Mährisches Tagblatt. Nr. 300, Olmütz, 30.12.1896.[Spaltenumbruch]
(Aus dem mährischen Landtage.) In der (Spende.) Anläßlich des Ablebens der (Der Adreßentwurf des Clubs der tschechischen Landtagsabgeordneten Mährens.) Der Entwurf der, in der vorgestrigen Abend- (Die Spaltung im tschechischen Lager) unseres Landes scheint doch eine dauernde werden (Vom Theater.) Frl. von Savary, die (Theaternachrichten) In der heutigen Auf- (Sylvester-Liedertafel des Männerge- sangvereins.) Der Olmützer Männergesang- (Probe.) Morgen Donnerstag Nachmittags (Sylvester-Feier im Militär-Casino.) Morgen Abends findet im Militär-Casino eine (Die Sylvester-Feier des deutschen Lese- verei nes in Panlowitz,) welche morgen im (Sylvester-Feier im "Hotel Pietsch".) Morgen Abends findet im "Hotel Pietsch" eine (Sylvester-Feier der Tischgesellschaft "Tombola.") Die Tischgesellschaft "Tombola" [Spaltenumbruch] (Der Berein deutscher Lehrer und Schulfreunde des Landbezirkes Olmütz) hält (Deutscher Veteranenverein.) Der unter (Das letzte Läuten.) Bekanntlich hat der (Baum's Orpheum.) Die nächste Saison Vom Tage. (Eine Ligroine-Explosion.) Ein schweres [Spaltenumbruch]
(Aus dem mähriſchen Landtage.) In der (Spende.) Anläßlich des Ablebens der (Der Adreßentwurf des Clubs der tſchechiſchen Landtagsabgeordneten Mährens.) Der Entwurf der, in der vorgeſtrigen Abend- (Die Spaltung im tſchechiſchen Lager) unſeres Landes ſcheint doch eine dauernde werden (Vom Theater.) Frl. von Savary, die (Theaternachrichten) In der heutigen Auf- (Sylveſter-Liedertafel des Männerge- ſangvereins.) Der Olmützer Männergeſang- (Probe.) Morgen Donnerſtag Nachmittags (Sylveſter-Feier im Militär-Caſino.) Morgen Abends findet im Militär-Caſino eine (Die Sylveſter-Feier des deutſchen Leſe- verei nes in Panlowitz,) welche morgen im (Sylveſter-Feier im „Hotel Pietſch“.) Morgen Abends findet im „Hotel Pietſch“ eine (Sylveſter-Feier der Tiſchgeſellſchaft „Tombola.“) Die Tiſchgeſellſchaft „Tombola“ [Spaltenumbruch] (Der Berein deutſcher Lehrer und Schulfreunde des Landbezirkes Olmütz) hält (Deutſcher Veteranenverein.) Der unter (Das letzte Läuten.) Bekanntlich hat der (Baum’s Orpheum.) Die nächſte Saiſon Vom Tage. (Eine Ligroine-Exploſion.) Ein ſchweres <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0005" n="[5]"/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Aus dem mähriſchen Landtage.)</hi> </head> <p>In der<lb/> vorgeſtrigen Abend-Sitzung des mähriſchen Land-<lb/> tages wurden die Wahlen in die einzelnen Fach-<lb/> ausſchüſſe vorgenommen. Es wurden u. A. ge-<lb/> wählt: in den Finanzausſchuß Abgeordneter<lb/><hi rendition="#g">Primaveſi</hi> (Schriftführer) und Dr. <hi rendition="#g">Schrötter,</hi><lb/> in den Communications-Ausſchuß und den volks-<lb/> wirthſchaftlichen Ausſchuß Abg. Ritter v.<lb/><hi rendition="#g">Proskowetz</hi> und in den Ausſchuß für die<lb/> Regierungs-Vorlage über das Höferecht und in<lb/> den Wahlreform-Ausſchuß Abg. 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Dr.<lb/><hi rendition="#g">Tuček</hi> im Namen des Clubs der tſchechiſchen<lb/> Abgeordneten beantragten <hi rendition="#g">Adreſſe an die<lb/> Krone</hi> beginnt mit der Verſicherung der Er-<lb/> gebenheit und Treue Mährens für den Kaiſer<lb/> und das Kaiſerhaus und führt dann im Weſent-<lb/> lichen aus: Das gegenwärtige Jahrhundert habe<lb/> trotz ſeiner vielen Fehler an ſeiner Neige die<lb/> ſocial-politiſchen Gedanken in dem Beſtreben con-<lb/> centrirt, alle politiſchen, nationalen und ſocialen<lb/> Unterſchiede und Unebenheiten ſo viel als möglich<lb/> zu beſeitigen. Ein allgemeines Streben nach Ueber-<lb/> brückung der tiefen Klüfte zwiſchen den einzelnen<lb/> Claſſen der Geſellſchaft, das Streben nach Be-<lb/> friedigung der bisher enterbten Maſſen, das<lb/> Streben nach Reſtituirung jener Nationalitäten,<lb/> welche früher von mächtigeren Claſſen beherrſcht<lb/> wurden, kurz das Streben nach Beſeitigung jeder<lb/> nunatürlichen Vorherrſchaſt ſei das bemerkbarſte<lb/> Kennzeichen unſerer Zeit. An dieſen Zug der<lb/> Zeit und den edlen Gerechtigkeitsſinn des<lb/> Kaiſers knüpfte der mähriſche Landtag die<lb/> Wiederbelebung ſeiner Hoffnungen auf Beſei-<lb/> tigung jener Zuſtände der Ungerechtigkeit und<lb/> Unbill, in welchen ſich die öffentlichen Verhält-<lb/> niſſe des Landes befinden, an. Dieſer Zuſtand<lb/> habe vor Allem ſeinen Urſprung und Grund<lb/> darin, daß durch die neue Verfaſſungsänderung<lb/> der feſte Grund zerſtört wurde, auf welchem im<lb/> Wege eines mehrjährigen geſchichtlichen Proceſſes<lb/> die Rechtszuſtände der öſterreichiſchen Monarchie<lb/> und namentlich in den Ländern der böhmiſchen<lb/> Krone ſich herausgebildet haben. Nun folgt eine<lb/> längere Auseinanderſetzung der bekannten ſtaats-<lb/> rechtlichen Theorien der tſchechiſchen Parteien, auf<lb/> Grund deren die nationalen und politiſchen Verhält-<lb/> niſſe in Mähren in jenen grellen Farben ge-<lb/> ſchildert werden, welche in den Reichsraths- und<lb/> Landtagsreden des Verfaſſers des Adreßent-<lb/> wurfes, Abgeordneten Dr. Stransky, ſowie in<lb/> den Artikeln der jungtſchechiſchen Organe unab-<lb/> läſſig wiederkehren. Zum Schluſſe der Adreſſe<lb/> wird der Kaiſer gebeten, das böhmiſche Staats-<lb/> recht zu reſtituiren im Interreſſe der Länder.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Spaltung im tſchechiſchen Lager)</hi> </head><lb/> <p>unſeres Landes ſcheint doch eine dauernde werden<lb/> zu wollen, da die Abgeordneten der clericalen<lb/> Partei nicht aufgefordert wurden in den tſchechiſchen<lb/> Landtagsclub einzutreten. Die clericalen Blätter<lb/> heben hervor, daß daran mehr noch die Intriguen<lb/> einiger Abgeordneten der Nationalpartei als die<lb/> jungtſchechiſche Volkspartei ſchuld ſeien. Die Letztere<lb/> ſcheint jedoch die Führung im Club in Händen<lb/> zu haben. Darauf deutet auch die Wahl Tučeks<lb/> zum Obmanne.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Vom Theater.)</hi> </head> <p>Frl. von <hi rendition="#g">Savary,</hi> die<lb/> Beneficiantin des geſtrigen Abends darf mit<lb/> ihrem Beneſice zufrieden ſein. Sie erhielt von<lb/> dem gutbeſuchten Hauſe reiche Beweiſe ihrer<lb/> Beliebtheit. Rauſchender Empfang bei dem es an<lb/> Blumen- und Kranzſpenden nicht fehlte, ſtürmi-<lb/> ſcher Applaus nach jeder Scene und vielfache<lb/> Hervorrufe nach jedem Acle bildeten die Signatur<lb/> des Abends. Frl. v. Savary ſpielte ihre Partie<lb/> mit hinreißender Verve und Liebenswürdigkeit.<lb/> Herr <hi rendition="#g">Suchanek</hi> gab dem Oberſten Lenox<lb/> in den erſten Acten eine mehr komiſche<lb/> Färbung und erzielte damit reichere Wirkung<lb/> als bei der erſten Aufführung. Auch die übrige<lb/> Darſtellung des ſpannenden Stückes war wieder<lb/> eine gute und gefällige, ſo daß das Publicum<lb/><cb/> wiederholt zu allgemeinem Beifalle ſich veran-<lb/> laßt ſah.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Theaternachrichten)</hi> </head> <p>In der heutigen Auf-<lb/> führung des Schakeſpeare’ſchen Schauſpieles:<lb/><hi rendition="#g">„Der Kaufmann von Venedig“</hi> wird<lb/> Herr <hi rendition="#g">Jenſen</hi> an Stelle des abermals erkrankten<lb/> Herrn Korff die Rolle des „Graziano“ ſpielen.<lb/> — Morgen geht Neſtroy’s luſtige Poſſe: <hi rendition="#g">„Einen<lb/> Juxwill er ſich machen“</hi> in Scene. Mit<lb/> Rückſicht auf die Sylveſterfeier beginnt die Vor-<lb/> ſtellung ſchon um 6 <hi rendition="#g">Uhr Abends.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Sylveſter-Liedertafel des Männerge-<lb/> ſangvereins.)</hi> </head> <p>Der Olmützer Männergeſang-<lb/> Verein veranſtaltet morgen nach längerer Pauſe<lb/> wiederum eine Sylveſter-Liedertafel, für welche<lb/> eine ſehr heitere und viele wirkungsvolle Nummern<lb/> enthaltende Vortrags-Ordnung zuſammengeſtellt<lb/> worden iſt. Seit Wochen wurden hiezu die Vor-<lb/> bereitungen getroffen, und es ſteht zu erwarten,<lb/> daß den Beſuchern einige vergnügte Stunden<lb/> bereitet werden dürften. Die Verhältniſſe liegen<lb/> heute allerdings ungünſtiger als früher, nachdem<lb/> verſchiedene Geſellſchaften eigene Sylveſter-Feiern<lb/> veranſtalten, wodurch ein Theil der Bevölkerung<lb/> dem Unternehmen des Männergeſangvereins ent-<lb/> zogen werden wird. Indeſſen glaubt derſelbe mit<lb/> Rückſicht auf ſeine bei jeder Gelegenheit zu Tage<lb/> tretende Bereitwilligkeit, die verſchiedenartigſten<lb/> Veranſtaltungen zu unterſtützen, mit Recht er-<lb/> warten zu können, daß die ihm naheſtehenden<lb/> Kreiſe die Gelegenheit ergreifen werden, um dem<lb/> Vereine durch recht zahlreichen Beſuch ihre Zu-<lb/> neigung zu beweiſen. Die dem Beſuche in frü-<lb/> heren Jahren mitunter weſentlichen Abbruch zu-<lb/> gefügt habende Vorausſetzung, als würde im<lb/> Saale Platzmangel herrſchen, iſt unter den ge-<lb/> änderten Umſtänden nicht mehr zutreffend, und ſo<lb/> können wir wohl die ſichere Erwartung ausſprechen,<lb/> daß der Sylveſterabend des Männergeſangvereins<lb/> ſich einer recht regen Theilnahme erfreuen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Probe.)</hi> </head> <p>Morgen Donnerſtag Nachmittags<lb/> 2 Uhr findet im Redoutenſaale eine Probe des<lb/> Hausorcheſters ſtatt, zu welcher die betheiligten<lb/> Mitglieder des Männergeſangvereins mit der<lb/> Bitte um vollzähliges Erſcheinen hiemit einge-<lb/> laden werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Sylveſter-Feier im Militär-Caſino.)</hi> </head><lb/> <p>Morgen Abends findet im Militär-Caſino eine<lb/><hi rendition="#g">Sylveſter-Feier</hi> in der Form eines<lb/><hi rendition="#g">Ronacher-Abends</hi> bei gedeckten Tiſchen<lb/> ſtatt. Nach den verſchiedenen Vorträgen und<lb/> Productionen wird getanzt. Die Tanzmuſik be-<lb/> ſorgt die Militärcapelle des 93. Juft.-Regts.<lb/> unter Leitung des Herrn Capellmeiſters Schubert.<lb/> Von Seite des Vergnügungs-Ausſchuſſes wurden<lb/> alle Vorbereitungen getroffen, um dieſen Abend zu<lb/> einem ſehr genußreichen zu geſtalten. Die P. T.<lb/> Gäſte werden erſucht ſich zu dieſer Unterhaltung,<lb/> die genau um 8 Uhr Abends beginnt und ſehr<lb/> zahlreich beſucht ſein dürfte, ſchon geraume Zeit<lb/> vor der angeſetzten Stunde einzufinden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Sylveſter-Feier des deutſchen Leſe-<lb/> verei nes in Panlowitz,)</hi> </head> <p>welche morgen im<lb/> Saale des Paulowitzer Gemeindegaſthauſes ſtatt-<lb/> findet, wird ſich diesmal Dank der liebenswürdigen<lb/> Mitwirkung werther Freunde des Vereines ganz<lb/> beſonders heiter und abwechslungsreich geſtalten.<lb/> Herr Stationsvorſtand <hi rendition="#g">Figlowsky</hi> aus Bonio-<lb/> witz hat ebenfalls ſeine Mitwirkung zugeſagt<lb/> und wird u. A. ſein neues, vorzügliches<lb/> Couplet: <hi rendition="#g">„Lebende Bilder“</hi> vortragen.<lb/> Außerdem werden mehrere Herren aus Ol-<lb/> mütz Jongleur-Productionen, Schattenſpiele<lb/> etc. vorführen. Die Concertmuſik beſorgt die<lb/> Muſikcapelle des 98. Inftr.-Rgts. Zum Schluſſe<lb/> folgt ein Tanzkränzchen. Der Eintrittspreis be-<lb/> trägt für die Perſon 20 kr. Es ſteht zu erwarten,<lb/> daß ein recht zahlreicher Beſuch die Bemühungen<lb/> der Vereinsleitung lohnen werde. Herr Reſtau-<lb/> rateur Grob wird für eine gute Bewirthung der<lb/> Gäſte Sorge tragen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Sylveſter-Feier im „Hotel Pietſch“.)</hi> </head><lb/> <p>Morgen Abends findet im „Hotel Pietſch“ eine<lb/> Sylveſter-Feier ſtatt, bei welcher die Militärcapelle<lb/> des 93. Infanterie-Regiments mitwirken wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Sylveſter-Feier der Tiſchgeſellſchaft<lb/> „Tombola.“)</hi> </head> <p>Die Tiſchgeſellſchaft „Tombola“<lb/> veranſtaltet morgen Abends in der Groß-Wiſter-<lb/> nitzer Bierhalle eine Sylveſter-Feier, verbunden<lb/> mit einem Concerte und Geſangsvorträgen, welchen<lb/> ſich ein Tanzkränzchen anſchließt. Beginn der<lb/> Unterhaltung um halb 8 Uhr Abends.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der Berein deutſcher Lehrer und<lb/> Schulfreunde des Landbezirkes Olmütz)</hi> </head> <p>hält<lb/> Samſtag, den 2. <hi rendition="#g">Jännern.</hi> J. um halb 2<lb/> Uhr Nachmittags im Conferenzzimmer der ſtädt.<lb/> Volksſchule für Knaben (im Oberrealſchulgebäude)<lb/> eine <hi rendition="#g">Hauptverſammlung</hi> mit folgender<lb/> Tagesordnung ab: 1. Mittheilungen der Vereins-<lb/> leitung. 2. „Ueber Reform des Zeichenunter-<lb/> unterrichtes.“ Vo trag des Herrn Leopold<lb/> Schwammel, Oberlehrer in Neugaſſe. 3. Er-<lb/> ſtattung des Jahres-Berichtes durch Herrn<lb/> Franz Mikulaſch, Lehrer in Paulowitz. 4.<lb/> Erſtattung des Geld Berichtes durch Herrn<lb/> Anton Raab, Oberlehrer in Schnobolin. 5.<lb/> Bericht über das Programm für die am 6.<lb/> Februar 1897 geplante Schubertfeier. 6. Beant-<lb/> wortung der im Fragekaſten vorgefundenen Fragen.<lb/> 7. Wahl der Vereinsleitung. 8. Freie Anträge.<lb/> Die Mitglieder werden erſucht vollzählig zu er-<lb/> ſcheinen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Deutſcher Veteranenverein.)</hi> </head> <p>Der unter<lb/> dem Protectorate Seiner Majeſtät des Kaiſers<lb/> ſtehende hieſige Militär-Veteranenverein veröffent-<lb/> licht ſoeben ſeinen Rechnungsabſchluß für das ab-<lb/> gelaufene 24. Vereinsjahr. Nach demſelben zählt<lb/> der Verein 50 Ehren-, 88 wirkliche und 29 bei-<lb/> tragende Mitglieder. Das Vereinsvermögen, welches<lb/> in dieſem Jahre um 97 fl. 88 kr. zugenommen<lb/> hat, beträgt 3796 fl. 43 kr. An Unterſtützungen<lb/> wurden heuer gewährt im Ganzen 133 fl. 88 kr.;<lb/> an Leichenkoſten wurden gezahlt 292 fl. 44 kr.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Das letzte Läuten.)</hi> </head> <p>Bekanntlich hat der<lb/> Eiſenbahnminiſter einen Erlaß herausgegeben,<lb/> wonach vom 1. Jänner an, das Läuten mit der<lb/> der Stationsglocke vor Abgang und Ankunft der<lb/> Züge eingeſtellt werden muß. Mit dem 31. d.<lb/> Mts. alſo wird die Stationsglocke zum letzten-<lb/> male in Thätigkeit ſein, und der Mitternachtszug<lb/> am Sylveſterabend, der um 12 Uhr 15 Min.<lb/> abgeht, wird ſchon ohne das übliche 3malige<lb/> Läuten abgelaſſen werden, worauf wir das<lb/> reiſende Publicum nochmals aufmerkſam machen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Baum’s Orpheum.)</hi> </head> <p>Die nächſte Saiſon<lb/> in Baums Orpheum beginnt am 1. <hi rendition="#g">Jänner.</hi><lb/> Herr Hotelier Baum hat für dieſe Saiſon eine<lb/> neue Künſtler-Geſellſchaft engagirt, die nur aus<lb/> hervorragenden Kräften beſteht. Das Programm<lb/> wird durchaus originelle und intereſſante Num-<lb/> mern enthalten und ſich ſehr abwechslungsreich<lb/> geſtalten. Wir können nur wünſchen, daß die<lb/> Mühen, welche ſich Herr Baum gibt, dem Publicum<lb/> ein ſehr gewählte Künſtlergeſellſchaft vorzuführen,<lb/> durch zahlreichen Beſuch gelohnt werden. Näheres<lb/> über die nächſte Orpheums-Saiſon werden wir<lb/> noch mittheilen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vom Tage.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Eine Ligroine-Exploſion.)</hi> </head> <p>Ein ſchweres<lb/> Unglück, das allerdings bei einiger Vorſicht we-<lb/> ſentlich gemildert hätte werden können, ereignete<lb/> ſich vorgeſtern Vormittags, wie gemeldet wird,<lb/> in <hi rendition="#g">Landskron</hi> in Böhmen. Der dort eta-<lb/> blirte Cafétier Herr <hi rendition="#g">Neugebauer</hi> beleuchtet<lb/> ſein Local mit Ligroine und hatte vor wenigen<lb/> Tagen zwei Ballons mit dieſem Brennſtoffe er-<lb/> halten, die er in einem in das Caff<supplied>e</supplied>ehauslocal<lb/> mündenden Keller verwahrte. Vorgeſtern Vor-<lb/> mittags gingen die Frau des Cafétiers und deren<lb/> Dienſtmädchen mit einer brennenden Kerze in den<lb/> Keller, um dort Liqueur nachzufüllen. Plötzlich<lb/> ertönte ein heftiger Knall und gleich darauf war<lb/> das ganze Kellerlocal mit Flammen erfüllt, die<lb/> auch die beiden Frauen einhüllten. Frau<lb/> Neugebauer war mit dem offenen Lichte dem einen<lb/> Ligroine-Ballon zu nahe gekommen, und dieſer<lb/> war explodirt. Die Gewalt der Exploſion war<lb/> eine ſo heftige, daß die vier Fenſter des Caffee-<lb/> hauslocales in Scherben auf die Straße hinaus-<lb/> geſchleudert und alle Einrichtungsſtücke zertrüm-<lb/> mert wurden. Unter entſetzlichen Hilferufen eilten<lb/> die beiden Frauen, deren Kleider lichterloh brann-<lb/> ten, ins Freie, und beide hatten, ehe man die<lb/> Flammen löſchen konnte, ſo ſchwere Brandwun-<lb/> den erlitten, daß an ihrem Aufkommen gezwei-<lb/> felt wird. Die Feuerwehr eilte raſch herbei und<lb/> drang in den Keller, um zu löſchen. Aber kurz<lb/> nachdem die Mannſchaft in den Keller eingedrun-<lb/> gen war, erfolgte eine zweite Exploſion, und zwar<lb/> die des zweiten Ballons. Die Wirkung dieſer<lb/> zweiten Exploſion war eine noch weit ſchrecklichere.<lb/> Nicht weniger als fünfzehn Feuerwehrleute erlit-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
(Aus dem mähriſchen Landtage.) In der
vorgeſtrigen Abend-Sitzung des mähriſchen Land-
tages wurden die Wahlen in die einzelnen Fach-
ausſchüſſe vorgenommen. Es wurden u. A. ge-
wählt: in den Finanzausſchuß Abgeordneter
Primaveſi (Schriftführer) und Dr. Schrötter,
in den Communications-Ausſchuß und den volks-
wirthſchaftlichen Ausſchuß Abg. Ritter v.
Proskowetz und in den Ausſchuß für die
Regierungs-Vorlage über das Höferecht und in
den Wahlreform-Ausſchuß Abg. Dr. Schrötter.
(Spende.) Anläßlich des Ablebens der
Stadtarztenswitwe Frau Eliſe Jahn haben
die Hinterbliebenen einen Betrag von 50 fl. zur
Vertheilung an die Ortsarmen dem Bürger-
meiſteramte übergeben. Für dieſe hochherzige
Spende wurde den edlen Spendern der Dank
des Geweinderathes ausgeſprochen.
(Der Adreßentwurf des Clubs der
tſchechiſchen Landtagsabgeordneten Mährens.)
Der Entwurf der, in der vorgeſtrigen Abend-
ſitzung des mähr. Landtages vom Abg. Dr.
Tuček im Namen des Clubs der tſchechiſchen
Abgeordneten beantragten Adreſſe an die
Krone beginnt mit der Verſicherung der Er-
gebenheit und Treue Mährens für den Kaiſer
und das Kaiſerhaus und führt dann im Weſent-
lichen aus: Das gegenwärtige Jahrhundert habe
trotz ſeiner vielen Fehler an ſeiner Neige die
ſocial-politiſchen Gedanken in dem Beſtreben con-
centrirt, alle politiſchen, nationalen und ſocialen
Unterſchiede und Unebenheiten ſo viel als möglich
zu beſeitigen. Ein allgemeines Streben nach Ueber-
brückung der tiefen Klüfte zwiſchen den einzelnen
Claſſen der Geſellſchaft, das Streben nach Be-
friedigung der bisher enterbten Maſſen, das
Streben nach Reſtituirung jener Nationalitäten,
welche früher von mächtigeren Claſſen beherrſcht
wurden, kurz das Streben nach Beſeitigung jeder
nunatürlichen Vorherrſchaſt ſei das bemerkbarſte
Kennzeichen unſerer Zeit. An dieſen Zug der
Zeit und den edlen Gerechtigkeitsſinn des
Kaiſers knüpfte der mähriſche Landtag die
Wiederbelebung ſeiner Hoffnungen auf Beſei-
tigung jener Zuſtände der Ungerechtigkeit und
Unbill, in welchen ſich die öffentlichen Verhält-
niſſe des Landes befinden, an. Dieſer Zuſtand
habe vor Allem ſeinen Urſprung und Grund
darin, daß durch die neue Verfaſſungsänderung
der feſte Grund zerſtört wurde, auf welchem im
Wege eines mehrjährigen geſchichtlichen Proceſſes
die Rechtszuſtände der öſterreichiſchen Monarchie
und namentlich in den Ländern der böhmiſchen
Krone ſich herausgebildet haben. Nun folgt eine
längere Auseinanderſetzung der bekannten ſtaats-
rechtlichen Theorien der tſchechiſchen Parteien, auf
Grund deren die nationalen und politiſchen Verhält-
niſſe in Mähren in jenen grellen Farben ge-
ſchildert werden, welche in den Reichsraths- und
Landtagsreden des Verfaſſers des Adreßent-
wurfes, Abgeordneten Dr. Stransky, ſowie in
den Artikeln der jungtſchechiſchen Organe unab-
läſſig wiederkehren. Zum Schluſſe der Adreſſe
wird der Kaiſer gebeten, das böhmiſche Staats-
recht zu reſtituiren im Interreſſe der Länder.
(Die Spaltung im tſchechiſchen Lager)
unſeres Landes ſcheint doch eine dauernde werden
zu wollen, da die Abgeordneten der clericalen
Partei nicht aufgefordert wurden in den tſchechiſchen
Landtagsclub einzutreten. Die clericalen Blätter
heben hervor, daß daran mehr noch die Intriguen
einiger Abgeordneten der Nationalpartei als die
jungtſchechiſche Volkspartei ſchuld ſeien. Die Letztere
ſcheint jedoch die Führung im Club in Händen
zu haben. Darauf deutet auch die Wahl Tučeks
zum Obmanne.
(Vom Theater.) Frl. von Savary, die
Beneficiantin des geſtrigen Abends darf mit
ihrem Beneſice zufrieden ſein. Sie erhielt von
dem gutbeſuchten Hauſe reiche Beweiſe ihrer
Beliebtheit. Rauſchender Empfang bei dem es an
Blumen- und Kranzſpenden nicht fehlte, ſtürmi-
ſcher Applaus nach jeder Scene und vielfache
Hervorrufe nach jedem Acle bildeten die Signatur
des Abends. Frl. v. Savary ſpielte ihre Partie
mit hinreißender Verve und Liebenswürdigkeit.
Herr Suchanek gab dem Oberſten Lenox
in den erſten Acten eine mehr komiſche
Färbung und erzielte damit reichere Wirkung
als bei der erſten Aufführung. Auch die übrige
Darſtellung des ſpannenden Stückes war wieder
eine gute und gefällige, ſo daß das Publicum
wiederholt zu allgemeinem Beifalle ſich veran-
laßt ſah.
(Theaternachrichten) In der heutigen Auf-
führung des Schakeſpeare’ſchen Schauſpieles:
„Der Kaufmann von Venedig“ wird
Herr Jenſen an Stelle des abermals erkrankten
Herrn Korff die Rolle des „Graziano“ ſpielen.
— Morgen geht Neſtroy’s luſtige Poſſe: „Einen
Juxwill er ſich machen“ in Scene. Mit
Rückſicht auf die Sylveſterfeier beginnt die Vor-
ſtellung ſchon um 6 Uhr Abends.
(Sylveſter-Liedertafel des Männerge-
ſangvereins.) Der Olmützer Männergeſang-
Verein veranſtaltet morgen nach längerer Pauſe
wiederum eine Sylveſter-Liedertafel, für welche
eine ſehr heitere und viele wirkungsvolle Nummern
enthaltende Vortrags-Ordnung zuſammengeſtellt
worden iſt. Seit Wochen wurden hiezu die Vor-
bereitungen getroffen, und es ſteht zu erwarten,
daß den Beſuchern einige vergnügte Stunden
bereitet werden dürften. Die Verhältniſſe liegen
heute allerdings ungünſtiger als früher, nachdem
verſchiedene Geſellſchaften eigene Sylveſter-Feiern
veranſtalten, wodurch ein Theil der Bevölkerung
dem Unternehmen des Männergeſangvereins ent-
zogen werden wird. Indeſſen glaubt derſelbe mit
Rückſicht auf ſeine bei jeder Gelegenheit zu Tage
tretende Bereitwilligkeit, die verſchiedenartigſten
Veranſtaltungen zu unterſtützen, mit Recht er-
warten zu können, daß die ihm naheſtehenden
Kreiſe die Gelegenheit ergreifen werden, um dem
Vereine durch recht zahlreichen Beſuch ihre Zu-
neigung zu beweiſen. Die dem Beſuche in frü-
heren Jahren mitunter weſentlichen Abbruch zu-
gefügt habende Vorausſetzung, als würde im
Saale Platzmangel herrſchen, iſt unter den ge-
änderten Umſtänden nicht mehr zutreffend, und ſo
können wir wohl die ſichere Erwartung ausſprechen,
daß der Sylveſterabend des Männergeſangvereins
ſich einer recht regen Theilnahme erfreuen wird.
(Probe.) Morgen Donnerſtag Nachmittags
2 Uhr findet im Redoutenſaale eine Probe des
Hausorcheſters ſtatt, zu welcher die betheiligten
Mitglieder des Männergeſangvereins mit der
Bitte um vollzähliges Erſcheinen hiemit einge-
laden werden.
(Sylveſter-Feier im Militär-Caſino.)
Morgen Abends findet im Militär-Caſino eine
Sylveſter-Feier in der Form eines
Ronacher-Abends bei gedeckten Tiſchen
ſtatt. Nach den verſchiedenen Vorträgen und
Productionen wird getanzt. Die Tanzmuſik be-
ſorgt die Militärcapelle des 93. Juft.-Regts.
unter Leitung des Herrn Capellmeiſters Schubert.
Von Seite des Vergnügungs-Ausſchuſſes wurden
alle Vorbereitungen getroffen, um dieſen Abend zu
einem ſehr genußreichen zu geſtalten. Die P. T.
Gäſte werden erſucht ſich zu dieſer Unterhaltung,
die genau um 8 Uhr Abends beginnt und ſehr
zahlreich beſucht ſein dürfte, ſchon geraume Zeit
vor der angeſetzten Stunde einzufinden.
(Die Sylveſter-Feier des deutſchen Leſe-
verei nes in Panlowitz,) welche morgen im
Saale des Paulowitzer Gemeindegaſthauſes ſtatt-
findet, wird ſich diesmal Dank der liebenswürdigen
Mitwirkung werther Freunde des Vereines ganz
beſonders heiter und abwechslungsreich geſtalten.
Herr Stationsvorſtand Figlowsky aus Bonio-
witz hat ebenfalls ſeine Mitwirkung zugeſagt
und wird u. A. ſein neues, vorzügliches
Couplet: „Lebende Bilder“ vortragen.
Außerdem werden mehrere Herren aus Ol-
mütz Jongleur-Productionen, Schattenſpiele
etc. vorführen. Die Concertmuſik beſorgt die
Muſikcapelle des 98. Inftr.-Rgts. Zum Schluſſe
folgt ein Tanzkränzchen. Der Eintrittspreis be-
trägt für die Perſon 20 kr. Es ſteht zu erwarten,
daß ein recht zahlreicher Beſuch die Bemühungen
der Vereinsleitung lohnen werde. Herr Reſtau-
rateur Grob wird für eine gute Bewirthung der
Gäſte Sorge tragen.
(Sylveſter-Feier im „Hotel Pietſch“.)
Morgen Abends findet im „Hotel Pietſch“ eine
Sylveſter-Feier ſtatt, bei welcher die Militärcapelle
des 93. Infanterie-Regiments mitwirken wird.
(Sylveſter-Feier der Tiſchgeſellſchaft
„Tombola.“) Die Tiſchgeſellſchaft „Tombola“
veranſtaltet morgen Abends in der Groß-Wiſter-
nitzer Bierhalle eine Sylveſter-Feier, verbunden
mit einem Concerte und Geſangsvorträgen, welchen
ſich ein Tanzkränzchen anſchließt. Beginn der
Unterhaltung um halb 8 Uhr Abends.
(Der Berein deutſcher Lehrer und
Schulfreunde des Landbezirkes Olmütz) hält
Samſtag, den 2. Jännern. J. um halb 2
Uhr Nachmittags im Conferenzzimmer der ſtädt.
Volksſchule für Knaben (im Oberrealſchulgebäude)
eine Hauptverſammlung mit folgender
Tagesordnung ab: 1. Mittheilungen der Vereins-
leitung. 2. „Ueber Reform des Zeichenunter-
unterrichtes.“ Vo trag des Herrn Leopold
Schwammel, Oberlehrer in Neugaſſe. 3. Er-
ſtattung des Jahres-Berichtes durch Herrn
Franz Mikulaſch, Lehrer in Paulowitz. 4.
Erſtattung des Geld Berichtes durch Herrn
Anton Raab, Oberlehrer in Schnobolin. 5.
Bericht über das Programm für die am 6.
Februar 1897 geplante Schubertfeier. 6. Beant-
wortung der im Fragekaſten vorgefundenen Fragen.
7. Wahl der Vereinsleitung. 8. Freie Anträge.
Die Mitglieder werden erſucht vollzählig zu er-
ſcheinen.
(Deutſcher Veteranenverein.) Der unter
dem Protectorate Seiner Majeſtät des Kaiſers
ſtehende hieſige Militär-Veteranenverein veröffent-
licht ſoeben ſeinen Rechnungsabſchluß für das ab-
gelaufene 24. Vereinsjahr. Nach demſelben zählt
der Verein 50 Ehren-, 88 wirkliche und 29 bei-
tragende Mitglieder. Das Vereinsvermögen, welches
in dieſem Jahre um 97 fl. 88 kr. zugenommen
hat, beträgt 3796 fl. 43 kr. An Unterſtützungen
wurden heuer gewährt im Ganzen 133 fl. 88 kr.;
an Leichenkoſten wurden gezahlt 292 fl. 44 kr.
(Das letzte Läuten.) Bekanntlich hat der
Eiſenbahnminiſter einen Erlaß herausgegeben,
wonach vom 1. Jänner an, das Läuten mit der
der Stationsglocke vor Abgang und Ankunft der
Züge eingeſtellt werden muß. Mit dem 31. d.
Mts. alſo wird die Stationsglocke zum letzten-
male in Thätigkeit ſein, und der Mitternachtszug
am Sylveſterabend, der um 12 Uhr 15 Min.
abgeht, wird ſchon ohne das übliche 3malige
Läuten abgelaſſen werden, worauf wir das
reiſende Publicum nochmals aufmerkſam machen.
(Baum’s Orpheum.) Die nächſte Saiſon
in Baums Orpheum beginnt am 1. Jänner.
Herr Hotelier Baum hat für dieſe Saiſon eine
neue Künſtler-Geſellſchaft engagirt, die nur aus
hervorragenden Kräften beſteht. Das Programm
wird durchaus originelle und intereſſante Num-
mern enthalten und ſich ſehr abwechslungsreich
geſtalten. Wir können nur wünſchen, daß die
Mühen, welche ſich Herr Baum gibt, dem Publicum
ein ſehr gewählte Künſtlergeſellſchaft vorzuführen,
durch zahlreichen Beſuch gelohnt werden. Näheres
über die nächſte Orpheums-Saiſon werden wir
noch mittheilen.
Vom Tage.
(Eine Ligroine-Exploſion.) Ein ſchweres
Unglück, das allerdings bei einiger Vorſicht we-
ſentlich gemildert hätte werden können, ereignete
ſich vorgeſtern Vormittags, wie gemeldet wird,
in Landskron in Böhmen. Der dort eta-
blirte Cafétier Herr Neugebauer beleuchtet
ſein Local mit Ligroine und hatte vor wenigen
Tagen zwei Ballons mit dieſem Brennſtoffe er-
halten, die er in einem in das Caffeehauslocal
mündenden Keller verwahrte. Vorgeſtern Vor-
mittags gingen die Frau des Cafétiers und deren
Dienſtmädchen mit einer brennenden Kerze in den
Keller, um dort Liqueur nachzufüllen. Plötzlich
ertönte ein heftiger Knall und gleich darauf war
das ganze Kellerlocal mit Flammen erfüllt, die
auch die beiden Frauen einhüllten. Frau
Neugebauer war mit dem offenen Lichte dem einen
Ligroine-Ballon zu nahe gekommen, und dieſer
war explodirt. Die Gewalt der Exploſion war
eine ſo heftige, daß die vier Fenſter des Caffee-
hauslocales in Scherben auf die Straße hinaus-
geſchleudert und alle Einrichtungsſtücke zertrüm-
mert wurden. Unter entſetzlichen Hilferufen eilten
die beiden Frauen, deren Kleider lichterloh brann-
ten, ins Freie, und beide hatten, ehe man die
Flammen löſchen konnte, ſo ſchwere Brandwun-
den erlitten, daß an ihrem Aufkommen gezwei-
felt wird. Die Feuerwehr eilte raſch herbei und
drang in den Keller, um zu löſchen. Aber kurz
nachdem die Mannſchaft in den Keller eingedrun-
gen war, erfolgte eine zweite Exploſion, und zwar
die des zweiten Ballons. Die Wirkung dieſer
zweiten Exploſion war eine noch weit ſchrecklichere.
Nicht weniger als fünfzehn Feuerwehrleute erlit-
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