Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

welchem er / da er am Creutze vor Jerusalem zu Golgoltha gehangen / zugleich (wie D. Brentius gelert) zu Rohm / Athen / im Himel / vff Erden / vnd vberal gewesen / alles zusammen einen Leib machen / welches one ausdönung der glieder nicht geschehen könte: Oder / solche ausspannung zuuerhüten / wird bey einer jeden Creatur / nach vnterscheid der örter / ein sönderlicher Leib sein / vnd also müsten dem HERRN Christo viel Leib angedichtet werden.

Dieweil aber weder distensio, noch multiplicatio corporis bestehen kan / so folgt vnwidersprechlich / das der Vbiquisten meinung so wol / als der Manicheer verwerfflich sey. Ja die Vbiquisten sind in diesem stück viel gröber / als die Manicheer / dieweil sie noch angesehen sein wollen / als zerstören sie weder die substantz / oder das Wesen des Leibs Christi (nach welchem er einer Natur mit vns ist) noch desselbigen warhafftige gegenwertigkeit im heiligen Abentmal: So sie doch eben das zum beweis jhrer vngegründten Lehr anziehen / vnd füren / dadurch die Manicheer jr phantasma zu erhalten sich bemüheten.

In massen auch beiderley jrthumb durch einerley widerlegung vmbgestossen wird. Denn wie einem gespenst / oder scheinleib kein Symbolum kan verordnet werden (welchs Irenaeus / vnd Tertullianus wider die Marcioniten vorlengst bewiesen) Also auch dieweil im heiligen Abentmal nicht blosse Symbola / sondern der Leib Christi selbst (welcher vnser Sünde am stamme des Creutzes gegetragen / niemals aber Himel / vnd Erden erfüllet) allen / die sich der Ordnung Christi / seinem wort gemes gebrauchen / mit Brodt / vnd Wein warhafftig mitgeteilt wird:

welchem er / da er am Creutze vor Jerusalem zu Golgoltha gehangen / zugleich (wie D. Brentius gelert) zu Rohm / Athen / im Himel / vff Erden / vnd vberal gewesen / alles zusammen einen Leib machen / welches one ausdönung der glieder nicht geschehen könte: Oder / solche ausspannung zuuerhüten / wird bey einer jeden Creatur / nach vnterscheid der örter / ein sönderlicher Leib sein / vnd also müsten dem HERRN Christo viel Leib angedichtet werden.

Dieweil aber weder distensio, noch multiplicatio corporis bestehen kan / so folgt vnwidersprechlich / das der Vbiquisten meinung so wol / als der Manicheer verwerfflich sey. Ja die Vbiquisten sind in diesem stück viel gröber / als die Manicheer / dieweil sie noch angesehen sein wollen / als zerstören sie weder die substantz / oder das Wesen des Leibs Christi (nach welchem er einer Natur mit vns ist) noch desselbigen warhafftige gegenwertigkeit im heiligen Abentmal: So sie doch eben das zum beweis jhrer vngegründten Lehr anziehen / vnd füren / dadurch die Manicheer jr phantasma zu erhalten sich bemüheten.

In massen auch beiderley jrthumb durch einerley widerlegung vmbgestossen wird. Denn wie einem gespenst / oder scheinleib kein Symbolum kan verordnet werden (welchs Irenaeus / vnd Tertullianus wider die Marcioniten vorlengst bewiesen) Also auch dieweil im heiligen Abentmal nicht blosse Symbola / sondern der Leib Christi selbst (welcher vnser Sünde am stamme des Creutzes gegetragen / niemals aber Himel / vnd Erden erfüllet) allen / die sich der Ordnung Christi / seinem wort gemes gebrauchen / mit Brodt / vnd Wein warhafftig mitgeteilt wird:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0493" n="491"/>
welchem er / da er am Creutze vor                      Jerusalem zu Golgoltha gehangen / zugleich (wie D. Brentius gelert) zu Rohm /                      Athen / im Himel / vff Erden / vnd vberal gewesen / alles zusammen einen Leib                      machen / welches one ausdönung der glieder nicht geschehen könte: Oder / solche                      ausspannung zuuerhüten / wird bey einer jeden Creatur / nach vnterscheid der                      örter / ein sönderlicher Leib sein / vnd also müsten dem HERRN Christo viel Leib                      angedichtet werden.</p>
        <p>Dieweil aber weder distensio, noch multiplicatio corporis bestehen kan / so folgt                      vnwidersprechlich / das der Vbiquisten meinung so wol / als der Manicheer                      verwerfflich sey. Ja die Vbiquisten sind in diesem stück viel gröber / als die                      Manicheer / dieweil sie noch angesehen sein wollen / als zerstören sie weder die                      substantz / oder das Wesen des Leibs Christi (nach welchem er einer Natur mit                      vns ist) noch desselbigen warhafftige gegenwertigkeit im heiligen Abentmal: So                      sie doch eben das zum beweis jhrer vngegründten Lehr anziehen / vnd füren /                      dadurch die Manicheer jr phantasma zu erhalten sich bemüheten.</p>
        <p>In massen auch beiderley jrthumb durch einerley widerlegung vmbgestossen wird.                      Denn wie einem gespenst / oder scheinleib kein Symbolum kan verordnet werden                      (welchs Irenaeus / vnd Tertullianus wider die Marcioniten vorlengst bewiesen)                      Also auch dieweil im heiligen Abentmal nicht blosse Symbola / sondern der Leib                      Christi selbst (welcher vnser Sünde am stamme des Creutzes gegetragen / niemals                      aber Himel / vnd Erden erfüllet) allen / die sich der Ordnung Christi / seinem                      wort gemes gebrauchen / mit Brodt / vnd Wein warhafftig mitgeteilt wird:
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[491/0493] welchem er / da er am Creutze vor Jerusalem zu Golgoltha gehangen / zugleich (wie D. Brentius gelert) zu Rohm / Athen / im Himel / vff Erden / vnd vberal gewesen / alles zusammen einen Leib machen / welches one ausdönung der glieder nicht geschehen könte: Oder / solche ausspannung zuuerhüten / wird bey einer jeden Creatur / nach vnterscheid der örter / ein sönderlicher Leib sein / vnd also müsten dem HERRN Christo viel Leib angedichtet werden. Dieweil aber weder distensio, noch multiplicatio corporis bestehen kan / so folgt vnwidersprechlich / das der Vbiquisten meinung so wol / als der Manicheer verwerfflich sey. Ja die Vbiquisten sind in diesem stück viel gröber / als die Manicheer / dieweil sie noch angesehen sein wollen / als zerstören sie weder die substantz / oder das Wesen des Leibs Christi (nach welchem er einer Natur mit vns ist) noch desselbigen warhafftige gegenwertigkeit im heiligen Abentmal: So sie doch eben das zum beweis jhrer vngegründten Lehr anziehen / vnd füren / dadurch die Manicheer jr phantasma zu erhalten sich bemüheten. In massen auch beiderley jrthumb durch einerley widerlegung vmbgestossen wird. Denn wie einem gespenst / oder scheinleib kein Symbolum kan verordnet werden (welchs Irenaeus / vnd Tertullianus wider die Marcioniten vorlengst bewiesen) Also auch dieweil im heiligen Abentmal nicht blosse Symbola / sondern der Leib Christi selbst (welcher vnser Sünde am stamme des Creutzes gegetragen / niemals aber Himel / vnd Erden erfüllet) allen / die sich der Ordnung Christi / seinem wort gemes gebrauchen / mit Brodt / vnd Wein warhafftig mitgeteilt wird:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/493
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/493>, abgerufen am 21.11.2024.