[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Derwegen wird durch der Vbiquisten Lehr die gewisheit der ewigen / wesentlichen Gottheit in Christo geschwecht: dagegen aber der Antitrinitarier grewliche Lesterung wider die heilige Dreyfaltigkeit gesterckt / vnd der Türcken vnglaub in die Christenheit heimlich eingefüret. Den mitler spruch (Minorem genant) beweisen wir ex sufficiente enumeratione partium Maioris; das ist / aus gnugsamer erzelung / wie die gründe / derer im ersten Spruch (daran kein Christ zweiffeln kan) gedacht wird / von vnserm gegenteil misbraucht werden. Denn erstlich / die Zeugnis der heiligen Schrifft betreffende / so ist offenbar / das vnter andern diese zween Sprüch nicht die geringsten / sondern fast die fürnembsten sind / dadurch die Christliche Kirch bißher erwiesen / das vnser HERr Christus nicht allein warhafftiger Mensch / sondern auch ewiger / natürlicher / warhafftiger Gott sey / nemlich der Spruch des Euangelisten / Das Wort ward fleisch. Joann. 1. vnd der Spruch des Apostels / Ein jeglicher sey gesinnet / wie Jesus Christus auch war / welcher / ob er wol in göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einen Raub / Gott gleich sein / Sondern eussert sich selbst / vnd nam Knechts gestalt an. Phil. 2. Nu wird der Spruch des Euangelisten von den Concordischreibern fol. 296. also verderbt / das er nicht mehr sol bezeugen / denn das Gott in vns wone / sintemal dieser Spruch dem vörigen aequipollens, oder gleichstimmende sein sol. So müste ja folgen / das der Son Mariae so wenig in der Person Gott selbst von Natur wer / als Petrus / vnd Paulus / vnd wir alle / in welchen Gott / als jn seinen Tempeln wohnet. Vnd also wird Derwegen wird durch der Vbiquisten Lehr die gewisheit der ewigen / wesentlichen Gottheit in Christo geschwecht: dagegen aber der Antitrinitarier grewliche Lesterung wider die heilige Dreyfaltigkeit gesterckt / vnd der Türcken vnglaub in die Christenheit heimlich eingefüret. Den mitler spruch (Minorem genant) beweisen wir ex sufficiente enumeratione partium Maioris; das ist / aus gnugsamer erzelũg / wie die gründe / derer im ersten Spruch (daran kein Christ zweiffeln kan) gedacht wird / von vnserm gegenteil misbraucht werden. Denn erstlich / die Zeugnis der heiligen Schrifft betreffende / so ist offenbar / das vnter andern diese zween Sprüch nicht die geringsten / sondern fast die fürnembsten sind / dadurch die Christliche Kirch bißher erwiesen / das vnser HERr Christus nicht allein warhafftiger Mensch / sondern auch ewiger / natürlicher / warhafftiger Gott sey / nemlich der Spruch des Euangelisten / Das Wort ward fleisch. Joann. 1. vnd der Spruch des Apostels / Ein jeglicher sey gesinnet / wie Jesus Christus auch war / welcher / ob er wol in göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einen Raub / Gott gleich sein / Sondern eussert sich selbst / vnd nam Knechts gestalt an. Phil. 2. Nu wird der Spruch des Euangelisten von den Concordischreibern fol. 296. also verderbt / das er nicht mehr sol bezeugen / denn das Gott in vns wone / sintemal dieser Spruch dem vörigen aequipollens, oder gleichstimmende sein sol. So müste ja folgen / das der Son Mariae so wenig in der Person Gott selbst von Natur wer / als Petrus / vnd Paulus / vnd wir alle / in welchen Gott / als jn seinen Tempeln wohnet. Vnd also wird <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0235" n="233"/> <p>Derwegen wird durch der Vbiquisten Lehr die gewisheit der ewigen / wesentlichen Gottheit in Christo geschwecht: dagegen aber der Antitrinitarier grewliche Lesterung wider die heilige Dreyfaltigkeit gesterckt / vnd der Türcken vnglaub in die Christenheit heimlich eingefüret.</p> <p>Den mitler spruch (Minorem genant) beweisen wir ex sufficiente enumeratione partium Maioris; das ist / aus gnugsamer erzelũg / wie die gründe / derer im ersten Spruch (daran kein Christ zweiffeln kan) gedacht wird / von vnserm gegenteil misbraucht werden.</p> <p>Denn erstlich / die Zeugnis der heiligen Schrifft betreffende / so ist offenbar / das vnter andern diese zween Sprüch nicht die geringsten / sondern fast die fürnembsten sind / dadurch die Christliche Kirch bißher erwiesen / das vnser HERr Christus nicht allein warhafftiger Mensch / sondern auch ewiger / natürlicher / warhafftiger Gott sey / nemlich der Spruch des Euangelisten / Das Wort ward fleisch. Joann. 1. vnd der Spruch des Apostels / Ein jeglicher sey gesinnet / wie Jesus Christus auch war / welcher / ob er wol in göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einen Raub / Gott gleich sein / Sondern eussert sich selbst / vnd nam Knechts gestalt an. Phil. 2.</p> <p>Nu wird der Spruch des Euangelisten von den Concordischreibern fol. 296. also verderbt / das er nicht mehr sol bezeugen / denn das Gott in vns wone / sintemal dieser Spruch dem vörigen aequipollens, oder gleichstimmende sein sol. So müste ja folgen / das der Son Mariae so wenig in der Person Gott selbst von Natur wer / als Petrus / vnd Paulus / vnd wir alle / in welchen Gott / als jn seinen Tempeln wohnet. Vnd also wird </p> </div> </body> </text> </TEI> [233/0235]
Derwegen wird durch der Vbiquisten Lehr die gewisheit der ewigen / wesentlichen Gottheit in Christo geschwecht: dagegen aber der Antitrinitarier grewliche Lesterung wider die heilige Dreyfaltigkeit gesterckt / vnd der Türcken vnglaub in die Christenheit heimlich eingefüret.
Den mitler spruch (Minorem genant) beweisen wir ex sufficiente enumeratione partium Maioris; das ist / aus gnugsamer erzelũg / wie die gründe / derer im ersten Spruch (daran kein Christ zweiffeln kan) gedacht wird / von vnserm gegenteil misbraucht werden.
Denn erstlich / die Zeugnis der heiligen Schrifft betreffende / so ist offenbar / das vnter andern diese zween Sprüch nicht die geringsten / sondern fast die fürnembsten sind / dadurch die Christliche Kirch bißher erwiesen / das vnser HERr Christus nicht allein warhafftiger Mensch / sondern auch ewiger / natürlicher / warhafftiger Gott sey / nemlich der Spruch des Euangelisten / Das Wort ward fleisch. Joann. 1. vnd der Spruch des Apostels / Ein jeglicher sey gesinnet / wie Jesus Christus auch war / welcher / ob er wol in göttlicher gestalt war / hielt ers nicht für einen Raub / Gott gleich sein / Sondern eussert sich selbst / vnd nam Knechts gestalt an. Phil. 2.
Nu wird der Spruch des Euangelisten von den Concordischreibern fol. 296. also verderbt / das er nicht mehr sol bezeugen / denn das Gott in vns wone / sintemal dieser Spruch dem vörigen aequipollens, oder gleichstimmende sein sol. So müste ja folgen / das der Son Mariae so wenig in der Person Gott selbst von Natur wer / als Petrus / vnd Paulus / vnd wir alle / in welchen Gott / als jn seinen Tempeln wohnet. Vnd also wird
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |