[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.willen / mit dem Wort erhaben sein. Denn wer wolt so grob sein / das er diese Reden / die wir semptlich im rechten (aber nicht Vbiquistischen) verstand vnterworffen lassen / aus Gottes wort nicht vnterscheiden könte? So wird ja vnser gegenteil nimermehr beweisen / das wir sie für aequipollentes, oder gleichstimmende angezogen haben solten. Sondern dauon ist die Frage / ob im geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit einerley sey / wenn wir sagen / Allein Gott ist almechtig: Item / Gott allein hat almechtige Krafft: vnd / Gott ist die almechtigkeit selbst? Sind diß gleichstimmende Reden (wie wir aus Gottes wort / aus den Symbolis / vnd alten Christlichen Lerern in vnser Apologia nach der lenge bewiesen) so kan von der angenomenen Menscheit Christi / one abtilgung jrer Natur / so wenig gesagt werden / das sie almechtig sey / oder die almechtige Krafft in der that habe / als das sie die almechtigkeit selbst sey. Hierauff hat vnser gegenteil in der eingewanten Refutationschrifft / vor vnser Apologia gedruckt / pag. 84. vnd 85. geantwort / das wenn ein Schüler in der Schul fürgeben / vnd bestreitten wolte / das realiter habere omnipotentiam, & esse omnipotentem, vel esse ipsam omnipotentiam, seyen aequipollentes propositiones; demselbigen ein guter schilling gehören würde. Denn die göttliche Natur sey die omnipotentia selbst / die menschliche aber habe sie / vnd sey habendo omnipotens. Dieweil denn in der Erfurdischen Apologien / fol. 104. von den Herrn Verfassern diese Frage vnberürt stehen bleibt / vnd durch verwechslung der Heuptsach vnser erklerung willen / mit dem Wort erhaben sein. Denn wer wolt so grob sein / das er diese Reden / die wir semptlich im rechten (aber nicht Vbiquistischen) verstand vnterworffen lassen / aus Gottes wort nicht vnterscheiden könte? So wird ja vnser gegenteil nimermehr beweisen / das wir sie für aequipollentes, oder gleichstimmende angezogen haben solten. Sondern dauon ist die Frage / ob im geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit einerley sey / wenn wir sagen / Allein Gott ist almechtig: Item / Gott allein hat almechtige Krafft: vnd / Gott ist die almechtigkeit selbst? Sind diß gleichstimmende Reden (wie wir aus Gottes wort / aus den Symbolis / vnd alten Christlichen Lerern in vnser Apologia nach der lenge bewiesen) so kan von der angenomenen Menscheit Christi / one abtilgung jrer Natur / so wenig gesagt werden / das sie almechtig sey / oder die almechtige Krafft in der that habe / als das sie die almechtigkeit selbst sey. Hierauff hat vnser gegenteil in der eingewanten Refutationschrifft / vor vnser Apologia gedruckt / pag. 84. vnd 85. geantwort / das wenn ein Schüler in der Schul fürgeben / vnd bestreitten wolte / das realiter habere omnipotentiam, & esse omnipotentem, vel esse ipsam omnipotentiam, seyen aequipollentes propositiones; demselbigen ein guter schilling gehören würde. Denn die göttliche Natur sey die omnipotentia selbst / die menschliche aber habe sie / vnd sey habendo omnipotens. Dieweil denn in der Erfurdischen Apologien / fol. 104. von den Herrn Verfassern diese Frage vnberürt stehen bleibt / vñ durch verwechslung der Heuptsach vnser erklerũg <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0424" n="422"/> willen / mit dem Wort erhaben sein. Denn wer wolt so grob sein / das er diese Reden / die wir semptlich im rechten (aber nicht Vbiquistischen) verstand vnterworffen lassen / aus Gottes wort nicht vnterscheiden könte? So wird ja vnser gegenteil nimermehr beweisen / das wir sie für aequipollentes, oder gleichstimmende angezogen haben solten.</p> <p>Sondern dauon ist die Frage / ob im geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit einerley sey / wenn wir sagen / Allein Gott ist almechtig: Item / Gott allein hat almechtige Krafft: vnd / Gott ist die almechtigkeit selbst? 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Denn die göttliche Natur sey die omnipotentia selbst / die menschliche aber habe sie / vnd sey habendo omnipotens.</p> <p>Dieweil denn in der Erfurdischen Apologien / fol. 104. von den Herrn Verfassern diese Frage vnberürt stehen bleibt / vñ durch verwechslung der Heuptsach vnser erklerũg </p> </div> </body> </text> </TEI> [422/0424]
willen / mit dem Wort erhaben sein. Denn wer wolt so grob sein / das er diese Reden / die wir semptlich im rechten (aber nicht Vbiquistischen) verstand vnterworffen lassen / aus Gottes wort nicht vnterscheiden könte? So wird ja vnser gegenteil nimermehr beweisen / das wir sie für aequipollentes, oder gleichstimmende angezogen haben solten.
Sondern dauon ist die Frage / ob im geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit einerley sey / wenn wir sagen / Allein Gott ist almechtig: Item / Gott allein hat almechtige Krafft: vnd / Gott ist die almechtigkeit selbst? Sind diß gleichstimmende Reden (wie wir aus Gottes wort / aus den Symbolis / vnd alten Christlichen Lerern in vnser Apologia nach der lenge bewiesen) so kan von der angenomenen Menscheit Christi / one abtilgung jrer Natur / so wenig gesagt werden / das sie almechtig sey / oder die almechtige Krafft in der that habe / als das sie die almechtigkeit selbst sey.
Hierauff hat vnser gegenteil in der eingewanten Refutationschrifft / vor vnser Apologia gedruckt / pag. 84. vnd 85. geantwort / das wenn ein Schüler in der Schul fürgeben / vnd bestreitten wolte / das realiter habere omnipotentiam, & esse omnipotentem, vel esse ipsam omnipotentiam, seyen aequipollentes propositiones; demselbigen ein guter schilling gehören würde. Denn die göttliche Natur sey die omnipotentia selbst / die menschliche aber habe sie / vnd sey habendo omnipotens.
Dieweil denn in der Erfurdischen Apologien / fol. 104. von den Herrn Verfassern diese Frage vnberürt stehen bleibt / vñ durch verwechslung der Heuptsach vnser erklerũg
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