Mährisches Tagblatt. Nr. 29, Olmütz, 07.02.1887.[Spaltenumbruch]
gehobenen Stimmung das Schlußwort spreche, Redner wendet sich dann gegen Dr. Kaizl, Der Herr Abgeordnete Türk verwahrt sich Abg. Türk (nach einer Pause): Ich habe Abg. v. Plener: Welche Früchte sind also Abg. Türk: Das kann ich schon beantwor- Abg. v. Plener: Lassen Sie ihn reden, Abg. Türk: An was sind denn dann Ihre Abg. v. Plener: Ich glaube nicht, daß Abg. Türk: Aber durch die parlamentarische Abg. v. Plener: Er sprach von der Herr- Abg. Türk: Man weiß, wie viel Abge- Vicepräsident Ritter v. Chlumecky (das Abg. Türk: Er hat mich ja aufgefordert, Abg. v. Plener (fortfahrend): Nachdem Hierauf wendet sich Abg. v. Plener gegen Im weiteren Verlaufe seiner Rede kam Dr. Abg. v. Plener schloß sodann: Für den Es verlangt sodann zu einer thatsächlichen Abg. Kronawetter das Wort, um sich Abg. Dr. Forreger: Aber Sie werden Abg. Dr. Kronawetter: Ich bitte, um Er hat dann gesagt, es wäre recht gut, wenn Abg. Prade ruft: Das hat der Schneid Abg. Dr. Kronawetter: Das kümmert [Spaltenumbruch]
gehobenen Stimmung das Schlußwort ſpreche, Redner wendet ſich dann gegen Dr. Kaizl, Der Herr Abgeordnete Türk verwahrt ſich Abg. Türk (nach einer Pauſe): Ich habe Abg. v. Plener: Welche Früchte ſind alſo Abg. Türk: Das kann ich ſchon beantwor- Abg. v. Plener: Laſſen Sie ihn reden, Abg. Türk: An was ſind denn dann Ihre Abg. v. Plener: Ich glaube nicht, daß Abg. Türk: Aber durch die parlamentariſche Abg. v. Plener: Er ſprach von der Herr- Abg. Türk: Man weiß, wie viel Abge- Vicepräſident Ritter v. Chlumecky (das Abg. Türk: Er hat mich ja aufgefordert, Abg. v. Plener (fortfahrend): Nachdem Hierauf wendet ſich Abg. v. Plener gegen Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede kam Dr. Abg. v. Plener ſchloß ſodann: Für den Es verlangt ſodann zu einer thatſächlichen Abg. Kronawetter das Wort, um ſich Abg. Dr. Forreger: Aber Sie werden Abg. Dr. Kronawetter: Ich bitte, um Er hat dann geſagt, es wäre recht gut, wenn Abg. Prade ruft: Das hat der Schneid Abg. Dr. Kronawetter: Das kümmert <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> gehobenen Stimmung das Schlußwort ſpreche,<lb/> als die Stimmung war, womit ich den Antrag<lb/> begründet habe. Nach übereinſtimmenden Mitthei-<lb/> lungen war zur Zeit der Einbringung des An-<lb/> trages ziemlich allgemein bekannt, daß alle Par-<lb/> teien dieſes Hauſes dem Antrage im Großen und<lb/> Ganzen zuſtimmen werden, und daß unter dem<lb/> gemeinſchaftlichen Gefühl der Nothwendigkeit ſo-<lb/> cialer Reformen ein gedeihliches Zuſammenwirken<lb/> aller Parteien möglich ſein werde, und man hat<lb/> gehofft, daß auch in dieſem Sinne ſich die Stim-<lb/> men bei der erſten Leſung ausſprechen werden.<lb/> Allein die kurze Debatte bei der erſten Leſung<lb/> hat gezeigt, wie überwuchernd und gehäſſig der<lb/> Parteigeiſt in dieſem Hauſe iſt, daß ſelbſt bei<lb/> einem Anlaſſe, wo in Bezug auf den Zweck bei<lb/> allen Parteien Uebereinſtimmung herrſcht, dennoch<lb/> ſofort der gehäſſige kleinliche Parteiſtandpunct<lb/> dominirt und die g<supplied>a</supplied>nze Debatte, welche zu einer<lb/> befriedigenden Einigung aller Parteien hätte füh-<lb/> ren können, ſofort in ein widerliches Gezänke<lb/> einzelner Parteiſtandpuncte ausgeartet iſt. (Zu-<lb/> ſtimmung links.)</p><lb/> <p>Redner wendet ſich dann gegen Dr. Kaizl,<lb/> der, trotzdem er (Plener) offen erklärt habe, in<lb/> Bezug auf das Wahlrecht der Arbeiter ſeit 1874<lb/> anderer Meinung geworden zu ſein, doch wieder<lb/> auf ſeine damaligen Aeußerungen zurückgekommen<lb/> ſei, eben weil es einmal auf ſeinem Concept<lb/> ſtand. Aehnlich verhalte es ſich mit Dalmatien.<lb/> Gegen Türk gewendet fährt Redner fort: Ich<lb/> glaube, das hohe Haus wird es mir erſparen,<lb/> auf die Rede des Abgeordneten der Troppauer<lb/> Landgemeinden einzugehen. Es iſt ein trauriges<lb/> Zeichen, daß ſolche Reden überhaupt jetzt in die-<lb/> ſem Hauſe möglich ſind; denn vor wenigen Jah-<lb/> ren waren ſolche Abgeordnete und eine derartige<lb/> Sprechweiſe in dieſem Hauſe nicht möglich. Daß<lb/> dieſe Sprechweiſe in einem gewiſſen Theile der<lb/> Bevölkerung Zuſtimmung und Anhängerſchaft<lb/> findet, zeigt wie tief der ganze öffentliche Geiſt<lb/> ſinkt, wenn ſolche Redner als populäre Wort-<lb/> führer eines gewiſſen Kreiſes der Oeffentlichkeit<lb/> erſcheinen, und jeder ruhige Politiker ſollte, wenn<lb/> er auch hier und da zu einer Art Heiterkeit an-<lb/> angeregt wird, eher mit Ernſt und Beſorgniß<lb/> ſehen, wohin unſer öffentliches Leben geht, wenn<lb/> nichts als Claſſenhaß, Verdächtigung und feind-<lb/> ſelige Verbitterung eines Theiles des Bevölkerung<lb/> gegen den anderen als der eigentliche Beruf<lb/> eines Volksvertreters verſtanden wird (Beifall links),<lb/> und wenn in einem Momente, wo von einer<lb/> Partei verſucht wird, <hi rendition="#aq">bona fide</hi> einen Vorſchlag<lb/> zu machen, der, ſo weit dies unter den complicir-<lb/> ten Verhältniſſen der heutigen, ohnehin mit großen<lb/> Gegenſätzen erfüllten bürgerlichen Geſellſchaft mög-<lb/> lich iſt, eine Harmonie, ein gutes Zuſammenleben<lb/> der einzelnen Bevölkerungsclaſſen herbeizuführen<lb/> beſtrebt iſt — die Antwort darauf nichts iſt als<lb/> feindſelige Angriffe gegen einzelne Claſſen der<lb/> Geſellſchaft.</p><lb/> <p>Der Herr Abgeordnete Türk verwahrt ſich<lb/> dagegen, Demagog zu ſein oder demagogiſch zu<lb/> ſprechen. Ich glaube, die Rede, welche er geſtern<lb/> gehalten hat, würde allein ausreichen, ihn als<lb/> einen demagogiſchen Redner erſcheinen zu laſſen.<lb/> Ich will nicht weiter auf eine Polemik gegen<lb/> ſeine Rede eingehen, weil dies weder mir, noch<lb/> dem hohen Hauſe zukommt (Sehr gut! links);<lb/> allein er ſagt: Wir ſind keine Demagogen u. ſ. w.;<lb/> und an derſelben Stelle einige Zeilen früher<lb/> ſagt er (lieſt:) „Ich wollte erwähnen, daß die<lb/> Früchte des parlamentariſchen Geſchäftsbetriebes,<lb/> wie er jetzt geübt wird, zum großen Theile den<lb/> Geſinnungsgenoſſen des Herrn Abgeordneten Plener<lb/> in den Schoß gefallen ſind; uns aber den kleinen<lb/> Leuten, ſind dieſe Früchte nicht in den Schoß ge-<lb/> fallen, wir haben die ſaueren, verdorbenen, verfaulten<lb/> Früchte bekommen, mit denen wir uns nicht<lb/> ernähren und ſättigen können.“ — Nun bitte<lb/> ich, mich jetzt zu unterbrechen und mir zu ſagen,<lb/> welche Früchte ſind unter dem jetzigen parlamen-<lb/> tariſchen Geſchäftsbetriebe, das heißt unter der<lb/> gegenwärtigen Regierungsmajorität, zu der Zeit,<lb/> wo wir ſeit dem Jahre 1879, alſo ſeit acht Jah-<lb/> ren, in der Minorität ſind, mir und meinen<lb/> Geſinnungsgenoſſen in den Schoß gefallen? Ich<lb/> werde jetzt ſchweigen und die Antwort erwarten.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Türk</hi> (nach einer Pauſe): Ich habe<lb/> die Majorität der Vereinigten Linken damit<lb/> gemeint.</p><lb/> <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Plener:</hi> Welche Früchte ſind alſo<lb/><cb/> der Partei der Vereinigten Linken in den Schoß<lb/> gefallen? Ich bitte mir zu antworten.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Türk:</hi> Das kann ich ſchon beantwor-<lb/> ten, aber ich habe nicht das Wort. (Lautes Ge-<lb/> lächter links.) Ich darf nur an den Börſenkrach<lb/> und die Ausbeutung aller arbeitenden Claſſen<lb/> erinnern. (Rufe: Ruhig! Sie haben nicht das<lb/> Wort!)</p><lb/> <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Plener:</hi> Laſſen Sie ihn reden,<lb/> (Heiterkeit.) Dieſe Herren, die ſonſt mit Unter-<lb/> brechungen bei der Hand ſind, ſind, wenn man<lb/> ſie einmal an die Wand ſtellt und fragt: „Was<lb/> ſind die Anſchuldigungen concreter Natur, die Sie<lb/> gegen uns vorbringen?“ ſehr wenig gewandt und<lb/> verſtummen ſehr bald. Alſo der Börſenkrach hat<lb/> uns reiche Früchte in den Schoß gebracht!<lb/> (Heiterkeit.) Erſtens war der Börſenkrach im<lb/> Jahre 1873, zweitens ſind bei demſelben die<lb/> meiſten Leute verarmt, es ſind ihnen alſo nicht<lb/> reiche Früchte in den Schoß gefallen.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Türk:</hi> An was ſind denn dann Ihre<lb/> Freunde, die Juden, ſo reich geworden?</p><lb/> <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Plener:</hi> Ich glaube nicht, daß<lb/> die Juden durch den Börſenkrach reich geworden<lb/> ſind. (Heiterkeit.)</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Türk:</hi> Aber durch die parlamentariſche<lb/> Herrſchaft.</p><lb/> <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Plener:</hi> Er ſprach von der Herr-<lb/> ſchaft der Vereinigten Linken, welche immer in<lb/> der Minderheit, in der Oppoſition war. Er ſprach<lb/> von dem jetzigen parlamentariſchen Geſchäftsbe-<lb/> triebe, er muß alſo offenbar das jetzige politiſche<lb/> Syſtem meinen, und ich glaube, daß uns bei<lb/> dieſem keine beſonderen Früchte in den Schoß<lb/> gefallen ſind. Hier wird das Alles als eine ſpaß-<lb/> hafte Scene betrachtet — es wird übrigens unter<lb/> der Reihe unſerer Gegner genug verſtändige Leute<lb/> geben, welche die Wahrheit erkennen (Abg. Türk:<lb/> Das iſt gar nicht ſpaßhaft), allein in der Oeffent-<lb/> lichkeit und in den großen populären Verſamm-<lb/> lungen, wo man nicht über alle Details ſo genau<lb/> informirt iſt, wirken ſolche Aeußerungen und<lb/> Angriffe allerdings gefährlich und verhetzend und<lb/> in dieſem Sinne ſind ſolche Aeußerungen, wenn<lb/> ſie von hier aus nach außen verbreitet werden,<lb/> demagogiſcher Natur.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Türk:</hi> Man weiß, wie viel Abge-<lb/> ordnete der Linken Verwaltungsräthe und Grün-<lb/> der bei Bank-Inſtituten waren. (Rufe links: Ruhig!<lb/> Nicht unterbrechen!)</p><lb/> <p>Vicepräſident Ritter v. <hi rendition="#g">Chlumecky</hi> (das<lb/> Glockenzeichen gebend): Ich bitte, den Herrn Redner<lb/> nicht zu unterbrechen.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Türk:</hi> Er hat mich ja aufgefordert,<lb/> zu ſprechen.</p><lb/> <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Plener</hi> (fortfahrend): Nachdem<lb/> dieſer genannte Abgeordnete gar nichts vorzubrin-<lb/> gen weiß, als einige zum Gegenſtande ganz un-<lb/> paſſende Schlagworte, die er in einem früheren<lb/> Stadium ſeiner Agitation gelernt hat (Sehr<lb/> gut! links), die aber mit dem heutigen Gegen-<lb/> ſtande gar nicht zuſammenhängen, ſo will ich<lb/> mich mit ihm in keine weitere Polemik einlaſſen.<lb/> Nur noch ein Wort möchte ich ſagen: er hat ver-<lb/> ſucht, meine deutſche Geſinnung anzugreifen; nun<lb/> glaube ich aber ohne Selbſtüberhebung behaupten<lb/> zu können, daß ich in einigen Theilen Böhmens<lb/> ſowohl als auch hier einige Dienſte geleiſtet habe,<lb/> und war ich auch immer ſo glücklich, eine reiche<lb/> Anerkennung von Seiten des beſten Theiles der<lb/> deutſchen Bevölkerung Böhmens zu erhalten. Ich<lb/> bin daher nicht in der Lage, von irgend Jeman-<lb/> den, wenn ſie auch Deutſchnationale heißen, eine<lb/> Belehrung über gute deutſche Geſinnung und über<lb/> die correcte deutſche Haltung in Empfang zu<lb/> nehmen. Allerdings verſtehe ich die deutſche Ge-<lb/> ſinnung eines Deutſchöſterreichers nicht dahin, daß<lb/> er jeden Act der Berliner Regierung mit einer<lb/> Art religiöſer Begeiſterung kritiklos bewundert.</p><lb/> <p>Hierauf wendet ſich Abg. v. <hi rendition="#g">Plener</hi> gegen<lb/> Abg. <hi rendition="#g">Kronawetter</hi> und weiſt nach, daß das<lb/> Syſtem, für welches Abg. Kronawetter plaidirt,<lb/> ein Syſtem der Unfreiheit ſei.</p><lb/> <p>Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede kam Dr.<lb/> v. Plener auf die Verſammlung zu ſprechen,<lb/> welche Dr. Kronawetter gegen den Deutſchen<lb/> Parteitag einberufen hatte und erwähnte dabei,<lb/> daß dieſe Verſammlung mit clericalem Gelde<lb/> arrangirt wurde.</p><lb/> <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Plener</hi> ſchloß ſodann: Für den<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Kronawetter,</hi> für die Radicalen gibt es<lb/> keine Reform, keine langſame, ſtetige Entwicklung<lb/> wie ſie allein das Heil des Staates und des<lb/><cb/> Volkes bedeutet, ſondern nur die brutale Gewalt,<lb/> entweder die brutale Gewalt von der einen oder<lb/> von der anderen Seite. Er verſteht nur Windiſch-<lb/> grätz, der die Radicalen zuſammenſchießt, oder<lb/> umgekehrt, die Radicalen, welche die Vertreter<lb/> der Autorität zuſammenſchießen. Darin liegt nach<lb/> ihm eigentlich der letzte Schluß und das letzte<lb/> Wort der politiſchen Entwicklung der Völker, und<lb/> das iſt die gefährliche Seite, daß man mit der<lb/> fortwährenden Gegenüberſtellung des abſoluteſten<lb/> Gegenſatzes der Partei der Ordnung und der Un-<lb/> ordnung zuletzt nur dahin kommt, wie der Herr<lb/> Abgeordnete Kronawetter, daß die letzte Entſchei-<lb/> dung eine Entſcheidung der rohen Gewalt und<lb/> des blutigen Kampfes iſt, während wir das nicht<lb/> wollen, weil wir nicht wollen, daß die bürgerliche<lb/> Geſellſchaft durch blutige und gewaltthätige Kriſen<lb/> hindurchgehe, weil wir nicht wollen, daß die<lb/> ſociale Frage im Wege einer Revolution oder im<lb/> Wege einer gewaltſamen Niederſchlagung einer<lb/> Revolution vorwärts gebracht werde, weil wir<lb/> wollen, daß dieſe großen Aufgaben, deren Be-<lb/> deutung die beſitzenden Claſſen ſich immer mehr<lb/> bewußt werden, im Wege friedlicher Reform, im<lb/> Wege gemeinſchaftlicher, ſachlicher Berathung ge-<lb/> fördert werden. Darum haben wir dieſen Vorſchlag<lb/> gemacht, haben ihn vorſichtig und mäßig gefaßt.<lb/> Eines iſt gewiß, daß nämlich der ein beſſerer<lb/> Freund der Arbeiter iſt, der verſucht, ſchrittweiſe<lb/> im Wege von Reformen ihre Intereſſen zu för-<lb/> dern, als Derjenige, welche die ganze Sache dahin-<lb/> ſtellt, daß zuletzt nur die rohe Gewalt und der<lb/> Bürgerkrieg über das Schickſal der Arbeiter und<lb/> des Staates entſcheiden ſollen. (Lebhafter Beifall<lb/> und Händeklatſchen links.)</p><lb/> <p>Es verlangt ſodann zu einer thatſächlichen<lb/> Berichtigung der</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Kronawetter</hi> das Wort, um ſich<lb/> bezüglich der 500 fl. zu rechtfertigen. Er ſagt:<lb/> Wie öfters Discuſſionen unter den Abgeordneten<lb/> gepflogen werden, ſo hat auch über die Ereigniſſe<lb/> zwiſchen mir und dem Abg. Schneid v. Treuen-<lb/> fels, der heute todt iſt, eine ganz zwangloſe<lb/> Privat-Discuſſion ſtattgefunden. Ich habe aber<lb/> von der Regierungspartei nicht einen Kreuzer be-<lb/> kommen, es iſt mit einer Partei von mir auch<lb/> nicht verkehrt worden (Gelächter links,) ſondern<lb/> nur mit einem einzigen Manne. (Rufe links:<lb/> Einem Mitgliede der Regierungspartei!)</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Forreger:</hi> Aber Sie werden<lb/> doch nicht glanben, daß der Schneid das aus<lb/> ſeinem Sacke gezahlt hat!</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Kronawetter:</hi> Ich bitte, um<lb/> das habe ich nicht gefragt (Geſächter links), das<lb/> kümmert mich nichts und intereſſirt mich auch nicht.<lb/> (Lachen links.) Die Sache hat ſich folgendermaßen<lb/> entwickelt: Er hat geſagt, daß da eine Verſamm-<lb/> lung ſtattfinden ſoll, ihnen aber die Geſchichte<lb/> etwas unangenehm iſt. (Gelächter und Rufe links:<lb/> Wem ihnen?) Ich bitte, mich nicht ſo auszufragen,<lb/> begnügen Sie ſich mit dem was ich ſage; wahr-<lb/> ſcheinlich war es ſeinen Bekannten unangenehm.<lb/> (Gelächter links.)</p><lb/> <p>Er hat dann geſagt, es wäre recht gut, wenn<lb/> eine andere Verſammlung an demſelben Tage<lb/> ſtattfände und ob das möglich wäre. Darauf<lb/> habe ich geſagt: „Wir ſtehen Gewehr bei Fuß,<lb/> uns geht das nichts an.“ Darauf hat er mir<lb/> geſagt: Seine Partei (Rufe links: Aha!) geht<lb/> mit einer Aenderung des Wahlgeſetzes um, wo-<lb/> durch den Fünfguldenmännern das Wahlrecht er-<lb/> theilt werden ſoll. Und er hat mir die poſitive<lb/> Zuſicherung gegeben, daß dieſe Partei den Fünf-<lb/> guldenmännern das Wahlrecht in der ganzen<lb/> Monarchie geben wird. Darauf habe ich geſagt:<lb/> Wenn dem ſo iſt, wenn Sie das für uns thun<lb/> wollen, ſo werde ich ſchauen, ob nicht ſo eine<lb/> Verſammlung zu machen iſt, jedoch muß ſie voll-<lb/> kommen frei ſein.</p><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Prade</hi> ruft: Das hat der Schneid<lb/> machen können!</p><lb/> <p>Abg. Dr. <hi rendition="#g">Kronawetter:</hi> Das kümmert<lb/> mich nicht, wer’s machen kann und wer’s nicht<lb/> machen kann. Nun, ſo eine Geſchichte koſtet ja<lb/> Geld. Sie werden wiſſen, daß Sie den Sofien-<lb/> ſaal auch nicht umſonſt gehabt haben. (Rufe<lb/> links: Das haben wir ſelbſt gezahlt!) Man<lb/> kann doch nicht Leuten zumuthen, daß ſie die<lb/> Koſten für die Verſammlung tragen, die ja doch<lb/> in letzter Linie nicht ihnen zugute gekommen iſt,<lb/> denn das Wahlrecht der Fünfguldenmänner iſt ja<lb/> ihnen nicht zugute gekommen. Sie haben nur<lb/> den einen Vortheil gehabt, daß ſie einmal den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
gehobenen Stimmung das Schlußwort ſpreche,
als die Stimmung war, womit ich den Antrag
begründet habe. Nach übereinſtimmenden Mitthei-
lungen war zur Zeit der Einbringung des An-
trages ziemlich allgemein bekannt, daß alle Par-
teien dieſes Hauſes dem Antrage im Großen und
Ganzen zuſtimmen werden, und daß unter dem
gemeinſchaftlichen Gefühl der Nothwendigkeit ſo-
cialer Reformen ein gedeihliches Zuſammenwirken
aller Parteien möglich ſein werde, und man hat
gehofft, daß auch in dieſem Sinne ſich die Stim-
men bei der erſten Leſung ausſprechen werden.
Allein die kurze Debatte bei der erſten Leſung
hat gezeigt, wie überwuchernd und gehäſſig der
Parteigeiſt in dieſem Hauſe iſt, daß ſelbſt bei
einem Anlaſſe, wo in Bezug auf den Zweck bei
allen Parteien Uebereinſtimmung herrſcht, dennoch
ſofort der gehäſſige kleinliche Parteiſtandpunct
dominirt und die ganze Debatte, welche zu einer
befriedigenden Einigung aller Parteien hätte füh-
ren können, ſofort in ein widerliches Gezänke
einzelner Parteiſtandpuncte ausgeartet iſt. (Zu-
ſtimmung links.)
Redner wendet ſich dann gegen Dr. Kaizl,
der, trotzdem er (Plener) offen erklärt habe, in
Bezug auf das Wahlrecht der Arbeiter ſeit 1874
anderer Meinung geworden zu ſein, doch wieder
auf ſeine damaligen Aeußerungen zurückgekommen
ſei, eben weil es einmal auf ſeinem Concept
ſtand. Aehnlich verhalte es ſich mit Dalmatien.
Gegen Türk gewendet fährt Redner fort: Ich
glaube, das hohe Haus wird es mir erſparen,
auf die Rede des Abgeordneten der Troppauer
Landgemeinden einzugehen. Es iſt ein trauriges
Zeichen, daß ſolche Reden überhaupt jetzt in die-
ſem Hauſe möglich ſind; denn vor wenigen Jah-
ren waren ſolche Abgeordnete und eine derartige
Sprechweiſe in dieſem Hauſe nicht möglich. Daß
dieſe Sprechweiſe in einem gewiſſen Theile der
Bevölkerung Zuſtimmung und Anhängerſchaft
findet, zeigt wie tief der ganze öffentliche Geiſt
ſinkt, wenn ſolche Redner als populäre Wort-
führer eines gewiſſen Kreiſes der Oeffentlichkeit
erſcheinen, und jeder ruhige Politiker ſollte, wenn
er auch hier und da zu einer Art Heiterkeit an-
angeregt wird, eher mit Ernſt und Beſorgniß
ſehen, wohin unſer öffentliches Leben geht, wenn
nichts als Claſſenhaß, Verdächtigung und feind-
ſelige Verbitterung eines Theiles des Bevölkerung
gegen den anderen als der eigentliche Beruf
eines Volksvertreters verſtanden wird (Beifall links),
und wenn in einem Momente, wo von einer
Partei verſucht wird, bona fide einen Vorſchlag
zu machen, der, ſo weit dies unter den complicir-
ten Verhältniſſen der heutigen, ohnehin mit großen
Gegenſätzen erfüllten bürgerlichen Geſellſchaft mög-
lich iſt, eine Harmonie, ein gutes Zuſammenleben
der einzelnen Bevölkerungsclaſſen herbeizuführen
beſtrebt iſt — die Antwort darauf nichts iſt als
feindſelige Angriffe gegen einzelne Claſſen der
Geſellſchaft.
Der Herr Abgeordnete Türk verwahrt ſich
dagegen, Demagog zu ſein oder demagogiſch zu
ſprechen. Ich glaube, die Rede, welche er geſtern
gehalten hat, würde allein ausreichen, ihn als
einen demagogiſchen Redner erſcheinen zu laſſen.
Ich will nicht weiter auf eine Polemik gegen
ſeine Rede eingehen, weil dies weder mir, noch
dem hohen Hauſe zukommt (Sehr gut! links);
allein er ſagt: Wir ſind keine Demagogen u. ſ. w.;
und an derſelben Stelle einige Zeilen früher
ſagt er (lieſt:) „Ich wollte erwähnen, daß die
Früchte des parlamentariſchen Geſchäftsbetriebes,
wie er jetzt geübt wird, zum großen Theile den
Geſinnungsgenoſſen des Herrn Abgeordneten Plener
in den Schoß gefallen ſind; uns aber den kleinen
Leuten, ſind dieſe Früchte nicht in den Schoß ge-
fallen, wir haben die ſaueren, verdorbenen, verfaulten
Früchte bekommen, mit denen wir uns nicht
ernähren und ſättigen können.“ — Nun bitte
ich, mich jetzt zu unterbrechen und mir zu ſagen,
welche Früchte ſind unter dem jetzigen parlamen-
tariſchen Geſchäftsbetriebe, das heißt unter der
gegenwärtigen Regierungsmajorität, zu der Zeit,
wo wir ſeit dem Jahre 1879, alſo ſeit acht Jah-
ren, in der Minorität ſind, mir und meinen
Geſinnungsgenoſſen in den Schoß gefallen? Ich
werde jetzt ſchweigen und die Antwort erwarten.
Abg. Türk (nach einer Pauſe): Ich habe
die Majorität der Vereinigten Linken damit
gemeint.
Abg. v. Plener: Welche Früchte ſind alſo
der Partei der Vereinigten Linken in den Schoß
gefallen? Ich bitte mir zu antworten.
Abg. Türk: Das kann ich ſchon beantwor-
ten, aber ich habe nicht das Wort. (Lautes Ge-
lächter links.) Ich darf nur an den Börſenkrach
und die Ausbeutung aller arbeitenden Claſſen
erinnern. (Rufe: Ruhig! Sie haben nicht das
Wort!)
Abg. v. Plener: Laſſen Sie ihn reden,
(Heiterkeit.) Dieſe Herren, die ſonſt mit Unter-
brechungen bei der Hand ſind, ſind, wenn man
ſie einmal an die Wand ſtellt und fragt: „Was
ſind die Anſchuldigungen concreter Natur, die Sie
gegen uns vorbringen?“ ſehr wenig gewandt und
verſtummen ſehr bald. Alſo der Börſenkrach hat
uns reiche Früchte in den Schoß gebracht!
(Heiterkeit.) Erſtens war der Börſenkrach im
Jahre 1873, zweitens ſind bei demſelben die
meiſten Leute verarmt, es ſind ihnen alſo nicht
reiche Früchte in den Schoß gefallen.
Abg. Türk: An was ſind denn dann Ihre
Freunde, die Juden, ſo reich geworden?
Abg. v. Plener: Ich glaube nicht, daß
die Juden durch den Börſenkrach reich geworden
ſind. (Heiterkeit.)
Abg. Türk: Aber durch die parlamentariſche
Herrſchaft.
Abg. v. Plener: Er ſprach von der Herr-
ſchaft der Vereinigten Linken, welche immer in
der Minderheit, in der Oppoſition war. Er ſprach
von dem jetzigen parlamentariſchen Geſchäftsbe-
triebe, er muß alſo offenbar das jetzige politiſche
Syſtem meinen, und ich glaube, daß uns bei
dieſem keine beſonderen Früchte in den Schoß
gefallen ſind. Hier wird das Alles als eine ſpaß-
hafte Scene betrachtet — es wird übrigens unter
der Reihe unſerer Gegner genug verſtändige Leute
geben, welche die Wahrheit erkennen (Abg. Türk:
Das iſt gar nicht ſpaßhaft), allein in der Oeffent-
lichkeit und in den großen populären Verſamm-
lungen, wo man nicht über alle Details ſo genau
informirt iſt, wirken ſolche Aeußerungen und
Angriffe allerdings gefährlich und verhetzend und
in dieſem Sinne ſind ſolche Aeußerungen, wenn
ſie von hier aus nach außen verbreitet werden,
demagogiſcher Natur.
Abg. Türk: Man weiß, wie viel Abge-
ordnete der Linken Verwaltungsräthe und Grün-
der bei Bank-Inſtituten waren. (Rufe links: Ruhig!
Nicht unterbrechen!)
Vicepräſident Ritter v. Chlumecky (das
Glockenzeichen gebend): Ich bitte, den Herrn Redner
nicht zu unterbrechen.
Abg. Türk: Er hat mich ja aufgefordert,
zu ſprechen.
Abg. v. Plener (fortfahrend): Nachdem
dieſer genannte Abgeordnete gar nichts vorzubrin-
gen weiß, als einige zum Gegenſtande ganz un-
paſſende Schlagworte, die er in einem früheren
Stadium ſeiner Agitation gelernt hat (Sehr
gut! links), die aber mit dem heutigen Gegen-
ſtande gar nicht zuſammenhängen, ſo will ich
mich mit ihm in keine weitere Polemik einlaſſen.
Nur noch ein Wort möchte ich ſagen: er hat ver-
ſucht, meine deutſche Geſinnung anzugreifen; nun
glaube ich aber ohne Selbſtüberhebung behaupten
zu können, daß ich in einigen Theilen Böhmens
ſowohl als auch hier einige Dienſte geleiſtet habe,
und war ich auch immer ſo glücklich, eine reiche
Anerkennung von Seiten des beſten Theiles der
deutſchen Bevölkerung Böhmens zu erhalten. Ich
bin daher nicht in der Lage, von irgend Jeman-
den, wenn ſie auch Deutſchnationale heißen, eine
Belehrung über gute deutſche Geſinnung und über
die correcte deutſche Haltung in Empfang zu
nehmen. Allerdings verſtehe ich die deutſche Ge-
ſinnung eines Deutſchöſterreichers nicht dahin, daß
er jeden Act der Berliner Regierung mit einer
Art religiöſer Begeiſterung kritiklos bewundert.
Hierauf wendet ſich Abg. v. Plener gegen
Abg. Kronawetter und weiſt nach, daß das
Syſtem, für welches Abg. Kronawetter plaidirt,
ein Syſtem der Unfreiheit ſei.
Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede kam Dr.
v. Plener auf die Verſammlung zu ſprechen,
welche Dr. Kronawetter gegen den Deutſchen
Parteitag einberufen hatte und erwähnte dabei,
daß dieſe Verſammlung mit clericalem Gelde
arrangirt wurde.
Abg. v. Plener ſchloß ſodann: Für den
Dr. Kronawetter, für die Radicalen gibt es
keine Reform, keine langſame, ſtetige Entwicklung
wie ſie allein das Heil des Staates und des
Volkes bedeutet, ſondern nur die brutale Gewalt,
entweder die brutale Gewalt von der einen oder
von der anderen Seite. Er verſteht nur Windiſch-
grätz, der die Radicalen zuſammenſchießt, oder
umgekehrt, die Radicalen, welche die Vertreter
der Autorität zuſammenſchießen. Darin liegt nach
ihm eigentlich der letzte Schluß und das letzte
Wort der politiſchen Entwicklung der Völker, und
das iſt die gefährliche Seite, daß man mit der
fortwährenden Gegenüberſtellung des abſoluteſten
Gegenſatzes der Partei der Ordnung und der Un-
ordnung zuletzt nur dahin kommt, wie der Herr
Abgeordnete Kronawetter, daß die letzte Entſchei-
dung eine Entſcheidung der rohen Gewalt und
des blutigen Kampfes iſt, während wir das nicht
wollen, weil wir nicht wollen, daß die bürgerliche
Geſellſchaft durch blutige und gewaltthätige Kriſen
hindurchgehe, weil wir nicht wollen, daß die
ſociale Frage im Wege einer Revolution oder im
Wege einer gewaltſamen Niederſchlagung einer
Revolution vorwärts gebracht werde, weil wir
wollen, daß dieſe großen Aufgaben, deren Be-
deutung die beſitzenden Claſſen ſich immer mehr
bewußt werden, im Wege friedlicher Reform, im
Wege gemeinſchaftlicher, ſachlicher Berathung ge-
fördert werden. Darum haben wir dieſen Vorſchlag
gemacht, haben ihn vorſichtig und mäßig gefaßt.
Eines iſt gewiß, daß nämlich der ein beſſerer
Freund der Arbeiter iſt, der verſucht, ſchrittweiſe
im Wege von Reformen ihre Intereſſen zu för-
dern, als Derjenige, welche die ganze Sache dahin-
ſtellt, daß zuletzt nur die rohe Gewalt und der
Bürgerkrieg über das Schickſal der Arbeiter und
des Staates entſcheiden ſollen. (Lebhafter Beifall
und Händeklatſchen links.)
Es verlangt ſodann zu einer thatſächlichen
Berichtigung der
Abg. Kronawetter das Wort, um ſich
bezüglich der 500 fl. zu rechtfertigen. Er ſagt:
Wie öfters Discuſſionen unter den Abgeordneten
gepflogen werden, ſo hat auch über die Ereigniſſe
zwiſchen mir und dem Abg. Schneid v. Treuen-
fels, der heute todt iſt, eine ganz zwangloſe
Privat-Discuſſion ſtattgefunden. Ich habe aber
von der Regierungspartei nicht einen Kreuzer be-
kommen, es iſt mit einer Partei von mir auch
nicht verkehrt worden (Gelächter links,) ſondern
nur mit einem einzigen Manne. (Rufe links:
Einem Mitgliede der Regierungspartei!)
Abg. Dr. Forreger: Aber Sie werden
doch nicht glanben, daß der Schneid das aus
ſeinem Sacke gezahlt hat!
Abg. Dr. Kronawetter: Ich bitte, um
das habe ich nicht gefragt (Geſächter links), das
kümmert mich nichts und intereſſirt mich auch nicht.
(Lachen links.) Die Sache hat ſich folgendermaßen
entwickelt: Er hat geſagt, daß da eine Verſamm-
lung ſtattfinden ſoll, ihnen aber die Geſchichte
etwas unangenehm iſt. (Gelächter und Rufe links:
Wem ihnen?) Ich bitte, mich nicht ſo auszufragen,
begnügen Sie ſich mit dem was ich ſage; wahr-
ſcheinlich war es ſeinen Bekannten unangenehm.
(Gelächter links.)
Er hat dann geſagt, es wäre recht gut, wenn
eine andere Verſammlung an demſelben Tage
ſtattfände und ob das möglich wäre. Darauf
habe ich geſagt: „Wir ſtehen Gewehr bei Fuß,
uns geht das nichts an.“ Darauf hat er mir
geſagt: Seine Partei (Rufe links: Aha!) geht
mit einer Aenderung des Wahlgeſetzes um, wo-
durch den Fünfguldenmännern das Wahlrecht er-
theilt werden ſoll. Und er hat mir die poſitive
Zuſicherung gegeben, daß dieſe Partei den Fünf-
guldenmännern das Wahlrecht in der ganzen
Monarchie geben wird. Darauf habe ich geſagt:
Wenn dem ſo iſt, wenn Sie das für uns thun
wollen, ſo werde ich ſchauen, ob nicht ſo eine
Verſammlung zu machen iſt, jedoch muß ſie voll-
kommen frei ſein.
Abg. Prade ruft: Das hat der Schneid
machen können!
Abg. Dr. Kronawetter: Das kümmert
mich nicht, wer’s machen kann und wer’s nicht
machen kann. Nun, ſo eine Geſchichte koſtet ja
Geld. Sie werden wiſſen, daß Sie den Sofien-
ſaal auch nicht umſonſt gehabt haben. (Rufe
links: Das haben wir ſelbſt gezahlt!) Man
kann doch nicht Leuten zumuthen, daß ſie die
Koſten für die Verſammlung tragen, die ja doch
in letzter Linie nicht ihnen zugute gekommen iſt,
denn das Wahlrecht der Fünfguldenmänner iſt ja
ihnen nicht zugute gekommen. Sie haben nur
den einen Vortheil gehabt, daß ſie einmal den
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