Königsb. Donnerstags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 19, Königsberg, 1699.Fusiliers sequestrirt. Der Printz logiret in der Gast-Her- Frankfurt/ vom 2. Febr. st. v. Verwichenen Montag ist endlich die Wahl eines neuen dent-
Fuſiliers ſequeſtrirt. Der Printz logiret in der Gast-Her- Frankfurt/ vom 2. Febr. ſt. v. Verwichenen Montag ist endlich die Wahl eines neuen dent-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/> Fuſiliers ſequeſtrirt. Der Printz logiret in der Gast-Her-<lb/> berge zum Ofen. Madame de Nemours/ welcher das<lb/> gantze Land verwichenen Donnerſtag abermahls huldigen<lb/> muͤſſen/ wird auch erwartet; Imgleichen die Hertzogin de<lb/> L Esdigueres und Mr. de Matignon/ die auch an das<lb/> Land Praͤtenſion machen. Die Deputirte der 4. Alliir-<lb/> ten Cantons halten zu Biel taͤglich 4. Stund vor- und<lb/> 4. Stund Nachmittags deswegen Conferentzien. Nach-<lb/> demmahlen die Berg-Leute von Mondovi wegen hoher ih-<lb/> nen aufferlegeter Acciſe wieder revoltiret/ als hat der Her-<lb/> tzog von Savoyen einige Regimenter dahin geſandt/ mit<lb/> Ordre/ ſelbiges Volck mit Strengigkeit zum Gehorſam<lb/> zu bringen. Man ſchreibet aus unterſchiedlichen Oertern<lb/> des Koͤnigreich Franckreichs/ wo neue Bekehrte ſind/ daß<lb/> ſie ſich leyder in einem ſo ungluͤcklichen Stand befinden/<lb/> daß ſie ſich tauſendmahl lieber den Todt wuͤnſcheten/ umb<lb/> ein Ende ihres Elendes zu ſehen/ wenn ſie nicht wuͤſten/ daß<lb/> man es ohne Ungedult in was fuͤr einem Zustand man sich<lb/> auch befindet/ erwarten muͤſſe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Frankfurt/ vom 2. Febr. ſt. v.</head><lb/> <p>Verwichenen Montag ist endlich die Wahl eines neuen<lb/> Bischoffs zu Wuͤrtzburg vor sich gegangen und durch ein-<lb/> muͤhtige Wahl/ der Dom-Dechant in dem Ertz-Stifft<lb/> Mayntz/ Freyherr von Greiffenclau/ zu einem Biſchoff zu<lb/> Wuͤrtzburg und Hertzog in Francken/ erwehlet und pro-<lb/> clamirt worden; dem Bericht nach/ ist maͤnniglich hieruͤber<lb/> vergnuͤgt/ indem es ein Herr von groſſer Geschicklichkeit<lb/> und Qualitaͤten ist. Se. Churfuͤrstl. Gnaden zu Maͤyntz<lb/> haben die Wahl nicht erwartet/ ſondern ſind einige Tage<lb/> zuvor wieder von Wuͤrtzburg abgereiſet/ und werden mor-<lb/> gen hieſige Stadt vorbey/ wieder nach Mayntz zu dero or-<lb/> <fw type="catch" place="bottom">dent-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
Fuſiliers ſequeſtrirt. Der Printz logiret in der Gast-Her-
berge zum Ofen. Madame de Nemours/ welcher das
gantze Land verwichenen Donnerſtag abermahls huldigen
muͤſſen/ wird auch erwartet; Imgleichen die Hertzogin de
L Esdigueres und Mr. de Matignon/ die auch an das
Land Praͤtenſion machen. Die Deputirte der 4. Alliir-
ten Cantons halten zu Biel taͤglich 4. Stund vor- und
4. Stund Nachmittags deswegen Conferentzien. Nach-
demmahlen die Berg-Leute von Mondovi wegen hoher ih-
nen aufferlegeter Acciſe wieder revoltiret/ als hat der Her-
tzog von Savoyen einige Regimenter dahin geſandt/ mit
Ordre/ ſelbiges Volck mit Strengigkeit zum Gehorſam
zu bringen. Man ſchreibet aus unterſchiedlichen Oertern
des Koͤnigreich Franckreichs/ wo neue Bekehrte ſind/ daß
ſie ſich leyder in einem ſo ungluͤcklichen Stand befinden/
daß ſie ſich tauſendmahl lieber den Todt wuͤnſcheten/ umb
ein Ende ihres Elendes zu ſehen/ wenn ſie nicht wuͤſten/ daß
man es ohne Ungedult in was fuͤr einem Zustand man sich
auch befindet/ erwarten muͤſſe.
Frankfurt/ vom 2. Febr. ſt. v.
Verwichenen Montag ist endlich die Wahl eines neuen
Bischoffs zu Wuͤrtzburg vor sich gegangen und durch ein-
muͤhtige Wahl/ der Dom-Dechant in dem Ertz-Stifft
Mayntz/ Freyherr von Greiffenclau/ zu einem Biſchoff zu
Wuͤrtzburg und Hertzog in Francken/ erwehlet und pro-
clamirt worden; dem Bericht nach/ ist maͤnniglich hieruͤber
vergnuͤgt/ indem es ein Herr von groſſer Geschicklichkeit
und Qualitaͤten ist. Se. Churfuͤrstl. Gnaden zu Maͤyntz
haben die Wahl nicht erwartet/ ſondern ſind einige Tage
zuvor wieder von Wuͤrtzburg abgereiſet/ und werden mor-
gen hieſige Stadt vorbey/ wieder nach Mayntz zu dero or-
dent-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Verlag Johann Reußner wurde erschlossen (vgl.… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-06-06T16:56:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-06-06T16:56:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |