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Märkische Blätter. Nr. 36. Hattingen, 3. Mai 1851.

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[Beginn Spaltensatz]

-- Ein schrecklicher Vorfall hat in Brünn ereignet. Ein
junger Mann von 26 Jahren, ein Oberlieutenant der Artillerie,
hat auf eine so schauderhafte Weise einen Selbstmord begangen,
daß die ganze Stadt dadurch in Schrecken gesetzt wurde. Der-
selbe wohnte in einer Privatwohnung in der Stadt und soll
mit der Tochter vom Hause ein Liebesverhältniß angeknüpft
haben, dem sich jedoch keine günstigen Aussichten eröffneten.
Dieser Umstand wirkte der Art zerrüttend auf die Geisteskräfte
des jungen Mannes, daß er zu sterben beschloß und dabei auf
ein schauderhaftes Mittel verfiel, sich mit recht viel Lärm aus
dieser Welt zu erpediren. Der junge Offizier wußte mehr
größere, mit Pulver gefüllte Projectile in sein Zimmer zu brin-
gen, und am Nachmittage nahm er eines derselben, setzte sich
darauf und entzündete es. Man kann sich die furchtbare Wir-
kung dieses mörderischen Geschosses vorstellen! Nicht nur, daß
der Körper des Unglücklichen in hundert blutige Stücke zer-
rissen wurde und die Fleischtheile nach allen Gegenden aus ein-
ander fuhren, auch das Haus wurde in jenem Theile, in wel-
chem die Erplosion stattfand, furchtbar zerstört. Alle Fenster
flogen mit einem Schlag auf die Straße und dickqualmender
Rauch folgte aus dem Zimmer nach, auch der Plafond wurde
zerrissen, die Mauern zerrüttet und alle Möbeln in der Woh-
nung gänzlich zertrümmert. Tief drangen die Eisenstücke nach
allen Richtungen in die Mauer ein und an den nächsten Häu-
sern wurden viele Fenster zertrümmert. Der Schrecken, den
diese Erplosion verursachte, war kein geringer. Der junge
Offizier soll ein braver Soldat gewesen sein, nnd die Liebe
seiner Kameraden besessen, wie auch sich in den vergangenen
Feldzügen recht wacker gehalten haben. Man hat in der letzten
Zeit schon lange eine auffallende Schwermuth an ihm bemerkt,
er floh fast alle Gesellschaften und lebte zumeist auf seinem
Zimmer, wenn ihn nicht der Dienst nöthigte, dasselbe zu ver-
lassen. Ob bei dem Ereignisse sonst Jemand beschädigt wurde,
ist nicht bekannt.

-- Jn Wien haben vor einigen Tagen, wie Oesterreichische
Blätter melden, ein "Barricaden=Schuster" und eine " Boden-
Diebin " vor den Geschwornen gestanden. Es giebt doch son-
derbare Titel in der Welt!

-- Zu nächster Zeit sollen dem bei der Vertheidigung
Ofens gebliebenen Generalmajor v. Hentzi zwei Monumente
errichtet werden, und zwar das eine auf dem Kirchhofe, wo
seine Hülle ruht, zu dem die Staatsverwaltung dem Verneh-
men nach 6000 Fl. Conv.=M. beisteuern soll, das zweite auf
dem Georgsplatze in der Festung, auf welchem er bei der Ein-
nahme durch die Magyaren den Heldentod fand. Letzteres wird
größtentheils durch freiw. Beitr. in der Armee zu Stande kommen.



Neues Verfahren die Butter zu bereiten.

Aus Amerika kam nach Frankreich ein neues Verfahren die Butter zu
bereiten, welches für Landleute sehr vortheilhaft ist.

Nachdem der auf der Milch angesammelte Rahm abgeschöpft ist, muß
man ihn in einen Sack von Leinwand bringen, die weder zu fein noch zu
dick ist, den Sack zubinden, und ihn in ein Loch im Erdboden ( im Freien )
stecken, das Loch zudecken und den Rahm 25 Stunden darin lassen. Nach
Verlauf dieser Zeit nimmt man den Rahm heraus, welcher alsdann sehr
hart ist; man zerdrückt ihn mit einem Stößel, damit die Butter heraus-
dringt und gießt hernach ein halbes Glas Wasser hinzu. Die Butter trennt
sich sogleich von den Molken. Dies ist in zwei Minuten geschehen.

Wenn man eine große Menge Rahm hat, muß man ihn länger als 25
Stunden im Erdboden lassen. Jm Winter, wenn die Erde gefroren ist,
kann man die Operation in einem Keller mit Sand vornehmen.

Dieses Verfahren, wodurch das Butterfaß entbehrlich wird, hat niemals
fehlgeschlagen. Jn der Normandie und im Berry wird die Butter nicht
mehr anders bereitet, denn man vermeidet nicht nur Zeitverlust, sondern
der Rahm gibt auch mehr Butter und dieselbe ist vortrefflich. Bisweilen
schließt man den Sack in einen andern Sack ein, um zu vermeiden, daß
die Erde mit der Butter in Berührung kommt und sie beschmutzt.



Kirchliche Vorträge.
Sonntag, den 4. Mai 1851.
Große Evangel.=Gemeinde.

    Vormittags: Pastor Schneider.
    Nachmittags:     "     Nonne.

Kleine Evangel.=Gemeinde.

    Vormittags: Rector Zur Nieden.

[Spaltenumbruch]
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.

Die Liste der Gemeindewähler der 3. Abtheilung zur Wahl
eines Gemeinderaths=Mitgliedes der Stadt Hattingen liegt ge-
mäß §. 18. der Gemeindeordnung vom 11. März vorigen
Jahrs vom 5. d. M. an, 15 Tage auf dem hiesigen Rath-
hause zur Einsicht der Betheiligten offen.

Nur während dieser Zeit können gegen die Richtigkeit der
Liste Einwendungen erhoben und hier angebracht werden.

Hattingen, den 1. Mai 1851.

    Der Magistrat.



Bekanntmachung.

Auch mir und den Mitunterzeichnern der von hieraus an
das hohe Königl. Justiz=Ministerium übergegebenen Petition,
betreffend das Gericht in Hattingen ist vom Königl. Appella-
tionsgericht in Hamm ganz derselbe Bescheid geworden, wie ihn
der Herr Amtmann Pickert in Nro. 34 d. Blattes mitgetheilt hat.

Blankenstein, den 1. Mai 1851.

    Der Amtmann: KämperII.



Bekanntmachung.

Zur Anlage des Leinpfades unterhalb der Hattin-
ger Schleuse soll die Anlieferung von:

440 Schachtruthen Füllmaterial, welches aus
Steingeröll und Erde bestehen muß, dem Mindest-
fordernden, im Wege der Submission übertragen
werden.

Schriftliche, mit der Bezeichnung "Submission auf
Füllmaterial" versehene und untersiegelte, Offerten zu
dieser Lieferung, sind bis zum
Sonnabend den 10. Mai,
Vormittags 10 Uhr

an den Unterzeichneten abzugeben; die Bedingungen
zu dieser Lieferung sind in meinem Geschäfts=Bureau
einzusehen, und werden daselbst auch die eingegangenen
Angebote zur bezeichneten Stunde eröffnet werden.

Hattingen, den 1. Mai 1851.

    Der Wasserbaumeister:

166     Kayser.



Bekanntmachung.

Eine Partie, bei der Kemnader=Schleuse, lagerndes
Pappel=Reißig und Abfallholz, soll nächstkommenden
Donnerstag, den 8. Mai c.,
Nachmittags 3 Uhr,

an Ort und Stelle, gegen gleich baare Zahlung, den
Meistbietenden verkauft werden, wozu Kauflustige ein-
geladen werden. Die Vorwarden werden im Termine
bekannt gemacht.

Hattingen, den 1. Mai 1851.

    Der Wasserbaumeister:

167     Kaiser.



Zur Beachtung!

Da ich zum öftern und wiederholten Male die
Erfahrung gemacht habe, daß junge Leute, im Um-
herziehen oder Hausiren mit Porzelan und irdene Waa-
ren, sich für meine Träger oder Knechte bei meinen
auswärtigen Kunden ausgeben, ihr Geschäft also theil-
weise in meinem Namen betreiben, welches schon im
vorigen, so wie auch in diesem Jahre häufig vorgefal-
len ist, finde ich mich veranlaßt, indem ich nicht wis-
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz]

— Ein schrecklicher Vorfall hat in Brünn ereignet. Ein
junger Mann von 26 Jahren, ein Oberlieutenant der Artillerie,
hat auf eine so schauderhafte Weise einen Selbstmord begangen,
daß die ganze Stadt dadurch in Schrecken gesetzt wurde. Der-
selbe wohnte in einer Privatwohnung in der Stadt und soll
mit der Tochter vom Hause ein Liebesverhältniß angeknüpft
haben, dem sich jedoch keine günstigen Aussichten eröffneten.
Dieser Umstand wirkte der Art zerrüttend auf die Geisteskräfte
des jungen Mannes, daß er zu sterben beschloß und dabei auf
ein schauderhaftes Mittel verfiel, sich mit recht viel Lärm aus
dieser Welt zu erpediren. Der junge Offizier wußte mehr
größere, mit Pulver gefüllte Projectile in sein Zimmer zu brin-
gen, und am Nachmittage nahm er eines derselben, setzte sich
darauf und entzündete es. Man kann sich die furchtbare Wir-
kung dieses mörderischen Geschosses vorstellen! Nicht nur, daß
der Körper des Unglücklichen in hundert blutige Stücke zer-
rissen wurde und die Fleischtheile nach allen Gegenden aus ein-
ander fuhren, auch das Haus wurde in jenem Theile, in wel-
chem die Erplosion stattfand, furchtbar zerstört. Alle Fenster
flogen mit einem Schlag auf die Straße und dickqualmender
Rauch folgte aus dem Zimmer nach, auch der Plafond wurde
zerrissen, die Mauern zerrüttet und alle Möbeln in der Woh-
nung gänzlich zertrümmert. Tief drangen die Eisenstücke nach
allen Richtungen in die Mauer ein und an den nächsten Häu-
sern wurden viele Fenster zertrümmert. Der Schrecken, den
diese Erplosion verursachte, war kein geringer. Der junge
Offizier soll ein braver Soldat gewesen sein, nnd die Liebe
seiner Kameraden besessen, wie auch sich in den vergangenen
Feldzügen recht wacker gehalten haben. Man hat in der letzten
Zeit schon lange eine auffallende Schwermuth an ihm bemerkt,
er floh fast alle Gesellschaften und lebte zumeist auf seinem
Zimmer, wenn ihn nicht der Dienst nöthigte, dasselbe zu ver-
lassen. Ob bei dem Ereignisse sonst Jemand beschädigt wurde,
ist nicht bekannt.

— Jn Wien haben vor einigen Tagen, wie Oesterreichische
Blätter melden, ein „Barricaden=Schuster“ und eine „ Boden-
Diebin “ vor den Geschwornen gestanden. Es giebt doch son-
derbare Titel in der Welt!

— Zu nächster Zeit sollen dem bei der Vertheidigung
Ofens gebliebenen Generalmajor v. Hentzi zwei Monumente
errichtet werden, und zwar das eine auf dem Kirchhofe, wo
seine Hülle ruht, zu dem die Staatsverwaltung dem Verneh-
men nach 6000 Fl. Conv.=M. beisteuern soll, das zweite auf
dem Georgsplatze in der Festung, auf welchem er bei der Ein-
nahme durch die Magyaren den Heldentod fand. Letzteres wird
größtentheils durch freiw. Beitr. in der Armee zu Stande kommen.



Neues Verfahren die Butter zu bereiten.

Aus Amerika kam nach Frankreich ein neues Verfahren die Butter zu
bereiten, welches für Landleute sehr vortheilhaft ist.

Nachdem der auf der Milch angesammelte Rahm abgeschöpft ist, muß
man ihn in einen Sack von Leinwand bringen, die weder zu fein noch zu
dick ist, den Sack zubinden, und ihn in ein Loch im Erdboden ( im Freien )
stecken, das Loch zudecken und den Rahm 25 Stunden darin lassen. Nach
Verlauf dieser Zeit nimmt man den Rahm heraus, welcher alsdann sehr
hart ist; man zerdrückt ihn mit einem Stößel, damit die Butter heraus-
dringt und gießt hernach ein halbes Glas Wasser hinzu. Die Butter trennt
sich sogleich von den Molken. Dies ist in zwei Minuten geschehen.

Wenn man eine große Menge Rahm hat, muß man ihn länger als 25
Stunden im Erdboden lassen. Jm Winter, wenn die Erde gefroren ist,
kann man die Operation in einem Keller mit Sand vornehmen.

Dieses Verfahren, wodurch das Butterfaß entbehrlich wird, hat niemals
fehlgeschlagen. Jn der Normandie und im Berry wird die Butter nicht
mehr anders bereitet, denn man vermeidet nicht nur Zeitverlust, sondern
der Rahm gibt auch mehr Butter und dieselbe ist vortrefflich. Bisweilen
schließt man den Sack in einen andern Sack ein, um zu vermeiden, daß
die Erde mit der Butter in Berührung kommt und sie beschmutzt.



Kirchliche Vorträge.
Sonntag, den 4. Mai 1851.
Große Evangel.=Gemeinde.

    Vormittags: Pastor Schneider.
    Nachmittags:     „     Nonne.

Kleine Evangel.=Gemeinde.

    Vormittags: Rector Zur Nieden.

[Spaltenumbruch]
Bekanntmachungen.
Bekanntmachung.

Die Liste der Gemeindewähler der 3. Abtheilung zur Wahl
eines Gemeinderaths=Mitgliedes der Stadt Hattingen liegt ge-
mäß §. 18. der Gemeindeordnung vom 11. März vorigen
Jahrs vom 5. d. M. an, 15 Tage auf dem hiesigen Rath-
hause zur Einsicht der Betheiligten offen.

Nur während dieser Zeit können gegen die Richtigkeit der
Liste Einwendungen erhoben und hier angebracht werden.

Hattingen, den 1. Mai 1851.

    Der Magistrat.



Bekanntmachung.

Auch mir und den Mitunterzeichnern der von hieraus an
das hohe Königl. Justiz=Ministerium übergegebenen Petition,
betreffend das Gericht in Hattingen ist vom Königl. Appella-
tionsgericht in Hamm ganz derselbe Bescheid geworden, wie ihn
der Herr Amtmann Pickert in Nro. 34 d. Blattes mitgetheilt hat.

Blankenstein, den 1. Mai 1851.

    Der Amtmann: KämperII.



Bekanntmachung.

Zur Anlage des Leinpfades unterhalb der Hattin-
ger Schleuse soll die Anlieferung von:

440 Schachtruthen Füllmaterial, welches aus
Steingeröll und Erde bestehen muß, dem Mindest-
fordernden, im Wege der Submission übertragen
werden.

Schriftliche, mit der Bezeichnung „Submission auf
Füllmaterial“ versehene und untersiegelte, Offerten zu
dieser Lieferung, sind bis zum
Sonnabend den 10. Mai,
Vormittags 10 Uhr

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zu dieser Lieferung sind in meinem Geschäfts=Bureau
einzusehen, und werden daselbst auch die eingegangenen
Angebote zur bezeichneten Stunde eröffnet werden.

Hattingen, den 1. Mai 1851.

    Der Wasserbaumeister:

166     Kayser.



Bekanntmachung.

Eine Partie, bei der Kemnader=Schleuse, lagerndes
Pappel=Reißig und Abfallholz, soll nächstkommenden
Donnerstag, den 8. Mai c.,
Nachmittags 3 Uhr,

an Ort und Stelle, gegen gleich baare Zahlung, den
Meistbietenden verkauft werden, wozu Kauflustige ein-
geladen werden. Die Vorwarden werden im Termine
bekannt gemacht.

Hattingen, den 1. Mai 1851.

    Der Wasserbaumeister:

167     Kaiser.



Zur Beachtung!

Da ich zum öftern und wiederholten Male die
Erfahrung gemacht habe, daß junge Leute, im Um-
herziehen oder Hausiren mit Porzelan und irdene Waa-
ren, sich für meine Träger oder Knechte bei meinen
auswärtigen Kunden ausgeben, ihr Geschäft also theil-
weise in meinem Namen betreiben, welches schon im
vorigen, so wie auch in diesem Jahre häufig vorgefal-
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Nicht nur, daß der Körper des Unglücklichen in hundert blutige Stücke zer- rissen wurde und die Fleischtheile nach allen Gegenden aus ein- ander fuhren, auch das Haus wurde in jenem Theile, in wel- chem die Erplosion stattfand, furchtbar zerstört. Alle Fenster flogen mit einem Schlag auf die Straße und dickqualmender Rauch folgte aus dem Zimmer nach, auch der Plafond wurde zerrissen, die Mauern zerrüttet und alle Möbeln in der Woh- nung gänzlich zertrümmert. Tief drangen die Eisenstücke nach allen Richtungen in die Mauer ein und an den nächsten Häu- sern wurden viele Fenster zertrümmert. Der Schrecken, den diese Erplosion verursachte, war kein geringer. Der junge Offizier soll ein braver Soldat gewesen sein, nnd die Liebe seiner Kameraden besessen, wie auch sich in den vergangenen Feldzügen recht wacker gehalten haben. Man hat in der letzten Zeit schon lange eine auffallende Schwermuth an ihm bemerkt, er floh fast alle Gesellschaften und lebte zumeist auf seinem Zimmer, wenn ihn nicht der Dienst nöthigte, dasselbe zu ver- lassen. Ob bei dem Ereignisse sonst Jemand beschädigt wurde, ist nicht bekannt. — Jn Wien haben vor einigen Tagen, wie Oesterreichische Blätter melden, ein „Barricaden=Schuster“ und eine „ Boden- Diebin “ vor den Geschwornen gestanden. Es giebt doch son- derbare Titel in der Welt! — Zu nächster Zeit sollen dem bei der Vertheidigung Ofens gebliebenen Generalmajor v. Hentzi zwei Monumente errichtet werden, und zwar das eine auf dem Kirchhofe, wo seine Hülle ruht, zu dem die Staatsverwaltung dem Verneh- men nach 6000 Fl. Conv.=M. beisteuern soll, das zweite auf dem Georgsplatze in der Festung, auf welchem er bei der Ein- nahme durch die Magyaren den Heldentod fand. Letzteres wird größtentheils durch freiw. Beitr. in der Armee zu Stande kommen. Neues Verfahren die Butter zu bereiten. Aus Amerika kam nach Frankreich ein neues Verfahren die Butter zu bereiten, welches für Landleute sehr vortheilhaft ist. Nachdem der auf der Milch angesammelte Rahm abgeschöpft ist, muß man ihn in einen Sack von Leinwand bringen, die weder zu fein noch zu dick ist, den Sack zubinden, und ihn in ein Loch im Erdboden ( im Freien ) stecken, das Loch zudecken und den Rahm 25 Stunden darin lassen. Nach Verlauf dieser Zeit nimmt man den Rahm heraus, welcher alsdann sehr hart ist; man zerdrückt ihn mit einem Stößel, damit die Butter heraus- dringt und gießt hernach ein halbes Glas Wasser hinzu. Die Butter trennt sich sogleich von den Molken. Dies ist in zwei Minuten geschehen. Wenn man eine große Menge Rahm hat, muß man ihn länger als 25 Stunden im Erdboden lassen. Jm Winter, wenn die Erde gefroren ist, kann man die Operation in einem Keller mit Sand vornehmen. Dieses Verfahren, wodurch das Butterfaß entbehrlich wird, hat niemals fehlgeschlagen. Jn der Normandie und im Berry wird die Butter nicht mehr anders bereitet, denn man vermeidet nicht nur Zeitverlust, sondern der Rahm gibt auch mehr Butter und dieselbe ist vortrefflich. Bisweilen schließt man den Sack in einen andern Sack ein, um zu vermeiden, daß die Erde mit der Butter in Berührung kommt und sie beschmutzt. Kirchliche Vorträge. Sonntag, den 4. Mai 1851. Große Evangel.=Gemeinde. Vormittags: Pastor Schneider. Nachmittags: „ Nonne. Kleine Evangel.=Gemeinde. Vormittags: Rector Zur Nieden. Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Liste der Gemeindewähler der 3. Abtheilung zur Wahl eines Gemeinderaths=Mitgliedes der Stadt Hattingen liegt ge- mäß §. 18. der Gemeindeordnung vom 11. März vorigen Jahrs vom 5. d. M. an, 15 Tage auf dem hiesigen Rath- hause zur Einsicht der Betheiligten offen. Nur während dieser Zeit können gegen die Richtigkeit der Liste Einwendungen erhoben und hier angebracht werden. Hattingen, den 1. Mai 1851. Der Magistrat. Bekanntmachung. Auch mir und den Mitunterzeichnern der von hieraus an das hohe Königl. Justiz=Ministerium übergegebenen Petition, betreffend das Gericht in Hattingen ist vom Königl. Appella- tionsgericht in Hamm ganz derselbe Bescheid geworden, wie ihn der Herr Amtmann Pickert in Nro. 34 d. Blattes mitgetheilt hat. Blankenstein, den 1. Mai 1851. Der Amtmann: KämperII. Bekanntmachung. Zur Anlage des Leinpfades unterhalb der Hattin- ger Schleuse soll die Anlieferung von: 440 Schachtruthen Füllmaterial, welches aus Steingeröll und Erde bestehen muß, dem Mindest- fordernden, im Wege der Submission übertragen werden. Schriftliche, mit der Bezeichnung „Submission auf Füllmaterial“ versehene und untersiegelte, Offerten zu dieser Lieferung, sind bis zum Sonnabend den 10. Mai, Vormittags 10 Uhr an den Unterzeichneten abzugeben; die Bedingungen zu dieser Lieferung sind in meinem Geschäfts=Bureau einzusehen, und werden daselbst auch die eingegangenen Angebote zur bezeichneten Stunde eröffnet werden. Hattingen, den 1. Mai 1851. Der Wasserbaumeister: 166 Kayser. Bekanntmachung. Eine Partie, bei der Kemnader=Schleuse, lagerndes Pappel=Reißig und Abfallholz, soll nächstkommenden Donnerstag, den 8. Mai c., Nachmittags 3 Uhr, an Ort und Stelle, gegen gleich baare Zahlung, den Meistbietenden verkauft werden, wozu Kauflustige ein- geladen werden. Die Vorwarden werden im Termine bekannt gemacht. Hattingen, den 1. Mai 1851. Der Wasserbaumeister: 167 Kaiser. Zur Beachtung! Da ich zum öftern und wiederholten Male die Erfahrung gemacht habe, daß junge Leute, im Um- herziehen oder Hausiren mit Porzelan und irdene Waa- ren, sich für meine Träger oder Knechte bei meinen auswärtigen Kunden ausgeben, ihr Geschäft also theil- weise in meinem Namen betreiben, welches schon im vorigen, so wie auch in diesem Jahre häufig vorgefal- len ist, finde ich mich veranlaßt, indem ich nicht wis-

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Zitationshilfe: Märkische Blätter. Nr. 36. Hattingen, 3. Mai 1851, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maerkische036_1851/3>, abgerufen am 21.11.2024.