[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget: Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben. Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe. Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet. alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget: Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben. Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe. Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0262" n="260"/> alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget:</p> <p>Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben.</p> <p>Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe.</p> <p>Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0262]
alhie zuuermenteln. Darumb sie wider vff jre gewönliche paralogismos gerathen / vnd erkleren sich / wie folget:
Erstlich / per fallaciam secundum plures interrogationes; das Christi menschliche Natur nicht extra personam Verbi, noch per modum transfusionis die almechtige gewalt Gottes (darunter sie auch die alwissenheit / vnd allenthalbenheit verbergen) empfangen hab. Denn sonst man auch Cyrillum (jhrem fürgeben nach) straffen müste / des Spruch sie daselbst in jhrer Erfurdischen Apologien fol. 88. anziehen / der gantz / vnd gar für vns / vnd jrem gedicht öffentlich zu wider ist. So jhnen doch vberflüssig bekant / das wir von der abgesönderten Menscheit Christi / weil dieselbige nirgend zufinden / mit niemand streitten / wie auch die Frage nicht ist de modo, wie / oder auff was weise / sondern An sit, ob die Menscheit in Christo sey almechtig / alwissend / allenthalben.
Zum andern / damit es bey jhren vnberichten Subscribenten ja nicht das ansehen gewinne / als hett es jnen an antwort / oder viel mehr an blossen worten / vnd vergeblicher behelffrede gemangelt / so ergreiffen sie ferner die petitionem principij, vnd ziehen zum beweis an / dauon noch der streit ist: das nemlich die angenomene menschliche Natur Christi solche almechtige gewalt (wie sie reden) nicht zwar an jrem eigen Wesen / wie sie nach demselbigen vnterschiedlich auch in ipsa vnione betrachtet wird / sondern von wegen / vnd nach art der persönlichen vereinigung / in der Person des Worts / oder des Sons Gottes selbst habe.
Diß aber alles (vngeacht das es noch zur zeit weder erwiesen / noch ausgefüret) ist so voll schlipfferigen / vnd zweiffelhafftigen worten / dz jmer ein widersprechung / oder contradiction vff die andern dringet.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/262>, abgerufen am 26.06.2024. |