Das Heller-Blatt. Nr. 16. Breslau, 19. April 1834.Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
fenbein und Gold. Es ist nicht Absicht die sämmtlichenHerrlichkeiten des alten Athens hier zu schildern, daher ein flüchtiger Blick auf die Akropolis für jetzt dem Le- ser genügen wolle. Ostindische Jagd. Bei den Vaddahs auf der Jnsel Ceylon ist vorzüg- Gewöhnlich erscheint jede Thierart zu dieser Ab- Diese Jagdmethode ist freilich mit einiger Gefahr Die Klagestimmen aus der Luft. Ein Engländer, der einen Winter in Kanada zu- Woche. 22. April 1796. Die Franzosen unter Massena siegen 23. April 1809. Nach mehreren kleinen Siegen schlägt 24. April 1547. Kaiser Karl V. besiegt den Churfür- 25. April 1707. Sieg der Spanier und Franzosen über 25. April 1715. Sieg der dänischen Flotte über die Zahl der Papiermühlen in den größern Staaten. Großbritannien besitzt gegenwärtig 550, welche jähr- Die höchste Gegend. Die höchste bewohnte Gegend auf der Erde hat bis Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
fenbein und Gold. Es ist nicht Absicht die sämmtlichenHerrlichkeiten des alten Athens hier zu schildern, daher ein flüchtiger Blick auf die Akropolis für jetzt dem Le- ser genügen wolle. Ostindische Jagd. Bei den Vaddahs auf der Jnsel Ceylon ist vorzüg- Gewöhnlich erscheint jede Thierart zu dieser Ab- Diese Jagdmethode ist freilich mit einiger Gefahr Die Klagestimmen aus der Luft. Ein Engländer, der einen Winter in Kanada zu- Woche. 22. April 1796. Die Franzosen unter Massena siegen 23. April 1809. Nach mehreren kleinen Siegen schlägt 24. April 1547. Kaiser Karl V. besiegt den Churfür- 25. April 1707. Sieg der Spanier und Franzosen über 25. April 1715. Sieg der dänischen Flotte über die Zahl der Papiermühlen in den größern Staaten. Großbritannien besitzt gegenwärtig 550, welche jähr- Die höchste Gegend. 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Endlich gegen den Morgen finden<lb/> sich die wilden Schweine, Hirsche, Gazellen und an-<lb/> deres Wild zur Tränke ein. Auf diese haben die Jäger<lb/> gewartet. Sie schießen unter den großen Haufen und<lb/> sind sicher, stets mehrere Stück auf einmal zu fällen.</p><lb/> <p>Diese Jagdmethode ist freilich mit einiger Gefahr<lb/> verknüpft. Nicht selten bekommt das Wild, vorzüg-<lb/> lich die Tiger und Büffel, zu früh eine Witterung von<lb/> Menschennähe, entweder durch den Geruch, oder wenn<lb/> sie sich zufällig, von der Rückseite her, der Erdhütte<lb/> nähern. Eben so giebt es Beispiele, daß Elephanten<lb/> unversehens in die Gruben gestürzt sind und ihre Ver-<lb/> folger darin erdrückt haben. Um daher dergleichen Un-<lb/> fälle zu verhüten, verstärkt man die Gesellschaft und<lb/> läßt Einen oder ein Paar die Rückseite der kleinen Fe-<lb/> stung beobachten, um Alles, was sich von dorther nä-<lb/> hert, durch einige Flintenschüsse oder Schwärmer zu<lb/> entfernen; wiewohl im finstern Buschwald die größte<lb/> Vorsicht nicht ausreicht, Unglück zu verhüten. 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Die Eisfläche scheint<lb/> vibrirend zu wehklagen, und die in Klüften und Schol-<lb/> len des Eises eingesperrte Luft strömt orgelnd aus.<lb/> Ein <hi rendition="#g">schreckhaft</hi> anhaltender Ton wandert von Punkt<lb/> zu Punkt, ohne daß man merkt, woher er kommt und<lb/> wohin er zieht, bald als dumpfes Murmeln, bald zu<lb/> einem tiefgehaltenen Accord anschwellend, fast den<lb/> tiefsten Tönen einer Aeolsharfe ähnlich. Es ist die<lb/> Stimme des Windes, in den Zellen der Tiefen einge-<lb/> kerkert; diese seltsame Musik läßt sich jedesmal hören,<lb/> wenn die Kälte plötzlich steigt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Woche</hi>.</hi> </head><lb/> <p>22. April 1796. Die Franzosen unter Massena siegen<lb/> über die Piemonteser bei Mondovi.</p><lb/> <p>23. April 1809. Nach mehreren kleinen Siegen schlägt<lb/> Napoleon den Erzherzog Karl bei Regensburg.</p><lb/> <p>24. April 1547. 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Das Heller=Blatt.
fenbein und Gold. Es ist nicht Absicht die sämmtlichen
Herrlichkeiten des alten Athens hier zu schildern, daher
ein flüchtiger Blick auf die Akropolis für jetzt dem Le-
ser genügen wolle.
Ostindische Jagd.
Bei den Vaddahs auf der Jnsel Ceylon ist vorzüg-
lich nachfolgende bequeme und ergiebige Art der Jagd
gebräuchlich. Am Rande eines Teiches oder großen
Wasserplatzes in den großen Waldungen, wird eine
Grube von etwa vier Ellen ins Gevierte aufgeworfen;
dieselbe jedoch von der Wasserseite wieder mit Erde und
Zweigen versetzt und nur einige kleine Löcher zur Durch-
sicht und Schießscharten gelassen. Jn die Vertiefung
legt sich nun die Jagdgesellschaft gegen Abend ins Ver-
steck und lauert auf das Wild, das aus dem Dickigt
hervorkommt, um aus dem Teiche zu trinken.
Gewöhnlich erscheint jede Thierart zu dieser Ab-
sicht in abgesonderten Heeren. Die Reihe eröffnen die
Elephanten, welche sich noch am längsten verweilen,
indem sie sich auch zu baden pflegen. Jhnen folgen die
Büffel, die, nachdem sie ihr dringendstes Bedürfniß
gestillt haben, sich zur Lust im Wasser wälzen und spie-
len. Nicht minder haben die Tiger und Bären ihre
regelmäßige Zeit. Endlich gegen den Morgen finden
sich die wilden Schweine, Hirsche, Gazellen und an-
deres Wild zur Tränke ein. Auf diese haben die Jäger
gewartet. Sie schießen unter den großen Haufen und
sind sicher, stets mehrere Stück auf einmal zu fällen.
Diese Jagdmethode ist freilich mit einiger Gefahr
verknüpft. Nicht selten bekommt das Wild, vorzüg-
lich die Tiger und Büffel, zu früh eine Witterung von
Menschennähe, entweder durch den Geruch, oder wenn
sie sich zufällig, von der Rückseite her, der Erdhütte
nähern. Eben so giebt es Beispiele, daß Elephanten
unversehens in die Gruben gestürzt sind und ihre Ver-
folger darin erdrückt haben. Um daher dergleichen Un-
fälle zu verhüten, verstärkt man die Gesellschaft und
läßt Einen oder ein Paar die Rückseite der kleinen Fe-
stung beobachten, um Alles, was sich von dorther nä-
hert, durch einige Flintenschüsse oder Schwärmer zu
entfernen; wiewohl im finstern Buschwald die größte
Vorsicht nicht ausreicht, Unglück zu verhüten. Auch
hat der Elephant, im ruhigen Gange, einen so leisen
Tritt, daß man ihn kaum eher vernimmt, als bis er
sich dicht in der Nähe befindet.
Die Klagestimmen aus der Luft.
Ein Engländer, der einen Winter in Kanada zu-
gebracht hatte, giebt folgenden Beitrag zu den schon
oft besprochenen „Klagestimmen aus der Luft.“ Jch
hatte Muße, die ganz wunderbaren Töne zu verneh-
men, welche das Eis der gefrornen Seebucht bei sehr
niedrigem Temperatur=Grade von sich giebt. Noch
mehr überraschte mich das unbeschreiblich ängstliche
und starke Heulen des Windes. Die Eisfläche scheint
vibrirend zu wehklagen, und die in Klüften und Schol-
len des Eises eingesperrte Luft strömt orgelnd aus.
Ein schreckhaft anhaltender Ton wandert von Punkt
zu Punkt, ohne daß man merkt, woher er kommt und
wohin er zieht, bald als dumpfes Murmeln, bald zu
einem tiefgehaltenen Accord anschwellend, fast den
tiefsten Tönen einer Aeolsharfe ähnlich. Es ist die
Stimme des Windes, in den Zellen der Tiefen einge-
kerkert; diese seltsame Musik läßt sich jedesmal hören,
wenn die Kälte plötzlich steigt.
Woche.
22. April 1796. Die Franzosen unter Massena siegen
über die Piemonteser bei Mondovi.
23. April 1809. Nach mehreren kleinen Siegen schlägt
Napoleon den Erzherzog Karl bei Regensburg.
24. April 1547. Kaiser Karl V. besiegt den Churfür-
sten von Sachsen, Johann Friedrich, bei Mühl-
berg und nimmt ihn gefangen.
25. April 1707. Sieg der Spanier und Franzosen über
die Engländer, Niederländer und Portugiesen
bei Almanza.
25. April 1715. Sieg der dänischen Flotte über die
Schwedische bei Bülk.
Zahl der Papiermühlen in den
größern Staaten.
Großbritannien besitzt gegenwärtig 550, welche jähr-
lich für2 1 / 2 Million Pfund Sterling ( 14,875,000 rthl. )
Papier produciren. Jn Frankreich giebt es nur 250,
und zwar meistens kleine; in den österreichischen Staa-
ten gegen 300; in Jtalien 105, welche vortreffliches
Kartenpapier verfertigen. Preußen zählt nahe an 300,
welche ungefähr 360,000 Rieß jährlich liefern. Jn
Rußland bestehen nur 67 Papiermühlen, in Schweden
40, welche aber nicht den Bedarf des Landes liefern,
der von Holland aus ergänzt wird.
Die höchste Gegend.
Die höchste bewohnte Gegend auf der Erde hat bis
jetzt Gerard in einem Thale des Himalaya, an den
Ufern des Sudledge nachgewiesen. Er fand nämlich
hier ein Dorf, das 14,700 Fuß über der Meeresfläche
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