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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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Pag. 302. a. werden dem Leib Christi dreyerley weis etwa zu sein / nemlich circumscriptiuus; definitiuus, vnd repletiuus, zugeeignet. Welchs durchaus weder mit der Warheit des Göttlichen Wortsvbereinstimmet (wie nu offt vermeldet ist worden) noch mit sich selbst concilijret werden kan / sondern den angezogenen schrifften in obgedachter norma, so wol in rebus, als in phrasibus; vnd so wol in phrasibus, als in rebus, gantz vnd gar vngemes vnd zu wider ist / wie nit allein etlich mal bissher klageweis gedacht / sondern auch in der Anhaltischen Apologia bey dem 8. Argument mit vnwidersprechlichen Gründen dargethan vnd erwiesen ist.

Pag. 307. a. wird die krafft Wunderwerck zu üben / vnd das vnser Heyland von einer Jungfrawen / vnuerletzt jhrer Jungfrawschafft / geborn / der menschlichen Natur zugeschrieben / da doch das letzte dem hohen Artickel von der Schöpffung / wie auch dem 22. Psal öffentlich zuwider / vnd das erste mit der columna orthodoxae fidei so wenig / als mit der Regel Athanasij (Tetigit vt homo, sanauit vt Deus) bestehen kan / noch vermage. Zu geschweigen / das die miracula in der Schrifft vom HERRN selbst nicht werden genent opera carnis, sondern opera Patris.

Pag. 330. b. wird abermal ein mercklich crimen falsi zwifacher weise begangen / in verkehrung der dolmetschung Lutheri. Denn Joh. 5. lautet der Spruch also: Vnd hat jm macht gegeben auch das Gericht zuhalten / darümb das er des Menschen Sohn ist. Duplex crimen falsi. Aber im Concordibuch stehet für das wort (macht / im Griechischen heissets Exusia) das wort (krafft / welchs im Griechischen heisset [fremdsprachliches Material]) vnd sind diese wörter bey gegenwertigem Spruch1. keins wegs zu confundiren. Item / da die Schrifft sagt (darümb das er des Menschen Sohn ist) setzen sie ein gloss dazu (vnd wie2. er Fleisch vnd Blut hat) da doch etliche jres Theils mit hefftigen worten streiten / die Kirch sage nicht / es sey auch nicht Schrifftmessig geredet: Quod filius Dei habeat, aut acceperit humanam naturam. Noch sol man nicht sagen / das sie contradictoria schreiben / oder mit jhren Glossen die Schrifft meistern / vnd Lutheri

Pag. 302. a. werden dem Leib Christi dreyerley weis etwa zu sein / nemlich circumscriptiuus; definitiuus, vnd repletiuus, zugeeignet. Welchs durchaus weder mit der Warheit des Göttlichen Wortsvbereinstim̃et (wie nu offt vermeldet ist worden) noch mit sich selbst concilijret werdẽ kan / sondern den angezogenen schrifften in obgedachter norma, so wol in rebus, als in phrasibus; vnd so wol in phrasibus, als in rebus, gantz vnd gar vngemes vnd zu wider ist / wie nit allein etlich mal bissher klageweis gedacht / sondern auch in der Anhaltischen Apologia bey dem 8. Argument mit vnwidersprechlichen Gründen dargethan vnd erwiesen ist.

Pag. 307. a. wird die krafft Wunderwerck zu üben / vnd das vnser Heyland von einer Jungfrawen / vnuerletzt jhrer Jungfrawschafft / geborn / der menschlichen Natur zugeschrieben / da doch das letzte dem hohen Artickel von der Schöpffung / wie auch dem 22. Psal öffentlich zuwider / vnd das erste mit der columna orthodoxae fidei so wenig / als mit der Regel Athanasij (Tetigit vt homo, sanauit vt Deus) bestehen kan / noch vermage. Zu geschweigen / das die miracula in der Schrifft vom HERRN selbst nicht werden genent opera carnis, sondern opera Patris.

Pag. 330. b. wird abermal ein mercklich crimen falsi zwifacher weise begangen / in verkehrung der dolmetschung Lutheri. Denn Joh. 5. lautet der Spruch also: Vnd hat jm macht gegeben auch das Gericht zuhalten / darümb das er des Menschen Sohn ist. Duplex crimen falsi. Aber im Concordibuch stehet für das wort (macht / im Griechischen heissets Exusia) das wort (krafft / welchs im Griechischen heisset [fremdsprachliches Material]) vnd sind diese wörter bey gegenwertigem Spruch1. keins wegs zu confundiren. Item / da die Schrifft sagt (darümb das er des Menschen Sohn ist) setzen sie ein gloss dazu (vnd wie2. er Fleisch vnd Blut hat) da doch etliche jres Theils mit hefftigen worten streiten / die Kirch sage nicht / es sey auch nicht Schrifftmessig geredet: Quòd filius Dei habeat, aut acceperit humanam naturam. Noch sol man nicht sagen / das sie cõtradictoria schreiben / oder mit jhren Glossen die Schrifft meistern / vnd Lutheri

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[597/0599] Pag. 302. a. werden dem Leib Christi dreyerley weis etwa zu sein / nemlich circumscriptiuus; definitiuus, vnd repletiuus, zugeeignet. Welchs durchaus weder mit der Warheit des Göttlichen Wortsvbereinstim̃et (wie nu offt vermeldet ist worden) noch mit sich selbst concilijret werdẽ kan / sondern den angezogenen schrifften in obgedachter norma, so wol in rebus, als in phrasibus; vnd so wol in phrasibus, als in rebus, gantz vnd gar vngemes vnd zu wider ist / wie nit allein etlich mal bissher klageweis gedacht / sondern auch in der Anhaltischen Apologia bey dem 8. Argument mit vnwidersprechlichen Gründen dargethan vnd erwiesen ist. Pag. 307. a. wird die krafft Wunderwerck zu üben / vnd das vnser Heyland von einer Jungfrawen / vnuerletzt jhrer Jungfrawschafft / geborn / der menschlichen Natur zugeschrieben / da doch das letzte dem hohen Artickel von der Schöpffung / wie auch dem 22. Psal öffentlich zuwider / vnd das erste mit der columna orthodoxae fidei so wenig / als mit der Regel Athanasij (Tetigit vt homo, sanauit vt Deus) bestehen kan / noch vermage. Zu geschweigen / das die miracula in der Schrifft vom HERRN selbst nicht werden genent opera carnis, sondern opera Patris. Pag. 330. b. wird abermal ein mercklich crimen falsi zwifacher weise begangen / in verkehrung der dolmetschung Lutheri. Denn Joh. 5. lautet der Spruch also: Vnd hat jm macht gegeben auch das Gericht zuhalten / darümb das er des Menschen Sohn ist. Aber im Concordibuch stehet für das wort (macht / im Griechischen heissets Exusia) das wort (krafft / welchs im Griechischen heisset _ ) vnd sind diese wörter bey gegenwertigem Spruch keins wegs zu confundiren. Item / da die Schrifft sagt (darümb das er des Menschen Sohn ist) setzen sie ein gloss dazu (vnd wie er Fleisch vnd Blut hat) da doch etliche jres Theils mit hefftigen worten streiten / die Kirch sage nicht / es sey auch nicht Schrifftmessig geredet: Quòd filius Dei habeat, aut acceperit humanam naturam. Noch sol man nicht sagen / das sie cõtradictoria schreiben / oder mit jhren Glossen die Schrifft meistern / vnd Lutheri Duplex crimen falsi. 1. 2.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/599>, abgerufen am 21.11.2024.