Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Wiewol er sich aber vom 354. blat / biß vffs 358. gar hefftig /Argumenten der Anhalter. dieselbige zu soluiren / bemühet / so wolle doch der Christliche Leser nur den fleiß / aus lieb der Warheit / anwenden / seine Antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn dieselbigen beyde Syllogismi Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu conferiren. Denn kein zweiffel daran / es werde die Sach selbst beweisen / das die Anhaltischen Gründe noch vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch inn Ewigkeit wider alle Pforten der Hellen wol vnumbgestossen bleiben vnd bestehen werden. Man lasse nur alle Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs allein die Richtschnur sein mus / sine preiudicio dauon vrtheilen.

Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnndDas Gegentheil verkehret der heiligen Schrifft vnd Veter zeugnis. Scheinbeweis nicht mangele / so stellet D. Kirchner pag. 431. ein lang Register an / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch sonsten in seinem gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüch / beydes der heiligen Schrifft / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen Gottheit vnnd Herrligkeit des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi / dazu der beyden vnterschiedenen Naturen vnterschiedene Eigenschafft vnd Wirckunge gehören / beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd nur auff die angenommene menschliche Natur inn Christo detorquiren vnd ziehen lassen müssen / also das auch der edle Spruch / Johan. 1. Wir sahen seine Herrligkeit (vngeacht / das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen vom Vater) auff das Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit / vnnd allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der zeit der Empfengnis soll bekommen haben / gezogen vnd mißdeutet wird. Noch soll die Regel Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolide intellectum non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze Christliche Kirche Richter sein.

Wiewol er sich aber vom 354. blat / biß vffs 358. gar hefftig /Argumenten der Anhalter. dieselbige zu soluiren / bemühet / so wolle doch der Christliche Leser nur den fleiß / aus lieb der Warheit / anwenden / seine Antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn dieselbigen beyde Syllogismi Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu conferiren. Denn kein zweiffel daran / es werde die Sach selbst beweisen / das die Anhaltischen Gründe noch vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch inn Ewigkeit wider alle Pforten der Hellen wol vnumbgestossen bleiben vnd bestehen werden. Man lasse nur alle Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs allein die Richtschnur sein mus / sine pręiudicio dauon vrtheilen.

Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnndDas Gegentheil verkehret der heiligẽ Schrifft vnd Veter zeugnis. Scheinbeweis nicht mangele / so stellet D. Kirchner pag. 431. ein lang Register an / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch sonsten in seinem gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüch / beydes der heiligen Schrifft / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen Gottheit vnnd Herrligkeit des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi / dazu der beyden vnterschiedenen Naturen vnterschiedene Eigenschafft vnd Wirckunge gehören / beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd nur auff die angenommene menschliche Natur inn Christo detorquiren vnd ziehen lassen müssen / also das auch der edle Spruch / Johan. 1. Wir sahen seine Herrligkeit (vngeacht / das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen vom Vater) auff das Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit / vnnd allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der zeit der Empfengnis soll bekommen haben / gezogen vnd mißdeutet wird. Noch soll die Regel Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolidè intellectum non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze Christliche Kirche Richter sein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0589" n="587"/>
Wiewol er sich aber vom 354.                      blat / biß vffs 358. gar hefftig /<note place="right">Argumenten der                          Anhalter.</note> dieselbige zu soluiren / bemühet / so wolle doch der                      Christliche Leser nur den fleiß / aus lieb der Warheit / anwenden / seine                      Antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn dieselbigen beyde Syllogismi                      Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu conferiren. Denn kein zweiffel                      daran / es werde die Sach selbst beweisen / das die Anhaltischen Gründe noch                      vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch inn Ewigkeit wider alle Pforten                      der Hellen wol vnumbgestossen bleiben vnd bestehen werden. Man lasse nur alle                      Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs allein die Richtschnur                      sein mus / sine pr&#x0119;iudicio dauon vrtheilen.</p>
        <p>Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnnd<note place="right">Das                          Gegentheil verkehret der heilige&#x0303; Schrifft vnd Veter                      zeugnis.</note> Scheinbeweis nicht mangele / so stellet D. Kirchner pag. 431.                      ein lang Register an / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch                      sonsten in seinem gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüch / beydes der                      heiligen Schrifft / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen                      Gottheit vnnd Herrligkeit des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi /                      dazu der beyden vnterschiedenen Naturen vnterschiedene Eigenschafft vnd                      Wirckunge gehören / beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd                      nur auff die angenommene menschliche Natur inn Christo detorquiren vnd ziehen                      lassen müssen / also das auch der edle Spruch / Johan. 1. Wir sahen seine                      Herrligkeit (vngeacht / das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen                      vom Vater) auff das Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit                      / vnnd allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der                      zeit der Empfengnis soll bekommen haben / gezogen vnd mißdeutet wird. Noch soll                      die Regel Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolidè                      intellectum non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze                      Christliche Kirche Richter sein.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[587/0589] Wiewol er sich aber vom 354. blat / biß vffs 358. gar hefftig / dieselbige zu soluiren / bemühet / so wolle doch der Christliche Leser nur den fleiß / aus lieb der Warheit / anwenden / seine Antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn dieselbigen beyde Syllogismi Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu conferiren. Denn kein zweiffel daran / es werde die Sach selbst beweisen / das die Anhaltischen Gründe noch vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch inn Ewigkeit wider alle Pforten der Hellen wol vnumbgestossen bleiben vnd bestehen werden. Man lasse nur alle Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs allein die Richtschnur sein mus / sine pręiudicio dauon vrtheilen. Argumenten der Anhalter. Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnnd Scheinbeweis nicht mangele / so stellet D. Kirchner pag. 431. ein lang Register an / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch sonsten in seinem gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüch / beydes der heiligen Schrifft / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen Gottheit vnnd Herrligkeit des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi / dazu der beyden vnterschiedenen Naturen vnterschiedene Eigenschafft vnd Wirckunge gehören / beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd nur auff die angenommene menschliche Natur inn Christo detorquiren vnd ziehen lassen müssen / also das auch der edle Spruch / Johan. 1. Wir sahen seine Herrligkeit (vngeacht / das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen vom Vater) auff das Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit / vnnd allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der zeit der Empfengnis soll bekommen haben / gezogen vnd mißdeutet wird. Noch soll die Regel Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolidè intellectum non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze Christliche Kirche Richter sein. Das Gegentheil verkehret der heiligẽ Schrifft vnd Veter zeugnis.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/589
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/589>, abgerufen am 17.06.2024.