Mährisches Tagblatt. Nr. 300, Olmütz, 30.12.1896.[Spaltenumbruch]
ten schwere Brandwunden, das Fleisch wurde ihnen (Ein versunkener Banernhof.) Aus (Ein Mittel gegen Kopfschmerz.) Im (Eine aufgehobene Spielhölle.) In Erque- (Praktisch in Form und Inhalt,) vor- Telegramme des "Mährischen Tagblattes". (Vom Correspondenz-Burean). Berlin, 29. December. Die "Nordd. Allg. Das neue serbische Ministerium. Belgrad, 29. December. Das neue Cabinet Spanien und die enropäischen Mächte. London, 29. December. Wie der Correspon- Berlin, 29. December. Die Meldung des Washington, 29. December. Wie die "Post" Washington, 29. December. Die von der Gestrandeter Dampfer. Bilbao, 29. December. Der Dampfer London, 29. December. Einer bei Lloyds Telephonische Nachrichten des "Mähr. Tagblattes". Mährischer Landtag. Brünn, 29. December. Der mährische Landtag hat heute Nachts seine Der Referent des Finanz-Ausschusses Abg. Diese Resolution sowie das Budget-Provi- Ein von dem deutsch-nationalen Abg. Hierauf fanden die Wahlen in den Nach dem vom Abg. Dr. Götz, der sich Der Landmarschall schließt sodann die Sitzung, Brünn, 29. December. Bei der heute im Landtage stattgefundenen [Spaltenumbruch]
ten ſchwere Brandwunden, das Fleiſch wurde ihnen (Ein verſunkener Banernhof.) Aus (Ein Mittel gegen Kopfſchmerz.) Im (Eine aufgehobene Spielhölle.) In Erque- (Praktiſch in Form und Inhalt,) vor- Telegramme des „Mähriſchen Tagblattes“. (Vom Correſpondenz-Burean). Berlin, 29. December. Die „Nordd. Allg. Das neue ſerbiſche Miniſterium. Belgrad, 29. December. Das neue Cabinet Spanien und die enropäiſchen Mächte. London, 29. December. Wie der Correſpon- Berlin, 29. December. Die Meldung des Waſhington, 29. December. Wie die „Poſt“ Waſhington, 29. December. Die von der Geſtrandeter Dampfer. Bilbao, 29. December. Der Dampfer London, 29. December. Einer bei Lloyds Telephoniſche Nachrichten des „Mähr. Tagblattes“. Mähriſcher Landtag. Brünn, 29. December. Der mähriſche Landtag hat heute Nachts ſeine Der Referent des Finanz-Ausſchuſſes Abg. Dieſe Reſolution ſowie das Budget-Provi- Ein von dem deutſch-nationalen Abg. Hierauf fanden die Wahlen in den Nach dem vom Abg. Dr. Götz, der ſich Der Landmarſchall ſchließt ſodann die Sitzung, Brünn, 29. December. Bei der heute im Landtage ſtattgefundenen <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> ten ſchwere Brandwunden, das Fleiſch wurde ihnen<lb/> an einzelnen Körperſtellen förmlich vom Leibe ge-<lb/> riſſen und die meiſten derſelben werden, wie man<lb/> befürchtet, zeitlebens Krüppel bleiben. In der<lb/> Stadt herrſcht ungeheure Aufregung. Der Be-<lb/> ſitzer des Locales, Herr Neugebauer, iſt durch das<lb/> Unglück um all ſein Hab und Gut gekommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein verſunkener Banernhof.)</hi> </head> <p>Aus<lb/><hi rendition="#g">Caſtle-Island</hi> in der iriſchen Grafſchaft<lb/> Kerry, wo ſich ein Sumpf in einen See ver-<lb/> wandelt hat, in den ein Bauernhof mit einer<lb/> Familie von zehn Perſonen und einer Anzahl<lb/> Vieh verſunken iſt, wird weiters berichtet: Der<lb/> Bauernhof, welcher mit allen Bewohnern und<lb/> dem ganzen Viehſtande im Sumpfe unterging,<lb/> iſt verſchwunden, ohne eine Spur hinterlaſſen zu<lb/> haben. Der ganzen Erſcheinung ging ein Rollen<lb/> wie bei einem Erdbeben voran. Der Sumpf iſt<lb/> noch immer in Bewegung. Die in ſeiner Nach-<lb/> barſchaft wohnenden Leute verlaſſen die Wohnungen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein Mittel gegen Kopfſchmerz.)</hi> </head> <p>Im<lb/> „Leipz. Tagbl.“ leſen wir: Ein Apoſtel der<lb/> Mechanotherapie, Dr. Ryde in New-York ver ſi-<lb/> cherte, daß das einfache Rückwärtsgehen das beſte<lb/> Mittel gegen nervöſe Kopfſchmerzen ſei. Es genügt,<lb/> ſo meint Dr. Ryde, wenn man täglich zehn Mi-<lb/> nuten dieſer Uebung obliegt und der beſte<lb/> Raum dazu iſt ein langer ſchmaler Corridor, in<lb/> welchem man auf- und abgehen ſoll. Die Be-<lb/> wegung ſoll ſehr langſam geſchehen und man<lb/> ſoll erſt mit der Spitze, dann mit dem Abſatz<lb/> auftreten. Dr. Ryde hat dieſes Verfahren bei<lb/> vielen Patienten verſucht und, wie er behauptet,<lb/> immer mit unfehlbarem Erfolg.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Eine aufgehobene Spielhölle.)</hi> </head> <p>In Erque-<lb/> linnes im Hennegau iſt kürzlich eine Spielhölle<lb/> eröffnet worden, für die in Belgien und in Paris<lb/> eine unglaubliche Marktſchreierei veranſtaltet<lb/> wurde. Das hatte großen Erfolg. Die Spieler<lb/> der feinen Welt und der Halbwelt fanden in<lb/> Erquelinnes einen vortrefflichen Boden für ihre<lb/> Thätigkeit. Auf Anweiſung des Generalſtaatsan-<lb/> waltes unternahm unlängſt die Staatsanwaltſchaft<lb/> von Charleroi mit Gendarmen in bürgerlicher<lb/> Kleidung einen Einbruch in dieſe Spielhölle. Das<lb/> Unternehmen wurde mit dem größten Geheimniß<lb/> umgeben, und ſo gelang der Ueberfall. Während<lb/> die Capelle in dem neben dem Spielſaal gelegenen<lb/> Feſtſaal luſtige Weiſen ertönen ließ, drangen die<lb/> Beamten in den Spielſaal und fanden vier<lb/> Spieltiſche mit dreißig Spielern beſetzt. Es wur-<lb/> den 10 000 Francs in Baar und Spielmarken<lb/> im Werthe von 100.000 Francs beſchlagnahmt.<lb/> Die dreißig Spieler und die zwanzig anweſenden<lb/> Angeſtellten wurden die Nacht hindurch bis<lb/> Morgens 9 Uhr der Reihe nach verhört und<lb/> konnten erſt dann das Haus verlaſſen. Die<lb/> Pariſer Spieler erhoben geharniſchten Einſpruch<lb/> gegen dieſes Vorgehen, aber ohne Erfolg. Eine<lb/> Franzöſin gab zu Protokoll, daß ſie, als die<lb/> Beamten erſchienen, gerade 12.000 Frcs. verloren<lb/> hatte. Unter den Spielern waren nur acht Bel-<lb/> gier; auch ein amerikaniſcher General befand ſich<lb/> am Spieltiſch. Das ganze Spielmaterial und<lb/> alle Schriftſtücke wurden beſchlagnahmt und der<lb/> Spielſaal verſiegelt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Praktiſch in Form und Inhalt,)</hi> </head> <p>vor-<lb/> nehm in der Ausſtattung! So präſentirt ſich<lb/> der ſoeben erſchienene Zeitungscatalog und In-<lb/> ſertionskalender für 1897 der Annoncen-Expedi-<lb/> tion Rudolf Moſſe, welcher dieſer Tage an<lb/> die Kunden des Hauſes verſandt wurde;<lb/> es iſt bereits die 30. Auflage dieſes für<lb/> jeden Inſerenten ſo unentbehrlichen Rathgebers.<lb/> Es gibt auf dem großen Gebiete des Reclame-<lb/> weſens kaum eine Frage, auf welche dieſer be-<lb/> währte Mentor die Antwort ſchuldig bliebe. Er<lb/> enthält ein vollſtändiges Verzeichniß ſämmtlicher<lb/> Zeitungen und Fachblätter Oeſterreich-Ungarns,<lb/> Deutſchlands und der Schweiz, ſowie aller nam-<lb/> haſten Blätter des Auslandes mit genauen An-<lb/> gaben über ihre Verbreitung, Erſcheinungsweiſe,<lb/> politiſche Tendenz, Inſertions- und Reclamepreis,<lb/> Spaltenzahl nebſt Spaltenbreite und des der Be-<lb/> rechnung zu Grunde liegenden Schriftſyſtems<lb/> nach Rudolf Moſſe’s Normalzeilenmeſſer. Außer<lb/> dieſen unentbehrlichen Angaben gibt das Buch in<lb/> einem beſonders intereſſanten Capitel „Ueber die<lb/> Ausſtattung von Annoncen“ an der Hand von<lb/> über 130 Originalentwürfen practiſche An-<lb/> leitungen zur wirkungsvollen Ausſtattung von<lb/> Annoncen. Es iſt in dieſen Entwürfen jedem Ge-<lb/><cb/> ſchmack und jedem Bedürfniß Rechnung getragen.<lb/> Durch die hier gegebenen Auregungen, welche<lb/> zweifellos allen Inſerenten wegen ihrer prac-<lb/> tiſchen Verwendbarkeit willkommen ſein werden,<lb/> zeigt die Firma Rudolf Moſſe, wie ſehr<lb/> ſie beſtrebt iſt, ihren Kunden den Weg<lb/> zum Erfolge zu bahnen. Was die äußere<lb/> Ausſtattung des Inſertions-Kalenders an-<lb/> langt, ſo wurde die ſo practiſche Form einer<lb/> Pultmappe mit Schreibkalender für alle Tage des<lb/> Jahres beibehalten. Der Einband und der Druck<lb/> des Katalogs ſind modern und geſchmackvoll.<lb/> Zweifellos wird der Inſertionskalender, der recht-<lb/> zeitig vor Jahresſchluß erſchienen iſt, allen<lb/> Empfängern Freude machen. Gibt er doch ein<lb/> Bild von der Leiſtungsfähigkeit der Firma Rudolf<lb/> Moſſe auf dem Gebiete des Annoncenweſens.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Telegramme<lb/> des „Mähriſchen Tagblattes“.<lb/> (Vom Correſpondenz-Burean).</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 29. December.</dateline> <p>Die „Nordd. Allg.<lb/> Ztg.“ meldet: Staatsſecrctär Freih v. <hi rendition="#g">Mar-<lb/> ſchall</hi> ſah ſich infolge eines Rückfalles genöthigt,<lb/> die Weihnachtsfeiertage im Bette zuzubringen;<lb/> erfreulicherweiſe befindet ſich derſelbe bereits auf<lb/> dem Wege der Beſſerung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Das neue ſerbiſche Miniſterium.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 29. December.</dateline> <p>Das neue Cabinet<lb/> iſt in nachſtehender Weiſe gebildet: <hi rendition="#g">Simic,</hi><lb/> Präſidium und Aeußeres, General <hi rendition="#g">Miskovic</hi><lb/> Krieg, <hi rendition="#g">Velimirovic</hi> öffentliche Arbeiten,<lb/><hi rendition="#g">Vuic</hi> Finanzen, Mika <hi rendition="#g">Gjorgjevic</hi> Inneres,<lb/> Adra <hi rendition="#g">Nicotic</hi> Cultus, <hi rendition="#g">Kleric</hi> Ackerbau,<lb/><hi rendition="#g">Milovanovic</hi> Juſtiz.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Spanien und die enropäiſchen Mächte.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 29. December.</dateline> <p>Wie der Correſpon-<lb/> dent des „Daily Chronicle“ aus Rom erfährt,<lb/> ſoll die ſpaniſche Regierung bei den Cabineten<lb/> in London, Paris und Rom angefragt haben,<lb/> welche Haltung ſie im Falle eines Krieges<lb/> zwiſchen Spanien und den Vereinigten Staaten<lb/> einzunehmen gedächten. Frankreich und England<lb/> hätten erklärt, ſie ſeien außer Stande eine end-<lb/> giltige Antwort zu ertheilen. Italien habe das<lb/> Anerbieten gemacht, zur Herbeiführung eines<lb/> freundſchaftlichen Uebereinkommens b<supplied>e</supplied>hilflich zu<lb/> ſein, ohne jedoch Spanien eine Unterſtützung<lb/> gegen die Vereinigten Staaten zu verſprechen.<lb/> Der Correſpondent erfährt weiter, daß angeblich<lb/> auch mit andern europäiſchen Cabineten fort-<lb/> dauernd Unterhandlungen beſtehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 29. December.</dateline> <p>Die Meldung des<lb/> „Daily Chronicle“ von angeblichen Verhandlungen<lb/> der ſpaniſchen Regierung mit europäiſchen<lb/> Cabineten iſt, wie das Wolff’ſche Bureau er-<lb/> fährt, ſoweit ſie ſich etwa auf eine deutſche Ein-<lb/> miſchung in ſpaniſche Colonialan gelegenheiten<lb/> beziehen ſollte, gänzlich unbegründet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Waſhington,</hi> 29. December.</dateline> <p>Wie die „Poſt“<lb/> erfährt, hätten ſich Staatsſecretär <hi rendition="#g">Olney</hi> und<lb/> der ſpaniſche Geſandte <hi rendition="#g">Dupuy de Lome</hi> auf<lb/> Grund einer officiellen Mittheilung des ſpaniſchen<lb/> Miniſterpräſidenten Canovas über ein Abkommen<lb/> mit den Cubanern verſtändigt. Demzufolge würde<lb/> Spanien die Unionsſtaaten erſuchen, den Auf-<lb/> ſtändiſchen die vereinbarten Bedingungen mitzu-<lb/> theilen, das Bedauern über die Schädigung des<lb/> amerikaniſchen Handels auszudrücken und dem<lb/> Abſchluſſe eines Reziprocitätsvertrages, der<lb/> Amerika entſchädigen würde, zuzuſtimmen. Weiters<lb/> würde Canovas erklären, daß er die guten<lb/> Dienſte der Unionsſtaaten als Vermittlers<lb/> und Bürgen für eine Amneſtie und die<lb/> Ausführung der geplanten Reformen annehme.<lb/> Die Form der den Cubanern angebotenen Regie-<lb/> rung würde ſich auf die Unabhängigkeit beſchrän-<lb/> ken, wie ſie irgend einer Provinz ohne voll-<lb/> ſtändige Trennung vom Mutterlande gewährt<lb/> werden könne.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Waſhington,</hi> 29. December.</dateline> <p>Die von der<lb/> „Poſt“ veröffentlichte Nachricht über <hi rendition="#g">Ver-<lb/> handlungen</hi> zwiſchen dem Staatsſecretär<lb/> Olney und dem ſpaniſchen Geſandten wird<lb/> in amtlichen Kreiſen <hi rendition="#g">für unrichtig</hi> er-<lb/> klärt. Man geſteht jedoch zu, daß während<lb/> einiger Monate Verſuche zu Verhandlungen ſtatt-<lb/> fanden, welche dahingingen, den Cubanern eine<lb/> Autonomie zu ſichern, die der Inſel eine Con-<lb/><cb/> trole der Zölle und das Recht zur Wahl aller<lb/> Mitglieder des eigenen Parlamentes gewährt.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Geſtrandeter Dampfer.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Bilbao,</hi> 29. December.</dateline> <p>Der Dampfer<lb/> „Carranza“ mit einer Ladung von Erzen iſt an<lb/> der Küſte von Santander geſcheitert. Man glaubt,<lb/> daß zwanzig Perſonen ertranken.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 29. December.</dateline> <p>Einer bei Lloyds<lb/> eingetroffenen Meldung aus Bilbao zufolge iſt<lb/> der Dampfer „Carranza“ auf der Fahrt von<lb/> Rotterdam nach Bilbao bei den Cap Ajo in<lb/> Spanien geſtrandet. Das Schiff iſt gänzlich ver-<lb/> loren. Sechs Perſonen der Mannſchaft wurden<lb/> gerettet, fünfzehn Perſonen werden vermißt.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Telephoniſche Nachrichten des „Mähr.<lb/> Tagblattes“.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mähriſcher Landtag.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Brünn,</hi> 29. December.</dateline><lb/> <p>Der mähriſche Landtag hat heute Nachts ſeine<lb/> Seſſion unterbrochen, nachdem er das <hi rendition="#g">Budget-<lb/> Proviſorium</hi> für die erſten vier Monate<lb/> des nächſten Jahres und eine <hi rendition="#g">Reſolution</hi><lb/> betreffend die <hi rendition="#g">directen geheimen Wahlen</hi><lb/> genehmigt, ferner die Landesausſchüſſe gewählt<lb/> und das <hi rendition="#g">Fünf-Millionen-Darlehen<lb/> der Landeshauptſtadt Brünn</hi> bewil-<lb/> ligt hatte.</p><lb/> <p>Der Referent des Finanz-Ausſchuſſes Abg.<lb/> Julius Ritter v. <hi rendition="#g">Gomperz</hi> beantragte die Ge-<lb/> nehmigung des Budget-Proviſoriums mit der<lb/> bisherigen <hi rendition="#g">Landesumlage</hi> von 44 <hi rendition="#g">kr.</hi> für<lb/> die erſten vier Monate des nächſten Jahres und<lb/> weit<hi rendition="#g">er</hi>s die Annahme einer Reſolution, dahinge-<lb/> hend, der Landesausſchuß wird beauftragt die Re-<lb/> gierung zu erſuchen, den Landtag zu einer<lb/> ſolchen Zeit einzuberufen, in welcher er<lb/> über die Finanzgebahrung des Landes ohne<lb/> Budget-Proviſorium Beſchlüſſe faſſen und die<lb/> Landtagsabgeordneten ſich vollſtändig ihren Ar-<lb/> beiten widmen können und deßhalb eine längere,<lb/> zur Erledigung aller Landtagsarbeiten vollkommen<lb/> hinreichende Seſſionsdauer feſtzuſetzen.</p><lb/> <p>Dieſe Reſolution ſowie das Budget-Provi-<lb/> ſorium wurden, nachdem die jungtſchechiſchen<lb/> Abg. Dr. <hi rendition="#g">Perek</hi> und Dr. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">Š</hi>ileny</hi> die be-<lb/> kannten Klagen der Tſchechen vorgebracht hatten,<lb/> angenommen.</p><lb/> <p>Ein von dem deutſch-nationalen Abg.<lb/><hi rendition="#g">Zöllner</hi> geſtellter Abänderungs-Antrag das<lb/> Budgetproviſorium nur für die erſten drei<lb/> Monate des nächſten Jahres zu bewilligen, blieb<lb/> in der Minorität.</p><lb/> <p>Hierauf fanden die <hi rendition="#g">Wahlen</hi> in den<lb/><hi rendition="#g">Landesausſchuß</hi> ſtatt. Es wurden gewählt:<lb/> aus der Curie des <hi rendition="#g">Großgrundbeſitzes</hi><lb/> Dr. <hi rendition="#g">Ulrich</hi> (neu), aus der Curie der <hi rendition="#g">Städte<lb/> und Handelskammern</hi> Dr. <hi rendition="#g">Promber,</hi><lb/> aus der Curie der <hi rendition="#g">Landgemeinden</hi> Dr.<lb/><hi rendition="#g">Tuček</hi> (neu), aus dem ganzen Hauſe: Dr.<lb/> Ritter v. <hi rendition="#g">Manner,</hi> Dr. <hi rendition="#g">Hugo Fux</hi> (neu)<lb/> und Dr. <hi rendition="#g">Začek.</hi> Als Erſatzmänner wurden<lb/> gewählt: Graf <hi rendition="#g">Zierotin,</hi> Dr. <hi rendition="#g">Merores,<lb/> Rozkošny, Seydl,</hi> Dr. <hi rendition="#g">Popelak</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Heimrich.</hi> </p><lb/> <p>Nach dem vom Abg. Dr. <hi rendition="#g">Götz,</hi> der ſich<lb/> einer vom Abg. Dr. <hi rendition="#g">Začek</hi> beantragten Reſo-<lb/> lution angeſchloſſen hatte, erſtatteten Berichte,<lb/> wurde eine <hi rendition="#g">Reſolution</hi> angenommen, dahin-<lb/> gehend, der Landtag erklärt es für <hi rendition="#g">dringend</hi><lb/> nothwendig, daß er in die Lage komme, <hi rendition="#g">recht-<lb/> zeitig</hi> das Geſetz, betreffend die <hi rendition="#g">Abände-<lb/> rung der Landtagswahlordnung</hi> zu<lb/> beſchließen, bevor die Neuwahlen in das Abge-<lb/> ordnetenhaus des Reichsrathes ausgeſchrieben<lb/> werden.</p><lb/> <p>Der Landmarſchall ſchließt ſodann die Sitzung,<lb/> indem er den Abgeordneten ein glückliches neues<lb/> Jahr wünſcht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Brünn,</hi> 29. December.</dateline><lb/> <p>Bei der heute im Landtage ſtattgefundenen<lb/> Debatte über das <hi rendition="#g">Budget-Proviſorium</hi><lb/> warf der Jungtſcheche Dr. <hi rendition="#g">Perek</hi> dem Landes-<lb/> Ausſchuſſe vor, daß nichts für die culturellen<lb/> und wirthſchaftlichen Intereſſen der tſchechiſchen<lb/> Bevölkerung geſchehen ſei. Die Regierung beſchuldigt<lb/> Redner, daß ſie der <hi rendition="#g">Germaniſirung</hi> Vor-<lb/> ſchub leiſte.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
ten ſchwere Brandwunden, das Fleiſch wurde ihnen
an einzelnen Körperſtellen förmlich vom Leibe ge-
riſſen und die meiſten derſelben werden, wie man
befürchtet, zeitlebens Krüppel bleiben. In der
Stadt herrſcht ungeheure Aufregung. Der Be-
ſitzer des Locales, Herr Neugebauer, iſt durch das
Unglück um all ſein Hab und Gut gekommen.
(Ein verſunkener Banernhof.) Aus
Caſtle-Island in der iriſchen Grafſchaft
Kerry, wo ſich ein Sumpf in einen See ver-
wandelt hat, in den ein Bauernhof mit einer
Familie von zehn Perſonen und einer Anzahl
Vieh verſunken iſt, wird weiters berichtet: Der
Bauernhof, welcher mit allen Bewohnern und
dem ganzen Viehſtande im Sumpfe unterging,
iſt verſchwunden, ohne eine Spur hinterlaſſen zu
haben. Der ganzen Erſcheinung ging ein Rollen
wie bei einem Erdbeben voran. Der Sumpf iſt
noch immer in Bewegung. Die in ſeiner Nach-
barſchaft wohnenden Leute verlaſſen die Wohnungen.
(Ein Mittel gegen Kopfſchmerz.) Im
„Leipz. Tagbl.“ leſen wir: Ein Apoſtel der
Mechanotherapie, Dr. Ryde in New-York ver ſi-
cherte, daß das einfache Rückwärtsgehen das beſte
Mittel gegen nervöſe Kopfſchmerzen ſei. Es genügt,
ſo meint Dr. Ryde, wenn man täglich zehn Mi-
nuten dieſer Uebung obliegt und der beſte
Raum dazu iſt ein langer ſchmaler Corridor, in
welchem man auf- und abgehen ſoll. Die Be-
wegung ſoll ſehr langſam geſchehen und man
ſoll erſt mit der Spitze, dann mit dem Abſatz
auftreten. Dr. Ryde hat dieſes Verfahren bei
vielen Patienten verſucht und, wie er behauptet,
immer mit unfehlbarem Erfolg.
(Eine aufgehobene Spielhölle.) In Erque-
linnes im Hennegau iſt kürzlich eine Spielhölle
eröffnet worden, für die in Belgien und in Paris
eine unglaubliche Marktſchreierei veranſtaltet
wurde. Das hatte großen Erfolg. Die Spieler
der feinen Welt und der Halbwelt fanden in
Erquelinnes einen vortrefflichen Boden für ihre
Thätigkeit. Auf Anweiſung des Generalſtaatsan-
waltes unternahm unlängſt die Staatsanwaltſchaft
von Charleroi mit Gendarmen in bürgerlicher
Kleidung einen Einbruch in dieſe Spielhölle. Das
Unternehmen wurde mit dem größten Geheimniß
umgeben, und ſo gelang der Ueberfall. Während
die Capelle in dem neben dem Spielſaal gelegenen
Feſtſaal luſtige Weiſen ertönen ließ, drangen die
Beamten in den Spielſaal und fanden vier
Spieltiſche mit dreißig Spielern beſetzt. Es wur-
den 10 000 Francs in Baar und Spielmarken
im Werthe von 100.000 Francs beſchlagnahmt.
Die dreißig Spieler und die zwanzig anweſenden
Angeſtellten wurden die Nacht hindurch bis
Morgens 9 Uhr der Reihe nach verhört und
konnten erſt dann das Haus verlaſſen. Die
Pariſer Spieler erhoben geharniſchten Einſpruch
gegen dieſes Vorgehen, aber ohne Erfolg. Eine
Franzöſin gab zu Protokoll, daß ſie, als die
Beamten erſchienen, gerade 12.000 Frcs. verloren
hatte. Unter den Spielern waren nur acht Bel-
gier; auch ein amerikaniſcher General befand ſich
am Spieltiſch. Das ganze Spielmaterial und
alle Schriftſtücke wurden beſchlagnahmt und der
Spielſaal verſiegelt.
(Praktiſch in Form und Inhalt,) vor-
nehm in der Ausſtattung! So präſentirt ſich
der ſoeben erſchienene Zeitungscatalog und In-
ſertionskalender für 1897 der Annoncen-Expedi-
tion Rudolf Moſſe, welcher dieſer Tage an
die Kunden des Hauſes verſandt wurde;
es iſt bereits die 30. Auflage dieſes für
jeden Inſerenten ſo unentbehrlichen Rathgebers.
Es gibt auf dem großen Gebiete des Reclame-
weſens kaum eine Frage, auf welche dieſer be-
währte Mentor die Antwort ſchuldig bliebe. Er
enthält ein vollſtändiges Verzeichniß ſämmtlicher
Zeitungen und Fachblätter Oeſterreich-Ungarns,
Deutſchlands und der Schweiz, ſowie aller nam-
haſten Blätter des Auslandes mit genauen An-
gaben über ihre Verbreitung, Erſcheinungsweiſe,
politiſche Tendenz, Inſertions- und Reclamepreis,
Spaltenzahl nebſt Spaltenbreite und des der Be-
rechnung zu Grunde liegenden Schriftſyſtems
nach Rudolf Moſſe’s Normalzeilenmeſſer. Außer
dieſen unentbehrlichen Angaben gibt das Buch in
einem beſonders intereſſanten Capitel „Ueber die
Ausſtattung von Annoncen“ an der Hand von
über 130 Originalentwürfen practiſche An-
leitungen zur wirkungsvollen Ausſtattung von
Annoncen. Es iſt in dieſen Entwürfen jedem Ge-
ſchmack und jedem Bedürfniß Rechnung getragen.
Durch die hier gegebenen Auregungen, welche
zweifellos allen Inſerenten wegen ihrer prac-
tiſchen Verwendbarkeit willkommen ſein werden,
zeigt die Firma Rudolf Moſſe, wie ſehr
ſie beſtrebt iſt, ihren Kunden den Weg
zum Erfolge zu bahnen. Was die äußere
Ausſtattung des Inſertions-Kalenders an-
langt, ſo wurde die ſo practiſche Form einer
Pultmappe mit Schreibkalender für alle Tage des
Jahres beibehalten. Der Einband und der Druck
des Katalogs ſind modern und geſchmackvoll.
Zweifellos wird der Inſertionskalender, der recht-
zeitig vor Jahresſchluß erſchienen iſt, allen
Empfängern Freude machen. Gibt er doch ein
Bild von der Leiſtungsfähigkeit der Firma Rudolf
Moſſe auf dem Gebiete des Annoncenweſens.
Telegramme
des „Mähriſchen Tagblattes“.
(Vom Correſpondenz-Burean).
Berlin, 29. December. Die „Nordd. Allg.
Ztg.“ meldet: Staatsſecrctär Freih v. Mar-
ſchall ſah ſich infolge eines Rückfalles genöthigt,
die Weihnachtsfeiertage im Bette zuzubringen;
erfreulicherweiſe befindet ſich derſelbe bereits auf
dem Wege der Beſſerung.
Das neue ſerbiſche Miniſterium.
Belgrad, 29. December. Das neue Cabinet
iſt in nachſtehender Weiſe gebildet: Simic,
Präſidium und Aeußeres, General Miskovic
Krieg, Velimirovic öffentliche Arbeiten,
Vuic Finanzen, Mika Gjorgjevic Inneres,
Adra Nicotic Cultus, Kleric Ackerbau,
Milovanovic Juſtiz.
Spanien und die enropäiſchen Mächte.
London, 29. December. Wie der Correſpon-
dent des „Daily Chronicle“ aus Rom erfährt,
ſoll die ſpaniſche Regierung bei den Cabineten
in London, Paris und Rom angefragt haben,
welche Haltung ſie im Falle eines Krieges
zwiſchen Spanien und den Vereinigten Staaten
einzunehmen gedächten. Frankreich und England
hätten erklärt, ſie ſeien außer Stande eine end-
giltige Antwort zu ertheilen. Italien habe das
Anerbieten gemacht, zur Herbeiführung eines
freundſchaftlichen Uebereinkommens behilflich zu
ſein, ohne jedoch Spanien eine Unterſtützung
gegen die Vereinigten Staaten zu verſprechen.
Der Correſpondent erfährt weiter, daß angeblich
auch mit andern europäiſchen Cabineten fort-
dauernd Unterhandlungen beſtehen.
Berlin, 29. December. Die Meldung des
„Daily Chronicle“ von angeblichen Verhandlungen
der ſpaniſchen Regierung mit europäiſchen
Cabineten iſt, wie das Wolff’ſche Bureau er-
fährt, ſoweit ſie ſich etwa auf eine deutſche Ein-
miſchung in ſpaniſche Colonialan gelegenheiten
beziehen ſollte, gänzlich unbegründet.
Waſhington, 29. December. Wie die „Poſt“
erfährt, hätten ſich Staatsſecretär Olney und
der ſpaniſche Geſandte Dupuy de Lome auf
Grund einer officiellen Mittheilung des ſpaniſchen
Miniſterpräſidenten Canovas über ein Abkommen
mit den Cubanern verſtändigt. Demzufolge würde
Spanien die Unionsſtaaten erſuchen, den Auf-
ſtändiſchen die vereinbarten Bedingungen mitzu-
theilen, das Bedauern über die Schädigung des
amerikaniſchen Handels auszudrücken und dem
Abſchluſſe eines Reziprocitätsvertrages, der
Amerika entſchädigen würde, zuzuſtimmen. Weiters
würde Canovas erklären, daß er die guten
Dienſte der Unionsſtaaten als Vermittlers
und Bürgen für eine Amneſtie und die
Ausführung der geplanten Reformen annehme.
Die Form der den Cubanern angebotenen Regie-
rung würde ſich auf die Unabhängigkeit beſchrän-
ken, wie ſie irgend einer Provinz ohne voll-
ſtändige Trennung vom Mutterlande gewährt
werden könne.
Waſhington, 29. December. Die von der
„Poſt“ veröffentlichte Nachricht über Ver-
handlungen zwiſchen dem Staatsſecretär
Olney und dem ſpaniſchen Geſandten wird
in amtlichen Kreiſen für unrichtig er-
klärt. Man geſteht jedoch zu, daß während
einiger Monate Verſuche zu Verhandlungen ſtatt-
fanden, welche dahingingen, den Cubanern eine
Autonomie zu ſichern, die der Inſel eine Con-
trole der Zölle und das Recht zur Wahl aller
Mitglieder des eigenen Parlamentes gewährt.
Geſtrandeter Dampfer.
Bilbao, 29. December. Der Dampfer
„Carranza“ mit einer Ladung von Erzen iſt an
der Küſte von Santander geſcheitert. Man glaubt,
daß zwanzig Perſonen ertranken.
London, 29. December. Einer bei Lloyds
eingetroffenen Meldung aus Bilbao zufolge iſt
der Dampfer „Carranza“ auf der Fahrt von
Rotterdam nach Bilbao bei den Cap Ajo in
Spanien geſtrandet. Das Schiff iſt gänzlich ver-
loren. Sechs Perſonen der Mannſchaft wurden
gerettet, fünfzehn Perſonen werden vermißt.
Telephoniſche Nachrichten des „Mähr.
Tagblattes“.
Mähriſcher Landtag.
Brünn, 29. December.
Der mähriſche Landtag hat heute Nachts ſeine
Seſſion unterbrochen, nachdem er das Budget-
Proviſorium für die erſten vier Monate
des nächſten Jahres und eine Reſolution
betreffend die directen geheimen Wahlen
genehmigt, ferner die Landesausſchüſſe gewählt
und das Fünf-Millionen-Darlehen
der Landeshauptſtadt Brünn bewil-
ligt hatte.
Der Referent des Finanz-Ausſchuſſes Abg.
Julius Ritter v. Gomperz beantragte die Ge-
nehmigung des Budget-Proviſoriums mit der
bisherigen Landesumlage von 44 kr. für
die erſten vier Monate des nächſten Jahres und
weiters die Annahme einer Reſolution, dahinge-
hend, der Landesausſchuß wird beauftragt die Re-
gierung zu erſuchen, den Landtag zu einer
ſolchen Zeit einzuberufen, in welcher er
über die Finanzgebahrung des Landes ohne
Budget-Proviſorium Beſchlüſſe faſſen und die
Landtagsabgeordneten ſich vollſtändig ihren Ar-
beiten widmen können und deßhalb eine längere,
zur Erledigung aller Landtagsarbeiten vollkommen
hinreichende Seſſionsdauer feſtzuſetzen.
Dieſe Reſolution ſowie das Budget-Provi-
ſorium wurden, nachdem die jungtſchechiſchen
Abg. Dr. Perek und Dr. Šileny die be-
kannten Klagen der Tſchechen vorgebracht hatten,
angenommen.
Ein von dem deutſch-nationalen Abg.
Zöllner geſtellter Abänderungs-Antrag das
Budgetproviſorium nur für die erſten drei
Monate des nächſten Jahres zu bewilligen, blieb
in der Minorität.
Hierauf fanden die Wahlen in den
Landesausſchuß ſtatt. Es wurden gewählt:
aus der Curie des Großgrundbeſitzes
Dr. Ulrich (neu), aus der Curie der Städte
und Handelskammern Dr. Promber,
aus der Curie der Landgemeinden Dr.
Tuček (neu), aus dem ganzen Hauſe: Dr.
Ritter v. Manner, Dr. Hugo Fux (neu)
und Dr. Začek. Als Erſatzmänner wurden
gewählt: Graf Zierotin, Dr. Merores,
Rozkošny, Seydl, Dr. Popelak und
Heimrich.
Nach dem vom Abg. Dr. Götz, der ſich
einer vom Abg. Dr. Začek beantragten Reſo-
lution angeſchloſſen hatte, erſtatteten Berichte,
wurde eine Reſolution angenommen, dahin-
gehend, der Landtag erklärt es für dringend
nothwendig, daß er in die Lage komme, recht-
zeitig das Geſetz, betreffend die Abände-
rung der Landtagswahlordnung zu
beſchließen, bevor die Neuwahlen in das Abge-
ordnetenhaus des Reichsrathes ausgeſchrieben
werden.
Der Landmarſchall ſchließt ſodann die Sitzung,
indem er den Abgeordneten ein glückliches neues
Jahr wünſcht.
Brünn, 29. December.
Bei der heute im Landtage ſtattgefundenen
Debatte über das Budget-Proviſorium
warf der Jungtſcheche Dr. Perek dem Landes-
Ausſchuſſe vor, daß nichts für die culturellen
und wirthſchaftlichen Intereſſen der tſchechiſchen
Bevölkerung geſchehen ſei. Die Regierung beſchuldigt
Redner, daß ſie der Germaniſirung Vor-
ſchub leiſte.
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