[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Herrligkeit / betrachtet werde. Denn das Nazianzenus sagt / das ewige Wort werde auff ein andere weis nach seinem wesen / vnd auff ein andere nach dem Geheimnis der Vereinigung mit der angenomenen Menscheit betrachtet / das bewehrt er mit dieser angehengten Vrsach / Denn das Wort (spricht er) so Fleisch worden ist / war etwa (das ist / von ewigkeit) one Fleisch ([fremdsprachliches Material]. Orat. 1. de Filio) diß aber kan von der angenommenen Menscheit nicht gesagt werden. Denn sie lesset sich auch mit den aller subtilesten Gedancken vom ewigen Wort nicht separiren / ohne verletzung oder trennung der persönlichen Vereinigung. Derwegen wie sie inn / vnd nicht ausserhalb der Person des Worts / zugleich jhr existentiam vnd subsistentiam bekommen hat wesentlich (daher denn die alten Kirchenlehrer / ratione naturarum essentialiter concurrentium in vnam hypostasin, dieselbige Vereinigung / welche ratione termini hypostatica genent wird / auch essentialem genennet haben / wider die Manicheer / welchs D. Kirchner numehr / Gott lob / mit den Anhaltern selbst bekennet / pag. 346. 347. 349.) also kan sie auch inn der persönlichen Vereinigung auff kein andere / denn allein auff natürliche wesentliche weis betrachtet werden. Sonst wird man nicht fürüber können / wider alle Rechtgleubigen zu statuiren / das die angenommene menschliche Natur etwa auch ausserhalb der persönlichen Vereinigung / als quiddan absolutum aut separatun, gewesen / oder sey / oder sein möge. Welchs in alle ewigkeit allen Sophisten / mit einigem Grunde zu beschönen / oder darzuthun / wol vnmüglich bleiben wird. Reipectu animae kan man wol von dem Leib Christi besonders / oder absolute gedencken vnd reden. Denn im todt geschahe ein warhafftige trennung zwischen diesen beyden. Aber respectu vnionis hypostaticae cum Verbo, lesset sichs weder von Christi Leib noch Seel anders gedencken oder reden / denn vermöge beyder existentz vnnd subsistentz in des ewigen Worts Person / ausserhalb derer die angenommene menschliche Natur / weder an Leib noch Seel / auch nicht ein augenblick / Herrligkeit / betrachtet werde. Denn das Nazianzenus sagt / das ewige Wort werde auff ein andere weis nach seinem wesen / vnd auff ein andere nach dem Geheimnis der Vereinigung mit der angenomenen Menscheit betrachtet / das bewehrt er mit dieser angehengten Vrsach / Denn das Wort (spricht er) so Fleisch worden ist / war etwa (das ist / von ewigkeit) one Fleisch ([fremdsprachliches Material]. Orat. 1. de Filio) diß aber kan von der angenommenen Menscheit nicht gesagt werden. Denn sie lesset sich auch mit den aller subtilesten Gedancken vom ewigen Wort nicht separiren / ohne verletzung oder trennung der persönlichen Vereinigung. Derwegen wie sie inn / vnd nicht ausserhalb der Person des Worts / zugleich jhr existentiam vnd subsistentiam bekommen hat wesentlich (daher denn die alten Kirchenlehrer / ratione naturarum essentialiter concurrentium in vnam hypostasin, dieselbige Vereinigung / welche ratione termini hypostatica genent wird / auch essentialem genennet haben / wider die Manicheer / welchs D. Kirchner numehr / Gott lob / mit den Anhaltern selbst bekennet / pag. 346. 347. 349.) also kan sie auch inn der persönlichen Vereinigung auff kein andere / denn allein auff natürliche wesentliche weis betrachtet werden. Sonst wird man nicht fürüber können / wider alle Rechtgleubigen zu statuiren / das die angenommene menschliche Natur etwa auch ausserhalb der persönlichen Vereinigung / als quiddã absolutum aut separatũ, gewesen / oder sey / oder sein möge. Welchs in alle ewigkeit allen Sophisten / mit einigem Grunde zu beschönen / oder darzuthun / wol vnmüglich bleiben wird. Reipectu animae kan man wol von dem Leib Christi besonders / oder absolutè gedencken vnd reden. Deñ im todt geschahe ein warhafftige trennung zwischen diesen beyden. Aber respectu vnionis hypostaticae cum Verbo, lesset sichs weder von Christi Leib noch Seel anders gedencken oder reden / denn vermöge beyder existentz vnnd subsistentz in des ewigen Worts Person / ausserhalb derer die angenommene menschliche Natur / weder an Leib noch Seel / auch nicht ein augenblick / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0546" n="544"/> Herrligkeit / betrachtet werde. Denn das Nazianzenus sagt / das ewige Wort werde auff ein andere weis nach seinem wesen / vnd auff ein andere nach dem Geheimnis der Vereinigung mit der angenomenen Menscheit betrachtet / das bewehrt er mit dieser angehengten Vrsach / Denn das Wort (spricht er) so Fleisch worden ist / war etwa (das ist / von ewigkeit) one Fleisch (<foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>. Orat. 1. de Filio) diß aber kan von der angenommenen Menscheit nicht gesagt werden. Denn sie lesset sich auch mit den aller subtilesten Gedancken vom ewigen Wort nicht separiren / ohne verletzung oder trennung der persönlichen Vereinigung. Derwegen wie sie inn / vnd nicht ausserhalb der Person des Worts / zugleich jhr existentiam vnd subsistentiam bekommen hat wesentlich (daher denn die alten Kirchenlehrer / ratione naturarum essentialiter concurrentium in vnam hypostasin, dieselbige Vereinigung / welche ratione termini hypostatica genent wird / auch essentialem genennet haben / wider die Manicheer / welchs D. Kirchner numehr / Gott lob / mit den Anhaltern selbst bekennet / pag. 346. 347. 349.) also kan sie auch inn der persönlichen Vereinigung auff kein andere / denn allein auff natürliche wesentliche weis betrachtet werden. Sonst wird man nicht fürüber können / wider alle Rechtgleubigen zu statuiren / das die angenommene menschliche Natur etwa auch ausserhalb der persönlichen Vereinigung / als quiddã absolutum aut separatũ, gewesen / oder sey / oder sein möge. Welchs in alle ewigkeit allen Sophisten / mit einigem Grunde zu beschönen / oder darzuthun / wol vnmüglich bleiben wird. Reipectu animae kan man wol von dem Leib Christi besonders / oder absolutè gedencken vnd reden. Deñ im todt geschahe ein warhafftige trennung zwischen diesen beyden. Aber respectu vnionis hypostaticae cum Verbo, lesset sichs weder von Christi Leib noch Seel anders gedencken oder reden / denn vermöge beyder existentz vnnd subsistentz in des ewigen Worts Person / ausserhalb derer die angenommene menschliche Natur / weder an Leib noch Seel / auch nicht ein augenblick / </p> </div> </body> </text> </TEI> [544/0546]
Herrligkeit / betrachtet werde. Denn das Nazianzenus sagt / das ewige Wort werde auff ein andere weis nach seinem wesen / vnd auff ein andere nach dem Geheimnis der Vereinigung mit der angenomenen Menscheit betrachtet / das bewehrt er mit dieser angehengten Vrsach / Denn das Wort (spricht er) so Fleisch worden ist / war etwa (das ist / von ewigkeit) one Fleisch (_ . Orat. 1. de Filio) diß aber kan von der angenommenen Menscheit nicht gesagt werden. Denn sie lesset sich auch mit den aller subtilesten Gedancken vom ewigen Wort nicht separiren / ohne verletzung oder trennung der persönlichen Vereinigung. Derwegen wie sie inn / vnd nicht ausserhalb der Person des Worts / zugleich jhr existentiam vnd subsistentiam bekommen hat wesentlich (daher denn die alten Kirchenlehrer / ratione naturarum essentialiter concurrentium in vnam hypostasin, dieselbige Vereinigung / welche ratione termini hypostatica genent wird / auch essentialem genennet haben / wider die Manicheer / welchs D. Kirchner numehr / Gott lob / mit den Anhaltern selbst bekennet / pag. 346. 347. 349.) also kan sie auch inn der persönlichen Vereinigung auff kein andere / denn allein auff natürliche wesentliche weis betrachtet werden. Sonst wird man nicht fürüber können / wider alle Rechtgleubigen zu statuiren / das die angenommene menschliche Natur etwa auch ausserhalb der persönlichen Vereinigung / als quiddã absolutum aut separatũ, gewesen / oder sey / oder sein möge. Welchs in alle ewigkeit allen Sophisten / mit einigem Grunde zu beschönen / oder darzuthun / wol vnmüglich bleiben wird. Reipectu animae kan man wol von dem Leib Christi besonders / oder absolutè gedencken vnd reden. Deñ im todt geschahe ein warhafftige trennung zwischen diesen beyden. Aber respectu vnionis hypostaticae cum Verbo, lesset sichs weder von Christi Leib noch Seel anders gedencken oder reden / denn vermöge beyder existentz vnnd subsistentz in des ewigen Worts Person / ausserhalb derer die angenommene menschliche Natur / weder an Leib noch Seel / auch nicht ein augenblick /
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