Mährisches Tagblatt. Nr. 198, Olmütz, 31.08.1885.[Spaltenumbruch]
der russischen Blätter hat die Kremsierer Kaiser- Das größte Interesse verdient die Aeußerung Wir hoffen, daß die engere Annäherung an Eine merkwürdige, vielleicht nicht ganz un- ("Die slavische Idee.") In einem Artikel (Die Königinhofer-Affaire und die Politik.) Unter der Wirkung der Angst vor "Wir stehen auf dem Puncte, die Sympa- (Die Vorgänge in Reichenberg.) In Die Reichenberger Tschechen benützten diese Wie verlogen diese Meldung ist geht aus "Die Vorfälle in Königinhof haben hier [Spaltenumbruch] Aber bald wäre Sr. Majestät die Freude Frau Wolter gab mir eine bis in die ge- "Um halb 12 Uhr waren die Schauspieler Als der Vorhang aufgezogen war, überfiel "Was mich einigermaßen aus der Fassung [Spaltenumbruch]
der ruſſiſchen Blätter hat die Kremſierer Kaiſer- Das größte Intereſſe verdient die Aeußerung Wir hoffen, daß die engere Annäherung an Eine merkwürdige, vielleicht nicht ganz un- („Die ſlaviſche Idee.“) In einem Artikel (Die Königinhofer-Affaire und die Politik.) Unter der Wirkung der Angſt vor „Wir ſtehen auf dem Puncte, die Sympa- (Die Vorgänge in Reichenberg.) In Die Reichenberger Tſchechen benützten dieſe Wie verlogen dieſe Meldung iſt geht aus „Die Vorfälle in Königinhof haben hier [Spaltenumbruch] Aber bald wäre Sr. Majeſtät die Freude Frau Wolter gab mir eine bis in die ge- „Um halb 12 Uhr waren die Schauſpieler Als der Vorhang aufgezogen war, überfiel „Was mich einigermaßen aus der Faſſung <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="entrevue2" prev="#entrevue1" type="jArticle" n="2"> <p>der ruſſiſchen Blätter hat die Kremſierer Kaiſer-<lb/> Zuſammenkunft und die dabei zu Stande ge-<lb/> kommene Annäherung zwiſchen Oeſterreich und<lb/> Rußland mit Freude und Genugthuung begrüßt.<lb/> An der Spitze dieſer befriedigenden Kundgebung<lb/> ſteht die hochofficiöſe Aeußerung des Journal<lb/> de St. Pétersbourg, welche bereits vor mehreren<lb/> Tagen auf telegrafiſchem Wege mitgetheilt wor-<lb/> den iſt, und die gewiſſermaßen als eine für ganz<lb/> Europa beſtimmte Manifeſtation der ruſſiſchen<lb/> Regierung zu betrachten ſein dürfte. Nun, nach-<lb/> dem das diplomatiſche Organ der ruſſiſchen<lb/> Reichskanzlei geſprochen hat, beeilen ſich auch die<lb/> anderen Blätter, die Entrevue von Kremſier als<lb/> ein neues Unterpfand für die Aufrechterhaltung<lb/> des europäiſchen Friedens zu bezeichnen.</p><lb/> <p>Das größte Intereſſe verdient die Aeußerung<lb/> des in der ruſſiſchen Nachbarprovinz erſcheinenden<lb/> amtlichen Dniewnek Werszawski. Das ruſſiſche<lb/> Regierungsblatt bemerkt unter Anderen:</p><lb/> <p>Wir hoffen, daß die engere Annäherung an<lb/> Oeſterreich-Ungarn den verſchiedenen Ausbrüchen<lb/> von Ruſſophobie, den verſchiedenen „ſchwarzen<lb/> Puncten“, welche auf Seite Oeſterreichs in Cis-<lb/> und Transleithanien und nach der Skierniewicer<lb/> Entrevue auftauchten, ein Ende machen wird.<lb/> Seit der Zeit dieſer Entrevue hat, ſo viel wir<lb/> uns erinnern können, weder in den ruſſiſchen<lb/> Regierungs-Sphären noch in unſerer Preſſe, noch<lb/> in irgend einer der Erſcheinungen unſerer öffent-<lb/> lichen Meinung auch nur eine ſtörende, falſche<lb/> Note ſich vernehmen laſſen, welche durch ihre<lb/> ſcharfe Diſſonanz unſere wieder befeſtigten freund-<lb/> ſchaftlichen Beziehungen zu Oeſterreich hätte ſtören<lb/> können; unſere ſüdweſtlichen Nachbarn thäten Un-<lb/> recht, wenn ſie ſich über uns beklagen würden.<lb/> Aber in einigen Provinzen des öſterreichiſch-un-<lb/> gariſchen Reiches, welche zu nennen überflüſſig<lb/> wären, wurden Demonſtrationen verübt, welche<lb/> offen feindſelig gegen Rußland waren. Wie ſoll<lb/> man dieſe Allen bekannte Thatſache erklären? In<lb/> einigen dieſer Fälle kann die öſterreichiſche Regie-<lb/> rung ſich auf den bekannten Dualismus und die<lb/> Unabhängigkeit Transleithaniens, ſeiner Preſſe<lb/> und öffentlichen Meinung berufen. Doch kann<lb/> dieſe Unabhängigkeit nicht an die Abſurdität rei-<lb/> chen und ſo weit gehen, daß „die Linke nicht<lb/> wüßte, was die Rechte thut“, und dann wird<lb/> die Richtung der äußeren Politik und der Charac-<lb/> ter der Beziehungen zu den fremden Mächten in<lb/> Wien und nicht in Peſt beſtimmt. Im zweiten<lb/> Falle erſcheint die conſtitutionelle Freiheit der<lb/> Preſſe, der Verſammlungen u. ſ. w. als eine<lb/> ſehr gute Aufklärung. Iſt das aber eine Recht-<lb/> fertigung? 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Graf<lb/><cb/> Taaffe wurde ohne Zweifel zu dem Zwecke nach<lb/> Kremſier berufen, damit er die Möglichkeit habe,<lb/> ſich an Ort und Stelle mit den beiden Miniſtern<lb/> des Aeußern zu beſprechen, von denſelben die Re-<lb/> ſultate ihrer Berathungen zu erfahren, ſich von<lb/> den von ihnen feſtgeſetzten Principien durchdrin-<lb/> gen zu laſſen und die innere Politik, beſonders<lb/> in Bezug auf Galizien, in die gehörige Ueber-<lb/> einſtimmung mit der auswärtigen zu bringen ...“</p><lb/> <p>Eine merkwürdige, vielleicht nicht ganz un-<lb/> gerechtfertigte Auffaſſung der Folgen der Entrevue<lb/> hat der „Petersburger Herold“. 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Das Jungtſchechenblatt citirt ſo-<lb/> dann einen Ausſpruch Havličeks’s, daß Rußland<lb/> „unſer reicher Onkel ſei.“ Aber auch der große<lb/> Herr Onkel müſſe gegenüber ſeinen kleineren<lb/> Verwandten ſeine Pflicht thun. „Wir fühlen ſehr<lb/> wohl unſere politiſche Unzulänglichkeit im Augen-<lb/> blicke, wo „Onkelchen Czar“ Gaſt auf dem ge-<lb/> heiligten Boden unſeres Königreiches iſt und wir<lb/> mit Anſpannung aller Kräfte mit Noth erreicht<lb/> haben, daß an die Begrüßungsanſprache im frem-<lb/> den Idiom zum Schluſſe zwei oder drei Worte<lb/> unſeres ſlaviſchen Idioms hinzugefügt wurden.<lb/> Allein die Maſſen unſeres Volkes, deren begei-<lb/> ſtertes Hoch! über Cylinder und Tſchakos direct<lb/> zum Herzen des weißen Czaren flog, gaben deut-<lb/> lich zu erkennen, wie und was wir fühlen und<lb/> hoffen im Augenblicke, wo die beiden ſlav. 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Haben wir denn um des<lb/> Himmelswillen nicht ſchon Gegner und Feinde<lb/> genug, und iſt ihre politiſche Poſition ſo feſt,<lb/> daß wir kühn allen Eventualitäten durch die eigene<lb/> Kraft die Spitze bieten könnten? Es gibt keine<lb/> unglückſeligere Phraſe bei uns, als daß die Tſche-<lb/> chen immer dann am ſtärkſten waren, wenn ſie<lb/><cb/> die halbe Welt gegen ſich hatten. Auf Taus folgte<lb/> Lipan, auf deu Fenſterſturz der Weiße Berg.<lb/> Man wiege ſich nicht in optimiſtiſchen Träu-<lb/> men, man erwarte nichts von dem im Völker-<lb/> leben ſo trügeriſchen Geſetze der Wahlverwandt-<lb/> ſchaft. Die Sache unſeres Volkes iſt heute ernſt-<lb/> lich gefährdet, und täuſchen wir uns nicht, die<lb/> Ausbeutung der Königinhofer Vorfälle verfehlt<lb/> ihre Wirkung nicht, weder nach Unten noch nach<lb/> Oben. Wenn die Verblendeten von Königinhof<lb/> wüßten, welches maßloſe Unheil ſie angerichtet<lb/> haben, ſie müßten ſich das Haar vom Kopfe<lb/> reißen und blutige Thränen weinen.“ Aus all<lb/> dieſen Jammerrufen ſpricht nur die Angſt des<lb/> böſen Gewiſſens.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Vorgänge in Reichenberg.)</hi> </head> <p>In<lb/> Reichenberg ſind in den letzten Tagen Anſamm-<lb/> lungen von Lehrlingen und Handwerksburſchen<lb/> vorgekommen, über welche die „Bohemia“ folgen-<lb/> des berichtet: „Nach amtlichen Erhebungen wur-<lb/> den in den letzten drei Tagen bei drei <hi rendition="#g">deut-<lb/> ſchen</hi> und bei drei <hi rendition="#g">tſchechiſchen</hi> Inwohnern<lb/> 52 Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Einer der Thäteer,<lb/> ein 17jährige Schloſſerlehrling wurde verhaftet,<lb/> und dem Strafgerichte eingeliefert. Von einem<lb/> Ueberfalle und einer Durchprügelung Reichen-<lb/> berger Tſchechen iſt keine Rede“.</p><lb/> <p>Die Reichenberger Tſchechen benützten dieſe<lb/> Vorkommniſſe um an den Abgeordneten Trojan<lb/> folgendes Telegramm abzuſenden: „Seit drei<lb/> Tagen bereits werden die Reichenberger Tſchechen<lb/> ohne jegliche Urſache zu Hauſe und auf der<lb/> Straße bedroht, überfallen und geprügelt. Geſtern<lb/> wurden abermals in mehreren Orten den Tſche-<lb/> chen mit bis zu zwei Kilogramm ſchweren Steinen<lb/> die Fenſter eingeſchlagen. Die Polizei iſt ohn-<lb/> mächtig und bitten wir um ſchleunigſte Abhilfe“.</p><lb/> <p>Wie verlogen dieſe Meldung iſt geht aus<lb/> dem nachfolgenden Berichte der <hi rendition="#g">amtlichen</hi><lb/> Prager Zeitung hervor, welcher derſelben aus<lb/> Reichenberg zugeſendes wurde und lautet:</p><lb/> <p>„Die Vorfälle in Königinhof haben hier<lb/> insbeſondere in <hi rendition="#g">den niederen Schichten<lb/> der Bevölkerung eine hochgradige<lb/> Erregung hervorgerufen,</hi> welche zur<lb/> Folge hatte, daß ſich vor der Beſeda Anſamm-<lb/> lungen bildeten und in der vorgeſtrigen Nacht<lb/> von unbekannten Thätern drei Fenſter der Beſeda<lb/> eingeſchlagen wurden. Auch <hi rendition="#g">ſoll</hi> geſtern Nachts<lb/> ein Setzer in der Karlsgaſſe von jungen Leuten<lb/> überfallen und mißhandelt worden ſein. Die an<lb/> beiden Tagen vor der Beſeda angeſammelte<lb/> Menge beſtand faſt ausſchließlich aus <hi rendition="#g">Lehr-<lb/> lingen</hi> und <hi rendition="#g">Handwerksburſchen.</hi> Die<lb/> Wachorgane ſchritten energiſch ein, ſo daß es zu<lb/> keinen weiteren Exceſſen kam. Die Strafhandlung<lb/> wurde eingeleitet und wurden umfaſſende Sicher-<lb/> heitsvorkehrungen getroffen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div next="#baiern3" xml:id="baiern2" prev="#baiern1" type="jArticle" n="2"> <p>Aber bald wäre Sr. Majeſtät die Freude<lb/> zu Waſſer geworden durch einen Zwiſchenfall,<lb/> auf welchen weder der an unbedingten Gehorſam<lb/> gewöhnte Monarch, noch auch ſein Intendant<lb/> gefaßt ſein konnten. Frau Wolter hatte ihre Coſtüme<lb/> nach München mitgebracht, allein der König wollte<lb/> nicht zugeben, daß ſie vor ihm in einem Kleide<lb/> erſcheine, welches bereits durch gewöhnliche Sterb-<lb/> liche applaudirt worden, während er ſelbſt die<lb/> für ſie beſtimmten Gewänder entworfen hatte.<lb/> Aber die Künſtlerin blieb feſt gegenüber der<lb/> königlichen Laune und erklärte, ſie ſei gewohnt,<lb/> in ihren eigenen Coſtümen zu ſpielen und nicht<lb/> geneigt, von dieſer Gewohnheit abzugehen. Ein<lb/> alter Kammerherr, der bei der Geburt des Königs<lb/> zugegen geweſen und einzig das Vorrecht genießt,<lb/> direkt mit dem Souverän zu verkehren, über-<lb/> nahm die Verhandlungen und führte ſie zu gutem<lb/> Ende. Der König ließ der Künſtlerin ihren Willen,<lb/> wahrte jedoch die Form, indem er ſich die Coſtüme<lb/> ins Schloß bringen ließ, ſie dann genehmigte.<lb/> Zugleich ordnete er die Vorſtellung für die Mit-<lb/> ternachtsſtunde des nächſten Tages an.</p><lb/> <p>Frau Wolter gab mir eine bis in die ge-<lb/> ringſten Details gehende Schilderung dieſer Thea-<lb/> ternacht, wobei ſie eine große Ehrerbietung gegen<lb/> ihren unſichtbaren Zuſchauer bekundete. Sie er-<lb/> blickt in der Theatermanie des Königs nichts, als<lb/> wahre Begeiſterung für ihre Kunſt. Es ſcheine,<lb/> daß das Theater den König in eine Art von<lb/> Ekſtaſe verſetzte — Leute ohne Ehrfurcht wür-<lb/><cb/> den Hallucination ſagen — während welcher er<lb/> ſich einbildet, wirklich in jener Epoche zu leben,<lb/> welche vor ſeinen Augen dargeſtellt wird. Ueber<lb/> die Vorſtellung ſelbſt erzählte mir die berühmte<lb/> Künſtlerin, der ich nun das Wort überlaſſe, das<lb/> Folgende:</p><lb/> <p>„Um halb 12 Uhr waren die Schauſpieler<lb/> auf der Bühne verſammelt. Es herrſchte eine<lb/> abſolute Stille. Durch den Vorhang konnte<lb/> man wahrnehmen, daß nur die Lampen der Rampe<lb/> brannten, im übrigen Theile des Saales herrſchte<lb/> die tiefſte Finſterniß. Genau um Mitternacht er-<lb/> hielt der Intendant durch ein electriſches Signal<lb/> die Anzeige, daß der König ſoeben ſeinen Palaſt<lb/> verlaſſe, um ſich in das Theater zu begeben. Er<lb/> benützt hiezu eine ſpärlich beleuchtete Galerie, die<lb/> von Hellebardieren bewacht iſt, damit kein pro-<lb/> fanes Auge das Antlitz des Herrſchers erblicken<lb/> könne. Ein zweites Signal zeigte an, daß der<lb/> König in ſeiner Loge Platz genommen habe —<lb/> ganz allein. Sofort erhebt ſich der Vorhang,<lb/> denn wenn eine Verzögerung ſelbſt nur von<lb/> einer Minute einträte, würde ſie zuverläſſig die<lb/> Abſetzung des Intendanten nach ſich ziehen. Der<lb/> König läßt keinen Grund dafür gelten, daß man<lb/> Se. Majeſtät warten laſſe. Er iſt das ſtrahlende<lb/> Geſtirn ſeines Zeitalters und würde gerne zu-<lb/> geben, daß man ihn den Roi-Soleil nenne, wenn<lb/> nicht Ludwig <hi rendition="#aq">XIV.</hi> dieſen Titel vor ihm geführt<lb/> hätte. —</p><lb/> <p>Als der Vorhang aufgezogen war, überfiel<lb/><cb/> mich zwiſchen den Couliſſen, wo Niemand zu<lb/> ſprechen wagte ein nervöſes Zittern. Wie ſollte<lb/> ich vor dieſem leeren und finſteren Saale ſpielen?<lb/> Endlich betrat ich die Scene. Ich, die ich ge-<lb/> wohnt bin, vor gedrängt vollen Häuſern zu<lb/> ſpielen, ſah mich nun dem Nichts gegenüber. Ich<lb/> ſtrengte mich vergebens an, durch die Finſterniß<lb/> hindurch ſelbſt nur die Umriſſe der Perſon mei-<lb/> nes einzigen Zuſchauers wahrzunehmen. Nichts! Es<lb/> fehlte mir der zwiſchen dem Publicum und den<lb/> Künſtlern beſtehende electriſche Contact. Zum<lb/> erſten Male befand ich mich in einer ſo aben-<lb/> teuerlichen Lage und es bedurfte großen Muthes,<lb/> um nicht den Kopf zu verlieren. Was mich auf-<lb/> recht erhielt, war der Gedanke, daß mein unſicht-<lb/> barer Zuſchauer großen Sinn für die Kunſt be-<lb/> ſitzt und daß man bei dieſem König, abgeſehen<lb/> von ſeinen Excentricitäten, eine wahre Leidenſchaft<lb/> für meine Kunſt fände. Dieſer Gedanke war für<lb/> mich ſchmeichelhaft und gab mir meine Ruhe<lb/> wieder. Ich wußte, daß der König mich nicht<lb/> aus dem Auge ließ, daß er in ſeiner Loge ſaß,<lb/> in vollſtändiger Sammlung und Aufmerkſamkeit<lb/> und ſo tief in Ekſtaſe verſunken, daß er ſelbſt den<lb/> Athem zurückhielt, um nicht ſeine Anweſenheit zu<lb/> verrathen und um ſich nicht ſelbſt zu ſtören. Dies<lb/> Alles war mir neu und fremd. Es ſchien mir,<lb/> als ſpiele ich meine Rolle im Traume und ich<lb/> glaube, daß ich ſie nie in ſo fieberhafter Stim-<lb/> mung ſpielte.“</p><lb/> <p>„Was mich einigermaßen aus der Faſſung</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
der ruſſiſchen Blätter hat die Kremſierer Kaiſer-
Zuſammenkunft und die dabei zu Stande ge-
kommene Annäherung zwiſchen Oeſterreich und
Rußland mit Freude und Genugthuung begrüßt.
An der Spitze dieſer befriedigenden Kundgebung
ſteht die hochofficiöſe Aeußerung des Journal
de St. Pétersbourg, welche bereits vor mehreren
Tagen auf telegrafiſchem Wege mitgetheilt wor-
den iſt, und die gewiſſermaßen als eine für ganz
Europa beſtimmte Manifeſtation der ruſſiſchen
Regierung zu betrachten ſein dürfte. Nun, nach-
dem das diplomatiſche Organ der ruſſiſchen
Reichskanzlei geſprochen hat, beeilen ſich auch die
anderen Blätter, die Entrevue von Kremſier als
ein neues Unterpfand für die Aufrechterhaltung
des europäiſchen Friedens zu bezeichnen.
Das größte Intereſſe verdient die Aeußerung
des in der ruſſiſchen Nachbarprovinz erſcheinenden
amtlichen Dniewnek Werszawski. Das ruſſiſche
Regierungsblatt bemerkt unter Anderen:
Wir hoffen, daß die engere Annäherung an
Oeſterreich-Ungarn den verſchiedenen Ausbrüchen
von Ruſſophobie, den verſchiedenen „ſchwarzen
Puncten“, welche auf Seite Oeſterreichs in Cis-
und Transleithanien und nach der Skierniewicer
Entrevue auftauchten, ein Ende machen wird.
Seit der Zeit dieſer Entrevue hat, ſo viel wir
uns erinnern können, weder in den ruſſiſchen
Regierungs-Sphären noch in unſerer Preſſe, noch
in irgend einer der Erſcheinungen unſerer öffent-
lichen Meinung auch nur eine ſtörende, falſche
Note ſich vernehmen laſſen, welche durch ihre
ſcharfe Diſſonanz unſere wieder befeſtigten freund-
ſchaftlichen Beziehungen zu Oeſterreich hätte ſtören
können; unſere ſüdweſtlichen Nachbarn thäten Un-
recht, wenn ſie ſich über uns beklagen würden.
Aber in einigen Provinzen des öſterreichiſch-un-
gariſchen Reiches, welche zu nennen überflüſſig
wären, wurden Demonſtrationen verübt, welche
offen feindſelig gegen Rußland waren. Wie ſoll
man dieſe Allen bekannte Thatſache erklären? In
einigen dieſer Fälle kann die öſterreichiſche Regie-
rung ſich auf den bekannten Dualismus und die
Unabhängigkeit Transleithaniens, ſeiner Preſſe
und öffentlichen Meinung berufen. Doch kann
dieſe Unabhängigkeit nicht an die Abſurdität rei-
chen und ſo weit gehen, daß „die Linke nicht
wüßte, was die Rechte thut“, und dann wird
die Richtung der äußeren Politik und der Charac-
ter der Beziehungen zu den fremden Mächten in
Wien und nicht in Peſt beſtimmt. Im zweiten
Falle erſcheint die conſtitutionelle Freiheit der
Preſſe, der Verſammlungen u. ſ. w. als eine
ſehr gute Aufklärung. Iſt das aber eine Recht-
fertigung? Gegenüber der Preſſe macht die öſter-
reichiſche Regierung nicht viel Weſens, ſobald es
ihr nicht paßt, und ſehr häufig finden Conſis-
cationen und gerichtliche Verfolgungen ſtatt ...
Jedes Einvernehmen iſt nur bei Gegenſeitigkeit
der von demſelben allen Theilnehmern auferleg-
ten Verpflichtungen feſt, bis heute hat es aber
leider dieſe Gegenſeitigkeit nicht gegeben. Graf
Taaffe wurde ohne Zweifel zu dem Zwecke nach
Kremſier berufen, damit er die Möglichkeit habe,
ſich an Ort und Stelle mit den beiden Miniſtern
des Aeußern zu beſprechen, von denſelben die Re-
ſultate ihrer Berathungen zu erfahren, ſich von
den von ihnen feſtgeſetzten Principien durchdrin-
gen zu laſſen und die innere Politik, beſonders
in Bezug auf Galizien, in die gehörige Ueber-
einſtimmung mit der auswärtigen zu bringen ...“
Eine merkwürdige, vielleicht nicht ganz un-
gerechtfertigte Auffaſſung der Folgen der Entrevue
hat der „Petersburger Herold“. Dieſes Blatt will
ſich von Combinationen fernhalten und nur die
eminente Bedeutung der Kaiſer-Begegnung für
den europäiſchen Frieden betonen. „Natürlich nur
für den europäiſchen“, fügt der „Herold“ hinzu.
(„Die ſlaviſche Idee.“) In einem Artikel
über die Kremſierer Entrevue führen die „Nár.
Liſty“ aus, daß die ſlaviſche Idee wieder ſtärker
auflebe, daß jedoch der „Auſtroſlavismus“, wel-
cher den öſterreichiſchen Slaven als ein Surrogat
für die ſlaviſche Idee vorgelegt worden ſei, kein
Slavismus ſei. Das Jungtſchechenblatt citirt ſo-
dann einen Ausſpruch Havličeks’s, daß Rußland
„unſer reicher Onkel ſei.“ Aber auch der große
Herr Onkel müſſe gegenüber ſeinen kleineren
Verwandten ſeine Pflicht thun. „Wir fühlen ſehr
wohl unſere politiſche Unzulänglichkeit im Augen-
blicke, wo „Onkelchen Czar“ Gaſt auf dem ge-
heiligten Boden unſeres Königreiches iſt und wir
mit Anſpannung aller Kräfte mit Noth erreicht
haben, daß an die Begrüßungsanſprache im frem-
den Idiom zum Schluſſe zwei oder drei Worte
unſeres ſlaviſchen Idioms hinzugefügt wurden.
Allein die Maſſen unſeres Volkes, deren begei-
ſtertes Hoch! über Cylinder und Tſchakos direct
zum Herzen des weißen Czaren flog, gaben deut-
lich zu erkennen, wie und was wir fühlen und
hoffen im Augenblicke, wo die beiden ſlav. Impe-
ratoren ſich freundſchaftlich die Rechte drücken.“
(Die Königinhofer-Affaire und die
Politik.) Unter der Wirkung der Angſt vor
den möglichen Folgen der Königinhofer Affaire
weint die „Politik“ wahre Krokodilsthränen, indem
ſie ſchreibt:
„Wir ſtehen auf dem Puncte, die Sympa-
thien als Culturvolk zu verlieren. Wir ſind be-
droht, auch die Freundſchaft unſerer heutigen
politiſchen Verbündeten im Inlande zu verlieren.
Videant consules! Schon tauchen in den pol-
niſchen und conſervativen Blättern Stimmen
auf, die uns tadeln, und leider Gottes iſt die
Art, wie ein Prager gewiß gut nationales Blatt
manche Fragen behandelt, ganz danach angethan,
Jenen das Handwerk zu erleichtern, die uns voll-
ſtändig iſoliren wollen. Haben wir denn um des
Himmelswillen nicht ſchon Gegner und Feinde
genug, und iſt ihre politiſche Poſition ſo feſt,
daß wir kühn allen Eventualitäten durch die eigene
Kraft die Spitze bieten könnten? Es gibt keine
unglückſeligere Phraſe bei uns, als daß die Tſche-
chen immer dann am ſtärkſten waren, wenn ſie
die halbe Welt gegen ſich hatten. Auf Taus folgte
Lipan, auf deu Fenſterſturz der Weiße Berg.
Man wiege ſich nicht in optimiſtiſchen Träu-
men, man erwarte nichts von dem im Völker-
leben ſo trügeriſchen Geſetze der Wahlverwandt-
ſchaft. Die Sache unſeres Volkes iſt heute ernſt-
lich gefährdet, und täuſchen wir uns nicht, die
Ausbeutung der Königinhofer Vorfälle verfehlt
ihre Wirkung nicht, weder nach Unten noch nach
Oben. Wenn die Verblendeten von Königinhof
wüßten, welches maßloſe Unheil ſie angerichtet
haben, ſie müßten ſich das Haar vom Kopfe
reißen und blutige Thränen weinen.“ Aus all
dieſen Jammerrufen ſpricht nur die Angſt des
böſen Gewiſſens.
(Die Vorgänge in Reichenberg.) In
Reichenberg ſind in den letzten Tagen Anſamm-
lungen von Lehrlingen und Handwerksburſchen
vorgekommen, über welche die „Bohemia“ folgen-
des berichtet: „Nach amtlichen Erhebungen wur-
den in den letzten drei Tagen bei drei deut-
ſchen und bei drei tſchechiſchen Inwohnern
52 Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Einer der Thäteer,
ein 17jährige Schloſſerlehrling wurde verhaftet,
und dem Strafgerichte eingeliefert. Von einem
Ueberfalle und einer Durchprügelung Reichen-
berger Tſchechen iſt keine Rede“.
Die Reichenberger Tſchechen benützten dieſe
Vorkommniſſe um an den Abgeordneten Trojan
folgendes Telegramm abzuſenden: „Seit drei
Tagen bereits werden die Reichenberger Tſchechen
ohne jegliche Urſache zu Hauſe und auf der
Straße bedroht, überfallen und geprügelt. Geſtern
wurden abermals in mehreren Orten den Tſche-
chen mit bis zu zwei Kilogramm ſchweren Steinen
die Fenſter eingeſchlagen. Die Polizei iſt ohn-
mächtig und bitten wir um ſchleunigſte Abhilfe“.
Wie verlogen dieſe Meldung iſt geht aus
dem nachfolgenden Berichte der amtlichen
Prager Zeitung hervor, welcher derſelben aus
Reichenberg zugeſendes wurde und lautet:
„Die Vorfälle in Königinhof haben hier
insbeſondere in den niederen Schichten
der Bevölkerung eine hochgradige
Erregung hervorgerufen, welche zur
Folge hatte, daß ſich vor der Beſeda Anſamm-
lungen bildeten und in der vorgeſtrigen Nacht
von unbekannten Thätern drei Fenſter der Beſeda
eingeſchlagen wurden. Auch ſoll geſtern Nachts
ein Setzer in der Karlsgaſſe von jungen Leuten
überfallen und mißhandelt worden ſein. Die an
beiden Tagen vor der Beſeda angeſammelte
Menge beſtand faſt ausſchließlich aus Lehr-
lingen und Handwerksburſchen. Die
Wachorgane ſchritten energiſch ein, ſo daß es zu
keinen weiteren Exceſſen kam. Die Strafhandlung
wurde eingeleitet und wurden umfaſſende Sicher-
heitsvorkehrungen getroffen.
Aber bald wäre Sr. Majeſtät die Freude
zu Waſſer geworden durch einen Zwiſchenfall,
auf welchen weder der an unbedingten Gehorſam
gewöhnte Monarch, noch auch ſein Intendant
gefaßt ſein konnten. Frau Wolter hatte ihre Coſtüme
nach München mitgebracht, allein der König wollte
nicht zugeben, daß ſie vor ihm in einem Kleide
erſcheine, welches bereits durch gewöhnliche Sterb-
liche applaudirt worden, während er ſelbſt die
für ſie beſtimmten Gewänder entworfen hatte.
Aber die Künſtlerin blieb feſt gegenüber der
königlichen Laune und erklärte, ſie ſei gewohnt,
in ihren eigenen Coſtümen zu ſpielen und nicht
geneigt, von dieſer Gewohnheit abzugehen. Ein
alter Kammerherr, der bei der Geburt des Königs
zugegen geweſen und einzig das Vorrecht genießt,
direkt mit dem Souverän zu verkehren, über-
nahm die Verhandlungen und führte ſie zu gutem
Ende. Der König ließ der Künſtlerin ihren Willen,
wahrte jedoch die Form, indem er ſich die Coſtüme
ins Schloß bringen ließ, ſie dann genehmigte.
Zugleich ordnete er die Vorſtellung für die Mit-
ternachtsſtunde des nächſten Tages an.
Frau Wolter gab mir eine bis in die ge-
ringſten Details gehende Schilderung dieſer Thea-
ternacht, wobei ſie eine große Ehrerbietung gegen
ihren unſichtbaren Zuſchauer bekundete. Sie er-
blickt in der Theatermanie des Königs nichts, als
wahre Begeiſterung für ihre Kunſt. Es ſcheine,
daß das Theater den König in eine Art von
Ekſtaſe verſetzte — Leute ohne Ehrfurcht wür-
den Hallucination ſagen — während welcher er
ſich einbildet, wirklich in jener Epoche zu leben,
welche vor ſeinen Augen dargeſtellt wird. Ueber
die Vorſtellung ſelbſt erzählte mir die berühmte
Künſtlerin, der ich nun das Wort überlaſſe, das
Folgende:
„Um halb 12 Uhr waren die Schauſpieler
auf der Bühne verſammelt. Es herrſchte eine
abſolute Stille. Durch den Vorhang konnte
man wahrnehmen, daß nur die Lampen der Rampe
brannten, im übrigen Theile des Saales herrſchte
die tiefſte Finſterniß. Genau um Mitternacht er-
hielt der Intendant durch ein electriſches Signal
die Anzeige, daß der König ſoeben ſeinen Palaſt
verlaſſe, um ſich in das Theater zu begeben. Er
benützt hiezu eine ſpärlich beleuchtete Galerie, die
von Hellebardieren bewacht iſt, damit kein pro-
fanes Auge das Antlitz des Herrſchers erblicken
könne. Ein zweites Signal zeigte an, daß der
König in ſeiner Loge Platz genommen habe —
ganz allein. Sofort erhebt ſich der Vorhang,
denn wenn eine Verzögerung ſelbſt nur von
einer Minute einträte, würde ſie zuverläſſig die
Abſetzung des Intendanten nach ſich ziehen. Der
König läßt keinen Grund dafür gelten, daß man
Se. Majeſtät warten laſſe. Er iſt das ſtrahlende
Geſtirn ſeines Zeitalters und würde gerne zu-
geben, daß man ihn den Roi-Soleil nenne, wenn
nicht Ludwig XIV. dieſen Titel vor ihm geführt
hätte. —
Als der Vorhang aufgezogen war, überfiel
mich zwiſchen den Couliſſen, wo Niemand zu
ſprechen wagte ein nervöſes Zittern. Wie ſollte
ich vor dieſem leeren und finſteren Saale ſpielen?
Endlich betrat ich die Scene. Ich, die ich ge-
wohnt bin, vor gedrängt vollen Häuſern zu
ſpielen, ſah mich nun dem Nichts gegenüber. Ich
ſtrengte mich vergebens an, durch die Finſterniß
hindurch ſelbſt nur die Umriſſe der Perſon mei-
nes einzigen Zuſchauers wahrzunehmen. Nichts! Es
fehlte mir der zwiſchen dem Publicum und den
Künſtlern beſtehende electriſche Contact. Zum
erſten Male befand ich mich in einer ſo aben-
teuerlichen Lage und es bedurfte großen Muthes,
um nicht den Kopf zu verlieren. Was mich auf-
recht erhielt, war der Gedanke, daß mein unſicht-
barer Zuſchauer großen Sinn für die Kunſt be-
ſitzt und daß man bei dieſem König, abgeſehen
von ſeinen Excentricitäten, eine wahre Leidenſchaft
für meine Kunſt fände. Dieſer Gedanke war für
mich ſchmeichelhaft und gab mir meine Ruhe
wieder. Ich wußte, daß der König mich nicht
aus dem Auge ließ, daß er in ſeiner Loge ſaß,
in vollſtändiger Sammlung und Aufmerkſamkeit
und ſo tief in Ekſtaſe verſunken, daß er ſelbſt den
Athem zurückhielt, um nicht ſeine Anweſenheit zu
verrathen und um ſich nicht ſelbſt zu ſtören. Dies
Alles war mir neu und fremd. Es ſchien mir,
als ſpiele ich meine Rolle im Traume und ich
glaube, daß ich ſie nie in ſo fieberhafter Stim-
mung ſpielte.“
„Was mich einigermaßen aus der Faſſung
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