Marburger Zeitung. Nr. 220, Marburg, 26.09.1916.Nr. 220, 26. September 1916 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] Spannung. Prächtige Ausnahmen von tadelloser Photographie sowie das erstklassige Spiel der darstellenden Kräfte sind bemerkenswerte Vorzüge dieses Films. Nur ist in diesem Film kein Geheim- detektiv, sondern ein Rechtsanwalt mit der Eruierung eines Spitzbuben betraut, der aber Kombinationsgabe, Kaltblütigkeit und Scharssinn besitzt, die einem Sherlock Holmes alle Ehre machen würden. -- Als Ergänzung: ,Rita macht alles', Schwank in 3 Akten, und der aktuelle Kriegsbericht der Meßter-Sascha-Woche beschließen das dreitägige Programm. Erhöhung der Post- und Telegraphen- gebühren. Mit 1. Oktober tritt eine weitgehende Von einem Wilderer erschossen. Am Letzte Drahtnachrichten. Deutscher Kriegsbericht. Der vierte Tag der neuen Somme- Berlin, 26. September. [Spaltenumbruch] Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Ruprecht von Bayern. Die englisch-französische Infanterie ist Erfolge, die unsere Gegner östlich von Bei Bouchavesnes und weiter südlich bis Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Sechsmaliger Ansturm starker feindlicher Ein russisches Riesenflugzeug wurde Im Ludowa-Abschnitt sind abermals Kriegsschauplatz von Siebenbürgen. Im Abschnitt von Hermannstadt (Nagy Balkan-Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. An der Front keine besonderen Ereignisse. Mazedonische Front. Am 24. September kleinere, für die bulga- Der erste Generalquartiermeister v. Ludendorff. Ernste griechische Lage. Fahrt des Verräters Veniselos. Athen, 25. September. (KB.) [Reuterbüro.] [Spaltenumbruch] Der Übertritt des 4. Armeekorps. London, 25. September. (Tel. d. K.B.) Das Reuterbüro erfährt aus britischen Hier herrscht der Eindruck, daß diese in letzter Die Türkei im Kampfe. Konstantinopel, 24. September. (KB.) Wie nachträglich bekannt wird, brachten wir Konstantinopel, 25. September. (KB.) Kaukasusfront. Ein feindlicher Feuer- Auf der galizischen Front unternahmen Britischer Dampfer versenkt. London, 26. September. (KB.) Lloyds Die eingesperrten englischen Schiffe. Die Falle in der Ostsee. Stockholm, 25. September. (Tel. d. KB.) Nachrichten aus besonderer Quelle besagen, Der endlose mexikanische Bürgerkrieg. Bern, 25. September. (KB.) ,Petit Parisien' [irrelevantes Material] Nr. 220, 26. September 1916 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] Spannung. Prächtige Auſnahmen von tadelloſer Photographie ſowie das erſtklaſſige Spiel der darſtellenden Kräfte ſind bemerkenswerte Vorzüge dieſes Films. Nur iſt in dieſem Film kein Geheim- detektiv, ſondern ein Rechtsanwalt mit der Eruierung eines Spitzbuben betraut, der aber Kombinationsgabe, Kaltblütigkeit und Scharſſinn beſitzt, die einem Sherlock Holmes alle Ehre machen würden. — Als Ergänzung: ‚Rita macht alles‘, Schwank in 3 Akten, und der aktuelle Kriegsbericht der Meßter-Saſcha-Woche beſchließen das dreitägige Programm. Erhöhung der Poſt- und Telegraphen- gebühren. Mit 1. Oktober tritt eine weitgehende Von einem Wilderer erſchoſſen. Am Letzte Drahtnachrichten. Deutſcher Kriegsbericht. Der vierte Tag der neuen Somme- Berlin, 26. September. [Spaltenumbruch] Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinzen Ruprecht von Bayern. Die engliſch-franzöſiſche Infanterie iſt Erfolge, die unſere Gegner öſtlich von Bei Bouchavesnes und weiter ſüdlich bis Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern. Sechsmaliger Anſturm ſtarker feindlicher Ein ruſſiſches Rieſenflugzeug wurde Im Ludowa-Abſchnitt ſind abermals Kriegsſchauplatz von Siebenbürgen. Im Abſchnitt von Hermannſtadt (Nagy Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen. An der Front keine beſonderen Ereigniſſe. Mazedoniſche Front. Am 24. September kleinere, für die bulga- Der erſte Generalquartiermeiſter v. Ludendorff. Ernſte griechiſche Lage. Fahrt des Verräters Veniſelos. Athen, 25. September. (KB.) [Reuterbüro.] [Spaltenumbruch] Der Übertritt des 4. Armeekorps. London, 25. September. (Tel. d. K.B.) Das Reuterbüro erfährt aus britiſchen Hier herrſcht der Eindruck, daß dieſe in letzter Die Türkei im Kampfe. Konſtantinopel, 24. September. (KB.) Wie nachträglich bekannt wird, brachten wir Konſtantinopel, 25. September. (KB.) Kaukaſusfront. Ein feindlicher Feuer- Auf der galiziſchen Front unternahmen Britiſcher Dampfer verſenkt. London, 26. September. (KB.) Lloyds Die eingeſperrten engliſchen Schiffe. Die Falle in der Oſtſee. Stockholm, 25. September. (Tel. d. KB.) Nachrichten aus beſonderer Quelle beſagen, Der endloſe mexikaniſche Bürgerkrieg. Bern, 25. September. (KB.) ‚Petit Pariſien‘ [irrelevantes Material] <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nr. 220, 26. September 1916 Marburger Zeitung</hi></fw><lb/><cb/> Spannung. Prächtige Auſnahmen von tadelloſer<lb/> Photographie ſowie das erſtklaſſige Spiel der<lb/> darſtellenden Kräfte ſind bemerkenswerte Vorzüge<lb/> dieſes Films. Nur iſt in dieſem Film kein Geheim-<lb/> detektiv, ſondern ein Rechtsanwalt mit der<lb/> Eruierung eines Spitzbuben betraut, der aber<lb/> Kombinationsgabe, Kaltblütigkeit und Scharſſinn<lb/> beſitzt, die einem Sherlock Holmes alle Ehre machen<lb/> würden. — Als Ergänzung: ‚Rita macht alles‘,<lb/> Schwank in 3 Akten, und der aktuelle Kriegsbericht<lb/> der Meßter-Saſcha-Woche beſchließen das dreitägige<lb/> Programm.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Erhöhung der Poſt- und Telegraphen-<lb/> gebühren.</hi> </head> <p>Mit 1. Oktober tritt eine weitgehende<lb/> Erhöhung der Poſt- und Telegraphengebühren ein,<lb/> deren Erträgnis auf rund 90 Millionen berechnet<lb/> wird und mit zur Bezahlung der Zinſen der Kriegs-<lb/> anleihe dienen ſoll. Die wichtigſten Erhöhungen ſind:<lb/> Die <hi rendition="#g">Poſtkarte,</hi> welche bisher 5 H. koſtet, koſtet<lb/> nunmehr bei Verwendung der von der Poſtver-<lb/> waltung ſelbſt herausgegebenen „Korreſpondenzkarte“<lb/> (hoffentlich wird bei dieſer Gelegenheit dieſes<lb/> Fremdwort abgeſchafft) mit eingedrucktem Poſtwert-<lb/> zeichen 8 H., ſonſt (alſo insbeſondere die Anſichts-<lb/> karten) 10 H. <hi rendition="#g">Briefe</hi> bis zu 20 Gramm koſten<lb/> 15 H. (bisher 10) weiter ſteigt die Gebühr von<lb/> 20 zu 20 Gramm um je 5 H. wodurch ſie drei-,<lb/> vierfach uſw. höher wird. Während bisher Briefe<lb/> über 20 und bis 250 Gramm einheitlich 20 H.<lb/> gekoſtet haben, koſtet nunmehr ein Brief im Gewichte<lb/> von: 20 bis 40 Gramm 20 H., 40 bis 60 Gramm<lb/> 25 H., 60 bis 80 Gramm 30 H., 80 bis 100 Gramm<lb/> 35 H., 100 bis 120 Gramm 40 H., 120 bis 140<lb/> Gramm 45 H., 140 bis 160 Gramm 50 H., 160<lb/> bis 180 Gramm 55 H., 180 bis 200 Gramm 60 H.<lb/> (Höchſtgewicht unbeſchränkt.) <hi rendition="#g">Druckſachen</hi> koſten<lb/> fortan 3 H. für je 50 Gramm (Höchſtgewicht<lb/> 2 Kilogramm). Wer jedoch die „eilige Beſörderung“<lb/> (zugleich mit der Brieſpoſt) wünſcht muß noch ohne<lb/> Unterſchied des Gewichtes die neu eingeführte<lb/> „Eilmarke“ zu 2 H. aufkleben. <hi rendition="#g">Warenproben</hi><lb/> koſten 5 H. für je 50 Gramm, mindeſtens aber<lb/> 10 H. Das zuläſſige Gewicht wird auf 500 Gramm<lb/> erhöht und die Beſtimmung aufgehoben, daß Waren-<lb/> proben keinen Kauf- und Handelswert haben dürfen.<lb/> Man kann alſo kleinere Mengen von Waren in<lb/> Hinkunft als Warenproben verſenden. <hi rendition="#g">Poſtpakete.</hi><lb/> Gewichtsgebühr in Öſterreich: Bis 1 Kilo 60 H.,<lb/> bis 5 Kilo 80 H., bis 10 Kilo 2 K., bis 15 Kilo<lb/> 3 K., bis 20 Kilo (Höchſtgewicht) 4 K. <hi rendition="#g">Poſtan-<lb/> weiſungen.</hi> In Öſterreich, Ungarn, Bosnien-<lb/> Herzegowina: Grundgebühr 15 H. für eine Poſt-<lb/> anweiſung und Wertgebühr 5 H. für je 50 K.<lb/> Nach Deutſchland 25 H. für je 50 K. <hi rendition="#g">Tele-<lb/> grammgebühren.</hi> Wortgebühr 8 H. (bisher<lb/> 6 H.), Mindeſtgebühr für jedes Telegramm 1 K.<lb/> (bisher 60 H.) Zeitungstelegramme im Inlande für<lb/> die erſten 500 Worte 15 K., für jedes weitere an-<lb/> gefangene hundert von Worten 3 K. — Zugleich<lb/> werden neue Poſtwertzeichen ausgegeben; die bisher<lb/> im Gebrauch geweſenen können bis <hi rendition="#g">31. Dezem-<lb/> ber aufgebraucht</hi> werden; nur müſſen ſie<lb/> durch entſprechende Zuſatzmarken auf die neue<lb/> Poſtgebühr ergänzt werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von einem Wilderer erſchoſſen.</hi> </head> <p>Am<lb/> 23. September wurde der Förſter Ignaz <hi rendition="#g">Rauſer</hi><lb/> aus Glinsko, Gemeinde Neukirchen, im Walde<lb/> durch einen Bauchſchuß tötlich verletzt gefunden.<lb/> Er wurde nach Cilli ins allgemeine Krankenhaus<lb/> gebracht und konnte nur angeben, daß er in<lb/> einen Kampf mit einem Wilderer geraten war, der<lb/> Soldatenuniform trug und ihn durch einen<lb/> Revolverſchuß niederſtreckte. Am nächſten Tage<lb/> erlag der Förſter ſeiner Verletzung.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Letzte Drahtnachrichten.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Deutſcher Kriegsbericht.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#b">Der vierte Tag der neuen Somme-<lb/> Schlacht. Ungehenere feindliche Auf-<lb/> gebote. Ruſſenſtürme zuſammen-<lb/> gebrochen.</hi> </p> </argument><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Berlin,</hi> 26. September.</dateline> <byline>Das Wolff-Büro meldet<lb/> aus dem Großen Hauptquartier vom 26. September.</byline><lb/> <cb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Weſtlicher Kriegsſchauplatz.<lb/> Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinzen<lb/> Ruprecht von Bayern.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">Die engliſch-franzöſiſche Infanterie iſt<lb/> geſtern am vierten Tage des großen Ringens<lb/> der Artillerien zwiſchen Ancre und Somme<lb/> zum einheitlichen Angriff angetreten. Der<lb/> mittags eingeleitete Kampf währte mit<lb/> gleicher Wucht auch nachts fort.</hi> Zwiſchen der<lb/><hi rendition="#g">Ancre</hi> und <hi rendition="#g">Eaucourt—l’Abbaye erſtickte</hi><lb/> der feindliche Sturm in unſerem Feuer oder <hi rendition="#g">brach</hi><lb/> vor unſeren Linien zuſammen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Erfolge,</hi> die unſere <hi rendition="#g">Gegner</hi> öſtlich von<lb/><hi rendition="#g">Eaucourt — L’ Abbaye</hi> und durch die<lb/> Beſitznahme der in der Linie <hi rendition="#g">Gueudecourt —<lb/> Bouchavernes</hi> liegenden <hi rendition="#g">Dörfer</hi> davonge-<lb/> tragen haben, ſollen anerkann, <hi rendition="#b">vor allem aber<lb/> ſoll unſerer heldenmütigen Truppen gedacht<lb/> werden, die hier den zuſammengefaßten eng-<lb/> liſch-franzöſiſchen Hauptkräften und dem<lb/> Maſſeneinſatz des durch die Kriegsinduſtrie<lb/> der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit<lb/> bereitgeſtellten Materials die Stirne boten.</hi> </p><lb/> <p>Bei <hi rendition="#g">Bouchavesnes</hi> und weiter ſüdlich bis<lb/> zum <hi rendition="#g">Somma</hi> iſt der oft wiederholte <hi rendition="#g">Anlauf</hi><lb/> der <hi rendition="#g">Franzoſen</hi> unter <hi rendition="#g">ſchwerſten Opfern<lb/> geſcheitert.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.<lb/> Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold<lb/> von Bayern.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#b">Sechsmaliger Anſturm ſtarker feindlicher<lb/> Kräfte bei Mauajow ſchlugen vollkommen<lb/> und unter blutigſten Verluſten fehl.</hi> </p><lb/> <p>Ein <hi rendition="#g">ruſſiſches Rieſenflugzeug</hi> wurde<lb/> bei <hi rendition="#g">Borguny,</hi> weſtlich von Krewo, nach <hi rendition="#g">hartem<lb/> Gefechte</hi> von einem <hi rendition="#g">unſerer Flieger ab-<lb/> geſchoſſen.</hi> In derſelben Gegend <hi rendition="#g">unterlag</hi><lb/> auch ein <hi rendition="#g">ruſſiſcher Eindecker</hi> im Luftkampfe.<lb/><hi rendition="#b">Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl.</hi> </p><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">Ludowa</hi>-Abſchnitt ſind abermals<lb/> heftige feindliche Angriffe, weiter ſüdlich Teilvor-<lb/> ſtöße abgewieſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Kriegsſchauplatz von Siebenbürgen.</hi> </head><lb/> <p>Im Abſchnitt von <hi rendition="#g">Hermannſtadt</hi> (Nagy<lb/> Szeben) <hi rendition="#g">ſtehen unſere Truppen in fort-<lb/> ſchreitendem Angriff.</hi> Rumäniſche <hi rendition="#g">Kräfte<lb/> gewannen</hi> beiderſeits der Kammlinie <hi rendition="#g">Szurduk<lb/> — Vulkan-Paß die Grenzhöhen. Die<lb/> Paßbeſatzungen</hi> ſelbſt ſchlugen alle Angriffe<lb/> ab. Sie ſind heute nachts durch Befehl <hi rendition="#g">zurück-<lb/> genommen.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Balkan-Kriegsſchauplatz.<lb/> Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von<lb/> Mackenſen.</hi> </head><lb/> <p>An der Front keine beſonderen Ereigniſſe.<lb/><hi rendition="#g">Luftſchiffe und Flieger griffen<lb/> Bukareſt erneut an.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Mazedoniſche Front.</hi> </head><lb/> <p>Am 24. September kleinere, für die bulga-<lb/> riſchen Truppen günſtig verlaufende Gefechte.<lb/> Oſtlich des <hi rendition="#g">Prespa</hi>-Sees und beiderſeits von<lb/><hi rendition="#g">Florina</hi> ſtellenweiſe lebhafte Brtilleriekämpfe.</p><lb/> <p>Der erſte Generalquartiermeiſter v. <hi rendition="#g">Ludendorff.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ernſte griechiſche Lage.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Fahrt des Verräters Veniſelos.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Athen,</hi> 25. September.</dateline> <p>(KB.) [Reuterbüro.]<lb/><hi rendition="#g">Veniſelos</hi> iſt heute früh, <hi rendition="#g">begleitet</hi> von dem<lb/><hi rendition="#g">Admiral (!) Hunturiotis</hi> und mehreren<lb/> höheren Offizieren, von hier abgefahren, wahr-<lb/> ſcheinlich nach <hi rendition="#g">Kreta,</hi> von wo er ſich nach<lb/><hi rendition="#g">Saloniki</hi> begeben dürfte. <hi rendition="#g">Die Lage iſt<lb/> äußerſt ernſt.</hi> </p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der Übertritt des 4. Armeekorps.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">London,</hi> 25. September.</dateline> <p>(Tel. d. K.B.)</p><lb/> <p>Das Reuterbüro erfährt aus <hi rendition="#g">britiſchen</hi><lb/> diplomatiſchen Kreiſen, daß die britiſchen amtlichen<lb/> Stellen von dem Inhalt der <hi rendition="#g">Noten,</hi> die <hi rendition="#g">Griechen-<lb/> land</hi> an <hi rendition="#g">Deutſchland</hi> betreffend die <hi rendition="#g">Inter-<lb/> nierung</hi> der <hi rendition="#g">Garniſon</hi> von <hi rendition="#g">Kavalla</hi> und<lb/> die Gefangennahme (?) griechiſcher Truppen in der<lb/> Nähe von <hi rendition="#g">Florina</hi> gerichtet hat, in <hi rendition="#g">Kenntnis</hi><lb/> geſetzt worden ſind. Indeſſen werden dieſe Dinge<lb/> als minderwichtig und als <hi rendition="#g">nicht geeignet</hi><lb/> angeſehen, das gegenwärtige peinliche und <hi rendition="#g">nicht<lb/> zufriedenſtellende Verhältnis</hi> zwiſchen<lb/><hi rendition="#g">Griechenland</hi> und den <hi rendition="#g">Alliierten</hi> zu <hi rendition="#g">ver-<lb/> beſſern.</hi> </p><lb/> <p>Hier herrſcht der Eindruck, daß dieſe in letzter<lb/> Stunde vom Könige und ſeinen Ratgebern unter-<lb/> nommenen Schritte in Wahrheit mehr zu dem<lb/> Zwecke, <hi rendition="#g">Zeit zu gewinnen</hi> und einen günſtigen<lb/> Eindruck bei den Vierverbandsmächten hervorzu-<lb/> rufen, erfolgt ſind, als aus einem anderen Grunde,<lb/> doch glaubt man, daß die Schritte des Königs<lb/><hi rendition="#g">Konſtantin</hi> und ſeiner Umgebung ſich in dieſer<lb/> Beziehung als erfolglos erweiſen werden.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Türkei im Kampfe.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Konſtantinopel,</hi> 24. September.</dateline> <p>(KB.)<lb/> Das Hauptquartier meldet:</p><lb/> <p>Wie nachträglich bekannt wird, brachten wir<lb/> dem Feinde, als er vom <hi rendition="#g">Tavalebrunnen</hi><lb/> öſtlich von <hi rendition="#g">Suez</hi> zum <hi rendition="#g">Rückzuge</hi> gezwungen<lb/> wurde, ziemlich ſchwere <hi rendition="#g">Verluſte</hi> bei und nahmen<lb/> ihm <hi rendition="#g">große Beute</hi> ab, die er auf dem Rückzuge<lb/> zurückgelaſſen hatte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#g">Konſtantinopel,</hi> 25. September.</dateline> <p>(KB.)<lb/> Das Hauptquartier meldet:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Kaukaſusfront.</hi> Ein feindlicher Feuer-<lb/> überfall am rechten Flügel wurde von unſerer<lb/> Artillerie erſtickt. Auf dem linken Flügel wurde<lb/> ein vom Feinde mit ſchwachen Kräften unter-<lb/> nommener Überfall mit Verluſten für den Feind<lb/> abgeſchlagen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <p>Auf der <hi rendition="#g">galiziſchen Front</hi> unternahmen<lb/> die <hi rendition="#g">Ruſſen</hi> am 24. September <hi rendition="#g">mit weit<lb/> überlegenen Kräften</hi> einen <hi rendition="#g">Angriff<lb/> gegen unſere Truppen,</hi> der an dem<lb/><hi rendition="#g">heldenmütigen Widerſtande</hi> derſelben<lb/><hi rendition="#g">vollkommen ſcheiterte.</hi> Der <hi rendition="#g">Feind</hi> erlitt<lb/><hi rendition="#g">ſehr ſchwere Verluſte.</hi> Anfangs gelang es<lb/> den Ruſſen, in einige Teile unſerer vorderſten<lb/> ſchwach befetzten Gräben einzudringen; ſie wurden<lb/> jedoch mit <hi rendition="#g">blutigen Verluſten</hi> durch<lb/><hi rendition="#g">Bajonettgegenangriffe unſerer<lb/> tapferen Truppen zurückgeſchlagen,</hi><lb/> die die urſprüngliche Lage wieder vollſtändig<lb/> herſtellten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Britiſcher Dampfer verſenkt.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">London,</hi> 26. September.</dateline> <p>(KB.) Lloyds<lb/> Agentur meldet, daß der britiſche Dampfer<lb/><hi rendition="#g">‚Dresden‘</hi> verſenkt worden iſt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Die eingeſperrten engliſchen Schiffe.<lb/> Die Falle in der Oſtſee.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Stockholm,</hi> 25. September.</dateline> <p>(Tel. d. KB.)</p><lb/> <p>Nachrichten aus beſonderer Quelle beſagen,<lb/> daß die <hi rendition="#g">Engländer</hi> gegenwärtig <hi rendition="#g">große An-<lb/> ſtrengungen</hi> machen, um ihre zahlreichen, in<lb/> den <hi rendition="#g">ruſſiſchen</hi> und <hi rendition="#g">finniſchen Häfen<lb/> liegenden Dampfer aus der Oſtſee<lb/> herauszubekommen,</hi> um dadurch den Schiffs-<lb/> raum beträchtlich zu vermehren. Die Hauptſchwie-<lb/> rigkeit liege jedoch darin, paſſende <hi rendition="#g">Beſatzungen</hi><lb/> zu finden. Man ſei der Anſicht, daß die engliſche<lb/> Regierung einen <hi rendition="#g">energiſchen Verſuch</hi> machen<lb/> wird, für dieſe Schiffe die <hi rendition="#g">Öffnung der Kog-<lb/> rundrinne von Schweden zu fordern.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Der endloſe mexikaniſche Bürgerkrieg.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Bern,</hi> 25. September.</dateline> <p>(KB.) ‚Petit Pariſien‘<lb/> zufolge wird die Lage in <hi rendition="#g">Mexiko</hi> in militäriſcher,<lb/> wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht immer<lb/><hi rendition="#g">ſchlimmer.</hi> Der <hi rendition="#g">Aufſtand</hi> gegen die Regierung<lb/><hi rendition="#g">Carranzas</hi> ſei infolge der <hi rendition="#g">verzweifelten<lb/> wirtſchaftlichen</hi> Lage im Inneren im Wachſen.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Nr. 220, 26. September 1916 Marburger Zeitung
Spannung. Prächtige Auſnahmen von tadelloſer
Photographie ſowie das erſtklaſſige Spiel der
darſtellenden Kräfte ſind bemerkenswerte Vorzüge
dieſes Films. Nur iſt in dieſem Film kein Geheim-
detektiv, ſondern ein Rechtsanwalt mit der
Eruierung eines Spitzbuben betraut, der aber
Kombinationsgabe, Kaltblütigkeit und Scharſſinn
beſitzt, die einem Sherlock Holmes alle Ehre machen
würden. — Als Ergänzung: ‚Rita macht alles‘,
Schwank in 3 Akten, und der aktuelle Kriegsbericht
der Meßter-Saſcha-Woche beſchließen das dreitägige
Programm.
Erhöhung der Poſt- und Telegraphen-
gebühren. Mit 1. Oktober tritt eine weitgehende
Erhöhung der Poſt- und Telegraphengebühren ein,
deren Erträgnis auf rund 90 Millionen berechnet
wird und mit zur Bezahlung der Zinſen der Kriegs-
anleihe dienen ſoll. Die wichtigſten Erhöhungen ſind:
Die Poſtkarte, welche bisher 5 H. koſtet, koſtet
nunmehr bei Verwendung der von der Poſtver-
waltung ſelbſt herausgegebenen „Korreſpondenzkarte“
(hoffentlich wird bei dieſer Gelegenheit dieſes
Fremdwort abgeſchafft) mit eingedrucktem Poſtwert-
zeichen 8 H., ſonſt (alſo insbeſondere die Anſichts-
karten) 10 H. Briefe bis zu 20 Gramm koſten
15 H. (bisher 10) weiter ſteigt die Gebühr von
20 zu 20 Gramm um je 5 H. wodurch ſie drei-,
vierfach uſw. höher wird. Während bisher Briefe
über 20 und bis 250 Gramm einheitlich 20 H.
gekoſtet haben, koſtet nunmehr ein Brief im Gewichte
von: 20 bis 40 Gramm 20 H., 40 bis 60 Gramm
25 H., 60 bis 80 Gramm 30 H., 80 bis 100 Gramm
35 H., 100 bis 120 Gramm 40 H., 120 bis 140
Gramm 45 H., 140 bis 160 Gramm 50 H., 160
bis 180 Gramm 55 H., 180 bis 200 Gramm 60 H.
(Höchſtgewicht unbeſchränkt.) Druckſachen koſten
fortan 3 H. für je 50 Gramm (Höchſtgewicht
2 Kilogramm). Wer jedoch die „eilige Beſörderung“
(zugleich mit der Brieſpoſt) wünſcht muß noch ohne
Unterſchied des Gewichtes die neu eingeführte
„Eilmarke“ zu 2 H. aufkleben. Warenproben
koſten 5 H. für je 50 Gramm, mindeſtens aber
10 H. Das zuläſſige Gewicht wird auf 500 Gramm
erhöht und die Beſtimmung aufgehoben, daß Waren-
proben keinen Kauf- und Handelswert haben dürfen.
Man kann alſo kleinere Mengen von Waren in
Hinkunft als Warenproben verſenden. Poſtpakete.
Gewichtsgebühr in Öſterreich: Bis 1 Kilo 60 H.,
bis 5 Kilo 80 H., bis 10 Kilo 2 K., bis 15 Kilo
3 K., bis 20 Kilo (Höchſtgewicht) 4 K. Poſtan-
weiſungen. In Öſterreich, Ungarn, Bosnien-
Herzegowina: Grundgebühr 15 H. für eine Poſt-
anweiſung und Wertgebühr 5 H. für je 50 K.
Nach Deutſchland 25 H. für je 50 K. Tele-
grammgebühren. Wortgebühr 8 H. (bisher
6 H.), Mindeſtgebühr für jedes Telegramm 1 K.
(bisher 60 H.) Zeitungstelegramme im Inlande für
die erſten 500 Worte 15 K., für jedes weitere an-
gefangene hundert von Worten 3 K. — Zugleich
werden neue Poſtwertzeichen ausgegeben; die bisher
im Gebrauch geweſenen können bis 31. Dezem-
ber aufgebraucht werden; nur müſſen ſie
durch entſprechende Zuſatzmarken auf die neue
Poſtgebühr ergänzt werden.
Von einem Wilderer erſchoſſen. Am
23. September wurde der Förſter Ignaz Rauſer
aus Glinsko, Gemeinde Neukirchen, im Walde
durch einen Bauchſchuß tötlich verletzt gefunden.
Er wurde nach Cilli ins allgemeine Krankenhaus
gebracht und konnte nur angeben, daß er in
einen Kampf mit einem Wilderer geraten war, der
Soldatenuniform trug und ihn durch einen
Revolverſchuß niederſtreckte. Am nächſten Tage
erlag der Förſter ſeiner Verletzung.
Letzte Drahtnachrichten.
Deutſcher Kriegsbericht.
Der vierte Tag der neuen Somme-
Schlacht. Ungehenere feindliche Auf-
gebote. Ruſſenſtürme zuſammen-
gebrochen.
Berlin, 26. September. Das Wolff-Büro meldet
aus dem Großen Hauptquartier vom 26. September.
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinzen
Ruprecht von Bayern.
Die engliſch-franzöſiſche Infanterie iſt
geſtern am vierten Tage des großen Ringens
der Artillerien zwiſchen Ancre und Somme
zum einheitlichen Angriff angetreten. Der
mittags eingeleitete Kampf währte mit
gleicher Wucht auch nachts fort. Zwiſchen der
Ancre und Eaucourt—l’Abbaye erſtickte
der feindliche Sturm in unſerem Feuer oder brach
vor unſeren Linien zuſammen.
Erfolge, die unſere Gegner öſtlich von
Eaucourt — L’ Abbaye und durch die
Beſitznahme der in der Linie Gueudecourt —
Bouchavernes liegenden Dörfer davonge-
tragen haben, ſollen anerkann, vor allem aber
ſoll unſerer heldenmütigen Truppen gedacht
werden, die hier den zuſammengefaßten eng-
liſch-franzöſiſchen Hauptkräften und dem
Maſſeneinſatz des durch die Kriegsinduſtrie
der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit
bereitgeſtellten Materials die Stirne boten.
Bei Bouchavesnes und weiter ſüdlich bis
zum Somma iſt der oft wiederholte Anlauf
der Franzoſen unter ſchwerſten Opfern
geſcheitert.
Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern.
Sechsmaliger Anſturm ſtarker feindlicher
Kräfte bei Mauajow ſchlugen vollkommen
und unter blutigſten Verluſten fehl.
Ein ruſſiſches Rieſenflugzeug wurde
bei Borguny, weſtlich von Krewo, nach hartem
Gefechte von einem unſerer Flieger ab-
geſchoſſen. In derſelben Gegend unterlag
auch ein ruſſiſcher Eindecker im Luftkampfe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl.
Im Ludowa-Abſchnitt ſind abermals
heftige feindliche Angriffe, weiter ſüdlich Teilvor-
ſtöße abgewieſen.
Kriegsſchauplatz von Siebenbürgen.
Im Abſchnitt von Hermannſtadt (Nagy
Szeben) ſtehen unſere Truppen in fort-
ſchreitendem Angriff. Rumäniſche Kräfte
gewannen beiderſeits der Kammlinie Szurduk
— Vulkan-Paß die Grenzhöhen. Die
Paßbeſatzungen ſelbſt ſchlugen alle Angriffe
ab. Sie ſind heute nachts durch Befehl zurück-
genommen.
Balkan-Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von
Mackenſen.
An der Front keine beſonderen Ereigniſſe.
Luftſchiffe und Flieger griffen
Bukareſt erneut an.
Mazedoniſche Front.
Am 24. September kleinere, für die bulga-
riſchen Truppen günſtig verlaufende Gefechte.
Oſtlich des Prespa-Sees und beiderſeits von
Florina ſtellenweiſe lebhafte Brtilleriekämpfe.
Der erſte Generalquartiermeiſter v. Ludendorff.
Ernſte griechiſche Lage.
Fahrt des Verräters Veniſelos.
Athen, 25. September. (KB.) [Reuterbüro.]
Veniſelos iſt heute früh, begleitet von dem
Admiral (!) Hunturiotis und mehreren
höheren Offizieren, von hier abgefahren, wahr-
ſcheinlich nach Kreta, von wo er ſich nach
Saloniki begeben dürfte. Die Lage iſt
äußerſt ernſt.
Der Übertritt des 4. Armeekorps.
London, 25. September. (Tel. d. K.B.)
Das Reuterbüro erfährt aus britiſchen
diplomatiſchen Kreiſen, daß die britiſchen amtlichen
Stellen von dem Inhalt der Noten, die Griechen-
land an Deutſchland betreffend die Inter-
nierung der Garniſon von Kavalla und
die Gefangennahme (?) griechiſcher Truppen in der
Nähe von Florina gerichtet hat, in Kenntnis
geſetzt worden ſind. Indeſſen werden dieſe Dinge
als minderwichtig und als nicht geeignet
angeſehen, das gegenwärtige peinliche und nicht
zufriedenſtellende Verhältnis zwiſchen
Griechenland und den Alliierten zu ver-
beſſern.
Hier herrſcht der Eindruck, daß dieſe in letzter
Stunde vom Könige und ſeinen Ratgebern unter-
nommenen Schritte in Wahrheit mehr zu dem
Zwecke, Zeit zu gewinnen und einen günſtigen
Eindruck bei den Vierverbandsmächten hervorzu-
rufen, erfolgt ſind, als aus einem anderen Grunde,
doch glaubt man, daß die Schritte des Königs
Konſtantin und ſeiner Umgebung ſich in dieſer
Beziehung als erfolglos erweiſen werden.
Die Türkei im Kampfe.
Konſtantinopel, 24. September. (KB.)
Das Hauptquartier meldet:
Wie nachträglich bekannt wird, brachten wir
dem Feinde, als er vom Tavalebrunnen
öſtlich von Suez zum Rückzuge gezwungen
wurde, ziemlich ſchwere Verluſte bei und nahmen
ihm große Beute ab, die er auf dem Rückzuge
zurückgelaſſen hatte.
Konſtantinopel, 25. September. (KB.)
Das Hauptquartier meldet:
Kaukaſusfront. Ein feindlicher Feuer-
überfall am rechten Flügel wurde von unſerer
Artillerie erſtickt. Auf dem linken Flügel wurde
ein vom Feinde mit ſchwachen Kräften unter-
nommener Überfall mit Verluſten für den Feind
abgeſchlagen.
Auf der galiziſchen Front unternahmen
die Ruſſen am 24. September mit weit
überlegenen Kräften einen Angriff
gegen unſere Truppen, der an dem
heldenmütigen Widerſtande derſelben
vollkommen ſcheiterte. Der Feind erlitt
ſehr ſchwere Verluſte. Anfangs gelang es
den Ruſſen, in einige Teile unſerer vorderſten
ſchwach befetzten Gräben einzudringen; ſie wurden
jedoch mit blutigen Verluſten durch
Bajonettgegenangriffe unſerer
tapferen Truppen zurückgeſchlagen,
die die urſprüngliche Lage wieder vollſtändig
herſtellten.
Britiſcher Dampfer verſenkt.
London, 26. September. (KB.) Lloyds
Agentur meldet, daß der britiſche Dampfer
‚Dresden‘ verſenkt worden iſt.
Die eingeſperrten engliſchen Schiffe.
Die Falle in der Oſtſee.
Stockholm, 25. September. (Tel. d. KB.)
Nachrichten aus beſonderer Quelle beſagen,
daß die Engländer gegenwärtig große An-
ſtrengungen machen, um ihre zahlreichen, in
den ruſſiſchen und finniſchen Häfen
liegenden Dampfer aus der Oſtſee
herauszubekommen, um dadurch den Schiffs-
raum beträchtlich zu vermehren. Die Hauptſchwie-
rigkeit liege jedoch darin, paſſende Beſatzungen
zu finden. Man ſei der Anſicht, daß die engliſche
Regierung einen energiſchen Verſuch machen
wird, für dieſe Schiffe die Öffnung der Kog-
rundrinne von Schweden zu fordern.
Der endloſe mexikaniſche Bürgerkrieg.
Bern, 25. September. (KB.) ‚Petit Pariſien‘
zufolge wird die Lage in Mexiko in militäriſcher,
wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht immer
ſchlimmer. Der Aufſtand gegen die Regierung
Carranzas ſei infolge der verzweifelten
wirtſchaftlichen Lage im Inneren im Wachſen.
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