Der Fußpfad zur ewigen Seligkeit. [Nürnberg], [1494].
c ij.
c ij.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="[13r]"/><lb/> <fw type="pageNum" place="top">VJJJ.</fw><lb/> sich nit gebrauchen zuͦ seines leibes noturfft von gros<lb/> ser geytzigkeyt wegen/ vnd sorget all zeit das ym ge<lb/> brest in dießem iamertal an zeitlicher narung/ also dz<lb/> das er das selbig auch nit teylet vnder arm leude/ dem<lb/> nach als er billich solt vnd vermoͤcht. es kumbt auch<lb/> dick vnd vil dar zuͦ/ das sollich guͦt darumb der mensch<lb/> also leib vnd sele waget mit grosser sorgfeltigkeit vnd<lb/> das dz selbig guͦt eynem andern zuͦ teyl wirdt/ der es<lb/> vertuͦt in grosser lüstigkeit seins leibs/ mit üppigkeit<lb/> vnd sunden/ vnd loͤset seinen fürfar nicht mit dem ze<lb/> henden teyl/ vnd wer es müglich zuͦ thun auß der hel/<lb/> le. Vnd darumb wer es müglich vnd billich/ vnd ey/<lb/> nez igcklichen gar nütz zuͦ betrachten seyn leste ding<lb/> die im widerfaren werden/ so sündet er nymermer Al<lb/> so spricht der weyß. Dor zuͦ spricht auch ein namhaf/<lb/> ter lerer also. O wie gar selig ist der mensch/ der alle<lb/> zeit hat vor seynen augen/ der tag der scheidung sey/<lb/> ner selen von dem leib/ vnd schicket sich dar zuͦ wann<lb/> der herr kom vnd ym ruͦff das er bereit sey O wie gar<lb/> so mit grosser forcht/ schmertzen vnd betrübniß gesch<lb/> icht diese scheydung der selen von dem leyb. Do kom<lb/> ment die engel zuͦfüren die sele vor das angesicht des<lb/> strengen richters/ der nit anders vrteilt/ dann noch dem<lb/> als der mensch verdynet hat/ da <choice><sic>wirr</sic><corr>wirt</corr></choice> die sele erkennen<lb/> all ir werck dy sie ye gethan hat in grosser angst vnd<lb/> not. Vnd darumb so soll eyn ygklicher cristen mensch<lb/> in großer fürsichtigkeit vnd sorgfeltigkeit leben/ also<lb/> das er icht versücht werd inn seyner vngerechtigkeyt<lb/> in diesem kurtzen zergengklichen leben dar durch er<lb/> das ewig leben/ vnd hymelisch onentlich freud verly<lb/> re vnd ewigklich beraubt werde Do kuͦmbt auch der<lb/> boͤse geist in grosser graussamlichkeit also erschroͤcken<lb/> lich dz do von nicht zuͦ sagen ist/ wann er ein soͤlch feint<lb/> lich gestalt hat in seinem eygentlichen wesen vn natuer<lb/> <fw type="sig" place="bottom">c ij.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[13r]/0023]
VJJJ.
sich nit gebrauchen zuͦ seines leibes noturfft von gros
ser geytzigkeyt wegen/ vnd sorget all zeit das ym ge
brest in dießem iamertal an zeitlicher narung/ also dz
das er das selbig auch nit teylet vnder arm leude/ dem
nach als er billich solt vnd vermoͤcht. es kumbt auch
dick vnd vil dar zuͦ/ das sollich guͦt darumb der mensch
also leib vnd sele waget mit grosser sorgfeltigkeit vnd
das dz selbig guͦt eynem andern zuͦ teyl wirdt/ der es
vertuͦt in grosser lüstigkeit seins leibs/ mit üppigkeit
vnd sunden/ vnd loͤset seinen fürfar nicht mit dem ze
henden teyl/ vnd wer es müglich zuͦ thun auß der hel/
le. Vnd darumb wer es müglich vnd billich/ vnd ey/
nez igcklichen gar nütz zuͦ betrachten seyn leste ding
die im widerfaren werden/ so sündet er nymermer Al
so spricht der weyß. Dor zuͦ spricht auch ein namhaf/
ter lerer also. O wie gar selig ist der mensch/ der alle
zeit hat vor seynen augen/ der tag der scheidung sey/
ner selen von dem leib/ vnd schicket sich dar zuͦ wann
der herr kom vnd ym ruͦff das er bereit sey O wie gar
so mit grosser forcht/ schmertzen vnd betrübniß gesch
icht diese scheydung der selen von dem leyb. Do kom
ment die engel zuͦfüren die sele vor das angesicht des
strengen richters/ der nit anders vrteilt/ dann noch dem
als der mensch verdynet hat/ da wirt die sele erkennen
all ir werck dy sie ye gethan hat in grosser angst vnd
not. Vnd darumb so soll eyn ygklicher cristen mensch
in großer fürsichtigkeit vnd sorgfeltigkeit leben/ also
das er icht versücht werd inn seyner vngerechtigkeyt
in diesem kurtzen zergengklichen leben dar durch er
das ewig leben/ vnd hymelisch onentlich freud verly
re vnd ewigklich beraubt werde Do kuͦmbt auch der
boͤse geist in grosser graussamlichkeit also erschroͤcken
lich dz do von nicht zuͦ sagen ist/ wann er ein soͤlch feint
lich gestalt hat in seinem eygentlichen wesen vn natuer
c ij.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeFür Jakob Köbel [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christine Bologa, Katja Brinkmann, Petra Diane Dewald, Lisa-Marie Groß, Yvonne Grube, Steffen Hackbarth, Sumaya Herigslack, Tim Holetzek, Janine Holzhauer, Katharina Constanze Krieg, Berrit Kürdenscheidt, Shirin Melanie Mohamed, Jan Christian Schaffert, Simon Sendler, Matthias Johannes Max Theißen, Anja Zimmer, BA-Seminar "Material Philology und Digitalisierung" der Georog-August Universität : Transkription
Simon Caspari, Tim Holetzek, Heike Sahm, Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
Andres Laubinger: Konvertierung nach TEI-XML
(2015-07-01T00:00:00Z)
Weitere Informationen:Dieses Werk wurd im Rahmen des Seminars 'Material Philology und Digitalisierung' von den Studierenden erfasst und anschließend im Rahmen des DFG-Projektes ‚Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der ‚Verschriftlichung des Lebens‘ in Nürnberg‘ kontrolliert und und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert. Sämtliche Abbreviaturen und Graphiefehler wurden kommentarlos aufgelöst oder korrigiert. Die Sonderzeichen wurden, mit Ausnahme der Superskripte, ebenso vereinheitlicht, wie die dem Text zugrunde liegende Interpunktion durch Virgeln. Lediglich Eigennamen wurden vereinheitlichend großgeschrieben. [weitere Angaben zu den Transkriptions- und Annotationsrichtlinien]
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |