Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494].durre also das holtz/ vnd wirt begraben in die erden durre also das holtz/ vnd wirt begraben in die erden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0022" n="[12v]"/> durre also das holtz/ vnd wirt begraben in die erden<lb/> vnd wir zuͦ gemülle vnd puluer vnd zuͦ erden. vnd ee<lb/> er eynen monet begraben vnd in der erden gelegen ist<lb/> so wirt er in ein solliich vngestalt wesen verkert dz in<lb/> nyemant moͤcht gesehen/ angegreiffen oder geschma<lb/> ken/ er müst sich des sere empfallen oder erschrecken/<lb/> vnd moͤcht es auch nit geleiden/ vnnd dar zuͦ müssen<lb/> wir all kommen/ der mensch sei in hohem oder nyderm<lb/> stadt/ vnd er sei keyser/ künig hertzog/ graff/ frey/ rit<lb/> ter oder knecht/ sie müssen all werden dem hirten ge/<lb/> leich. O du armer sundiger mensch wye mag es ymer<lb/> gesein das du alle dein begird so gar setzt vff zeytlich<lb/> guͦt/ vnd das dick vnd vil wider got vnd recht besitzest<lb/> vnd gewinest/ dar durch du dein arme sele verdamest<lb/> ewigklich/ vnd willicklich gibst in den gewalt des boͤ<lb/> sen geists. wann du kumest nymer vnd magst nit kom<lb/> men zuͦ ewigem leben/ du gebst dann wider dz du hast<lb/> mit vnrecht überkommen. Bedenck vnd betracht dz<lb/> du es kürtzlichen lassen must/ wann du nicht sicherers<lb/> hast dann den tod/ vnd nicht vngewissers der stund des<lb/> todes. betracht wie gar vnuersichtigklich der tod ma<lb/> nigen menschen ergreifft/ dick vnnd vil in todtlichen<lb/> sunden/ dz doch das aller sorgklichst ist Wir sehen dick<lb/> vnd vil das sich der mensch des nachtes <choice><sic>gesuut</sic><corr>gesunt</corr></choice> nyder<lb/> legt/ vnd wirt des morgens tod funden/ einer felt den<lb/> hals ab/ der ander erdrinckt der drit stirbt gehlingen<lb/> in maniger hand weiß/ wann wir das teglich sichtlichen<lb/> sehen/ über das alles so thuͦst du/ als ob du ewigklich<lb/> woͤllest leben in grosser begird zuͦ dem zeitlichen guͦtte<lb/> vnd sorgfeltigkeit/ vnd gedenckst nit was der prophet<lb/><persName><choice><sic>Dauid</sic><corr>David</corr></choice></persName> spricht Der mensch samelt schetz vnd weyß<lb/> nit wem/ wann es dick geschicht das einer groß guͦt sa<lb/> melt vnd gibt seyn sel darumb in die ewige verdam/<lb/> niß vnd bedarff in seynem leben des selbigen guͦttes<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[12v]/0022]
durre also das holtz/ vnd wirt begraben in die erden
vnd wir zuͦ gemülle vnd puluer vnd zuͦ erden. vnd ee
er eynen monet begraben vnd in der erden gelegen ist
so wirt er in ein solliich vngestalt wesen verkert dz in
nyemant moͤcht gesehen/ angegreiffen oder geschma
ken/ er müst sich des sere empfallen oder erschrecken/
vnd moͤcht es auch nit geleiden/ vnnd dar zuͦ müssen
wir all kommen/ der mensch sei in hohem oder nyderm
stadt/ vnd er sei keyser/ künig hertzog/ graff/ frey/ rit
ter oder knecht/ sie müssen all werden dem hirten ge/
leich. O du armer sundiger mensch wye mag es ymer
gesein das du alle dein begird so gar setzt vff zeytlich
guͦt/ vnd das dick vnd vil wider got vnd recht besitzest
vnd gewinest/ dar durch du dein arme sele verdamest
ewigklich/ vnd willicklich gibst in den gewalt des boͤ
sen geists. wann du kumest nymer vnd magst nit kom
men zuͦ ewigem leben/ du gebst dann wider dz du hast
mit vnrecht überkommen. Bedenck vnd betracht dz
du es kürtzlichen lassen must/ wann du nicht sicherers
hast dann den tod/ vnd nicht vngewissers der stund des
todes. betracht wie gar vnuersichtigklich der tod ma
nigen menschen ergreifft/ dick vnnd vil in todtlichen
sunden/ dz doch das aller sorgklichst ist Wir sehen dick
vnd vil das sich der mensch des nachtes gesunt nyder
legt/ vnd wirt des morgens tod funden/ einer felt den
hals ab/ der ander erdrinckt der drit stirbt gehlingen
in maniger hand weiß/ wann wir das teglich sichtlichen
sehen/ über das alles so thuͦst du/ als ob du ewigklich
woͤllest leben in grosser begird zuͦ dem zeitlichen guͦtte
vnd sorgfeltigkeit/ vnd gedenckst nit was der prophet
David spricht Der mensch samelt schetz vnd weyß
nit wem/ wann es dick geschicht das einer groß guͦt sa
melt vnd gibt seyn sel darumb in die ewige verdam/
niß vnd bedarff in seynem leben des selbigen guͦttes
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeFür Jakob Köbel [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christine Bologa, Katja Brinkmann, Petra Diane Dewald, Lisa-Marie Groß, Yvonne Grube, Steffen Hackbarth, Sumaya Herigslack, Tim Holetzek, Janine Holzhauer, Katharina Constanze Krieg, Berrit Kürdenscheidt, Shirin Melanie Mohamed, Jan Christian Schaffert, Simon Sendler, Matthias Johannes Max Theißen, Anja Zimmer, BA-Seminar "Material Philology und Digitalisierung" der Georog-August Universität : Transkription
Simon Caspari, Tim Holetzek, Heike Sahm, Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
Andres Laubinger: Konvertierung nach TEI-XML
(2015-07-01T00:00:00Z)
Weitere Informationen:Dieses Werk wurd im Rahmen des Seminars 'Material Philology und Digitalisierung' von den Studierenden erfasst und anschließend im Rahmen des DFG-Projektes ‚Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der ‚Verschriftlichung des Lebens‘ in Nürnberg‘ kontrolliert und und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Sämtliche Abbreviaturen und Graphiefehler wurden kommentarlos aufgelöst oder korrigiert. Die Sonderzeichen wurden, mit Ausnahme der Superskripte, ebenso vereinheitlicht, wie die dem Text zugrunde liegende Interpunktion durch Virgeln. Lediglich Eigennamen wurden vereinheitlichend großgeschrieben. [weitere Angaben zu den Transkriptions- und Annotationsrichtlinien]
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