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Mainzer Journal. Nr. 51. Mainz, 5. August 1848.

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[Beginn Spaltensatz] Das Auswandern ist nur Weibern und Kindern gestattet.
Nichts desto weniger scheinen doch viele Männer ausge-
wandert zu seyn. Laut dem "Republikaner" wimmelt es im
Kanton Tessin von lombardischen Flüchtlingen. Dieses Blatt
mahnt die Männer zur Rückkehr in ihr Vaterland, um es mit
den Waffen zu schützen. Frauen und Kinder sollen die beste Auf-
nahme finden, ungern sehe man dagegen waffenfähige Personen
ihr noch nicht verlorenes Vaterland fliehen.

Venedig 26. Juli. Die päpstlichen Truppen gaben bei einem
Crawall mit hiesigen Einwohnern Feuer, was bedeutende Ver-
wundungen zur Folge hatte. Die Stimmung ist hier ungemein
niedergedrückt, an einigen Häusern kann man emo fame, zu
deutsch: wir leiden Hunger lesen. Die neapolitanischen Truppen
sind noch stets hier, ungeachtet der Ordre zum Rückmarsch.

Großbritannien.

London 2. August. Der Berichterstatter der "Times"
schildert die Scene des Aufstandes folgender Maßen: "Jch ver-
ließ Kilkenny und begab mich nach Tipperary, diesem Heerde des
Aufstandes. Man wird es kaum glauben, daß nirgend, wo ich
durchkam, eine Spur von Unruhe oder Besorgniß zu merken war.
Das Vieh weidete ruhig auf den Wiesen, die Landleute hockten
ruhig an der Thür ihrer Hütten. Nirgend Bewegung oder Hin-
und Herziehen von Bewaffneten, kein Glockenläuten, keine Freu-
denfeuer. Das ganze Land schien in die tiefste Ruhe versenkt.
Schöne Weiden und herrliche Kornfelder begegneten dem Auge,
wohin es blickte. So sah es in Tipperary aus, als die langver-
heißene, vielgefürchtete Revolution von 1848 dort ausbrach. Doch
die Wohnung eines Gutsbesitzers, in welche ich trat, gab mir ein
Bild des Krieges. Das Gehöft war fürchterlich verbarricadirt
und befestigt; die ungeheuer dicke Hausthür war doppelt ver-
schlossen, die oberen Fenster waren mit Schießscharten versehen.
Drinnen waren sechs oder sieben gerüstete junge Männer und
viele Frauen, welche hieher geflüchtet waren, um Schutz zu finden.
Pistolen, Doppel büchsen und Handgranaten waren die Verthei-
digungswaffen. Der ganze Platz war eine Festung im Klei-
nen." Die Lage dieser englischen Gutsbesitzer, welche im Süden
und Westen Jrlands vereinzelt auf ihren Gehöften unter einem
aufgereizten Landvolke von anderem Stamme und Glauben leben,
ist allerdings sehr mißlich. Ueber das kleine Gefecht, welches der
ganzen Empörung ein Ende gemacht zu haben scheint, laufen[unleserliches Material] fol-
gendenähere Nachrichten ein: Kaum war die Nachricht, daß O'Brien
und seine Genossen für Verräther erklärt und ein Preis auf ihren
Kopf gesetzt sey, von Dublin nach Kilkenny gekommen, als Herr
Blake, der Grafschafts=Jnspector der Constabler=Mannschaft,
den Entschluß faßte, sich jener Führer des Aufstandes zu bemäch-
rigen. Als er sicher erfahren, daß O'Brien die Nacht unter den
Bergleuten oder "schwarzen Knaben" von Boulagh zugebracht,
so sandte er nach Callan, wo die Constabler der Umgegend seit
einigen Tagen zusammengezogen waren, und schrieb nach allen
Seiten um Truppen. Unterdeß rückte der kleine Haufe der Con-
stabler 50 bis 60 Mann, geführt vom Haupt=Constabler Trant,
mit bewundernswürdiger Unerschrockenheit in die Mitte des Auf-
ruhrs vor. Auf der Gemeindewiese von Boulagh fanden sie
Smith O'Brien und seine Helfer, die sich dort mit weit überle-
genen Kräften kampffertig aufgestellt hatten. Beim Anrücken der
Constabler ertönte die Glocke der nächsten Kapelle, und das Land-
volk lief von allen Seiten herbei. Da Trant und seinen Gefähr-
ten Gefahr drohte, umzingelt zu werden, so warfen sie sich in
ein festes, mit Schiefer gedecktes Haus, welches auf einer An-
höhe dicht bei der Gemeindewiese stand. Hier wurden sie bald
von den bewaffneten Haufen angegriffen. Smith O'Brien trat
ans Fenster mit zwei Pistolen in der Hand und forderte die
Constabler auf, ihre Waffen zu überliefern; dann solle ihnen
nichts geschehen. Während er sprach und mit den Constab-
lern zu fraternisiren suchte, indem er ihnen die Hand durch
das Fenster schüttelte, häuften seine Anhänger kaltblütig
Stroh und Heu vor dem Eingange des Hauses auf, um die armen
Schelme drinnen entweder zu ersticken oder zu verbrennen. Nun
war die Zeit zum Handeln gekommen; aber die Constabler mach-
ten nicht früher von ihren Flinten Gebrauch, als bis mehrere
Schüsse gegen sie gefeuert und Steine durch das Fenster geworfen
waren. Dann gaben sie Feuer. Zwei aus dem Haufen stürzten
todt nieder, ein Dritter gab gleich nachher seinen Geist auf. Der
Erfolg war, daß die Menge sich zurückzog, und obgleich Smith
O'Brien sie immer von Neuem aufforderte, darauf los zu gehen
und das Haus niederzureißen, so wollten sie doch nicht daran.
Der katholische Geistliche der Umgegend kam herbei und beschwor
das Volk, keine Gewalt zu brauchen. Da flohen O'Brien und
seine Freunde unwillig davon. O'Brien saß auf einem Pferde,
[Spaltenumbruch] welches kurz vorher einem einzelnen berittenen Constabler abge-
nommen worden. Dieser Mann begegnete ihm auf der Landstraße
zu Fuß und hielt O'Brien vor, es sey thöricht, den Soldaten,
welche sich gegen ihn zusammenzögen, Widerstand leisten zu wol-
len, besonders da die Geistlichen das Volk aufforderten, sich von
der Empörung fern zu halten. O'Brien schien tief über diese
Anrede nachzusinnen. Er sagte, zwanzig Jahre lang habe er
versucht, seinem Vaterlande zu dienen; aber wenn das Volk
ihn verlasse, so müsse er dessen Sache aufgeben. Mit diesen
Worten ritt er davon. Smith O'Brien stammt aus einer an-
gesehenen Familie, die sich, wie so viele irische, eine königliche
nennt, und hat von seiner Mutter ein Vermögen von 5000
Pf. St. jährlicher Einkünfte zu erwarten. Er ist durch alle Mei-
nungen gegangen und hinter einander Tory, Whig, Radicaler
und zuletzt Repealer gewesen. Er wird spottweise der König von
Munster genannt, weil er einem alten Weibe, welches ihn mit
diesem Namen anredete, zur Antwort gab: Noch nicht! Noch
nicht!

Die Partei des specifischen Preußenthums, welche aus heim-
lichen oder offenen Feinden der Ehre und Macht des großen eini-
gen deutschen Vaterlandes besteht, hat einen neuen eifrigen An-
hänger und Freund gefunden: die Dänen! Jn einer Cor-
respondenz der "Times" aus Kopenhagen wird Wrangel ein
moderner Wallenstein genannt, der seinem Könige und Herrn den
Gehorsam aufkündige. "Wir haben nichts zu thun mit Frank-
furt!" heißt es in einer Correspondenz, "wir wissen so wenig
von einem Reichsverweser und einer Nationalversammlung, als
Wrangel von einem Könige von Preußen zu wissen scheint. Für
uns ist Preußen kein mediatisirter Staat, sondern noch im Besitze
aller seiner Rechte und Pflichten als souverainer Staat, und wir
erwarten von Preußen die Ausführung des Waffenstillstandes."
Es wird keine Mühe gespart, um die alten Sondergelüste aufzu-
stacheln und sich für Hannovers, Sachsens und der übrigen deut-
schen Staaten Selbstständigkeit besorgt zu stellen; kurz, es wird
uns auf's deutlichste bewiesen, daß Deutschlands Feinde ( nament-
lich der englische Krämergeist ) nichts so sehr fürchten als seine
Einheit. Werden uns die Augen endlich aufgehen?



Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld.am 4. Aug. 1848. Papier Geld.
Oestr. Met. Oblg. 5% 64 1 / 4 63 3 / 4 Amsterdam fl. 100 k. S. -- 100 7 / 8
" " " 4% 52 1 / 2 --     ditto " 2 M. -- 100 3 / 8
" " "2 1 / 2 % 34 33 3 / 4 Augsburg fl. 100 k. S. -- 119 1 / 2
" Bankactien 1075 1065     ditto " 2 M. -- --
" 250 fl. L. b. Roths. 72 71 Berlin Thlr. 60 k. S. -- 105
" 500 fl. " " 108 107     ditto " 2 M. -- --
"4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 57 3 / 4 57 1 / 4 Bremen 50 Th. Ls. k. S. -- 99 1 / 4
" 4% " " 53 1 / 2 52 1 / 2     ditto " 2 M. -- --
Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 74 73 Hamburg Mb. 100 k. S. -- 88 7 / 8
" Prämienscheine. 87 1 / 2 86 1 / 2     ditto " 2 M. -- 88 1 / 4
Bair.3 1 / 2 Obligation. -- 75 1 / 2 Leipzig Thlr. 60 k. S. -- 105
Hessen 50 fl. Loose. 63 62 1 / 2     ditto in der Messe -- --
" 25 fl. " 21 20 1 / 2 London Lst. 10 k. S. 121 --
"3 1 / 2 % Obl. 76 75 1 / 2     ditto " 3 M. -- 119 3 / 4
" 4% " 86 85 Lyon Frs. 200 k. S. -- 95 1 / 8
Baden Obligat.3 1 / 2 % 75 74     ditto " 2 M. -- --
" 50 fl. Loose 47 46 Mailand Lr. 250 k. S. 101 --
" 35 fl. " 27 3 / 8 27 1 / 8     ditto " 2 M. -- --
Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 74 1 / 2 -- Paris Frs. 200 k. S. -- 95 1 / 8
" Neue4 1 / 2 % " 91 3 / 4 91 1 / 8     ditto " 3 M. -- --
Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 81 80 1 / 2 Wien fl. 100 C. k. S. 103 --
" 25 fl. Loose. 21 20 1 / 2     ditto " 3 M. -- --
Frankfrt. Obligat. 3% 81 1 / 2 -- Disconto -- 2
    ditto v. 1839.3 1 / 2 % 93 1 / 4 92 3 / 4
    ditto v. 1846.3 1 / 2 %8786 fl. kr.
Frankf. Taunusbahn 276 272 Pistolen 9 55
Holland.2 1 / 2 Integral. 44 43 1 / 2 Preus. Friedrichsd'or. 9 56
" Holländische 4% -- 68 1 / 2 Holl. fl. 10 Stücke 10 5
" Syndicats3 1 / 2 % -- 68 Rand-Ducaten 5 36
Spanien 5% Active -- -- 20 Franken-Stücke 9 37
" 3% Innere 17 3 / 8 17 1 / 8 Engl. Sovereigns 12 2
Portgl. Cons. a 12 fl. 3% -- -- Gold al Marco 382 --
Polen fl. 500 Lot. L. Rth. -- 87 Laubth., ganze 2 43 1 / 4
" Obl. de fl. 500 4% 64 63 1 / 2 Preussische Thaler 1 45
Russland i. R. 3 fl. 4% -- 74 3 / 4 5 Frankenthlr -- --
" b. Stieglitz 4% -- 74 3 / 4 Hochhaltig Silber 24 24

Gering u. mittelh.
2418
Diverse Actien und Loose.
Brief. Geld. Brief. Geld.
Kurhess. Loose. 25 7 / 8 25 5 / 8 Cöln-Minden 76 75
Sardinische Loose. 25 24 1 / 2 Ludwigsh.-Bexb. 68 1 / 4 67 3 / 4
Cöln-Aachen. -- -- Fr. W. Nordbahn 39 1 / 2 39
[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. -- Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. -- Druck von Florian Kupferberg.

[Beginn Spaltensatz] Das Auswandern ist nur Weibern und Kindern gestattet.
Nichts desto weniger scheinen doch viele Männer ausge-
wandert zu seyn. Laut dem „Republikaner“ wimmelt es im
Kanton Tessin von lombardischen Flüchtlingen. Dieses Blatt
mahnt die Männer zur Rückkehr in ihr Vaterland, um es mit
den Waffen zu schützen. Frauen und Kinder sollen die beste Auf-
nahme finden, ungern sehe man dagegen waffenfähige Personen
ihr noch nicht verlorenes Vaterland fliehen.

Venedig 26. Juli. Die päpstlichen Truppen gaben bei einem
Crawall mit hiesigen Einwohnern Feuer, was bedeutende Ver-
wundungen zur Folge hatte. Die Stimmung ist hier ungemein
niedergedrückt, an einigen Häusern kann man emo fame, zu
deutsch: wir leiden Hunger lesen. Die neapolitanischen Truppen
sind noch stets hier, ungeachtet der Ordre zum Rückmarsch.

Großbritannien.

London 2. August. Der Berichterstatter der „Times“
schildert die Scene des Aufstandes folgender Maßen: „Jch ver-
ließ Kilkenny und begab mich nach Tipperary, diesem Heerde des
Aufstandes. Man wird es kaum glauben, daß nirgend, wo ich
durchkam, eine Spur von Unruhe oder Besorgniß zu merken war.
Das Vieh weidete ruhig auf den Wiesen, die Landleute hockten
ruhig an der Thür ihrer Hütten. Nirgend Bewegung oder Hin-
und Herziehen von Bewaffneten, kein Glockenläuten, keine Freu-
denfeuer. Das ganze Land schien in die tiefste Ruhe versenkt.
Schöne Weiden und herrliche Kornfelder begegneten dem Auge,
wohin es blickte. So sah es in Tipperary aus, als die langver-
heißene, vielgefürchtete Revolution von 1848 dort ausbrach. Doch
die Wohnung eines Gutsbesitzers, in welche ich trat, gab mir ein
Bild des Krieges. Das Gehöft war fürchterlich verbarricadirt
und befestigt; die ungeheuer dicke Hausthür war doppelt ver-
schlossen, die oberen Fenster waren mit Schießscharten versehen.
Drinnen waren sechs oder sieben gerüstete junge Männer und
viele Frauen, welche hieher geflüchtet waren, um Schutz zu finden.
Pistolen, Doppel büchsen und Handgranaten waren die Verthei-
digungswaffen. Der ganze Platz war eine Festung im Klei-
nen.“ Die Lage dieser englischen Gutsbesitzer, welche im Süden
und Westen Jrlands vereinzelt auf ihren Gehöften unter einem
aufgereizten Landvolke von anderem Stamme und Glauben leben,
ist allerdings sehr mißlich. Ueber das kleine Gefecht, welches der
ganzen Empörung ein Ende gemacht zu haben scheint, laufen[unleserliches Material] fol-
gendenähere Nachrichten ein: Kaum war die Nachricht, daß O'Brien
und seine Genossen für Verräther erklärt und ein Preis auf ihren
Kopf gesetzt sey, von Dublin nach Kilkenny gekommen, als Herr
Blake, der Grafschafts=Jnspector der Constabler=Mannschaft,
den Entschluß faßte, sich jener Führer des Aufstandes zu bemäch-
rigen. Als er sicher erfahren, daß O'Brien die Nacht unter den
Bergleuten oder „schwarzen Knaben“ von Boulagh zugebracht,
so sandte er nach Callan, wo die Constabler der Umgegend seit
einigen Tagen zusammengezogen waren, und schrieb nach allen
Seiten um Truppen. Unterdeß rückte der kleine Haufe der Con-
stabler 50 bis 60 Mann, geführt vom Haupt=Constabler Trant,
mit bewundernswürdiger Unerschrockenheit in die Mitte des Auf-
ruhrs vor. Auf der Gemeindewiese von Boulagh fanden sie
Smith O'Brien und seine Helfer, die sich dort mit weit überle-
genen Kräften kampffertig aufgestellt hatten. Beim Anrücken der
Constabler ertönte die Glocke der nächsten Kapelle, und das Land-
volk lief von allen Seiten herbei. Da Trant und seinen Gefähr-
ten Gefahr drohte, umzingelt zu werden, so warfen sie sich in
ein festes, mit Schiefer gedecktes Haus, welches auf einer An-
höhe dicht bei der Gemeindewiese stand. Hier wurden sie bald
von den bewaffneten Haufen angegriffen. Smith O'Brien trat
ans Fenster mit zwei Pistolen in der Hand und forderte die
Constabler auf, ihre Waffen zu überliefern; dann solle ihnen
nichts geschehen. Während er sprach und mit den Constab-
lern zu fraternisiren suchte, indem er ihnen die Hand durch
das Fenster schüttelte, häuften seine Anhänger kaltblütig
Stroh und Heu vor dem Eingange des Hauses auf, um die armen
Schelme drinnen entweder zu ersticken oder zu verbrennen. Nun
war die Zeit zum Handeln gekommen; aber die Constabler mach-
ten nicht früher von ihren Flinten Gebrauch, als bis mehrere
Schüsse gegen sie gefeuert und Steine durch das Fenster geworfen
waren. Dann gaben sie Feuer. Zwei aus dem Haufen stürzten
todt nieder, ein Dritter gab gleich nachher seinen Geist auf. Der
Erfolg war, daß die Menge sich zurückzog, und obgleich Smith
O'Brien sie immer von Neuem aufforderte, darauf los zu gehen
und das Haus niederzureißen, so wollten sie doch nicht daran.
Der katholische Geistliche der Umgegend kam herbei und beschwor
das Volk, keine Gewalt zu brauchen. Da flohen O'Brien und
seine Freunde unwillig davon. O'Brien saß auf einem Pferde,
[Spaltenumbruch] welches kurz vorher einem einzelnen berittenen Constabler abge-
nommen worden. Dieser Mann begegnete ihm auf der Landstraße
zu Fuß und hielt O'Brien vor, es sey thöricht, den Soldaten,
welche sich gegen ihn zusammenzögen, Widerstand leisten zu wol-
len, besonders da die Geistlichen das Volk aufforderten, sich von
der Empörung fern zu halten. O'Brien schien tief über diese
Anrede nachzusinnen. Er sagte, zwanzig Jahre lang habe er
versucht, seinem Vaterlande zu dienen; aber wenn das Volk
ihn verlasse, so müsse er dessen Sache aufgeben. Mit diesen
Worten ritt er davon. Smith O'Brien stammt aus einer an-
gesehenen Familie, die sich, wie so viele irische, eine königliche
nennt, und hat von seiner Mutter ein Vermögen von 5000
Pf. St. jährlicher Einkünfte zu erwarten. Er ist durch alle Mei-
nungen gegangen und hinter einander Tory, Whig, Radicaler
und zuletzt Repealer gewesen. Er wird spottweise der König von
Munster genannt, weil er einem alten Weibe, welches ihn mit
diesem Namen anredete, zur Antwort gab: Noch nicht! Noch
nicht!

Die Partei des specifischen Preußenthums, welche aus heim-
lichen oder offenen Feinden der Ehre und Macht des großen eini-
gen deutschen Vaterlandes besteht, hat einen neuen eifrigen An-
hänger und Freund gefunden: die Dänen! Jn einer Cor-
respondenz der „Times“ aus Kopenhagen wird Wrangel ein
moderner Wallenstein genannt, der seinem Könige und Herrn den
Gehorsam aufkündige. „Wir haben nichts zu thun mit Frank-
furt!“ heißt es in einer Correspondenz, „wir wissen so wenig
von einem Reichsverweser und einer Nationalversammlung, als
Wrangel von einem Könige von Preußen zu wissen scheint. Für
uns ist Preußen kein mediatisirter Staat, sondern noch im Besitze
aller seiner Rechte und Pflichten als souverainer Staat, und wir
erwarten von Preußen die Ausführung des Waffenstillstandes.“
Es wird keine Mühe gespart, um die alten Sondergelüste aufzu-
stacheln und sich für Hannovers, Sachsens und der übrigen deut-
schen Staaten Selbstständigkeit besorgt zu stellen; kurz, es wird
uns auf's deutlichste bewiesen, daß Deutschlands Feinde ( nament-
lich der englische Krämergeist ) nichts so sehr fürchten als seine
Einheit. Werden uns die Augen endlich aufgehen?



Geld-und Wechselcourse.
Frankfurter Börse. Papier. Geld.am 4. Aug. 1848. Papier Geld.
Oestr. Met. Oblg. 5% 64 1 / 4 63 3 / 4 Amsterdam fl. 100 k. S. 100 7 / 8
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Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 74 1 / 2 Paris Frs. 200 k. S. 95 1 / 8
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Frankfrt. Obligat. 3% 81 1 / 2 Disconto 2
    ditto v. 1839.3 1 / 2 % 93 1 / 4 92 3 / 4
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Frankf. Taunusbahn 276 272 Pistolen 9 55
Holland.2 1 / 2 Integral. 44 43 1 / 2 Preus. Friedrichsd'or. 9 56
„ Holländische 4% 68 1 / 2 Holl. fl. 10 Stücke 10 5
„ Syndicats3 1 / 2 % 68 Rand-Ducaten 5 36
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Portgl. Cons. à 12 fl. 3% Gold al Marco 382
Polen fl. 500 Lot. L. Rth. 87 Laubth., ganze 2 43 1 / 4
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Russland i. R. 3 fl. 4% 74 3 / 4 5 Frankenthlr
„ b. Stieglitz 4% 74 3 / 4 Hochhaltig Silber 24 24

Gering u. mittelh.
2418
Diverse Actien und Loose.
Brief. Geld. Brief. Geld.
Kurhess. Loose. 25 7 / 8 25 5 / 8 Cöln-Minden 76 75
Sardinische Loose. 25 24 1 / 2 Ludwigsh.-Bexb. 68 1 / 4 67 3 / 4
Cöln-Aachen. Fr. W. Nordbahn 39 1 / 2 39
[Ende Spaltensatz]

Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Smith O'Brien und seine Helfer, die sich dort mit weit überle-<lb/>
genen Kräften kampffertig aufgestellt hatten. Beim Anrücken der<lb/>
Constabler ertönte die Glocke der nächsten Kapelle, und das Land-<lb/>
volk lief von allen Seiten herbei. Da Trant und seinen Gefähr-<lb/>
ten Gefahr drohte, umzingelt zu werden, so warfen sie sich in<lb/>
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höhe dicht bei der Gemeindewiese stand. Hier wurden sie bald<lb/>
von den bewaffneten Haufen angegriffen. Smith O'Brien trat<lb/>
ans Fenster mit zwei Pistolen in der Hand und forderte die<lb/>
Constabler auf, ihre Waffen zu überliefern; dann solle ihnen<lb/>
nichts geschehen. Während er sprach und mit den Constab-<lb/>
lern zu fraternisiren suchte, indem er ihnen die Hand durch<lb/>
das Fenster schüttelte, häuften seine Anhänger kaltblütig<lb/>
Stroh und Heu vor dem Eingange des Hauses auf, um die armen<lb/>
Schelme drinnen entweder zu ersticken oder zu verbrennen. Nun<lb/>
war die Zeit zum Handeln gekommen; aber die Constabler mach-<lb/>
ten nicht früher von ihren Flinten Gebrauch, als bis mehrere<lb/>
Schüsse gegen sie gefeuert und Steine durch das Fenster geworfen<lb/>
waren. Dann gaben sie Feuer. Zwei aus dem Haufen stürzten<lb/>
todt nieder, ein Dritter gab gleich nachher seinen Geist auf. Der<lb/>
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O'Brien sie immer von Neuem aufforderte, darauf los zu gehen<lb/>
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Der katholische Geistliche der Umgegend kam herbei und beschwor<lb/>
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der Empörung fern zu halten. O'Brien schien tief über diese<lb/>
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Pf. St. jährlicher Einkünfte zu erwarten. Er ist durch alle Mei-<lb/>
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              <p>Redacteur: Franz Sausen. &#x2014; Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. &#x2014; Druck von Florian Kupferberg.</p>
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[0006] Das Auswandern ist nur Weibern und Kindern gestattet. Nichts desto weniger scheinen doch viele Männer ausge- wandert zu seyn. Laut dem „Republikaner“ wimmelt es im Kanton Tessin von lombardischen Flüchtlingen. Dieses Blatt mahnt die Männer zur Rückkehr in ihr Vaterland, um es mit den Waffen zu schützen. Frauen und Kinder sollen die beste Auf- nahme finden, ungern sehe man dagegen waffenfähige Personen ihr noch nicht verlorenes Vaterland fliehen. Venedig 26. Juli. Die päpstlichen Truppen gaben bei einem Crawall mit hiesigen Einwohnern Feuer, was bedeutende Ver- wundungen zur Folge hatte. Die Stimmung ist hier ungemein niedergedrückt, an einigen Häusern kann man emo fame, zu deutsch: wir leiden Hunger lesen. Die neapolitanischen Truppen sind noch stets hier, ungeachtet der Ordre zum Rückmarsch. Großbritannien. London 2. August. Der Berichterstatter der „Times“ schildert die Scene des Aufstandes folgender Maßen: „Jch ver- ließ Kilkenny und begab mich nach Tipperary, diesem Heerde des Aufstandes. Man wird es kaum glauben, daß nirgend, wo ich durchkam, eine Spur von Unruhe oder Besorgniß zu merken war. Das Vieh weidete ruhig auf den Wiesen, die Landleute hockten ruhig an der Thür ihrer Hütten. Nirgend Bewegung oder Hin- und Herziehen von Bewaffneten, kein Glockenläuten, keine Freu- denfeuer. Das ganze Land schien in die tiefste Ruhe versenkt. Schöne Weiden und herrliche Kornfelder begegneten dem Auge, wohin es blickte. So sah es in Tipperary aus, als die langver- heißene, vielgefürchtete Revolution von 1848 dort ausbrach. Doch die Wohnung eines Gutsbesitzers, in welche ich trat, gab mir ein Bild des Krieges. Das Gehöft war fürchterlich verbarricadirt und befestigt; die ungeheuer dicke Hausthür war doppelt ver- schlossen, die oberen Fenster waren mit Schießscharten versehen. Drinnen waren sechs oder sieben gerüstete junge Männer und viele Frauen, welche hieher geflüchtet waren, um Schutz zu finden. Pistolen, Doppel büchsen und Handgranaten waren die Verthei- digungswaffen. Der ganze Platz war eine Festung im Klei- nen.“ Die Lage dieser englischen Gutsbesitzer, welche im Süden und Westen Jrlands vereinzelt auf ihren Gehöften unter einem aufgereizten Landvolke von anderem Stamme und Glauben leben, ist allerdings sehr mißlich. Ueber das kleine Gefecht, welches der ganzen Empörung ein Ende gemacht zu haben scheint, laufen_ fol- gendenähere Nachrichten ein: Kaum war die Nachricht, daß O'Brien und seine Genossen für Verräther erklärt und ein Preis auf ihren Kopf gesetzt sey, von Dublin nach Kilkenny gekommen, als Herr Blake, der Grafschafts=Jnspector der Constabler=Mannschaft, den Entschluß faßte, sich jener Führer des Aufstandes zu bemäch- rigen. Als er sicher erfahren, daß O'Brien die Nacht unter den Bergleuten oder „schwarzen Knaben“ von Boulagh zugebracht, so sandte er nach Callan, wo die Constabler der Umgegend seit einigen Tagen zusammengezogen waren, und schrieb nach allen Seiten um Truppen. Unterdeß rückte der kleine Haufe der Con- stabler 50 bis 60 Mann, geführt vom Haupt=Constabler Trant, mit bewundernswürdiger Unerschrockenheit in die Mitte des Auf- ruhrs vor. Auf der Gemeindewiese von Boulagh fanden sie Smith O'Brien und seine Helfer, die sich dort mit weit überle- genen Kräften kampffertig aufgestellt hatten. Beim Anrücken der Constabler ertönte die Glocke der nächsten Kapelle, und das Land- volk lief von allen Seiten herbei. Da Trant und seinen Gefähr- ten Gefahr drohte, umzingelt zu werden, so warfen sie sich in ein festes, mit Schiefer gedecktes Haus, welches auf einer An- höhe dicht bei der Gemeindewiese stand. Hier wurden sie bald von den bewaffneten Haufen angegriffen. Smith O'Brien trat ans Fenster mit zwei Pistolen in der Hand und forderte die Constabler auf, ihre Waffen zu überliefern; dann solle ihnen nichts geschehen. Während er sprach und mit den Constab- lern zu fraternisiren suchte, indem er ihnen die Hand durch das Fenster schüttelte, häuften seine Anhänger kaltblütig Stroh und Heu vor dem Eingange des Hauses auf, um die armen Schelme drinnen entweder zu ersticken oder zu verbrennen. Nun war die Zeit zum Handeln gekommen; aber die Constabler mach- ten nicht früher von ihren Flinten Gebrauch, als bis mehrere Schüsse gegen sie gefeuert und Steine durch das Fenster geworfen waren. Dann gaben sie Feuer. Zwei aus dem Haufen stürzten todt nieder, ein Dritter gab gleich nachher seinen Geist auf. Der Erfolg war, daß die Menge sich zurückzog, und obgleich Smith O'Brien sie immer von Neuem aufforderte, darauf los zu gehen und das Haus niederzureißen, so wollten sie doch nicht daran. Der katholische Geistliche der Umgegend kam herbei und beschwor das Volk, keine Gewalt zu brauchen. Da flohen O'Brien und seine Freunde unwillig davon. O'Brien saß auf einem Pferde, welches kurz vorher einem einzelnen berittenen Constabler abge- nommen worden. Dieser Mann begegnete ihm auf der Landstraße zu Fuß und hielt O'Brien vor, es sey thöricht, den Soldaten, welche sich gegen ihn zusammenzögen, Widerstand leisten zu wol- len, besonders da die Geistlichen das Volk aufforderten, sich von der Empörung fern zu halten. O'Brien schien tief über diese Anrede nachzusinnen. Er sagte, zwanzig Jahre lang habe er versucht, seinem Vaterlande zu dienen; aber wenn das Volk ihn verlasse, so müsse er dessen Sache aufgeben. Mit diesen Worten ritt er davon. Smith O'Brien stammt aus einer an- gesehenen Familie, die sich, wie so viele irische, eine königliche nennt, und hat von seiner Mutter ein Vermögen von 5000 Pf. St. jährlicher Einkünfte zu erwarten. Er ist durch alle Mei- nungen gegangen und hinter einander Tory, Whig, Radicaler und zuletzt Repealer gewesen. Er wird spottweise der König von Munster genannt, weil er einem alten Weibe, welches ihn mit diesem Namen anredete, zur Antwort gab: Noch nicht! Noch nicht! Die Partei des specifischen Preußenthums, welche aus heim- lichen oder offenen Feinden der Ehre und Macht des großen eini- gen deutschen Vaterlandes besteht, hat einen neuen eifrigen An- hänger und Freund gefunden: die Dänen! Jn einer Cor- respondenz der „Times“ aus Kopenhagen wird Wrangel ein moderner Wallenstein genannt, der seinem Könige und Herrn den Gehorsam aufkündige. „Wir haben nichts zu thun mit Frank- furt!“ heißt es in einer Correspondenz, „wir wissen so wenig von einem Reichsverweser und einer Nationalversammlung, als Wrangel von einem Könige von Preußen zu wissen scheint. Für uns ist Preußen kein mediatisirter Staat, sondern noch im Besitze aller seiner Rechte und Pflichten als souverainer Staat, und wir erwarten von Preußen die Ausführung des Waffenstillstandes.“ Es wird keine Mühe gespart, um die alten Sondergelüste aufzu- stacheln und sich für Hannovers, Sachsens und der übrigen deut- schen Staaten Selbstständigkeit besorgt zu stellen; kurz, es wird uns auf's deutlichste bewiesen, daß Deutschlands Feinde ( nament- lich der englische Krämergeist ) nichts so sehr fürchten als seine Einheit. Werden uns die Augen endlich aufgehen? Geld-und Wechselcourse. Frankfurter Börse. Papier. Geld. am 4. Aug. 1848. Papier Geld. Oestr. Met. Oblg. 5% 64 1 / 4 63 3 / 4 Amsterdam fl. 100 k. S. — 100 7 / 8 „ „ „ 4% 52 1 / 2 — ditto „ 2 M. — 100 3 / 8 „ „ „2 1 / 2 % 34 33 3 / 4 Augsburg fl. 100 k. S. — 119 1 / 2 „ Bankactien 1075 1065 ditto „ 2 M. — — „ 250 fl. L. b. Roths. 72 71 Berlin Thlr. 60 k. S. — 105 „ 500 fl. „ „ 108 107 ditto „ 2 M. — — „4 1 / 2 % Obl. b. Beth. 57 3 / 4 57 1 / 4 Bremen 50 Th. Ls. k. S. — 99 1 / 4 „ 4% „ „ 53 1 / 2 52 1 / 2 ditto „ 2 M. — — Preuss.3 1 / 2 % Schulds. 74 73 Hamburg Mb. 100 k. S. — 88 7 / 8 „ Prämienscheine. 87 1 / 2 86 1 / 2 ditto „ 2 M. — 88 1 / 4 Bair.3 1 / 2 Obligation. — 75 1 / 2 Leipzig Thlr. 60 k. S. — 105 Hessen 50 fl. Loose. 63 62 1 / 2 ditto in der Messe — — „ 25 fl. „ 21 20 1 / 2 London Lst. 10 k. S. 121 — „3 1 / 2 % Obl. 76 75 1 / 2 ditto „ 3 M. — 119 3 / 4 „ 4% „ 86 85 Lyon Frs. 200 k. S. — 95 1 / 8 Baden Obligat.3 1 / 2 % 75 74 ditto „ 2 M. — — „ 50 fl. Loose 47 46 Mailand Lr. 250 k. S. 101 — „ 35 fl. „ 27 3 / 8 27 1 / 8 ditto „ 2 M. — — Würtemb.3 1 / 2 % Obl. 74 1 / 2 — Paris Frs. 200 k. S. — 95 1 / 8 „ Neue4 1 / 2 % „ 91 3 / 4 91 1 / 8 ditto „ 3 M. — — Nassau3 1 / 2 % Obl. b. R. 81 80 1 / 2 Wien fl. 100 C. k. S. 103 — „ 25 fl. Loose. 21 20 1 / 2 ditto „ 3 M. — — Frankfrt. Obligat. 3% 81 1 / 2 — Disconto — 2 ditto v. 1839.3 1 / 2 % 93 1 / 4 92 3 / 4 ditto v. 1846.3 1 / 2 % 87 86 fl. kr. Frankf. Taunusbahn 276 272 Pistolen 9 55 Holland.2 1 / 2 Integral. 44 43 1 / 2 Preus. Friedrichsd'or. 9 56 „ Holländische 4% — 68 1 / 2 Holl. fl. 10 Stücke 10 5 „ Syndicats3 1 / 2 % — 68 Rand-Ducaten 5 36 Spanien 5% Active — — 20 Franken-Stücke 9 37 „ 3% Innere 17 3 / 8 17 1 / 8 Engl. Sovereigns 12 2 Portgl. Cons. à 12 fl. 3% — — Gold al Marco 382 — Polen fl. 500 Lot. L. Rth. — 87 Laubth., ganze 2 43 1 / 4 „ Obl. de fl. 500 4% 64 63 1 / 2 Preussische Thaler 1 45 Russland i. R. 3 fl. 4% — 74 3 / 4 5 Frankenthlr — — „ b. Stieglitz 4% — 74 3 / 4 Hochhaltig Silber 24 24 Gering u. mittelh. 24 18 Diverse Actien und Loose. Brief. Geld. Brief. Geld. Kurhess. Loose. 25 7 / 8 25 5 / 8 Cöln-Minden 76 75 Sardinische Loose. 25 24 1 / 2 Ludwigsh.-Bexb. 68 1 / 4 67 3 / 4 Cöln-Aachen. — — Fr. W. Nordbahn 39 1 / 2 39 Redacteur: Franz Sausen. — Verlag von Kirchheim und Schott in Mainz. — Druck von Florian Kupferberg.

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Zitationshilfe: Mainzer Journal. Nr. 51. Mainz, 5. August 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_mainzerjournal051_1848/6>, abgerufen am 14.08.2024.