vnser gegenteil keiner freundlichen warnung stadt geben wil / vñ gleichwol der Christlichen Kirchen / sowol jtzt / als bey der zukünfftigẽ posteritet / das höchste / nemlich die ewige Seligkeit an diesem hohen artickel gelegen / so gebürt vns auch dieses argument zu retten / vnd dem gegenteil seinen mangel deutlich vnter augen zusetzen / ob der liebe Gott vieleicht noch etlichen hiedurch das Hertz erweichen / vnd aus so dicker / schrecklicher finsternis / ja lesterungen heraus reissen wölle: dafür wir jn teglich bitten / vnd vnserm gegenteil nicht liebers (wie Gott weis) gönnen / noch wuntschen. Es helt sich also: Ist Christus (wie vnser gegenteil streittet) nach beiden Naturn almechtig / alwissend / allenthalben / so ist er entweder nach beiden Naturn dem Vater gleich / vnd also wer der Spruch falsch: Pater maior me est (der Vater ist grösser / denn ich) Oder / Er müste auch nach beiden Naturn eines geringern wesens sein / denn der Vater. Vnd also köndten wir nicht mehr mit Athanasio bekennen: Aequalis Patri secundum Deitatem, minor Patre secundum humanitatem. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0221" n="219"/> vnd Eutyches mit jrem Irthumb / vnd verstand billig verdampt. Haec ille, lib. de Concilijs.</p> </div> <div> <head>Das zwentzigste Anhaltische Argument.<lb/></head> <p>DAs zwentzigste Argument ist von vns<note place="right">XX.</note> anders nicht / denn zur trewen warnung gemeinet. Dieweil denn vnser gegenteil keiner freundlichen warnung stadt geben wil / vñ gleichwol der Christlichen Kirchen / sowol jtzt / als bey der zukünfftigẽ posteritet / das höchste / nemlich die ewige Seligkeit an diesem hohen artickel gelegen / so gebürt vns auch dieses argument zu retten / vnd dem gegenteil seinen mangel deutlich vnter augen zusetzen / ob der liebe Gott vieleicht noch etlichen hiedurch das Hertz erweichen / vnd aus so dicker / schrecklicher finsternis / ja lesterungen heraus reissen wölle: dafür wir jn teglich bitten / vnd vnserm gegenteil nicht liebers (wie Gott weis) gönnen / noch wuntschen. Es helt sich also:</p> <p>Ist Christus (wie vnser gegenteil streittet) nach beiden Naturn almechtig / alwissend / allenthalben / so ist er entweder nach beiden Naturn dem Vater gleich / vnd also wer der Spruch falsch: Pater maior me est (der Vater ist grösser / denn ich) Oder / Er müste auch nach beiden Naturn eines geringern wesens sein / denn der Vater. Vnd also köndten wir nicht mehr mit Athanasio bekennen: Aequalis Patri secundum Deitatem, minor Patre secundum humanitatem.</p> </div> </body> </text> </TEI> [219/0221]
vnd Eutyches mit jrem Irthumb / vnd verstand billig verdampt. Haec ille, lib. de Concilijs.
Das zwentzigste Anhaltische Argument.
DAs zwentzigste Argument ist von vns anders nicht / denn zur trewen warnung gemeinet. Dieweil denn vnser gegenteil keiner freundlichen warnung stadt geben wil / vñ gleichwol der Christlichen Kirchen / sowol jtzt / als bey der zukünfftigẽ posteritet / das höchste / nemlich die ewige Seligkeit an diesem hohen artickel gelegen / so gebürt vns auch dieses argument zu retten / vnd dem gegenteil seinen mangel deutlich vnter augen zusetzen / ob der liebe Gott vieleicht noch etlichen hiedurch das Hertz erweichen / vnd aus so dicker / schrecklicher finsternis / ja lesterungen heraus reissen wölle: dafür wir jn teglich bitten / vnd vnserm gegenteil nicht liebers (wie Gott weis) gönnen / noch wuntschen. Es helt sich also:
XX. Ist Christus (wie vnser gegenteil streittet) nach beiden Naturn almechtig / alwissend / allenthalben / so ist er entweder nach beiden Naturn dem Vater gleich / vnd also wer der Spruch falsch: Pater maior me est (der Vater ist grösser / denn ich) Oder / Er müste auch nach beiden Naturn eines geringern wesens sein / denn der Vater. Vnd also köndten wir nicht mehr mit Athanasio bekennen: Aequalis Patri secundum Deitatem, minor Patre secundum humanitatem.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/221>, abgerufen am 16.02.2025. |