Mährisches Tagblatt. Nr. 124, Olmütz, 01.06.1894.[Spaltenumbruch]
trag auf Einführung von Gewerbegerichten ein- Nach dieser Vorlage sollen die Gewerbe- Wie man sieht, beruht die Vorlage auf dem Reichsrath. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 31. Mai. Wien, 31. Mai. In der heutigen Sitzung des Abgeordneten- Es wird sodann in der Specialbera- Zu § 7 beantragt Abg. Pacak die Be- Justizminister Graf Schönborn spricht Die Abg. Hauck und Hoffmann-Wel- Die Preßnovelle wird in der Fassung [Spaltenumbruch] Abg. Dr. Ruß erstattet den Bericht des Abg. Lienbacher spricht sich dafür aus, Abg. Swoboda spricht der Regierung Abg. Vasaty bespricht die Zurücksetzung Abg. Klun lenkt die Aufmerksamkeit der Handelsminister Graf Wurmbrand will [Spaltenumbruch] könnte, wäre es geschehen. Aber sie kamen nicht, Aber, ruft mir der Spiritist entrüstet zu, Es ist von verschiedenen Seiten darauf hin- [Spaltenumbruch]
trag auf Einführung von Gewerbegerichten ein- Nach dieſer Vorlage ſollen die Gewerbe- Wie man ſieht, beruht die Vorlage auf dem Reichsrath. Sitzung des Abgeordnetenhauſes vom 31. Mai. Wien, 31. Mai. In der heutigen Sitzung des Abgeordneten- Es wird ſodann in der Specialbera- Zu § 7 beantragt Abg. Pacak die Be- Juſtizminiſter Graf Schönborn ſpricht Die Abg. Hauck und Hoffmann-Wel- Die Preßnovelle wird in der Faſſung [Spaltenumbruch] Abg. Dr. Ruß erſtattet den Bericht des Abg. Lienbacher ſpricht ſich dafür aus, Abg. Swoboda ſpricht der Regierung Abg. Vašaty beſpricht die Zurückſetzung Abg. Klun lenkt die Aufmerkſamkeit der Handelsminiſter Graf Wurmbrand will [Spaltenumbruch] könnte, wäre es geſchehen. Aber ſie kamen nicht, Aber, ruft mir der Spiritiſt entrüſtet zu, Es iſt von verſchiedenen Seiten darauf hin- <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="f1a" next="#f1b" type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a1b" prev="#a1a" type="jArticle" n="2"> <p>trag auf Einführung von Gewerbegerichten ein-<lb/> gebracht. Der Antrag beſteht in einem ausführ-<lb/> lichen Geſetzentwurfe über die Errichtung, den<lb/> Wirkungskreis und die Zuſammenſetzung dieſer<lb/> Gerichteu über das Verfahren bei denſelben. Ob-<lb/> wohl der Geſetzentwurf als Anhang zur Civil-<lb/> proceßordnung gedacht iſt, ſoll er geſondert von<lb/> derſelben und noch vor deren Erledigung zur Ver-<lb/> handlung kommen.</p><lb/> <p>Nach dieſer Vorlage ſollen die Gewerbe-<lb/> gerichte zur Austragung von gewerblichen Rechts-<lb/> ſtreitigkeiten zwiſchen Unternehmern und Arbeitern,<lb/> ferner zwiſchen Arbeitern derſelben Unternehmung<lb/> untereinander dienen in Lohnſtreitigkeiten und<lb/> in allen damit zuſammenhängenden Fragen über<lb/> Antritt und Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes,<lb/> Entſchädigungsanſprüche, Conventionalſtrafen, Ar-<lb/> beitsbücher und Zeugniſſe, Penſions- und Unter-<lb/> ſtützungs-Anſprüche, ſoweit dieſe nicht den Schieds-<lb/> gerichten der Unfallverſicherung zufallen. Die Zu-<lb/> ſtändigkeit des Gewerbegerichtes ſoll eine aus-<lb/> ſchließende ſein; dieſe Gerichte ſollen an die<lb/> Stelle der politiſchen Behörden und der bis-<lb/> herigen ordentlichen Gerichte treten. Die Bei-<lb/> ſitzer der Gewerbegerichte ſollen zur Hälfte von<lb/> den Unternehmern, zur Hälfte von den Arbeitern<lb/> in geſonderten Wahlkörpern gewählt, der Vor-<lb/> ſitzende des Gerichtes vom Juſtizminiſter im<lb/> Einvernehmen mit dem Handelsminiſter aus den<lb/> zur Ausübung des Richteramtes Befähigten er-<lb/> nannt werden. Beiſitzer und Erſatzmänner haben<lb/> Anſpruch auf Entſchädigung für Barauslagen<lb/> und Zeitverſäumniß. Das Gewerbegericht ver-<lb/> handelt und entſcheidet in Senaten, die aus dem<lb/> Vorſitzenden und zwei Beiſitzern, je einem aus<lb/> jeder der zwei Wahlgruppen, beſtehen. Die Ver-<lb/> handlungen ſind öffentlich, perſönlich und münd-<lb/> lich; die Klage kann auch ſchriftlich angebracht<lb/> werden. Die Urtheile der Gewerbegerichte ſind<lb/> exequirbar; bei einer Streitſumme unter 100 fl.<lb/> iſt keine Berufung ſtatthaft. Die Gewerbegerichte<lb/> ſind auch verpflichtet, auf Anſuchen der Landes-<lb/> behörden Gutachten über gewerbliche Fragen ab-<lb/> zugeben und ſie können in gewerblichen Angele-<lb/> genheiten Anträge ſtellen.</p><lb/> <p>Wie man ſieht, beruht die Vorlage auf dem<lb/> Grundſatze, daß Jeder nur von ſeines Gleichen<lb/> gerichtet werden ſoll und ſie werden der Er-<lb/> kenntniß gerecht, daß zu einem Richterſpruche in<lb/> Gewerbe-Angelegenheiten juriſtiſche Bildung allein<lb/> nicht ausreicht, ſondern auch Kenntniß der ein-<lb/> ſchlägigen Verhältniſſe nöthig iſt, welche man<lb/> bei dem gewöhnlichen Richter nicht immer voraus-<lb/> ſetzen und durch „Sachverſtändige“ auch nicht<lb/> immer ausreichend vermitteln kann. Der Ent-<lb/> wurf des Abg. 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Kopp anſchließe, daß der<lb/> Strafrechtspflege und der Preſſe nicht durch eine<lb/> Abänderung der ſtraſproceſſualen Beſtimmungen,<lb/> ſondern durch Abänderung der materiellen Be-<lb/> ſtimmungen des Strafrechtes genützt werde; Abg.<lb/> Pacak reiße eine Beſtimmung, die dem Straf-<lb/> geſetzentwurfe entnommen ſei, aus dem Zuſam-<lb/> menhange heraus. Der Miniſter bittet, die Be-<lb/> rathung hierüber für den Zeitpunct aufzube-<lb/> wahren, wo die Berathung des ganzen Entwurfes<lb/> vorgenommen werde.</p><lb/> <p>Die Abg. <hi rendition="#g">Hauck</hi> und <hi rendition="#g">Hoffmann-Wel-<lb/> lenhof</hi> treten für den Antrag Pacak ein,<lb/> während der Berichterſtatter <hi rendition="#g">Rutowski</hi><lb/> denſelben nicht zur Annahme empfiehlt. Der<lb/> Antrag Pacak wird mit 132 gegen 66<lb/> Stimmen abgelehnt. Hierauf werden die beiden<lb/> Minoritätsanträge, wovon der erſte feſtſetzt, daß<lb/> eine vorläufige Beſchlagnahme von Druckſchriften<lb/> nur bei beſtimmten ſtrafbaren Handlungen, z. B.<lb/> Majeſtätsbeleidigung u. ſ. w. erfolgen könne,<lb/> und der zweite die Aufhebung des Zeitungs-<lb/> ſtempels fordert, mit 140 gegen 79 Stimmen<lb/> abgelehnt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Preßnovelle</hi> wird in der Faſſung<lb/> des Ausſchuſſes in zweiter und dritter Leſung<lb/><hi rendition="#g">angenommen.</hi> </p><lb/> <cb/> <p>Abg. 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Die Hauptlinien ſind in<lb/> Oeſterreich, wenn auch weniger ſympatiſch als in<lb/> anderen Ländern, vollendet. Die Linien ſind, zum<lb/> Theil infolge der ſchwankenden Eiſenbahnpolitik<lb/> und infolge der Begünſtigung einzelner Gegenden<lb/> und Puncte durch die herrſchenden Parteien nicht<lb/> volkswirthſchaftlich richtig angelegt. So wurde<lb/> z. B. Trieſt ganz außer Acht gelaſſen. Es wären<lb/> Correctiv-Linien nothwendig. Dieſe aber haben<lb/> viele Bedenken gegen ſich. Da ſind die Fragen<lb/> der Tanern- und Karawanken-Bahn und der<lb/> Verſtaatlichung der Südbahn ſchwer zu entſchei-<lb/> den. Ich, der ich jetzt erſt kurze Zeit im Amte<lb/> bin, ſtudiere dieſe Frage jetzt genau. Die pro-<lb/> vinzialen Bedürfniſſe werden mich bei dieſen all-<lb/> gemeinen Eiſenbahnfragen nicht beeinfluſſen. Zur<lb/> Berückſichtigung der Provinzen ſind die Local-<lb/> bahnen da. Dieſe theilen ſich in drei Gruppen.<lb/> Erſtens die ſogenannten Hauptbahnen zweiter<lb/> Ordnung; zu dieſen muß der Staat beitragen,<lb/> weil ihre Bedeutung über die localen Bedürfniſſe<lb/> hinausgeht und die Anlage hiedurch koſtſpieliger<lb/> wird. Was aber eine ſolche Hauptbahn zweiter<lb/> Ordnung iſt, das wird der Staat und nicht<lb/> etwa die Projectanten beurtheilen. Dann kommen<lb/> die eigentlichen Localbahnen, welche ſich als Saug-<lb/> adern den Hauptbahnen anſchließen. Solche Bahnen<lb/> können breit- oder ſchmalſpurig gebaut werden. Ich<lb/> bin, ſagt der Miniſter, ein Freund der Schmalſpur.<lb/> Die dritte Gruppe bilden die Tertiärbahnen,<lb/> welche in Oeſterreich noch gar nicht berückſichtigt<lb/> wurden. Sie ſollen bis zur Fabrik oder zur<lb/> Waſſerkraft führen und die Cultur bis in<lb/> die fernſten Thäler tragen. Was das Erträg-</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div next="#f1c" xml:id="f1b" prev="#f1a" type="jArticle" n="2"> <p>könnte, wäre es geſchehen. Aber ſie kamen nicht,<lb/> die Stückchen in der Suppe, und ich bin wirklich<lb/> unſchuldig, wenn mir endlich der ſchwarze Ver-<lb/> dacht aufſtieg, es ſeien gar keine Stückchen darin.<lb/> Und da die Suppe an ſich völlig ungenießbar<lb/> war, bin ich ſchließlich wieder zu dem alten, viel-<lb/> verketzerten Reſtaurant zur „exacten Naturfor-<lb/> ſchung“ zurückgekehrt und habe mir dort — aus<lb/> „Kraft“ und „Stoff“ — ein ordentliches Beef-<lb/> ſteak braten laſſen.</p><lb/> <p>Aber, ruft mir der Spiritiſt entrüſtet zu,<lb/> wenn Du ſelbſt ſo geiſtverlaſſen denn geweſen<lb/> biſt, daß Du ſelber nichts zu ſehen bekamſt (Du<lb/> wirſt ſelbſt ſchuld geweſen ſein, denn die Geiſter-<lb/> welt iſt eine ſtreng moraliſche Inſtitution), willſt<lb/> Du darum leugnen, was die größten Genies<lb/> aller Zeiten mit Händen gegriffen haben? Leug-<lb/> neſt Du zum Beiſpiel die Sitzungen zu Leipzig,<lb/> wo die erſten Phyſiker der Zeit, ein Zöllner, ein<lb/> Fechner, ein Wilhelm Weber die ſtaunenswer-<lb/> theſten phyſiſchen Wunder durch die Kraft des<lb/> Mediums Slade vollbracht ſahen? Tiſche und<lb/> Stühle ſind dort auf einander geklettert, die äl-<lb/> teſten Profeſſoren federleicht wie junge Rafaelſche<lb/> Engel auf ihren Seſſeln in die Höhe geflogen,<lb/> Wandſchirme in förmlich anarchiſtiſchen Exploſio-<lb/> nen auseinander geplatzt, Mehltöpfe unter dem<lb/> Tiſch über ſämmtliche Gelehrtenhoſen ausgeplantſcht<lb/> worden, Taſchenmeſſer rein lebensgefährlich durch<lb/> die Luft geſchwirrt, — kurz, Dinge geſchehen,<lb/> die aller gangbaren Phyſik Hohn ſprachen vor<lb/> den Augen eines Collegiums bewährteſter Phy-<lb/> ſiker! Gut, mein Freund, aber erlaube mir die<lb/> eine Frage: Wo ſtehen dieſe Dinge beſchrieben?<lb/><cb/> Sie ſtehen in den dicken Bändern von Friedrich<lb/> Zöllner, der, nachdem er unvergängliche Leiſtungen<lb/> auf ſeinem aſtronomiſchen und aſtrophyſiſchen<lb/> Fachgebiete hinter ſich hatte, in dieſen letzten,<lb/> polemiſchen Schriften ſich zu einem ſolchen Con-<lb/> fuſionarius mit allen Anzeichen der Gedanken-<lb/> flucht entwickelt hat, daß er, trotz der vollen Ehr-<lb/> lichkeit, wohl als der ſchlechteſte Zeuge von der<lb/> Welt gelten kann. Zöllner’s Motive waren gewiß<lb/> die beſten. Sein Kampf gegen den blinden Auto-<lb/> ritätsduſel in der Wiſſenſchaft ging von ſolideſter<lb/> Wurzel aus. Aber ſei es, daß der Kampf ſeine<lb/> Kraft erſchöpft, ſei es, daß ein tieferes Leiden<lb/> gerade unter all’ den Aufregungen akut wurde;<lb/> kurz, er iſt von einem gewiſſen Punkte an nicht<lb/> mehr zurechnungsfähig geweſen. Was aber die<lb/> anderen Zuſchauer, Weber und Fechner, anbelangt<lb/> ſo haben ſie ſich nur ganz reſervirt über die<lb/> Sache ausgeſprochen, wohl beide darüber klar,<lb/> daß ſie als alte, phyſiſch nicht mehr zum ganz<lb/> klaren Sehen disponirte Urväter wohl wenig<lb/> geeignet ſeien, Betrug deutlich von Wirklichkeit<lb/> zu ſondern. Immerhin iſt das Urtheil des greiſen<lb/> Fechner das relativ werthvollſte aus den ganzen<lb/> Acten des Spiritismus.</p><lb/> <p>Es iſt von verſchiedenen Seiten darauf hin-<lb/> gewieſen worden, daß Slade möglicherweiſe neben<lb/> einfachen Taſchenſpielertriks auch noch über Mit-<lb/> tel verfügt habe, die allerdings mit Geiſtern<lb/> gar nichts zu thun haben, aber doch außerge-<lb/> wöhnliche, in gewiſſem Sinne „neue“ ſind. Seit-<lb/> dem der Hypnotismus, (den man oft fälſchlich<lb/> mit dem Spiritismus zuſammenwirft, obwohl er<lb/> rein gar nichts myſtiſches enthält) in den Händen<lb/><cb/> unſerer beſten Aerzte ſo eigenartige Reſultate er-<lb/> geben hat und einen Ausblick darauf öffnet, wie<lb/> man ganz geſunde Menſchen durch Verſetzung<lb/> in gewiſſe ſchlafartige Zuſtände die wunderlichſten<lb/> Dinge „ſuggeriren“, d. h. gleichſam in’s Gehirn<lb/> hinein aufzwingen kann, — ſeitdem iſt die Frage<lb/> offen, ob Slade nicht (allerdings in ſehr compli-<lb/> cirter Weiſe) ſeinen Opfern auf hypnotiſchem<lb/> Wege die Vorſtellung beigebracht habe, ſie hätten<lb/> gewiſſe Sachen geſehen, ſeien etwa mit dem Stuhl<lb/> in die Luft geflogen oder hätten einen Tiſch auf<lb/> den andern klettern ſehen. Will man ganz kühn<lb/> werden, ſo ließe ſich am Ende gar vermuthen,<lb/> Slade habe Naturkräfte verwerthet, die unſere<lb/> Schulphyſik bisher nicht kennt. Unfehlbar iſt die<lb/> beſtehende Phyſik ja ganz und gar nicht. Es gibt<lb/> zweifellos noch eine Anzahl Stellen in unſerer<lb/> nächſten Umgebung, wo latente Kraft aufgeſpeichert<lb/> iſt, die nur geweckt zu werden brauchte, um<lb/> Größtes zu leiſten. Die Geſpenſter haben aber<lb/> damit ſo wenig etwas zu thun wie mit den<lb/> hypnotiſchen Sachen. Vielleicht thut man aber<lb/> dem guten Slade damit viel zu viel Ehre an.<lb/> Denn bei andern Gelegenheiten iſt er als ſo<lb/> grober Betrüger entlarvt worden, daß der höchſte<lb/> Verdacht am Platze bleibt, ſeine Mittel ſeien nur<lb/> die gröbſten geweſen. Es hilft alles nichts: alle<lb/> dieſe biederen und ſpannenden Hiſtörchen, die wir<lb/> von Slade und Genoſſen erzählt bekommen,<lb/> wir müßten von ihnen endlich einmal hören als<lb/> Werken eines unbeſtritten ehrlichen, kundigen<lb/> Phyſikers ſelbſt. Wenn ein Helmholtz oder Darwin<lb/> ſelber merkten, daß um ſie her Stühle fliegen<lb/> und verſchloſſene Tafeln beſchrieben werden, ſo</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
trag auf Einführung von Gewerbegerichten ein-
gebracht. Der Antrag beſteht in einem ausführ-
lichen Geſetzentwurfe über die Errichtung, den
Wirkungskreis und die Zuſammenſetzung dieſer
Gerichteu über das Verfahren bei denſelben. Ob-
wohl der Geſetzentwurf als Anhang zur Civil-
proceßordnung gedacht iſt, ſoll er geſondert von
derſelben und noch vor deren Erledigung zur Ver-
handlung kommen.
Nach dieſer Vorlage ſollen die Gewerbe-
gerichte zur Austragung von gewerblichen Rechts-
ſtreitigkeiten zwiſchen Unternehmern und Arbeitern,
ferner zwiſchen Arbeitern derſelben Unternehmung
untereinander dienen in Lohnſtreitigkeiten und
in allen damit zuſammenhängenden Fragen über
Antritt und Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes,
Entſchädigungsanſprüche, Conventionalſtrafen, Ar-
beitsbücher und Zeugniſſe, Penſions- und Unter-
ſtützungs-Anſprüche, ſoweit dieſe nicht den Schieds-
gerichten der Unfallverſicherung zufallen. Die Zu-
ſtändigkeit des Gewerbegerichtes ſoll eine aus-
ſchließende ſein; dieſe Gerichte ſollen an die
Stelle der politiſchen Behörden und der bis-
herigen ordentlichen Gerichte treten. Die Bei-
ſitzer der Gewerbegerichte ſollen zur Hälfte von
den Unternehmern, zur Hälfte von den Arbeitern
in geſonderten Wahlkörpern gewählt, der Vor-
ſitzende des Gerichtes vom Juſtizminiſter im
Einvernehmen mit dem Handelsminiſter aus den
zur Ausübung des Richteramtes Befähigten er-
nannt werden. Beiſitzer und Erſatzmänner haben
Anſpruch auf Entſchädigung für Barauslagen
und Zeitverſäumniß. Das Gewerbegericht ver-
handelt und entſcheidet in Senaten, die aus dem
Vorſitzenden und zwei Beiſitzern, je einem aus
jeder der zwei Wahlgruppen, beſtehen. Die Ver-
handlungen ſind öffentlich, perſönlich und münd-
lich; die Klage kann auch ſchriftlich angebracht
werden. Die Urtheile der Gewerbegerichte ſind
exequirbar; bei einer Streitſumme unter 100 fl.
iſt keine Berufung ſtatthaft. Die Gewerbegerichte
ſind auch verpflichtet, auf Anſuchen der Landes-
behörden Gutachten über gewerbliche Fragen ab-
zugeben und ſie können in gewerblichen Angele-
genheiten Anträge ſtellen.
Wie man ſieht, beruht die Vorlage auf dem
Grundſatze, daß Jeder nur von ſeines Gleichen
gerichtet werden ſoll und ſie werden der Er-
kenntniß gerecht, daß zu einem Richterſpruche in
Gewerbe-Angelegenheiten juriſtiſche Bildung allein
nicht ausreicht, ſondern auch Kenntniß der ein-
ſchlägigen Verhältniſſe nöthig iſt, welche man
bei dem gewöhnlichen Richter nicht immer voraus-
ſetzen und durch „Sachverſtändige“ auch nicht
immer ausreichend vermitteln kann. Der Ent-
wurf des Abg. Baernreither iſt ein echt volks-
thümlicher und das inſoferne, als er die Er-
reichung des damit verbundenen Zweckes auf die
wenigſt umſtändliche und kürzeſte Weiſe, mit
dem möglichſt einfachen Apparate zu erreichen
beſtrebt iſt.
Reichsrath.
Sitzung des Abgeordnetenhauſes vom
31. Mai.
Wien, 31. Mai.
In der heutigen Sitzung des Abgeordneten-
hauſes beantwortete Landesvertheidigungsminiſter
Graf Welſersheimb die Interpellation des
Abg. Formanek wegen des bekannten Vorfalles
in Pardubitz, bei dem ein Officier betheiligt
war und ſagt, daß die Amtshandlung im Zuge
ſei. Ferner beantwortet der Miniſter die Inter-
pellation des Abg. Dr. Vašaty in Betreff der
Geſundheitsverhältniſſe der böhmiſchen Truppen
in Südtirol und bezeichnet die Interpellation als
auf irrthümlichen Verhältniſſen beruhend.
Es wird ſodann in der Specialbera-
thung über die Preßnovelle fortgefahren.
Zu § 7 beantragt Abg. Pacak die Be-
ſtimmung, daß wahrheitsgetreue, wenn auch aus-
zugsweiſe Berichte über Verhandlungen des
Reichsrathes, der Landtage, der Delegationen,
ſowie aus den Ausſchüſſen niemals eine ſtrafbare
Handlung begründen dürfen.
Juſtizminiſter Graf Schönborn ſpricht
ſich gegen den Antrag aus, weil er ſich der An-
ſchauung des Abg. Kopp anſchließe, daß der
Strafrechtspflege und der Preſſe nicht durch eine
Abänderung der ſtraſproceſſualen Beſtimmungen,
ſondern durch Abänderung der materiellen Be-
ſtimmungen des Strafrechtes genützt werde; Abg.
Pacak reiße eine Beſtimmung, die dem Straf-
geſetzentwurfe entnommen ſei, aus dem Zuſam-
menhange heraus. Der Miniſter bittet, die Be-
rathung hierüber für den Zeitpunct aufzube-
wahren, wo die Berathung des ganzen Entwurfes
vorgenommen werde.
Die Abg. Hauck und Hoffmann-Wel-
lenhof treten für den Antrag Pacak ein,
während der Berichterſtatter Rutowski
denſelben nicht zur Annahme empfiehlt. Der
Antrag Pacak wird mit 132 gegen 66
Stimmen abgelehnt. Hierauf werden die beiden
Minoritätsanträge, wovon der erſte feſtſetzt, daß
eine vorläufige Beſchlagnahme von Druckſchriften
nur bei beſtimmten ſtrafbaren Handlungen, z. B.
Majeſtätsbeleidigung u. ſ. w. erfolgen könne,
und der zweite die Aufhebung des Zeitungs-
ſtempels fordert, mit 140 gegen 79 Stimmen
abgelehnt.
Die Preßnovelle wird in der Faſſung
des Ausſchuſſes in zweiter und dritter Leſung
angenommen.
Abg. Dr. Ruß erſtattet den Bericht des
Eiſenbahnausſchuſſes über die Regierungsvorlage,
betreffend die im Jahre 1894 zu erbauenden
Localbahnen.
Abg. Lienbacher ſpricht ſich dafür aus,
daß zuerſt die großen Staatsbahn-Linien ausge-
baut werden ſollten, bevor man an die Schaffung
eines Localbahnnetzes ſchreite, weil durch die
Staatsbahnen manche Localbahnen überflüſſig
werden können, die Localbahnen aber niemals
einen Erſatz für die Staatsbahnen bilden werden.
Abg. Swoboda ſpricht der Regierung
den Dank für das Entgegenkommen aus, welches
in dem Projecte des Localeiſenbahnbaues liege.
Abg. Vašaty beſpricht die Zurückſetzung
tſchechiſcher Techniker und ſagt, daß das böhmiſche
Volk bezüglich der Aufnahme in die Staatsämter
ſich mehr zu beklagen habe, als die Juden.
Abg. Klun lenkt die Aufmerkſamkeit der
Regierung auf den Bau der Strecke Krainburg—
Neumarkt und befürwortet die Fortſetzung der
Unter-Krainer Bahn bis Tſchernembl.
Handelsminiſter Graf Wurmbrand will
ſeine Grundſätze in Bezug auf den Eiſenbahnbau
auseinanderſetzen. Die Hauptlinien ſind in
Oeſterreich, wenn auch weniger ſympatiſch als in
anderen Ländern, vollendet. Die Linien ſind, zum
Theil infolge der ſchwankenden Eiſenbahnpolitik
und infolge der Begünſtigung einzelner Gegenden
und Puncte durch die herrſchenden Parteien nicht
volkswirthſchaftlich richtig angelegt. So wurde
z. B. Trieſt ganz außer Acht gelaſſen. Es wären
Correctiv-Linien nothwendig. Dieſe aber haben
viele Bedenken gegen ſich. Da ſind die Fragen
der Tanern- und Karawanken-Bahn und der
Verſtaatlichung der Südbahn ſchwer zu entſchei-
den. Ich, der ich jetzt erſt kurze Zeit im Amte
bin, ſtudiere dieſe Frage jetzt genau. Die pro-
vinzialen Bedürfniſſe werden mich bei dieſen all-
gemeinen Eiſenbahnfragen nicht beeinfluſſen. Zur
Berückſichtigung der Provinzen ſind die Local-
bahnen da. Dieſe theilen ſich in drei Gruppen.
Erſtens die ſogenannten Hauptbahnen zweiter
Ordnung; zu dieſen muß der Staat beitragen,
weil ihre Bedeutung über die localen Bedürfniſſe
hinausgeht und die Anlage hiedurch koſtſpieliger
wird. Was aber eine ſolche Hauptbahn zweiter
Ordnung iſt, das wird der Staat und nicht
etwa die Projectanten beurtheilen. Dann kommen
die eigentlichen Localbahnen, welche ſich als Saug-
adern den Hauptbahnen anſchließen. Solche Bahnen
können breit- oder ſchmalſpurig gebaut werden. Ich
bin, ſagt der Miniſter, ein Freund der Schmalſpur.
Die dritte Gruppe bilden die Tertiärbahnen,
welche in Oeſterreich noch gar nicht berückſichtigt
wurden. Sie ſollen bis zur Fabrik oder zur
Waſſerkraft führen und die Cultur bis in
die fernſten Thäler tragen. Was das Erträg-
könnte, wäre es geſchehen. Aber ſie kamen nicht,
die Stückchen in der Suppe, und ich bin wirklich
unſchuldig, wenn mir endlich der ſchwarze Ver-
dacht aufſtieg, es ſeien gar keine Stückchen darin.
Und da die Suppe an ſich völlig ungenießbar
war, bin ich ſchließlich wieder zu dem alten, viel-
verketzerten Reſtaurant zur „exacten Naturfor-
ſchung“ zurückgekehrt und habe mir dort — aus
„Kraft“ und „Stoff“ — ein ordentliches Beef-
ſteak braten laſſen.
Aber, ruft mir der Spiritiſt entrüſtet zu,
wenn Du ſelbſt ſo geiſtverlaſſen denn geweſen
biſt, daß Du ſelber nichts zu ſehen bekamſt (Du
wirſt ſelbſt ſchuld geweſen ſein, denn die Geiſter-
welt iſt eine ſtreng moraliſche Inſtitution), willſt
Du darum leugnen, was die größten Genies
aller Zeiten mit Händen gegriffen haben? Leug-
neſt Du zum Beiſpiel die Sitzungen zu Leipzig,
wo die erſten Phyſiker der Zeit, ein Zöllner, ein
Fechner, ein Wilhelm Weber die ſtaunenswer-
theſten phyſiſchen Wunder durch die Kraft des
Mediums Slade vollbracht ſahen? Tiſche und
Stühle ſind dort auf einander geklettert, die äl-
teſten Profeſſoren federleicht wie junge Rafaelſche
Engel auf ihren Seſſeln in die Höhe geflogen,
Wandſchirme in förmlich anarchiſtiſchen Exploſio-
nen auseinander geplatzt, Mehltöpfe unter dem
Tiſch über ſämmtliche Gelehrtenhoſen ausgeplantſcht
worden, Taſchenmeſſer rein lebensgefährlich durch
die Luft geſchwirrt, — kurz, Dinge geſchehen,
die aller gangbaren Phyſik Hohn ſprachen vor
den Augen eines Collegiums bewährteſter Phy-
ſiker! Gut, mein Freund, aber erlaube mir die
eine Frage: Wo ſtehen dieſe Dinge beſchrieben?
Sie ſtehen in den dicken Bändern von Friedrich
Zöllner, der, nachdem er unvergängliche Leiſtungen
auf ſeinem aſtronomiſchen und aſtrophyſiſchen
Fachgebiete hinter ſich hatte, in dieſen letzten,
polemiſchen Schriften ſich zu einem ſolchen Con-
fuſionarius mit allen Anzeichen der Gedanken-
flucht entwickelt hat, daß er, trotz der vollen Ehr-
lichkeit, wohl als der ſchlechteſte Zeuge von der
Welt gelten kann. Zöllner’s Motive waren gewiß
die beſten. Sein Kampf gegen den blinden Auto-
ritätsduſel in der Wiſſenſchaft ging von ſolideſter
Wurzel aus. Aber ſei es, daß der Kampf ſeine
Kraft erſchöpft, ſei es, daß ein tieferes Leiden
gerade unter all’ den Aufregungen akut wurde;
kurz, er iſt von einem gewiſſen Punkte an nicht
mehr zurechnungsfähig geweſen. Was aber die
anderen Zuſchauer, Weber und Fechner, anbelangt
ſo haben ſie ſich nur ganz reſervirt über die
Sache ausgeſprochen, wohl beide darüber klar,
daß ſie als alte, phyſiſch nicht mehr zum ganz
klaren Sehen disponirte Urväter wohl wenig
geeignet ſeien, Betrug deutlich von Wirklichkeit
zu ſondern. Immerhin iſt das Urtheil des greiſen
Fechner das relativ werthvollſte aus den ganzen
Acten des Spiritismus.
Es iſt von verſchiedenen Seiten darauf hin-
gewieſen worden, daß Slade möglicherweiſe neben
einfachen Taſchenſpielertriks auch noch über Mit-
tel verfügt habe, die allerdings mit Geiſtern
gar nichts zu thun haben, aber doch außerge-
wöhnliche, in gewiſſem Sinne „neue“ ſind. Seit-
dem der Hypnotismus, (den man oft fälſchlich
mit dem Spiritismus zuſammenwirft, obwohl er
rein gar nichts myſtiſches enthält) in den Händen
unſerer beſten Aerzte ſo eigenartige Reſultate er-
geben hat und einen Ausblick darauf öffnet, wie
man ganz geſunde Menſchen durch Verſetzung
in gewiſſe ſchlafartige Zuſtände die wunderlichſten
Dinge „ſuggeriren“, d. h. gleichſam in’s Gehirn
hinein aufzwingen kann, — ſeitdem iſt die Frage
offen, ob Slade nicht (allerdings in ſehr compli-
cirter Weiſe) ſeinen Opfern auf hypnotiſchem
Wege die Vorſtellung beigebracht habe, ſie hätten
gewiſſe Sachen geſehen, ſeien etwa mit dem Stuhl
in die Luft geflogen oder hätten einen Tiſch auf
den andern klettern ſehen. Will man ganz kühn
werden, ſo ließe ſich am Ende gar vermuthen,
Slade habe Naturkräfte verwerthet, die unſere
Schulphyſik bisher nicht kennt. Unfehlbar iſt die
beſtehende Phyſik ja ganz und gar nicht. Es gibt
zweifellos noch eine Anzahl Stellen in unſerer
nächſten Umgebung, wo latente Kraft aufgeſpeichert
iſt, die nur geweckt zu werden brauchte, um
Größtes zu leiſten. Die Geſpenſter haben aber
damit ſo wenig etwas zu thun wie mit den
hypnotiſchen Sachen. Vielleicht thut man aber
dem guten Slade damit viel zu viel Ehre an.
Denn bei andern Gelegenheiten iſt er als ſo
grober Betrüger entlarvt worden, daß der höchſte
Verdacht am Platze bleibt, ſeine Mittel ſeien nur
die gröbſten geweſen. Es hilft alles nichts: alle
dieſe biederen und ſpannenden Hiſtörchen, die wir
von Slade und Genoſſen erzählt bekommen,
wir müßten von ihnen endlich einmal hören als
Werken eines unbeſtritten ehrlichen, kundigen
Phyſikers ſelbſt. Wenn ein Helmholtz oder Darwin
ſelber merkten, daß um ſie her Stühle fliegen
und verſchloſſene Tafeln beſchrieben werden, ſo
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