Marburger Zeitung. Nr. 48, Marburg, 22.04.1913.Marburger Zeitung Nr. 48. 22. April 1913 [Spaltenumbruch] Der Krieg. Kampf um Skutari. Während auf allen Kriegsschauplätzen Ruhe Montenegrinisches Dementi. Von amtlicher montenegrinischer Seite wird Ein Ultimatum an Montenegro. Aus Cattaro wurde gestern der "N. F. P." Generalsturm auf den Tarabosch? Sicheren Informationen zufolge hat der monte- Nikita will in Skutari Ostern feiern. Die südslawische Korrespondenz meldet aus Eigenberichte. Gams, 20. April. (Hauptversammlung der Schulvereinsortsgruppe). Die Orts- Witschein, 19. April. (Schulvereins- versammlung und Maifeier.) Am Sonntag Eibiswald, 20. April. (Verschöne- rungsverein.) In der Vollversammlung des Pragerhof, 21. April. (Elende Post- verhältnisse.) Da den herrschenden fühlbaren Pragerhof, 20. April. (Gründung eines Turnvereines. -- Turn- und Volksfest.) Die seit August 1912 bestehende Turn- Gonobitz, 19. April. (Feuerwehr- Hauptversammlung). Die hiesige Freiwillige Cilli, 20. April. (Ein Opferstock- marder). Gestern wurde in der Pfarrkirche von [Spaltenumbruch] Bischof von Rasa-Prizren. Jetzt ist er eine ortho- 8. Vicentius, Bischof von Skoplje. Er 9. Michael, Archimandrit des "Serbischen 10. Michael, Archimandrit des Klosters Bo- 11. Tihon, Archimandrit im Kloster Tronosa 12. Melentius Klaie, Archimandrit im 13. Velimir Protic, Pfarrer in Zlot. 14. Pfarrer Klaic in Sicevo bei Nisch. Ist Das sind in Serbien die "Hirten des Volkes", Und dieses Volk will in die Türkei "Zivilisa- Marburger Zeitung Nr. 48. 22. April 1913 [Spaltenumbruch] Der Krieg. Kampf um Skutari. Während auf allen Kriegsſchauplätzen Ruhe Montenegriniſches Dementi. Von amtlicher montenegriniſcher Seite wird Ein Ultimatum an Montenegro. Aus Cattaro wurde geſtern der „N. F. P.“ Generalſturm auf den Taraboſch? Sicheren Informationen zufolge hat der monte- Nikita will in Skutari Oſtern feiern. Die ſüdſlawiſche Korreſpondenz meldet aus Eigenberichte. Gams, 20. April. (Hauptverſammlung der Schulvereinsortsgruppe). Die Orts- Witſchein, 19. April. (Schulvereins- verſammlung und Maifeier.) Am Sonntag Eibiswald, 20. April. (Verſchöne- rungsverein.) In der Vollverſammlung des Pragerhof, 21. April. (Elende Poſt- verhältniſſe.) Da den herrſchenden fühlbaren Pragerhof, 20. April. (Gründung eines Turnvereines. — Turn- und Volksfeſt.) Die ſeit Auguſt 1912 beſtehende Turn- Gonobitz, 19. April. (Feuerwehr- Hauptverſammlung). Die hieſige Freiwillige Cilli, 20. April. (Ein Opferſtock- marder). Geſtern wurde in der Pfarrkirche von [Spaltenumbruch] Biſchof von Raſa-Prizren. Jetzt iſt er eine ortho- 8. Vicentius, Biſchof von Skoplje. Er 9. Michael, Archimandrit des „Serbiſchen 10. Michael, Archimandrit des Kloſters Bo- 11. Tihon, Archimandrit im Kloſter Tronoſa 12. Melentius Klaie, Archimandrit im 13. Velimir Protic, Pfarrer in Zlot. 14. Pfarrer Klaic in Sicevo bei Niſch. Iſt Das ſind in Serbien die „Hirten des Volkes“, Und dieſes Volk will in die Türkei „Ziviliſa- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="2"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Marburger Zeitung Nr. 48. 22. April 1913</hi> </fw><lb/> <cb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Krieg.<lb/> Kampf um Skutari.</hi> </head><lb/> <p>Während auf allen Kriegsſchauplätzen Ruhe<lb/> eingetreten iſt, ſetzt Nikita die ſchon öde gewordene<lb/> Belagerung von Skutari fort.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Montenegriniſches Dementi.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Von amtlicher montenegriniſcher Seite wird<lb/> erklärt, daß die im Auslande verbreiteten Gerüchte,<lb/> als ob Montenegro durch den Abzug der Serben<lb/> gezwungen wäre, die Belagerung von Skutari<lb/> einzuſtellen, unrichtig ſind. Die Montenegriner<lb/> können die Beweggründe des verbündeten Serbiens<lb/> begreifen und erblicken in der Zurückziehung der<lb/> ſerbiſchen Truppen keinen unfreundlichen Akt. Die<lb/> Situation habe dadurch auch gar keine Änderung<lb/> erfahren; in der Skutarifrage ſei der Standpunkt<lb/> des Königs und der Regierung unverändert. Der<lb/> beſte Beweis dafür ſei die Fortſetzung der Belagerung<lb/> von Skutari durch die montenegriniſchen Truppen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Ein Ultimatum an Montenegro.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Aus <hi rendition="#g">Cattaro</hi> wurde geſtern der „N. F. P.“<lb/> berichtet: Soeben traf hier das öſterreichiſch-<lb/> ungariſche Torpedoboot „Möve“ ein, das einen<lb/> franzöſiſchen Offizier an Bord hatte, der ſich ſofort<lb/> nach Cetinje begab. Man ſagt, daß er die Auf-<lb/> forderung des internationalen Flottenkommandos<lb/> an Montenegro mit ſich führe, in der die <hi rendition="#g">Zurück-<lb/> ziehung</hi> der Belagerungstruppen von Skutart<lb/> verlangt wird unter dem Hinweis, daß ſonſt<lb/><hi rendition="#g">Antivari, Dulcigno</hi> und <hi rendition="#g">Medua</hi> militäriſch<lb/><hi rendition="#g">beſetzt</hi> werden würden.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Generalſturm auf den Taraboſch?</hi> </hi> </p><lb/> <p>Sicheren Informationen zufolge hat der monte-<lb/> negriniſche Oberbefehlshaber General Martinovic<lb/> den bevorſtehenden Generalſturm auf den Taraboſch,<lb/> den Skutari beherrſchenden Berg, angekündigt.<lb/> General Martinovic hat einige Zeitungskorreſpon-<lb/> denten aus Cetinje eingeladen, ſich auf den Kriegs-<lb/> ſchauplatz zu begeben, um den Generalſturm be-<lb/> obachten zu können. Seit Samstag wurde das<lb/> Bombardement mit erhöhter Intenſität wieder fort-<lb/> geſetzt. Wie gerüchtweiſe verlautet, nehmen an<lb/> dem Kampfe zahlreiche ſerbiſche Soldaten in monte-<lb/> negriniſcher Uniform teil.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nikita will in Skutari Oſtern feiern.</hi> </hi> </p><lb/> <p>Die ſüdſlawiſche Korreſpondenz meldet aus<lb/> Cetinje: König Nikolaus empfing eine große Anzahl<lb/> montenegriniſcher Freiwilliger aus Amerika, die<lb/> hier eingetroffen ſind, um an dem Kampf um<lb/> Skutari teilzunehmen. Der König begrüßte ſie in<lb/> einer Anſprache, in der er ihren Patriotismus<lb/> lobte und ſchloß dann ſeine Rede mit den Worten:<lb/> „<hi rendition="#g">Oſtern,</hi> meine Kinder, werden wir gemeinſam in<lb/><hi rendition="#g">Skutari</hi> feiern.“</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Eigenberichte.</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Gams,</hi> 20. April.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Hauptverſammlung<lb/> der Schulvereinsortsgruppe).</hi> </head> <p>Die Orts-<lb/> gruppe Gams des Deutſchen Schulvereines hielt<lb/> heute nachmittags im Gaſthaus „zur ſchönen Aus-<lb/> ſicht“ des Herrn Aſinger in Gams ihre Jahres-<lb/> hauptverſammlung ab. Der Obmannſtellvertreter<lb/> Herr <hi rendition="#g">Doleczek</hi> begrüßte insbeſondere den Obmann<lb/><cb/> des Gaues Unterſteiermark des Deutſchen Schul-<lb/> vereines, Herrn Oberlehrer <hi rendition="#g">Mayer,</hi> Schriſtleiter<lb/> Herrn Norbert <hi rendition="#g">Jahn,</hi> den Obmann der Süd-<lb/> bahner-Ortsgruppe des Deutſchen Schulvereines in<lb/> Marburg, Herrn Ingenieur <hi rendition="#g">Scharnagl,</hi> den<lb/> Obmann der Ortsgruppe Poberſch, Herrn <hi rendition="#g">Strie-<lb/> dinger</hi> uſw. und gedachte dann des unerwarteten<lb/> plötzlichen Ablebens des Obmannes der Ortsgruppe<lb/> Gams, des Gaſtwirtes Herrn <hi rendition="#g">Aſinger,</hi> der eine<lb/> ſtramme Säule des Deutſchtumes in Gams, ein<lb/> unerſchrockener, feſter deutſcher Charakter war. Ferner<lb/> beklagt die Ortsgruppe das Hinſcheiden des Rechts-<lb/> anwaltes Herrn Dr. Heinz <hi rendition="#g">Lorber,</hi> deſſen Ge-<lb/> ſinnung und Charakter genugſam bekaunt waren.<lb/> Beiden Männern wird die Ortsgruppe Gams<lb/> ein treues Angedenken bewahren. Der Redner<lb/> erſtattete dann den Tätigkeitsbericht der Ortsgruppe,<lb/> die im Jahre 1907 vom Verbande deutſcher Hoch-<lb/> ſchüler Marburgs gegründet wurde, im erſten<lb/> Jahre unter Einſchluß eines Feſterträgniſſes einen<lb/> Reingewinn von 960 K. erzielte, in der letzten<lb/> Zeit aber empfindlich zurückging, woran der Tod<lb/> des Obmannes, vor allem aber die ſteckengebliebene<lb/> Löſung der Gamſer Schulbaufrage die Schuld<lb/> trage. Nach den ausführlichen Darlegungen des<lb/> Redners und nachdem Herr <hi rendition="#g">Poſch</hi> den Säckel-<lb/> bericht erſtattet hatte, wurden die Neuwahlen vor-<lb/> genommen, die folgendes Ergebnis hatten: Obmann<lb/> Oberverwalter Herr Emanuel <hi rendition="#g">Pfeffer,</hi> Stellver-<lb/> treter Herr <hi rendition="#g">Doleczek,</hi> Säckelwart Herr <hi rendition="#g">Scheuch,</hi><lb/> Schriftwart Herr <hi rendition="#g">Hofbauer,</hi> Stellvertreter Herr<lb/><hi rendition="#g">Fiſchereder,</hi> Beiſitzer die Herren <hi rendition="#g">Haas,<lb/> Wolf, Afinger</hi> und <hi rendition="#g">Oblak,</hi> Gaubote Herr<lb/><hi rendition="#g">Pfeffer,</hi> Vertreter bei der Hauptverſammlung in<lb/> Wien Herr <hi rendition="#g">Mayer.</hi> Namens des Gaues Unter-<lb/> ſteiermark begrüßte deſſen Obmann die Ortsgruppe.<lb/> An ſeine kräftigen völkiſchen Ausführungen knüpfte<lb/> ſich eine längere Wechſelrede über eine Reihe von<lb/> ungelöſten wichtigen Fragen, an welcher verſchiedene<lb/> Redner teilnahmen, worauf die einmütig verlaufene<lb/> Verſammlung geſchloſſen wurde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Witſchein,</hi> 19. April.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Schulvereins-<lb/> verſammlung und Maifeier.)</hi> </head> <p>Am Sonntag<lb/> den 27. April um 3 Uhr nachmittags hält die Octs-<lb/> gruppe Witſchein des Deutſchen Schulvereines in<lb/> Menhardts Gaſthauſe ihre Jahresverſammlung und<lb/> gleichzeitige Maifeier mit folgender Tagesordnung<lb/> ab: Jahresbericht, Wahl der Ämterführer, Feſtrede,<lb/> Mitgliederwerbung, Gemütlicher Abend. Auswärtige<lb/> Gäſte und Nachbarortsgruppen werden zur Betei-<lb/> ligung höflichſt eingeladen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Eibiswald,</hi> 20. April.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Verſchöne-<lb/> rungsverein.)</hi> </head> <p>In der Vollverſammlung des<lb/> hieſigen Verſchönerungsvereins wurden in den Aus-<lb/> ſchuß gewählt: Dr. H. Adamitſch, K. Götz, Bürger-<lb/> meiſter R. Johann, Dr. Hegler, J. Jud, K. Lang,<lb/> F. Lerch, H. Müller, J. Staudinger und A. Stradner.<lb/> Von ihnen wurden der Obmann und deſſen Stell-<lb/> vertreter, J. Pichler und Dr. H. Adamitſch, der<lb/> Kaſſier und deſſen Stellvertreter, J. Staudinger und<lb/> K. Götz, wiedergewählt; Schriftführer wurde<lb/> A. Stradner, Stellvertreter J. Jud.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Pragerhof,</hi> 21. April.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Elende Poſt-<lb/> verhältniſſe.)</hi> </head> <p>Da den herrſchenden fühlbaren<lb/> Übelſtänden im hierortigen Poſtzuſtelldienſte trotz<lb/> mehrfacher Interventionen keine Abhilfe zuteil wird,<lb/><cb/> müſſen die Betroffenen ſich an die Öffentlichkeit<lb/> wenden. Über die Zuſtellung von Privatbriefen<lb/> klagen nur jene Perſonen nicht, welche den Herren<lb/> Briefträgern für jede Zuſtellung eine entſprechende<lb/> Belohnung zukommen laſſen. Sonſt aber werden<lb/> Privatkorreſpondenzen in allen möglichen Dienſt-<lb/> räumen abgelagert, ohne daß der Adreſſat eine<lb/> Ahnung davon hat, obwohl ſich dieſer in den meiſten<lb/> Fällen kaum einige Minuten entfernt im Dienſte<lb/> befindet und obwohl auch die Privatwohnung des-<lb/> ſelben ſich im Beſtellkreiſe des Poſtamtes befindet<lb/> und dies den Briefträgern wohlbekannt iſt. Tatſache<lb/> iſt es, daß durch dieſe Bequemlichkeit der Brief-<lb/> träger ein Unzahl von Briefen in Verluſt geraten<lb/> iſt, daß weiters Briefe oft erſt nach acht, auch nach<lb/> vierzehn Tagen in die Hände des Adreſſaten ge-<lb/> langt ſind. Nicht allein Briefe, auch Telegramme<lb/> werden durch unberufene Perſonen den Adreſſaten<lb/> übermittelt, wie ſich in den letzten Tagen einige<lb/> derartige Fälle ereigneten. Dieſe nur allgemeinen<lb/> Bemerkungen ſollen für diesmal genügen. Wenn<lb/> auch dies ohne Erfolg bleiben ſollte, ſo werden wir<lb/> mit genauen Einzelheiten der Öffentlichkeit dienen<lb/> und die bereits geſammelten Beweiſe der k. k. Poſt-<lb/> direktion übermitteln.</p> <byline>Die Betroffenen.</byline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Pragerhof,</hi> 20. April.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Gründung<lb/> eines Turnvereines. — Turn- und<lb/> Volksfeſt.)</hi> </head> <p>Die ſeit Auguſt 1912 beſtehende Turn-<lb/> riege hat den Beſchluß gefaßt, ſich in einen deutſch-<lb/> völkiſchen Turnverein umzubilden und ſich dem<lb/> deutſchen Turnerbunde anzuſchließen. Aus dieſem<lb/> Anlaſſe findet im Juli, vorausſichtlich am 15., ein<lb/> großangelegtes Turn- und Volksfeſt ſtatt. Wir<lb/> richten ſchon heute an alle Vereine der umliegenden<lb/> Orte die herzliche Bttte, dieſen Tag freizuhalten von<lb/> Veranſtaltungen und das in hartem Kampfe liegende<lb/> Deutſchtum Pragerhofs durch einen Maſſenbeſuch<lb/> zu unterſt<supplied>ü</supplied>tzen. Mit 1. Mai beginnt das geordnete<lb/> Riegenturnen, und zwar Dienstag, Donnerstag und<lb/> Samstag von 8 bis 10 Uhr abends in der hieſigen<lb/> Roſeggerſchule. Gleichzeitig beginnt auch das Frei-<lb/> turnen, welches an keine Turnzeit, wohl aber an<lb/> die Anweſenheit eines Vorturners gebunden iſt.<lb/> Sonntag den 27. April veranſtaltet die Jugendriege<lb/> einen ganztägigen Turngang über Wolfgang, St.<lb/> Heinrich, St. Martin nach Windiſchfeiſtritz. Abfahrt<lb/> von Pragerhof um viertel 5 Uhr unter Führung<lb/> des Turnbruders Zellner. Treffpunkt der Marburger<lb/> Teilnehmer um dreiviertel 5 Uhr am Bahnhofe.<lb/> Abmarſch um 5 Uhr. Da am Bachern nur in St.<lb/> Wolfgang eingekehrt werden kann, ſind Eßwaren<lb/> mitzunehmen. Deutſche Gäſte ſind herzlich eingela-<lb/> den. Die Turnriegenleitung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Gonobitz,</hi> 19. April.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Feuerwehr-<lb/> Hauptverſammlung).</hi> </head> <p>Die hieſige Freiwillige<lb/> Feuerwehr zählte 1 Ehrenhauptmann, 31 ausübende<lb/> und 64 unterſtützende Mitglieder. Die Ergänzungs-<lb/> wahlen, die bei der Hauptverſammlung am 13. d.<lb/> vorgenommen wurden, hatten folgendes Ergebnis:<lb/> Makotter, Vereinskaſſier; Maichelag, Beirat. Ein-<lb/> nahmen 333 K. 47 H., Ausgaben 322 K. 17 H.<lb/> Dem Rechnungsleger Wreſounig wurde die Ent-<lb/> laſtung erteilt.</p> </div><lb/> <div xml:id="cilli1" next="#cilli2" type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Cilli,</hi> 20. April.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Ein Opferſtock-<lb/> marder).</hi> </head> <p>Geſtern wurde in der Pfarrkirche von<lb/> Sachſenfeld ein Mann beobachtet, der ſich an dem</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="sehnsucht2" prev="#sehnsucht1" type="jArticle" n="2"> <p>Biſchof von Raſa-Prizren. Jetzt iſt er eine ortho-<lb/> doxe Macht in Mazedonien und packt die Popen<lb/> am Altare beim Schopf. Als Nikifor nach Konſtan-<lb/> tinopel kam, damit ihn der Patriarch zum Biſchof<lb/> konſekriere, ſagte der Patriarch: „Wozu brachten<lb/> mir denn die Serben dieſen Affen!“ Nikifor iſt näm-<lb/> lich ſehr klein von Geſtalt.</p><lb/> <p>8. <hi rendition="#g">Vicentius,</hi> Biſchof von Skoplje. Er<lb/> zählt 56 Jahre, hat gar keine Schulen, auch keine<lb/> theologiſchen, beſucht und iſt vollſtändiger Analphabet.<lb/> Als Mönch wurde er Iguman (Vorſteher des<lb/> Kloſters). Früher war er Buchbinderlehrling, jetzt iſt<lb/> er Biſchof und Metropolit des Wilajets Skoplje. Er<lb/> verbreitet in jenen Gegenden die ſerbiſche Idee.</p><lb/> <p>9. <hi rendition="#g">Michael,</hi> Archimandrit des „Serbiſchen<lb/> Hofes“, eines Kloſters in Moskau, iſt 39 Jahre<lb/> alt. Er war Förſter. Als ſeine Frau ſtarb, wurde<lb/> er Mönch und Vorſteher des Kloſters in Moskau.<lb/> Ihm mangelt gleichfalls jegliche Schulbildung, auch<lb/> die Theologie. Obſchon ohne jegliche Vorbildung,<lb/> ließ er ſich in die geiſtliche Akademie einſchreiben<lb/> und bereitete ſich auf die Biſchofswürde vor. In<lb/> Moskau lebte er mit einer Jüdin zuſammen.</p><lb/> <p>10. <hi rendition="#g">Michael,</hi> Archimandrit des Kloſters Bo-<lb/> govadja. Er ſteht im Alter von 43 Jahren und iſt<lb/><cb/> gleichfalls Analphabet, beſuchte nie ein Gymnaſium,<lb/> ſondern war Schneider. Sieben Monate lag er in<lb/> Valjevo im Kerkrr wegen eines Mordes, den er an<lb/> Nikolaus Bugarski verübt haben ſoll. Wegen Man-<lb/> gels an Beweiſen wurde er jedoch in Freiheit ge-<lb/> ſetzt. Er ermordete auch den Mönch Nikifor in Lju-<lb/> boſtinja, ſeinen Rivalen; jedoch wurde keine Unter-<lb/> ſuchung angeſtellt. Jetzt iſt er Archimandrit.</p><lb/> <p>11. <hi rendition="#g">Tihon,</hi> Archimandrit im Kloſter Tronoſa<lb/> an der Drina. Iſt 59 Jahre alt und ſtammt aus<lb/> der Buka. Iſt ein perfekter Analphabet ohne Volks-<lb/> ſchule und Theologie. Er war Knecht beim Iguman<lb/> Budic im Kloſter Siſatovac in Syrmien. Im<lb/> Jahre 1871 ging er nach Serbien, wurde Mönch,<lb/> war 16 Jahre Iguman und iſt jetzt Archimandrit.<lb/> Sein Vater iſt Zigeuner im Dorfe Parabuce und<lb/> trägt noch heute die Zigeunerkleidung.</p><lb/> <p>12. <hi rendition="#g">Melentius Klaie,</hi> Archimandrit im<lb/> Kloſter Bukovo. Zählt 49 Jahre. Seine Wiege ſtand<lb/> in Kamenica in Syrmien. Er hat keinerlei Schul-<lb/> bildung und iſt Analphabet. Früher war er Kirchen-<lb/> diener, ging dann nach Serbien, wurde da Mönch<lb/> und iſt jetzt Vorſtand des Kloſters Bukovo in der<lb/> Diözeſe Timok.</p><lb/> <p>13. <hi rendition="#g">Velimir Protic,</hi> Pfarrer in Zlot.<lb/><cb/> Iſt 47 Jahre alt, ohne Schule, auch ohne Theo-<lb/> logie. Er war Kirchendiener, dann Kloſterknecht.<lb/> Im Jahre 1898 wurde er Pope und erhielt die<lb/> Pfarrei Zlot. Er kaufte ſie ſimoniſtiſch um bares<lb/> Geld vom Biſchof Melentius.</p><lb/> <p>14. Pfarrer <hi rendition="#g">Klaic</hi> in Sicevo bei Niſch. Iſt<lb/> 41 Jahre alt und in Kamenica in Syrmien ge-<lb/> boren, War Kirchendiener, dann Soldat im öſter-<lb/> reichiſchen Heere und brachte es zum Wachtmeiſter,<lb/> Schulbildung und Theologie fehlen. Jetzt iſt er<lb/> Pfarrer in Sicevo bei Niſch. Seine Pfarrei zählt<lb/> 480 Häuſer. Nikrfor (ſ. 7.) iſt ſein Biſchof.</p><lb/> <p>Das ſind in Serbien die „Hirten des Volkes“,<lb/> begreiflich, daß die Schäflein ähnliche Wege wan-<lb/> deln. Es iſt aber auch nicht ganz gefahrlos, dieſes<lb/> Metier des Popentums. Wie die wilden Beſtien zu-<lb/> weilen den Tierbändiger ſelbſt anfallen, ſo die ſer-<lb/> biſchen Schäflein ihre Hirten. Eine ganz erſtannlich<lb/> große Zahl von ſerbiſchen Geiſtlichen fiel der Hab-<lb/> gier und der Mordluſt ihrer Pfarrangehörigen<lb/> zum Opfer.</p><lb/> <p>Und dieſes Volk will in die Türkei „Ziviliſa-<lb/> tion“ bringen!!! Für dieſe Geſellſchaft ſchreien ſich<lb/> unſere ſloweniſchen Agitationsgeiſtlichen die Kehle<lb/> heiſer!</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [2/0002]
Marburger Zeitung Nr. 48. 22. April 1913
Der Krieg.
Kampf um Skutari.
Während auf allen Kriegsſchauplätzen Ruhe
eingetreten iſt, ſetzt Nikita die ſchon öde gewordene
Belagerung von Skutari fort.
Montenegriniſches Dementi.
Von amtlicher montenegriniſcher Seite wird
erklärt, daß die im Auslande verbreiteten Gerüchte,
als ob Montenegro durch den Abzug der Serben
gezwungen wäre, die Belagerung von Skutari
einzuſtellen, unrichtig ſind. Die Montenegriner
können die Beweggründe des verbündeten Serbiens
begreifen und erblicken in der Zurückziehung der
ſerbiſchen Truppen keinen unfreundlichen Akt. Die
Situation habe dadurch auch gar keine Änderung
erfahren; in der Skutarifrage ſei der Standpunkt
des Königs und der Regierung unverändert. Der
beſte Beweis dafür ſei die Fortſetzung der Belagerung
von Skutari durch die montenegriniſchen Truppen.
Ein Ultimatum an Montenegro.
Aus Cattaro wurde geſtern der „N. F. P.“
berichtet: Soeben traf hier das öſterreichiſch-
ungariſche Torpedoboot „Möve“ ein, das einen
franzöſiſchen Offizier an Bord hatte, der ſich ſofort
nach Cetinje begab. Man ſagt, daß er die Auf-
forderung des internationalen Flottenkommandos
an Montenegro mit ſich führe, in der die Zurück-
ziehung der Belagerungstruppen von Skutart
verlangt wird unter dem Hinweis, daß ſonſt
Antivari, Dulcigno und Medua militäriſch
beſetzt werden würden.
Generalſturm auf den Taraboſch?
Sicheren Informationen zufolge hat der monte-
negriniſche Oberbefehlshaber General Martinovic
den bevorſtehenden Generalſturm auf den Taraboſch,
den Skutari beherrſchenden Berg, angekündigt.
General Martinovic hat einige Zeitungskorreſpon-
denten aus Cetinje eingeladen, ſich auf den Kriegs-
ſchauplatz zu begeben, um den Generalſturm be-
obachten zu können. Seit Samstag wurde das
Bombardement mit erhöhter Intenſität wieder fort-
geſetzt. Wie gerüchtweiſe verlautet, nehmen an
dem Kampfe zahlreiche ſerbiſche Soldaten in monte-
negriniſcher Uniform teil.
Nikita will in Skutari Oſtern feiern.
Die ſüdſlawiſche Korreſpondenz meldet aus
Cetinje: König Nikolaus empfing eine große Anzahl
montenegriniſcher Freiwilliger aus Amerika, die
hier eingetroffen ſind, um an dem Kampf um
Skutari teilzunehmen. Der König begrüßte ſie in
einer Anſprache, in der er ihren Patriotismus
lobte und ſchloß dann ſeine Rede mit den Worten:
„Oſtern, meine Kinder, werden wir gemeinſam in
Skutari feiern.“
Eigenberichte.
Gams, 20. April. (Hauptverſammlung
der Schulvereinsortsgruppe). Die Orts-
gruppe Gams des Deutſchen Schulvereines hielt
heute nachmittags im Gaſthaus „zur ſchönen Aus-
ſicht“ des Herrn Aſinger in Gams ihre Jahres-
hauptverſammlung ab. Der Obmannſtellvertreter
Herr Doleczek begrüßte insbeſondere den Obmann
des Gaues Unterſteiermark des Deutſchen Schul-
vereines, Herrn Oberlehrer Mayer, Schriſtleiter
Herrn Norbert Jahn, den Obmann der Süd-
bahner-Ortsgruppe des Deutſchen Schulvereines in
Marburg, Herrn Ingenieur Scharnagl, den
Obmann der Ortsgruppe Poberſch, Herrn Strie-
dinger uſw. und gedachte dann des unerwarteten
plötzlichen Ablebens des Obmannes der Ortsgruppe
Gams, des Gaſtwirtes Herrn Aſinger, der eine
ſtramme Säule des Deutſchtumes in Gams, ein
unerſchrockener, feſter deutſcher Charakter war. Ferner
beklagt die Ortsgruppe das Hinſcheiden des Rechts-
anwaltes Herrn Dr. Heinz Lorber, deſſen Ge-
ſinnung und Charakter genugſam bekaunt waren.
Beiden Männern wird die Ortsgruppe Gams
ein treues Angedenken bewahren. Der Redner
erſtattete dann den Tätigkeitsbericht der Ortsgruppe,
die im Jahre 1907 vom Verbande deutſcher Hoch-
ſchüler Marburgs gegründet wurde, im erſten
Jahre unter Einſchluß eines Feſterträgniſſes einen
Reingewinn von 960 K. erzielte, in der letzten
Zeit aber empfindlich zurückging, woran der Tod
des Obmannes, vor allem aber die ſteckengebliebene
Löſung der Gamſer Schulbaufrage die Schuld
trage. Nach den ausführlichen Darlegungen des
Redners und nachdem Herr Poſch den Säckel-
bericht erſtattet hatte, wurden die Neuwahlen vor-
genommen, die folgendes Ergebnis hatten: Obmann
Oberverwalter Herr Emanuel Pfeffer, Stellver-
treter Herr Doleczek, Säckelwart Herr Scheuch,
Schriftwart Herr Hofbauer, Stellvertreter Herr
Fiſchereder, Beiſitzer die Herren Haas,
Wolf, Afinger und Oblak, Gaubote Herr
Pfeffer, Vertreter bei der Hauptverſammlung in
Wien Herr Mayer. Namens des Gaues Unter-
ſteiermark begrüßte deſſen Obmann die Ortsgruppe.
An ſeine kräftigen völkiſchen Ausführungen knüpfte
ſich eine längere Wechſelrede über eine Reihe von
ungelöſten wichtigen Fragen, an welcher verſchiedene
Redner teilnahmen, worauf die einmütig verlaufene
Verſammlung geſchloſſen wurde.
Witſchein, 19. April. (Schulvereins-
verſammlung und Maifeier.) Am Sonntag
den 27. April um 3 Uhr nachmittags hält die Octs-
gruppe Witſchein des Deutſchen Schulvereines in
Menhardts Gaſthauſe ihre Jahresverſammlung und
gleichzeitige Maifeier mit folgender Tagesordnung
ab: Jahresbericht, Wahl der Ämterführer, Feſtrede,
Mitgliederwerbung, Gemütlicher Abend. Auswärtige
Gäſte und Nachbarortsgruppen werden zur Betei-
ligung höflichſt eingeladen.
Eibiswald, 20. April. (Verſchöne-
rungsverein.) In der Vollverſammlung des
hieſigen Verſchönerungsvereins wurden in den Aus-
ſchuß gewählt: Dr. H. Adamitſch, K. Götz, Bürger-
meiſter R. Johann, Dr. Hegler, J. Jud, K. Lang,
F. Lerch, H. Müller, J. Staudinger und A. Stradner.
Von ihnen wurden der Obmann und deſſen Stell-
vertreter, J. Pichler und Dr. H. Adamitſch, der
Kaſſier und deſſen Stellvertreter, J. Staudinger und
K. Götz, wiedergewählt; Schriftführer wurde
A. Stradner, Stellvertreter J. Jud.
Pragerhof, 21. April. (Elende Poſt-
verhältniſſe.) Da den herrſchenden fühlbaren
Übelſtänden im hierortigen Poſtzuſtelldienſte trotz
mehrfacher Interventionen keine Abhilfe zuteil wird,
müſſen die Betroffenen ſich an die Öffentlichkeit
wenden. Über die Zuſtellung von Privatbriefen
klagen nur jene Perſonen nicht, welche den Herren
Briefträgern für jede Zuſtellung eine entſprechende
Belohnung zukommen laſſen. Sonſt aber werden
Privatkorreſpondenzen in allen möglichen Dienſt-
räumen abgelagert, ohne daß der Adreſſat eine
Ahnung davon hat, obwohl ſich dieſer in den meiſten
Fällen kaum einige Minuten entfernt im Dienſte
befindet und obwohl auch die Privatwohnung des-
ſelben ſich im Beſtellkreiſe des Poſtamtes befindet
und dies den Briefträgern wohlbekannt iſt. Tatſache
iſt es, daß durch dieſe Bequemlichkeit der Brief-
träger ein Unzahl von Briefen in Verluſt geraten
iſt, daß weiters Briefe oft erſt nach acht, auch nach
vierzehn Tagen in die Hände des Adreſſaten ge-
langt ſind. Nicht allein Briefe, auch Telegramme
werden durch unberufene Perſonen den Adreſſaten
übermittelt, wie ſich in den letzten Tagen einige
derartige Fälle ereigneten. Dieſe nur allgemeinen
Bemerkungen ſollen für diesmal genügen. Wenn
auch dies ohne Erfolg bleiben ſollte, ſo werden wir
mit genauen Einzelheiten der Öffentlichkeit dienen
und die bereits geſammelten Beweiſe der k. k. Poſt-
direktion übermitteln.
Die Betroffenen.
Pragerhof, 20. April. (Gründung
eines Turnvereines. — Turn- und
Volksfeſt.) Die ſeit Auguſt 1912 beſtehende Turn-
riege hat den Beſchluß gefaßt, ſich in einen deutſch-
völkiſchen Turnverein umzubilden und ſich dem
deutſchen Turnerbunde anzuſchließen. Aus dieſem
Anlaſſe findet im Juli, vorausſichtlich am 15., ein
großangelegtes Turn- und Volksfeſt ſtatt. Wir
richten ſchon heute an alle Vereine der umliegenden
Orte die herzliche Bttte, dieſen Tag freizuhalten von
Veranſtaltungen und das in hartem Kampfe liegende
Deutſchtum Pragerhofs durch einen Maſſenbeſuch
zu unterſtützen. Mit 1. Mai beginnt das geordnete
Riegenturnen, und zwar Dienstag, Donnerstag und
Samstag von 8 bis 10 Uhr abends in der hieſigen
Roſeggerſchule. Gleichzeitig beginnt auch das Frei-
turnen, welches an keine Turnzeit, wohl aber an
die Anweſenheit eines Vorturners gebunden iſt.
Sonntag den 27. April veranſtaltet die Jugendriege
einen ganztägigen Turngang über Wolfgang, St.
Heinrich, St. Martin nach Windiſchfeiſtritz. Abfahrt
von Pragerhof um viertel 5 Uhr unter Führung
des Turnbruders Zellner. Treffpunkt der Marburger
Teilnehmer um dreiviertel 5 Uhr am Bahnhofe.
Abmarſch um 5 Uhr. Da am Bachern nur in St.
Wolfgang eingekehrt werden kann, ſind Eßwaren
mitzunehmen. Deutſche Gäſte ſind herzlich eingela-
den. Die Turnriegenleitung.
Gonobitz, 19. April. (Feuerwehr-
Hauptverſammlung). Die hieſige Freiwillige
Feuerwehr zählte 1 Ehrenhauptmann, 31 ausübende
und 64 unterſtützende Mitglieder. Die Ergänzungs-
wahlen, die bei der Hauptverſammlung am 13. d.
vorgenommen wurden, hatten folgendes Ergebnis:
Makotter, Vereinskaſſier; Maichelag, Beirat. Ein-
nahmen 333 K. 47 H., Ausgaben 322 K. 17 H.
Dem Rechnungsleger Wreſounig wurde die Ent-
laſtung erteilt.
Cilli, 20. April. (Ein Opferſtock-
marder). Geſtern wurde in der Pfarrkirche von
Sachſenfeld ein Mann beobachtet, der ſich an dem
Biſchof von Raſa-Prizren. Jetzt iſt er eine ortho-
doxe Macht in Mazedonien und packt die Popen
am Altare beim Schopf. Als Nikifor nach Konſtan-
tinopel kam, damit ihn der Patriarch zum Biſchof
konſekriere, ſagte der Patriarch: „Wozu brachten
mir denn die Serben dieſen Affen!“ Nikifor iſt näm-
lich ſehr klein von Geſtalt.
8. Vicentius, Biſchof von Skoplje. Er
zählt 56 Jahre, hat gar keine Schulen, auch keine
theologiſchen, beſucht und iſt vollſtändiger Analphabet.
Als Mönch wurde er Iguman (Vorſteher des
Kloſters). Früher war er Buchbinderlehrling, jetzt iſt
er Biſchof und Metropolit des Wilajets Skoplje. Er
verbreitet in jenen Gegenden die ſerbiſche Idee.
9. Michael, Archimandrit des „Serbiſchen
Hofes“, eines Kloſters in Moskau, iſt 39 Jahre
alt. Er war Förſter. Als ſeine Frau ſtarb, wurde
er Mönch und Vorſteher des Kloſters in Moskau.
Ihm mangelt gleichfalls jegliche Schulbildung, auch
die Theologie. Obſchon ohne jegliche Vorbildung,
ließ er ſich in die geiſtliche Akademie einſchreiben
und bereitete ſich auf die Biſchofswürde vor. In
Moskau lebte er mit einer Jüdin zuſammen.
10. Michael, Archimandrit des Kloſters Bo-
govadja. Er ſteht im Alter von 43 Jahren und iſt
gleichfalls Analphabet, beſuchte nie ein Gymnaſium,
ſondern war Schneider. Sieben Monate lag er in
Valjevo im Kerkrr wegen eines Mordes, den er an
Nikolaus Bugarski verübt haben ſoll. Wegen Man-
gels an Beweiſen wurde er jedoch in Freiheit ge-
ſetzt. Er ermordete auch den Mönch Nikifor in Lju-
boſtinja, ſeinen Rivalen; jedoch wurde keine Unter-
ſuchung angeſtellt. Jetzt iſt er Archimandrit.
11. Tihon, Archimandrit im Kloſter Tronoſa
an der Drina. Iſt 59 Jahre alt und ſtammt aus
der Buka. Iſt ein perfekter Analphabet ohne Volks-
ſchule und Theologie. Er war Knecht beim Iguman
Budic im Kloſter Siſatovac in Syrmien. Im
Jahre 1871 ging er nach Serbien, wurde Mönch,
war 16 Jahre Iguman und iſt jetzt Archimandrit.
Sein Vater iſt Zigeuner im Dorfe Parabuce und
trägt noch heute die Zigeunerkleidung.
12. Melentius Klaie, Archimandrit im
Kloſter Bukovo. Zählt 49 Jahre. Seine Wiege ſtand
in Kamenica in Syrmien. Er hat keinerlei Schul-
bildung und iſt Analphabet. Früher war er Kirchen-
diener, ging dann nach Serbien, wurde da Mönch
und iſt jetzt Vorſtand des Kloſters Bukovo in der
Diözeſe Timok.
13. Velimir Protic, Pfarrer in Zlot.
Iſt 47 Jahre alt, ohne Schule, auch ohne Theo-
logie. Er war Kirchendiener, dann Kloſterknecht.
Im Jahre 1898 wurde er Pope und erhielt die
Pfarrei Zlot. Er kaufte ſie ſimoniſtiſch um bares
Geld vom Biſchof Melentius.
14. Pfarrer Klaic in Sicevo bei Niſch. Iſt
41 Jahre alt und in Kamenica in Syrmien ge-
boren, War Kirchendiener, dann Soldat im öſter-
reichiſchen Heere und brachte es zum Wachtmeiſter,
Schulbildung und Theologie fehlen. Jetzt iſt er
Pfarrer in Sicevo bei Niſch. Seine Pfarrei zählt
480 Häuſer. Nikrfor (ſ. 7.) iſt ſein Biſchof.
Das ſind in Serbien die „Hirten des Volkes“,
begreiflich, daß die Schäflein ähnliche Wege wan-
deln. Es iſt aber auch nicht ganz gefahrlos, dieſes
Metier des Popentums. Wie die wilden Beſtien zu-
weilen den Tierbändiger ſelbſt anfallen, ſo die ſer-
biſchen Schäflein ihre Hirten. Eine ganz erſtannlich
große Zahl von ſerbiſchen Geiſtlichen fiel der Hab-
gier und der Mordluſt ihrer Pfarrangehörigen
zum Opfer.
Und dieſes Volk will in die Türkei „Ziviliſa-
tion“ bringen!!! Für dieſe Geſellſchaft ſchreien ſich
unſere ſloweniſchen Agitationsgeiſtlichen die Kehle
heiſer!
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