[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.ben wird / so vrtheile ein jeder verstendiger Christ / obs nach diesem verstandt / in Warheit einerley Allmechtigkeit bleibe / die nemlich inn vnterschiedenen modis, oder viel mehr gradibus, als in positiuo vnd comparatiuo, betrachtet / vnnd jetzt höher / jetzt geringer statuiret vnd genennet wird? Sönderlich dieweil D. Kirchner seines Gegentheils Einrede (quod reipsa non differant, quae tantum rei modo differunt) hiemit wil refutiret haben / pag. 282. Vnd disputiret mit vielen (wiewol in sich selbst widerwertigen) worten / das auch in reipsa (wie er redet / pag. 327.) ein vnterscheidt / oder das nicht allein ratione principij, verum etiam rei ipsius, der vnterscheidt zwischen der Allmechtigkeit / die Christus nach der Gottheit (von Ewigkeit) vnd die er nach der Menscheit (in der zeit) empfangen habe / zuuerstehen sey pag. 326. Ja / der verstendige Leser wolle bedencken / obs auch von der ewigen Göttlichen Allmechtigkeit mit Warheit könne geredet werden / das sie anders / denn auff einerley vnermessliche höchste weis vnserm HERRN Christo gebüre / vnnd in jhm betrachtet werden soll. Denn wenn die Allmechtigkeit von Christo / pro diuersitate naturarum modis etiam diuersis, iam videlicet inferiori, iam longe sublimiori, soll prediciret werden / so kan sie nicht bleiben proprietas Dei essentialis (substantia enim non recipit magis vel minus) Sondern wird nothalben inter qualitates müssen referiret werden / bey welchen nemlich die gradus seu modi inferiores vnnd sublimiores rerum eiusdem generis gelten. Qualitates enim recipiunt magis & minus. Atque ita in Christo sublimior erit Deitatis, inferior humanitatis omnipotentia. Genere quidem eadem, sed gradibus seu modis diuersa. Das wird ein schöne Theologiam geben. Diss alles wird noch viel mehr bestetigt / so offt D. Kirchner in seinem gantzen Buch streitet / die menschliche Natur inn Christo sey wol in der that (realiter) allmechtig / allwissend / al- ben wird / so vrtheile ein jeder verstendiger Christ / obs nach diesem verstandt / in Warheit einerley Allmechtigkeit bleibe / die nemlich inn vnterschiedenen modis, oder viel mehr gradibus, als in positiuo vnd comparatiuo, betrachtet / vnnd jetzt höher / jetzt geringer statuiret vnd genennet wird? Sönderlich dieweil D. Kirchner seines Gegentheils Einrede (quòd reipsa non differant, quae tantùm rei modo differunt) hiemit wil refutiret haben / pag. 282. Vnd disputiret mit vielen (wiewol in sich selbst widerwertigen) worten / das auch in reipsa (wie er redet / pag. 327.) ein vnterscheidt / oder das nicht allein ratione principij, verùm etiam rei ipsius, der vnterscheidt zwischen der Allmechtigkeit / die Christus nach der Gottheit (von Ewigkeit) vnd die er nach der Menscheit (in der zeit) empfangen habe / zuuerstehen sey pag. 326. Ja / der verstendige Leser wolle bedencken / obs auch von der ewigen Göttlichen Allmechtigkeit mit Warheit könne geredet werden / das sie anders / denn auff einerley vnermessliche höchste weis vnserm HERRN Christo gebüre / vnnd in jhm betrachtet werden soll. Denn wenn die Allmechtigkeit von Christo / pro diuersitate naturarum modis etiam diuersis, iam videlicet inferiori, iam longè sublimiori, soll prędiciret werden / so kan sie nicht bleiben proprietas Dei essentialis (substantia enim non recipit magis vel minus) Sondern wird nothalben inter qualitates müssen referiret werden / bey welchen nemlich die gradus seu modi inferiores vnnd sublimiores rerum eiusdem generis gelten. Qualitates enim recipiunt magis & minus. Atque ita in Christo sublimior erit Deitatis, inferior humanitatis omnipotentia. Genere quidem eadem, sed gradibus seu modis diuersa. Das wird ein schöne Theologiam geben. Diss alles wird noch viel mehr bestetigt / so offt D. Kirchner in seinem gantzen Buch streitet / die menschliche Natur inn Christo sey wol in der that (realiter) allmechtig / allwissend / al- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0575" n="573"/> ben wird / so vrtheile ein jeder verstendiger Christ / obs nach diesem verstandt / in Warheit einerley Allmechtigkeit bleibe / die nemlich inn vnterschiedenen modis, oder viel mehr gradibus, als in positiuo vnd comparatiuo, betrachtet / vnnd jetzt höher / jetzt geringer statuiret vnd genennet wird? Sönderlich dieweil D. Kirchner seines Gegentheils Einrede (quòd reipsa non differant, quae tantùm rei modo differunt) hiemit wil refutiret haben / pag. 282. Vnd disputiret mit vielen (wiewol in sich selbst widerwertigen) worten / das auch in reipsa (wie er redet / pag. 327.) ein vnterscheidt / oder das nicht allein ratione principij, verùm etiam rei ipsius, der vnterscheidt zwischen der Allmechtigkeit / die Christus nach der Gottheit (von Ewigkeit) vnd die er nach der Menscheit (in der zeit) empfangen habe / zuuerstehen sey pag. 326.</p> <p>Ja / der verstendige Leser wolle bedencken / obs auch von der ewigen Göttlichen Allmechtigkeit mit Warheit könne geredet werden / das sie anders / denn auff einerley vnermessliche höchste weis vnserm HERRN Christo gebüre / vnnd in jhm betrachtet werden soll. Denn wenn die Allmechtigkeit von Christo / pro diuersitate naturarum modis etiam diuersis, iam videlicet inferiori, iam longè sublimiori, soll prędiciret werden / so kan sie nicht bleiben proprietas Dei essentialis (substantia enim non recipit magis vel minus) Sondern wird nothalben inter qualitates müssen referiret werden / bey welchen nemlich die gradus seu modi inferiores vnnd sublimiores rerum eiusdem generis gelten. Qualitates enim recipiunt magis & minus. Atque ita in Christo sublimior erit Deitatis, inferior humanitatis omnipotentia. Genere quidem eadem, sed gradibus seu modis diuersa. Das wird ein schöne Theologiam geben.</p> <p>Diss alles wird noch viel mehr bestetigt / so offt D. Kirchner in seinem gantzen Buch streitet / die menschliche Natur inn Christo sey wol in der that (realiter) allmechtig / allwissend / al- </p> </div> </body> </text> </TEI> [573/0575]
ben wird / so vrtheile ein jeder verstendiger Christ / obs nach diesem verstandt / in Warheit einerley Allmechtigkeit bleibe / die nemlich inn vnterschiedenen modis, oder viel mehr gradibus, als in positiuo vnd comparatiuo, betrachtet / vnnd jetzt höher / jetzt geringer statuiret vnd genennet wird? Sönderlich dieweil D. Kirchner seines Gegentheils Einrede (quòd reipsa non differant, quae tantùm rei modo differunt) hiemit wil refutiret haben / pag. 282. Vnd disputiret mit vielen (wiewol in sich selbst widerwertigen) worten / das auch in reipsa (wie er redet / pag. 327.) ein vnterscheidt / oder das nicht allein ratione principij, verùm etiam rei ipsius, der vnterscheidt zwischen der Allmechtigkeit / die Christus nach der Gottheit (von Ewigkeit) vnd die er nach der Menscheit (in der zeit) empfangen habe / zuuerstehen sey pag. 326.
Ja / der verstendige Leser wolle bedencken / obs auch von der ewigen Göttlichen Allmechtigkeit mit Warheit könne geredet werden / das sie anders / denn auff einerley vnermessliche höchste weis vnserm HERRN Christo gebüre / vnnd in jhm betrachtet werden soll. Denn wenn die Allmechtigkeit von Christo / pro diuersitate naturarum modis etiam diuersis, iam videlicet inferiori, iam longè sublimiori, soll prędiciret werden / so kan sie nicht bleiben proprietas Dei essentialis (substantia enim non recipit magis vel minus) Sondern wird nothalben inter qualitates müssen referiret werden / bey welchen nemlich die gradus seu modi inferiores vnnd sublimiores rerum eiusdem generis gelten. Qualitates enim recipiunt magis & minus. Atque ita in Christo sublimior erit Deitatis, inferior humanitatis omnipotentia. Genere quidem eadem, sed gradibus seu modis diuersa. Das wird ein schöne Theologiam geben.
Diss alles wird noch viel mehr bestetigt / so offt D. Kirchner in seinem gantzen Buch streitet / die menschliche Natur inn Christo sey wol in der that (realiter) allmechtig / allwissend / al-
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