Königsb. Sonntags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 43, Königsberg, 1698.setzte/ welchem auch jederman nachgefolget/ und wurde also Aus der Bergstrasse vom 14. May. In hiesiger Gegend ist es ein überaus raues Früh- Franck-
setzte/ welchem auch jederman nachgefolget/ und wurde also Aus der Bergstrasse vom 14. May. In hiesiger Gegend ist es ein überaus raues Früh- Franck-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/> setzte/ welchem auch jederman nachgefolget/ und wurde also<lb/> mit solchem Pomp durch die Stadt in des Monsr. le<lb/> Marquis d’Uxelles Residentz geritten<supplied cert="low">/</supplied> die Anzahl derer/ so<lb/> ihn begleitet/ ist nicht zu beschreiben; an den Carossen/ die<lb/> meistens mit 6. Pferden bespannet waren/ hat man fast<lb/> kein Ende sehen können/ und ist zu bemercken/ daß weder<lb/> die Generalität noch sonsten jemand den Hut aufgehabt/<lb/> sondern alle mit entblösten Häuptern geritten sind.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Aus der Bergstrasse vom 14. May.</head><lb/> <p>In hiesiger Gegend ist es ein überaus raues Früh-<lb/> lings-Wetter/ starcke Nacht-Fröste und harte Reiffe/ so<lb/> wenigstens schon dem Graß Schaden gethan. Aus Lo-<lb/> thringen hat man gestern Schreiben erhalten/ daß die Ar-<lb/> muht dortiger Lande groß seye/ indem man aus Politi-<lb/> schem/ schon längst aufm Tapet gewesenen Absehen/ das<lb/> Elsaß geschonet/ hingegen die angelegene Provintz gantz<lb/> und gar ruiniret hat/ und kömmt der Hertzog zu Lothrin-<lb/> gen in ein gleichsam ödes Land/ wohin er wol vonnöhten<lb/> hätte/ neue Colonien mitzubringen. Lützelstein/ St. Jo-<lb/> hann und andere benachbarte Oerter/ sind wieder mit Fran-<lb/> zosen besetzt/ und wird daselbst niemand eingelassen. Die<lb/> Schwedische und Chur-Pfältzische neue Zollstöcke sind auch<lb/> wieder über einen Hauffen geworffen. An der wunder-<lb/> schönen Festung Homburg sprengt man noch immer an<lb/> den starcken Gewölbern; in dem untersten/ so eine rechte<lb/> Wunder-Kunst der Natur ist/ und in einem tieff-gewölb-<lb/> ten See unter der Festung bestehet/ gehet das Sprengen<lb/> wegen des vielen Wassers/ sehr mühsam her/ es dürfften<lb/> auch besorglich noch wol einige Minirer darinnen verloh-<lb/> ren gehen.<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Franck-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
setzte/ welchem auch jederman nachgefolget/ und wurde also
mit solchem Pomp durch die Stadt in des Monsr. le
Marquis d’Uxelles Residentz geritten/ die Anzahl derer/ so
ihn begleitet/ ist nicht zu beschreiben; an den Carossen/ die
meistens mit 6. Pferden bespannet waren/ hat man fast
kein Ende sehen können/ und ist zu bemercken/ daß weder
die Generalität noch sonsten jemand den Hut aufgehabt/
sondern alle mit entblösten Häuptern geritten sind.
Aus der Bergstrasse vom 14. May.
In hiesiger Gegend ist es ein überaus raues Früh-
lings-Wetter/ starcke Nacht-Fröste und harte Reiffe/ so
wenigstens schon dem Graß Schaden gethan. Aus Lo-
thringen hat man gestern Schreiben erhalten/ daß die Ar-
muht dortiger Lande groß seye/ indem man aus Politi-
schem/ schon längst aufm Tapet gewesenen Absehen/ das
Elsaß geschonet/ hingegen die angelegene Provintz gantz
und gar ruiniret hat/ und kömmt der Hertzog zu Lothrin-
gen in ein gleichsam ödes Land/ wohin er wol vonnöhten
hätte/ neue Colonien mitzubringen. Lützelstein/ St. Jo-
hann und andere benachbarte Oerter/ sind wieder mit Fran-
zosen besetzt/ und wird daselbst niemand eingelassen. Die
Schwedische und Chur-Pfältzische neue Zollstöcke sind auch
wieder über einen Hauffen geworffen. An der wunder-
schönen Festung Homburg sprengt man noch immer an
den starcken Gewölbern; in dem untersten/ so eine rechte
Wunder-Kunst der Natur ist/ und in einem tieff-gewölb-
ten See unter der Festung bestehet/ gehet das Sprengen
wegen des vielen Wassers/ sehr mühsam her/ es dürfften
auch besorglich noch wol einige Minirer darinnen verloh-
ren gehen.
Franck-
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(2019-06-06T16:56:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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