[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren. Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menscheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. Ob nun hiemit ein crimen falsi begangen sey / das wolle der Christliche vnpartheyische Leser nach der Richtschnur des Göttlichen Worts zu vrtheilen / nochmals allhie zum aller fleissigsten vnd demütigsten gebeten vnd ermanet sein. Das Gegentheil macht aus der mensch lichen Natur in Christo ein Hertzkündigerin / wider Gottes Wort.Pag. 175. will er / die menschliche Natur Christi prüfe auch die Hertzen vnd Nieren / vnnd zeugt den Spruch an / Matth 9. Jesus sahe jhre Gedancken. Item / Johan. 2. Jesus bedurffte nicht / das jemand zeugnis gebe von einem Merchen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Aber wer ist so alber / der nicht von sich selbst / auch vnerinnert / verstehe / das diese Sprüch von der Person / vnd nicht von der angenommenen Natur reden? Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Mattheus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit. 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraetentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Ichouah, der HERR mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren. Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menscheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. Ob nun hiemit ein crimen falsi begangen sey / das wolle der Christliche vnpartheyische Leser nach der Richtschnur des Göttlichen Worts zu vrtheilen / nochmals allhie zum aller fleissigsten vnd demütigsten gebeten vnd ermanet sein. Das Gegentheil macht aus der mensch lichen Natur in Christo ein Hertzkündigerin / wider Gottes Wort.Pag. 175. will er / die menschliche Natur Christi prüfe auch die Hertzen vnd Nieren / vnnd zeugt den Spruch an / Matth 9. Jesus sahe jhre Gedancken. Item / Johan. 2. Jesus bedurffte nicht / das jemand zeugnis gebe von einem Merchen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Aber wer ist so alber / der nicht von sich selbst / auch vnerinnert / verstehe / das diese Sprüch von der Person / vnd nicht von der angenommenen Natur reden? Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Matthęus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit. 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraetentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Ichouah, der HERR <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0560" n="558"/> mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren.</p> <p>Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menscheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. Ob nun hiemit ein crimen falsi begangen sey / das wolle der Christliche vnpartheyische Leser nach der Richtschnur des Göttlichen Worts zu vrtheilen / nochmals allhie zum aller fleissigsten vnd demütigsten gebeten vnd ermanet sein.</p> <note place="left">Das Gegentheil macht aus der mensch lichen Natur in Christo ein Hertzkündigerin / wider Gottes Wort.</note> <p>Pag. 175. will er / die menschliche Natur Christi prüfe auch die Hertzen vnd Nieren / vnnd zeugt den Spruch an / Matth 9. Jesus sahe jhre Gedancken. Item / Johan. 2. Jesus bedurffte nicht / das jemand zeugnis gebe von einem Merchen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Aber wer ist so alber / der nicht von sich selbst / auch vnerinnert / verstehe / das diese Sprüch von der Person / vnd nicht von der angenommenen Natur reden? Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Matthęus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit. 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraetentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Ichouah, der HERR </p> </div> </body> </text> </TEI> [558/0560]
mit nichten also geehret werden solten / jedoch etwas wesentlichs in der Natur waren.
Dargegen aber die Vbiquisten erzeigen Göttliche Ehr derselbigen Menscheit / die da (jhrem fürgeben nach) wiewol nicht wesentlich / jedoch realiter vnd in der that / allmechtig / allwissend / vnd allenthalben sein soll / so doch dergleichen Creatur nie auff die Welt kommen / viel weniger von dem ewigen Wort in einigkeit der Person angenommen worden ist. Ob nun hiemit ein crimen falsi begangen sey / das wolle der Christliche vnpartheyische Leser nach der Richtschnur des Göttlichen Worts zu vrtheilen / nochmals allhie zum aller fleissigsten vnd demütigsten gebeten vnd ermanet sein.
Pag. 175. will er / die menschliche Natur Christi prüfe auch die Hertzen vnd Nieren / vnnd zeugt den Spruch an / Matth 9. Jesus sahe jhre Gedancken. Item / Johan. 2. Jesus bedurffte nicht / das jemand zeugnis gebe von einem Merchen / denn er wuste wol / was im Menschen war. Aber wer ist so alber / der nicht von sich selbst / auch vnerinnert / verstehe / das diese Sprüch von der Person / vnd nicht von der angenommenen Natur reden? Item / das sie die Gottheit in Christo bezeugen / in massen der angezogene Spruch / Matth. 9. von Marco am andern Capitel / da eben dieselbige Historien vom Gichtbrüchtigen / dauon Matthęus redet / beschrieben stehet / deutlich erkleret wird / das er nicht von der menschlichen (wie jhn D. Kirchner pag. 513. felschlich anzeugt) sondern von der Göttlichen Natur zuuerstehen sey. Denn Jesus erkennet bald in seinem Geist (das ist / nach seiner Gottheit. 1. Petr. 3. Rom. 1.) was seine Widersacher bey sich gedachten Item / Luc. 5. stehet geschrieben / die Krafft des HERRN gieng von Jesu / vnd halff jederman. Dauon der guthertzige Leser bey dem 38. Anhaltischen Argument / pag. 451. mehr berichts finden wird. Also schreibt die Schrifft zu gleich omniscientiam & omnipraetentiam aussdrücklich / nur allein Gott zu / welcher Ichouah, der HERR
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |