Marburger Zeitung. Nr. 58, Marburg, 14.05.1912.Marburger Zeitung. [Spaltenumbruch]
[Spaltenumbruch] Der Preis des Blattes beträgt: Für Marburg: Mit Postversendung: [Spaltenumbruch] Erscheint jeden Dienstag, Donnerstag und Sprechstunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von Die Verwaltung befindet sich: Postgasse 4. (Telephon Nr. 24.) [Spaltenumbruch] Anzeigen werden im Verlage des Blattes und von Schluß für Einschaltungen Die Einzelnummer kostet 10 Heller. Nr. 58. Dienstag, 14. Mai 1912 51. Jahrgang. [Spaltenumbruch] Was opfern unsere Gegner für ihre nationalen Grenzschulen? Der tschechische Schulverein erhielt Der Wiener tschechische Schul- (Komensky-) Der nordböhmische Tschechisierungsverein, Der tschechische Böhmerwaldbund wid- Der Tschechisierungsverein für Nordost- Der Tschechisierungsverein für Südwest- Der tschechische Volksbildungsverein Schlesien Der Brünner tschechische Schulverein erhielt Der Iglauer tschechische Schulverein erhielt Der Budweiser tschechische Schulverein er- Der Olmützer tschechische Schulverein erhielt Der tschechische Schulverein in Lunden- Der tschechische Schulverein in Mähr. Ostrau Außerdem sind noch tschechische Schulvereine Die Einahmen der tschechoslawischen Ver- Der slowenische Schulverein erhielt 7 Die Tätigkeit des kärntnerischen klerikalen Die Einnahmen des kroatischen Schul- Der polnische Schulverein erhielt 3 Die Lega Nazionale hatte nach dem Die Gruppe Triest gab im Jahre 1910 für Der italienische Schulverein: Sektion Adria: Ortsgruppe Trtest: die Ein- Die Einnahmen der Sektion Adria im Jahre Sektion Dalmatien: Die Einnahmen der Orts- Die Einnahmen der Sektion Dalmatien im Sektion Welschtirol: Die Einnahmen im Jahre Die Einnahmen der Lega im Jahre 1909 Da die Einnahmen im Jahre 1908 388.505 K. Die slawischen und welschen Schutzvereine, Ihre Gesamteinnahmen betrugen 6,231·373 K. Ihnen steht, da sich die wirtschaftlichen Ist dies nicht ein ungleicher Kampf? [Spaltenumbruch] Ihre Schuld. 45 Nachdruck verboten. "Ach, ach", rief Reynell aus, und stellte sich Tatsächlich war Judith blaß wie eine Leiche, "Sie Feigling!" wendete sie sich zu dem Reynell ließ seine weißen Zähne in einem "Gerade diese zwei starken Helden schrecken "Ist das der Fall, so geschah es auf Ihre "Haben sie sich gegen menschliche Gesetze ver- "Ich bin nicht hierher gekommen, um Sonn- Die Unterbrechung brachte Judith zur Be- "Sie haben recht, Alter, das wird wohl am Mit einer Beilage. Marburger Zeitung. [Spaltenumbruch]
[Spaltenumbruch] Der Preis des Blattes beträgt: Für Marburg: Mit Poſtverſendung: [Spaltenumbruch] Erſcheint jeden Dienstag, Donnerstag und Sprechſtunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von Die Verwaltung befindet ſich: Poſtgaſſe 4. (Telephon Nr. 24.) [Spaltenumbruch] Anzeigen werden im Verlage des Blattes und von Schluß für Einſchaltungen Die Einzelnummer koſtet 10 Heller. Nr. 58. Dienstag, 14. Mai 1912 51. Jahrgang. [Spaltenumbruch] Was opfern unſere Gegner für ihre nationalen Grenzſchulen? Der tſchechiſche Schulverein erhielt Der Wiener tſchechiſche Schul- (Komensky-) Der nordböhmiſche Tſchechiſierungsverein, Der tſchechiſche Böhmerwaldbund wid- Der Tſchechiſierungsverein für Nordoſt- Der Tſchechiſierungsverein für Südweſt- Der tſchechiſche Volksbildungsverein Schleſien Der Brünner tſchechiſche Schulverein erhielt Der Iglauer tſchechiſche Schulverein erhielt Der Budweiſer tſchechiſche Schulverein er- Der Olmützer tſchechiſche Schulverein erhielt Der tſchechiſche Schulverein in Lunden- Der tſchechiſche Schulverein in Mähr. Oſtrau Außerdem ſind noch tſchechiſche Schulvereine Die Einahmen der tſchechoſlawiſchen Ver- Der ſloweniſche Schulverein erhielt 7 Die Tätigkeit des kärntneriſchen klerikalen Die Einnahmen des kroatiſchen Schul- Der polniſche Schulverein erhielt 3 Die Lega Nazionale hatte nach dem Die Gruppe Trieſt gab im Jahre 1910 für Der italieniſche Schulverein: Sektion Adria: Ortsgruppe Trteſt: die Ein- Die Einnahmen der Sektion Adria im Jahre Sektion Dalmatien: Die Einnahmen der Orts- Die Einnahmen der Sektion Dalmatien im Sektion Welſchtirol: Die Einnahmen im Jahre Die Einnahmen der Lega im Jahre 1909 Da die Einnahmen im Jahre 1908 388.505 K. Die ſlawiſchen und welſchen Schutzvereine, Ihre Geſamteinnahmen betrugen 6,231·373 K. Ihnen ſteht, da ſich die wirtſchaftlichen Iſt dies nicht ein ungleicher Kampf? [Spaltenumbruch] Ihre Schuld. 45 Nachdruck verboten. „Ach, ach“, rief Reynell aus, und ſtellte ſich Tatſächlich war Judith blaß wie eine Leiche, „Sie Feigling!“ wendete ſie ſich zu dem Reynell ließ ſeine weißen Zähne in einem „Gerade dieſe zwei ſtarken Helden ſchrecken „Iſt das der Fall, ſo geſchah es auf Ihre „Haben ſie ſich gegen menſchliche Geſetze ver- „Ich bin nicht hierher gekommen, um Sonn- Die Unterbrechung brachte Judith zur Be- „Sie haben recht, Alter, das wird wohl am ☛ Mit einer Beilage. ☚ <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage xml:id="title1" type="heading" next="#title2"> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Marburger Zeitung.</hi> </titlePart><lb/> <cb/> <epigraph> <p> <hi rendition="#b">Keiner Partei dienſtbar.</hi> </p><lb/> <cb/> <p> <hi rendition="#b">Freies Wort jedem Deutſchen.</hi> </p> </epigraph> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jExpedition"> <p>Der Preis des Blattes beträgt: Für Marburg:<lb/> Ganzjährig 12 <hi rendition="#aq">K,</hi> halbjährig 6 <hi rendition="#aq">K,</hi> vierteljährig 3 <hi rendition="#aq">K,</hi> monat-<lb/> lich 1 <hi rendition="#aq">K.</hi> Bei Zuſtellung ins Haus monatlich 20 <hi rendition="#aq">h</hi> mehr.</p><lb/> <p>Mit Poſtverſendung:<lb/> Ganzjährig 14 <hi rendition="#aq">K,</hi> halbjährig 7 <hi rendition="#aq">K,</hi> vierteljährig 3 <hi rendition="#aq">K 50 h.</hi><lb/> Das Abonnement dauert bis zur ſchriftlichen Abbeſtellung.</p><lb/> <cb/> <p> <hi rendition="#b">Erſcheint jeden Dienstag, Donnerstag und<lb/> Samstag abends.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#b">Sprechſtunden</hi> des Schriftleiters an allen Wochentagen von<lb/><hi rendition="#b">11—12</hi> Uhr vorm. und von <hi rendition="#b">5—6</hi> Uhr nachm. 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Ich<lb/> werde Ihnen einige Worte zu ſagen haben, ſobald<lb/> mein Freund und ich unſere Geſchäfte hier erledigt<lb/> haben werden. Ach, guten Abend, Miß Holt.<lb/> Verzeihen Sie, daß wir in unſerer Freude, unſer<lb/> verirrtes Lamm wiedergefunden zu haben, nicht<lb/> zuerſt unſere liebenswürdige Gaſtfreundin begrüßten.<lb/> Sie ſehen heute nicht ſo blühend aus, wie ſonſt“.</p><lb/> <p>Tatſächlich war Judith blaß wie eine Leiche,<lb/> da es ihr nicht entgehen konnte, daß ſie den beiden<lb/> Eindringlingen auf Gnade und Ungnade ausge-<lb/> liefert ſeien. Vergebens ſuchte ſie auf Bartletts<lb/> unbeweglichem Geſichte eine Spur von Mitleid<lb/> oder Schwäche zu erſpähen, die ihr geſtattet hätte,<lb/> ihr Verhalten entſprechend einzurichten. In einer<lb/> Beziehung kam ſie der Wahrheit allerdings nahe<lb/> — daß Reynell den rieſenſtarken Menſchen jeden-<lb/> falls nur als Schutz und Schirm mit ſich gebracht<lb/> hatte.</p><lb/> <p>„Sie Feigling!“ wendete ſie ſich zu dem<lb/> Ränkeſchmied. „Sie fürchteten wohl, ich würde Sie<lb/> ins Waſſer werfen, wenn Sie allein kämen? Was<lb/> wollen Sie hier eigentlich? Ich rate Ihnen, ſich<lb/><cb/> kurz zu faſſen, denn mein Vater und Voordam<lb/> können jeden Augenblick hier ſein. Und ich brauche<lb/> Ihnen wohl nicht erſt zu ſagen, wie es Ihnen<lb/> ergeht, wenn die beiden Sie hier antreffen. Mit<lb/> einem nächtlichen kalten Bade dürfte es dann kaum<lb/> abgetan ſein“.</p><lb/> <p>Reynell ließ ſeine weißen Zähne in einem<lb/> ſpöttiſchen Grinſen ſehen.</p><lb/> <p>„Gerade dieſe zwei ſtarken Helden ſchrecken<lb/> mich heute nachts ſehr wenig“, höhnte er. „Mein<lb/> Gefährte hier, in ſeinen Bekanntenkreiſen nur der<lb/> „bengaliſche Tiger“ genannt, würde mit dem<lb/> ſchwarzen Dick und Ihrem ſchwerfälligen holländiſchen<lb/> Verehrer kurzen Prozeß machen, Miß Holt, wenn<lb/> die beiden ſeinen Klauen zu nahe kämen. Leider<lb/> hörte ich bei meinem Aufbruch heute abends allerlei<lb/> durcheinander ſchwatzen, was mich auf die Ver-<lb/> mutung brachte, daß der arme Tiger heute ohne<lb/> Nahrung bleiben wird. Man wollte in Aulton<lb/> wiſſen, daß zwei Tabakſchmuggler der Polizei in<lb/> die Hände gefallen ſeien.“</p><lb/> <p>„Iſt das der Fall, ſo geſchah es auf Ihre<lb/> Anzeige“, erwiderte Judith, der es immer ſchwerer<lb/> fiel, ihre Kühnheit und ihren Trotz beizubehalten.<lb/> Sie ſagte ſich, daß die unheilvolle Kunde zweifel-<lb/> los auf Wahrheit beruhte, und für den Moment<lb/> verſtummten alle ſonſtigen Rückſichten vor der<lb/> Sorge um die Sicherheit ihres Vaters und ihres<lb/> Verlobten. Auch tiefer Verdruß regte ſich in ihr,<lb/> denn die Strafloſigkeit, mit der ſie ſeit vielen Jahren<lb/> ihren ungeſetzlichen Handel betrieben, hatte ihr die<lb/><cb/> Überzeugung beigebracht, daß der Nutzen, den ſie<lb/> mit threm Schmuggel betrieben, faſt eine Ent-<lb/> ſchädigung für ihre ſonſt ſo freudloſe Lebensweiſe<lb/> bedeutete. Es erfüllte ſie mit wildem Zorn, daß<lb/> ihnen dieſe Einnahmequelle entzogen werden ſollte,<lb/> infolge des Verrates dieſes nichtswürdigen Menſchen,<lb/> der ein Dieb und Mörder zugleich war, und ſich<lb/> in viel ärgerem Maße gegen das Geſetz vergangen<lb/> hatte, wie ihr Vater und ſie.</p><lb/> <p>„Haben ſie ſich gegen menſchliche Geſetze ver-<lb/> gangen, ſo verſtoßen Sie ſich gegen göttliche!“<lb/> fuhr ſie zürnend fort, maßlos erbittert durch das<lb/> gelaſſene Lächeln des Ränkeſchmiedes und ſie hätte<lb/> noch manches hinzugefügt, wenn ſich nicht Bartlett<lb/> zum Wort gemeldet hätte.</p><lb/> <p>„Ich bin nicht hierher gekommen, um Sonn-<lb/> tagspredigten mitanzuhören“, knurrte er. „Es wäre<lb/> viel beſſer, mit dem Geſchwätz aufzuhören und an<lb/> die Arbeit zu gehen“.</p><lb/> <p>Die Unterbrechung brachte Judith zur Be-<lb/> ſinnung. Wenn ihr Vater und Andreas wirklich<lb/> verhaftet wurden, ſo ſah ſie auch ſchon eine gründ-<lb/> liche Rache im Bereiche ihrer Hand, die den<lb/> Denunzianten treffen würde, nicht etwa eine gleich-<lb/> artige Strafe, ſondern Mittel und Wege, um alle<lb/> ſeine Pläne zum Scheitern zu bringen. So unter-<lb/> drückte ſie denn gewaltſam ihren Drang, eine<lb/> heftige Bemerkung zu machen, und verhielt ſich<lb/> abwartend.</p><lb/> <p>„Sie haben recht, Alter, das wird wohl am<lb/> vernünftigſten ſein“, erwiderte Reynell ſeinem Ge-</p> </div> </div><lb/> <note> <ref> <hi rendition="#c">☛<hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Mit einer Beilage.</hi></hi>☚</hi> </ref> </note><lb/> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Marburger Zeitung.
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Nr. 58. Dienstag, 14. Mai 1912 51. Jahrgang.
Was opfern unſere Gegner für
ihre nationalen Grenzſchulen?
Der tſchechiſche Schulverein erhielt
im Jahre 1910 76 Volksſchulen, 1 Bürgerſchule,
1 Realgymnaſium und 67 Kindergärten, zuſammen
144 Anſtalten mit 270 Klaſſen, die von 14.072
Kindern beſucht waren. Seine Geſamteinnahme be-
trug 1,298.062 K.
Der Wiener tſchechiſche Schul- (Komensky-)
Verein erhielt 5 Volksſchulen mit 31 Klaſſen mit
1641 Kindern, 5 tſchechiſche Sprachſchulen und 3
Kindergärten. Seine Geſamteinnahme betrug
273.589 K.
Der nordböhmiſche Tſchechiſierungsverein,
welcher einen großen Teil ſeiner Einnahmen für
Schulzwecke verwendet, hatte eine Geſamteinnahme
von 547.238 K.
Der tſchechiſche Böhmerwaldbund wid-
mete dem Grenzſchulweſen 76.637 K., ſeine Geſamt-
einnahmen betrugen 210.572 K.
Der Tſchechiſierungsverein für Nordoſt-
mähren gab für den gleichen Zweck 83 000 K.
aus, ſeine Einnahmen erreichten die Höhe von
197.000 K.
Der Tſchechiſierungsverein für Südweſt-
mähren erhielt 2 Bürgerſchulen, 11 Volksſchulen
und 3 Kindergärten mit einem Aufwande von
133.788.05 K., ſeine Geſamteinnahmen betrugen
260.545 K.
Der tſchechiſche Volksbildungsverein Schleſien
erhielt 1 Bürgerſchule und gedenkt ein Realgym-
naſium zu errichten. Mit Hilfe des tſchechiſchen
Schulvereines errichtete er im Jahre 1910 3 neue
Volksſchulen. Außerdem erhielt er 19 Kinder-
gärten. Seine Geſamteinnahmen betrugen 29.390 K.
Der Brünner tſchechiſche Schulverein erhielt
1 dreiklaſſige Bürgerſchule, die von 170 Kindern
beſucht war, 21 Kindergärten mit 31 Abteilungen,
die von 1843 Kindern beſucht waren; ſeine Rein-
einnahmen betrugen 73.547 K.
Der Iglauer tſchechiſche Schulverein erhielt
die erſte Klaſſe einer Knabenbürgerſchule und 3
Kindergärten.
Der Budweiſer tſchechiſche Schulverein er-
hielt 1 Lehrerbildungsanſtalt, 1 fünfklaſſige Volks-
ſchule, die von 344 Kindern beſucht war, und 8
Kindergärten. Der jährliche Koſtenaufwand beträgt
etwa 100.000 K., die Jahreseinnahmen dürften
100.000 K. überſteigen.
Der Olmützer tſchechiſche Schulverein erhielt
4 Kindergärten und mehrere Fortbildungsſchulen.
Der tſchechiſche Schulverein in Lunden-
burg erhält 1 Bürgerſchule.
Der tſchechiſche Schulverein in Mähr. Oſtrau
hat beſchloſſen, eine Reihe von Kindergärten zu
gründen.
Außerdem ſind noch tſchechiſche Schulvereine
in Auſſee, Hohenſtadt, Kanitz und Znaim.
Die Einahmen der tſchechoſlawiſchen Ver-
einigung betragen 26.276 K.
Der ſloweniſche Schulverein erhielt 7
Volksſchulen mit 32 Klaſſen und 20 Kindergärten,
die insgeſamt von 3025 Kindern beſucht waren;
ſeine Einnahmen im Jahre 1910 betrugen
1,053.654 K.
Die Tätigkeit des kärntneriſchen klerikalen
ſloweniſchen Schulvereines iſt unbekannt.
Die Einnahmen des kroatiſchen Schul-
vereines dürften ſchätzungsweiſe 120.000 Kronen
betragen.
Der polniſche Schulverein erhielt 3
Lehrerſeminare, 43 Volksſchulen, 125 Analphabeten-
kurſe und 40 handelsgewerbliche Kurſe. Der Kaſſa-
umſatz für das Jahr 1910 betrug 1,581.500 K.,
die Ausgaben betrugen 1,218.462 K.
Die Lega Nazionale hatte nach dem
Stande Ende 1909 23 Volksſchulen, 31 Kinder-
gärten, 24 Abend-, 4 Analphabeten- und 6 Muſik-
ſchulen.
Die Gruppe Trieſt gab im Jahre 1910 für
das Schulweſen 21.252 K. und die Gruppe Zara
22.713 K. aus.
Der italieniſche Schulverein:
Sektion Adria: Ortsgruppe Trteſt: die Ein-
nahmen betrugen 184.984 K., Ortspruppe Pola:
die Einnahmen betrugen 14.283 K., Ortsgruppe
Görz: die Einnahmen betrugen 26.000 K.
Die Einnahmen der Sektion Adria im Jahre
1909 betrugen 212.140 K.
Sektion Dalmatien: Die Einnahmen der Orts-
gruppe Zara im Jahre 1910 betrugen 53.443 K.
Die Einnahmen der Sektion Dalmatien im
Jahre 1909 betrugen 112.202 K.
Sektion Welſchtirol: Die Einnahmen im Jahre
1909 betrugen 97.943 K.
Die Einnahmen der Lega im Jahre 1909
überhaupt betrugen 422.286 K.
Da die Einnahmen im Jahre 1908 388.505 K.
betrugen, ſo dürften ſie bei Annahme eines gleich-
mäßigen Steigens für das Jahr 1910 ungefähr
470.000 K. betragen.
Die ſlawiſchen und welſchen Schutzvereine,
welche ihre Einnahmen beinahe zur Gänze für ihr
nationales Grenzſchulweſen verwenden, beſaßen zu-
ſammen 169 Volksſchulen, 7 Bürgerſchulen, 8
Mittelſchulen, 204 Sprachſchulen und Fortbildungs-
kurſe und 179 Kindergärten, alſo insgeſamt 559
völkiſche Anſtalten.
Ihre Geſamteinnahmen betrugen 6,231·373 K.
Ihnen ſteht, da ſich die wirtſchaftlichen
deutſchen Schutzvereine infolge der Arbeitsteilung
zumeiſt auf die wirtſchaftliche Tätigkeit beſchränken,
der Deutſche Schulverein gegenüber mit
48 Volksſchulen und 97 Kindergärten und einer
Geſamteinnahme von 1,150.313 K.
Iſt dies nicht ein ungleicher Kampf?
Ihre Schuld.
Roman von Headon Hill. — Deutſch von Ludwig Wechsler.
45 Nachdruck verboten.
„Ach, ach“, rief Reynell aus, und ſtellte ſich
höchſt überraſcht, als die beiden Mädchen eintraten.
„Alſo hieher hat ſich unſere reizende Lesbia ge-
flüchtet — zum größten Leidweſen ihres liebenden
Onkels und ihres ergebenen Anbeters .... Ich
werde Ihnen einige Worte zu ſagen haben, ſobald
mein Freund und ich unſere Geſchäfte hier erledigt
haben werden. Ach, guten Abend, Miß Holt.
Verzeihen Sie, daß wir in unſerer Freude, unſer
verirrtes Lamm wiedergefunden zu haben, nicht
zuerſt unſere liebenswürdige Gaſtfreundin begrüßten.
Sie ſehen heute nicht ſo blühend aus, wie ſonſt“.
Tatſächlich war Judith blaß wie eine Leiche,
da es ihr nicht entgehen konnte, daß ſie den beiden
Eindringlingen auf Gnade und Ungnade ausge-
liefert ſeien. Vergebens ſuchte ſie auf Bartletts
unbeweglichem Geſichte eine Spur von Mitleid
oder Schwäche zu erſpähen, die ihr geſtattet hätte,
ihr Verhalten entſprechend einzurichten. In einer
Beziehung kam ſie der Wahrheit allerdings nahe
— daß Reynell den rieſenſtarken Menſchen jeden-
falls nur als Schutz und Schirm mit ſich gebracht
hatte.
„Sie Feigling!“ wendete ſie ſich zu dem
Ränkeſchmied. „Sie fürchteten wohl, ich würde Sie
ins Waſſer werfen, wenn Sie allein kämen? Was
wollen Sie hier eigentlich? Ich rate Ihnen, ſich
kurz zu faſſen, denn mein Vater und Voordam
können jeden Augenblick hier ſein. Und ich brauche
Ihnen wohl nicht erſt zu ſagen, wie es Ihnen
ergeht, wenn die beiden Sie hier antreffen. Mit
einem nächtlichen kalten Bade dürfte es dann kaum
abgetan ſein“.
Reynell ließ ſeine weißen Zähne in einem
ſpöttiſchen Grinſen ſehen.
„Gerade dieſe zwei ſtarken Helden ſchrecken
mich heute nachts ſehr wenig“, höhnte er. „Mein
Gefährte hier, in ſeinen Bekanntenkreiſen nur der
„bengaliſche Tiger“ genannt, würde mit dem
ſchwarzen Dick und Ihrem ſchwerfälligen holländiſchen
Verehrer kurzen Prozeß machen, Miß Holt, wenn
die beiden ſeinen Klauen zu nahe kämen. Leider
hörte ich bei meinem Aufbruch heute abends allerlei
durcheinander ſchwatzen, was mich auf die Ver-
mutung brachte, daß der arme Tiger heute ohne
Nahrung bleiben wird. Man wollte in Aulton
wiſſen, daß zwei Tabakſchmuggler der Polizei in
die Hände gefallen ſeien.“
„Iſt das der Fall, ſo geſchah es auf Ihre
Anzeige“, erwiderte Judith, der es immer ſchwerer
fiel, ihre Kühnheit und ihren Trotz beizubehalten.
Sie ſagte ſich, daß die unheilvolle Kunde zweifel-
los auf Wahrheit beruhte, und für den Moment
verſtummten alle ſonſtigen Rückſichten vor der
Sorge um die Sicherheit ihres Vaters und ihres
Verlobten. Auch tiefer Verdruß regte ſich in ihr,
denn die Strafloſigkeit, mit der ſie ſeit vielen Jahren
ihren ungeſetzlichen Handel betrieben, hatte ihr die
Überzeugung beigebracht, daß der Nutzen, den ſie
mit threm Schmuggel betrieben, faſt eine Ent-
ſchädigung für ihre ſonſt ſo freudloſe Lebensweiſe
bedeutete. Es erfüllte ſie mit wildem Zorn, daß
ihnen dieſe Einnahmequelle entzogen werden ſollte,
infolge des Verrates dieſes nichtswürdigen Menſchen,
der ein Dieb und Mörder zugleich war, und ſich
in viel ärgerem Maße gegen das Geſetz vergangen
hatte, wie ihr Vater und ſie.
„Haben ſie ſich gegen menſchliche Geſetze ver-
gangen, ſo verſtoßen Sie ſich gegen göttliche!“
fuhr ſie zürnend fort, maßlos erbittert durch das
gelaſſene Lächeln des Ränkeſchmiedes und ſie hätte
noch manches hinzugefügt, wenn ſich nicht Bartlett
zum Wort gemeldet hätte.
„Ich bin nicht hierher gekommen, um Sonn-
tagspredigten mitanzuhören“, knurrte er. „Es wäre
viel beſſer, mit dem Geſchwätz aufzuhören und an
die Arbeit zu gehen“.
Die Unterbrechung brachte Judith zur Be-
ſinnung. Wenn ihr Vater und Andreas wirklich
verhaftet wurden, ſo ſah ſie auch ſchon eine gründ-
liche Rache im Bereiche ihrer Hand, die den
Denunzianten treffen würde, nicht etwa eine gleich-
artige Strafe, ſondern Mittel und Wege, um alle
ſeine Pläne zum Scheitern zu bringen. So unter-
drückte ſie denn gewaltſam ihren Drang, eine
heftige Bemerkung zu machen, und verhielt ſich
abwartend.
„Sie haben recht, Alter, das wird wohl am
vernünftigſten ſein“, erwiderte Reynell ſeinem Ge-
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(2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung.
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