Marburger Zeitung. Nr. 26, Marburg, 02.03.1909.Marburger Zeitung Nr. 26, 2. März 1909 [Spaltenumbruch] Politische Umschau. Von den Narodnjaks. Aus Cilli wird berichtet: "Die slowenisch- Durchgefallen? Die gestrige "Grazer Montagszeitung" schreibt: Die Kriegsgefahr. Serbische Assentierungskorruption. Aus Belgrad wird berichtet: Die "Stampa" Bessere Aussichten. Der russische Gesandte in Belgrad hat der [Spaltenumbruch] Eigenberichte. Kötsch, 1. März. (Auflösung der Feuerwehr.) Der Wehrhauptmann Herr Franz Schleinitz, 1. März. (Eine lustige Rodelgesellschaft) kam gestern, am Sonntag Straß, 28. Februar. (Trauung.) Am Straß, 28. Februar. (Heringsschmaus- Liedertafel.) Am Aschermittwoch veranstaltete [Spaltenumbruch] Wesen finden ließen und daß Udo doch nicht preisgab, Einige Minuten lag drückendes Schweigen "Wir sind vom Thema abgekommen", begann [Spaltenumbruch] "Das mag deine Ansicht sein, Vater, wenn du (Fortsetzung folgt.) [Spaltenumbruch] stücken besorgte in liebenswürdiger Weise Fräulein Straß, 28. Februar. (Jahr- und Vieh- markt.) Am 10. d. findet hier der 40-Märtyrer- Straß, 28. Februar. (Maskenkränzchen.) Das am Faschingsamstag im Gasthofe des Herrn Hohenegg, 26. Februar. (Besitzwechsel.) Die im Markte Hohenegg gelegene, bisher dem Leutschach, 28. Februar. (Landwirt- schaftliche Versammlung.) Die landwirt- Mureck, 28. Februar. (Faschingsunter- haltungen.) Durch das gute Gelingen des Mureck, 28. Februar. Deutscher Turn- verein.) Der Deutsche Turnverein hielt Samstag Windisch Feistritzer Nachrichten. Leichenbegängnis. Montag nachmittags Marburger Zeitung Nr. 26, 2. März 1909 [Spaltenumbruch] Politische Umschau. Von den Narodnjaks. Aus Cilli wird berichtet: „Die ſloweniſch- Durchgefallen? Die geſtrige „Grazer Montagszeitung“ ſchreibt: Die Kriegsgefahr. Serbiſche Aſſentierungskorruption. Aus Belgrad wird berichtet: Die „Stampa“ Beſſere Ausſichten. Der ruſſiſche Geſandte in Belgrad hat der [Spaltenumbruch] Eigenberichte. Kötſch, 1. März. (Auflöſung der Feuerwehr.) Der Wehrhauptmann Herr Franz Schleinitz, 1. März. (Eine luſtige Rodelgeſellſchaft) kam geſtern, am Sonntag Straß, 28. Februar. (Trauung.) Am Straß, 28. Februar. (Heringsſchmaus- Liedertafel.) Am Aſchermittwoch veranſtaltete [Spaltenumbruch] Weſen finden ließen und daß Udo doch nicht preisgab, Einige Minuten lag drückendes Schweigen „Wir ſind vom Thema abgekommen“, begann [Spaltenumbruch] „Das mag deine Anſicht ſein, Vater, wenn du (Fortſetzung folgt.) [Spaltenumbruch] ſtücken beſorgte in liebenswürdiger Weiſe Fräulein Straß, 28. Februar. (Jahr- und Vieh- markt.) Am 10. d. findet hier der 40-Märtyrer- Straß, 28. Februar. (Maskenkränzchen.) Das am Faſchingſamstag im Gaſthofe des Herrn Hohenegg, 26. Februar. (Beſitzwechſel.) Die im Markte Hohenegg gelegene, bisher dem Leutſchach, 28. Februar. (Landwirt- ſchaftliche Verſammlung.) Die landwirt- Mureck, 28. Februar. (Faſchingsunter- haltungen.) Durch das gute Gelingen des Mureck, 28. Februar. Deutſcher Turn- verein.) Der Deutſche Turnverein hielt Samstag Windiſch Feiſtritzer Nachrichten. Leichenbegängnis. Montag nachmittags <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="2"/> <fw place="top" type="header">Marburger Zeitung Nr. 26, 2. März 1909</fw><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Politische Umschau.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von den Narodnjaks.</hi> </head><lb/> <p>Aus <hi rendition="#g">Cilli</hi> wird berichtet: „Die ſloweniſch-<lb/> klerikale Partei von Unterſteiermark wird demnächſt<lb/> ihre Hauptverſammlung abhalten, in der die Ent-<lb/> ſcheidung darüber fallen ſoll, ob die Partei mit den<lb/> Sloweniſch-Fortſchrittlichen ein Kompromiß für die<lb/> Landtagswahlen in Steiermark eingehen ſoll. Die<lb/> einflußreichſten Mitglieder der ſloweniſchklerikalen<lb/> Partei ſind gegen das Kompromiß.“ — Dieſe Ab-<lb/> neigung der Windiſchklerikalen gegen ein Kompromiß<lb/> mit den treuloſen Windiſchliberalen iſt vom Stand-<lb/> punkte der erſteren begreiflich; gewinnen könnten<lb/> hiebei ja <hi rendition="#g">nur</hi> die Windiſchliberalen und außerdem<lb/> würden die Windiſchklerikalen durch ein ſolches<lb/> Ubereinkommen mit den Genoſſen der revolutionär-<lb/> anarchiſtiſchen Laibacher Horden „oben“ in eine<lb/> unliebſame Beleuchtung rücken.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Durchgefallen?</hi> </head><lb/> <p>Die geſtrige „Grazer Montagszeitung“ ſchreibt:<lb/> „In ſpäter Nachtſtunde erhielten wir von unſerem<lb/> Wiener Privatkorreſpondenten die Nachricht, es ver-<lb/> laute mit Beſtimmtheit, daß ſich der beabſichtigten<lb/> Ernennung des geweſenen Eiſenbahnminiſters Doktor<lb/> E. v. <hi rendition="#g">Derſchatta</hi> zum Präſidenten des Ver-<lb/> waltungsrates des öſterreichiſchen Lloyd neuerlich<lb/> Schwierigkeiten entgegenſtellen und die Ernennung<lb/> in letzter Stunde <hi rendition="#g">fraglich</hi> geworden ſei. Es war<lb/> uns nicht möglich, eine Beſtätigung dieſer über-<lb/> raſchenden Nachricht zu erhalten. Wenn ſie ſich be-<lb/> wahrheitet, ſo dürften Aſpirationen anderer Herren<lb/> ſowie die <hi rendition="#g">Gleichgiltigkeit,</hi> die jetzt die Re-<lb/> gierung dem Parlamente gegenüber zeigt, ihren Teil<lb/> daran haben.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Kriegsgefahr.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Serbiſche Aſſentierungskorruption.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Aus <hi rendition="#g">Belgrad</hi> wird berichtet: Die „Stampa“<lb/> und andere ſerbiſche Blätter melden, daß ſich täglich<lb/> die Beſchwerden der Landbevölkerung über Korruption<lb/> bei den Aſſentierungen mehren. Die Bevölkerung<lb/> klagt darüber, daß nur Arme zum Militärdienſt<lb/> herangezogen werden, während die Söhne der Reichen<lb/> durch Beſtechungen ſich vom Militärdienſte zu be-<lb/> freien wiſſen. 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Die<lb/> Gemeindevertretung hat in rühriger Umſicht alles<lb/> Nötige vorgeſorgt, um eine ehemöglichſte Neubildung<lb/> einer freiwilligen Feuerwehr zu ſichern und iſt<lb/> Hoffnung vorhanden, daß dieſe Beſtrebungen von<lb/> beſtem Erfolge ſein werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Schleinitz,</hi> 1. März.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Eine luſtige<lb/> Rodelgeſellſchaft)</hi> </head> <p>kam geſtern, am Sonntag<lb/> in unſeren Ort. Weil auf ebenem Felde das Rodeln<lb/> eine ſehr fragliche Sache iſt, hatten die Rodler den<lb/> ſchlauen Einfall, ihre Sauſeſchlitten vierfach von<lb/> einem Pferdedoppelgeſpann in Bewegung ſetzen zu<lb/> laſſen. Hei, wie der Wind kamen ſie dahergeſauſt,<lb/> ſchmucke Mägdlein und Knäblein, auf 14 Schlittlein,<lb/> die die Straße entlang flogen wie eine glitſchige,<lb/> lange Schlittenſchlange. Fröhlich kippte im raſenden<lb/> Eillauf wohl ſo mancher Rodel um, poſſierliche<lb/> Purzelbäumchen machten die fröhliche Schar erſt<lb/> recht munter. Als ſich die armen Rodler nach den<lb/> fürchterlichen Reiſeſtrapazen tüchtig geatzt und gelabt<lb/> hatten, zogen ſie wieder ſingend und lachend fort.<lb/> Durch Kölſch und Rothwein kehrten ſie zurück in<lb/> ihre ſibiriſchen Schneegefilde nach Rothwein. Ihr<lb/> Durchzug erweckte überall freudige Stimmung. Es<lb/> war auch ganz eigenartig anzuſehen, wie der große<lb/> Mutterſchlitten einen Kometenſchweif von überbe-<lb/> ladenen Schlittlein hinter ſich herzog. Heil euch,<lb/> ihr fröhlichen Rodler und Rodlerinnen aus<lb/> Rothwein!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Straß,</hi> 28. 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Die komiſchen Vorträge<lb/> der Herren Dr. <hi rendition="#g">Meſcher, Grenze, Woniſch</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Ranert</hi> ſetzten die Lachmuskeln ſämtlicher<lb/> Beſucher in Bewegung. In den Zwiſchenpauſen hat<lb/> Frau <hi rendition="#g">Kindler</hi> aus Ragnitz künſtleriſch vorge-<lb/> tragene Solovorträge am Klavier zu Gehör gebracht.<lb/> Die Klavierbegleitung zu den Chören und Muſik-</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="gespielt2" prev="#gespielt1" type="jArticle" n="2"> <p>Weſen finden ließen und daß Udo doch nicht preisgab,<lb/> an dem er feſthielt mit eiſernem, heimlichem Willen.<lb/> den er von ihm geerbt.</p><lb/> <p>Einige Minuten lag drückendes Schweigen<lb/> zwiſchen Vater und Sohn.</p><lb/> <p>„Wir ſind vom Thema abgekommen“, begann<lb/> Harras v. d. Marnitz nach einer Weile. „Wenn du<lb/> mir aber ſchon mit ſolchen Phantaſtereien kommſt,<lb/> ſo muß ich dir auch darauf antworten. Du haſt<lb/> ſchon öfter Gelegenheit genommen, auf deine Mutter<lb/> Anſpielungen zu machen. Warum? Wozu?<lb/> Sie iſt tot und ich denke, es genügt, wenn du und<lb/> ich ihr ein freundliches, herzliches Andenken bewahren.<lb/> Wozu mehr? Warum heute, da d<supplied>u</supplied> ein erwachſener<lb/> Menſch biſt und zu einem Stande zählſt, deſſen erſte<lb/> Pflicht ein geſunder Sinn iſt, ſich ſolchen ſchwäch-<lb/> lichen Reflexionen hingeben? Ich denke, ich habe<lb/> dich erzogen, wie es ſich für einen Edelmann geziemt.<lb/> Ich habe nichts verſäumt und in deinem verfloſſenen<lb/> Leben iſt kein Punkt, an dem du taſten kannſt,<lb/> mir Vorwürfe zu machen. Gibt es nicht Tauſende<lb/> noch außer dir, die die Mutter frühzeitig verloren<lb/> haben? Und gerade heute klammerſt du dich an<lb/> ſolche Erinnerungen! Das ſind kindiſche Spielereien,<lb/> die bei mir keinen Anklang finden!“</p><lb/> <cb/> <p>„Das mag deine Anſicht ſein, Vater, wenn du<lb/> es ſo nennſt“, entgegnete Udo. Nur an dem<lb/> leichten Zittern der Brauen mochte man die<lb/> Bewegung bemerken, die ihn ergriffen hatte.<lb/> Sonſt rührte ſich keine Sehne, keine Muskel in<lb/> dem Körper, der aus Stahl gemeißelt und als<lb/> Statue unter das große Bild des Generals v. d.<lb/> Marnitz geſtellt zu ſein ſchien, der unter dem alten<lb/> Fritz gefochten und bei Zorndorf gefallen war.<lb/> „Ich glaube aber, daß ich mich dieſer Empfindungen<lb/> nicht zu ſchämen brauche. Ich wollte dir nur er-<lb/> klären, daß ich manchmal unglückſelige Stunden<lb/> habe. Es mag vielleicht eine Schwäche ſein, darin<lb/> will ich dir nicht widerſprechen. Aber gleichwohl<lb/> kann ich dieſe Empfindung nicht abſchütteln, ſo etwa,<lb/> wie ich die Handſchuhe abſtreife. Ich kam auch nur<lb/> darum darauf zurück, um dir zu erklären, daß etwas<lb/> Dunkles in mir lebt, das mich öfter, als ich ſelbſt es<lb/> wünſchte, in den Kreis der Kameraden treibt, das<lb/> mich zwingt, Zerſtreuungen zu ſuchen, durch die ich<lb/> mir vielleicht den Vorwurf zugezogen habe, den du<lb/> mir eben gemacht haſt, Vater.“</p><lb/> <p> <ref> <hi rendition="#right">(Fortſetzung folgt.)</hi> </ref> </p> </div> </div><lb/> <cb/> <div type="jVarious" n="1"> <div xml:id="straß2" prev="#straß1" type="jArticle" n="2"> <p>ſtücken beſorgte in liebenswürdiger Weiſe Fräulein<lb/> Maltſchi <hi rendition="#g">Neubauer;</hi> für ihre unermüdliche Mühe<lb/> wird ihr der innigſte Sängerdank zum Ausdruck<lb/> gebracht. Küche und Keller des Gaſtgebers boten<lb/> Vorzügliches.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Straß,</hi> 28. Februar.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Jahr- und Vieh-<lb/> markt.)</hi> </head> <p>Am 10. d. findet hier der 40-Märtyrer-<lb/> Jahr- und Viehmarkt ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Straß,</hi> 28. Februar.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Maskenkränzchen.)</hi> </head><lb/> <p>Das am Faſchingſamstag im Gaſthofe des Herrn<lb/> Johann Tauſendſchön ſtattgefundene Maskenkränzchen<lb/> nahm einen überaus ſchönen Verlauf. Die Muſik<lb/> beſorgte die hieſige Veteranenkapelle.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Hohenegg,</hi> 26. Februar.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Beſitzwechſel.)</hi> </head><lb/> <p>Die im Markte Hohenegg gelegene, bisher dem<lb/> Grafen Kamillo v. Stubenberg gehörige Villa ging<lb/> dieſer Tage durch Kauf in den Beſitz des hieſigen<lb/> Gaſtwirtes und Fleiſchhauers Heinrich Rattay über.<lb/> Es iſt ſehr zu begrüßen, daß dieſes ſchöne Anweſen<lb/> wieder in deutſche Hände gelangte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Leutſchach,</hi> 28. Februar.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Landwirt-<lb/> ſchaftliche Verſammlung.)</hi> </head> <p>Die landwirt-<lb/> ſchaftliche Filiale Leutſchach hielt am 21. d. im<lb/> Gaſthofe Olbrich ihre diesjährige Hauptverſammlung<lb/> ab. Die umfangreiche Tagesordnung umfaßte fol-<lb/> gende Punkte: Richtigſtellung des Mitgliederver-<lb/> zeichniſſes, Rechnungsabſchluß für das abgelaufene<lb/> Geſchäftsjahr, Aufnahme neuer Mitglieder, Voran-<lb/> ſchlag und Neuanſchaffungen für das laufende Jahr,<lb/> Erwerbung eines Subventions-Ebers und eines<lb/> ſolchen Widders, Wahl der Vertreter für die all-<lb/> gemeine Verſammlung in Graz, Auszeichnung eines<lb/> Dienſtboten für vieljährige Dienſte an demſelben<lb/> Dienſtorte, Umänderung des Filialnamens Pößnitz-<lb/> berg in Leutſchach, in Ausſicht genommene Verſamm-<lb/> lungen im Jahre 1909, Wahl eines Schriftführers,<lb/> Tätigkeitsbericht der Filiale und Vortrag des Ge-<lb/> neralſekretärs Juwan über landwirtſchaftliche Ge-<lb/> noſſenſchaften und Verſicherungsweſen. Filialvorſteher<lb/> v. Seutter konnte in ſeinem Berichte mit großer<lb/> Befriedigung konſtatieren, daß die Tätigkeit der Fili-<lb/> ale im abgelaufenen Jahre eine überaus fruchtbare<lb/> und erfolgreiche geweſen war, was am beſten daraus<lb/> hervorgeht, daß die Filiale mit drei ſilbernen Me-<lb/> daillen bedacht wurde. Ferner wurden drei Aus-<lb/> ſchußſitzungen und neun Wanderverſammlungen ab-<lb/> gehalten, in w-lchen von gewiegten Fachleuten<lb/> lehrreiche Vorträge und Demonſtrationen gehalten<lb/> wurden. Der Mitgliederſtand ſtieg auf 81. — Der<lb/> zeitgemäße Vortrag des Herrn Generalſekretärs ge-<lb/> ſtaltete ſich äußerſt anziehend. Der Redner hob die<lb/> Vorteile des Großgrundbeſitzes gegenüber dem<lb/> kleinen bäuerlichen Beſitzer hervor und erblickt einen<lb/> gerechten Ausgleich nur in dem Zuſammenſchluſſe<lb/> zu Genoſſenſchaften. Ebenſo intereſſant war der<lb/> zweite Teil des Vortrages, betreffend die bäuerliche<lb/> Verſicherung. Der Vortragende brachte den diesbe-<lb/> züglich zuſammengeſtellten Entwurf zur Kenntnis,<lb/> erklärte denſelben jedoch in ſeiner gegenwärtigen<lb/> Faſſung als unannehmbar, weil er den Beſitzer aufs<lb/> neue fühlbar belaſte. Mit der Mahnung, der Scholle<lb/> treu zu bleiben, ſchloß der Redner ſeine mit großem<lb/> Beifalle aufgenommenen Ausführungen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Mureck,</hi> 28. Februar.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Faſchingsunter-<lb/> haltungen.)</hi> </head> <p>Durch das gute Gelingen des<lb/> Maskenballes ermutigt, wurde Faſchingdienstag noch<lb/> ein „Gſchnas-Abend“ gegeben, der ſehr gut beſucht<lb/> war und noch manche Überraſchung durch reizende<lb/> Masken brachte. Der Aſchermittwoch bei Jahl ver-<lb/> anſtaltete Heringsſchmaus brachte die Faſchings-<lb/> gemüter wieder in ihr normales Geleiſe.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Mureck,</hi> 28. Februar.</dateline> <head> <hi rendition="#g">Deutſcher Turn-<lb/> verein.)</hi> </head> <p>Der Deutſche Turnverein hielt Samstag<lb/> den 27. d. im Vereinsheime ſeine Hauptverſammlung<lb/> ab. Die Berichte der Wartſchaften brachten ein be-<lb/> friedigendes Bild über die Tätigkeit des Vereines.<lb/> Die Neuwahl des Turnrates ergab: Sprechwart<lb/> Dr. <hi rendition="#g">Krautgaſſer,</hi> Schriftwart Paul <hi rendition="#g">Ulz,</hi><lb/> Turnwart Hermann <hi rendition="#g">Cermo,</hi> Säckelwart <hi rendition="#g">Hatzl,</hi><lb/> Kneipwart <hi rendition="#g">Stefling.</hi> Unter den Anträgen ſei<lb/> nur die Spende für die deutſche Schule in Sankt<lb/> Leonhard im Betrage von 20 K. erwähnt. Mit dem<lb/> Bismarckliede ſchloß die Verſammlung.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Windiſch Feiſtritzer Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Leichenbegängnis.</hi> </head> <p>Montag nachmittags<lb/> wurde der 89jährige Bürger und Hausbeſitzer Herr<lb/> Joſef <hi rendition="#g">Lorber</hi> zu Grabe getragen. Der Verblichene,<lb/> der ſchon einige Jahre krank darniederlag, war einer<lb/> der älteſten jetzt lebenden Bürger von Windiſch-<lb/> Feiſtritz. Den Leichenzug begleitete unter anderen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0002]
Marburger Zeitung Nr. 26, 2. März 1909
Politische Umschau.
Von den Narodnjaks.
Aus Cilli wird berichtet: „Die ſloweniſch-
klerikale Partei von Unterſteiermark wird demnächſt
ihre Hauptverſammlung abhalten, in der die Ent-
ſcheidung darüber fallen ſoll, ob die Partei mit den
Sloweniſch-Fortſchrittlichen ein Kompromiß für die
Landtagswahlen in Steiermark eingehen ſoll. Die
einflußreichſten Mitglieder der ſloweniſchklerikalen
Partei ſind gegen das Kompromiß.“ — Dieſe Ab-
neigung der Windiſchklerikalen gegen ein Kompromiß
mit den treuloſen Windiſchliberalen iſt vom Stand-
punkte der erſteren begreiflich; gewinnen könnten
hiebei ja nur die Windiſchliberalen und außerdem
würden die Windiſchklerikalen durch ein ſolches
Ubereinkommen mit den Genoſſen der revolutionär-
anarchiſtiſchen Laibacher Horden „oben“ in eine
unliebſame Beleuchtung rücken.
Durchgefallen?
Die geſtrige „Grazer Montagszeitung“ ſchreibt:
„In ſpäter Nachtſtunde erhielten wir von unſerem
Wiener Privatkorreſpondenten die Nachricht, es ver-
laute mit Beſtimmtheit, daß ſich der beabſichtigten
Ernennung des geweſenen Eiſenbahnminiſters Doktor
E. v. Derſchatta zum Präſidenten des Ver-
waltungsrates des öſterreichiſchen Lloyd neuerlich
Schwierigkeiten entgegenſtellen und die Ernennung
in letzter Stunde fraglich geworden ſei. Es war
uns nicht möglich, eine Beſtätigung dieſer über-
raſchenden Nachricht zu erhalten. Wenn ſie ſich be-
wahrheitet, ſo dürften Aſpirationen anderer Herren
ſowie die Gleichgiltigkeit, die jetzt die Re-
gierung dem Parlamente gegenüber zeigt, ihren Teil
daran haben.“
Die Kriegsgefahr.
Serbiſche Aſſentierungskorruption.
Aus Belgrad wird berichtet: Die „Stampa“
und andere ſerbiſche Blätter melden, daß ſich täglich
die Beſchwerden der Landbevölkerung über Korruption
bei den Aſſentierungen mehren. Die Bevölkerung
klagt darüber, daß nur Arme zum Militärdienſt
herangezogen werden, während die Söhne der Reichen
durch Beſtechungen ſich vom Militärdienſte zu be-
freien wiſſen. Infolge dieſes Umſtandes habe ſich
auch die anfänglich ſtarke Kriegsbegeiſterung im
Innern des Landes abgeſchwächt.
Beſſere Ausſichten.
Der ruſſiſche Geſandte in Belgrad hat der
ſerbiſchen Regierung mitgeteilt, daß Rußland die
territorialen Anſprüche Serbiens nicht unterſtützen
könne. Das iſt die große Nachricht des Tages.
Wenn ſich die Mitteilung im vollen Umfang be-
ſtätigt, wenn das Petersburger Kabinett nicht wieder
Ausflüchte gebraucht, die einer Ermunterung Serbiens
gleichbedeutend wären, dann iſt der Friede nach
menſchlicher Vorausſicht geſichert. Mit dem An-
ſchluſſe Rußlands an die Mächte, die die ſerbiſchen
Gebietsforderungen für unberechtigt erklären, wäre
der Orientkriſe der Giftzahn ausgebrochen. In
Belgrad ſchreit man nun allerdings über den
„Verrat“ Rußlands an Serbien .... Die auf
Urlaub befindlichen Offiziere und Mannſchaften
erhielten die telegraphiſche Weiſung, unverzüglich zu
ihren Truppenkörpern einzurücken.
Eigenberichte.
Kötſch, 1. März. (Auflöſung der
Feuerwehr.) Der Wehrhauptmann Herr Franz
Primetz und deſſen Stellvertreter Herr Joſef
Bregant haben ihre Stellen niedergelegt, worauf
ſich die hieſige freiwillige Feuerwehr auflöſte. Die
Gemeindevertretung hat in rühriger Umſicht alles
Nötige vorgeſorgt, um eine ehemöglichſte Neubildung
einer freiwilligen Feuerwehr zu ſichern und iſt
Hoffnung vorhanden, daß dieſe Beſtrebungen von
beſtem Erfolge ſein werden.
Schleinitz, 1. März. (Eine luſtige
Rodelgeſellſchaft) kam geſtern, am Sonntag
in unſeren Ort. Weil auf ebenem Felde das Rodeln
eine ſehr fragliche Sache iſt, hatten die Rodler den
ſchlauen Einfall, ihre Sauſeſchlitten vierfach von
einem Pferdedoppelgeſpann in Bewegung ſetzen zu
laſſen. Hei, wie der Wind kamen ſie dahergeſauſt,
ſchmucke Mägdlein und Knäblein, auf 14 Schlittlein,
die die Straße entlang flogen wie eine glitſchige,
lange Schlittenſchlange. Fröhlich kippte im raſenden
Eillauf wohl ſo mancher Rodel um, poſſierliche
Purzelbäumchen machten die fröhliche Schar erſt
recht munter. Als ſich die armen Rodler nach den
fürchterlichen Reiſeſtrapazen tüchtig geatzt und gelabt
hatten, zogen ſie wieder ſingend und lachend fort.
Durch Kölſch und Rothwein kehrten ſie zurück in
ihre ſibiriſchen Schneegefilde nach Rothwein. Ihr
Durchzug erweckte überall freudige Stimmung. Es
war auch ganz eigenartig anzuſehen, wie der große
Mutterſchlitten einen Kometenſchweif von überbe-
ladenen Schlittlein hinter ſich herzog. Heil euch,
ihr fröhlichen Rodler und Rodlerinnen aus
Rothwein!
Straß, 28. Februar. (Trauung.) Am
Faſchingmontag fand in der Dechanatspfarrkirche
in St. Veit am Vogau die Trauung des Maler-
meiſters Herrn Anton Unger mit Frl. Reſi Nikl,
Spenglermeiſterstochter, ſtatt. Das Hochzeitsmahl
wurde im Gaſthofe des Herrn Alois Bauer ein-
genommen.
Straß, 28. Februar. (Heringsſchmaus-
Liedertafel.) Am Aſchermittwoch veranſtaltete
der hieſige Deutſche Sängerverein im Gaſthofe des
Herrn Johann Tauſendſchön eine heitere Liedertafel
unter Mitwirkung des Hausorcheſters und unter
der Leitung des wackeren Chormeiſters Herrn Alois
Dietrich. Zur Aufführung gelangten von den
Männerchören: „Gebet der Deutſchen“ von Blümel,
„Ritters Abſchied“ von Kückel, „Heimkehr“ von
Kamm und der „Juden-Polka“, vertont vom Chor-
meiſter Herrn Alois Dietrich. Bei dieſem letzten
Vortrag waren ſämtliche Sänger in verſchiedenen
Judenkoſtümen erſchienen, welche einen großen
ſtürmiſchen Lacherfolg ernteten. Zur Aufführung
gelangten ferners verſchiedene ausgewählte Muſik-
ſtücke. Da ſämtliche Muſikſtücke muſterhaft aufgeführt
wurden, mußten mehrere infolge des ſtürmiſchen
Beifalles wiederholt werden. Die komiſchen Vorträge
der Herren Dr. Meſcher, Grenze, Woniſch
und Ranert ſetzten die Lachmuskeln ſämtlicher
Beſucher in Bewegung. In den Zwiſchenpauſen hat
Frau Kindler aus Ragnitz künſtleriſch vorge-
tragene Solovorträge am Klavier zu Gehör gebracht.
Die Klavierbegleitung zu den Chören und Muſik-
Weſen finden ließen und daß Udo doch nicht preisgab,
an dem er feſthielt mit eiſernem, heimlichem Willen.
den er von ihm geerbt.
Einige Minuten lag drückendes Schweigen
zwiſchen Vater und Sohn.
„Wir ſind vom Thema abgekommen“, begann
Harras v. d. Marnitz nach einer Weile. „Wenn du
mir aber ſchon mit ſolchen Phantaſtereien kommſt,
ſo muß ich dir auch darauf antworten. Du haſt
ſchon öfter Gelegenheit genommen, auf deine Mutter
Anſpielungen zu machen. Warum? Wozu?
Sie iſt tot und ich denke, es genügt, wenn du und
ich ihr ein freundliches, herzliches Andenken bewahren.
Wozu mehr? Warum heute, da du ein erwachſener
Menſch biſt und zu einem Stande zählſt, deſſen erſte
Pflicht ein geſunder Sinn iſt, ſich ſolchen ſchwäch-
lichen Reflexionen hingeben? Ich denke, ich habe
dich erzogen, wie es ſich für einen Edelmann geziemt.
Ich habe nichts verſäumt und in deinem verfloſſenen
Leben iſt kein Punkt, an dem du taſten kannſt,
mir Vorwürfe zu machen. Gibt es nicht Tauſende
noch außer dir, die die Mutter frühzeitig verloren
haben? Und gerade heute klammerſt du dich an
ſolche Erinnerungen! Das ſind kindiſche Spielereien,
die bei mir keinen Anklang finden!“
„Das mag deine Anſicht ſein, Vater, wenn du
es ſo nennſt“, entgegnete Udo. Nur an dem
leichten Zittern der Brauen mochte man die
Bewegung bemerken, die ihn ergriffen hatte.
Sonſt rührte ſich keine Sehne, keine Muskel in
dem Körper, der aus Stahl gemeißelt und als
Statue unter das große Bild des Generals v. d.
Marnitz geſtellt zu ſein ſchien, der unter dem alten
Fritz gefochten und bei Zorndorf gefallen war.
„Ich glaube aber, daß ich mich dieſer Empfindungen
nicht zu ſchämen brauche. Ich wollte dir nur er-
klären, daß ich manchmal unglückſelige Stunden
habe. Es mag vielleicht eine Schwäche ſein, darin
will ich dir nicht widerſprechen. Aber gleichwohl
kann ich dieſe Empfindung nicht abſchütteln, ſo etwa,
wie ich die Handſchuhe abſtreife. Ich kam auch nur
darum darauf zurück, um dir zu erklären, daß etwas
Dunkles in mir lebt, das mich öfter, als ich ſelbſt es
wünſchte, in den Kreis der Kameraden treibt, das
mich zwingt, Zerſtreuungen zu ſuchen, durch die ich
mir vielleicht den Vorwurf zugezogen habe, den du
mir eben gemacht haſt, Vater.“
(Fortſetzung folgt.)
ſtücken beſorgte in liebenswürdiger Weiſe Fräulein
Maltſchi Neubauer; für ihre unermüdliche Mühe
wird ihr der innigſte Sängerdank zum Ausdruck
gebracht. Küche und Keller des Gaſtgebers boten
Vorzügliches.
Straß, 28. Februar. (Jahr- und Vieh-
markt.) Am 10. d. findet hier der 40-Märtyrer-
Jahr- und Viehmarkt ſtatt.
Straß, 28. Februar. (Maskenkränzchen.)
Das am Faſchingſamstag im Gaſthofe des Herrn
Johann Tauſendſchön ſtattgefundene Maskenkränzchen
nahm einen überaus ſchönen Verlauf. Die Muſik
beſorgte die hieſige Veteranenkapelle.
Hohenegg, 26. Februar. (Beſitzwechſel.)
Die im Markte Hohenegg gelegene, bisher dem
Grafen Kamillo v. Stubenberg gehörige Villa ging
dieſer Tage durch Kauf in den Beſitz des hieſigen
Gaſtwirtes und Fleiſchhauers Heinrich Rattay über.
Es iſt ſehr zu begrüßen, daß dieſes ſchöne Anweſen
wieder in deutſche Hände gelangte.
Leutſchach, 28. Februar. (Landwirt-
ſchaftliche Verſammlung.) Die landwirt-
ſchaftliche Filiale Leutſchach hielt am 21. d. im
Gaſthofe Olbrich ihre diesjährige Hauptverſammlung
ab. Die umfangreiche Tagesordnung umfaßte fol-
gende Punkte: Richtigſtellung des Mitgliederver-
zeichniſſes, Rechnungsabſchluß für das abgelaufene
Geſchäftsjahr, Aufnahme neuer Mitglieder, Voran-
ſchlag und Neuanſchaffungen für das laufende Jahr,
Erwerbung eines Subventions-Ebers und eines
ſolchen Widders, Wahl der Vertreter für die all-
gemeine Verſammlung in Graz, Auszeichnung eines
Dienſtboten für vieljährige Dienſte an demſelben
Dienſtorte, Umänderung des Filialnamens Pößnitz-
berg in Leutſchach, in Ausſicht genommene Verſamm-
lungen im Jahre 1909, Wahl eines Schriftführers,
Tätigkeitsbericht der Filiale und Vortrag des Ge-
neralſekretärs Juwan über landwirtſchaftliche Ge-
noſſenſchaften und Verſicherungsweſen. Filialvorſteher
v. Seutter konnte in ſeinem Berichte mit großer
Befriedigung konſtatieren, daß die Tätigkeit der Fili-
ale im abgelaufenen Jahre eine überaus fruchtbare
und erfolgreiche geweſen war, was am beſten daraus
hervorgeht, daß die Filiale mit drei ſilbernen Me-
daillen bedacht wurde. Ferner wurden drei Aus-
ſchußſitzungen und neun Wanderverſammlungen ab-
gehalten, in w-lchen von gewiegten Fachleuten
lehrreiche Vorträge und Demonſtrationen gehalten
wurden. Der Mitgliederſtand ſtieg auf 81. — Der
zeitgemäße Vortrag des Herrn Generalſekretärs ge-
ſtaltete ſich äußerſt anziehend. Der Redner hob die
Vorteile des Großgrundbeſitzes gegenüber dem
kleinen bäuerlichen Beſitzer hervor und erblickt einen
gerechten Ausgleich nur in dem Zuſammenſchluſſe
zu Genoſſenſchaften. Ebenſo intereſſant war der
zweite Teil des Vortrages, betreffend die bäuerliche
Verſicherung. Der Vortragende brachte den diesbe-
züglich zuſammengeſtellten Entwurf zur Kenntnis,
erklärte denſelben jedoch in ſeiner gegenwärtigen
Faſſung als unannehmbar, weil er den Beſitzer aufs
neue fühlbar belaſte. Mit der Mahnung, der Scholle
treu zu bleiben, ſchloß der Redner ſeine mit großem
Beifalle aufgenommenen Ausführungen.
Mureck, 28. Februar. (Faſchingsunter-
haltungen.) Durch das gute Gelingen des
Maskenballes ermutigt, wurde Faſchingdienstag noch
ein „Gſchnas-Abend“ gegeben, der ſehr gut beſucht
war und noch manche Überraſchung durch reizende
Masken brachte. Der Aſchermittwoch bei Jahl ver-
anſtaltete Heringsſchmaus brachte die Faſchings-
gemüter wieder in ihr normales Geleiſe.
Mureck, 28. Februar. Deutſcher Turn-
verein.) Der Deutſche Turnverein hielt Samstag
den 27. d. im Vereinsheime ſeine Hauptverſammlung
ab. Die Berichte der Wartſchaften brachten ein be-
friedigendes Bild über die Tätigkeit des Vereines.
Die Neuwahl des Turnrates ergab: Sprechwart
Dr. Krautgaſſer, Schriftwart Paul Ulz,
Turnwart Hermann Cermo, Säckelwart Hatzl,
Kneipwart Stefling. Unter den Anträgen ſei
nur die Spende für die deutſche Schule in Sankt
Leonhard im Betrage von 20 K. erwähnt. Mit dem
Bismarckliede ſchloß die Verſammlung.
Windiſch Feiſtritzer Nachrichten.
Leichenbegängnis. Montag nachmittags
wurde der 89jährige Bürger und Hausbeſitzer Herr
Joſef Lorber zu Grabe getragen. Der Verblichene,
der ſchon einige Jahre krank darniederlag, war einer
der älteſten jetzt lebenden Bürger von Windiſch-
Feiſtritz. Den Leichenzug begleitete unter anderen
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