Mährisches Tagblatt. Nr. 243, Olmütz, 24.10.1892.[Spaltenumbruch]
reren Monaten der Nuntiatur die Candidaten- Cagliari, 23. October. Nach einer officiellen London, 23. October. "Reuter's Office" Rio de Janeiro, 23. October. Die politische Wien, 24. October. (Privattelegr. d. "M. Tagbl.") Die "Montagsrevue" bezeichnet als die Wien, 24. October. (Priv.-Tel. des "M. Tagbl.") Nach officiösen Meldungen wird dem (Getreide-Preise der königl. Haupt- stodt Olmütz) am Wochenmarkt den 22. October (Getreide-Preise der Stadtgemeinde Müglitz) am Wochenmarkt den 22. October 1892: [Spaltenumbruch] [irrelevantes Material]
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reren Monaten der Nuntiatur die Candidaten- Cagliari, 23. October. Nach einer officiellen London, 23. October. „Reuter’s Office“ Rio de Janeiro, 23. October. Die politiſche Wien, 24. October. (Privattelegr. d. „M. Tagbl.“) Die „Montagsrevue“ bezeichnet als die Wien, 24. October. (Priv.-Tel. des „M. Tagbl.“) Nach officiöſen Meldungen wird dem (Getreide-Preiſe der königl. Haupt- ſtodt Olmütz) am Wochenmarkt den 22. October (Getreide-Preiſe der Stadtgemeinde Müglitz) am Wochenmarkt den 22. October 1892: [Spaltenumbruch] [irrelevantes Material]
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reren Monaten der Nuntiatur die Candidaten-
liſte für die vacanten Biſchofsſitze behufs päpſtli-
cher Approbation. Seitens der Curie erfolgte
bisher keinerlei Antwort betreffs der Vorgeſchla-
genen, bei deren Wahl der Cultusminiſter beſon-
ders die politiſche Geſinnung berückſichtigt hätte.
Cagliari, 23. October. Nach einer officiellen
Meldung ſind in San Sperate 63 Perſonen
der durch einen Cyclon verurſachten Cataſtrophe
zum Opfer gefallen; doch werden die Nachfor-
ſchungen noch fortgeſetzt und glaubt man, daß
die Zahl der Opfer gegen 100 betrage. Drei-
hundert Häuſer, darunter das Gemeindehaus,
wurden zerſtört. Truppen wurden zur Bergung
der verſchütteten Todten aufgeboten.
London, 23. October. „Reuter’s Office“
meldet aus Fez: Der Sultan gab zu Ehren der
franzöſiſchen Geſandtſchaft Donnerſtag ein Diner.
Die Geſandtſchaft gedenkt demnächſt abzureiſen.
Rio de Janeiro, 23. October. Die politiſche
Sachlage befeſtigt ſich. Die Regierung und das
Parlament ſind einmüthig entſchloſſen, einen
Theil des Papiergeldes aus dem Verkehre einzu-
ziehen und hiedurch eine Löſung der Finanzfrage
herbeizuführen.
Wien, 24. October. (Privattelegr. d. „M.
Tagbl.“) Die „Montagsrevue“ bezeichnet als die
weſentlichſten Gründe der Auflöſung der Ge-
meindevertretung in Reichenberg folgende: 1. Daß
die beſtimmte Zuſage des Bürgermeiſters gegen-
über dem Kaiſer wegen Umgeſtaltung der durchaus
nach preußiſchem Muſter hergerichteten Unifor-
mirung der Sichersheitswache nicht einge-
löſt wurde. Der Bürgermeiſter habe die An-
gelegenheit erſt in der allerletzten Zeit mit einer
Gleichgiltigkeit vor den Stadtrath gebracht, als
ob es ſich um die Bewilligung eines Brannt-
weinſchankes handelte. Der Stadtrath ging auch des-
halb auf die Sache nicht ein. Der Bürgermeiſter
hatte aber alles daran zu ſetzen, ſein Verſprechen
einzulöſen oder ſeine Stelle niederzulegen. 2. Der
Bürgermeiſter hat es unterlaſſen, bei der officiellen
Feier des kaiſ. Geburtstages den ihm von ſeinem
Monarchen verliehenen Orden zu tragen. Das Be-
nehmen des Bürgermeiſters ſtreift hart an jene
Paragraphen des Staatsgeſetzes, welche von den
ſchwerſten Verbrechen handeln. Damit nicht genug,
beſchloſſen der Stadtrath und der Anhang des
Bürgermeiſters anläßlich der öffentlichen Rüge
des unqualificirbaren Vorgehens des Bürger-
meiſters, demſelben eine ſolenne Genugthuung für
die angebliche Verunglimpfung durch die Veran-
ſtaltung eines Fackelzuges zu geben. Das dritte
Factum betrifft die Badeanſtalt in Roſenthal mit
dem bekannten Placate: Hier darf nur deutſch
geſprochen werden. Die „Montagsrevue“ bemerkt
dann, es wäre lächerlich zu behaupten, Graf
Taaffe habe von der Abſicht des Statthalters
nichts gewußt.
Wien, 24. October. (Priv.-Tel. des „M.
Tagbl.“) Nach officiöſen Meldungen wird dem
Reichsrathe ſofort am 5. November der Staats-
voranſchlag für 1893 zugehen. Die Hauptarbeit
des Abgeordnetenhauſes ſoll ſich auf die rechtzei-
tige Erledigung des Staatsvoranſchlages beziehen.
Die weſentlichſte Vorlage, welche jetzt noch erledigt
werden dürfte, iſt das Geſetz über die Verfälſchung
der Lebensmittel.
(Getreide-Preiſe der königl. Haupt-
ſtodt Olmütz) am Wochenmarkt den 22. October
1892) Weizen per Hectoliter —.—, 7.24 —.—,
Korn —.—, —.—, —.—, Gerſte 4.49, 5.03,
5.41, Hafer —.—, 3.10, —.—, Proſſo —.—,
—.—, —.—, Hanfſamen —.—, —.—, —.—,
Leinſamen —.—, —.—, —.—, Mohn —.—,
—.—, —.—, Heu 100 Kilo 2.80, 3.40,
4.—, Stroh 100 Kilo 2.38, 2.63, 2.94.
(Getreide-Preiſe der Stadtgemeinde
Müglitz) am Wochenmarkt den 22. October 1892:
Weizen per M.-C. 8.60, 8.25, 7.91. Korn 7.75,
7.60, 7.30. Gerſte 7 33, 7.24, 6.54, Hafer
5.30, 5.20, 4.98. Erbſen 9.37, 9.—, —.—.
Linſen 11.50, —.—, —.—. Fiſolen 9.40, —.—,
—.—, Proſſo —.—, —.—, —.—, Hirſe 10.75
—.—, —.—. Kukuruz 6.75, 6.60, —.—
Wicken —.—, —.—, —.—, Bohnen 5.90
—.—, —.—, Mohn 30.—, 27.80, —.—. Erd-
äpfel 1.60, 1.50, —.—, Heu 2.40, 2.20, —.—.
Korn-Stroh 1.20, 1.10, —.—, Kleeſamen —.—,
—.—, —.—. Leinſamen —.—, —.—, —.—.
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