Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Europaeische Zeitung. Nr. 26, Hanau, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

terschiedliche Hauffen außgetheilet worden/ welche also zertheilet durch die Erb-Länder durch-
geführet werden/ so sollen auch ehister Tagen einige Commisserien sich nach Lintz erheben/ die
von Saltzburg und dem Bayerischen Creys übernommene Fuß-Völcker alldorten einzuschiffen/
massen dann die meiste Militz aus dem Reich zu Wasser nach Ungarn überbracht werden solle/ da-
mit die Lands-Inwohner/ so viel möglich/ wegen der Durchziehung verschont bleiben mög-
ten. Die Kayserlichen Recroutirungen allda werden mit gutem Success fortgesetzt/ und sollen
die Recrouten/ zur Ersparung der Unkosten/ noch vor Ende deß Aprils abgeführet werden.

Brüssel den 31. Martii st. n.    

Nachdem der Hr; Hill Kön. Englis. Envoye, von dem nach
Mayland abgereisten Fürsten und der Fürstin von Vandemont im Baarfusser Carmeliter-Clo-
ster zu Nehten Abschied genommen/ ist gedachter Envoye Gestern wieder in diese Stadt gekom-
men; Ihro Durchleucht Durchleucht der Fürst und die Fürstin von Vaudemont aber werden
morgen Ihre Reise gegen Italien weiter fortsetzen/ und seynd deren Bedienten/ welche nach
Ihrer Abreise noch hier geblieben waren/ diesen Morgen auch von hinnen weggereiset/ um ih-
rer Herrschafft nachzufolgen. Die Frantzosen fahren mit ihrer Reforme fort/ welche aber
gar nicht Considerabel/ weilen sie von denen Regimenter/ welche sie abdancken/ die gute Sol-
daten unter andere Regimenter/ so sie behalten/ und nur die alten und wenigst taugliche Dien-
ste zu thun/ abschaffen. Mit Brieffen von Madritt vom 13. dieses hat man/ daß der Graff
von Monterey vom König befehl empfangen hat/ in seinem Hauß in Arrest zu bleiben; Auch
habe deß Königs Beicht-Vatter seinen Abschied bekommen. Man sagt/ daß die Frantzosen
Dinant, den 10. oder 12. April an den Bischoffen von Lüttig wieder abtretten werden/ und ha-
ben die Stände von Lüttig mit dem Graffen von Guiscard sich verglichen/ ihme 1000. Wägen
zu verschaffen/ um ein Theil der Frantzösischen Sachen nacher Philippeville zuführen/ und das
übrige solle mit Schiffen auff der Maese nach Givet und Charlemont gebracht werden/ und
wollen/ wie man sagt/ die Frantzosen kein Geschütz noch Kriegs-Ammunitions dorten las-
sen.

Auß der Pfaltz/ den 4. April st. n.    

Reisende von [Philipsburg] melden/ daß die Frantzosen
alles herauß gethane/ und vor wohlen Ihro Kayserl. Mäjestät zugestandene grobe Geschütz und
andere Kriegs-Requisita, so Zeit der Einnehmung darinn gewesen/ wiederum haben hinein
führen lassen/ um solche Vestung/ wie es das Instrumentum Pacis aufweiset/ denen Teutschen
einzuraumen. Von Straßburg schreibt man/ daß der Herr Obrecht bey dem Königl. Fran-
tzösischen Hoff gar gnädig empfangen/ und gleich von dannen als Königlicher Ambassadeur
nacher Regenspurg abgesandt worden ist/ um allda im Nahmen der Madame von Orleans,
wegen ihrer Praetention an die Pfaltz/ zu agiren.




NB. Denen Reisenden dienet zur Nachricht/ daß nunmehr wider eine Ordinari-Kutsche/
welche der Hanß Jacob Pfarr/ Burger zu Francken Thal/ haltet/ von Franckfurt nacher
Straßburg alle Woche fähret/ und gehet den Dienstag als den 29. Martii st. v. um 11. Uhren
Mittags zum erstenmal von Franckfurth auß dem Nürnberger-Hoff und folgends alle
Dienstag um gemelde Zeit von dannen ab/ kommt Mittwoch Mittags zu Wormbs im Pfauen
an/ deß Abends zu Franckenthal im güldenen Engel/ den Donnerstag Mittags zu Speyer
im Roß/ führet um 1. Uhr wider ab/ und kompt Sambstag um 10. Uhren zu Straßburg
in der Herberg zum Raben an; Gemelte Kutsche gehet hingegen von Straßburg alle Diens-
stag um 10. Uhren wider ab/ kompt Donnerstag um 10. Uhren zu Speyer im Roß an/ fährt
um 1. Uhr wieder ab/ kombt Abends nach Franckenthal in gültenen Engel/ Freytags um
10. Uhren zu Wormbs im Pfauen/ und Sambstag morgens um 10. Uhren zu Franckfurt
Im Nürnberger Hoff wider an. Wornach sich die Reisende richten können.

NB. NB. Ingleichen dienet zur Nachricht/ daß die Hanauer Ordinari Kutsche nunmehro
alle morgen um 5. Uhren und Nachmittags um halber drey Uhren von Hanau nacher
Franckfurt abfahrt und hingegen von Franckfurt Morgens um 6. Uhren und Nach-
mittag um halber drey Uhren wider nacher Hanau zurück abfahren wird.


terschiedliche Hauffen außgetheilet worden/ welche also zertheilet durch die Erb-Länder durch-
geführet werden/ so sollen auch ehister Tagen einige Commisserien sich nach Lintz erheben/ die
von Saltzburg und dem Bayerischen Creys übernommene Fuß-Völcker alldorten einzuschiffen/
massen dann die meiste Militz aus dem Reich zu Wasser nach Ungarn überbracht werden solle/ da-
mit die Lands-Inwohner/ so viel möglich/ wegen der Durchziehung verschont bleiben mög-
ten. Die Kayserlichen Recroutirungen allda werden mit gutem Success fortgesetzt/ und sollen
die Recrouten/ zur Ersparung der Unkosten/ noch vor Ende deß Aprils abgeführet werden.

Brüssel den 31. Martii st. n.    

Nachdem der Hr; Hill Kön. Englis. Envoyé, von dem nach
Mayland abgereisten Fürsten und der Fürstin von Vandemont im Baarfusser Carmeliter-Clo-
ster zu Nehten Abschied genommen/ ist gedachter Envoyé Gestern wieder in diese Stadt gekom-
men; Ihro Durchleucht Durchleucht der Fürst und die Fürstin von Vaudemont aber werden
morgen Ihre Reise gegen Italien weiter fortsetzen/ und seynd deren Bedienten/ welche nach
Ihrer Abreise noch hier geblieben waren/ diesen Morgen auch von hinnen weggereiset/ um ih-
rer Herrschafft nachzufolgen. Die Frantzosen fahren mit ihrer Reforme fort/ welche aber
gar nicht Considerabel/ weilen sie von denen Regimenter/ welche sie abdancken/ die gute Sol-
daten unter andere Regimenter/ so sie behalten/ und nur die alten und wenigst taugliche Dien-
ste zu thun/ abschaffen. Mit Brieffen von Madritt vom 13. dieses hat man/ daß der Graff
von Monterey vom König befehl empfangen hat/ in seinem Hauß in Arrest zu bleiben; Auch
habe deß Königs Beicht-Vatter seinen Abschied bekommen. Man sagt/ daß die Frantzosen
Dinant, den 10. oder 12. April an den Bischoffen von Lüttig wieder abtretten werden/ und ha-
ben die Stände von Lüttig mit dem Graffen von Guiscard sich verglichen/ ihme 1000. Wägen
zu verschaffen/ um ein Theil der Frantzösischen Sachen nacher Philippeville zuführen/ und das
übrige solle mit Schiffen auff der Maese nach Givet und Charlemont gebracht werden/ und
wollen/ wie man sagt/ die Frantzosen kein Geschütz noch Kriegs-Ammunitions dorten las-
sen.

Auß der Pfaltz/ den 4. April st. n.    

Reisende von [Philipsburg] melden/ daß die Frantzosen
alles herauß gethane/ und vor wohlen Ihro Kayserl. Mäjestät zugestandene grobe Geschütz und
andere Kriegs-Requisita, so Zeit der Einnehmung darinn gewesen/ wiederum haben hinein
führen lassen/ um solche Vestung/ wie es das Instrumentum Pacis aufweiset/ denen Teutschen
einzuraumen. Von Straßburg schreibt man/ daß der Herr Obrecht bey dem Königl. Fran-
tzösischen Hoff gar gnädig empfangen/ und gleich von dannen als Königlicher Ambassadeur
nacher Regenspurg abgesandt worden ist/ um allda im Nahmen der Madame von Orleans,
wegen ihrer Praetention an die Pfaltz/ zu agiren.




NB. Denen Reisenden dienet zur Nachricht/ daß nunmehr wider eine Ordinari-Kutsche/
welche der Hanß Jacob Pfarr/ Burger zu Francken Thal/ haltet/ von Franckfurt nacher
Straßburg alle Woche fähret/ und gehet den Dienstag als den 29. Martii st. v. um 11. Uhren
Mittags zum erstenmal von Franckfurth auß dem Nürnberger-Hoff und folgends alle
Dienstag um gemelde Zeit von dannen ab/ kommt Mittwoch Mittags zu Wormbs im Pfauen
an/ deß Abends zu Franckenthal im güldenen Engel/ den Donnerstag Mittags zu Speyer
im Roß/ führet um 1. Uhr wider ab/ und kompt Sambstag um 10. Uhren zu Straßburg
in der Herberg zum Raben an; Gemelte Kutsche gehet hingegen von Straßburg alle Diens-
stag um 10. Uhren wider ab/ kompt Donnerstag um 10. Uhren zu Speyer im Roß an/ fährt
um 1. Uhr wieder ab/ kombt Abends nach Franckenthal in gültenen Engel/ Freytags um
10. Uhren zu Wormbs im Pfauen/ und Sambstag morgens um 10. Uhren zu Franckfurt
Im Nürnberger Hoff wider an. Wornach sich die Reisende richten können.

NB. NB. Ingleichen dienet zur Nachricht/ daß die Hanauer Ordinari Kutsche nunmehro
alle morgen um 5. Uhren und Nachmittags um halber drey Uhren von Hanau nacher
Franckfurt abfahrt und hingegen von Franckfurt Morgens um 6. Uhren und Nach-
mittag um halber drey Uhren wider nacher Hanau zurück abfahren wird.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="4"/>
terschiedliche Hauffen außgetheilet worden/ welche also zertheilet durch die Erb-Länder durch-<lb/>
geführet werden/ so sollen auch ehister Tagen einige <hi rendition="#aq">Commisseri</hi>en sich nach Lintz erheben/ die<lb/>
von Saltzburg und dem Bayerischen Creys übernommene Fuß-Völcker alldorten einzuschiffen/<lb/>
massen dann die meiste Militz aus dem Reich zu Wasser nach Ungarn überbracht werden solle/ da-<lb/>
mit die Lands-Inwohner/ so viel möglich/ wegen der Durchziehung verschont bleiben mög-<lb/>
ten. Die Kayserlichen <hi rendition="#aq">Recrouti</hi>rungen allda werden mit gutem <hi rendition="#aq">Success</hi> fortgesetzt/ und sollen<lb/>
die <hi rendition="#aq">Recrou</hi>ten/ zur Ersparung der Unkosten/ noch vor Ende deß Aprils abgeführet werden.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Brüssel den 31. Martii st. n.</head>
        <space dim="horizontal"/>
        <p>Nachdem der Hr; Hill Kön. Englis. <hi rendition="#aq">Envoyé,</hi> von dem nach<lb/>
Mayland abgereisten Fürsten und der Fürstin von <hi rendition="#aq">Vandemont</hi> im Baarfusser Carmeliter-Clo-<lb/>
ster zu Nehten Abschied genommen/ ist gedachter <hi rendition="#aq">Envoyé</hi> Gestern wieder in diese Stadt gekom-<lb/>
men; Ihro Durchleucht Durchleucht der Fürst und die Fürstin von <hi rendition="#aq">Vaudemont</hi> aber werden<lb/>
morgen Ihre Reise gegen Italien weiter fortsetzen/ und seynd deren Bedienten/ welche nach<lb/>
Ihrer Abreise noch hier geblieben waren/ diesen Morgen auch von hinnen weggereiset/ um ih-<lb/>
rer Herrschafft nachzufolgen. Die Frantzosen fahren mit ihrer <hi rendition="#aq">Reforme</hi> fort/ welche aber<lb/>
gar nicht <hi rendition="#aq">Considerabel</hi>/ weilen sie von denen Regimenter/ welche sie abdancken/ die gute Sol-<lb/>
daten unter andere Regimenter/ so sie behalten/ und nur die alten und wenigst taugliche Dien-<lb/>
ste zu thun/ abschaffen. Mit Brieffen von Madritt vom 13. dieses hat man/ daß der Graff<lb/>
von Monterey vom König befehl empfangen hat/ in seinem Hauß in <hi rendition="#aq">Arrest</hi> zu bleiben; Auch<lb/>
habe deß Königs Beicht-Vatter seinen Abschied bekommen. Man sagt/ daß die Frantzosen<lb/>
Dinant, den 10. oder 12. April an den Bischoffen von Lüttig wieder abtretten werden/ und ha-<lb/>
ben die Stände von Lüttig mit dem Graffen von <hi rendition="#aq">Guiscard</hi> sich verglichen/ ihme 1000. Wägen<lb/>
zu verschaffen/ um ein Theil der Frantzösischen Sachen nacher Philippeville zuführen/ und das<lb/>
übrige solle mit Schiffen auff der Maese nach <hi rendition="#aq">Givet</hi> und <hi rendition="#aq">Charlemont</hi> gebracht werden/ und<lb/>
wollen/ wie man sagt/ die Frantzosen kein Geschütz noch Kriegs-<hi rendition="#aq">Ammunitions</hi> dorten las-<lb/>
sen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Auß der Pfaltz/ den 4. April st. n.</head>
        <space dim="horizontal"/>
        <p>Reisende von <supplied cert="low">Philipsburg</supplied> melden/ daß die Frantzosen<lb/>
alles herauß gethane/ und vor wohlen Ihro Kayserl. Mäjestät zugestandene grobe Geschütz und<lb/>
andere Kriegs-<hi rendition="#aq">Requisita,</hi> so Zeit der Einnehmung darinn gewesen/ wiederum haben hinein<lb/>
führen lassen/ um solche Vestung/ wie es das <hi rendition="#aq">Instrumentum Pacis</hi> aufweiset/ denen Teutschen<lb/>
einzuraumen. Von Straßburg schreibt man/ daß der Herr Obrecht bey dem Königl. Fran-<lb/>
tzösischen Hoff gar gnädig empfangen/ und gleich von dannen als Königlicher <hi rendition="#aq">Ambassadeur</hi><lb/>
nacher Regenspurg abgesandt worden ist/ um allda im Nahmen der <hi rendition="#aq">Madame</hi> von <hi rendition="#aq">Orleans</hi>,<lb/>
wegen ihrer <hi rendition="#aq">Praetention</hi> an die Pfaltz/ zu agiren.</p>
      </div><lb/>
    </body>
    <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    <back>
      <div type="postface">
        <p>NB. Denen Reisenden dienet zur Nachricht/ daß nunmehr wider eine <hi rendition="#aq">Ordinari-</hi>Kutsche/<lb/>
welche der Hanß Jacob Pfarr/ Burger zu Francken Thal/ haltet/ von Franckfurt nacher<lb/>
Straßburg alle Woche fähret/ und gehet den Dienstag als den 29. Martii st. v. um 11. Uhren<lb/>
Mittags zum erstenmal von Franckfurth auß dem Nürnberger-Hoff und folgends alle<lb/>
Dienstag um gemelde Zeit von dannen ab/ kommt Mittwoch Mittags zu Wormbs im Pfauen<lb/>
an/ deß Abends zu Franckenthal im güldenen Engel/ den Donnerstag Mittags zu Speyer<lb/>
im Roß/ führet um 1. Uhr wider ab/ und kompt Sambstag um 10. Uhren zu Straßburg<lb/>
in der Herberg zum Raben an; Gemelte Kutsche gehet hingegen von Straßburg alle Diens-<lb/>
stag um 10. Uhren wider ab/ kompt Donnerstag um 10. Uhren zu Speyer im Roß an/ fährt<lb/>
um 1. Uhr wieder ab/ kombt Abends nach Franckenthal in gültenen Engel/ Freytags um<lb/>
10. Uhren zu Wormbs im Pfauen/ und Sambstag morgens um 10. Uhren zu Franckfurt<lb/>
Im Nürnberger Hoff wider an. Wornach sich die Reisende richten können.</p><lb/>
        <p>NB. NB. Ingleichen dienet zur Nachricht/ daß die Hanauer <hi rendition="#aq">Ordinari</hi> Kutsche nunmehro<lb/>
alle morgen um 5. Uhren und Nachmittags um halber drey Uhren von Hanau nacher<lb/>
Franckfurt abfahrt und hingegen von Franckfurt Morgens um 6. Uhren und Nach-<lb/>
mittag um halber drey Uhren wider nacher Hanau zurück abfahren wird.</p>
      </div><lb/>
    </back>
  </text>
</TEI>
[4/0004] terschiedliche Hauffen außgetheilet worden/ welche also zertheilet durch die Erb-Länder durch- geführet werden/ so sollen auch ehister Tagen einige Commisserien sich nach Lintz erheben/ die von Saltzburg und dem Bayerischen Creys übernommene Fuß-Völcker alldorten einzuschiffen/ massen dann die meiste Militz aus dem Reich zu Wasser nach Ungarn überbracht werden solle/ da- mit die Lands-Inwohner/ so viel möglich/ wegen der Durchziehung verschont bleiben mög- ten. Die Kayserlichen Recroutirungen allda werden mit gutem Success fortgesetzt/ und sollen die Recrouten/ zur Ersparung der Unkosten/ noch vor Ende deß Aprils abgeführet werden. Brüssel den 31. Martii st. n. Nachdem der Hr; Hill Kön. Englis. Envoyé, von dem nach Mayland abgereisten Fürsten und der Fürstin von Vandemont im Baarfusser Carmeliter-Clo- ster zu Nehten Abschied genommen/ ist gedachter Envoyé Gestern wieder in diese Stadt gekom- men; Ihro Durchleucht Durchleucht der Fürst und die Fürstin von Vaudemont aber werden morgen Ihre Reise gegen Italien weiter fortsetzen/ und seynd deren Bedienten/ welche nach Ihrer Abreise noch hier geblieben waren/ diesen Morgen auch von hinnen weggereiset/ um ih- rer Herrschafft nachzufolgen. Die Frantzosen fahren mit ihrer Reforme fort/ welche aber gar nicht Considerabel/ weilen sie von denen Regimenter/ welche sie abdancken/ die gute Sol- daten unter andere Regimenter/ so sie behalten/ und nur die alten und wenigst taugliche Dien- ste zu thun/ abschaffen. Mit Brieffen von Madritt vom 13. dieses hat man/ daß der Graff von Monterey vom König befehl empfangen hat/ in seinem Hauß in Arrest zu bleiben; Auch habe deß Königs Beicht-Vatter seinen Abschied bekommen. Man sagt/ daß die Frantzosen Dinant, den 10. oder 12. April an den Bischoffen von Lüttig wieder abtretten werden/ und ha- ben die Stände von Lüttig mit dem Graffen von Guiscard sich verglichen/ ihme 1000. Wägen zu verschaffen/ um ein Theil der Frantzösischen Sachen nacher Philippeville zuführen/ und das übrige solle mit Schiffen auff der Maese nach Givet und Charlemont gebracht werden/ und wollen/ wie man sagt/ die Frantzosen kein Geschütz noch Kriegs-Ammunitions dorten las- sen. Auß der Pfaltz/ den 4. April st. n. Reisende von Philipsburg melden/ daß die Frantzosen alles herauß gethane/ und vor wohlen Ihro Kayserl. Mäjestät zugestandene grobe Geschütz und andere Kriegs-Requisita, so Zeit der Einnehmung darinn gewesen/ wiederum haben hinein führen lassen/ um solche Vestung/ wie es das Instrumentum Pacis aufweiset/ denen Teutschen einzuraumen. Von Straßburg schreibt man/ daß der Herr Obrecht bey dem Königl. Fran- tzösischen Hoff gar gnädig empfangen/ und gleich von dannen als Königlicher Ambassadeur nacher Regenspurg abgesandt worden ist/ um allda im Nahmen der Madame von Orleans, wegen ihrer Praetention an die Pfaltz/ zu agiren. NB. Denen Reisenden dienet zur Nachricht/ daß nunmehr wider eine Ordinari-Kutsche/ welche der Hanß Jacob Pfarr/ Burger zu Francken Thal/ haltet/ von Franckfurt nacher Straßburg alle Woche fähret/ und gehet den Dienstag als den 29. Martii st. v. um 11. Uhren Mittags zum erstenmal von Franckfurth auß dem Nürnberger-Hoff und folgends alle Dienstag um gemelde Zeit von dannen ab/ kommt Mittwoch Mittags zu Wormbs im Pfauen an/ deß Abends zu Franckenthal im güldenen Engel/ den Donnerstag Mittags zu Speyer im Roß/ führet um 1. Uhr wider ab/ und kompt Sambstag um 10. Uhren zu Straßburg in der Herberg zum Raben an; Gemelte Kutsche gehet hingegen von Straßburg alle Diens- stag um 10. Uhren wider ab/ kompt Donnerstag um 10. Uhren zu Speyer im Roß an/ fährt um 1. Uhr wieder ab/ kombt Abends nach Franckenthal in gültenen Engel/ Freytags um 10. Uhren zu Wormbs im Pfauen/ und Sambstag morgens um 10. Uhren zu Franckfurt Im Nürnberger Hoff wider an. Wornach sich die Reisende richten können. NB. NB. Ingleichen dienet zur Nachricht/ daß die Hanauer Ordinari Kutsche nunmehro alle morgen um 5. Uhren und Nachmittags um halber drey Uhren von Hanau nacher Franckfurt abfahrt und hingegen von Franckfurt Morgens um 6. Uhren und Nach- mittag um halber drey Uhren wider nacher Hanau zurück abfahren wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Hanau und der Verlag Justus B… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-22T11:39:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-22T11:39:34Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischezeitung0026_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischezeitung0026_1698/4
Zitationshilfe: Europaeische Zeitung. Nr. 26, Hanau, 1698, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischezeitung0026_1698/4>, abgerufen am 29.05.2024.