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Königsb. Donnerstags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 19, Königsberg, 1699.

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zugestanden/ und vor dem 15. dieses nicht bezahlet werden/
lauffen die Pfältzischen Einwohner Gefahr/ mit der mili-
tarischen Execution
heimgesucht zu werden.

Neuschastel/ vom 21. Jan.

Gestern hielt der Printz von Conty durch das Thor/
dadurch die Fürsten zu passiren gewohnet sind/ in diese
Stadt seinen Einzug; Unter seinem Gefolge waren viele
Schweitzerische in Franckreich dienende Officierer/ nemlich
18. von Freyburg/ worunter der General-Major Reynold/
ausm Lande von Vaux/ 2. von Solothurn/ 3. von hier/
mit noch 11. unserer Bürger von keinem grossen Ansehen.
Die im Gewehr stehende Bürgerschafft weigerte sich/ durch
güldene Louysen zum ruffen Vive le Prince de Conty ver-
führen zu lassen/ 12. oder 13. geringe Kerls aber/ so in einem
Dorff eine halbe Stunde von der Stadt zusammen gelauf-
fen waren/ ruffen solches/ und bekahmen dafür 20. Dublo-
nen. Der Magistrat hat den ermeldten Printzen/ doch
ohne der Unterthänigkeit und Treue etc. Meldung zu thun/
complimentiret. Se. Hoheit sagte daß er ihnen innerhalb
wenig Tagen Kennzeichen seiner Zuneigung zu geben ver-
hoffete. Heute hat er seine Ankunfft den Deputirten der
Alliirten Cantons kund thun lassen/ so ihn deswegen bene-
ventiret haben. Biß dato bleibet man resolviret/ die Her-
tzogin de Nemours bey dero guten Recht und in der Pos-
session zu mainteniren/ doch fürchtet man/ daß die Krafft
des Geldes ihrer viele verändern werde.

Aus der Schweitz vom 5. Febr.

Der Printz de Conty ist zu Neuschastel angelangt/ all-
da emfangen worden/ wie sonst ein frembder durchreisen-
der Printz/ mit Lösung der Stücke und Verehrung des
Weins/ das Schloß aber ist durch 300. Schweitzerische

Fusi-

zugestanden/ und vor dem 15. dieſes nicht bezahlet werden/
lauffen die Pfaͤltziſchen Einwohner Gefahr/ mit der mili-
tariſchen Execution
heimgeſucht zu werden.

Neuſchaſtel/ vom 21. Jan.

Geſtern hielt der Printz von Conty durch das Thor/
dadurch die Fuͤrſten zu pasſiren gewohnet ſind/ in dieſe
Stadt ſeinen Einzug; Unter ſeinem Gefolge waren viele
Schweitzeriſche in Franckreich dienende Officierer/ nemlich
18. von Freyburg/ worunter der General-Major Reynold/
ausm Lande von Vaux/ 2. von Solothurn/ 3. von hier/
mit noch 11. unſerer Buͤrger von keinem groſſen Anſehen.
Die im Gewehr ſtehende Buͤrgerſchafft weigerte ſich/ durch
guͤldene Louyſen zum ruffen Vive le Prince de Conty ver-
fuͤhren zu laſſen/ 12. oder 13. geringe Kerls aber/ ſo in einem
Dorff eine halbe Stunde von der Stadt zuſammen gelauf-
fen waren/ ruffen ſolches/ und bekahmen dafür 20. Dublo-
nen. Der Magiſtrat hat den ermeldten Printzen/ doch
ohne der Unterthaͤnigkeit und Treue etc. Meldung zu thun/
complimentiret. Se. Hoheit ſagte daß er ihnen innerhalb
wenig Tagen Kennzeichen ſeiner Zuneigung zu geben ver-
hoffete. Heute hat er seine Ankunfft den Deputirten der
Alliirten Cantons kund thun laſſen/ ſo ihn deswegen bene-
ventiret haben. Biß dato bleibet man reſolviret/ die Her-
tzogin de Nemours bey dero guten Recht und in der Poſ-
ſesſion zu mainteniren/ doch fuͤrchtet man/ daß die Krafft
des Geldes ihrer viele veraͤndern werde.

Aus der Schweitz vom 5. Febr.

Der Printz de Conty ist zu Neuſchaſtel angelangt/ all-
da emfangen worden/ wie ſonſt ein frembder durchreiſen-
der Printz/ mit Loͤsung der Stuͤcke und Verehrung des
Weins/ das Schloß aber iſt durch 300. Schweitzeriſche

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Zitationshilfe: Königsb. Donnerstags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 19, Königsberg, 1699, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_koenigsbergische0019_1699/4>, abgerufen am 21.11.2024.