Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Europaeische Zeitung. Nr. 26, Hanau, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite

einem grossen Erfolg die Visite gegeben. Mr. d'Argentan, Lieutenant General der Policey/ hat
an gedachten Ambassadeur Reparation gethan/ wegen der Insulte, so seinem Allmosen Pfleger
durch den so genannten Lacombe Neu-Bekehrten beschehen/ als welcher gedachten Allmosen-
Pfleger hatte angeklagt/ daß Er bey denen so genannten Neu-Bekehrten geprdiget/ und das
Nachtmahl administrirt hätte. Der König hat ein neu Reglement, für alle die Ambassadeurs
welche nach Hoff kommen werden/ machen lassen/ dem selbigen nachzukommen verbunden seyn
sollen.

Trier den 28. Martii st. n.    

Am vergangenen Freytag schickte unser gnädigster Lands-Fürst
2. wohlmondirte Compagnien von Coblentz anhero/ als selbige nun mit klingendem Spiel und
fliegenden Fahnen in die Stadt marschirten/ anticipirten unsere noch hier im Fort St. Martin
ligende Frantzosen dieselbige und postirten sich in [Stadt]-Haupt-Wacht/ die Trierischen aber
setzten sich auff den Marckt gegen der Haupt-Wacht über/ die Burgerschafft gedachte es würde
einer den andern ablösen/ der commandirende Trierische Obrist-Wachtmeister begab sich darauff
nach dem Fort St. Martin/ selbigem Commandanten zu bedeuten/ daß er von seinem hohen Hn.
Principalen Ordres hätte/ Possession in der Stadt zu nehmen/ und hingegen den Frantzösischen
Abzug anzusagen/ worauff der Commandant geantwortet/ er hätte von seinem hohen Herrn
Principalen noch keine Ordres abzumarschiren/ und gestattet/ dato noch keine frembde Garnison
hierin/ sondern solten sich alsobald wieder hinauß machen/ widrigen fals ein anders folgen solte;
Weil es nun nechst an der Nacht war/ haben selbige Völcker allhier übernachten müssen/ und
seynd deß andern Tags auff Saarburg marschirt/ selbige Garnison/ so Ordre haben solle/ abzu-
lösen. Wie es nun auch allda ablauffen wird/ kan man dato noch nicht berichten. Die Fran-
tzosen machen sich allhier noch Meister/ und haben Ordre von Hoff/ ihre Verpflegung zu exequi-
ren/ wir werden ihrer schwehrlich noch vor Pfingsten und biß nach der völligen Demolition von
Montroyal, los werden. Es seynd wieder viele Schiffe mit Munition vor Trarbach und Mont-
royal
unter Wegs/ welche man heut allhier erwartet. Unser Herr Herr Dhomb-Probst/ sammt
seinem Herrn Bruder Dhomb-Probsten zu Speyer/ und Dhomb-Scholaster allhier/ wie dann
auch der Herr Dhomb-[unleserliches Material - 1 Wort fehlt]/ seynd Vorgestern Abend allhier wieder angelangt/ und sollen
die übrige hohe Dhomb-Herren nechster Tagen auch folgen.

Venedig/ den 29. Martii st. n.    

Der Königlich Englische Ambassadeur hat bey hiesiger
Druchleuchtigen Republic, dem Hertzog und Hertzogin/ seinen Abschied genommen/ und ist
vom Publico mit einer Güldenen Kette 100. Untzen schwer/ nebst einer grossen Medaille
daran hangend/ regalirt worden/ und wird völlig ver[s]orgt von hier abreisen. Vergange-
nen Montag/ ist nach einer kurtzen Kranckheit der Herr Graff Isolani Senator von Bologna
gestorben. Selbigen Tag seynd auß hiesigem Hafen 20. Marciglianen/ etliche mit Zweyback/
Kriegs Munitions und zugehör/ und andere mit Kauffmanns Waaren/ nebst 5. Schiffen/
nemlich drey Kriegs Schiffen und zwey von Particuliren wohl Armiret/ und 1200. Solda-ten/ vielen Officiers und Geldern beladen/ von hier gegen Levante zur Armata abgese-
gelt. Mit Brieffen von Constantinoppel vernimbt man/ daß die Türcken sehr grosse Kriegs-
Anstalten so wol gegen Ungarn als gegen Morea/ zu Lande und Wasser machen/ und wären zu
gemeldem Constantinopel 4. Schiffe mit Volck/ Geld und Provisions für nechsten Feldzug an-
gelanget. Unser Herr Capitaine General Cornaro ist in gleichem eyfferig beschäfftigt/ die
Venetianische Armata im guten Stande zustellen/ um Frühzeitig die Campagne anzufangen/
und hat das Waldeckische Regiment/ weilen solches von geringer Anzahl ware/ reformirt.

Wien vom 29. Martii st. n;    

Bey gegenwärtiger Heiligen Zeit wohnen Ihro Käysrl. und
Königliche Majestät denen gewönlichen Andachten eyferigst bey/ derowegen dann auch die üb-
rigen Geschäfften deß Hoffs biß nach denen Oster-Feyer-Tagen verschoben bleiben. Der Do
nau-Strom ist nun aller Orten wieder offen/ und kommen täglich viel Fuhren und Schiffe
auß dem Reich allhier an/ massen dann auch bereits einige Völcker hier vorbey nach Ungarn
abgefuhrt worden/ solchen [für] die Regimenter zu vertheilen/ so sind auch die von Chur-Bayern
erkauffte Remontirungs-Pferde schon übernommen/ und denen Käyserl. Commissarien in un-

einem grossen Erfolg die Visite gegeben. Mr. d’Argentan, Lieutenant General der Policey/ hat
an gedachten Ambassadeur Reparation gethan/ wegen der Insulte, so seinem Allmosen Pfleger
durch den so genannten Lacombe Neu-Bekehrten beschehen/ als welcher gedachten Allmosen-
Pfleger hatte angeklagt/ daß Er bey denen so genannten Neu-Bekehrten geprdiget/ und das
Nachtmahl administrirt hätte. Der König hat ein neu Reglement, für alle die Ambassadeurs
welche nach Hoff kommen werden/ machen lassen/ dem selbigen nachzukommen verbunden seyn
sollen.

Trier den 28. Martii st. n.    

Am vergangenen Freytag schickte unser gnädigster Lands-Fürst
2. wohlmondirte Compagnien von Coblentz anhero/ als selbige nun mit klingendem Spiel und
fliegenden Fahnen in die Stadt marschirten/ anticipirten unsere noch hier im Fort St. Martin
ligende Frantzosen dieselbige und postirten sich in [Stadt]-Haupt-Wacht/ die Trierischen aber
setzten sich auff den Marckt gegen der Haupt-Wacht über/ die Burgerschafft gedachte es würde
einer den andern ablösen/ der commandirende Trierische Obrist-Wachtmeister begab sich darauff
nach dem Fort St. Martin/ selbigem Commandanten zu bedeuten/ daß er von seinem hohen Hn.
Principalen Ordres hätte/ Possession in der Stadt zu nehmen/ und hingegen den Frantzösischen
Abzug anzusagen/ worauff der Commandant geantwortet/ er hätte von seinem hohen Herrn
Principalen noch keine Ordres abzumarschiren/ und gestattet/ dato noch keine frembde Garnison
hierin/ sondern solten sich alsobald wieder hinauß machen/ widrigen fals ein anders folgen solte;
Weil es nun nechst an der Nacht war/ haben selbige Völcker allhier übernachten müssen/ und
seynd deß andern Tags auff Saarburg marschirt/ selbige Garnison/ so Ordre haben solle/ abzu-
lösen. Wie es nun auch allda ablauffen wird/ kan man dato noch nicht berichten. Die Fran-
tzosen machen sich allhier noch Meister/ und haben Ordre von Hoff/ ihre Verpflegung zu exequi-
ren/ wir werden ihrer schwehrlich noch vor Pfingsten und biß nach der völligen Demolition von
Montroyal, los werden. Es seynd wieder viele Schiffe mit Munition vor Trarbach und Mont-
royal
unter Wegs/ welche man heut allhier erwartet. Unser Herr Herr Dhomb-Probst/ sammt
seinem Herrn Bruder Dhomb-Probsten zu Speyer/ und Dhomb-Scholaster allhier/ wie dann
auch der Herr Dhomb-[unleserliches Material – 1 Wort fehlt]/ seynd Vorgestern Abend allhier wieder angelangt/ und sollen
die übrige hohe Dhomb-Herren nechster Tagen auch folgen.

Venedig/ den 29. Martii st. n.    

Der Königlich Englische Ambassadeur hat bey hiesiger
Druchleuchtigen Republic, dem Hertzog und Hertzogin/ seinen Abschied genommen/ und ist
vom Publico mit einer Güldenen Kette 100. Untzen schwer/ nebst einer grossen Medaille
daran hangend/ regalirt worden/ und wird völlig ver[s]orgt von hier abreisen. Vergange-
nen Montag/ ist nach einer kurtzen Kranckheit der Herr Graff Isolani Senator von Bologna
gestorben. Selbigen Tag seynd auß hiesigem Hafen 20. Marciglianen/ etliche mit Zweyback/
Kriegs Munitions und zugehör/ und andere mit Kauffmanns Waaren/ nebst 5. Schiffen/
nemlich drey Kriegs Schiffen und zwey von Particuliren wohl Armiret/ und 1200. Solda-ten/ vielen Officiers und Geldern beladen/ von hier gegen Levante zur Armata abgese-
gelt. Mit Brieffen von Constantinoppel vernimbt man/ daß die Türcken sehr grosse Kriegs-
Anstalten so wol gegen Ungarn als gegen Morea/ zu Lande und Wasser machen/ und wären zu
gemeldem Constantinopel 4. Schiffe mit Volck/ Geld und Provisions für nechsten Feldzug an-
gelanget. Unser Herr Capitaine General Cornaro ist in gleichem eyfferig beschäfftigt/ die
Venetianische Armata im guten Stande zustellen/ um Frühzeitig die Campagne anzufangen/
und hat das Waldeckische Regiment/ weilen solches von geringer Anzahl ware/ reformirt.

Wien vom 29. Martii st. n;    

Bey gegenwärtiger Heiligen Zeit wohnen Ihro Käysrl. und
Königliche Majestät denen gewönlichen Andachten eyferigst bey/ derowegen dann auch die üb-
rigen Geschäfften deß Hoffs biß nach denen Oster-Feyer-Tagen verschoben bleiben. Der Do
nau-Strom ist nun aller Orten wieder offen/ und kommen täglich viel Fuhren und Schiffe
auß dem Reich allhier an/ massen dann auch bereits einige Völcker hier vorbey nach Ungarn
abgefuhrt worden/ solchen [für] die Regimenter zu vertheilen/ so sind auch die von Chur-Bayern
erkauffte Remontirungs-Pferde schon übernommen/ und denen Käyserl. Commissarien in un-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0003" n="3"/>
einem grossen Erfolg die <hi rendition="#aq">Visite</hi> gegeben. <hi rendition="#aq">Mr. d&#x2019;Argentan,</hi> Lieutenant General der Policey/ hat<lb/>
an gedachten Ambassadeur <hi rendition="#aq">Reparation</hi> gethan/ wegen der <hi rendition="#aq">Insulte,</hi> so seinem Allmosen Pfleger<lb/>
durch den so genannten <hi rendition="#aq">Lacombe</hi> Neu-Bekehrten beschehen/ als welcher gedachten Allmosen-<lb/>
Pfleger hatte angeklagt/ daß Er bey denen so genannten Neu-Bekehrten geprdiget/ und das<lb/>
Nachtmahl <hi rendition="#aq">administ</hi>rirt hätte. Der König hat ein neu <hi rendition="#aq">Reglement,</hi> für alle die Ambassadeurs<lb/>
welche nach Hoff kommen werden/ machen lassen/ dem selbigen nachzukommen verbunden seyn<lb/>
sollen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Trier den 28. Martii st. n.</head>
        <space dim="horizontal"/>
        <p>Am vergangenen Freytag schickte unser gnädigster Lands-Fürst<lb/>
2. wohlmondirte Compagnien von Coblentz anhero/ als selbige nun mit klingendem Spiel und<lb/>
fliegenden Fahnen in die Stadt marschirten/ <hi rendition="#aq">anticipi</hi>rten unsere noch hier im <hi rendition="#aq">Fort</hi> St. Martin<lb/>
ligende Frantzosen dieselbige und postirten sich in <supplied cert="low">Stadt</supplied>-Haupt-Wacht/ die Trierischen aber<lb/>
setzten sich auff den Marckt gegen der Haupt-Wacht über/ die Burgerschafft gedachte es würde<lb/>
einer den andern ablösen/ der commandirende Trierische Obrist-Wachtmeister begab sich darauff<lb/>
nach dem <hi rendition="#aq">Fort</hi> St. Martin/ selbigem Commandanten zu bedeuten/ daß er von seinem hohen Hn.<lb/>
Principalen Ordres hätte/ <hi rendition="#aq">Possession</hi> in der Stadt zu nehmen/ und hingegen den Frantzösischen<lb/>
Abzug anzusagen/ worauff der Commandant geantwortet/ er hätte von seinem hohen Herrn<lb/>
Principalen noch keine Ordres abzumarschiren/ und gestattet/ <hi rendition="#aq">dato</hi> noch keine frembde Garnison<lb/>
hierin/ sondern solten sich alsobald wieder hinauß machen/ widrigen fals ein anders folgen solte;<lb/>
Weil es nun nechst an der Nacht war/ haben selbige Völcker allhier übernachten müssen/ und<lb/>
seynd deß andern Tags auff Saarburg marschirt/ selbige Garnison/ so Ordre haben solle/ abzu-<lb/>
lösen. Wie es nun auch allda ablauffen wird/ kan man <hi rendition="#aq">dato</hi> noch nicht berichten. Die Fran-<lb/>
tzosen machen sich allhier noch Meister/ und haben Ordre von Hoff/ ihre Verpflegung zu <hi rendition="#aq">exequi-</hi><lb/>
ren/ wir werden ihrer schwehrlich noch vor Pfingsten und biß nach der völligen <hi rendition="#aq">Demolition</hi> von<lb/><hi rendition="#aq">Montroyal,</hi> los werden. Es seynd wieder viele Schiffe mit <hi rendition="#aq">Munition</hi> vor Trarbach und <hi rendition="#aq">Mont-<lb/>
royal</hi> unter Wegs/ welche man heut allhier erwartet. Unser Herr Herr Dhomb-Probst/ sammt<lb/>
seinem Herrn Bruder Dhomb-Probsten zu Speyer/ und Dhomb-Scholaster allhier/ wie dann<lb/>
auch der Herr Dhomb-<gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/>/ seynd Vorgestern Abend allhier wieder angelangt/ und sollen<lb/>
die übrige hohe Dhomb-Herren nechster Tagen auch folgen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Venedig/ den 29. Martii st. n.</head>
        <space dim="horizontal"/>
        <p>Der Königlich Englische <hi rendition="#aq">Ambassadeur</hi> hat bey hiesiger<lb/>
Druchleuchtigen <hi rendition="#aq">Republic,</hi> dem Hertzog und Hertzogin/ seinen Abschied genommen/ und ist<lb/>
vom <hi rendition="#aq">Publico</hi> mit einer Güldenen Kette 100. Untzen schwer/ nebst einer grossen <hi rendition="#aq">Medaille</hi><lb/>
daran hangend/ <hi rendition="#aq">regali</hi>rt worden/ und wird völlig ver<supplied cert="low">s</supplied>orgt von hier abreisen. Vergange-<lb/>
nen Montag/ ist nach einer kurtzen Kranckheit der Herr Graff Isolani <hi rendition="#aq">Senator</hi> von Bologna<lb/>
gestorben. Selbigen Tag seynd auß hiesigem Hafen 20. <hi rendition="#aq">Marciglianen</hi>/ etliche mit Zweyback/<lb/>
Kriegs <hi rendition="#aq">Munitions</hi> und zugehör/ und andere mit Kauffmanns Waaren/ nebst 5. Schiffen/<lb/>
nemlich drey Kriegs Schiffen und zwey von <hi rendition="#aq">Particuli</hi>ren wohl <hi rendition="#aq">Armi</hi>ret/ und 1200. Solda-ten/ vielen <hi rendition="#aq">Offici</hi>ers und Geldern beladen/ von hier gegen <hi rendition="#aq">Levante</hi> zur <hi rendition="#aq">Armata</hi> abgese-<lb/>
gelt. Mit Brieffen von Constantinoppel vernimbt man/ daß die Türcken sehr grosse Kriegs-<lb/>
Anstalten so wol gegen Ungarn als gegen Morea/ zu Lande und Wasser machen/ und wären zu<lb/>
gemeldem Constantinopel 4. Schiffe mit Volck/ Geld und <hi rendition="#aq">Provisions</hi> für nechsten Feldzug an-<lb/>
gelanget. Unser Herr <hi rendition="#aq">Capitaine General Cornaro</hi> ist in gleichem eyfferig beschäfftigt/ die<lb/>
Venetianische <hi rendition="#aq">Armata</hi> im guten Stande zustellen/ um Frühzeitig die <hi rendition="#aq">Campagne</hi> anzufangen/<lb/>
und hat das Waldeckische Regiment/ weilen solches von geringer Anzahl ware/ <hi rendition="#aq">reformi</hi>rt.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Wien vom 29. Martii st. n;</head>
        <space dim="horizontal"/>
        <p>Bey gegenwärtiger Heiligen Zeit wohnen Ihro Käysrl. und<lb/>
Königliche Majestät denen gewönlichen Andachten eyferigst bey/ derowegen dann auch die üb-<lb/>
rigen Geschäfften deß Hoffs biß nach denen Oster-<hi rendition="#aq">F</hi>eyer<hi rendition="#aq">-</hi>Tagen verschoben bleiben. Der Do<lb/>
nau-Strom ist nun aller Orten wieder offen/ und kommen täglich viel Fuhren und Schiffe<lb/>
auß dem Reich allhier an/ massen dann auch bereits einige Völcker hier vorbey nach Ungarn<lb/>
abgefuhrt worden/ solchen <supplied cert="low">für</supplied> die Regimenter zu vertheilen/ so sind auch die von Chur-Bayern<lb/>
erkauffte <hi rendition="#aq">Remonti</hi>rungs-Pferde schon übernommen/ und denen Käyserl. <hi rendition="#aq">Commissari</hi>en in un-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[3/0003] einem grossen Erfolg die Visite gegeben. Mr. d’Argentan, Lieutenant General der Policey/ hat an gedachten Ambassadeur Reparation gethan/ wegen der Insulte, so seinem Allmosen Pfleger durch den so genannten Lacombe Neu-Bekehrten beschehen/ als welcher gedachten Allmosen- Pfleger hatte angeklagt/ daß Er bey denen so genannten Neu-Bekehrten geprdiget/ und das Nachtmahl administrirt hätte. Der König hat ein neu Reglement, für alle die Ambassadeurs welche nach Hoff kommen werden/ machen lassen/ dem selbigen nachzukommen verbunden seyn sollen. Trier den 28. Martii st. n. Am vergangenen Freytag schickte unser gnädigster Lands-Fürst 2. wohlmondirte Compagnien von Coblentz anhero/ als selbige nun mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen in die Stadt marschirten/ anticipirten unsere noch hier im Fort St. Martin ligende Frantzosen dieselbige und postirten sich in Stadt-Haupt-Wacht/ die Trierischen aber setzten sich auff den Marckt gegen der Haupt-Wacht über/ die Burgerschafft gedachte es würde einer den andern ablösen/ der commandirende Trierische Obrist-Wachtmeister begab sich darauff nach dem Fort St. Martin/ selbigem Commandanten zu bedeuten/ daß er von seinem hohen Hn. Principalen Ordres hätte/ Possession in der Stadt zu nehmen/ und hingegen den Frantzösischen Abzug anzusagen/ worauff der Commandant geantwortet/ er hätte von seinem hohen Herrn Principalen noch keine Ordres abzumarschiren/ und gestattet/ dato noch keine frembde Garnison hierin/ sondern solten sich alsobald wieder hinauß machen/ widrigen fals ein anders folgen solte; Weil es nun nechst an der Nacht war/ haben selbige Völcker allhier übernachten müssen/ und seynd deß andern Tags auff Saarburg marschirt/ selbige Garnison/ so Ordre haben solle/ abzu- lösen. Wie es nun auch allda ablauffen wird/ kan man dato noch nicht berichten. Die Fran- tzosen machen sich allhier noch Meister/ und haben Ordre von Hoff/ ihre Verpflegung zu exequi- ren/ wir werden ihrer schwehrlich noch vor Pfingsten und biß nach der völligen Demolition von Montroyal, los werden. Es seynd wieder viele Schiffe mit Munition vor Trarbach und Mont- royal unter Wegs/ welche man heut allhier erwartet. Unser Herr Herr Dhomb-Probst/ sammt seinem Herrn Bruder Dhomb-Probsten zu Speyer/ und Dhomb-Scholaster allhier/ wie dann auch der Herr Dhomb-_/ seynd Vorgestern Abend allhier wieder angelangt/ und sollen die übrige hohe Dhomb-Herren nechster Tagen auch folgen. Venedig/ den 29. Martii st. n. Der Königlich Englische Ambassadeur hat bey hiesiger Druchleuchtigen Republic, dem Hertzog und Hertzogin/ seinen Abschied genommen/ und ist vom Publico mit einer Güldenen Kette 100. Untzen schwer/ nebst einer grossen Medaille daran hangend/ regalirt worden/ und wird völlig versorgt von hier abreisen. Vergange- nen Montag/ ist nach einer kurtzen Kranckheit der Herr Graff Isolani Senator von Bologna gestorben. Selbigen Tag seynd auß hiesigem Hafen 20. Marciglianen/ etliche mit Zweyback/ Kriegs Munitions und zugehör/ und andere mit Kauffmanns Waaren/ nebst 5. Schiffen/ nemlich drey Kriegs Schiffen und zwey von Particuliren wohl Armiret/ und 1200. Solda-ten/ vielen Officiers und Geldern beladen/ von hier gegen Levante zur Armata abgese- gelt. Mit Brieffen von Constantinoppel vernimbt man/ daß die Türcken sehr grosse Kriegs- Anstalten so wol gegen Ungarn als gegen Morea/ zu Lande und Wasser machen/ und wären zu gemeldem Constantinopel 4. Schiffe mit Volck/ Geld und Provisions für nechsten Feldzug an- gelanget. Unser Herr Capitaine General Cornaro ist in gleichem eyfferig beschäfftigt/ die Venetianische Armata im guten Stande zustellen/ um Frühzeitig die Campagne anzufangen/ und hat das Waldeckische Regiment/ weilen solches von geringer Anzahl ware/ reformirt. Wien vom 29. Martii st. n; Bey gegenwärtiger Heiligen Zeit wohnen Ihro Käysrl. und Königliche Majestät denen gewönlichen Andachten eyferigst bey/ derowegen dann auch die üb- rigen Geschäfften deß Hoffs biß nach denen Oster-Feyer-Tagen verschoben bleiben. Der Do nau-Strom ist nun aller Orten wieder offen/ und kommen täglich viel Fuhren und Schiffe auß dem Reich allhier an/ massen dann auch bereits einige Völcker hier vorbey nach Ungarn abgefuhrt worden/ solchen für die Regimenter zu vertheilen/ so sind auch die von Chur-Bayern erkauffte Remontirungs-Pferde schon übernommen/ und denen Käyserl. Commissarien in un-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Hanau und der Verlag Justus B… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-22T11:39:34Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-22T11:39:34Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischezeitung0026_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischezeitung0026_1698/3
Zitationshilfe: Europaeische Zeitung. Nr. 26, Hanau, 1698, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_europaeischezeitung0026_1698/3>, abgerufen am 21.11.2024.