Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Dagegen Nestorius fürgab / es bedürffte solches geheimnis nirgend zu / das man Gott vnd Mensch für ein Person hielte / sondern wer gnug / das man dem fleisch Christi sölche empfangene gnad der lebendigmachenden Krafft zuschriebe.

Aber Cyrillus / vnd das gantze Ephesinum Concilium haben solchs gewaltig widerlegt / vnd erhalten / das vnser Leben / vnd Seligkeit nicht aus einer sönderlichen mitgeteilten Krafft / Maiestet / oder almacht des angenomenen fleisches Christi / sondern aus dem einigen verdienst / vnd Krafft des Mitlers / so vnser fleisch durch sein fleisch zum Leben thewer erkaufft / vnd erarndet hat / herfliesse.

Dieweil denn vnser Widersacher mit Nestorio einerley vngründe füren / so gehören sie auch vnter einerley Anathema des Concilij Ephesini. Vnd entschüldigt sie nicht / das sie mit worten sich beruffen / sie haltens mit der Kirchen / welche lehret / das in Christo zwo Naturn persönlich vereinigt sind: Sondern sind souiel desto strefflicher / vnd gröber / das sie aus dem / daraus Nestorius / wie auch noch alle Antitrinitarier / wol verstunde / vnd verstehen / das kein persönliche vereinigung folge / dieselbige zu erhalten gedencken.

Vnd ist nicht gnug / sich mit dem Munde auff die Concilia beruffen / vnd doch im grunde denselbigen zu wider sein. Denn es heisst vielmehr (wie Synodus Ephesina selbst bezeugt) Nequaquam sufficit, fidem voce duntaxat confiteri, nisi recte quoque eam interpreteris.

So mag nu der Christliche Leser die Sprüche aus Cyrillo / so vnser gegenteil alhie fol. Apol. Erfurd. 104.

Dagegen Nestorius fürgab / es bedürffte solches geheimnis nirgend zu / das man Gott vnd Mensch für ein Person hielte / sondern wer gnug / das man dem fleisch Christi sölche empfangene gnad der lebendigmachenden Krafft zuschriebe.

Aber Cyrillus / vnd das gantze Ephesinum Concilium haben solchs gewaltig widerlegt / vnd erhalten / das vnser Leben / vnd Seligkeit nicht aus einer sönderlichen mitgeteilten Krafft / Maiestet / oder almacht des angenomenen fleisches Christi / sondern aus dem einigen verdienst / vnd Krafft des Mitlers / so vnser fleisch durch sein fleisch zum Leben thewer erkaufft / vnd erarndet hat / herfliesse.

Dieweil denn vnser Widersacher mit Nestorio einerley vngründe füren / so gehören sie auch vnter einerley Anathema des Concilij Ephesini. Vnd entschüldigt sie nicht / das sie mit worten sich beruffen / sie haltens mit der Kirchen / welche lehret / das in Christo zwo Naturn persönlich vereinigt sind: Sondern sind souiel desto strefflicher / vnd gröber / das sie aus dem / daraus Nestorius / wie auch noch alle Antitrinitarier / wol verstunde / vnd verstehen / das kein persönliche vereinigung folge / dieselbige zu erhalten gedencken.

Vnd ist nicht gnug / sich mit dem Munde auff die Concilia beruffen / vnd doch im grunde denselbigen zu wider sein. Denn es heisst vielmehr (wie Synodus Ephesina selbst bezeugt) Nequaquam sufficit, fidem voce duntaxat confiteri, nisi rectè quoque eam interpreteris.

So mag nu der Christliche Leser die Sprüche aus Cyrillo / so vnser gegenteil alhie fol. Apol. Erfurd. 104.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0427" n="425"/>
        <p>Dagegen Nestorius fürgab / es bedürffte solches geheimnis nirgend zu / das man                      Gott vnd Mensch für ein Person hielte / sondern wer gnug / das man dem fleisch                      Christi sölche empfangene gnad der lebendigmachenden Krafft zuschriebe.</p>
        <p>Aber Cyrillus / vnd das gantze Ephesinum Concilium haben solchs gewaltig                      widerlegt / vnd erhalten / das vnser Leben / vnd Seligkeit nicht aus einer                      sönderlichen mitgeteilten Krafft / Maiestet / oder almacht des angenomenen                      fleisches Christi / sondern aus dem einigen verdienst / vnd Krafft des Mitlers /                      so vnser fleisch durch sein fleisch zum Leben thewer erkaufft / vnd erarndet hat                      / herfliesse.</p>
        <p>Dieweil denn vnser Widersacher mit Nestorio einerley vngründe füren / so gehören                      sie auch vnter einerley Anathema des Concilij Ephesini. Vnd entschüldigt sie                      nicht / das sie mit worten sich beruffen / sie haltens mit der Kirchen / welche                      lehret / das in Christo zwo Naturn persönlich vereinigt sind: Sondern sind                      souiel desto strefflicher / vnd gröber / das sie aus dem / daraus Nestorius /                      wie auch noch alle Antitrinitarier / wol verstunde / vnd verstehen / das kein                      persönliche vereinigung folge / dieselbige zu erhalten gedencken.</p>
        <p>Vnd ist nicht gnug / sich mit dem Munde auff die Concilia beruffen / vnd doch im                      grunde denselbigen zu wider sein. Denn es heisst vielmehr (wie Synodus Ephesina                      selbst bezeugt) Nequaquam sufficit, fidem voce duntaxat confiteri, nisi rectè                      quoque eam interpreteris.</p>
        <p>So mag nu der Christliche Leser die Sprüche aus Cyrillo / so vnser gegenteil                      alhie fol. Apol. Erfurd. <hi rendition="#i">104.</hi> </p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[425/0427] Dagegen Nestorius fürgab / es bedürffte solches geheimnis nirgend zu / das man Gott vnd Mensch für ein Person hielte / sondern wer gnug / das man dem fleisch Christi sölche empfangene gnad der lebendigmachenden Krafft zuschriebe. Aber Cyrillus / vnd das gantze Ephesinum Concilium haben solchs gewaltig widerlegt / vnd erhalten / das vnser Leben / vnd Seligkeit nicht aus einer sönderlichen mitgeteilten Krafft / Maiestet / oder almacht des angenomenen fleisches Christi / sondern aus dem einigen verdienst / vnd Krafft des Mitlers / so vnser fleisch durch sein fleisch zum Leben thewer erkaufft / vnd erarndet hat / herfliesse. Dieweil denn vnser Widersacher mit Nestorio einerley vngründe füren / so gehören sie auch vnter einerley Anathema des Concilij Ephesini. Vnd entschüldigt sie nicht / das sie mit worten sich beruffen / sie haltens mit der Kirchen / welche lehret / das in Christo zwo Naturn persönlich vereinigt sind: Sondern sind souiel desto strefflicher / vnd gröber / das sie aus dem / daraus Nestorius / wie auch noch alle Antitrinitarier / wol verstunde / vnd verstehen / das kein persönliche vereinigung folge / dieselbige zu erhalten gedencken. Vnd ist nicht gnug / sich mit dem Munde auff die Concilia beruffen / vnd doch im grunde denselbigen zu wider sein. Denn es heisst vielmehr (wie Synodus Ephesina selbst bezeugt) Nequaquam sufficit, fidem voce duntaxat confiteri, nisi rectè quoque eam interpreteris. So mag nu der Christliche Leser die Sprüche aus Cyrillo / so vnser gegenteil alhie fol. Apol. Erfurd. 104.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/427
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/427>, abgerufen am 21.11.2024.