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Märkische Blätter. Jahrgang 4, Nr. 74. Hattingen, 14. September 1852.

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[Beginn Spaltensatz]
Die Macht der Barmherzigkeit.
( Fortsetzung statt Schluß. )

Die Glocke schlug 9 Uhr, aber Alles war schon so still wie
um Mitternacht; keine Seele bewegte sich weit und breit; an den
Fenstern des Pfarrhauses vermochte er kein Licht zu entdecken. Er
wagte es nicht, das Thor zu öffnen, der Schall der Klinke konnte
ihn verrathen. Er kletterte daher leise hinüber. Aber kaum hatte er
den Boden auf der andern Seite der Mauer erreicht, als das laute
Bellen eines Hundes ihn erschreckte. Er kauerte sich hinter dem
Heuschober zusammen und wagte kaum zu athmen; jeden Augenblick
erwartete er, daß der Hund auf ihn losspringen würde. So ver-
ging einige Zeit, bis der Knabe sich wieder zu rühren wagte und
in dem Maße als sein Muth sank, verringerte sich auch sein Durst
nach Rache; endlich war er entschlossen, wieder nach Lamborough zu-
rückzukehren; aber er war zu müde, zu erkältet, zu hungrig -- über-
dieß würde ihn die Frau für sein langes Ausbleiben geschlagen ha-
ben, Was konnte er also thun? wohin sollte er gehen? und als
das Gefühl seiner verlassenen Lage wieder kam, kehrte auch die lei-
denschaftliche Erinnerung an seinen Vater, sein Haß gegen dessen An-
kläger, und seine Rachbegierde zurück; und noch einmal vom Muthe
des Zornes gehoben, stand er auf, nahm die Schachtel aus der Tasche
und strich kühn mit einem Zündhölzchen über das rauhe Papier.
Es entzündete sich; er stieß es hastig in den Schober, hinter dem er
stand -- es flackerte ein klein wenig, dann ging es aus. Jn hefti-
gem Zittern faßte jetzt der junge West noch einmal alle übriggeblie-
benen Zündhölzchen in seine Hand und zündete sie an, aber in dem-
selben Augenblicke bellt der Hund. Er hört wie das Thor geöffnet
wird, ein Schritt kommt hart hinter ihn her, die Zündhölzchen wer-
den gelöscht, der Junge macht eine verzweifelte Anstrengung, um zu
entfliehen, aber eine starke Hand hält ihn fest und eine tiefe ruhige
[Spaltenumbruch] Stimme fragt ihn: "Was hat dich zu einem solchen Verbrechen ge-
trieben?" Dann ruft der Herr ohne ihn los zu lassen, mit lauter
Stimme, und bald erscheinen einige Dienstleute, die nun das Gut
mit ihren Laternen zu durchsuchen beginnen. Natürlich fanden sie
keine Genossen, sondern nur die Handvoll halbverbrannter Zündhölz-
chen die der Junge hatte fallen lassen. Er selber aber stand die
ganze Zeit über zitternd da und verfuchte bisweilen sich los zu
machen, aber der Herr hielt ihn mit fester doch nicht roher Hand.

Endlich erhielten die Männer den Befehl, nach dem Hause
zurückzukehren, und auch George ward dahin geführt, jedoch auf einem
andern Wege. Sie traten in ein ärmlich ausstaffirtes Zimmer. Die
Wände waren mit Büchern bedeckt; soviel konnte der ängstliche Blick
des jungen Verbrechers bei der hellen Kaminflamme entdecken. Der
Herr zündete nun eine Lampe an und betrachtete seinen Gefangenen
mit aufmerksamen Blicken. Dieser hielt die Augen auf der Boden
geheftet, während Herrn Leyton's Blicke von den blassen, abgemager-
ten Zügen auf seine ärmliche zerlumpte Kleidung fielen, durch die
Löcher derselben konnte er die dünnen Beine wahrnehmen, die vor
Kälte und Furcht zitterten. Als George endlich aus Neugierde über
das lange Schweigen emporsah, leuchtete ihm aus dem sanften Blick
des Fremden eine so wehmüthige Theilnahme entgegen, das der Junge
kaum glauben konnte, es sei das wirklich der Mann, dessen Zeugniß
es hauptsächlich gewesen war, welches die Deportation seines Vaters
bewirkt hatte. Bei dem Verhör hatte er seine Züge nicht zu unter-
scheiden vermocht, und noch nie hatte ihn Jemand so freundlich an-
gesehen. Seine stolzen, böswilligen Gefühle begannen zu schmelzen.

"Du siehst ja aus, als ob Du fast verkümmert wärest," sagte
Hr. Leyton; "tritt näher zu dem Feuer, Du kannst auf den Stuhl
dort sitzen, während ich Dich befrage. Und ich ermahne Dich, mir
die Wahrheit zu sagen. Jch bin zwar kein Friedensrichter, aber ich
kann Dich natürlich dem Gerichte übergeben, wenn Du mich nicht
auf meine Weise für Dich sorgen lässest."     ( Schluß folgt. )

[Ende Spaltensatz]

Oeffentliche Anzeigen.
[Beginn Spaltensatz]
Taxe des Weißbrodes
im Bezirk Sprockhövel für den Monat September.
Für 2 Sgr.
[Abbildung]
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1 ) Carl Bäcker31Loth.
2 ) J. P. Effmann31"
3 ) D. E Fleing32"
4 ) J. C. Hilgenstock32"
5 ) J. P. Hilgenstock32"
6 ) H. P. Hilgenstock32"
7 ) J. P. Eggermann32"
8 ) D. E. Flanhardt32"
9 ) W. Brockhaus32"
10 ) H. Lange32"
11 ) Joh. Pet. Landgrafe33"
12 ) Rud Niedersteberg32"
13 ) Arnold Lange32"
14 ) Wwe. Nonnenberg32Loth.
15 ) H. P. Schnatenberg32"
16 ) H. P. Stracke30"
17 ) Fr. Wm. Stracke30"
18 ) H. P. Dimmer31"
19 ) J. P. Vette32"
20 ) Caspar Hellhammer31"
21 ) Caspar Stöckmann31"
22 ) J. P. Spartmann31"
23 ) Carl Schmidt30"
24 ) F. W. [unleserliches Material - 8 Zeichen fehlen]Schubeis.31"
[Ende Spaltensatz]

Sprockhövel, 8. September 1852. Der Bürgermeister: Stock.



Die Lührmann 'sche Vormundschaft beabsichtigt in dem zu Herbede be-
legenen, gegenwärtig von dem Gastwirthe und Bierbrauer M. Ulsamer ange-
pachteten Hause resp. dem dazu gehörigen Garten, ein Felsenkeller zum Lagern
des Bieres anzulegen. Zur Verdingung der ganzen Anlage, nach dem angefer-
tigten Kosten=Anschlage und Beschreibung auf 645 Thaler geschätzt, ist ein Termin
auf den 20. September c., Nachmittags 4 Uhr
im Ulsamerschen Gasthofe zu Herbede

bestimmt, wozu Bietungslustige unter dem Bemerken, daß der Kostenanschlag und
Beschreibung vorher bei Ulsamer eingesehen werden kann, eingeladen werden.

Hattingen, den 12. September 1852.

Königliche Kreisgerichts-Kommission III.

[Spaltenumbruch]
Frucht=Verkauf.

Am Dienstage den 21.
d. M. Nachmittags
2 Uhr

werde ich an der Behausung des Wirths
Herrn M. J. Bergmann am Markte
hierselbst eine bedeutende Parthie un-
gedroschene Roggen=, Waitzen= und
Haferfrucht öffentlich gegen baare Zah-
lung zum Verkauf aussetzen.

Kauflustige werden hierzu eingeladen.

Hattingen, den 8. Septbr. 1852.

    Der Auctions=Commissar
    A. Burmann.



Jn Bezug auf die Abho-
lungsfeier des Herrn Pastors
Chrzceszynski, war es Absicht, sämmt-
liche Mitbürger der Stadt und des Amts
einzuladen.

Die Umgehung unserer jüdischen Mitbür-
ger hat zu einer Mißdeutung Veranlassung
gegeben. Jndem wir dies lebhaft bedauern,
erlauben wir uns, diese noch nachträglich
einzuladen.



Für einen Jüngling von guter Erzie-
hung und Schulbildung ist in meiner
Buchdruckerei eine Stelle als

Lehrling
offen.

    Carl Hundt.

[Ende Spaltensatz]
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Die Macht der Barmherzigkeit.
( Fortsetzung statt Schluß. )

Die Glocke schlug 9 Uhr, aber Alles war schon so still wie
um Mitternacht; keine Seele bewegte sich weit und breit; an den
Fenstern des Pfarrhauses vermochte er kein Licht zu entdecken. Er
wagte es nicht, das Thor zu öffnen, der Schall der Klinke konnte
ihn verrathen. Er kletterte daher leise hinüber. Aber kaum hatte er
den Boden auf der andern Seite der Mauer erreicht, als das laute
Bellen eines Hundes ihn erschreckte. Er kauerte sich hinter dem
Heuschober zusammen und wagte kaum zu athmen; jeden Augenblick
erwartete er, daß der Hund auf ihn losspringen würde. So ver-
ging einige Zeit, bis der Knabe sich wieder zu rühren wagte und
in dem Maße als sein Muth sank, verringerte sich auch sein Durst
nach Rache; endlich war er entschlossen, wieder nach Lamborough zu-
rückzukehren; aber er war zu müde, zu erkältet, zu hungrig — über-
dieß würde ihn die Frau für sein langes Ausbleiben geschlagen ha-
ben, Was konnte er also thun? wohin sollte er gehen? und als
das Gefühl seiner verlassenen Lage wieder kam, kehrte auch die lei-
denschaftliche Erinnerung an seinen Vater, sein Haß gegen dessen An-
kläger, und seine Rachbegierde zurück; und noch einmal vom Muthe
des Zornes gehoben, stand er auf, nahm die Schachtel aus der Tasche
und strich kühn mit einem Zündhölzchen über das rauhe Papier.
Es entzündete sich; er stieß es hastig in den Schober, hinter dem er
stand — es flackerte ein klein wenig, dann ging es aus. Jn hefti-
gem Zittern faßte jetzt der junge West noch einmal alle übriggeblie-
benen Zündhölzchen in seine Hand und zündete sie an, aber in dem-
selben Augenblicke bellt der Hund. Er hört wie das Thor geöffnet
wird, ein Schritt kommt hart hinter ihn her, die Zündhölzchen wer-
den gelöscht, der Junge macht eine verzweifelte Anstrengung, um zu
entfliehen, aber eine starke Hand hält ihn fest und eine tiefe ruhige
[Spaltenumbruch] Stimme fragt ihn: „Was hat dich zu einem solchen Verbrechen ge-
trieben?“ Dann ruft der Herr ohne ihn los zu lassen, mit lauter
Stimme, und bald erscheinen einige Dienstleute, die nun das Gut
mit ihren Laternen zu durchsuchen beginnen. Natürlich fanden sie
keine Genossen, sondern nur die Handvoll halbverbrannter Zündhölz-
chen die der Junge hatte fallen lassen. Er selber aber stand die
ganze Zeit über zitternd da und verfuchte bisweilen sich los zu
machen, aber der Herr hielt ihn mit fester doch nicht roher Hand.

Endlich erhielten die Männer den Befehl, nach dem Hause
zurückzukehren, und auch George ward dahin geführt, jedoch auf einem
andern Wege. Sie traten in ein ärmlich ausstaffirtes Zimmer. Die
Wände waren mit Büchern bedeckt; soviel konnte der ängstliche Blick
des jungen Verbrechers bei der hellen Kaminflamme entdecken. Der
Herr zündete nun eine Lampe an und betrachtete seinen Gefangenen
mit aufmerksamen Blicken. Dieser hielt die Augen auf der Boden
geheftet, während Herrn Leyton's Blicke von den blassen, abgemager-
ten Zügen auf seine ärmliche zerlumpte Kleidung fielen, durch die
Löcher derselben konnte er die dünnen Beine wahrnehmen, die vor
Kälte und Furcht zitterten. Als George endlich aus Neugierde über
das lange Schweigen emporsah, leuchtete ihm aus dem sanften Blick
des Fremden eine so wehmüthige Theilnahme entgegen, das der Junge
kaum glauben konnte, es sei das wirklich der Mann, dessen Zeugniß
es hauptsächlich gewesen war, welches die Deportation seines Vaters
bewirkt hatte. Bei dem Verhör hatte er seine Züge nicht zu unter-
scheiden vermocht, und noch nie hatte ihn Jemand so freundlich an-
gesehen. Seine stolzen, böswilligen Gefühle begannen zu schmelzen.

„Du siehst ja aus, als ob Du fast verkümmert wärest,“ sagte
Hr. Leyton; „tritt näher zu dem Feuer, Du kannst auf den Stuhl
dort sitzen, während ich Dich befrage. Und ich ermahne Dich, mir
die Wahrheit zu sagen. Jch bin zwar kein Friedensrichter, aber ich
kann Dich natürlich dem Gerichte übergeben, wenn Du mich nicht
auf meine Weise für Dich sorgen lässest.“     ( Schluß folgt. )

[Ende Spaltensatz]

Oeffentliche Anzeigen.
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Taxe des Weißbrodes
im Bezirk Sprockhövel für den Monat September.
Für 2 Sgr.
[Abbildung]
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1 ) Carl Bäcker31Loth.
2 ) J. P. Effmann31
3 ) D. E Fleing32
4 ) J. C. Hilgenstock32
5 ) J. P. Hilgenstock32
6 ) H. P. Hilgenstock32
7 ) J. P. Eggermann32
8 ) D. E. Flanhardt32
9 ) W. Brockhaus32
10 ) H. Lange32
11 ) Joh. Pet. Landgrafe33
12 ) Rud Niedersteberg32
13 ) Arnold Lange32
14 ) Wwe. Nonnenberg32Loth.
15 ) H. P. Schnatenberg32
16 ) H. P. Stracke30
17 ) Fr. Wm. Stracke30
18 ) H. P. Dimmer31
19 ) J. P. Vette32
20 ) Caspar Hellhammer31
21 ) Caspar Stöckmann31
22 ) J. P. Spartmann31
23 ) Carl Schmidt30
24 ) F. W. [unleserliches Material – 8 Zeichen fehlen]Schubeis.31
[Ende Spaltensatz]

Sprockhövel, 8. September 1852. Der Bürgermeister: Stock.



Die Lührmann 'sche Vormundschaft beabsichtigt in dem zu Herbede be-
legenen, gegenwärtig von dem Gastwirthe und Bierbrauer M. Ulsamer ange-
pachteten Hause resp. dem dazu gehörigen Garten, ein Felsenkeller zum Lagern
des Bieres anzulegen. Zur Verdingung der ganzen Anlage, nach dem angefer-
tigten Kosten=Anschlage und Beschreibung auf 645 Thaler geschätzt, ist ein Termin
auf den 20. September c., Nachmittags 4 Uhr
im Ulsamerschen Gasthofe zu Herbede

bestimmt, wozu Bietungslustige unter dem Bemerken, daß der Kostenanschlag und
Beschreibung vorher bei Ulsamer eingesehen werden kann, eingeladen werden.

Hattingen, den 12. September 1852.

Königliche Kreisgerichts-Kommission III.

[Spaltenumbruch]
Frucht=Verkauf.

Am Dienstage den 21.
d. M. Nachmittags
2 Uhr

werde ich an der Behausung des Wirths
Herrn M. J. Bergmann am Markte
hierselbst eine bedeutende Parthie un-
gedroschene Roggen=, Waitzen= und
Haferfrucht öffentlich gegen baare Zah-
lung zum Verkauf aussetzen.

Kauflustige werden hierzu eingeladen.

Hattingen, den 8. Septbr. 1852.

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☞ Jn Bezug auf die Abho-
lungsfeier des Herrn Pastors
Chrzceszynski, war es Absicht, sämmt-
liche Mitbürger der Stadt und des Amts
einzuladen.

Die Umgehung unserer jüdischen Mitbür-
ger hat zu einer Mißdeutung Veranlassung
gegeben. Jndem wir dies lebhaft bedauern,
erlauben wir uns, diese noch nachträglich
einzuladen.



Für einen Jüngling von guter Erzie-
hung und Schulbildung ist in meiner
Buchdruckerei eine Stelle als

Lehrling
offen.

    Carl Hundt.

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[0003] Die Macht der Barmherzigkeit. ( Fortsetzung statt Schluß. ) Die Glocke schlug 9 Uhr, aber Alles war schon so still wie um Mitternacht; keine Seele bewegte sich weit und breit; an den Fenstern des Pfarrhauses vermochte er kein Licht zu entdecken. Er wagte es nicht, das Thor zu öffnen, der Schall der Klinke konnte ihn verrathen. Er kletterte daher leise hinüber. Aber kaum hatte er den Boden auf der andern Seite der Mauer erreicht, als das laute Bellen eines Hundes ihn erschreckte. Er kauerte sich hinter dem Heuschober zusammen und wagte kaum zu athmen; jeden Augenblick erwartete er, daß der Hund auf ihn losspringen würde. So ver- ging einige Zeit, bis der Knabe sich wieder zu rühren wagte und in dem Maße als sein Muth sank, verringerte sich auch sein Durst nach Rache; endlich war er entschlossen, wieder nach Lamborough zu- rückzukehren; aber er war zu müde, zu erkältet, zu hungrig — über- dieß würde ihn die Frau für sein langes Ausbleiben geschlagen ha- ben, Was konnte er also thun? wohin sollte er gehen? und als das Gefühl seiner verlassenen Lage wieder kam, kehrte auch die lei- denschaftliche Erinnerung an seinen Vater, sein Haß gegen dessen An- kläger, und seine Rachbegierde zurück; und noch einmal vom Muthe des Zornes gehoben, stand er auf, nahm die Schachtel aus der Tasche und strich kühn mit einem Zündhölzchen über das rauhe Papier. Es entzündete sich; er stieß es hastig in den Schober, hinter dem er stand — es flackerte ein klein wenig, dann ging es aus. Jn hefti- gem Zittern faßte jetzt der junge West noch einmal alle übriggeblie- benen Zündhölzchen in seine Hand und zündete sie an, aber in dem- selben Augenblicke bellt der Hund. Er hört wie das Thor geöffnet wird, ein Schritt kommt hart hinter ihn her, die Zündhölzchen wer- den gelöscht, der Junge macht eine verzweifelte Anstrengung, um zu entfliehen, aber eine starke Hand hält ihn fest und eine tiefe ruhige Stimme fragt ihn: „Was hat dich zu einem solchen Verbrechen ge- trieben?“ Dann ruft der Herr ohne ihn los zu lassen, mit lauter Stimme, und bald erscheinen einige Dienstleute, die nun das Gut mit ihren Laternen zu durchsuchen beginnen. Natürlich fanden sie keine Genossen, sondern nur die Handvoll halbverbrannter Zündhölz- chen die der Junge hatte fallen lassen. Er selber aber stand die ganze Zeit über zitternd da und verfuchte bisweilen sich los zu machen, aber der Herr hielt ihn mit fester doch nicht roher Hand. Endlich erhielten die Männer den Befehl, nach dem Hause zurückzukehren, und auch George ward dahin geführt, jedoch auf einem andern Wege. Sie traten in ein ärmlich ausstaffirtes Zimmer. Die Wände waren mit Büchern bedeckt; soviel konnte der ängstliche Blick des jungen Verbrechers bei der hellen Kaminflamme entdecken. Der Herr zündete nun eine Lampe an und betrachtete seinen Gefangenen mit aufmerksamen Blicken. Dieser hielt die Augen auf der Boden geheftet, während Herrn Leyton's Blicke von den blassen, abgemager- ten Zügen auf seine ärmliche zerlumpte Kleidung fielen, durch die Löcher derselben konnte er die dünnen Beine wahrnehmen, die vor Kälte und Furcht zitterten. Als George endlich aus Neugierde über das lange Schweigen emporsah, leuchtete ihm aus dem sanften Blick des Fremden eine so wehmüthige Theilnahme entgegen, das der Junge kaum glauben konnte, es sei das wirklich der Mann, dessen Zeugniß es hauptsächlich gewesen war, welches die Deportation seines Vaters bewirkt hatte. Bei dem Verhör hatte er seine Züge nicht zu unter- scheiden vermocht, und noch nie hatte ihn Jemand so freundlich an- gesehen. Seine stolzen, böswilligen Gefühle begannen zu schmelzen. „Du siehst ja aus, als ob Du fast verkümmert wärest,“ sagte Hr. Leyton; „tritt näher zu dem Feuer, Du kannst auf den Stuhl dort sitzen, während ich Dich befrage. Und ich ermahne Dich, mir die Wahrheit zu sagen. Jch bin zwar kein Friedensrichter, aber ich kann Dich natürlich dem Gerichte übergeben, wenn Du mich nicht auf meine Weise für Dich sorgen lässest.“ ( Schluß folgt. ) Oeffentliche Anzeigen. Taxe des Weißbrodes im Bezirk Sprockhövel für den Monat September. Für 2 Sgr. [Abbildung] 1 ) Carl Bäcker 31 Loth. 2 ) J. P. Effmann 31 „ 3 ) D. E Fleing 32 „ 4 ) J. C. Hilgenstock 32 „ 5 ) J. P. Hilgenstock 32 „ 6 ) H. P. Hilgenstock 32 „ 7 ) J. P. Eggermann 32 „ 8 ) D. E. Flanhardt 32 „ 9 ) W. Brockhaus 32 „ 10 ) H. Lange 32 „ 11 ) Joh. Pet. Landgrafe 33 „ 12 ) Rud Niedersteberg 32 „ 13 ) Arnold Lange 32 „ 14 ) Wwe. Nonnenberg 32 Loth. 15 ) H. P. Schnatenberg 32 „ 16 ) H. P. Stracke 30 „ 17 ) Fr. Wm. Stracke 30 „ 18 ) H. P. Dimmer 31 „ 19 ) J. P. Vette 32 „ 20 ) Caspar Hellhammer 31 „ 21 ) Caspar Stöckmann 31 „ 22 ) J. P. Spartmann 31 „ 23 ) Carl Schmidt 30 „ 24 ) F. W. ________Schubeis. 31 „ Sprockhövel, 8. September 1852. Der Bürgermeister: Stock. Die Lührmann 'sche Vormundschaft beabsichtigt in dem zu Herbede be- legenen, gegenwärtig von dem Gastwirthe und Bierbrauer M. Ulsamer ange- pachteten Hause resp. dem dazu gehörigen Garten, ein Felsenkeller zum Lagern des Bieres anzulegen. Zur Verdingung der ganzen Anlage, nach dem angefer- tigten Kosten=Anschlage und Beschreibung auf 645 Thaler geschätzt, ist ein Termin auf den 20. September c., Nachmittags 4 Uhr im Ulsamerschen Gasthofe zu Herbede bestimmt, wozu Bietungslustige unter dem Bemerken, daß der Kostenanschlag und Beschreibung vorher bei Ulsamer eingesehen werden kann, eingeladen werden. Hattingen, den 12. September 1852. Königliche Kreisgerichts-Kommission III. Frucht=Verkauf. Am Dienstage den 21. d. M. Nachmittags 2 Uhr werde ich an der Behausung des Wirths Herrn M. J. Bergmann am Markte hierselbst eine bedeutende Parthie un- gedroschene Roggen=, Waitzen= und Haferfrucht öffentlich gegen baare Zah- lung zum Verkauf aussetzen. Kauflustige werden hierzu eingeladen. Hattingen, den 8. Septbr. 1852. Der Auctions=Commissar A. Burmann. ☞ Jn Bezug auf die Abho- lungsfeier des Herrn Pastors Chrzceszynski, war es Absicht, sämmt- liche Mitbürger der Stadt und des Amts einzuladen. Die Umgehung unserer jüdischen Mitbür- ger hat zu einer Mißdeutung Veranlassung gegeben. Jndem wir dies lebhaft bedauern, erlauben wir uns, diese noch nachträglich einzuladen. Für einen Jüngling von guter Erzie- hung und Schulbildung ist in meiner Buchdruckerei eine Stelle als Lehrling offen. Carl Hundt.

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Zitationshilfe: Märkische Blätter. Jahrgang 4, Nr. 74. Hattingen, 14. September 1852, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maerkische074_1852/3>, abgerufen am 21.11.2024.