Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

messen / das sie fol. 302. mit ausdrücklichen worten schreiben / Christi einiger Leib hab dreierley weise etwa zu sein / vnd nach der leiblichen begreifflichen weise / wie er auff Erden leiblich gangen / da er raum gab / vnd nam / seiner grösse nach / auff solche weise sey er weder in Gott / oder bey dem Vater / noch im Himel.

Darnach machen sie seinen Leib zu einem Geist / oder gespenst / der wie das gesichte / klang / oder dohn / item wie licht / vnd hitze / durch alle Creatur / lufft / wasser / bret / vnd wand fare / vnd also sey er im Abentmal.

Endlich sol der leib Christi / so wol als Gott selbst / in / vnd ausser allen Creaturen sein / wunderlicher weise / das sie jn weder fülen / rüren / messen / noch begreiffen / sondern viel mehr / das er sie für sich habe / gegenwertig / messe / vnd begreiffe / vnd nach dieser weise sey er mit Gott eine person.

Was folgt hieraus anders / denn das sie Christi leib in ein Gespenst verwandeln / dieweil der HERR selbst bezeugt / das sey kein warhafftiger Leib / sondern ein Geist / oder Gespenst / der sich nicht sehen / begreiffen / vnd fülen lasse / noch fleisch / vnd bein an sich habe. Luce 24.

Wollen allhie geschweigen / das sie mit dieser Lehr die ware menschwerdung Christi zu grund austilgen / dieweil sie vorgeben / der leib Christi sey mit Gott eine person / nicht nach der weis / wie er auff erden raum geben / vnd genomen / sondern wie er alles mit der Gottheit erfülle.

So müste ja nach dieser auslegung / nicht der Son Gottes für vns gelitten / vnd gestorben sein / sondern nur lein pur gemeiner Mensch / dadurch notwendig all vnser gaub / trost / vnd hoffnung zerstöret würde.

messen / das sie fol. 302. mit ausdrücklichen worten schreiben / Christi einiger Leib hab dreierley weise etwa zu sein / vnd nach der leiblichen begreifflichen weise / wie er auff Erden leiblich gangen / da er raum gab / vnd nam / seiner grösse nach / auff solche weise sey er weder in Gott / oder bey dem Vater / noch im Himel.

Darnach machen sie seinen Leib zu einem Geist / oder gespenst / der wie das gesichte / klang / oder dohn / item wie licht / vnd hitze / durch alle Creatur / lufft / wasser / bret / vnd wand fare / vnd also sey er im Abentmal.

Endlich sol der leib Christi / so wol als Gott selbst / in / vnd ausser allen Creaturen sein / wunderlicher weise / das sie jn weder fülen / rüren / messen / noch begreiffen / sondern viel mehr / das er sie für sich habe / gegenwertig / messe / vnd begreiffe / vnd nach dieser weise sey er mit Gott eine person.

Was folgt hieraus anders / denn das sie Christi leib in ein Gespenst verwandeln / dieweil der HERR selbst bezeugt / das sey kein warhafftiger Leib / sondern ein Geist / oder Gespenst / der sich nicht sehen / begreiffen / vnd fülen lasse / noch fleisch / vnd bein an sich habe. Luce 24.

Wollen allhie geschweigen / das sie mit dieser Lehr die ware menschwerdung Christi zu grund austilgen / dieweil sie vorgeben / der leib Christi sey mit Gott eine person / nicht nach der weis / wie er auff erden raum geben / vnd genomen / sondern wie er alles mit der Gottheit erfülle.

So müste ja nach dieser auslegung / nicht der Son Gottes für vns gelitten / vnd gestorben sein / sondern nur lein pur gemeiner Mensch / dadurch notwendig all vnser gaub / trost / vnd hoffnung zerstöret würde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0032" n="30"/>
messen / das sie fol.                      302. mit ausdrücklichen worten schreiben / Christi einiger Leib hab dreierley                      weise etwa zu sein / vnd nach der leiblichen begreifflichen weise / wie er auff                      Erden leiblich gangen / da er raum gab / vnd nam / seiner grösse nach / auff                      solche weise sey er weder in Gott / oder bey dem Vater / noch im Himel.</p>
        <p>Darnach machen sie seinen Leib zu einem Geist / oder gespenst / der wie das                      gesichte / klang / oder dohn / item wie licht / vnd hitze / durch alle Creatur /                      lufft / wasser / bret / vnd wand fare / vnd also sey er im Abentmal.</p>
        <p>Endlich sol der leib Christi / so wol als Gott selbst / in / vnd ausser allen                      Creaturen sein / wunderlicher weise / das sie jn weder fülen / rüren / messen /                      noch begreiffen / sondern viel mehr / das er sie für sich habe / gegenwertig /                      messe / vnd begreiffe / vnd nach dieser weise sey er mit Gott eine person.</p>
        <p>Was folgt hieraus anders / denn das sie Christi leib in ein Gespenst verwandeln /                      dieweil der HERR selbst bezeugt / das sey kein warhafftiger Leib / sondern ein                      Geist / oder Gespenst / der sich nicht sehen / begreiffen / vnd fülen lasse /                      noch fleisch / vnd bein an sich habe. Luce <hi rendition="#i">2</hi>4.</p>
        <p>Wollen allhie geschweigen / das sie mit dieser Lehr die ware menschwerdung                      Christi zu grund austilgen / dieweil sie vorgeben / der leib Christi sey mit                      Gott eine person / nicht nach der weis / wie er auff erden raum geben / vnd                      genomen / sondern wie er alles mit der Gottheit erfülle.</p>
        <p>So müste ja nach dieser auslegung / nicht der Son Gottes für vns gelitten / vnd                      gestorben sein / sondern nur lein pur gemeiner Mensch / dadurch notwendig all                      vnser gaub / trost / vnd hoffnung zerstöret würde.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0032] messen / das sie fol. 302. mit ausdrücklichen worten schreiben / Christi einiger Leib hab dreierley weise etwa zu sein / vnd nach der leiblichen begreifflichen weise / wie er auff Erden leiblich gangen / da er raum gab / vnd nam / seiner grösse nach / auff solche weise sey er weder in Gott / oder bey dem Vater / noch im Himel. Darnach machen sie seinen Leib zu einem Geist / oder gespenst / der wie das gesichte / klang / oder dohn / item wie licht / vnd hitze / durch alle Creatur / lufft / wasser / bret / vnd wand fare / vnd also sey er im Abentmal. Endlich sol der leib Christi / so wol als Gott selbst / in / vnd ausser allen Creaturen sein / wunderlicher weise / das sie jn weder fülen / rüren / messen / noch begreiffen / sondern viel mehr / das er sie für sich habe / gegenwertig / messe / vnd begreiffe / vnd nach dieser weise sey er mit Gott eine person. Was folgt hieraus anders / denn das sie Christi leib in ein Gespenst verwandeln / dieweil der HERR selbst bezeugt / das sey kein warhafftiger Leib / sondern ein Geist / oder Gespenst / der sich nicht sehen / begreiffen / vnd fülen lasse / noch fleisch / vnd bein an sich habe. Luce 24. Wollen allhie geschweigen / das sie mit dieser Lehr die ware menschwerdung Christi zu grund austilgen / dieweil sie vorgeben / der leib Christi sey mit Gott eine person / nicht nach der weis / wie er auff erden raum geben / vnd genomen / sondern wie er alles mit der Gottheit erfülle. So müste ja nach dieser auslegung / nicht der Son Gottes für vns gelitten / vnd gestorben sein / sondern nur lein pur gemeiner Mensch / dadurch notwendig all vnser gaub / trost / vnd hoffnung zerstöret würde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/32
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/32>, abgerufen am 21.11.2024.