Marburger Zeitung. Nr. 3, Marburg, 05.01.1915.Nr. 3, 5. Jänner 1914 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] von England, Rußland, Montenegro und Die Letzten der "Emden." Sie kämpfeu weiter! Basel, 4. Jänner. (K.-B.) Den ,Baseler Nach- Unbestätigte Bombenwurfmeldung. Saarbrücken, 3. Jänner. (Wolff-Bür.) Die italienische 1 Milliarden-Anleihe. Rom, 4. Jänner. (K.-B.) Die Blätter be- Die Cholera. Wien, 4. Jänner. (K.-B.) Vom Sanitätsde- Marburger Nachrichten. Anton Sulz +. Gestern verschied nach langem nant', titulierte, wie es ihm ja immer noch gebührte, Man konnte diese junge Dame mit ihaen schar- "Wir sehen Sie nachher zum Tee im Park Damit verabschiedete die alte Dame den Vo- (Fortsetzung folgt.) [Spaltenumbruch] Marburger wird sich gern der frohen Stunden Kirchenmusik in der Domkirche. Morgen Im Reservespital 2, Bürgerstraße, konnte Stadttheater in Marburg. Mit morgigem Die Pettauer Weihnachts-Liebesgaben. Man schreibt uns aus Pettau: Auch die Stadt Aufruf zur neuerlichen Wacheleistung! Vom Kommando des unten genannten Veteranen- Im Kaffeehaus Meran morgen Mittwoch Karl Hörmanns Cafe Theresienhof. Ab Bitte um Mundharmonikas. Zur Erhei- Spenden. Für das Rote Kreuz spendete Herr Mord in der Neujahrsnacht. Am Neujahrs- Schadenfeuer in Roßwein. Aus Roß- Eine Feier in Ober-St. Kunigund. Man Nr. 3, 5. Jänner 1914 Marburger Zeitung [Spaltenumbruch] von England, Rußland, Montenegro und Die Letzten der „Emden.“ Sie kämpfeu weiter! Baſel, 4. Jänner. (K.-B.) Den ‚Baſeler Nach- Unbeſtätigte Bombenwurfmeldung. Saarbrücken, 3. Jänner. (Wolff-Bür.) Die italieniſche 1 Milliarden-Anleihe. Rom, 4. Jänner. (K.-B.) Die Blätter be- Die Cholera. Wien, 4. Jänner. (K.-B.) Vom Sanitätsde- Marburger Nachrichten. Anton Sulz †. Geſtern verſchied nach langem nant‘, titulierte, wie es ihm ja immer noch gebührte, Man konnte dieſe junge Dame mit ihaen ſchar- „Wir ſehen Sie nachher zum Tee im Park Damit verabſchiedete die alte Dame den Vo- (Fortſetzung folgt.) [Spaltenumbruch] Marburger wird ſich gern der frohen Stunden Kirchenmuſik in der Domkirche. Morgen Im Reſerveſpital 2, Bürgerſtraße, konnte Stadttheater in Marburg. Mit morgigem Die Pettauer Weihnachts-Liebesgaben. Man ſchreibt uns aus Pettau: Auch die Stadt Aufruf zur neuerlichen Wacheleiſtung! Vom Kommando des unten genannten Veteranen- Im Kaffeehaus Meran morgen Mittwoch Karl Hörmanns Café Thereſienhof. Ab Bitte um Mundharmonikas. Zur Erhei- Spenden. Für das Rote Kreuz ſpendete Herr Mord in der Neujahrsnacht. Am Neujahrs- Schadenfeuer in Roßwein. Aus Roß- Eine Feier in Ober-St. Kunigund. Man <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="3"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Nr. 3, 5. Jänner 1914 Marburger Zeitung</hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a2b" prev="#a2a" type="jArticle" n="2"> <p>von <hi rendition="#g">England, Rußland, Montenegro</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Serbien</hi> günſtige Antworten auf die Anregung<lb/> des Papſtes bezüglich des Austaufches der kriegs-<lb/> untauglichen Gefangenen zugegangen. <hi rendition="#g">Frankreich</hi><lb/> hat heute vormittags offiziös durch den Vertreter<lb/> Belgiens beim Heiligen Stuhle ſeine Zuſtimmung<lb/> bekannt geben laſſen; es ſteht ſomit nur noch ſein<lb/><hi rendition="#g">offizieller</hi> Anſchluß aus. Es verlautet, daß<lb/> Frankreich ſich hiezu des Kardinals <hi rendition="#g">Amette</hi> oder<lb/> des belgiſchen Geſandten beim Heiligen Stuhle oder<lb/> des Botſchafters <hi rendition="#g">Barr<hi rendition="#aq">é</hi>re</hi> bedienen wird. 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Die Bankierstochter, der er<lb/> auch gleich vorgeſtellt wurde und die Frau von<lb/> Schultental ihre liebe junge Freundin nannte, lä-<lb/> chelte, daß er ihre etwas zu großen, unſchönen Zähne<lb/> ſehen konnte und ſagte mit einer belegt klingenden<lb/> Stimme: „Nicht wahr, es iſt wirklich paradieſiſch<lb/> hier?“</p><lb/> <p>Man konnte dieſe junge Dame mit ihaen ſchar-<lb/> fen Zügen im ſommerſproſſigen Geſicht, dem großen<lb/> Mund, der nicht kleinen Naſe und der ſchmächligen,<lb/> langen Geſtalt unmöglich ſchön nennen, aber in den<lb/> leuchtenden, braunen Augen lag dennoch etwas, was<lb/> junge Herren über ihre vielen Schönheitsfehler<lb/> milder urteilen ließ. Ja, dieſe Augen mußte jeder<lb/> geradezu bewundern; ebenſo ſuchte das volle. über-<lb/> aus ſorgfältig friſierte, dunkelblonde Lockenhaar<lb/> ſeinesgleichen. Erwin fand nichts Verlockendes an<lb/> Fräulein Agathe, denn vor ſeiner Seele ſchwebte<lb/> ein ganz anderes Weſen, ein Engelsbild, wie er<lb/> noch keines geſchaut im Leben.</p><lb/> <p>„Wir ſehen Sie nachher zum Tee im Park<lb/> wieder, Herr Leutnant, wenn ich bitten darf.“</p><lb/> <p>Damit verabſchiedete die alte Dame den Vo-<lb/> lontär, und Johann, der eine kornblumenblaue<lb/> Livree mit gelben Aufſchlägen und ſilbernen Treſſen<lb/> trug und recht bieder ausſchaute mit ſeinem lächeln-<lb/> den, roten Vollmondgeſicht, führte ihn in ein im<lb/> Erdgeſchoß des Schloſſes gelegenes, freundliches<lb/> Zimmer.</p><lb/> <p> <ref>(Fortſetzung folgt.)</ref> </p><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div xml:id="a3b" prev="#a3a" type="jArticle" n="2"> <p>Marburger wird ſich gern der frohen Stunden<lb/> erinnern, die er in Geſellſchaft des Uhrentoni ver-<lb/> bracht hat. Leider wurde er von einem ſchleichenden<lb/> Leiden gezwungen, ſich zurückzuziehen. Alle, die<lb/> ihn kannten, werden ihn gewiß in beſter Erinnerung<lb/> behalten. Die Erde ſei ihm leicht. Das Leichenbe-<lb/> gängnis findet Mittwoch den 6. Jänner um 4 Uhr<lb/> von der Stadt-Leichenhalle am Stadtfriedhof<lb/> aus ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kirchenmuſik in der Domkirche.</hi> </head> <p>Morgen<lb/> am Feſte der heiligen drei Könige wird in der<lb/> Domkirche um zehn Uhr bei dem Hochamte aufge-<lb/> führt die ‚Krönungsmeſſe‘ von W. A. Mozart für<lb/> Soli, Chor und Orcheſter; Graduale von Joſef<lb/> Gruber, Offertorium von Max Filke.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Im Reſerveſpital 2,</hi> </head> <p>Bürgerſtraße, konnte<lb/> am Chriſtabend, wie bereits berichtet, dank der<lb/> wahrhaft ſelbſtloſen Opferfreudigkeit der Marburger<lb/> eine recht erhebende und ſtimmungsvolle Weihnachts-<lb/> feier veranſtaltet werden, die wohl jeden vergeſſen<lb/> ließ, daß er diesmal infolge der Kriegswirren Weih-<lb/> nachten fern von ſeinen Lieben verbringen mußte.<lb/> Das Spitalskommando fühlt ſich angenehm ver-<lb/> pflichtet, allen Gönnern unſerer braven Soldaten,<lb/> die durch reiche Geſchenke das Feſt verſchönern<lb/> halfen und es mit ihrem Beſuche beehrten, ſeinen<lb/> wärmſten Dank im Namen der Verwundeten aus-<lb/> zuſprechen. Beſonderer Dank gebührt dem phil-<lb/> harmoniſchen Verein, der in liebenswürdiger Weiſe<lb/> den muſikaliſchen Teil der Veranſtaltung beſtritt.<lb/> Für die Zwecke der Weihnachtsbeſcherung, der Koſt-<lb/> aufbeſſerung und der Krankenpflege überhaupt ſind<lb/> dem Spitale wieder viele Spenden an Geld, Bäckerei,<lb/> Selch- und Schweinefleiſch, ein Schwein, Schnitzl,<lb/> Obſt, Wein und Bier, Thee, Zigarren, Zigaretten,<lb/> Tabak, Zeitungen und Bücher, Stöcke, Pölſter,<lb/> Wäſche, Hausſchuhe, Charpie uſw. zugekommen<lb/> zunächſt von vielen Nichtgenanntſeinwollenden, dann<lb/> vom „Arbeiterwille“, der O. Badlſchen Gutsver-<lb/> waltung Wildhaus, Baronin Bianchi, Baronin Bibra,<lb/> Thereſe Bidſchof, die Frauen Dr Dominkus, Götz,<lb/> Dr. Gottſcheber, Hauptmann Fialkowska, Emilie<lb/> Kartin jun., bezw. der Bevölkerung von Oberpulsgau,<lb/> Prof. Knauer, Dr. Miceu, Marie Moritſch, Doktor<lb/> Mravlag, Frl. Nagler, Bezirksrichter Oswatitſch,<lb/> Komteſſen Pace, Ing. Palige, Primig, Oberſtleut-<lb/> nant Rohrhofer, Scubitz, Schöffmann, Prof. Spiller,<lb/> Url, Chriſtine Vucic, Wögerer; die Herren Leopold<lb/> Kralik, Ferdinand Küſter, Prof. Lauter, Hauptmann-<lb/> rechnungsführer Leucker, Linninger, Luckner, Major<lb/> Mützel, Platzer, Pfrimer, Karl Scherbaum u. Söhne,<lb/> Waſtian, Dr. Weiß, 3. a Klaſſe Gymnaſium, „Mar-<lb/> burger Zeitung“, Stadtrat Marburg, der „Straza“.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stadttheater in Marburg.</hi> </head> <p>Mit morgigem<lb/> Tage eröffnet die beſtbekannte Exl-Bühne ihr Gaſt-<lb/> ſpiel. Zur Aufführung gelangt nachmittags 3 Uhr<lb/> bei kleinen Preiſen „Die Wildkatz vom Holler-<lb/> grund“, Original-Volksſtück von J. Willhardt. Abends<lb/> halb 8 Uhr wird die überall mit größtem Beifall<lb/> gegebene köſtliche Bauernkomödie „Das Beſchwerde-<lb/> buch“ von Karl Ettlinger zur Aufführung gebracht.<lb/> Donnerstag ſindet eine Wohltätigkeitsvorſtellung zu<lb/> Gunſten des Roten Kreuzes ſtatt. Gegeben wird<lb/> Ludwig Anzengrubers unübertroffenes Volksſtück<lb/> „Die Kreuzelſchreiber“ mit Herrn Köck als Stein-<lb/> klopfer-Hans. Am Freitag bleibt die Bühne ge-<lb/> ſchloſſen. Samstag bringt die Exl-Bühne als Neu-<lb/> heit für Marburg die in Wien mit überaus<lb/> großem Beifall gegebene Bauernkomödie „Der reiche<lb/> Ähnl“ von Rudolf Hawel zur Aufführung. Für<lb/> Sonntag iſt „Der heilige Florian“ (Neuheit) an-<lb/> geſetzt, der von der Exl-Bühne bereits über 100<lb/> mal gegeben wurde und immer wieder aufs Neue<lb/> verlangt wird. Die Tageskaſſe (Theatergebäude,<lb/> Eingang Theatergaſſe) iſt täglich von 9—12 Uhr<lb/> vor- und 3—5 Uhr nachmittags geöffnet. Vor-<lb/> merkungen für alle angekündigten Vorſtellungen<lb/> werden ſchon heute entgegengenommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Pettauer Weihnachts-Liebesgaben.</hi> </head><lb/> <p>Man ſchreibt uns aus Pettau: Auch die Stadt<lb/> Pettau hat zu einer Weihnachtsgabe für die Trup-<lb/> pen des 3. Korps eine Sammlung eingeleitet und<lb/> über Beſchluß des Zweigvereines Pettau des Lan-<lb/> des- und Frauenhilfsvereines vom Roten Kreuz<lb/> den Erlös dieſer Sammlung von rund 2000 K.<lb/> für Spenden an unſere wackeren heimiſchen Pioniere,<lb/> auch Angehörige des 3. Korps. verwendet. Der<lb/> Ausſchuß hat für die Zuſtellung der Spenden den<lb/> Weg der Übernahme der Spenden durch die für<lb/> die einzelnen Kompagnien angeordneten Nachſchübe<lb/> gewählt. Wie berechtigt dieſer Weg war, erhellt am<lb/> deutlichſten aus den zwei Dankſchreiben, die unſerem<lb/> Herrn Bürgermeiſter (zugleich Präſidenten des hie-<lb/> ſigen Zweigvereines vom Roten Kreuze) zugekommen<lb/><cb/> ſind. In herzlichſter Weiſe dankten in dieſen Schrei-<lb/> ben die Herren Hauptleute Maximilian Weismann<lb/> und Theobald Angel für die den Pionieren zuge-<lb/> kommenen Spenden. In dem Schreiben des letzteren<lb/> heißt es unter anderem: „Wenn die Zeit zur Be-<lb/> gehung des Weihnachtsabendes nur äußerſt gering<lb/> war — denn wir mußten in die erſte Linie — ſo<lb/> war es doch ein äußerſt erhebender Moment, als<lb/> die Kompagnie vor einem kleinen, mit Kerzen ge-<lb/> ſchmückten Bäumchen im freien Felde — gedeckt<lb/> durch eine Scheune gegen den Feind — verſammelt<lb/> ſtand und dah Weihnachtsfeſt beging, dabei der<lb/> Lieben und Spender der Liebesgaben herzlichſt ge-<lb/> denkend.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aufruf zur neuerlichen Wacheleiſtung!</hi> </head><lb/> <p>Vom Kommando des unten genannten Veteranen-<lb/> vereines werden wir um Aufnahme nachſtehender<lb/> Zeilen erſucht: Auf Grund des Befehles des k. u. k.<lb/> Militärſtationskommandos in Marburg muß der<lb/> 1. Marburger Militär-Veteranenverein „Erzherzog<lb/> Friedrich“ <hi rendition="#g">ſofort</hi> die bereits bis 1. Jänner ge-<lb/> habten Wachen wieder beziehen. Es ergeht daher<lb/> vom Vereinskommando das Erſuche an <hi rendition="#g">alle,</hi> die<lb/> bisher im ſelben Dienſte geſtanden ſind, ſich ſofort<lb/> zu melden. <hi rendition="#g">Germ.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Im Kaffeehaus Meran</hi> </head> <p>morgen Mittwoch<lb/> (Dreikönigtag) Schrammelkonzert des Dreiſpieles<lb/> Hlawatſchek.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Karl Hörmanns Caf<hi rendition="#aq">é</hi> Thereſienhof.</hi> </head> <p>Ab<lb/> morgen den 6. Jänner konzertiert im hieſigen Caf<hi rendition="#aq">é</hi><lb/> Thereſienhof die beſtbekannte Wiener Damenkapelle<lb/> L. Schneider. Herr Cafetier Hörmann, welcher ſtets<lb/> beſtrebt iſt, ſeinen Gäſten den Aufenthalt in ſeinem<lb/> Caf<hi rendition="#aq">é</hi> ſo angenehm wie möglich zu machen, hat we-<lb/> der Koſten noch Mühe geſcheut, die obenerwähnte<lb/> Kapelle für ein kurzes Gaſtſpiel zu gewinnen. Auch<lb/> wird die überall beliebte Liederſängerin Fräulein<lb/> Giſy Simon ihre Lieder und Wiener Weiſen zum<lb/> Vortrage bringen, ſo daß wir auch in dieſer ernſten<lb/> Zeit auf einige fröhliche Tage rechnen können.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bitte um Mundharmonikas.</hi> </head> <p>Zur Erhei-<lb/> terung unſerer braven Steirer iw Felde bilden<lb/> Mundharmonikas ein bewährtes Mittel. Diesbe-<lb/> zügliche gütige Spenden werden mit herzlichem<lb/> Danke entgegengenommen in der Turnhalle der<lb/> Realſchule.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Spenden.</hi> </head> <p>Für das Rote Kreuz ſpendete Herr<lb/> Purgſtaller 10 K. — Frau Zwettler ſpendete der<lb/> Rettungsabteilung 10 K., wofür beſtens gedankt wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mord in der Neujahrsnacht.</hi> </head> <p>Am Neujahrs-<lb/> morgen wurde am Dorfausgange von <hi rendition="#g">Gamlitz</hi><lb/> der Keuſchler Peter <hi rendition="#g">Markowitſch</hi> aus Wein-<lb/> leiten durch einen Stich in die Schlagader ermordet<lb/> aufgefunden. Der Tat verdächtig ſind zwei Burſchen,<lb/> von denen einer in Retznei verhaftet und dem<lb/> Bezirksgerichte Leibnitz eingeliefert wurde. Der Er-<lb/> mordete war verheiratet und Vater von vier<lb/> Kindern.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schadenfeuer in Roßwein.</hi> </head> <p>Aus <hi rendition="#g">Roß-<lb/> wein</hi> wird uus geſchrieben: Am 1. Jänner um<lb/> 11 Uhr nachts brach beim hieſigen Beſitzer Franz<lb/><hi rendition="#g">Tſcherne</hi> aus unbekannter Urſache Feuer aus.<lb/> Die Roßweiner freiwillige Feuerwehr war raſch<lb/> zur Stelle und nur den wackeren von ſicherer<lb/> Hand geleiteten Männern iſt es zu verdanken, daß<lb/> das Feuer bald gedämpft wurde und nicht weiter<lb/> um ſich griff. Als Opfer des zerſtörenden Elementes<lb/> ſind ein Wohnhaus und ein Wirtſchaftsgebäude zu<lb/> verzeichnen. Das knapp an das Brandobjekt an-<lb/> ſchließende, mit Stroh gedeckte Wohnhaus wurde<lb/> gerettet. Übrigens wird der Schaden durch die<lb/> Verſicherung gedeckt. Bemerkenswert iſt, daß keine<lb/> fremde Feuerwehr zu Hilfe kam und von der hei-<lb/> miſchen Wehr viele Männer im Felde ſtehen.<lb/> (Offenbar wurde das Feuer auswärts nicht bemerkt.<lb/> D. Schriftl.) Ein kräftiges Heil den wackeren<lb/> Helfern in der Not!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine Feier in Ober-St. Kunigund.</hi> </head> <p>Man<lb/> ſchreibt uns aus Ober-St. Kunigund: Am 2. Jänner<lb/> fand hier die feierliche Überreichung der Verdienſt-<lb/> medaille für 40jährige treue Dienſte an den Ober-<lb/> lehrer, Herrn Gabriel <hi rendition="#g">Jaunik,</hi> ſtatt. Nach dem<lb/> Feſtgottesdienſte, bei welchem der Jubilar in<lb/> mächtigen Akkorden die Orgel ſelbſt meiſterte, wurde<lb/> in dem feſtlich dekorierten Schulſaal nach einer<lb/> ſeierlichen Anſprache des Herrn Alois <hi rendition="#g">Menhard</hi><lb/> dem verdienten Jubilar die verliehene Medaille<lb/> durch den Obmann des Ortsſchulrates, Herrn Felix<lb/><hi rendition="#g">Skribe,</hi> an die Bruſt geheftet. Vorher hatten<lb/> einige Schulkinder ihrem geliebten Lehrer ſchöne,<lb/> ergreifende Gedichtchen aufgeſagt. In einer kernigen<lb/> Anſprache des Gemeindevorſtehers, Herrn Joſef<lb/><hi rendition="#g">Mayer,</hi> in der er des Jubilars Verdienſte um<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
Nr. 3, 5. Jänner 1914 Marburger Zeitung
von England, Rußland, Montenegro und
Serbien günſtige Antworten auf die Anregung
des Papſtes bezüglich des Austaufches der kriegs-
untauglichen Gefangenen zugegangen. Frankreich
hat heute vormittags offiziös durch den Vertreter
Belgiens beim Heiligen Stuhle ſeine Zuſtimmung
bekannt geben laſſen; es ſteht ſomit nur noch ſein
offizieller Anſchluß aus. Es verlautet, daß
Frankreich ſich hiezu des Kardinals Amette oder
des belgiſchen Geſandten beim Heiligen Stuhle oder
des Botſchafters Barrére bedienen wird. Die
offizielle Antwort Frankreichs wird für heute abends
erwartet.
Die Letzten der „Emden.“
Sie kämpfeu weiter!
Baſel, 4. Jänner. (K.-B.) Den ‚Baſeler Nach-
richten‘ zufolge iſt in Mailand eine Meldung aus
Shanghai eingetroffen, wonach der Hafenkapitän
von Rangun die die ſiameſiſchen Gewäſſer be-
fahrenden Schiffe vor dem Dreimaſter ‚Agoche‘
warnt, welcher mit deutſchen Matroſen,
dem Reſte der Beſatzung der „Emden“ und vier
Maſchinengewehren an Bord die Operationen
gegen die Handelsſchiffahrt fortſetze und viele Küſten-
fahrzeug verſenkt habe. Auch der Kohlendampfer
„Oxford“ ſei von den Deutſchen genommen
und in einen Hilfskreuzer verwandelt worden.
Dieſe Schiffe ſeien der Verfolgung durch die Flotte
der Verbündeten bisher immer entronnen.
Unbeſtätigte Bombenwurfmeldung.
Saarbrücken, 3. Jänner. (Wolff-Bür.)
Nach Mitteilungen von zuſtändiger Stelle hat ſich
die Meldung von Bombenwürfen über
Lisdorf bei Saarluis nicht beſtätigt.
Die italieniſche 1 Milliarden-Anleihe.
Rom, 4. Jänner. (K.-B.) Die Blätter be-
ſtätigen übereinſtimmend, daß die heute eröffnete
Subſkription auf die Anleihe von einer
Milliarde einen großen Erfolg erzielen wird.
Die Cholera.
Wien, 4. Jänner. (K.-B.) Vom Sanitätsde-
partement des Miniſteriums des Innern wird mit-
geteilt: Am 4. Jänner wurden zwei Fälle von
aſiatiſcher Cholera in Cilli, ferner je ein Fall in
Innsbruck, ſowie in Pausram (Bezirk Nikolsburg)
in Mähren bakteriologiſch feſtgeſtellt. Die Erkran-
kungen betreffen Perſonen, die vom Kriegsſchauplatze
eingetroffen ſind.
Marburger Nachrichten.
Anton Sulz †. Geſtern verſchied nach langem
Leiden der bekannte und älteſte Uhrmacher Mar-
burgs, Anton Sulz. Bekannt durch ſeine gute
Arbeit, erfreute er ſich auch durch ſein Weſen und
friſchen Humor allgemeiner Beliebtheit. So mancher
nant‘, titulierte, wie es ihm ja immer noch gebührte,
hob ihn wieder etwas und er beſtätigte aus voller
Überzeugung, daß er geradezu eatzückt ſei von Hein-
richswalde, beſonders von dem reizenden Schloß
mit ſeiner Umgebung. Die Bankierstochter, der er
auch gleich vorgeſtellt wurde und die Frau von
Schultental ihre liebe junge Freundin nannte, lä-
chelte, daß er ihre etwas zu großen, unſchönen Zähne
ſehen konnte und ſagte mit einer belegt klingenden
Stimme: „Nicht wahr, es iſt wirklich paradieſiſch
hier?“
Man konnte dieſe junge Dame mit ihaen ſchar-
fen Zügen im ſommerſproſſigen Geſicht, dem großen
Mund, der nicht kleinen Naſe und der ſchmächligen,
langen Geſtalt unmöglich ſchön nennen, aber in den
leuchtenden, braunen Augen lag dennoch etwas, was
junge Herren über ihre vielen Schönheitsfehler
milder urteilen ließ. Ja, dieſe Augen mußte jeder
geradezu bewundern; ebenſo ſuchte das volle. über-
aus ſorgfältig friſierte, dunkelblonde Lockenhaar
ſeinesgleichen. Erwin fand nichts Verlockendes an
Fräulein Agathe, denn vor ſeiner Seele ſchwebte
ein ganz anderes Weſen, ein Engelsbild, wie er
noch keines geſchaut im Leben.
„Wir ſehen Sie nachher zum Tee im Park
wieder, Herr Leutnant, wenn ich bitten darf.“
Damit verabſchiedete die alte Dame den Vo-
lontär, und Johann, der eine kornblumenblaue
Livree mit gelben Aufſchlägen und ſilbernen Treſſen
trug und recht bieder ausſchaute mit ſeinem lächeln-
den, roten Vollmondgeſicht, führte ihn in ein im
Erdgeſchoß des Schloſſes gelegenes, freundliches
Zimmer.
(Fortſetzung folgt.)
Marburger wird ſich gern der frohen Stunden
erinnern, die er in Geſellſchaft des Uhrentoni ver-
bracht hat. Leider wurde er von einem ſchleichenden
Leiden gezwungen, ſich zurückzuziehen. Alle, die
ihn kannten, werden ihn gewiß in beſter Erinnerung
behalten. Die Erde ſei ihm leicht. Das Leichenbe-
gängnis findet Mittwoch den 6. Jänner um 4 Uhr
von der Stadt-Leichenhalle am Stadtfriedhof
aus ſtatt.
Kirchenmuſik in der Domkirche. Morgen
am Feſte der heiligen drei Könige wird in der
Domkirche um zehn Uhr bei dem Hochamte aufge-
führt die ‚Krönungsmeſſe‘ von W. A. Mozart für
Soli, Chor und Orcheſter; Graduale von Joſef
Gruber, Offertorium von Max Filke.
Im Reſerveſpital 2, Bürgerſtraße, konnte
am Chriſtabend, wie bereits berichtet, dank der
wahrhaft ſelbſtloſen Opferfreudigkeit der Marburger
eine recht erhebende und ſtimmungsvolle Weihnachts-
feier veranſtaltet werden, die wohl jeden vergeſſen
ließ, daß er diesmal infolge der Kriegswirren Weih-
nachten fern von ſeinen Lieben verbringen mußte.
Das Spitalskommando fühlt ſich angenehm ver-
pflichtet, allen Gönnern unſerer braven Soldaten,
die durch reiche Geſchenke das Feſt verſchönern
halfen und es mit ihrem Beſuche beehrten, ſeinen
wärmſten Dank im Namen der Verwundeten aus-
zuſprechen. Beſonderer Dank gebührt dem phil-
harmoniſchen Verein, der in liebenswürdiger Weiſe
den muſikaliſchen Teil der Veranſtaltung beſtritt.
Für die Zwecke der Weihnachtsbeſcherung, der Koſt-
aufbeſſerung und der Krankenpflege überhaupt ſind
dem Spitale wieder viele Spenden an Geld, Bäckerei,
Selch- und Schweinefleiſch, ein Schwein, Schnitzl,
Obſt, Wein und Bier, Thee, Zigarren, Zigaretten,
Tabak, Zeitungen und Bücher, Stöcke, Pölſter,
Wäſche, Hausſchuhe, Charpie uſw. zugekommen
zunächſt von vielen Nichtgenanntſeinwollenden, dann
vom „Arbeiterwille“, der O. Badlſchen Gutsver-
waltung Wildhaus, Baronin Bianchi, Baronin Bibra,
Thereſe Bidſchof, die Frauen Dr Dominkus, Götz,
Dr. Gottſcheber, Hauptmann Fialkowska, Emilie
Kartin jun., bezw. der Bevölkerung von Oberpulsgau,
Prof. Knauer, Dr. Miceu, Marie Moritſch, Doktor
Mravlag, Frl. Nagler, Bezirksrichter Oswatitſch,
Komteſſen Pace, Ing. Palige, Primig, Oberſtleut-
nant Rohrhofer, Scubitz, Schöffmann, Prof. Spiller,
Url, Chriſtine Vucic, Wögerer; die Herren Leopold
Kralik, Ferdinand Küſter, Prof. Lauter, Hauptmann-
rechnungsführer Leucker, Linninger, Luckner, Major
Mützel, Platzer, Pfrimer, Karl Scherbaum u. Söhne,
Waſtian, Dr. Weiß, 3. a Klaſſe Gymnaſium, „Mar-
burger Zeitung“, Stadtrat Marburg, der „Straza“.
Stadttheater in Marburg. Mit morgigem
Tage eröffnet die beſtbekannte Exl-Bühne ihr Gaſt-
ſpiel. Zur Aufführung gelangt nachmittags 3 Uhr
bei kleinen Preiſen „Die Wildkatz vom Holler-
grund“, Original-Volksſtück von J. Willhardt. Abends
halb 8 Uhr wird die überall mit größtem Beifall
gegebene köſtliche Bauernkomödie „Das Beſchwerde-
buch“ von Karl Ettlinger zur Aufführung gebracht.
Donnerstag ſindet eine Wohltätigkeitsvorſtellung zu
Gunſten des Roten Kreuzes ſtatt. Gegeben wird
Ludwig Anzengrubers unübertroffenes Volksſtück
„Die Kreuzelſchreiber“ mit Herrn Köck als Stein-
klopfer-Hans. Am Freitag bleibt die Bühne ge-
ſchloſſen. Samstag bringt die Exl-Bühne als Neu-
heit für Marburg die in Wien mit überaus
großem Beifall gegebene Bauernkomödie „Der reiche
Ähnl“ von Rudolf Hawel zur Aufführung. Für
Sonntag iſt „Der heilige Florian“ (Neuheit) an-
geſetzt, der von der Exl-Bühne bereits über 100
mal gegeben wurde und immer wieder aufs Neue
verlangt wird. Die Tageskaſſe (Theatergebäude,
Eingang Theatergaſſe) iſt täglich von 9—12 Uhr
vor- und 3—5 Uhr nachmittags geöffnet. Vor-
merkungen für alle angekündigten Vorſtellungen
werden ſchon heute entgegengenommen.
Die Pettauer Weihnachts-Liebesgaben.
Man ſchreibt uns aus Pettau: Auch die Stadt
Pettau hat zu einer Weihnachtsgabe für die Trup-
pen des 3. Korps eine Sammlung eingeleitet und
über Beſchluß des Zweigvereines Pettau des Lan-
des- und Frauenhilfsvereines vom Roten Kreuz
den Erlös dieſer Sammlung von rund 2000 K.
für Spenden an unſere wackeren heimiſchen Pioniere,
auch Angehörige des 3. Korps. verwendet. Der
Ausſchuß hat für die Zuſtellung der Spenden den
Weg der Übernahme der Spenden durch die für
die einzelnen Kompagnien angeordneten Nachſchübe
gewählt. Wie berechtigt dieſer Weg war, erhellt am
deutlichſten aus den zwei Dankſchreiben, die unſerem
Herrn Bürgermeiſter (zugleich Präſidenten des hie-
ſigen Zweigvereines vom Roten Kreuze) zugekommen
ſind. In herzlichſter Weiſe dankten in dieſen Schrei-
ben die Herren Hauptleute Maximilian Weismann
und Theobald Angel für die den Pionieren zuge-
kommenen Spenden. In dem Schreiben des letzteren
heißt es unter anderem: „Wenn die Zeit zur Be-
gehung des Weihnachtsabendes nur äußerſt gering
war — denn wir mußten in die erſte Linie — ſo
war es doch ein äußerſt erhebender Moment, als
die Kompagnie vor einem kleinen, mit Kerzen ge-
ſchmückten Bäumchen im freien Felde — gedeckt
durch eine Scheune gegen den Feind — verſammelt
ſtand und dah Weihnachtsfeſt beging, dabei der
Lieben und Spender der Liebesgaben herzlichſt ge-
denkend.“
Aufruf zur neuerlichen Wacheleiſtung!
Vom Kommando des unten genannten Veteranen-
vereines werden wir um Aufnahme nachſtehender
Zeilen erſucht: Auf Grund des Befehles des k. u. k.
Militärſtationskommandos in Marburg muß der
1. Marburger Militär-Veteranenverein „Erzherzog
Friedrich“ ſofort die bereits bis 1. Jänner ge-
habten Wachen wieder beziehen. Es ergeht daher
vom Vereinskommando das Erſuche an alle, die
bisher im ſelben Dienſte geſtanden ſind, ſich ſofort
zu melden. Germ.
Im Kaffeehaus Meran morgen Mittwoch
(Dreikönigtag) Schrammelkonzert des Dreiſpieles
Hlawatſchek.
Karl Hörmanns Café Thereſienhof. Ab
morgen den 6. Jänner konzertiert im hieſigen Café
Thereſienhof die beſtbekannte Wiener Damenkapelle
L. Schneider. Herr Cafetier Hörmann, welcher ſtets
beſtrebt iſt, ſeinen Gäſten den Aufenthalt in ſeinem
Café ſo angenehm wie möglich zu machen, hat we-
der Koſten noch Mühe geſcheut, die obenerwähnte
Kapelle für ein kurzes Gaſtſpiel zu gewinnen. Auch
wird die überall beliebte Liederſängerin Fräulein
Giſy Simon ihre Lieder und Wiener Weiſen zum
Vortrage bringen, ſo daß wir auch in dieſer ernſten
Zeit auf einige fröhliche Tage rechnen können.
Bitte um Mundharmonikas. Zur Erhei-
terung unſerer braven Steirer iw Felde bilden
Mundharmonikas ein bewährtes Mittel. Diesbe-
zügliche gütige Spenden werden mit herzlichem
Danke entgegengenommen in der Turnhalle der
Realſchule.
Spenden. Für das Rote Kreuz ſpendete Herr
Purgſtaller 10 K. — Frau Zwettler ſpendete der
Rettungsabteilung 10 K., wofür beſtens gedankt wird.
Mord in der Neujahrsnacht. Am Neujahrs-
morgen wurde am Dorfausgange von Gamlitz
der Keuſchler Peter Markowitſch aus Wein-
leiten durch einen Stich in die Schlagader ermordet
aufgefunden. Der Tat verdächtig ſind zwei Burſchen,
von denen einer in Retznei verhaftet und dem
Bezirksgerichte Leibnitz eingeliefert wurde. Der Er-
mordete war verheiratet und Vater von vier
Kindern.
Schadenfeuer in Roßwein. Aus Roß-
wein wird uus geſchrieben: Am 1. Jänner um
11 Uhr nachts brach beim hieſigen Beſitzer Franz
Tſcherne aus unbekannter Urſache Feuer aus.
Die Roßweiner freiwillige Feuerwehr war raſch
zur Stelle und nur den wackeren von ſicherer
Hand geleiteten Männern iſt es zu verdanken, daß
das Feuer bald gedämpft wurde und nicht weiter
um ſich griff. Als Opfer des zerſtörenden Elementes
ſind ein Wohnhaus und ein Wirtſchaftsgebäude zu
verzeichnen. Das knapp an das Brandobjekt an-
ſchließende, mit Stroh gedeckte Wohnhaus wurde
gerettet. Übrigens wird der Schaden durch die
Verſicherung gedeckt. Bemerkenswert iſt, daß keine
fremde Feuerwehr zu Hilfe kam und von der hei-
miſchen Wehr viele Männer im Felde ſtehen.
(Offenbar wurde das Feuer auswärts nicht bemerkt.
D. Schriftl.) Ein kräftiges Heil den wackeren
Helfern in der Not!
Eine Feier in Ober-St. Kunigund. Man
ſchreibt uns aus Ober-St. Kunigund: Am 2. Jänner
fand hier die feierliche Überreichung der Verdienſt-
medaille für 40jährige treue Dienſte an den Ober-
lehrer, Herrn Gabriel Jaunik, ſtatt. Nach dem
Feſtgottesdienſte, bei welchem der Jubilar in
mächtigen Akkorden die Orgel ſelbſt meiſterte, wurde
in dem feſtlich dekorierten Schulſaal nach einer
ſeierlichen Anſprache des Herrn Alois Menhard
dem verdienten Jubilar die verliehene Medaille
durch den Obmann des Ortsſchulrates, Herrn Felix
Skribe, an die Bruſt geheftet. Vorher hatten
einige Schulkinder ihrem geliebten Lehrer ſchöne,
ergreifende Gedichtchen aufgeſagt. In einer kernigen
Anſprache des Gemeindevorſtehers, Herrn Joſef
Mayer, in der er des Jubilars Verdienſte um
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grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
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