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Mährisches Tagblatt. Nr. 279, Olmütz, 04.12.1885.

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[Spaltenumbruch] über Antrag des Abg. Dr. Promber einem in
einer der nächsten Sitzungen zu wählenden be-
sonderen Ausschusse zur Durchberathung und An-
tragstellung zugewiesen werden.

Abg. Dr. Frankl begründet seinen in der
gestrigen Sitzung eingebrachten Antrag, dessen
Puncte sind: Das Gesetz vom 23. März 1883,
L.-G.-Bl. Nr. 43 betreffend die Hebung der
Rindviehzucht und die Rindvieh-Versicherung, ist
in einer Reihe von Puncten, welche in dem An[-]
trage detaillirt hervorgehoben werden, abzuän-
dern. Für die Anstellung von landschaftlichen Be-
zirks-Thierärzten und Veterinär-Assistenten, für
die erforderlichen Concurs-Ausschreibungen und
die etwa zu gewährenden Remunerationen wird
ein C[r]edit bis zur Maximalhöhe von 16.000 fl.,
zur Hälfte aus Landesmitteln und zur anderen
Hälfte aus dem Versicherungsfonde, bewilligt. Der
Landes-Ausschuß wird beauftragt, unter von ihm
festgesetzten Bedingungen im Interesse des Ver-
sicherungsfondes einen anerkannt tüchtigen Fach-
mann auf dem Gebiet[e] des Veterinärswesens zu
gewinnen, der bei allen größeren Seuchen Aus-
brüchen die nöthigen Dispositionen an Ort und
Stelle zu treffen, den politischen Behörden und
den Seuchen-Comissionen mit seinem fachmän-
nischen Rathe an die Hand zu gehen und vor
Allem den Verkauf der geschlachteten Thiere für
Rechnung des Versicherungsfondes zu überwachen
hätte. Derselbe ist aus dem Versicherungsfonde
zu entlohnen und wird aus demselben hiefür ein
Credit bis zur Maximalhöhe von 4000 fl. be-
willigt. Dieser Antrag wird einem eigenen, aus
12 Mitgliedern bestehenden und aus dem ganzen
Hause gewählten Ausschusse zugewiesen werden.

Nachdem noch der Statthalter und Abg.
Orator zu dieser Angelegenheit gesprochen hatte,
wird der Antrag Frankls einem in der nächsten
Sitzung zu wählenden Ausschuße zugewiesen. Es
gelangen hierauf Berichte des Finanzausschußes
über Rechnungsabschlüsse der Brünner und Ol-
mützer Krankenanstalten zur Behandlung und
werden mehrere Subventionen bewilligt.




Politische Nachrichten.
Oesterreich-Ungarn.

(Sonst nichts.)

"Narodni Listy" verlangen
die strengste Handhabung des Vereinsgesetzes ge-
gen den deutschen Schulverein, den Böhmerwald-
bund, das deutsche Casino in Prag, die sich nun-
mehr als ausschließlich politische Vereine ent-
puppt hätten! Die Regierung dürfte selbst vor
einer Auflösung aller drei Vereine nicht zurück-
schrecken!




Locales und Provinzielles.


(Dr. Carl Dittrich.)

Heute Vormittags
wurde die Leiche des verblichenen Gymnasial-
Directors Herrn Dr. Carl Dittrich in einem
schwarz drappirten Gemache der Wohnung (Nieder-
Ring Nr. 17) aufgebahrt. Zu Füßen der Leiche,
welche mit einem schwarzen Salonanzuge bekleidet
ist, ruhen zahlreiche Kränze. Der Andrang der
Studirenden, welche erschienen, um noch einen
letzten Blick auf die Leiche ihres geliebten Direc-
tors zu werfen, war ein ganz außerordentlicher.
Wie man uns mittheilt, werden Vertreter der
Studentenschaft des Obergymnasiums die Leiche
nach Brünn begleiten, wo morgen Nachmittags
die Beerdigung stattfindet. Fortwährend laufen
bei der Familie des Verblichenen Kranzspenden
und Condolenzschreiben ei[n], von welch letzteren
wir nur folgende hervorheben wollen: Von Sr.
Excellenz dem Festungs-Commandanten Ritter v.
Fröhlich, Herrn Bürgermeister von Engel, von
sämmtlichen hiesigen Lehranstalten und den aus-
wärtigen, vom Männergesangverein, vom deutschen
Casino, vom Turnverein, vom löbl. Stadtver-
ordneten-Collegium, von dem Herrn Kreisgerichts-
Präfidenten Schwetz, von den Herren Handels-
kammer-Präsidenten Primavesi und Klob, von
den Brünner Lehranstalten, von den Znaimer
Lehranstalten u. s. w. Anläßlich des Ablebens des
Herrn Directors Dittrich weht vom Gebäude des
deutschen Gymnasiums eine Trauerfahne.

(Vom deutschen Casino.)

Die Direction
des deutschen Casinos in Olmütz hat ihrem Be-
s[c]hluße gemäß einen Kranz an dem Sarge des
Directors Dr. Carl Dittrich niederlegt und der
Witwe ein Beileidsschreiben überreichen lassen.


[Spaltenumbruch]
(Vom Vereine "Schlaraffia.")

Der Verein
"Schlaraffia" hat gestern beschlossen, der Witwe
des verblichenen Herrn Gymnasial-Directors Dr.
Dittrich ein Beileidsschreiben zuzusenden.

(Todesfall.)

Vorgestern verstarb hier nach
langem schweren Leiden Herr Johann Poysel,
Diurnist der k. k. Finanz-Bezirksdirection, ein
Bruder des Fachlehrers an der Mädchenbürger-
schule Herrn Adolf Poysel, im 48. Lebensjahre.
Das Leichenbegangniß findet heute Nachmittags
41/2 Uhr vom Trauerhause, Pilten Nr. 7,
aus statt.

(Zustimmungskundgebung.)

An den Herrn
Abgeordneten Dr. v. Plener ist nachfolgendes
Schreiben gelangt: Euer Hochwohlgeboren! Der
deutsche Fortschrittsverein in Nikolsburg hat in
seiner letzten Versammlung nachstehende Resolution
gefaßt: "Der deutsche Fortschrittsverein in Nikols-
burg spricht den hochverehrten Mitgliedern der
liberalen Partei des h. Herrenhauses, des deutsch-
österreichischen Clubs und des deutschen Clubs im
h. Abgeordnetenhause, insbesonders aber den
Herren Rednern in den Adreßdebatten für das
in denselben so einmüthig, muth- und ruhmvoll
bewährte Eintreten für die Einheit des österr.
Staates und die Rechte des deutschen Volkes in-
nigsten Dank und begeisterte Anerkennung aus.
Gestatten Euer Hochwohlgeboeen den ehrerbietigst
Unterzeichneten, Ihnen als dem Obmanne des
deutsch österr. Clubs im h. Abgeordnetenhause im
Auftrage und im Namen des deutschen Fortschritt-
vereins in Nikolsburg diese Resolution mit der
Bitte zu unterbreiten, daß Euer Hochwohlgeboren
so gütig sein wollen dieselbe den hochverehrten
Mitgliedern des deutsch-österreichischen Clubs zur
Kenntnis zu bringen. Genehmigen Euer Hoch-
wohlgeboren den Ausdruck der größten Hochach-
tung und Verehrung, womit sich zu zeichnen die
Ehre geben für den deutschen Fortschrittsverein
in Nikolsburg Dr. Leopold Götz Obmann.
Edmund Wuchta Schriftführer. Nikolsburg am 2.
December 1885.

(Verschobene Tanzcolonne.)

Anläßlich des
Ablebens des Herrn Gymnasial-Directors Dr.
Dittrich wurde die für Montag, den 7. d. anbe-
raumt gewesene Gymnasiasten-Tanzcolonne ab-
gesagt. --

(Vom militärwissenschaftlichen Casino.)

Der Ausschuß des hiesigen Militärcasinos hat
beschlossen, daß der programmäßig für den
6. December fortgesetzte Damenabend am Montag
den 7. d. und das für den 9 Februar festge-
setzte Costumekränzchen am 9. Februar 1886
stattfinden werde. Das letztere Datum beweist,
wie lange heuer den Tanzlustigen Zeit gegönnt
ist ihrem Vergnügen zu huldigen.

(Von der Olmützer Volksküche.)

So-
eben ist der 10. Jahresbericht des Olmützer
Volksküchen-Vereines für die Zeit vom 1. Octo-
ber 1884 bis Ende September 1885 erschienen.
Derselbe bringt folgende Einleitung: "Das abge-
laufene Vereinsjahr 1884--85 umfaßt den Zeit-
raum vom 1. October 1884 bis Ende Septem-
ber 1885 In dieser Zeitperiode wurden 132.616
Portionon, also durchschnittlich täglich 370 Portionen
verabreicht. Der Erlös für verkaufte Speisen be-
trug 6617 fl. 58 kr., also per Tag 18 fl. 94 kr.
Die größte Einnahme u. zw. 772 fl. 89 kr.
wurden im Monat October 1884, die geringste
u. zw. 352 fl. 87 kr. im Monat August 1885
erzielt. Nachstehende Ziffermäßige Zusammenstel-
lung gibt ein Bild von den finanziellen und
wirthschaftlichen Verhältnissen der Olmützer Volks-
küche vom Gründungsjahre bis zur Gegenwart:


JahrVerabreichte PortionenGeld-Einnahmen.
1876601 55634.155 fl. 81 kr.
1877599.83330.304 " 30 "
1878485.88324.355 " 56 "
1879365.86618.690 " 33 "
1880339.37317.042 " 57 "
1881275.32613 258 " 61 "
1882211.61110.348 " 37 "
1883196.0119.858 " 97 "
1884158.6148.225 " 13 "
1885132.6166.817 " 58 "

Auch im letzten Vereinsjahre ist ein Rückgang
beim Verkauf von Speisen und demgemäß auch
in der Summe der Geldeinnahmen eingetreten.
Gleichwohl muß constatirt werden, daß die Ver-
waltung redlich bemüht war, die Volsküche zu
fördern und zu entwickeln. Der beste Beweis dafür,
daß dieses Bemühen auch gelungen ist, liegt in
der Thatsache, daß die Bilanz mit einem kleinen
Minus von nur 41 Gulden 71 kr. abschließt.
[Spaltenumbruch] Dieser Erfolg darf als ein befriedigender bezeichnet
werden, da er das Weiterbestehen und Gedeihen
des so wohlthätigen Instituts verbürgt. Durch
Ersparnisse in der Regie, durch die eingeflossenen
Beiträge der Mitglieder des Vereines und andere
Zuflüsse, hat sich die Cassagebahrung so günstig
gestaltet, daß der Gründungsfond intact blieb.
Olmütz, im Monat December 1885. Die Direction
des Volksküchen-Vereins: Josef v. Engel,
Obmann."

(Die tschechischen Provocationen im
mähr. Landtage.)

Im mährischen Landtage hat
der Herr Abgeordnete Graf Egbert Belcredi ver-
gestern den Versuch gemacht einen Conflict zu
provociren. Den Anlaß hiezu bot ihm die That-
sache, daß einige Ausschußberichte über die vom
Landesausschuß eingebrachten Vorlagen nicht erst
in Druck gelegt, sondern direct im Landtage er-
stattet worden waren. Herr Graf Belcredi erblickte
in diesem Vorgange eine Gefahr für die Behand-
lung mitunter wichtigster Angelegenheiten und er
benützte die Gelegenheit um der liberalen Land-
tagsmajorität auch in Beziehung auf den Stand
der Landesfinanzen einiges am Zeuge zu flicken.
Zu seinem Malheur stand ihm als Gegner kein
Geringerer als Herr Abg. Dr. Sturm gegenüber.
Herr Graf Belcredi wurde, wie sich dies eigent-
lich von selbst versteht, gründlich abgeführt. Die
Argumente, mit denen Herr Dr. Sturm die ge-
radezu leichtfertigen Anwürfe des feudalen Herrn
zurückwies, waren so schlagend, daß sogar zwei
Belcredi'sche Gesinnungsgenossen, die Herren
Bischof Bauer und Graf Serenyi sich genöthigt
sahen gegen den Antrag Belcredi zu stimmen und
ein Dritter Dr. Fandrlik eine Erklärung abgab,
welche einem Desaveu des Grafen Belcredi
so ähnlich sah, wie ein Ei dem andern.
Es hat indeß sehr den Anschein, daß Herr Graf
Belcredi mit seinem Antrage einen ganz andern
Zweck als den ostentativen im Auge hatte. Um
dieses Willen hätte es sich doch wohl nicht gelohnt
sich einer unvermeidlichen Blamage auszusetzen.
Herr Graf Belcredi mußte also mit dem Antrage
ein Ziel verfolgen, das zu nennen er sich wenig-
stens zur Zeit noch scheut. Welches? Geht man
der Sache tiefer auf den Grund und zieht man
insbesondere in Betracht, daß die slavischen Land-
tagsmajoritäten in Böhmen und Galizien geradezu
verzweifelte Anstrengungen machen, um auf ihren
Landtagen Parlament zu spielen, so ist es woh-
kein Fehlschluß anzunehmen, daß Herr Graf E.
Belcredi den Wunsch hat auch den mährischen
Landtag in das Fahrwasser der "großen Politik"
zu drängen. Daß die specifischen Landesinteressen
darunter leiden müßten, sicht den feudalen Poli-
tiker wenig an. Was ist auch für die Standes-
oder richtiger ständischen Interessen damit gewon-
nen, daß der Landtag Mährens, vielleicht gerade
in Folge des geringen Umfangs des Landes in
der glücklichen Lage ist, die das Land betreffenden
in den natürlichen Bereich des Landtags fallen-
den Angelegenheiten in geradezu mustergiltiger
Weise und mit einem möglichst geringen
Zeitaufwand zu bewältigen. Nichts. I[m] Trüben
ist gut fischen. Das ist die Devise der Feudal-
herren. Ihr Weizen blüht, wenn sich die natio-
nalen Parteien in den Haaren liegen. Aus diesem
Grunde fing Herr Graf Belcredi den Krakehl an,
bei dem er schlecht genug wegkam; aus keinem
andern. In der gestrigen Sitzung des Landtages
erneuerten sich die vorgestrigen erregten Scenen.
Dießmal war es der Abg. Ritter v. Chlu-
metzky,
der der die Scandalmacher zurechtwies.
Es muß in der That schon weit gekommen sein,
wenn Abg. Chlumetzky sich genöthigt sah, in einer
Weise aufzutreten, wie sie schärfer auch nicht bei
den Vertretern der schärfsten Tonart anders zu
finden ist. Die gestrigen und vorgestrigen Scenen
im Landtage bildeten jedoch nur eine Art Vor-
spiel zu der Kämpfen, welche von den Tschechen
noch fernerhin provocirt werden sollen. Nun die
deutschen Abgeordneten werden ihnen die Antwort
nicht schuldig bleiben.

(Haus-Diebstähle.)

Neuerer Zeit mehren
sich in Olmütz wieder die Hausdiebstähle. So
schlich sich vorgestern Abends ein Dieb auf den
Boden des Hauses Nr. 4 der Littauergasse ein
und räumte unter der dort zum Trocknen aus-
gespannten Wäsche tüchtig auf. Schon hatte er
sich einen ordentlichen Pack zurecht gelegt, als
zwei Dienstmägde am Boden erschienen und dort
den Wäschemarder erblickend, sofort Lärm schlugen,
worauf derselbe unter Zurücklassung der gedach-
ten Effecten die Flucht ergriff. -- Heute Nachts

[Spaltenumbruch] über Antrag des Abg. Dr. Promber einem in
einer der nächſten Sitzungen zu wählenden be-
ſonderen Ausſchuſſe zur Durchberathung und An-
tragſtellung zugewieſen werden.

Abg. Dr. Frankl begründet ſeinen in der
geſtrigen Sitzung eingebrachten Antrag, deſſen
Puncte ſind: Das Geſetz vom 23. März 1883,
L.-G.-Bl. Nr. 43 betreffend die Hebung der
Rindviehzucht und die Rindvieh-Verſicherung, iſt
in einer Reihe von Puncten, welche in dem An[-]
trage detaillirt hervorgehoben werden, abzuän-
dern. Für die Anſtellung von landſchaftlichen Be-
zirks-Thierärzten und Veterinär-Aſſiſtenten, für
die erforderlichen Concurs-Ausſchreibungen und
die etwa zu gewährenden Remunerationen wird
ein C[r]edit bis zur Maximalhöhe von 16.000 fl.,
zur Hälfte aus Landesmitteln und zur anderen
Hälfte aus dem Verſicherungsfonde, bewilligt. Der
Landes-Ausſchuß wird beauftragt, unter von ihm
feſtgeſetzten Bedingungen im Intereſſe des Ver-
ſicherungsfondes einen anerkannt tüchtigen Fach-
mann auf dem Gebiet[e] des Veterinärsweſens zu
gewinnen, der bei allen größeren Seuchen Aus-
brüchen die nöthigen Dispoſitionen an Ort und
Stelle zu treffen, den politiſchen Behörden und
den Seuchen-Comiſſionen mit ſeinem fachmän-
niſchen Rathe an die Hand zu gehen und vor
Allem den Verkauf der geſchlachteten Thiere für
Rechnung des Verſicherungsfondes zu überwachen
hätte. Derſelbe iſt aus dem Verſicherungsfonde
zu entlohnen und wird aus demſelben hiefür ein
Credit bis zur Maximalhöhe von 4000 fl. be-
willigt. Dieſer Antrag wird einem eigenen, aus
12 Mitgliedern beſtehenden und aus dem ganzen
Hauſe gewählten Ausſchuſſe zugewieſen werden.

Nachdem noch der Statthalter und Abg.
Orator zu dieſer Angelegenheit geſprochen hatte,
wird der Antrag Frankls einem in der nächſten
Sitzung zu wählenden Ausſchuße zugewieſen. Es
gelangen hierauf Berichte des Finanzausſchußes
über Rechnungsabſchlüſſe der Brünner und Ol-
mützer Krankenanſtalten zur Behandlung und
werden mehrere Subventionen bewilligt.




Politiſche Nachrichten.
Oeſterreich-Ungarn.

(Sonſt nichts.)

„Narodni Liſty“ verlangen
die ſtrengſte Handhabung des Vereinsgeſetzes ge-
gen den deutſchen Schulverein, den Böhmerwald-
bund, das deutſche Caſino in Prag, die ſich nun-
mehr als ausſchließlich politiſche Vereine ent-
puppt hätten! Die Regierung dürfte ſelbſt vor
einer Auflöſung aller drei Vereine nicht zurück-
ſchrecken!




Locales und Provinzielles.


(Dr. Carl Dittrich.)

Heute Vormittags
wurde die Leiche des verblichenen Gymnaſial-
Directors Herrn Dr. Carl Dittrich in einem
ſchwarz drappirten Gemache der Wohnung (Nieder-
Ring Nr. 17) aufgebahrt. Zu Füßen der Leiche,
welche mit einem ſchwarzen Salonanzuge bekleidet
iſt, ruhen zahlreiche Kränze. Der Andrang der
Studirenden, welche erſchienen, um noch einen
letzten Blick auf die Leiche ihres geliebten Direc-
tors zu werfen, war ein ganz außerordentlicher.
Wie man uns mittheilt, werden Vertreter der
Studentenſchaft des Obergymnaſiums die Leiche
nach Brünn begleiten, wo morgen Nachmittags
die Beerdigung ſtattfindet. Fortwährend laufen
bei der Familie des Verblichenen Kranzſpenden
und Condolenzſchreiben ei[n], von welch letzteren
wir nur folgende hervorheben wollen: Von Sr.
Excellenz dem Feſtungs-Commandanten Ritter v.
Fröhlich, Herrn Bürgermeiſter von Engel, von
ſämmtlichen hieſigen Lehranſtalten und den aus-
wärtigen, vom Männergeſangverein, vom deutſchen
Caſino, vom Turnverein, vom löbl. Stadtver-
ordneten-Collegium, von dem Herrn Kreisgerichts-
Präfidenten Schwetz, von den Herren Handels-
kammer-Präſidenten Primaveſi und Klob, von
den Brünner Lehranſtalten, von den Znaimer
Lehranſtalten u. ſ. w. Anläßlich des Ablebens des
Herrn Directors Dittrich weht vom Gebäude des
deutſchen Gymnaſiums eine Trauerfahne.

(Vom deutſchen Caſino.)

Die Direction
des deutſchen Caſinos in Olmütz hat ihrem Be-
ſ[c]hluße gemäß einen Kranz an dem Sarge des
Directors Dr. Carl Dittrich niederlegt und der
Witwe ein Beileidsſchreiben überreichen laſſen.


[Spaltenumbruch]
(Vom Vereine „Schlaraffia.“)

Der Verein
„Schlaraffia“ hat geſtern beſchloſſen, der Witwe
des verblichenen Herrn Gymnaſial-Directors Dr.
Dittrich ein Beileidsſchreiben zuzuſenden.

(Todesfall.)

Vorgeſtern verſtarb hier nach
langem ſchweren Leiden Herr Johann Poyſel,
Diurniſt der k. k. Finanz-Bezirksdirection, ein
Bruder des Fachlehrers an der Mädchenbürger-
ſchule Herrn Adolf Poyſel, im 48. Lebensjahre.
Das Leichenbegangniß findet heute Nachmittags
4½ Uhr vom Trauerhauſe, Pilten Nr. 7,
aus ſtatt.

(Zuſtimmungskundgebung.)

An den Herrn
Abgeordneten Dr. v. Plener iſt nachfolgendes
Schreiben gelangt: Euer Hochwohlgeboren! Der
deutſche Fortſchrittsverein in Nikolsburg hat in
ſeiner letzten Verſammlung nachſtehende Reſolution
gefaßt: „Der deutſche Fortſchrittsverein in Nikols-
burg ſpricht den hochverehrten Mitgliedern der
liberalen Partei des h. Herrenhauſes, des deutſch-
öſterreichiſchen Clubs und des deutſchen Clubs im
h. Abgeordnetenhauſe, insbeſonders aber den
Herren Rednern in den Adreßdebatten für das
in denſelben ſo einmüthig, muth- und ruhmvoll
bewährte Eintreten für die Einheit des öſterr.
Staates und die Rechte des deutſchen Volkes in-
nigſten Dank und begeiſterte Anerkennung aus.
Geſtatten Euer Hochwohlgeboeen den ehrerbietigſt
Unterzeichneten, Ihnen als dem Obmanne des
deutſch öſterr. Clubs im h. Abgeordnetenhauſe im
Auftrage und im Namen des deutſchen Fortſchritt-
vereins in Nikolsburg dieſe Reſolution mit der
Bitte zu unterbreiten, daß Euer Hochwohlgeboren
ſo gütig ſein wollen dieſelbe den hochverehrten
Mitgliedern des deutſch-öſterreichiſchen Clubs zur
Kenntnis zu bringen. Genehmigen Euer Hoch-
wohlgeboren den Ausdruck der größten Hochach-
tung und Verehrung, womit ſich zu zeichnen die
Ehre geben für den deutſchen Fortſchrittsverein
in Nikolsburg Dr. Leopold Götz Obmann.
Edmund Wuchta Schriftführer. Nikolsburg am 2.
December 1885.

(Verſchobene Tanzcolonne.)

Anläßlich des
Ablebens des Herrn Gymnaſial-Directors Dr.
Dittrich wurde die für Montag, den 7. d. anbe-
raumt geweſene Gymnaſiaſten-Tanzcolonne ab-
geſagt. —

(Vom militärwiſſenſchaftlichen Caſino.)

Der Ausſchuß des hieſigen Militärcaſinos hat
beſchloſſen, daß der programmäßig für den
6. December fortgeſetzte Damenabend am Montag
den 7. d. und das für den 9 Februar feſtge-
ſetzte Coſtumekränzchen am 9. Februar 1886
ſtattfinden werde. Das letztere Datum beweiſt,
wie lange heuer den Tanzluſtigen Zeit gegönnt
iſt ihrem Vergnügen zu huldigen.

(Von der Olmützer Volksküche.)

So-
eben iſt der 10. Jahresbericht des Olmützer
Volksküchen-Vereines für die Zeit vom 1. Octo-
ber 1884 bis Ende September 1885 erſchienen.
Derſelbe bringt folgende Einleitung: „Das abge-
laufene Vereinsjahr 1884—85 umfaßt den Zeit-
raum vom 1. October 1884 bis Ende Septem-
ber 1885 In dieſer Zeitperiode wurden 132.616
Portionon, alſo durchſchnittlich täglich 370 Portionen
verabreicht. Der Erlös für verkaufte Speiſen be-
trug 6617 fl. 58 kr., alſo per Tag 18 fl. 94 kr.
Die größte Einnahme u. zw. 772 fl. 89 kr.
wurden im Monat October 1884, die geringſte
u. zw. 352 fl. 87 kr. im Monat Auguſt 1885
erzielt. Nachſtehende Ziffermäßige Zuſammenſtel-
lung gibt ein Bild von den finanziellen und
wirthſchaftlichen Verhältniſſen der Olmützer Volks-
küche vom Gründungsjahre bis zur Gegenwart:


JahrVerabreichte PortionenGeld-Einnahmen.
1876601 55634.155 fl. 81 kr.
1877599.83330.304 „ 30 „
1878485.88324.355 „ 56 „
1879365.86618.690 „ 33 „
1880339.37317.042 „ 57 „
1881275.32613 258 „ 61 „
1882211.61110.348 „ 37 „
1883196.0119.858 „ 97 „
1884158.6148.225 „ 13 „
1885132.6166.817 „ 58 „

Auch im letzten Vereinsjahre iſt ein Rückgang
beim Verkauf von Speiſen und demgemäß auch
in der Summe der Geldeinnahmen eingetreten.
Gleichwohl muß conſtatirt werden, daß die Ver-
waltung redlich bemüht war, die Volsküche zu
fördern und zu entwickeln. Der beſte Beweis dafür,
daß dieſes Bemühen auch gelungen iſt, liegt in
der Thatſache, daß die Bilanz mit einem kleinen
Minus von nur 41 Gulden 71 kr. abſchließt.
[Spaltenumbruch] Dieſer Erfolg darf als ein befriedigender bezeichnet
werden, da er das Weiterbeſtehen und Gedeihen
des ſo wohlthätigen Inſtituts verbürgt. Durch
Erſparniſſe in der Regie, durch die eingefloſſenen
Beiträge der Mitglieder des Vereines und andere
Zuflüſſe, hat ſich die Caſſagebahrung ſo günſtig
geſtaltet, daß der Gründungsfond intact blieb.
Olmütz, im Monat December 1885. Die Direction
des Volksküchen-Vereins: Joſef v. Engel,
Obmann.“

(Die tſchechiſchen Provocationen im
mähr. Landtage.)

Im mähriſchen Landtage hat
der Herr Abgeordnete Graf Egbert Belcredi ver-
geſtern den Verſuch gemacht einen Conflict zu
provociren. Den Anlaß hiezu bot ihm die That-
ſache, daß einige Ausſchußberichte über die vom
Landesausſchuß eingebrachten Vorlagen nicht erſt
in Druck gelegt, ſondern direct im Landtage er-
ſtattet worden waren. Herr Graf Belcredi erblickte
in dieſem Vorgange eine Gefahr für die Behand-
lung mitunter wichtigſter Angelegenheiten und er
benützte die Gelegenheit um der liberalen Land-
tagsmajorität auch in Beziehung auf den Stand
der Landesfinanzen einiges am Zeuge zu flicken.
Zu ſeinem Malheur ſtand ihm als Gegner kein
Geringerer als Herr Abg. Dr. Sturm gegenüber.
Herr Graf Belcredi wurde, wie ſich dies eigent-
lich von ſelbſt verſteht, gründlich abgeführt. Die
Argumente, mit denen Herr Dr. Sturm die ge-
radezu leichtfertigen Anwürfe des feudalen Herrn
zurückwies, waren ſo ſchlagend, daß ſogar zwei
Belcredi’ſche Geſinnungsgenoſſen, die Herren
Biſchof Bauer und Graf Serenyi ſich genöthigt
ſahen gegen den Antrag Belcredi zu ſtimmen und
ein Dritter Dr. Fandrlik eine Erklärung abgab,
welche einem Desaveu des Grafen Belcredi
ſo ähnlich ſah, wie ein Ei dem andern.
Es hat indeß ſehr den Anſchein, daß Herr Graf
Belcredi mit ſeinem Antrage einen ganz andern
Zweck als den oſtentativen im Auge hatte. Um
dieſes Willen hätte es ſich doch wohl nicht gelohnt
ſich einer unvermeidlichen Blamage auszuſetzen.
Herr Graf Belcredi mußte alſo mit dem Antrage
ein Ziel verfolgen, das zu nennen er ſich wenig-
ſtens zur Zeit noch ſcheut. Welches? Geht man
der Sache tiefer auf den Grund und zieht man
insbeſondere in Betracht, daß die ſlaviſchen Land-
tagsmajoritäten in Böhmen und Galizien geradezu
verzweifelte Anſtrengungen machen, um auf ihren
Landtagen Parlament zu ſpielen, ſo iſt es woh-
kein Fehlſchluß anzunehmen, daß Herr Graf E.
Belcredi den Wunſch hat auch den mähriſchen
Landtag in das Fahrwaſſer der „großen Politik“
zu drängen. Daß die ſpecifiſchen Landesintereſſen
darunter leiden müßten, ſicht den feudalen Poli-
tiker wenig an. Was iſt auch für die Standes-
oder richtiger ſtändiſchen Intereſſen damit gewon-
nen, daß der Landtag Mährens, vielleicht gerade
in Folge des geringen Umfangs des Landes in
der glücklichen Lage iſt, die das Land betreffenden
in den natürlichen Bereich des Landtags fallen-
den Angelegenheiten in geradezu muſtergiltiger
Weiſe und mit einem möglichſt geringen
Zeitaufwand zu bewältigen. Nichts. I[m] Trüben
iſt gut fiſchen. Das iſt die Deviſe der Feudal-
herren. Ihr Weizen blüht, wenn ſich die natio-
nalen Parteien in den Haaren liegen. Aus dieſem
Grunde fing Herr Graf Belcredi den Krakehl an,
bei dem er ſchlecht genug wegkam; aus keinem
andern. In der geſtrigen Sitzung des Landtages
erneuerten ſich die vorgeſtrigen erregten Scenen.
Dießmal war es der Abg. Ritter v. Chlu-
metzky,
der der die Scandalmacher zurechtwies.
Es muß in der That ſchon weit gekommen ſein,
wenn Abg. Chlumetzky ſich genöthigt ſah, in einer
Weiſe aufzutreten, wie ſie ſchärfer auch nicht bei
den Vertretern der ſchärfſten Tonart anders zu
finden iſt. Die geſtrigen und vorgeſtrigen Scenen
im Landtage bildeten jedoch nur eine Art Vor-
ſpiel zu der Kämpfen, welche von den Tſchechen
noch fernerhin provocirt werden ſollen. Nun die
deutſchen Abgeordneten werden ihnen die Antwort
nicht ſchuldig bleiben.

(Haus-Diebſtähle.)

Neuerer Zeit mehren
ſich in Olmütz wieder die Hausdiebſtähle. So
ſchlich ſich vorgeſtern Abends ein Dieb auf den
Boden des Hauſes Nr. 4 der Littauergaſſe ein
und räumte unter der dort zum Trocknen aus-
geſpannten Wäſche tüchtig auf. Schon hatte er
ſich einen ordentlichen Pack zurecht gelegt, als
zwei Dienſtmägde am Boden erſchienen und dort
den Wäſchemarder erblickend, ſofort Lärm ſchlugen,
worauf derſelbe unter Zurücklaſſung der gedach-
ten Effecten die Flucht ergriff. — Heute Nachts

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[[4]/0004] über Antrag des Abg. Dr. Promber einem in einer der nächſten Sitzungen zu wählenden be- ſonderen Ausſchuſſe zur Durchberathung und An- tragſtellung zugewieſen werden. Abg. Dr. Frankl begründet ſeinen in der geſtrigen Sitzung eingebrachten Antrag, deſſen Puncte ſind: Das Geſetz vom 23. März 1883, L.-G.-Bl. Nr. 43 betreffend die Hebung der Rindviehzucht und die Rindvieh-Verſicherung, iſt in einer Reihe von Puncten, welche in dem An- trage detaillirt hervorgehoben werden, abzuän- dern. Für die Anſtellung von landſchaftlichen Be- zirks-Thierärzten und Veterinär-Aſſiſtenten, für die erforderlichen Concurs-Ausſchreibungen und die etwa zu gewährenden Remunerationen wird ein Credit bis zur Maximalhöhe von 16.000 fl., zur Hälfte aus Landesmitteln und zur anderen Hälfte aus dem Verſicherungsfonde, bewilligt. Der Landes-Ausſchuß wird beauftragt, unter von ihm feſtgeſetzten Bedingungen im Intereſſe des Ver- ſicherungsfondes einen anerkannt tüchtigen Fach- mann auf dem Gebiete des Veterinärsweſens zu gewinnen, der bei allen größeren Seuchen Aus- brüchen die nöthigen Dispoſitionen an Ort und Stelle zu treffen, den politiſchen Behörden und den Seuchen-Comiſſionen mit ſeinem fachmän- niſchen Rathe an die Hand zu gehen und vor Allem den Verkauf der geſchlachteten Thiere für Rechnung des Verſicherungsfondes zu überwachen hätte. Derſelbe iſt aus dem Verſicherungsfonde zu entlohnen und wird aus demſelben hiefür ein Credit bis zur Maximalhöhe von 4000 fl. be- willigt. Dieſer Antrag wird einem eigenen, aus 12 Mitgliedern beſtehenden und aus dem ganzen Hauſe gewählten Ausſchuſſe zugewieſen werden. Nachdem noch der Statthalter und Abg. Orator zu dieſer Angelegenheit geſprochen hatte, wird der Antrag Frankls einem in der nächſten Sitzung zu wählenden Ausſchuße zugewieſen. Es gelangen hierauf Berichte des Finanzausſchußes über Rechnungsabſchlüſſe der Brünner und Ol- mützer Krankenanſtalten zur Behandlung und werden mehrere Subventionen bewilligt. Politiſche Nachrichten. Oeſterreich-Ungarn. (Sonſt nichts.) „Narodni Liſty“ verlangen die ſtrengſte Handhabung des Vereinsgeſetzes ge- gen den deutſchen Schulverein, den Böhmerwald- bund, das deutſche Caſino in Prag, die ſich nun- mehr als ausſchließlich politiſche Vereine ent- puppt hätten! Die Regierung dürfte ſelbſt vor einer Auflöſung aller drei Vereine nicht zurück- ſchrecken! Locales und Provinzielles. Olmütz, 4. December. (Dr. Carl Dittrich.) Heute Vormittags wurde die Leiche des verblichenen Gymnaſial- Directors Herrn Dr. Carl Dittrich in einem ſchwarz drappirten Gemache der Wohnung (Nieder- Ring Nr. 17) aufgebahrt. Zu Füßen der Leiche, welche mit einem ſchwarzen Salonanzuge bekleidet iſt, ruhen zahlreiche Kränze. Der Andrang der Studirenden, welche erſchienen, um noch einen letzten Blick auf die Leiche ihres geliebten Direc- tors zu werfen, war ein ganz außerordentlicher. Wie man uns mittheilt, werden Vertreter der Studentenſchaft des Obergymnaſiums die Leiche nach Brünn begleiten, wo morgen Nachmittags die Beerdigung ſtattfindet. Fortwährend laufen bei der Familie des Verblichenen Kranzſpenden und Condolenzſchreiben ein, von welch letzteren wir nur folgende hervorheben wollen: Von Sr. Excellenz dem Feſtungs-Commandanten Ritter v. Fröhlich, Herrn Bürgermeiſter von Engel, von ſämmtlichen hieſigen Lehranſtalten und den aus- wärtigen, vom Männergeſangverein, vom deutſchen Caſino, vom Turnverein, vom löbl. Stadtver- ordneten-Collegium, von dem Herrn Kreisgerichts- Präfidenten Schwetz, von den Herren Handels- kammer-Präſidenten Primaveſi und Klob, von den Brünner Lehranſtalten, von den Znaimer Lehranſtalten u. ſ. w. Anläßlich des Ablebens des Herrn Directors Dittrich weht vom Gebäude des deutſchen Gymnaſiums eine Trauerfahne. (Vom deutſchen Caſino.) Die Direction des deutſchen Caſinos in Olmütz hat ihrem Be- ſchluße gemäß einen Kranz an dem Sarge des Directors Dr. Carl Dittrich niederlegt und der Witwe ein Beileidsſchreiben überreichen laſſen. (Vom Vereine „Schlaraffia.“) Der Verein „Schlaraffia“ hat geſtern beſchloſſen, der Witwe des verblichenen Herrn Gymnaſial-Directors Dr. Dittrich ein Beileidsſchreiben zuzuſenden. (Todesfall.) Vorgeſtern verſtarb hier nach langem ſchweren Leiden Herr Johann Poyſel, Diurniſt der k. k. Finanz-Bezirksdirection, ein Bruder des Fachlehrers an der Mädchenbürger- ſchule Herrn Adolf Poyſel, im 48. Lebensjahre. Das Leichenbegangniß findet heute Nachmittags 4½ Uhr vom Trauerhauſe, Pilten Nr. 7, aus ſtatt. (Zuſtimmungskundgebung.) An den Herrn Abgeordneten Dr. v. Plener iſt nachfolgendes Schreiben gelangt: Euer Hochwohlgeboren! Der deutſche Fortſchrittsverein in Nikolsburg hat in ſeiner letzten Verſammlung nachſtehende Reſolution gefaßt: „Der deutſche Fortſchrittsverein in Nikols- burg ſpricht den hochverehrten Mitgliedern der liberalen Partei des h. Herrenhauſes, des deutſch- öſterreichiſchen Clubs und des deutſchen Clubs im h. Abgeordnetenhauſe, insbeſonders aber den Herren Rednern in den Adreßdebatten für das in denſelben ſo einmüthig, muth- und ruhmvoll bewährte Eintreten für die Einheit des öſterr. Staates und die Rechte des deutſchen Volkes in- nigſten Dank und begeiſterte Anerkennung aus. Geſtatten Euer Hochwohlgeboeen den ehrerbietigſt Unterzeichneten, Ihnen als dem Obmanne des deutſch öſterr. Clubs im h. Abgeordnetenhauſe im Auftrage und im Namen des deutſchen Fortſchritt- vereins in Nikolsburg dieſe Reſolution mit der Bitte zu unterbreiten, daß Euer Hochwohlgeboren ſo gütig ſein wollen dieſelbe den hochverehrten Mitgliedern des deutſch-öſterreichiſchen Clubs zur Kenntnis zu bringen. Genehmigen Euer Hoch- wohlgeboren den Ausdruck der größten Hochach- tung und Verehrung, womit ſich zu zeichnen die Ehre geben für den deutſchen Fortſchrittsverein in Nikolsburg Dr. Leopold Götz Obmann. Edmund Wuchta Schriftführer. Nikolsburg am 2. December 1885. (Verſchobene Tanzcolonne.) Anläßlich des Ablebens des Herrn Gymnaſial-Directors Dr. Dittrich wurde die für Montag, den 7. d. anbe- raumt geweſene Gymnaſiaſten-Tanzcolonne ab- geſagt. — (Vom militärwiſſenſchaftlichen Caſino.) Der Ausſchuß des hieſigen Militärcaſinos hat beſchloſſen, daß der programmäßig für den 6. December fortgeſetzte Damenabend am Montag den 7. d. und das für den 9 Februar feſtge- ſetzte Coſtumekränzchen am 9. Februar 1886 ſtattfinden werde. Das letztere Datum beweiſt, wie lange heuer den Tanzluſtigen Zeit gegönnt iſt ihrem Vergnügen zu huldigen. (Von der Olmützer Volksküche.) So- eben iſt der 10. Jahresbericht des Olmützer Volksküchen-Vereines für die Zeit vom 1. Octo- ber 1884 bis Ende September 1885 erſchienen. Derſelbe bringt folgende Einleitung: „Das abge- laufene Vereinsjahr 1884—85 umfaßt den Zeit- raum vom 1. October 1884 bis Ende Septem- ber 1885 In dieſer Zeitperiode wurden 132.616 Portionon, alſo durchſchnittlich täglich 370 Portionen verabreicht. Der Erlös für verkaufte Speiſen be- trug 6617 fl. 58 kr., alſo per Tag 18 fl. 94 kr. Die größte Einnahme u. zw. 772 fl. 89 kr. wurden im Monat October 1884, die geringſte u. zw. 352 fl. 87 kr. im Monat Auguſt 1885 erzielt. Nachſtehende Ziffermäßige Zuſammenſtel- lung gibt ein Bild von den finanziellen und wirthſchaftlichen Verhältniſſen der Olmützer Volks- küche vom Gründungsjahre bis zur Gegenwart: Jahr Verabreichte Portionen Geld-Einnahmen. 1876 601 556 34.155 fl. 81 kr. 1877 599.833 30.304 „ 30 „ 1878 485.883 24.355 „ 56 „ 1879 365.866 18.690 „ 33 „ 1880 339.373 17.042 „ 57 „ 1881 275.326 13 258 „ 61 „ 1882 211.611 10.348 „ 37 „ 1883 196.011 9.858 „ 97 „ 1884 158.614 8.225 „ 13 „ 1885 132.616 6.817 „ 58 „ Auch im letzten Vereinsjahre iſt ein Rückgang beim Verkauf von Speiſen und demgemäß auch in der Summe der Geldeinnahmen eingetreten. Gleichwohl muß conſtatirt werden, daß die Ver- waltung redlich bemüht war, die Volsküche zu fördern und zu entwickeln. Der beſte Beweis dafür, daß dieſes Bemühen auch gelungen iſt, liegt in der Thatſache, daß die Bilanz mit einem kleinen Minus von nur 41 Gulden 71 kr. abſchließt. Dieſer Erfolg darf als ein befriedigender bezeichnet werden, da er das Weiterbeſtehen und Gedeihen des ſo wohlthätigen Inſtituts verbürgt. Durch Erſparniſſe in der Regie, durch die eingefloſſenen Beiträge der Mitglieder des Vereines und andere Zuflüſſe, hat ſich die Caſſagebahrung ſo günſtig geſtaltet, daß der Gründungsfond intact blieb. Olmütz, im Monat December 1885. Die Direction des Volksküchen-Vereins: Joſef v. Engel, Obmann.“ (Die tſchechiſchen Provocationen im mähr. Landtage.) Im mähriſchen Landtage hat der Herr Abgeordnete Graf Egbert Belcredi ver- geſtern den Verſuch gemacht einen Conflict zu provociren. Den Anlaß hiezu bot ihm die That- ſache, daß einige Ausſchußberichte über die vom Landesausſchuß eingebrachten Vorlagen nicht erſt in Druck gelegt, ſondern direct im Landtage er- ſtattet worden waren. Herr Graf Belcredi erblickte in dieſem Vorgange eine Gefahr für die Behand- lung mitunter wichtigſter Angelegenheiten und er benützte die Gelegenheit um der liberalen Land- tagsmajorität auch in Beziehung auf den Stand der Landesfinanzen einiges am Zeuge zu flicken. Zu ſeinem Malheur ſtand ihm als Gegner kein Geringerer als Herr Abg. Dr. Sturm gegenüber. Herr Graf Belcredi wurde, wie ſich dies eigent- lich von ſelbſt verſteht, gründlich abgeführt. Die Argumente, mit denen Herr Dr. Sturm die ge- radezu leichtfertigen Anwürfe des feudalen Herrn zurückwies, waren ſo ſchlagend, daß ſogar zwei Belcredi’ſche Geſinnungsgenoſſen, die Herren Biſchof Bauer und Graf Serenyi ſich genöthigt ſahen gegen den Antrag Belcredi zu ſtimmen und ein Dritter Dr. Fandrlik eine Erklärung abgab, welche einem Desaveu des Grafen Belcredi ſo ähnlich ſah, wie ein Ei dem andern. Es hat indeß ſehr den Anſchein, daß Herr Graf Belcredi mit ſeinem Antrage einen ganz andern Zweck als den oſtentativen im Auge hatte. Um dieſes Willen hätte es ſich doch wohl nicht gelohnt ſich einer unvermeidlichen Blamage auszuſetzen. Herr Graf Belcredi mußte alſo mit dem Antrage ein Ziel verfolgen, das zu nennen er ſich wenig- ſtens zur Zeit noch ſcheut. Welches? Geht man der Sache tiefer auf den Grund und zieht man insbeſondere in Betracht, daß die ſlaviſchen Land- tagsmajoritäten in Böhmen und Galizien geradezu verzweifelte Anſtrengungen machen, um auf ihren Landtagen Parlament zu ſpielen, ſo iſt es woh- kein Fehlſchluß anzunehmen, daß Herr Graf E. Belcredi den Wunſch hat auch den mähriſchen Landtag in das Fahrwaſſer der „großen Politik“ zu drängen. Daß die ſpecifiſchen Landesintereſſen darunter leiden müßten, ſicht den feudalen Poli- tiker wenig an. Was iſt auch für die Standes- oder richtiger ſtändiſchen Intereſſen damit gewon- nen, daß der Landtag Mährens, vielleicht gerade in Folge des geringen Umfangs des Landes in der glücklichen Lage iſt, die das Land betreffenden in den natürlichen Bereich des Landtags fallen- den Angelegenheiten in geradezu muſtergiltiger Weiſe und mit einem möglichſt geringen Zeitaufwand zu bewältigen. Nichts. Im Trüben iſt gut fiſchen. Das iſt die Deviſe der Feudal- herren. Ihr Weizen blüht, wenn ſich die natio- nalen Parteien in den Haaren liegen. Aus dieſem Grunde fing Herr Graf Belcredi den Krakehl an, bei dem er ſchlecht genug wegkam; aus keinem andern. In der geſtrigen Sitzung des Landtages erneuerten ſich die vorgeſtrigen erregten Scenen. Dießmal war es der Abg. Ritter v. Chlu- metzky, der der die Scandalmacher zurechtwies. Es muß in der That ſchon weit gekommen ſein, wenn Abg. Chlumetzky ſich genöthigt ſah, in einer Weiſe aufzutreten, wie ſie ſchärfer auch nicht bei den Vertretern der ſchärfſten Tonart anders zu finden iſt. Die geſtrigen und vorgeſtrigen Scenen im Landtage bildeten jedoch nur eine Art Vor- ſpiel zu der Kämpfen, welche von den Tſchechen noch fernerhin provocirt werden ſollen. Nun die deutſchen Abgeordneten werden ihnen die Antwort nicht ſchuldig bleiben. (Haus-Diebſtähle.) Neuerer Zeit mehren ſich in Olmütz wieder die Hausdiebſtähle. So ſchlich ſich vorgeſtern Abends ein Dieb auf den Boden des Hauſes Nr. 4 der Littauergaſſe ein und räumte unter der dort zum Trocknen aus- geſpannten Wäſche tüchtig auf. Schon hatte er ſich einen ordentlichen Pack zurecht gelegt, als zwei Dienſtmägde am Boden erſchienen und dort den Wäſchemarder erblickend, ſofort Lärm ſchlugen, worauf derſelbe unter Zurücklaſſung der gedach- ten Effecten die Flucht ergriff. — Heute Nachts

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 279, Olmütz, 04.12.1885, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches279_1885/4>, abgerufen am 21.11.2024.