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Königsb. Sonntags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 43, Königsberg, 1698.

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erlegen solle? da denn einige solches mit ja/ andere aber
mit nein beantworten; diese letztere scheinen den meisten
Beyfall zu haben/ weil man/ zu Vermeidung des zum
öfftern geschehenen Meineyds/ schon an vielen Orten in
Italien solchen Eyd aufgeschoben und verboten hat. Weil
die Juden/ so sich alhier aufhalten/ in sehr grosse Schulden
gerahten/ und solche zutilgen ein hohes Interesse geben müs-
sen/ so hat der Pabst anbefohlen/ daß man ihnen aus der
Cammer etliche 1000. Scudi/ gegen 3. vom 100. vorstre-
cken solle.

Straßburg/ vom 12. May.

Gestern nachmittags umb 5. Uhr ist der Hertzog zu
Lothringen zu Straßburg mit einer recht Königl. Pracht
angelangt; von Kähl an/ durch die Stadt/ bis in des
General d Uxelles Residentz/ war zu beyden Seiten die
Guarnison mit ihrem Gewehr rangirt/ und zwischen ihnen/
und zwar auf den grossen Plätzen der Stadt/ wo höchst-
gedachter Hertzog vorbey paßiren muste/ stunden gantze
Regimenter/ so wol an Cavallerie als Infanterie; gegen
3. Uhr gieng ihm die Generalität/ mit einer schönen Suite/
vom gantzen Adel und allen hohen Officiers zu Pferd wie
auch vielen Carossen mit 6. Pferden bespannet/ bis an die
Rhein-Brücke entgegen/ allwo die Generalität abstiege/
und zu Fuß mit allen den Vornehmsten über die Rhein-
Brücke gienge/ allda den Hertzog zu empfangen/ welcher
auch/ nachdem er in einer Chaise angekommen/ und vernom-
men/ daß die Generalität hier stünde/ alsobald aus dersel-
ben heraus sprang/ und die Rede des obgedachten Marquis
d Uxelles anhörete/ nach welcher der Hertzog zu Fuß über
die Rhein-Brücke gieng/ und bey dem Zoll sich zu Pferd

setzte/

erlegen solle? da denn einige solches mit ja/ andere aber
mit nein beantworten; diese letztere scheinen den meisten
Beyfall zu haben/ weil man/ zu Vermeidung des zum
öfftern geschehenen Meineyds/ schon an vielen Orten in
Italien solchen Eyd aufgeschoben und verboten hat. Weil
die Juden/ so sich alhier aufhalten/ in sehr grosse Schulden
gerahten/ und solche zutilgen ein hohes Interesse geben müs-
sen/ so hat der Pabst anbefohlen/ daß man ihnen aus der
Cammer etliche 1000. Scudi/ gegen 3. vom 100. vorstre-
cken solle.

Straßburg/ vom 12. May.

Gestern nachmittags umb 5. Uhr ist der Hertzog zu
Lothringen zu Straßburg mit einer recht Königl. Pracht
angelangt; von Kähl an/ durch die Stadt/ bis in des
General d Uxelles Residentz/ war zu beyden Seiten die
Guarnison mit ihrem Gewehr rangirt/ und zwischen ihnen/
und zwar auf den grossen Plätzen der Stadt/ wo höchst-
gedachter Hertzog vorbey paßiren muste/ stunden gantze
Regimenter/ so wol an Cavallerie als Infanterie; gegen
3. Uhr gieng ihm die Generalität/ mit einer schönen Suite/
vom gantzen Adel und allen hohen Officiers zu Pferd wie
auch vielen Carossen mit 6. Pferden bespannet/ bis an die
Rhein-Brücke entgegen/ allwo die Generalität abstiege/
und zu Fuß mit allen den Vornehmsten über die Rhein-
Brücke gienge/ allda den Hertzog zu empfangen/ welcher
auch/ nachdem er in einer Chaise angekom̃en/ und vernom-
men/ daß die Generalität hier stünde/ alsobald aus dersel-
ben heraus sprang/ und die Rede des obgedachten Marquis
d Uxelles anhörete/ nach welcher der Hertzog zu Fuß über
die Rhein-Brücke gieng/ und bey dem Zoll sich zu Pferd

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Zitationshilfe: Königsb. Sonntags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 43, Königsberg, 1698, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_koenigsbergische0043_1698/5>, abgerufen am 21.11.2024.