Mährisches Tagblatt. Nr. 42, Olmütz, 22.02.1886.willig über's Meer führen lassen, um dort ihr Das sind allerdings gewichtige Bedenken und Politische Nachrichten. (Parlamentarisches.) Die "Politik" be- "Narodni Listy" schreiben: Freiherr von Nach der Meldung der "Politik" wird das (Die Congoacte.) Bei der ersten Le- Den Anhaltspunct für seine Auseinander- (Dr. Heinrich Friedjungs) "Deutsche Locales und Provinzielles. Olmütz, 21. Februar. (Der Rothe Kreuzball.) Wohlthun, indem [Spaltenumbruch] Bedürfnisse des Tages deckte. -- Die Liebe Der "Directions-Schwiegersohn" wurde in Schikaneder begann nun selbst Stücke zu Welch' praktischer Sinn in dem jungen Schikaneders Glücksstern erbleichte wohl zu Wenige Jahre darauf, nachdem Schikaneder willig über’s Meer führen laſſen, um dort ihr Das ſind allerdings gewichtige Bedenken und Politiſche Nachrichten. (Parlamentariſches.) Die „Politik“ be- „Narodni Liſty“ ſchreiben: Freiherr von Nach der Meldung der „Politik“ wird das (Die Congoacte.) Bei der erſten Le- Den Anhaltspunct für ſeine Auseinander- (Dr. Heinrich Friedjungs) „Deutſche Locales und Provinzielles. Olmütz, 21. Februar. (Der Rothe Kreuzball.) Wohlthun, indem [Spaltenumbruch] Bedürfniſſe des Tages deckte. — Die Liebe Der „Directions-Schwiegerſohn“ wurde in Schikaneder begann nun ſelbſt Stücke zu Welch’ praktiſcher Sinn in dem jungen Schikaneders Glücksſtern erbleichte wohl zu Wenige Jahre darauf, nachdem Schikaneder <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="balkanfrage2" prev="#balkanfrage1" type="jArticle" n="2"> <p>willig über’s Meer führen laſſen, um dort ihr<lb/> Blut im Kampfe wider ihre Befreier aus türki-<lb/> ſcher Herrſchaft zu vergießen?</p><lb/> <p>Das ſind allerdings gewichtige Bedenken und<lb/> nur die Annahme, daß es unſerem auswätigen<lb/> Amte unmöglich geweſen iſt, eine beſſere Löſung<lb/> der verwickelten Aufgabe zu finden, kann deſſen<lb/> Verhalten erklärlich machen. Es gibt allerdings<lb/> Leute, welche der Meinung ſind, man möge ſich<lb/> nach den Symptomen der Schwäche, welche in<lb/> den letzten Jahren an der Türkei wahrgenommen<lb/> worden ſind, nicht mehr viel mit Sanirungsver-<lb/> ſuchen plagen, da jedes Mittel, ob gut oder ſchlecht,<lb/> doch nur zu dem unvermeidlichen Endergebniſſe<lb/> führen müßte. Und es läßt ſich nicht verkennen,<lb/> daß dieſe Meinung Vieles für ſich hat.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Politiſche Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Parlamentariſches.)</hi> </head> <p>Die „Politik“ be-<lb/> richtet, die Abſtimmung des Abgeordnetenhauſes<lb/> vom 19. d. M. werde in den Kreiſen der Rechten<lb/> als entſchiedener Erfolg der Regierung und als<lb/> eclatante Satisfaction für den Handelsminiſter<lb/> aufgefaßt, der angeſichts einer ſolchen ungewöhn-<lb/> lich großen Majorität durchaus nicht Urſache<lb/> habe, aus den Anwürfen der Linken die Conſe-<lb/> quenz zu ziehen.</p><lb/> <p>„Narodni Liſty“ ſchreiben: Freiherr von<lb/> Piuo könne nach der Abſtimmung vom 19. d. M.<lb/> ſagen: Nicht die Vorlage hat mir, ſondern ich habe<lb/> der Vorlage zum Siege verholfen, denn dieſe Abſtim-<lb/> mung habe in erſter Linie die Bedeutung eines Ver-<lb/> trauensvotums für den Miniſter, und darum hätte<lb/> der Miniſter gut gethan, wenn er gewiſſermaßen in<lb/> eigener Sache nicht ſelbſt mitgeſtimmt hätte. Es<lb/> habe ſich nicht ſo ſehr um die Vorlage, als um<lb/> den Miniſter gehandelt.</p><lb/> <p>Nach der Meldung der „Politik“ wird das<lb/> Unfallverſicherungs-Geſetz noch vor der Budget-<lb/> Debatte zur zweiten Leſung gelangen. 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Bevölkerung ſpeculirt<lb/> wird. „Haben wir, fragte der Redner mit ſchnei-<lb/> digem Ernſte, haben wir darum die Poſtſparcaſ-<lb/> ſen gegründet, damit der Sparpfennig des klei-<lb/> nen Mannes nach dem Con<supplied>g</supplied>o geſchickt werde?“<lb/> Und von wem geſchickt werde? ... Ei nun, von<lb/> wem andern, als der k. k. priv. Länderbank?<lb/> Dieſer mit offenkundigen, und nicht offen-<lb/> kundigen Privilegien ausgeſtatteten Länder-<lb/> bank hat man die Emiſſion der „Loſe für<lb/> die gebildeten Claſſen“ (ſo nannte bekanntlich der<lb/> Herr Finanzminiſter die Serbenloſe, weil ſie auf<lb/> 100 Francs lauten) geſtattet, ihr wird natürlich<lb/> der Herr Finanzminiſter auch die Emiſſion der<lb/> Congoloſe übertragen, die nur auf 10 Francs<lb/> lauten ſollen und deren Publicum zu characteri-<lb/> ſiren Herr v. Dunajewski bisher noch keine Ge-<lb/> legenheit hatte ... Und wie das Lotto an dem<lb/> Abg. Neuwirth, ſo fand das andere Inſtrument<lb/> zur Verbreitung chriſtlicher Cultur am Congo,<lb/> der Schnaps an dem Abg. Dr. Sueß einen ſchar-<lb/> fen Kritiker. Mit wohlthuender ſittlicher Ent-<lb/> rüſtung geißelte er die Abſicht durch die Einfuhr<lb/> von Spirit<supplied>u</supplied>oſen die Congo-Bevölkerung der<lb/> Branntweinpeſt zu überantworten. Der humane<lb/> Gelehrte fürchtet, daß die anzuwendende Art der<lb/> Cultuvirung die Entvölkerung des Congo zur<lb/> Folge haben werde. Die einheimiſche Bevölkerung<lb/> wird von der Branntweinpeſt hingerafft werden<lb/> und die weiße Race iſt nicht geeignet ſich in dem<lb/> dortigen Klima zu erhalten. „In dem vorliegen-<lb/> den Vortrage, apoſtrophirt der Redner die euro-<lb/> päiſchen Culturträger, wird uns das Chriſtenthum<lb/> verſprochen mit Lotto und Branntwein; uns wäre<lb/> das Chriſtenthum ohne Lotto und Branatwein<lb/> lieber!“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Dr. Heinrich Friedjungs)</hi> </head> <p>„Deutſche<lb/> Wochenſchrift“ conſtatirt den glänzenden Er-<lb/> folg, welchen der Deutſchöſterreichiſche Club<lb/> mit ſeinem Sprachengeſetz-Entwurf erzielt hat.<lb/> Ihr eigenes Urtheil faßt ſie in die fol-<lb/> genden Sätze zuſammen: „Der Sprachenge-<lb/> ſetzentwurf erweiſt ſich als ein Werk von ſelte-<lb/> ner Klarheit, Beſtimmtheit und Ueberſichtlichkeit;<lb/> er lieſt ſich wie wenige Geſetze; aus ſeiner gan-<lb/> zen Faſſung tritt überzeugend eine Grundidee<lb/> hervor, und es iſt durch Hinweglaſſung jedes<lb/> überflüſſigen Wortes, durch ſorgſames Abwägen<lb/> aller Wendungen ein Meiſterſtück der Geſetzestech-<lb/> nik geleiſtet.“ Auch dem Urheber des Entwurfes<lb/> dem Abg. R. v. Chlumecky widmet die „Wochen-<lb/> ſchrift“ Worte wärmſter Anerkennung. Ablehnend<lb/> verhält ſie ſich nur bezüglich einer einzigen ihrer<lb/> Anſicht nach das Geltungsgebiet der ſloveniſchen<lb/> Sprache bedenklich fördernden Beſtimmung. „Der<lb/> Werth der ganzen Arbeit, beſonders nach ihrer<lb/> techniſchen Seite hin, bleibt hiedurch — gibt die<lb/> „Wochenſchrift“ zu — unangetaſtet. Es iſt un-<lb/><cb/> zweifelhaft, daß jede künftige Sprachengeſetzgebung<lb/> in Oeſterreich auf dieſen geiſtvollen Entwurf zu-<lb/> rückgreifen wird.“</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Locales und Provinzielles.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Olmütz,</hi> 21. Februar.</dateline><lb/> <div xml:id="kreuzball1" next="#kreuzball2" type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der Rothe Kreuzball.)</hi> </head> <p>Wohlthun, indem<lb/> man ſich vergnügt, für Andre ſorgen, indem man<lb/> ſich ſelbſt unterhält, iſt zweifach angenehm. Dieſe<lb/> doppelte Annehmlichkeit bot am Sonnabende der<lb/> Rothe Kreuzball und die Olmützer Geſellſchaft<lb/> hatte nicht unterlaſſen von derſelben zahlreich<lb/> Gebrauch zu machen. Der ganz in Roth und<lb/> Gold gekleidete Redoutenſaal hätte wohl noch<lb/> reicheren Beſuch gefordert; allein Tänzer und<lb/> Tänzerinnen behaupteten, der Beſuch ſei zahlreich<lb/> genug und ein Mehr würde ſie an dem Ver-<lb/> gnügen des Tanzes nur behindern. Dieſem gab<lb/> man ſich auch mit ſeltener Luſt hin. Die Capelle<lb/> des 93. Inft.-Regts. unter perſönlicher Leitung<lb/> des Herrn Capellmeiſters <hi rendition="#g">Schubert</hi> ſpielte<lb/> dazu die beſtrickendſten Weiſen und war uner-<lb/> müdlich darin, die Tanzſtücke zu repetiren. Be-<lb/> ſonderen Beifall fand unter denſelben ein<lb/> dem Ballcomité gewidmeter Walzer eine Com-<lb/> poſition des Herrn Lieutenants, Baron <hi rendition="#g">Wod-<lb/> niansky,</hi> und eine vom Herrn Capellmeiſter<lb/> Franz <hi rendition="#g">Schubert</hi> den „Patroneſſen“ gewidmete<lb/> Polka. Die Patroneſſen wurden am Saaleingange<lb/> vom Ballcomité, an deſſen Spitze Herr Oberſt<lb/> Baron <hi rendition="#g">Komers</hi> ſtand, begrüßt. Dieſer eröffnete<lb/> um halb neun Uhr mit Frau Marie <hi rendition="#g">Schrötter,</hi><lb/> der Vicepräſidentin unſeres patriotiſchen Frauen-<lb/> hilfsvereines den Ball, auf welchem das militä-<lb/> riſche Element das entſchiedene Uebergewicht hatte<lb/> Erſchienen waren der Herr Brigadier General-<lb/> major Ritter v. <hi rendition="#g">Zambaur,</hi> die k. k. Oberſte<lb/> und Regimentscommandanten, Ritter v. <hi rendition="#g">Neu-<lb/> wirth,</hi> von <hi rendition="#g">Weeger,</hi> von <hi rendition="#g">Kleinſchmidt,</hi><lb/> Freiherr v. <hi rendition="#g">Komers,</hi> Ritter v. <hi rendition="#g">Kropatſchek,<lb/> v. Mikeſič,</hi> die Herren Oberſtlieutenants von<lb/><hi rendition="#g">Jaittner, v. Gebauer,</hi> Herr Geniedirector<lb/> Oberſtlieutenant v. <hi rendition="#g">Bauer, v. Hora, Gatter,<lb/> Jüptner, Straub, v. Drobny,</hi> die Hrn.<lb/> Majore <hi rendition="#g">Uhrich, Chizzola,</hi> Herr Oberſtabs-<lb/> arzt Dr. <hi rendition="#g">Phillipp</hi> mit dem mil.-ärztlichen<lb/> Corps, Herr Militär-Intendant <hi rendition="#g">Reſch,</hi> Herr<lb/> Verpflegsverwalter <hi rendition="#g">Budinsky.</hi> Von Civil-<lb/> Autoritäten bemerkten wir Herrn Bürgermeiſter<lb/> Joſef v. <hi rendition="#g">Engel,</hi> Herrn Vice-Bürgermeiſter Wilh.<lb/><hi rendition="#g">Nather,</hi> Herrn Stattheltereirath <hi rendition="#g">Khade,</hi> Herrn<lb/> Kreisg richtspräſidenten Dr. <hi rendition="#g">Schwetz,</hi> den Herrn<lb/> Bezirkshauptmann Grafen <hi rendition="#g">Raſumofsky</hi> aus<lb/> Sternberg, den hochw. Hrn. Canonicus Dr. <hi rendition="#g">Klug,</hi><lb/> mehrere Herren Gemeinderäthe und Stadtverordnete.<lb/> Unter den Patroneſſen des Balles herrſchte die<lb/> ſchwarze Robe vor. Hier glänzte vor Allem die<lb/> Trägerin einer Balltoilette in Lila-Faille, deren<lb/> Tablier und Taille mit koſtbaren Spitzen geſchmack-</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div prev="#schikaneder1" xml:id="schikaneder2" next="#schikaneder3" type="jArticle" n="2"> <p>Bedürfniſſe des Tages deckte. — Die Liebe<lb/> brachte ihn zum Theater. Er begegnete eines<lb/> Tages einer herumziehenden Theatergeſellſchaft,<lb/> verliebte ſich in die Tochter des „Principals“,<lb/> ſagte ſeinen Muſikanten Lebewohl und wurde<lb/> Heldendarſteller. Schikaneder, der bei den Frauen<lb/> überhaupt ſehr großes Glück hatte, eroberte auch<lb/> im Sturm das Herz der kleinen reizenden Schau-<lb/> ſpielerin und nach wenigen Monden bereits<lb/> prangten auf dem Theaterzettel die Namen „Herr“<lb/> und „Madame Schikaneder.“</p><lb/> <p>Der „Directions-Schwiegerſohn“ wurde in<lb/> kurzer Zeit Compagnon des theatraliſchen Unter-<lb/> nehmens, und die erſte That, die er als neuer<lb/> Leiter dieſes Thespiskarrens vollbrachte, war die<lb/> Abſchaffung der Hauswurſtiade, die Aufhebung<lb/> der ſogenannten Stegreif-Comödie.</p><lb/> <p>Schikaneder begann nun ſelbſt Stücke zu<lb/> ſchreiben. So entſtanden nach und nach „Die<lb/> Lyranten oder das luſtige Elend“, wo er ſeine<lb/> eigene traurige Jugendgeſchichte dramatiſirte, ferner<lb/> das „Regensburger Schiff“, die „Raubvögel“,<lb/> „der Grandprofoß“, wozu er die zur Handlung<lb/> gehörige Muſik componirte. Die Truppe gewann<lb/> an Anſehen, die Einkünfte der Geſellſchaft mehr-<lb/> ten ſich mit jeder Vorſtellung und im Jahre 1783<lb/> finden wir bereits Schikaneder als Director des<lb/> Stadttheaters zu Salzburg.</p><lb/> <p>Welch’ praktiſcher Sinn in dem jungen<lb/> Theater-Director wohnte, davon möge folgender<lb/> Vorfall Zeugniß geben. Das damalige Publicum<lb/> hatte einen gründlichen Widerwillen gegen Theater-<lb/><cb/> ſtücke, in denen die Tugend unterlag oder wohl<lb/> gar das Laſter triumphirend ſein Haupt erhob.<lb/> So kam es auch, daß bei der Aufführung des<lb/> ſechsactigen Trauerſpiels „Agnes Bernauer“ der<lb/> ganze Zorn der biederen Salzburger ſich auf den<lb/> Vicedom concentrirte. Jedesmal wenn der Intri-<lb/> gant, welcher dieſe Rolle zu ſpielen hatte, die<lb/> unglückliche Baderstochter in den Donauſtrom<lb/> werfen ließ, erhob ſich ein ſolcher Heidenlärm im<lb/> Publicum, daß die Schlußſcenen ſelten zu Ende<lb/> geſpielt werden konnten, da die Zuſchauer zumeiſt<lb/> faule Aepfel, Eier, Zwiebelkränze ꝛc. gegen den<lb/> Abgeſandten des hartherzigen Baiernherzogs<lb/> ſchleuderten. — Trotz dieſer Demonſtrationen war<lb/> das Theater täglich ausverkauft und Schikaneder<lb/> lachte ſich vergnügt in’s Fäuſtchen. Daß die Rolle<lb/> des Vicedom, die ein Schauſpieler Namens<lb/> Wallerſchenk ſpielte, nicht zu deſſen Lieblingspar-<lb/> tien zählte, iſt leicht begreiflich, gänzlich verleidet<lb/> wurde aber dem jungen Mimen ſeine weitere<lb/> künſtleriſche Thätigkeit dadurch, daß es eines<lb/> Abends nach einer ſolchen Vorſtellung von einem<lb/> Theile des erbitterten Publicums geradezu in<lb/> beſter Form durchgebläut wurde. Wallerſchenk<lb/> erklärte nun ſeinem Principal entſchieden, daß er<lb/> keine Luſt verſpüre, neuerdings in ähnliche Si-<lb/> tuationen zu gerathen, die ihm ein derartiges<lb/> „Spielhonorar“ eintragen könnten und er for-<lb/> derte kategoriſch die Abſetzung des Stückes vom<lb/> Repertoire. Schikaneder wollte um keinen Preis<lb/> die großen Caſſenerfolge ſich entgehen laſſen, da<lb/> aber ein zweiter Darſteller für den unglücklichen<lb/><cb/> Vicedom nicht zu finden war, ſo arbeitete der<lb/> praktiſche Theater-Director den Schluß des Trauer-<lb/> ſpieles ganz einfach um. Auf dem nächſten Thea-<lb/> zettel der „Agnes Bernauerin“ ſtanden dann<lb/> folgende Worte: Wir geben uns die Ehre anzu-<lb/> zeigen, daß heute bei der Vorſtellung von „Agnes<lb/> Bernauerin“ nicht dieſe, ſondern der Vicedom<lb/> von der Brücke hinab geworfen wird.“ Und ſo<lb/> geſchah es auch in der That. Publicum, Direc-<lb/> tor und Schauſpieler waren zufriedengeſtellt, denn<lb/> das Stück erlebte noch ein Dutzend Aufführun-<lb/> gen. — In Salzburg lernte Schikaneder, wie<lb/> ſchon oben erwähnt, Amadeus Mozart kennen,<lb/> der für ihn (1780) die zweiactige Oper „Zaide“<lb/> componirte.</p><lb/> <p>Schikaneders Glücksſtern erbleichte wohl zu<lb/> Zeiten, ſo als er mit großen Geldopfern in Preß-<lb/> burg eine neue Ausſtattungs-Comödie arrangirte,<lb/> in welcher nur Hühner, Enten und eine verliebte<lb/> Gans vorkamen. Das Publicum lehnte dieſe<lb/> Vorſtellung gänzlich ab und der Theater-Director<lb/> war diesmal der „gerupfte“. —</p><lb/> <p>Wenige Jahre darauf, nachdem Schikaneder<lb/> in Peſt, Regensburg, Augsburg und Nürnberg<lb/> als Theater-Director mit Erfolg thätig geweſen,<lb/> übernahm er die Leitung des kleinen Theaters<lb/> im Wiener Freihauſe, und da waren es zumeiſt<lb/> ſeine eigenen Stücke, welche zur Aufführung ge-<lb/> langten: Er ſchrieb hier: „Die beiden Antone“,<lb/> „Der wohlthätige Derwiſch“, „Der redliche Land-<lb/> mann“, „Uſching, tſching, tſching“, „Die Wald-</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
willig über’s Meer führen laſſen, um dort ihr
Blut im Kampfe wider ihre Befreier aus türki-
ſcher Herrſchaft zu vergießen?
Das ſind allerdings gewichtige Bedenken und
nur die Annahme, daß es unſerem auswätigen
Amte unmöglich geweſen iſt, eine beſſere Löſung
der verwickelten Aufgabe zu finden, kann deſſen
Verhalten erklärlich machen. Es gibt allerdings
Leute, welche der Meinung ſind, man möge ſich
nach den Symptomen der Schwäche, welche in
den letzten Jahren an der Türkei wahrgenommen
worden ſind, nicht mehr viel mit Sanirungsver-
ſuchen plagen, da jedes Mittel, ob gut oder ſchlecht,
doch nur zu dem unvermeidlichen Endergebniſſe
führen müßte. Und es läßt ſich nicht verkennen,
daß dieſe Meinung Vieles für ſich hat.
Politiſche Nachrichten.
(Parlamentariſches.) Die „Politik“ be-
richtet, die Abſtimmung des Abgeordnetenhauſes
vom 19. d. M. werde in den Kreiſen der Rechten
als entſchiedener Erfolg der Regierung und als
eclatante Satisfaction für den Handelsminiſter
aufgefaßt, der angeſichts einer ſolchen ungewöhn-
lich großen Majorität durchaus nicht Urſache
habe, aus den Anwürfen der Linken die Conſe-
quenz zu ziehen.
„Narodni Liſty“ ſchreiben: Freiherr von
Piuo könne nach der Abſtimmung vom 19. d. M.
ſagen: Nicht die Vorlage hat mir, ſondern ich habe
der Vorlage zum Siege verholfen, denn dieſe Abſtim-
mung habe in erſter Linie die Bedeutung eines Ver-
trauensvotums für den Miniſter, und darum hätte
der Miniſter gut gethan, wenn er gewiſſermaßen in
eigener Sache nicht ſelbſt mitgeſtimmt hätte. Es
habe ſich nicht ſo ſehr um die Vorlage, als um
den Miniſter gehandelt.
Nach der Meldung der „Politik“ wird das
Unfallverſicherungs-Geſetz noch vor der Budget-
Debatte zur zweiten Leſung gelangen. Auch das
Krankenverſicherungs-Geſetz dürfte noch vor Oſtern
erledigt werden.
(Die Congoacte.) Bei der erſten Le-
ſung des Geſetzentwurfes über die Congo-
acte hat der Herr Abgeordneter Neuwirth
einen der wundeſten Puncte der öſterr. Finanz-
verwaltung, die Förderung der aleatoriſchen Nei-
gung der Bevölkerung berührt und zugleich an-
gekündigt, daß der Deutſch-öſterreichiſche Club, ge-
treu ſeinem Vorſatze, auch als Minorität die Be-
ſeitigung von Uebelſtänden wenigſtens zu verſu-
chen, den Antrag auf Erlaſſung eines Geſetzes
einbringen werde, wonach die Verleihung des Rech-
tes zur Ausgabe und zum Vertriebe von Inha-
berpapieren mit Prämien (Loſen) der Competenz
der Geſetzgebung zugewieſen wird.
Den Anhaltspunct für ſeine Auseinander-
ſetzung bot dem Abgeordneten der Brünner Han-
delskammer der mit der Congofrage in Zuſam-
menhang ſtehende Plan 100 Millionen Francs
Congoloſe zu emittiren, eine Emiſſion, welche nach
der Lage der Dinge darauf ſchließen läßt, daß
hiebei wieder vornehmlich auf die officiell genährte
Spielſucht der öſterr.-ung. Bevölkerung ſpeculirt
wird. „Haben wir, fragte der Redner mit ſchnei-
digem Ernſte, haben wir darum die Poſtſparcaſ-
ſen gegründet, damit der Sparpfennig des klei-
nen Mannes nach dem Congo geſchickt werde?“
Und von wem geſchickt werde? ... Ei nun, von
wem andern, als der k. k. priv. Länderbank?
Dieſer mit offenkundigen, und nicht offen-
kundigen Privilegien ausgeſtatteten Länder-
bank hat man die Emiſſion der „Loſe für
die gebildeten Claſſen“ (ſo nannte bekanntlich der
Herr Finanzminiſter die Serbenloſe, weil ſie auf
100 Francs lauten) geſtattet, ihr wird natürlich
der Herr Finanzminiſter auch die Emiſſion der
Congoloſe übertragen, die nur auf 10 Francs
lauten ſollen und deren Publicum zu characteri-
ſiren Herr v. Dunajewski bisher noch keine Ge-
legenheit hatte ... Und wie das Lotto an dem
Abg. Neuwirth, ſo fand das andere Inſtrument
zur Verbreitung chriſtlicher Cultur am Congo,
der Schnaps an dem Abg. Dr. Sueß einen ſchar-
fen Kritiker. Mit wohlthuender ſittlicher Ent-
rüſtung geißelte er die Abſicht durch die Einfuhr
von Spirituoſen die Congo-Bevölkerung der
Branntweinpeſt zu überantworten. Der humane
Gelehrte fürchtet, daß die anzuwendende Art der
Cultuvirung die Entvölkerung des Congo zur
Folge haben werde. Die einheimiſche Bevölkerung
wird von der Branntweinpeſt hingerafft werden
und die weiße Race iſt nicht geeignet ſich in dem
dortigen Klima zu erhalten. „In dem vorliegen-
den Vortrage, apoſtrophirt der Redner die euro-
päiſchen Culturträger, wird uns das Chriſtenthum
verſprochen mit Lotto und Branntwein; uns wäre
das Chriſtenthum ohne Lotto und Branatwein
lieber!“
(Dr. Heinrich Friedjungs) „Deutſche
Wochenſchrift“ conſtatirt den glänzenden Er-
folg, welchen der Deutſchöſterreichiſche Club
mit ſeinem Sprachengeſetz-Entwurf erzielt hat.
Ihr eigenes Urtheil faßt ſie in die fol-
genden Sätze zuſammen: „Der Sprachenge-
ſetzentwurf erweiſt ſich als ein Werk von ſelte-
ner Klarheit, Beſtimmtheit und Ueberſichtlichkeit;
er lieſt ſich wie wenige Geſetze; aus ſeiner gan-
zen Faſſung tritt überzeugend eine Grundidee
hervor, und es iſt durch Hinweglaſſung jedes
überflüſſigen Wortes, durch ſorgſames Abwägen
aller Wendungen ein Meiſterſtück der Geſetzestech-
nik geleiſtet.“ Auch dem Urheber des Entwurfes
dem Abg. R. v. Chlumecky widmet die „Wochen-
ſchrift“ Worte wärmſter Anerkennung. Ablehnend
verhält ſie ſich nur bezüglich einer einzigen ihrer
Anſicht nach das Geltungsgebiet der ſloveniſchen
Sprache bedenklich fördernden Beſtimmung. „Der
Werth der ganzen Arbeit, beſonders nach ihrer
techniſchen Seite hin, bleibt hiedurch — gibt die
„Wochenſchrift“ zu — unangetaſtet. Es iſt un-
zweifelhaft, daß jede künftige Sprachengeſetzgebung
in Oeſterreich auf dieſen geiſtvollen Entwurf zu-
rückgreifen wird.“
Locales und Provinzielles.
Olmütz, 21. Februar.
(Der Rothe Kreuzball.) Wohlthun, indem
man ſich vergnügt, für Andre ſorgen, indem man
ſich ſelbſt unterhält, iſt zweifach angenehm. Dieſe
doppelte Annehmlichkeit bot am Sonnabende der
Rothe Kreuzball und die Olmützer Geſellſchaft
hatte nicht unterlaſſen von derſelben zahlreich
Gebrauch zu machen. Der ganz in Roth und
Gold gekleidete Redoutenſaal hätte wohl noch
reicheren Beſuch gefordert; allein Tänzer und
Tänzerinnen behaupteten, der Beſuch ſei zahlreich
genug und ein Mehr würde ſie an dem Ver-
gnügen des Tanzes nur behindern. Dieſem gab
man ſich auch mit ſeltener Luſt hin. Die Capelle
des 93. Inft.-Regts. unter perſönlicher Leitung
des Herrn Capellmeiſters Schubert ſpielte
dazu die beſtrickendſten Weiſen und war uner-
müdlich darin, die Tanzſtücke zu repetiren. Be-
ſonderen Beifall fand unter denſelben ein
dem Ballcomité gewidmeter Walzer eine Com-
poſition des Herrn Lieutenants, Baron Wod-
niansky, und eine vom Herrn Capellmeiſter
Franz Schubert den „Patroneſſen“ gewidmete
Polka. Die Patroneſſen wurden am Saaleingange
vom Ballcomité, an deſſen Spitze Herr Oberſt
Baron Komers ſtand, begrüßt. Dieſer eröffnete
um halb neun Uhr mit Frau Marie Schrötter,
der Vicepräſidentin unſeres patriotiſchen Frauen-
hilfsvereines den Ball, auf welchem das militä-
riſche Element das entſchiedene Uebergewicht hatte
Erſchienen waren der Herr Brigadier General-
major Ritter v. Zambaur, die k. k. Oberſte
und Regimentscommandanten, Ritter v. Neu-
wirth, von Weeger, von Kleinſchmidt,
Freiherr v. Komers, Ritter v. Kropatſchek,
v. Mikeſič, die Herren Oberſtlieutenants von
Jaittner, v. Gebauer, Herr Geniedirector
Oberſtlieutenant v. Bauer, v. Hora, Gatter,
Jüptner, Straub, v. Drobny, die Hrn.
Majore Uhrich, Chizzola, Herr Oberſtabs-
arzt Dr. Phillipp mit dem mil.-ärztlichen
Corps, Herr Militär-Intendant Reſch, Herr
Verpflegsverwalter Budinsky. Von Civil-
Autoritäten bemerkten wir Herrn Bürgermeiſter
Joſef v. Engel, Herrn Vice-Bürgermeiſter Wilh.
Nather, Herrn Stattheltereirath Khade, Herrn
Kreisg richtspräſidenten Dr. Schwetz, den Herrn
Bezirkshauptmann Grafen Raſumofsky aus
Sternberg, den hochw. Hrn. Canonicus Dr. Klug,
mehrere Herren Gemeinderäthe und Stadtverordnete.
Unter den Patroneſſen des Balles herrſchte die
ſchwarze Robe vor. Hier glänzte vor Allem die
Trägerin einer Balltoilette in Lila-Faille, deren
Tablier und Taille mit koſtbaren Spitzen geſchmack-
Bedürfniſſe des Tages deckte. — Die Liebe
brachte ihn zum Theater. Er begegnete eines
Tages einer herumziehenden Theatergeſellſchaft,
verliebte ſich in die Tochter des „Principals“,
ſagte ſeinen Muſikanten Lebewohl und wurde
Heldendarſteller. Schikaneder, der bei den Frauen
überhaupt ſehr großes Glück hatte, eroberte auch
im Sturm das Herz der kleinen reizenden Schau-
ſpielerin und nach wenigen Monden bereits
prangten auf dem Theaterzettel die Namen „Herr“
und „Madame Schikaneder.“
Der „Directions-Schwiegerſohn“ wurde in
kurzer Zeit Compagnon des theatraliſchen Unter-
nehmens, und die erſte That, die er als neuer
Leiter dieſes Thespiskarrens vollbrachte, war die
Abſchaffung der Hauswurſtiade, die Aufhebung
der ſogenannten Stegreif-Comödie.
Schikaneder begann nun ſelbſt Stücke zu
ſchreiben. So entſtanden nach und nach „Die
Lyranten oder das luſtige Elend“, wo er ſeine
eigene traurige Jugendgeſchichte dramatiſirte, ferner
das „Regensburger Schiff“, die „Raubvögel“,
„der Grandprofoß“, wozu er die zur Handlung
gehörige Muſik componirte. Die Truppe gewann
an Anſehen, die Einkünfte der Geſellſchaft mehr-
ten ſich mit jeder Vorſtellung und im Jahre 1783
finden wir bereits Schikaneder als Director des
Stadttheaters zu Salzburg.
Welch’ praktiſcher Sinn in dem jungen
Theater-Director wohnte, davon möge folgender
Vorfall Zeugniß geben. Das damalige Publicum
hatte einen gründlichen Widerwillen gegen Theater-
ſtücke, in denen die Tugend unterlag oder wohl
gar das Laſter triumphirend ſein Haupt erhob.
So kam es auch, daß bei der Aufführung des
ſechsactigen Trauerſpiels „Agnes Bernauer“ der
ganze Zorn der biederen Salzburger ſich auf den
Vicedom concentrirte. Jedesmal wenn der Intri-
gant, welcher dieſe Rolle zu ſpielen hatte, die
unglückliche Baderstochter in den Donauſtrom
werfen ließ, erhob ſich ein ſolcher Heidenlärm im
Publicum, daß die Schlußſcenen ſelten zu Ende
geſpielt werden konnten, da die Zuſchauer zumeiſt
faule Aepfel, Eier, Zwiebelkränze ꝛc. gegen den
Abgeſandten des hartherzigen Baiernherzogs
ſchleuderten. — Trotz dieſer Demonſtrationen war
das Theater täglich ausverkauft und Schikaneder
lachte ſich vergnügt in’s Fäuſtchen. Daß die Rolle
des Vicedom, die ein Schauſpieler Namens
Wallerſchenk ſpielte, nicht zu deſſen Lieblingspar-
tien zählte, iſt leicht begreiflich, gänzlich verleidet
wurde aber dem jungen Mimen ſeine weitere
künſtleriſche Thätigkeit dadurch, daß es eines
Abends nach einer ſolchen Vorſtellung von einem
Theile des erbitterten Publicums geradezu in
beſter Form durchgebläut wurde. Wallerſchenk
erklärte nun ſeinem Principal entſchieden, daß er
keine Luſt verſpüre, neuerdings in ähnliche Si-
tuationen zu gerathen, die ihm ein derartiges
„Spielhonorar“ eintragen könnten und er for-
derte kategoriſch die Abſetzung des Stückes vom
Repertoire. Schikaneder wollte um keinen Preis
die großen Caſſenerfolge ſich entgehen laſſen, da
aber ein zweiter Darſteller für den unglücklichen
Vicedom nicht zu finden war, ſo arbeitete der
praktiſche Theater-Director den Schluß des Trauer-
ſpieles ganz einfach um. Auf dem nächſten Thea-
zettel der „Agnes Bernauerin“ ſtanden dann
folgende Worte: Wir geben uns die Ehre anzu-
zeigen, daß heute bei der Vorſtellung von „Agnes
Bernauerin“ nicht dieſe, ſondern der Vicedom
von der Brücke hinab geworfen wird.“ Und ſo
geſchah es auch in der That. Publicum, Direc-
tor und Schauſpieler waren zufriedengeſtellt, denn
das Stück erlebte noch ein Dutzend Aufführun-
gen. — In Salzburg lernte Schikaneder, wie
ſchon oben erwähnt, Amadeus Mozart kennen,
der für ihn (1780) die zweiactige Oper „Zaide“
componirte.
Schikaneders Glücksſtern erbleichte wohl zu
Zeiten, ſo als er mit großen Geldopfern in Preß-
burg eine neue Ausſtattungs-Comödie arrangirte,
in welcher nur Hühner, Enten und eine verliebte
Gans vorkamen. Das Publicum lehnte dieſe
Vorſtellung gänzlich ab und der Theater-Director
war diesmal der „gerupfte“. —
Wenige Jahre darauf, nachdem Schikaneder
in Peſt, Regensburg, Augsburg und Nürnberg
als Theater-Director mit Erfolg thätig geweſen,
übernahm er die Leitung des kleinen Theaters
im Wiener Freihauſe, und da waren es zumeiſt
ſeine eigenen Stücke, welche zur Aufführung ge-
langten: Er ſchrieb hier: „Die beiden Antone“,
„Der wohlthätige Derwiſch“, „Der redliche Land-
mann“, „Uſching, tſching, tſching“, „Die Wald-
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