Märkische Blätter. Nr. 22. Hattingen, 16. März 1850.[Beginn Spaltensatz]
-- den 12. März. Graf Bennigsen ist aus Wien Die russische Note wegen Griechenlands athmet auf Königsberg, 10. März. Eine Aenderung des ge- Von der polnischen Gränze, 6. März. Es Hamburg, 12. März. Als Beleg für das däni- Paris, 12. März, 8 Uhr Abends. Das definitive
Stimmen. Verschiedenes. ( Die Höllenfahrt. ) Der bekannte Methodistenprediger ( Der Bettler. ) Ein Armer bettelte des Nachts einen ( Der Bauer brennt. ) An einem Gerichtshofe in Köln ( Die Frau Cardinalin. ) Ein Cardinal, der mitten ( Der geladene Stock. ) Ein armer polnischer Jude [Beginn Spaltensatz]
— den 12. März. Graf Bennigsen ist aus Wien Die russische Note wegen Griechenlands athmet auf Königsberg, 10. März. Eine Aenderung des ge- Von der polnischen Gränze, 6. März. Es Hamburg, 12. März. Als Beleg für das däni- Paris, 12. März, 8 Uhr Abends. Das definitive
Stimmen. Verschiedenes. ( Die Höllenfahrt. ) Der bekannte Methodistenprediger ( Der Bettler. ) Ein Armer bettelte des Nachts einen ( Der Bauer brennt. ) An einem Gerichtshofe in Köln ( Die Frau Cardinalin. ) Ein Cardinal, der mitten ( Der geladene Stock. ) Ein armer polnischer Jude <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <pb facs="#f0003"/> <cb type="start"/> <div type="jArticle" n="2"> <p>— den 12. März. Graf Bennigsen ist aus Wien<lb/> zurückgekehrt, und nach allem, was man hier über den<lb/> Zweck seiner Sendung und über den Gegenstand der von<lb/> ihm in Wien gepflogenenen Verhandlungen erfährt, kann<lb/> man über die eigentlichen Jntentionen des sogenannten<lb/> Bündnisses vom 27. Febr. nicht mehr in Zweifel sein.<lb/> Man ist hier jetzt völlig darüber ins Klare gesetzt, daß<lb/> Hannover, welche Projecte von ihm auch aufgestellt oder<lb/> begünstigt werden mögten, mit denselben nur das Eine<lb/> Ziel — Wiederherstellung des alten Bundestages, gleich-<lb/> viel unter welcher Form — im Auge hat. Gleichzeitig aber<lb/> ist man hier auch von Wien aus darüber unterrichtet,<lb/> daß das österreichische Cabinet zu dem Vertrags=Entwurf<lb/> vom 27. Febr. in irgend ein bindendes Verhältniß zu<lb/> treten entschieden von der Hand gewiesen hat. Jnzwischen<lb/> soll dennoch, trotz der Abstimmungen seiner Kammer, auch<lb/> Sachsen sich dazu einverstanden haben, die „Münchener<lb/> Uebereinkunft“ zu ratificiren.</p><lb/> <p>Die russische Note wegen Griechenlands athmet auf<lb/> verdächtige Weise etwas von jener Anmaßung der für<lb/> das Jnnland bestimmten czaarischen Manifeste, wonach<lb/> der orthodore Czaar die Ordnungs=Erhaltungs=Mission<lb/> für die ganze Welt vom Himmel erhalten hat, und alle<lb/> Völker, oder nach genauerer Uebersetzung: „alle Heiden,“<lb/> sich niederzuwerfen haben vor seinen heiligen Befehlen.<lb/> Diesen Ton kennt man inzwischen noch aus den Mani-<lb/> festen Seiner himmlischen Majestät von China, und die<lb/> „rothborstigen Barbaren“ haben es längst verlernt, vor<lb/> dergleichen orientalischen Großsprechereien zu erzittern. Und<lb/> ist der Kern in Erfurtdenn so gering, da er über 23 Millionen<lb/> Deutsche zählt? Der neue Königsbund zählt nur über<lb/> 8 Millionen, wenn sich nicht Oesterreich seiner erbarmt<lb/> und ihn mit seinen Slowaken, Ruthenen, Galiziern, Cro-<lb/> aten und Jllyriern in die Arme drückt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Königsberg, 10. März. Eine Aenderung des ge-<lb/> genwärtigen Provisoriums in Schleswig scheint außer<lb/> allem Zweifel zu sein, sollte dieselbe auch nur in einem<lb/> Personenwechsel bestehen; wenigstens kann ich Jhnen mit<lb/> Zuverlässigkeit mittheilen, daß Graf v. Eulenburg, früher<lb/> hier Ober=Regierungsrath, als Vice=Präsident der hiesigen<lb/> Regierung berufen und sein baldiges Eintreffen hierselbst<lb/> erwartet wird. — Prof. Simson, welcher hier im Schooße<lb/> seiner Familie weilt, hat eine Einladung von dem Mini-<lb/> ster von Manteuffel erhalten, sich vor dem Zusammentritt<lb/> des Volkshauses in Erfurt zu Conferenzen in Berlin<lb/> einzufinden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Von der polnischen Gränze, 6. März. Es<lb/> unterliegt keinem Zweifel, daß die russische Armee kriegs-<lb/> gerüstet jeden Augenblick zum Marsche bereit ist; wohin?<lb/> weiß Niemand. Alle älteren Generale sind entweder in<lb/> Ruhestand versetzt oder ins Jnnere geschickt, nur junge<lb/> Leute sind bei der Armee, meist von denen, die in der<lb/> letzten Zeit avancirt sind. General Grabbe und Sobolew<lb/> erwarten mit Nächstem eine Civil=Anstellung hohen Ran-<lb/> ges. Man sagt, daß noch größere Heeresmassen nach dem<lb/> Königreiche Polen rücken sollen, nachdem zuvor bei Mos-<lb/> kau eine große Revue über dieselben abgehalten worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Hamburg, 12. März. Als Beleg für das däni-<lb/> sche Treiben und das dänische böse Gewissen auf Alsen<lb/> wird es gelten können, daß der preußische Commissär Prä-<lb/> sident Vollpracht, von jener Jnsel auf Befehl des Gene-<lb/> ral=Commando 's verwiesen wurde. Am 8. traf ihn diese<lb/> Ordre in Augustenburg und mußte er am nächsten Mor-<lb/> gen früh um halb 6 Uhr Alsen verlassen. Die dort ge-<lb/> schehenen Permittirungen dänischer Soldaten sind vom<lb/> Kriegs=Ministerium zu Kopenhagen zurückgenommen, was<lb/> am 8. auf Alsen bekannt war.</p> </div><lb/> <cb n="2"/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Paris, 12. März, 8 Uhr Abends. Das definitive<lb/> Wahlresultat der Wahlen in Paris und dem übrigen<lb/> Seine=Departement ist in in diesem Augenblicke, mit Aus-<lb/> nahme des Ergebnisses der Wahlen des Quartier du<lb/> Temple und der Gemeinde Bourg la Reine, die aber am<lb/> Gesammt=Ergebnisse schwerlich etwas ändern können, bereits<lb/> vollständig bekannt. 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Ein Bauer,<lb/> welcher aus der Zeugenstube vor die Schranken gerufen<lb/> wurde, sein Zeugniß abzulegen, steckte seine glimmende Pfeife<lb/> unter den Kittel, trat in den Gerichtssaal vor den Prä-<lb/> sidenten und begann mit Elstergeschwätzigkeit sein Ge-<lb/> plapper über die schwebende Sache. Gute Worte des Prä-<lb/> sidenten, daß er nicht plaudern dürfe, erst schwören, dann<lb/> nur auf Fragen antworten müsse, halfen gar nichts, bis<lb/> diesem strengen Herrn die Geduld riß und er den armen<lb/> Bauer so anfuhr, daß diesem der Muth sank, er sogleich<lb/> verstummte, und dann die Eidesformel folgsam nachsprach.<lb/> Während derselben bemerkte der Präsident aber, daß des<lb/> Bauers Kleider, durch die Pfeife angezündet, brannten.<lb/> „Bauer, du brennft!“ schrie er ihm zu. „Bauer du brennst!“<lb/> wiederholte der Bauer ruhig in seiner Eidesformel. „Bauer<lb/> du brennst wahrhaftig!“ rief der Präsident ängstlich. —<lb/> „Bauer du brennst wahrhaftig!“ schwor der Bauer un-<lb/> getrübt weiter, bis sich auf des Präsidenten Wink einige<lb/> Gerichtsvollzieher auf den Schwörenden stürzten und ihn<lb/> unter dem Gelächter aller Anwesenden löschten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>( Die Frau Cardinalin. ) Ein Cardinal, der mitten<lb/> unter einem Haufen Damen saß, als ein Bauer ihm<lb/> schöne Früchte brachte, fragte diesen, welche von den<lb/> schönen Damen er wohl zur Frau haben möchte? Der<lb/> Bauer, welcher bemerkt hatte, daß der ehrwürdige Herr ge-<lb/> gen eine von denselben immer am freundlichsten war, er-<lb/> wiederte: „Bei meiner Treu, gnädiger Herr, ich würde die<lb/> Frau Cardinalin nehmen.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>( Der geladene Stock. ) Ein armer polnischer Jude<lb/> ging durch einen Wald. Ein Wolf kam auf ihn los.<lb/> Verdutzt, erschrocken hielt der arme Jude ihm seinen Wan-<lb/> derstock entgegen, und glücklicherweise, schoß ein lauernder<lb/> Jäger hinter ihm nach dem Wolfe, der getroffen, todt<lb/> hinfiel. „Gottes Wunder!“ schrie der arme Jude, der den<lb/> Jäger nicht sah, und bloß den Schuß hörte, „hob jech<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0003]
— den 12. März. Graf Bennigsen ist aus Wien
zurückgekehrt, und nach allem, was man hier über den
Zweck seiner Sendung und über den Gegenstand der von
ihm in Wien gepflogenenen Verhandlungen erfährt, kann
man über die eigentlichen Jntentionen des sogenannten
Bündnisses vom 27. Febr. nicht mehr in Zweifel sein.
Man ist hier jetzt völlig darüber ins Klare gesetzt, daß
Hannover, welche Projecte von ihm auch aufgestellt oder
begünstigt werden mögten, mit denselben nur das Eine
Ziel — Wiederherstellung des alten Bundestages, gleich-
viel unter welcher Form — im Auge hat. Gleichzeitig aber
ist man hier auch von Wien aus darüber unterrichtet,
daß das österreichische Cabinet zu dem Vertrags=Entwurf
vom 27. Febr. in irgend ein bindendes Verhältniß zu
treten entschieden von der Hand gewiesen hat. Jnzwischen
soll dennoch, trotz der Abstimmungen seiner Kammer, auch
Sachsen sich dazu einverstanden haben, die „Münchener
Uebereinkunft“ zu ratificiren.
Die russische Note wegen Griechenlands athmet auf
verdächtige Weise etwas von jener Anmaßung der für
das Jnnland bestimmten czaarischen Manifeste, wonach
der orthodore Czaar die Ordnungs=Erhaltungs=Mission
für die ganze Welt vom Himmel erhalten hat, und alle
Völker, oder nach genauerer Uebersetzung: „alle Heiden,“
sich niederzuwerfen haben vor seinen heiligen Befehlen.
Diesen Ton kennt man inzwischen noch aus den Mani-
festen Seiner himmlischen Majestät von China, und die
„rothborstigen Barbaren“ haben es längst verlernt, vor
dergleichen orientalischen Großsprechereien zu erzittern. Und
ist der Kern in Erfurtdenn so gering, da er über 23 Millionen
Deutsche zählt? Der neue Königsbund zählt nur über
8 Millionen, wenn sich nicht Oesterreich seiner erbarmt
und ihn mit seinen Slowaken, Ruthenen, Galiziern, Cro-
aten und Jllyriern in die Arme drückt.
Königsberg, 10. März. Eine Aenderung des ge-
genwärtigen Provisoriums in Schleswig scheint außer
allem Zweifel zu sein, sollte dieselbe auch nur in einem
Personenwechsel bestehen; wenigstens kann ich Jhnen mit
Zuverlässigkeit mittheilen, daß Graf v. Eulenburg, früher
hier Ober=Regierungsrath, als Vice=Präsident der hiesigen
Regierung berufen und sein baldiges Eintreffen hierselbst
erwartet wird. — Prof. Simson, welcher hier im Schooße
seiner Familie weilt, hat eine Einladung von dem Mini-
ster von Manteuffel erhalten, sich vor dem Zusammentritt
des Volkshauses in Erfurt zu Conferenzen in Berlin
einzufinden.
Von der polnischen Gränze, 6. März. Es
unterliegt keinem Zweifel, daß die russische Armee kriegs-
gerüstet jeden Augenblick zum Marsche bereit ist; wohin?
weiß Niemand. Alle älteren Generale sind entweder in
Ruhestand versetzt oder ins Jnnere geschickt, nur junge
Leute sind bei der Armee, meist von denen, die in der
letzten Zeit avancirt sind. General Grabbe und Sobolew
erwarten mit Nächstem eine Civil=Anstellung hohen Ran-
ges. Man sagt, daß noch größere Heeresmassen nach dem
Königreiche Polen rücken sollen, nachdem zuvor bei Mos-
kau eine große Revue über dieselben abgehalten worden.
Hamburg, 12. März. Als Beleg für das däni-
sche Treiben und das dänische böse Gewissen auf Alsen
wird es gelten können, daß der preußische Commissär Prä-
sident Vollpracht, von jener Jnsel auf Befehl des Gene-
ral=Commando 's verwiesen wurde. Am 8. traf ihn diese
Ordre in Augustenburg und mußte er am nächsten Mor-
gen früh um halb 6 Uhr Alsen verlassen. Die dort ge-
schehenen Permittirungen dänischer Soldaten sind vom
Kriegs=Ministerium zu Kopenhagen zurückgenommen, was
am 8. auf Alsen bekannt war.
Paris, 12. März, 8 Uhr Abends. Das definitive
Wahlresultat der Wahlen in Paris und dem übrigen
Seine=Departement ist in in diesem Augenblicke, mit Aus-
nahme des Ergebnisses der Wahlen des Quartier du
Temple und der Gemeinde Bourg la Reine, die aber am
Gesammt=Ergebnisse schwerlich etwas ändern können, bereits
vollständig bekannt. Es haben erhalten:
Carnot 136,422, Foy 122,994,
Vidal 132,050, Bonjean 122,361,
de Flötte 130,615, Lahitte 122,066
Stimmen.
Verschiedenes.
( Die Höllenfahrt. ) Der bekannte Methodistenprediger
Whitefield verglich einst in einer Predigt mit vielem
Feuer die arge Welt mit einem Schiffe, daß gerade der
Hölle zusegle. „Mein Gott,“ rief ein anwesender Matrose
ganz treuherzig aus, „kann man denn nicht geschwind das
lange Boot aussetzen, um wenigstens die Mannschaft zu
retten?“
( Der Bettler. ) Ein Armer bettelte des Nachts einen
Vorübergehenden an, der sehr böse ausrief: „Es ist eine
Schande, die Leute des Nachts mit Betteln zu belästigen!“
Der Bettler sprach entschuldigend: „Verzeihen's, Jhr
Gnaden, i bett'l auch am Tage.“
( Der Bauer brennt. ) An einem Gerichtshofe in Köln
erreignete sich jüngst folgender Vorfall, welcher an ernster
Stätte die Ernstesten zum Lachen hinriß. Ein Bauer,
welcher aus der Zeugenstube vor die Schranken gerufen
wurde, sein Zeugniß abzulegen, steckte seine glimmende Pfeife
unter den Kittel, trat in den Gerichtssaal vor den Prä-
sidenten und begann mit Elstergeschwätzigkeit sein Ge-
plapper über die schwebende Sache. Gute Worte des Prä-
sidenten, daß er nicht plaudern dürfe, erst schwören, dann
nur auf Fragen antworten müsse, halfen gar nichts, bis
diesem strengen Herrn die Geduld riß und er den armen
Bauer so anfuhr, daß diesem der Muth sank, er sogleich
verstummte, und dann die Eidesformel folgsam nachsprach.
Während derselben bemerkte der Präsident aber, daß des
Bauers Kleider, durch die Pfeife angezündet, brannten.
„Bauer, du brennft!“ schrie er ihm zu. „Bauer du brennst!“
wiederholte der Bauer ruhig in seiner Eidesformel. „Bauer
du brennst wahrhaftig!“ rief der Präsident ängstlich. —
„Bauer du brennst wahrhaftig!“ schwor der Bauer un-
getrübt weiter, bis sich auf des Präsidenten Wink einige
Gerichtsvollzieher auf den Schwörenden stürzten und ihn
unter dem Gelächter aller Anwesenden löschten.
( Die Frau Cardinalin. ) Ein Cardinal, der mitten
unter einem Haufen Damen saß, als ein Bauer ihm
schöne Früchte brachte, fragte diesen, welche von den
schönen Damen er wohl zur Frau haben möchte? Der
Bauer, welcher bemerkt hatte, daß der ehrwürdige Herr ge-
gen eine von denselben immer am freundlichsten war, er-
wiederte: „Bei meiner Treu, gnädiger Herr, ich würde die
Frau Cardinalin nehmen.“
( Der geladene Stock. ) Ein armer polnischer Jude
ging durch einen Wald. Ein Wolf kam auf ihn los.
Verdutzt, erschrocken hielt der arme Jude ihm seinen Wan-
derstock entgegen, und glücklicherweise, schoß ein lauernder
Jäger hinter ihm nach dem Wolfe, der getroffen, todt
hinfiel. „Gottes Wunder!“ schrie der arme Jude, der den
Jäger nicht sah, und bloß den Schuß hörte, „hob jech
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