Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

gleich mit dem Vater vnd mit der Mutter? So er doch nach der ewigen Natur in warheit Mutterloß / vnnd nach der angenommenen Natur Vaterloß ist vnd heisset. Hebr. 7.

Das ist die eigentliche / warhafftige / vnwidersprechliche Lehr / von der Person / Ampt / vnd Herrligkeit Christi / vnd wer anders von Christo helt oder lehret / der verleugnet mehr seine Maiestet / denn das er dieselbige preyse / oder vertheidige. Denn man ehret Gott vergeblich mit Menschen Trewmen / Matth. 15. Vnd ist der Spruch Cassiani wol zu wercken: Non minoris erroris est, Domino nostro Iesu Christo impropria addere, quam propria derogare. Quod enim non ita dicitur, vt est; etiamsi honor videatur, iniuria est. Das ist / Es ist eben so vnrecht / vnserm HERRN Jesu Christo zueignen / das jhme nicht gebürt / als jn des jenigen / so er eigen hat / berauben. Denn alles / was nicht also geredt wird / wie es an jhme selbst ist / dasselbige / ob sichs schon ansehen lest / als sey es ein ehr / so ists doch nichts / denn schmach vnd vnehr. Wie auch Leo Episcopus ad Leonem Augustum schreibet: In magno sacrilegio se versari, haereticorum manifestat impietas, cum sub specie honorandae in Christo Deiratis, humanae carnis in ipso denegant veritatem. Das ist / Die Gottlosen Ketzer geben an tag / das sie in grosser geistlichen Reuberey stecken / in dem sie vnterm schein der Gottheit Christi / die aller ehren werth / die Warheit des menschlichen Fleisches in jhme verleugnen.

Damit aber der Christliche Leser verstehe / das diß die rechte einhellige meinung sey aller rechtgleubigen Christen von anfang der Kirchen / so wolle er die zeugnis beyde aus Gottes Wort / vnd H. Merterer / so wol auch Lutheri / vnd Fürst Georgen zu Anhalt / Christmilder gedechtnis / in der Anhaltischen Apologien / welche Anno 1580. vmb bezeugung der Warheit willen / den hochlöblichen dreyen weltlichen Churfürsten mit vnterthenigster Demut zugeschickt ist worden / selbst nachschlahen / so wird er vom 192. blat / biß vffs 219. ausführlichen bericht dauon befinden.

gleich mit dem Vater vnd mit der Mutter? So er doch nach der ewigen Natur in warheit Mutterloß / vnnd nach der angenommenen Natur Vaterloß ist vnd heisset. Hebr. 7.

Das ist die eigentliche / warhafftige / vnwidersprechliche Lehr / von der Person / Ampt / vnd Herrligkeit Christi / vnd wer anders von Christo helt oder lehret / der verleugnet mehr seine Maiestet / denn das er dieselbige preyse / oder vertheidige. Denn man ehret Gott vergeblich mit Menschen Trewmen / Matth. 15. Vnd ist der Spruch Cassiani wol zu wercken: Non minoris erroris est, Domino nostro Iesu Christo impropria addere, quàm propria derogare. Quod enim non ita dicitur, vt est; etiamsi honor videatur, iniuria est. Das ist / Es ist eben so vnrecht / vnserm HERRN Jesu Christo zueignen / das jhme nicht gebürt / als jn des jenigen / so er eigen hat / berauben. Denn alles / was nicht also geredt wird / wie es an jhme selbst ist / dasselbige / ob sichs schon ansehen lest / als sey es ein ehr / so ists doch nichts / denn schmach vnd vnehr. Wie auch Leo Episcopus ad Leonem Augustum schreibet: In magno sacrilegio se versari, haereticorum manifestat impietas, cum sub specie honorandae in Christo Deiratis, humanae carnis in ipso denegant veritatem. Das ist / Die Gottlosen Ketzer geben an tag / das sie in grosser geistlichen Reuberey stecken / in dem sie vnterm schein der Gottheit Christi / die aller ehren werth / die Warheit des menschlichen Fleisches in jhme verleugnen.

Damit aber der Christliche Leser verstehe / das diß die rechte einhellige meinung sey aller rechtgleubigen Christen von anfang der Kirchen / so wolle er die zeugnis beyde aus Gottes Wort / vnd H. Merterer / so wol auch Lutheri / vnd Fürst Georgen zu Anhalt / Christmilder gedechtnis / in der Anhaltischen Apologien / welche Anno 1580. vmb bezeugung der Warheit willen / den hochlöblichen dreyen weltlichen Churfürsten mit vnterthenigster Demut zugeschickt ist worden / selbst nachschlahen / so wird er vom 192. blat / biß vffs 219. ausführlichen bericht dauon befinden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0534" n="532"/>
gleich mit dem Vater vnd                      mit der Mutter? So er doch nach der ewigen Natur in warheit Mutterloß / vnnd                      nach der angenommenen Natur Vaterloß ist vnd heisset. Hebr. 7.</p>
        <p>Das ist die eigentliche / warhafftige / vnwidersprechliche Lehr / von der Person                      / Ampt / vnd Herrligkeit Christi / vnd wer anders von Christo helt oder lehret /                      der verleugnet mehr seine Maiestet / denn das er dieselbige preyse / oder                      vertheidige. Denn man ehret Gott vergeblich mit Menschen Trewmen / Matth. 15.                      Vnd ist der Spruch Cassiani wol zu wercken: Non minoris erroris est, Domino                      nostro Iesu Christo impropria addere, quàm propria derogare. Quod enim non ita                      dicitur, vt est; etiamsi honor videatur, iniuria est. Das ist / Es ist eben so                      vnrecht / vnserm HERRN Jesu Christo zueignen / das jhme nicht gebürt / als jn                      des jenigen / so er eigen hat / berauben. Denn alles / was nicht also geredt                      wird / wie es an jhme selbst ist / dasselbige / ob sichs schon ansehen lest /                      als sey es ein ehr / so ists doch nichts / denn schmach vnd vnehr. Wie auch Leo                      Episcopus ad Leonem Augustum schreibet: In magno sacrilegio se versari,                      haereticorum manifestat impietas, cum sub specie honorandae in Christo Deiratis,                      humanae carnis in ipso denegant veritatem. Das ist / Die Gottlosen Ketzer geben                      an tag / das sie in grosser geistlichen Reuberey stecken / in dem sie vnterm                      schein der Gottheit Christi / die aller ehren werth / die Warheit des                      menschlichen Fleisches in jhme verleugnen.</p>
        <p>Damit aber der Christliche Leser verstehe / das diß die rechte einhellige meinung                      sey aller rechtgleubigen Christen von anfang der Kirchen / so wolle er die                      zeugnis beyde aus Gottes Wort / vnd H. Merterer / so wol auch Lutheri / vnd                      Fürst Georgen zu Anhalt / Christmilder gedechtnis / in der Anhaltischen                      Apologien / welche Anno 1580. vmb bezeugung der Warheit willen / den                      hochlöblichen dreyen weltlichen Churfürsten mit vnterthenigster Demut                      zugeschickt ist worden / selbst nachschlahen / so wird er vom 192. blat / biß                      vffs 219. ausführlichen bericht dauon befinden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[532/0534] gleich mit dem Vater vnd mit der Mutter? So er doch nach der ewigen Natur in warheit Mutterloß / vnnd nach der angenommenen Natur Vaterloß ist vnd heisset. Hebr. 7. Das ist die eigentliche / warhafftige / vnwidersprechliche Lehr / von der Person / Ampt / vnd Herrligkeit Christi / vnd wer anders von Christo helt oder lehret / der verleugnet mehr seine Maiestet / denn das er dieselbige preyse / oder vertheidige. Denn man ehret Gott vergeblich mit Menschen Trewmen / Matth. 15. Vnd ist der Spruch Cassiani wol zu wercken: Non minoris erroris est, Domino nostro Iesu Christo impropria addere, quàm propria derogare. Quod enim non ita dicitur, vt est; etiamsi honor videatur, iniuria est. Das ist / Es ist eben so vnrecht / vnserm HERRN Jesu Christo zueignen / das jhme nicht gebürt / als jn des jenigen / so er eigen hat / berauben. Denn alles / was nicht also geredt wird / wie es an jhme selbst ist / dasselbige / ob sichs schon ansehen lest / als sey es ein ehr / so ists doch nichts / denn schmach vnd vnehr. Wie auch Leo Episcopus ad Leonem Augustum schreibet: In magno sacrilegio se versari, haereticorum manifestat impietas, cum sub specie honorandae in Christo Deiratis, humanae carnis in ipso denegant veritatem. Das ist / Die Gottlosen Ketzer geben an tag / das sie in grosser geistlichen Reuberey stecken / in dem sie vnterm schein der Gottheit Christi / die aller ehren werth / die Warheit des menschlichen Fleisches in jhme verleugnen. Damit aber der Christliche Leser verstehe / das diß die rechte einhellige meinung sey aller rechtgleubigen Christen von anfang der Kirchen / so wolle er die zeugnis beyde aus Gottes Wort / vnd H. Merterer / so wol auch Lutheri / vnd Fürst Georgen zu Anhalt / Christmilder gedechtnis / in der Anhaltischen Apologien / welche Anno 1580. vmb bezeugung der Warheit willen / den hochlöblichen dreyen weltlichen Churfürsten mit vnterthenigster Demut zugeschickt ist worden / selbst nachschlahen / so wird er vom 192. blat / biß vffs 219. ausführlichen bericht dauon befinden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/534
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/534>, abgerufen am 21.11.2024.