Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

auch souiel seine Menscheit betrifft / bey allen Creaturn / vnd nicht nur bey ctlichen / gegenwertig ist / wie der dritte Spruch aussagt: So wird er ja auch allen steinen / Bewmen / öpffeln / Grass / Thieren / vnd Bestien gegenwertig sein.

Zum andern / füren sie den beweis aus dem 8. Psalm / wie Christus nach seiner Menscheit alles erfülle. Nu wird ja daselbst in sönderheit gedacht / der Schafe / vnd Ochsen alzumal / dazu auch der wilden Thier / der Vogel vnter dem Himel / Fisch im Meer / vnd was im Meer gehet. Wie kan denn die Menscheit hieuon ausgeschlossen sein?

So bezeugt ja der Apostel / Hebr. 2. Das / in dem Christo alles (was vnter Gott ist. 1. Cor. 15.) vnterthan worden / Gott nichts hab gelassen / das jm nicht vnterthan sey. Sol denn alles zu seinen Füssen haben / so viel heissen / als allen Creaturen gegenwertig sein: So werden sie ja stein / Holtz / Fol. Apol. Erf. 68. a. 171. b. 172. a.Laub / Grass / Viehe / vnd alle / so wol vnsaubere / als saubere Orter (damit wir vnsers gegenteils höffliche wort gebrauchen) von der algegenwertigkeit der angenomenen menschlichen Natur Christi nicht können ausschliessen / sie wolten denn verleugnen / das es Creaturen weren. Ist demnach die general vbiquitet von jhnen wider sie selbst bestettigt.

Zum dritten / das Christus auch nach seiner Menschheit allen Creaturn gegenwertig sey / vnterstehen sie sich aus dem artickel von seinem sitzen zur rechten Gottes zu erweisen. Vnd bedencken nicht / das obwol die menschliche Natur in Christo freilich mit / in dieselbige Herrligkeit erhoben / sie doch nicht die rechte Gottes / wie das ewige Wort ist / selbst worden / sondern sey / vnd bleib ein Creatur / vnd sitze wol zur rechten Gottes / aber nirgend anderswo / denn droben im Himel. Col. 3.

auch souiel seine Menscheit betrifft / bey allen Creaturn / vnd nicht nur bey ctlichen / gegenwertig ist / wie der dritte Spruch aussagt: So wird er ja auch allen steinen / Bewmẽ / öpffeln / Grass / Thieren / vnd Bestien gegenwertig sein.

Zum andern / füren sie den beweis aus dem 8. Psalm / wie Christus nach seiner Menscheit alles erfülle. Nu wird ja daselbst in sönderheit gedacht / der Schafe / vnd Ochsen alzumal / dazu auch der wilden Thier / der Vogel vnter dem Himel / Fisch im Meer / vnd was im Meer gehet. Wie kan denn die Menscheit hieuon ausgeschlossen sein?

So bezeugt ja der Apostel / Hebr. 2. Das / in dem Christo alles (was vnter Gott ist. 1. Cor. 15.) vnterthan worden / Gott nichts hab gelassen / das jm nicht vnterthan sey. Sol denn alles zu seinen Füssen haben / so viel heissen / als allen Creaturen gegenwertig sein: So werden sie ja stein / Holtz / Fol. Apol. Erf. 68. a. 171. b. 172. a.Laub / Grass / Viehe / vnd alle / so wol vnsaubere / als saubere Orter (damit wir vnsers gegenteils höffliche wort gebrauchen) von der algegenwertigkeit der angenomenen menschlichen Natur Christi nicht können ausschliessen / sie wolten denn verleugnen / das es Creaturen weren. Ist demnach die general vbiquitet von jhnen wider sie selbst bestettigt.

Zum dritten / das Christus auch nach seiner Menschheit allen Creaturn gegenwertig sey / vnterstehen sie sich aus dem artickel von seinem sitzen zur rechten Gottes zu erweisen. Vnd bedencken nicht / das obwol die menschliche Natur in Christo freilich mit / in dieselbige Herrligkeit erhoben / sie doch nicht die rechte Gottes / wie das ewige Wort ist / selbst worden / sondern sey / vnd bleib ein Creatur / vnd sitze wol zur rechten Gottes / aber nirgend anderswo / denn droben im Himel. Col. 3.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0474" n="472"/>
auch souiel seine Menscheit betrifft / bey allen Creaturn / vnd nicht nur bey                      ctlichen / gegenwertig ist / wie der dritte Spruch aussagt: So wird er ja auch                      allen steinen / Bewme&#x0303; / öpffeln / Grass / Thieren / vnd Bestien                      gegenwertig sein.</p>
        <p>Zum andern / füren sie den beweis aus dem 8. Psalm / wie Christus nach seiner                      Menscheit alles erfülle. Nu wird ja daselbst in sönderheit gedacht / der Schafe                      / vnd Ochsen alzumal / dazu auch der wilden Thier / der Vogel vnter dem Himel /                      Fisch im Meer / vnd was im Meer gehet. Wie kan denn die Menscheit hieuon                      ausgeschlossen sein?</p>
        <p>So bezeugt ja der Apostel / Hebr. 2. Das / in dem Christo alles (was vnter Gott                      ist. 1. Cor. 15.) vnterthan worden / Gott nichts hab gelassen / das jm nicht                      vnterthan sey. Sol denn alles zu seinen Füssen haben / so viel heissen / als                      allen Creaturen gegenwertig sein: So werden sie ja stein / Holtz / <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">68</hi>. a. <hi rendition="#i">171</hi>. b. <hi rendition="#i">172</hi>. a.</note>Laub /                      Grass / Viehe / vnd alle / so wol vnsaubere / als saubere Orter (damit wir                      vnsers gegenteils höffliche wort gebrauchen) von der algegenwertigkeit der                      angenomenen menschlichen Natur Christi nicht können ausschliessen / sie wolten                      denn verleugnen / das es Creaturen weren. Ist demnach die general vbiquitet von                      jhnen wider sie selbst bestettigt.</p>
        <p>Zum dritten / das Christus auch nach seiner Menschheit allen Creaturn gegenwertig                      sey / vnterstehen sie sich aus dem artickel von seinem sitzen zur rechten Gottes                      zu erweisen. Vnd bedencken nicht / das obwol die menschliche Natur in Christo                      freilich mit / in dieselbige Herrligkeit erhoben / sie doch nicht die rechte                      Gottes / wie das ewige Wort ist / selbst worden / sondern sey / vnd bleib ein                      Creatur / vnd sitze wol zur rechten Gottes / aber nirgend anderswo / denn droben                      im Himel. Col. 3.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[472/0474] auch souiel seine Menscheit betrifft / bey allen Creaturn / vnd nicht nur bey ctlichen / gegenwertig ist / wie der dritte Spruch aussagt: So wird er ja auch allen steinen / Bewmẽ / öpffeln / Grass / Thieren / vnd Bestien gegenwertig sein. Zum andern / füren sie den beweis aus dem 8. Psalm / wie Christus nach seiner Menscheit alles erfülle. Nu wird ja daselbst in sönderheit gedacht / der Schafe / vnd Ochsen alzumal / dazu auch der wilden Thier / der Vogel vnter dem Himel / Fisch im Meer / vnd was im Meer gehet. Wie kan denn die Menscheit hieuon ausgeschlossen sein? So bezeugt ja der Apostel / Hebr. 2. Das / in dem Christo alles (was vnter Gott ist. 1. Cor. 15.) vnterthan worden / Gott nichts hab gelassen / das jm nicht vnterthan sey. Sol denn alles zu seinen Füssen haben / so viel heissen / als allen Creaturen gegenwertig sein: So werden sie ja stein / Holtz / Laub / Grass / Viehe / vnd alle / so wol vnsaubere / als saubere Orter (damit wir vnsers gegenteils höffliche wort gebrauchen) von der algegenwertigkeit der angenomenen menschlichen Natur Christi nicht können ausschliessen / sie wolten denn verleugnen / das es Creaturen weren. Ist demnach die general vbiquitet von jhnen wider sie selbst bestettigt. Fol. Apol. Erf. 68. a. 171. b. 172. a. Zum dritten / das Christus auch nach seiner Menschheit allen Creaturn gegenwertig sey / vnterstehen sie sich aus dem artickel von seinem sitzen zur rechten Gottes zu erweisen. Vnd bedencken nicht / das obwol die menschliche Natur in Christo freilich mit / in dieselbige Herrligkeit erhoben / sie doch nicht die rechte Gottes / wie das ewige Wort ist / selbst worden / sondern sey / vnd bleib ein Creatur / vnd sitze wol zur rechten Gottes / aber nirgend anderswo / denn droben im Himel. Col. 3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/474
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/474>, abgerufen am 24.11.2024.